Was ist so faszinierend an

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Was ist so faszinierend an
Was ist so faszinierend an »The Killing«?
In den letzten drei Wochen habe ich die dänische Krimiserie The Killing… – geschaut trifft es
nicht wirklich. Ich habe sie gefressen, bin eingetaucht oder wie auch immer. Ich bin sonst nicht
der Serienfreund, weil du verpasst eine Sendung und dann hast du eine Lücke und so weiter.
Und hier lief das immer donnerstags und freitags, drei oder vier Stunden am Stück. Zum Glück
waren die Folgen bei arte hinterher als Stream ins Netz gestellt, so dass ich eine Woche Zeit
hatte, hinterherzuschauen. Was ich auch getan habe, zum Teil gänzlich gegen meinen eigenen
Schlafrhythmus bis weit nach Mitternacht. Irgendwann habe ich angefangen mich zu fragen:
Was ist eigentlich mit dir los, was fasziniert dich eigentlich so daran?
Meine Frau fragt dann immer: Beschreib das möglichst genau und geh dann der Frage nach,
was der Kern für dich ist. Der Wesenskern, die Essenz. Ich hab dies getan und sechs Punkte notiert. Und den Kern versucht zu finden.
1. Nichts ist mehr so wie es vorher war
The Killing beschreibt eine unheilvolle Mordgeschichte. Ein junges Mädchen, Nanna, wird ermordet, die Sache ist verzwickt, unzählige Personen sind verwickelt und am Ende ist nichts
mehr, aber wirklich gar nichts mehr wie es vorher war. Die Auflösung ist am Ende simpel, der
Mörder kommt wie so oft aus dem direkten familiären Umfeld. Aber bis das zu Tage tritt, wird
eine Menge aufgedeckt, aufgerührt, durcheinandergebracht. Unter der dünnen Oberfläche der
scheinbar heilen Welt einer Familie, einer Kommissarin und eines hoffnungsvollen Bürgermeisterkandidaten schlummern Abgründe. Und sie kommen alle (?) ans Licht. Quälend langsam erzählt, dicht und mit überzeugenden Leistungen der Darstellerinnen und Darsteller.
2. Vergiftetes Vertrauen
Vertrauen ist wichtig in einer Welt, in der es nicht nur Freunde gibt. Doch wem kann ich vertrauen? Der Film ist eine einzige Vertrauenskatastrophe. Er zeigt, wie Misstrauen entsteht und
einsickert – zum Teil durch gezielte Indiskretion –, und wie Beziehungen dadurch zerstört werden. Es taucht immer wieder die Frage der Schlange im Paradies auf: Sollte Gott gesagt
haben…? Und das abgründige Schmerzhafte: Immer wieder zeigt sich, Vertrauen wird zu Unrecht zerstört – aber zerstört ist zerstört. Rückgängig zu machen ist das Misstrauen nicht. Als
Zuschauer erlebe ich diesen Zweifel, der immer wieder gesät wird, körperlich-seelisch mit, ich
ahne schon, dass eben alles nicht so ist wie es scheint. Ich fange selber in Gedanken zu fragen:
Wer sagt hier die Wahrheit, wer lügt? Geschickt lenkt die Kamera immer wieder die Aufmerksamkeit. Am Ende bleibt nicht viel Vertrauen übrig, der Chef von Sarah Lund hat ihr letztendlich vertraut, oder besser: zugetraut, dass sie den richtigen Riecher hat. Die Eltern der ermordeten jungen Frau finden nach Wechselbädern der Gefühle wieder zum Vertrauen zueinander und
doch wird es zerrissen durch den Moment der Rache, in dem Theis, der Vater, seinen Freund
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Vagn, den Mörder seiner Tochter auf dessen Flehen hin erschießt, weil dieser ihm durch seine
Beichte solchen emotionalen Schmerz zufügt, dass er gar nicht mehr anders kann als ihm den
Mund zu stopfen. Und ich sitze am Schirm und überlege in dieser quälend langsam vergehenden Minute: Was würdest du jetzt tun…?
