Newsletter 2015-1

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Newsletter 2015-1
Für Land & Leute
Ausgabe 1 | 2015
Der Wolf kehrt zurück - und nun?
Langsam kommen die Wölfe zurück nach Deutschland.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs waren sie erst
Grenzgänger, nun sind sie wieder heimisch. Mittlerweile
ist schon von etwa 30 Rudeln die Rede. Dazu kommen
einige einzelne Tiere. Das ist erfreulich, aber auch nicht
ungefährlich.
So marschierte ein Wolfsrudel in Niedersachsen seelenruhig über die Bundesstraße. Eine Spaziergängerin
machte Bekanntschaft mit sieben Jungwölfen, die ihr
und ihren Hunden folgten. In Brandenburg griffen
Wölfe eine ganze Rinderherde an, vier Kälber starben.
Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz wurden bereits
Wölfe gesichtet.
Nutztierhalter beäugen die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland mit Sorge.
Nutztiere bedroht
Wer Nutztiere hält, hat inzwischen berechtigte Sorge vor Wolfsriss. Denn wer auf seiner Weide gerissene Schafe,
Kälber oder Fohlen findet, kann das nicht einfach als Sachbeschädigung abtun. Schließlich sind die eigenen Tiere
ein Stück Herzblut. Inzwischen versucht die Politik mit Plänen, Empfehlungen und Zuschüssen, einen Ausgleich
zwischen dem Naturschutz und den Tierhaltern zu schaffen.
Da Wölfe streng geschützt sind, dürfen sie nicht bejagt werden. Einzäunungen bieten nur einen begrenzten
Schutz. Eine weitere Möglichkeit sind Herdenschutzhunde, die bereits als Welpen in der Schafherde aufgezogen
werden. Bei den in Deutschland gängigen Herdengrößen und Haltungsweisen ist das allerdings kaum praktikabel.
Richtig vorsorgen
Erste Bundesländer bieten daher Entschädigungen für gerissene Nutztiere an. Man sollte sie aber nicht
überschätzen. So erbringt das Land Niedersachsen Billigkeitsleistungen, sprich freiwillige Zahlungen ohne
Rechtsanspruch. In bestimmten Regionen wird vorausgesetzt, dass ein „wolfsabweisender Grundschutz“ eingerichtet wurde, sonst entfällt die Leistung. Zum Nachweis des Hergangs muss der Betroffene umfassende behördliche Feststellungen einholen. Wer dieses Entschädigungsroulette scheut, muss selbst vorsorgen.
Einen berechenbaren Schutz bietet die Tierlebensversicherung. Sie ersetzt den Verlust der Tiere zum vereinbarten Wert. Der Versicherungsschutz bezieht sich auf Tod oder Nottötung durch Krankheit oder Unfall. Die
Risiken Diebstahl, Entlaufen, Abschlachten in diebischer Absicht und Tod durch Blitzschlag sind ebenfalls eingeschlossen; diese Kombination lässt sich aber auch gesondert und ohne Selbstbehalt versichern. Die GHV
DARMSTADT schließt dabei den Riss durch Wild- und Haustiere ein, hier sind auch Schäden durch Fuchs,
Luchs, Marderhund sowie wildernde Haushunde mitversichert. Schäden durch Trächtigkeit und Geburt können
als Zusatzdeckung eingeschlossen werden.
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Die Weidetierversicherung wird für Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen und weitere Tierarten angeboten. Der Versicherungsschutz ist preiswert und gilt vom Weideauftrieb bis zum Weideabtrieb, längstens bis zum 31. Dezember des laufenden Jahres.
Weitere Gefahren drohen, wenn die Tiere durch einen Wolfsangriff in Panik geraten und ausbrechen. Leider
entstehen in jeder Weidesaison Unfälle durch ausgebrochene Tiere, die teilweise sehr teuer werden. Für die
dadurch entstandenen Schäden haftet grundsätzlich der Tierhalter. Dieses Risiko kann man durch eine spezielle
Haftpflichtversicherung absichern.
Auf einen Blick
GHV DARMSTADT
Ihr Ansprechpartner: Dr. Gerold Kutscher, Geschäftsstelle Gießen, Telefon: 0641 73692, E-Mail: [email protected]
Versicherungsschutz auf der Weide durch:
• Tierhalterhaftpflichtversicherung
• Tierlebensversicherung
• Weidezaungeräte-Diebstahlversicherung
„Kunst privat!“: GHV DARMSTADT ist wieder dabei
Unternehmen in ganz Hessen öffnen an einem Wochenende ihre Türen und gewähren Einblick in ihre Sammlungen, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Zum mittlerweile elften Mal gibt es die Aktion „Kunst
privat! – Hessische Unternehmen zeigen ihre Kunst“, in diesem Jahr am 20./21. Juni. Nach der gelungenen
Premiere im vergangenen Jahr ist die GHV DARMSTADT erneut dabei – neben dem Bauverein als einziges
Unternehmen aus Darmstadt.
