Werner Heisenberg (1901-76) Nobelpreisträger

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Werner Heisenberg (1901-76) Nobelpreisträger
Werner Heisenberg (1901-76)
Nobelpreisträger für Physik
Werner Karl Heisenberg wurde am 5. Dezember 1901 in Würzburg geboren.
1911-20 besuchte er ein Gymnasium in München. 1920-23 studierte er Physik an der
Universität in München bei Arnold Sommerfeld. Das Studium schloss er in der
Mindeststudienzeit von drei Jahren ab und wurde mit seiner Arbeit "Über Stabilität und
Turbulenz von Flüssigkeitsströmen" promoviert. 1923-24 war er Assistent von Max
Born in Göttingen, bei dem er sich auch habilitierte. 1924-25 studierte er als Stipendiat
bei Niels Bohr an der Universität in Kopenhagen. 1925-27 war er Dozent an den
Universitäten in Göttingen und Kopenhagen. 1924-27 begründete Heisenberg zusammen
mit Max Born und Pascual Jordan die Quantenmechanik.
1927 wurde Heisenberg bereits mit 26 Jahren als ordentlicher Professor an die
Universität Leipzig berufen, er blieb dort bis 1941. In Leipzig war er auch Leiter des
Theoretisch-Physikalischen Institutes und Mitglied der Sächsischen Akademie der
Wissenschaften. 1927 veröffentlichte Heisenberg seine Theorie "Über den anschaulichen
Inhalt der quantentheoretischen Kinematik und Mechanik". Die "Heisenbergsche
Unbestimmtheitsrelation", nach der es physikalisch unmöglich ist, Ort und Impuls z.B.
eines Elektrons für den gleichen Zeitpunkt mit absoluter Genauigkeit zu bestimmen,
wird zu einer der größten Entdeckungen seit Bestehen der Quantentheorie. 1928
veröffentlichte er sein Buch "Die physikalischen Prinzipien der Quantentheorie".
1929 war er zu Vortragsreisen in USA, Japan und Indien. Für seine Arbeiten zur
Quantenmechanik, speziell für die quantitative Erklärung des Wasserstoffspektrums,
wurde er 1932 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. 1933 wurde ihm die
Max-Planck-Medaille verliehen.
Politisch stand Heisenberg konservativen Ideen nahe, ohne
jedoch die Ideologie der Nationalsozialisten zu unterstützen.
1936 wurde Heisenberg infolge seiner Anerkennung und
Verteidigung der Forschungsergebnisse u.a. von Albert
Einstein und Lise Meitner von den Nationalsozialisten
diffamiert und seine Berufung auf den Münchner Lehrstuhl
für Physik zurückgezogen.
Heisenberg forschte und lehrte daraufhin in aller Stille in
Leipzig weiter. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden
er und andere Physiker (z.B. Otto Hahn und Carl Friedrich
von Weizsäcker) in das Heereswaffenamt berufen. Ihre
Aufgabe im Rahmen des so genannten "Uranprojektes" der
Nationalsozialisten war es, Einsatzmöglichkeiten der
Werner Heisenberg um 1933
Kernspaltung zu finden. 1941 reiste Heisenberg mit Carl
Friedrich von Weizsäcker nach Kopenhagen, um Niels Bohr für den Bau einer deutschen
Atombombe zu gewinnen, was dieser jedoch aus moralischen Gründen ablehnte.
1941-45 leitete Heisenberg das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik in Dahlem (das
heutige Max-Planck-Institut) und lehrte zudem als Professor an der Berliner Universität.
1945-46 war Heisenberg mit anderen führenden Forschern des "Uranprojektes" in
England interniert. 1948 war er Gastdozent in Cambridge/England. In der
Nachkriegszeit stand Heisenberg persönlich dem damaligen Bundeskanzler Konrad
Adenauer nahe, setzte sich für eine verstärkte Kernforschung ein, lehnte jedoch
gleichzeitig eine militärische Nutzung der Kernenergie ab.
1946-58 war Heisenberg Direktor des Max-Planck-Instituts in Göttingen. Heisenberg
beschäftigte sich mit der bei der Atomspaltung im Weltall entstehenden kosmischen
Strahlung. 1949-51 war er Präsident des Deutschen Forschungsrates und der Akademie
der Wissenschaften in Göttingen. Er war außerdem sehr aktiv als Berater der
Wissenschaftspolitik der Regierung der Bundesrepublik Deutschland tätig.
1950/1954 war er Gastdozent in den USA. 1952 war er Vizepräsident des "Europäischen
Rates für kernphysikalische Forschung". Ab 1953 arbeitete er an der Suche nach der
"Weltformel", einer einheitlichen Theorie der Materie, die alle Grundgesetze der Natur
erfassen sollte. 1953-75 war Heisenberg Präsident der Alexander von
Humboldt-Stiftung. 1955/56 war er Gastdozent an der University of St.
Andrews/Schottland. 1957 sprach sich Heisenberg mit siebzehn Kernphysikern in
Deutschland gegen die Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen aus ("Göttinger
Achtzehn"). Gleichzeitig griff er die linke Studentenbewegung scharf an, von der er
behauptete, sie würde die Fehler der Nationalsozialisten wiederholen. Im gleichen Jahr
wurde Heisenberg der Orden "Pour le Mérite" verliehen. 1958 hielt Heisenberg in
Göttingen einen Vortrag über seine "Einheitliche Theorie der Elementarteilchen", die als
"Weltformel" bekannt wurde. 1958-70 lehrte er als Professor für Physik an der
Münchner Universität und leitete zugleich das dortige Max-Planck-Institut. 1964 wurde
Heisenberg mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
ausgezeichnet.
Heisenberg starb am 1. Februar 1976 in München im Alter von 75 Jahren. In Leipzig
sind ein Gymnasium und eine Straße nach ihm benannt. Er war einer der bedeutendsten
Physiker des 20. Jahrhunderts. Indem er messbare Größen als nichtvertauschbare
Operatoren beschrieb, vollzog er einen entscheidenden Bruch mit der klassischen Physik
und legte die Grundlage für eine konsistente Formulierung der Quantenmechanik. Mit
der Unschärferelation gab er seinen Erkenntnissen eine anschauliche, wenn auch oft
missverstandene Interpretation. Weitere wichtige Beiträge leistete er zur Kernphysik
(Einführung des Isospins ) und zur Elementarteilchenphysik. Bekannte Schüler
Heisenbergs waren unter anderem der Physiker und Philosoph Carl Friedrich von
Weizsäcker, der so genannte "Vater der Wasserstoffbombe" Eduard Teller und der
Nobelpreisträger Felix Bloch.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Heisenberg, eingesehen am 10.04.2007
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HeisenbergWerner/, eingesehen am 10.04.2007

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