Vertrauen. Ein so wichtiges Gut im Zusammenleben von uns Menschen. Mit Entsetzen verfolge ich über Stunden hinweg, wie sich das Gift ausbreitet und zerstört und zerstört und zerstört.
Nichts, so die Botschaft, nichts kann diesen Prozess aufhalten. Im Gegenteil, mühsam gekittete
Beziehungen erweisen sich mehr als einmal alptraumhaft als doch ganz und gar zerrüttet – mit
Mühe und mit Schuldgefühlen bringe ich es fertig, über meinen Schatten zu springen und muss
kurze Zeit später erleben, alles war doch nur Lüge und Lüge und Lüge…
3. Macht korrumpiert meine Seele
In The Killing geht es auch um die Macht. Macht im Rathaus, Macht im Polizeibetrieb, Macht
zwischen politischen Fraktionen. Es geht um institutionelle Macht. (Ja, auch um die Macht, die
Menschen übereinander ausüben mit Gewalt an und mit Körper und Seele. Aber darum geht es
jetzt nicht.) Die Schlüsselszene kommt für mich im letzten Teil. Der Kandidat Troels Hartmann
ist ins Krankenhaus geeilt, wohin ihn sein gerade vom Schlaganfall niedergestreckter Gegenkandidat und langjähriger Oberbürgermeister Poul Bremer gebeten hat zu kommen. Der einst,
nein, noch vor wenigen Stunden so mächtige Mann ist nur noch ein Schatten seiner selbst und
es entwickelt sich folgender kurzer Dialog:
Bremer: »Du hast deine Gefühle immer offen gezeigt. Ich war früher auch mal so. Aber
wir schleppen irgendwann viel mehr Zynismus mit uns herum, als wir glauben wollen.
Wenn man wirklich etwas erreichen will, dann muss man unbedingt die Macht behalten.«
Hartmann: »Wenn man interessiert an der Macht ist.«
Bremer: »Vielleicht bist du wirklich anders…«
So geht das in und mit der Macht. Und es gibt keine Alternative. Jede und jeder, die und der
sich darauf einlässt und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, kommt an diesen Punkt. Regeln sind notwendig, um unserer Zusammenleben zu regeln. Regeln sind aber immer auch unfertig, unvollkommen, manchmal einfach nur schlecht. Und dennoch ist es zumeist erforderlich, sich daran zu halten. Ich kann von einer anderen Welt mit veränderten politischen Regeln
träumen und sie hier und da auch verwirklichen. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es
erforderlich ist, sich auch mit den Regularien abzufinden, soll unser Zusammenleben nicht in
Anarchie und Chaos enden. Und es braucht Menschen, die hier bereit sind, Verantwortung zu
übernehmen.
Das Problem ist aber, dass ich in jeder politischen Verantwortung mit Momenten konfrontiert
werde, die gegen mein Gefühl, gegen meine Überzeugung, gegen mein Empfinden von Gerechtigkeit, ja mitunter auch gegen mein Gewissen sprechen. Im Versuch, Politik zu gestalten,
geht es fast immer (außer in den Momenten völliger Übereinstimmung) um Kompromisse,
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nicht nur auf dem Papier, sondern auch in den Herzen und Köpfen der handelnden Personen,
besser: der handeln müssenden (und wollenden!) Personen. Hier beginnt der Prozess, den Bremer meint. Und je weiter es nach oben geht, desto größer wird die Verantwortung, weil immer
Menschen betroffen sind… Ich möchte mit keinem Politiker tauschen, der im Land- oder Bundestag sitzt. Troels Hartmann entscheidet sich am Ende, als er die Chance erhält, für den Weg
der Macht. Mit Begeisterung. Er lässt all die Leichen hinter sich und tritt – hochsymbolisch –
durch die Tür: Gerade noch vor dem Absturz ist er nun gerettet. Der Mörder ist tot und kann
keine Aussagen machen, die seiner Karriere eventuell doch noch schaden könnten und so stellt
er sich mit einem breiten Lächeln der Presse. Ein Moment, in dem es mir kalt den Rücken hinunter läuft. Schrecklich eigentlich – und doch auch: Wo wären wir, wenn es nicht Menschen
gäbe, die diese »Drecksarbeit« für uns alle machen würden? Denn auch das wird in der Figur
von Hartmann sichtbar: Er setzt sich für Ziele ein, für einen Neuanfang nach Jahren der politischen Verkrustung. Ist diese Sehnsucht nicht berechtigt, der Impuls zur Verantwortungsübernahme nicht nötig? Aber wir ahnen es schon, das Amt, das ihm jetzt in den Schoß fällt, wird
auch ihn verändern, es wird sich zeigen, dass er doch nicht anders ist.
