Merkblatt für Kliniken und Tierärzte

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Merkblatt für Kliniken und Tierärzte
Merkblatt für Kliniken und Tierärzte
Studie „Vorkommen von Rickettsien-Infektionen beim Hund in Deutschland“
Hintergrundinformationen:
Rickettsien der Zeckenbissfiebergruppe sind in Deutschland in Schild- und Auwaldzecken (Ixodes
ricinus und Dermacentor reticulatus) mittlerweile weit verbreitet. Bisher wurden die Spezies Rickettsia
helvetica, Rickettisia monacensis, Rickettsia felis, Rickettsia massiliae, Rickettsia raoultii und
Rickettsia slovaca nachgewiesen.
Die meisten dieser Spezies besitzen humanpathogenes Potential. Typische Symptome einer
Rickettsieninfektion beim Menschen sind Fieber, Kopfschmerzen, Exantheme und Veränderungen in
Blutbild und Serologie (bspw. Thrombozytopenie, abnorme Leukozytenwerte, erhöhte Leberwerte).
Über Infektionen bzw. Erkrankungen bei Hunden in Deutschland ist noch nichts bekannt. Im
Gegensatz dazu sind z.B. in Amerika schwere Krankheitsfälle, ausgelöst durch Rickettsia rickettsii
beschrieben (Rocky Mountain spotted fever).
In einer Studie an spanischen Hunden, die mit Rickettsia conorii infiziert waren wurde gezeigt, dass
Antikörper über mindestens 2 Jahre persistieren können und somit ein Kontakt mit den Erregern über
einen langen Zeitraum nachweisbar bleibt. Im Gegensatz dazu geht man in Analogie zum Menschen
davon aus, dass der Direktnachweis aus dem Blut nur über einen kurzen Zeitraum möglich ist. Dies
liegt daran, dass Rickettsien bevorzugt die Endothelzellen der Gefäße befallen und somit die
Bakteriämie sehr kurz ist. Aufgrund dieser Tatsache findet eine molekularbiologische Untersuchung
der Hunde in dieser Studie nicht statt.
Ziele dieser Studie sind:
 Erste Daten zur Seroprävalenz von Rickettsienantikörpern beim Hund in Deutschland zu
erheben
 In Verbindung mit den klinischen Daten die Bedeutung der Rickettsieninfektionen beim Hund
zu erfassen
Benötigtes Probenmaterial:
 mind. 1ml Serum
 mind. 0,5ml EDTA-Blut
 ggf. Zecken, die zum Zeitpunkt der Untersuchung auf dem Hund parasitieren
Einschlusskriterien für die Patienten:
 Spezies Hund
 Herkunftsland Deutschland
 Hund darf Deutschland nie verlassen haben
 Blutentnahme muss aus anderen Gründen als der Studie erfolgen
 die Minimaldaten müssen vorhanden sein
Ausschlusskriterien für die Patienten:
 Importhunde
 Hunde die Deutschland schon einmal verlassen haben (Urlaub etc.)
 Minimaldaten nicht vorhanden
 Blutentnahme aus klinischen Gründen nicht notwendig
Minimaldaten
 Alter
 Geschlecht
 Herkunftsort
 momentaner Wohnort
 Nutzungsart (Jagdhund, Familienhund, Rettungshund, Wachhund, Polizeihund)
 Zeckenprophylaxe
 Datum der Blutentnahme
 Vorstellungsgrund
Aufbereitung und Versand des Probenmaterials
 Serum bitte abzentrifugieren und in separate Röhrchen abpipettieren
 Zecken bitte in Röhrchen mit 70%igem Alkohol verschicken
 beiliegenden Anamnesebogen ausfüllen
 Beschriftung des Probenmaterial bitte mit angeforderten Aufklebern
 Alle Röhrchen in beiliegenden Karton oder eigenem Versandmaterial verschicken
 Versandadresse:
Lehrstuhl für Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie
Labor 2. OG/ Frau Miriam Wächter
Leopoldstrasse 5
80802 München
Labormethoden in München
 Blutausstrich:Giemsa-Färbung und Nachweis von Blutparasiten
 Serum: Nachweis von Antikörpern gegen Rickettsien der Zeckenbissfiebergruppe mittels
ELISA
 EDTA-Blut: ggfs. Ausschluss anderer Zecken-übertragener Infektionserreger
 Zecken: molekularbiologische Untersuchung auf Rickettsien mittels PCR
Kontakt
Bei Fragen zu Ablauf der Studie, Probennahme, Anforderung von Versandmaterial, o.ä. stehen wir
Ihnen gerne zur Verfügung.
Miriam Wächter (Doktorandin)
PD Dr. Cornelia Silaghi (Projektleitung)
Leopoldstrasse 5, 80802 München
Tel.: 089/2180-2816 oder 089/2180-3612, Fax: 089/2180-3623
e-mail: [email protected]
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