4. Zerstörte Liebe, Ehen, Familien
Am Ende ist alle Liebe, sind alle Familien und Ehen zerstört. Die von Amir und Nanna zuallererst durch den Mord, die Familie von Pernille und Theis Birk Larsen durch die Folgen des Verbrechens in vielfältiger Weise, am Ende durch die unfassbare Erkenntnis, dass der beste Freund
der Familie, mit im Herz der Liebe stehend, die eigene Tochter auf dem Gewissen hat. Die Beziehung von Troels Hartmann und seiner Freundin und Wahlkampfberaterin Rie. Die Ehe und
Familie von Sarah Lunds Kollegen Jan Meyer, der durch tragische Verkettung und emotionalen
(Fehl-?) Entscheidungen sein Leben verliert und nicht zuletzt die Familie von Sarah selber: Eigentlich war sie doch schon auf dem Sprung nach Schweden mit ihrem Sohn zu ihrem Freund
Bengt, bleibt dann doch, weil sie sich nicht von diesem Fall lösen kann und ihren Kollegen
nicht zutraut, dass diese genauso gut sind wie sie selber. Am Ende ist sie vom Freund genauso
entfremdet wie vom Sohn, der zu seinem Vater zieht, als auch von der eigenen Mutter, bei der
sie in diesen zwanzig Tagen wohnt, und sie doch nur ausnutzt im Blick auf ihre Besessenheit,
den Mörder zu finden.
Alle Figuren sehnen sich in diesem Film (auch) nach Geborgenheit und Glück. Dazu sind sie
zum Teil bereit, un-moralisch zu handeln, Beweise und Hinweise zu verschweigen. Die einzig
wirklich moralische Person ist Sarah Lund selbst – und sie steht allein am Ende da. Sie findet
den Mörder und verliert fast alles. Ist die Aufklärung des Falles diesen Preis wert? Das ist für
mich eine der offenen Fragen, die am Ende dem Zuschauer/der Zuschauerin gestellt werden.
Und auch hier frage ich mich wieder: Was wäre unsere Welt ohne solche Menschen, die um der
Wahrheit, der »Gerechtigkeit« willen bereit sind, vieles zu opfern? Der Mörder von Nanna
wäre ungeschoren davon gekommen, er hätte seine Rolle in der Familie Birk-Larsen weiter gespielt, wäre Trost, Stütze und Halt geblieben, nur wie es in ihm selber ausgesehen hätte, dass
wissen wir nicht. Theis hätte ihn nicht erschossen, die Familie hätte zu sich zurück finden können, auf einem guten Weg war sie schon. Durchkreuzt durch den unbändigen Wahrheitswillen
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einer Frau am Rande des Wahnsinns, übernächtigt, aber in den entscheidenden Momenten immer noch hellwach und klar. Eine kriminalistische Hochbegabung, keine Frage, aber wie lange
hält ein Mensch dies durch? Ist es den Preis wert? Und wer beurteilt, wer entscheidet das? Gibt
es eine Instanz, gar eine höhere?
5. Der Himmel ist leer
Vor der Beerdigung von Nanna kommt es zu einer Szene in der Kirche, als die Eltern mit dem
Pfarrer sprechen, den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr. Er versucht zu trösten, auch mit
dem Hinweis auf Gottes ewiges Reich. Und Pernille schleudert ihm entgegen: Was hilft mir der
Gedanke, dass sie da oben ist!? Ich will sie hier bei mir haben!
Der Himmel ist leer in diesem Film. Kein Trost kann Religion geben. Alle müssen mit sich
selber fertig werden, und das ist schwer. Denn, wie schon gesagt, nichts bleibt wie es ist, alle
Beziehungen werden vergiftet, belastet und zerstört. Es ist eine düstere Wahrheit, die sich hier
zeigt. Eine ehrliche Wahrheit. Oder besser: Hier wird nichts vorgemacht. Die hier geschilderten
Personen finden keinen Trost in irgendeiner religiösen Wahrheit. Und am Ende finden sie gar
keinen Trost mehr, nur Verzweiflung und Einsamkeit. Das ist kein Argument gegen die christliche Position, diese kommt nur einfach in diesem Film nicht vor. Und es gibt genug Menschenkinder, die genauso empfinden. Eine kalte, schreckliche, unwirkliche Welt. Und dunkel. Ich
weiß es nicht genau, aber mein Eindruck war, dass mit zunehmender Dauer der Serie immer
mehr Szenen in der Dunkelheit spielten, am Abend, in der Nacht. Am Ende verlässt Sarah
Lund allein das Polizeipräsidium am Morgen, der Himmel ist grau und wolkenverhangen und
ich frage mich, wo geht sie hin. Mit all dem, was in diesen zwanzig Tagen passiert ist?
Der Himmel ist leer. Diese Botschaft ist grausam und ehrlich. Daran ist mir der Unterschied zu
amerikanischen Krimiserien oder auch zum Tatort in der ARD deutlich geworden.
Amerika macht das Verbrechen zur Unterhaltung, die Opfer spielen keine große Rolle, die Täter eigentlich auch nicht. Die Aufklärer/innen mit ihren Launen und Lüsten, mit ihren Spielen
und auch ihren technischen Fähigkeiten werden gezeigt, es ist nicht wirklich schlimm, was passiert, ein leichtes Gruseln am Anfang, aber das geht vorbei. Einzige Ausnahme ist der moraltriefende Horatio Caine aus CSI Miami, aber der ist so moralisch, dass er in dieser Überzeichnung schon wieder unecht wirkt.
Mit dem Tatort ist das anders. Vor ein paar Tagen ist ein interessanter Blogbeitrag dazu erschienen (5 Dinge, die den Krimi zum religiösen Erlebnis machen. Die heile Welt im »Tatort«
– http://theopop.de/2012/08/die-heile-welt-im-tatort/). Die dort beschriebenen Verbindungen
oder Parallelen zur christlichen Religion sind sicher zutreffend. Dennoch würde ich noch etwas
anders akzentuieren. Der Tatort ist durch und durch moralisch, immer werden sozialkritische
Themen mit aufgenommen und bis an die psychische Schmerzgrenze inszeniert. Das ist sicher
gut so. Und doch geht mir The Killing mehr unter die Haut. Und ich habe mich gefragt,
warum. Versuch einer Antwort: Der Tatort inszeniert Fragen der Gerechtigkeit, er zielt auf
einen (ohnmächtigen) Zorn und bleibt dabei häufig in der Zeichnung der Personen oberfläch-
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lich. Das meine ich nicht als Kritik. Aber: The Killing lebt von einem tiefen Mitgefühl mit allen handelnden Personen. Sie kommen mir so, wie sie gezeigt werden, viel näher. Sie sind –
normal, getrieben und widersprüchlich, verzweifelt und besessen, auf der Suche nach Liebe
und Geborgenheit, nach Wahrheit und Macht. Sie wirken zerrissen und authentisch, und das
hängt ganz sicher mit den großartigen schauspielerischen Leistungen zusammen. Die Gesichter
wirken echt und dabei so nah, es könnten Menschen sein, die ich kenne, aus meiner Nachbarschaft, meiner Familie, meiner Stadt, meinem Arbeitsplatz. Das Gefühl habe ich sonst kaum
einmal, die Tatortkommissare oder Horatio Cain und wie sie alle heißen, das sind unechte Figuren, das ist und bleibt in jedem Moment der Handlung erkennbar. Und weil Sarah, Theis,
Pernille, Jan und Troels so normal und sympathisch sind, leide ich mit ihnen an ihrem Schmerz
über das Leid, das vergiftete Vertrauen, den leeren Himmel und ahne zugleich ihre Beweggründe…
6. Das Geflecht des Bösen
Hannah Arendt hat für unser menschliches Handeln ein wunderbares Bild geprägt: Jede Handlung ist ein Faden, den ich ein Gewebe hineinwebe, das andere vor mir gewebt haben. Keine
Handlung geschieht im luftleeren Raum, wir sind eingewoben in ein Geflecht von Beziehungen
und Bezogenheiten und dennoch, wir sind in der Lage immer wieder neue Anfänge zu setzen,
einen neuen Faden zu weben, in das mir vorgegebene Geflecht meines Lebens und meiner
Welt.
The Killing zeigt aber auch, dass dieses Bild ein Rückseite hat, eine dunkle Rückseite. Es gibt
auch ein Geflecht des Bösen, in das mein Leben hinein verwoben ist, in das andere Menschen
mit »bösen« Taten Vergiftung, Zerstörung und Gewalt bringen. Uns so wenig ich meinem vorgegebenen Geflecht entgehen kann bei meinen Versuchen, Gutes in die Welt zu bringen mit
neuen Anfängen – und diese können auch misslingen -, es gibt auch das Gegenteil: Bewusst
oder unbewusst eröffnet mein Faden keinen neuen Anfang, sondern schlägt Türen zu, zerreißt
Gewebe.
Die christliche Tradition hat hierfür das treffende Wort der »Erbsünde«. Sünde ist nicht nur die
einzelne böse Tat, und schon gar nicht die einzelne unmoralische Tat. Nein, wir leben in einem
Geflecht von Beziehungen und Bezogenheiten, das andere gewebt haben, mit guten und weniger guten Taten. Wir erleben das eine und das andere erleiden wir, müssen wir erleiden. Niemand fängt bei Null an, niemand fängt im luftleeren Raum an.
The Killing zeigt, wie eine einzige Tat ein Geflecht von Beziehungen zerstören kann. Vagn,
der Freund, der irgendwie zur Familie der Birk Larsens gehört, versucht die Abreise Nannas
mit Amir nach Deutschland zu verhindern, eigentlich will er nur mit ihr sprechen und dann
geht alles schief. Das ist die Tragik und seine Schuld, eine Tat, ein Impuls, ein Fehler und
nichts ist mehr so, wie es mal war. Furchtbar. Am Ende erlöst Theis Vagn, aber um welchen
Preis? Eine neuerliche Tat, ungeplant und doch mit unabsehbaren Folgen, wieder ein Faden,
der in ein Geflecht geschlagen wird, aber keinen Neuanfang verheißt.
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7. Was ist so faszinierend an The Killing?
Ich komme zurück zur Ausgangsfrage meiner Frau: Was ist so faszinierend daran? Was ist der
Kern dessen, was mich hier drei Wochen fasziniert hat, so dass ich nicht mal zwischendurch für
eine Minute raus gegangen bin, weil ich nicht einen Dialog verpassen wollte?
Es ist der Spiegel, der mir vorgehalten wird. So ist das Leben. So abgründig, so gefährlich, so
traurig, so verführerisch, so gemein. Und in dieser Trostlosigkeit und schieren Hoffnungslosigkeit gibt es dennoch Menschen, die weiter machen, trotz allem. Sarah Lund. Troels Hartmann.
Pernille Birk Larsen. Aus einer – ganz unterschiedlich verstandenen – Verantwortlichkeit. Es
ist ehrlich. Aber so kann es gehen. So menschlich, in aller Zerrissenheit. Nur so kann es gehen.
Matthias Jung, September 2012
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