Fünfzehn Jahre lang gehörte die Ausstellungsreihe „agri cultura“ zum
festen Bestandteil des kulturellen Engagements der GHV DARMSTADT.
An den vier Standorten der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung in
Darmstadt, Kassel, Speyer und Saarbrücken wurden regelmäßig bildende Künstler unterschiedlicher Gattungen eingeladen, ihre Werke in den
dortigen Dienststellen zu präsentieren. So entstand ein Forum für bekannte und (noch) unbekannte Künstler aus den Regionen. 2012 endete
die Ausstellungsreihe. Da sie immer mit Ankäufen verbunden war, verfügt die GHV DARMSTADT über einen reichen Fundus: Rund 370
Bilder und Skulpturen befinden sich in ihrem Besitz – von Lisa Winter,
Karsten Bliesener, Ali Latif, Norman E. Rogers, Roland Lindner, Frank
Wackerbarth,
Ute
Faber, Monika Stebel,
Doris Zorn, Zaki
Impressum
Lisa Winter - Lebensschluchten
Al-Maboren,
Anne
Haller, Thomas WellGemeinnützige Haftpflicht-Versicherungsanstalt
ner, Sehriban Köksal-Kurt, Catherine Fayard, Katharina HoehDarmstadt (GHV DARMSTADT)
ler, Erika Heine und Klaus Blecher, Dagmar Horch, Horst
Anstalt des öffentlichen Rechts
Sauer, der Künstlergruppe Impuls-Art und vielen mehr.
Bartningstr. 59 • 64289 Darmstadt
Die GHV DARMSTADT lädt am Wochenende 20./21. Juni
an beiden Veranstaltungstagen um 11, 13 und 15 Uhr zu
Führungen durch ihre Räume ein. Anmeldungen bei der GHV
DARMSTADT, Bartningstraße 59, 64289 Darmstadt, sind
möglich unter Telefon 06151 3603-219, Fax 06151 3603-130,
E-Mail: [email protected].
Vorstand: Wilhelm Kins
Weitere Informationen:
www.ghv-darmstadt.de und www.kunstprivat.info
Bilder: GHV DARMSTADT, Fotolia
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Redaktion: Volker Lauenstein, Silke Rummel
Gestaltung: Werner West
E-Mail: [email protected]
Land & Leute
„Der Esel legt fest, wer sein Freund ist.“
Das Empfangskomitee am Ende des Wohngebiets in Oberneisen spitzt die langen Ohren und schaut über den
Zaun, wer da kommt. Das Empfangskomitee, das sind Nestor und Gustave, französische Mischrassen, Zwergesel Franzel und Huguette, ein Großesel aus den Pyrenäen und die Mama von Nestor. Seit 50 Jahren hält
Barbara Bank Esel. Wie sie dazu kam? Zufall. Sie war 13 Jahre alt, ihr Schwester neun. Die beiden wollten unbedingt ein Pony haben. Das Pony, das zum Kauf stand, war klein, grau, dick, bissig und sah überhaupt nicht aus
wie Fury. Die Zwergeselstute mit Fohlen Paulchen sollte genauso viel kosten. Die Schwestern entschieden sich
für die Esel. „Ich bin niemand, der ewig sucht“, sagt Barbara Bank. Und wenn sie eine Sache angefangen hat,
dann bleibt sie auch dabei.
Barbara Bank ist erste Vorsitzende der Interessengemeinschaft
der Esel- und Mulifreunde in Deutschland e. V. Der Verein –
es gibt ihn seit 1988 – hat mehr als 1.400 Mitglieder; das am
weitesten entfernte Mitglied lebt in Australien. Der Verein hat
sich zum Ziel gesetzt, das Wissen um die artgerechte Haltung,
Zucht und tierschonende Nutzung von Eseln und Mulis zu
sammeln und zu mehren und es den Mitgliedern und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Das geschieht über die
Homepage, über Treffen, vier Mal im Jahr kommt außerdem
die Zeitschrift „Eselpost“ heraus. „Es sind nicht nur die Esel“,
sagt Barbara Bank, „es ist auch das gemeinsame Interesse.“
Eine regelrechte Community hat sich da herausgebildet, ein
Barbara Bank mit zwei ihrer Esel - Nestor und Gustave.
Netzwerk an Menschen, die sich durch ihre langjährige Erfahrung ein regelrechtes Expertenwissen erarbeitet haben. Barbara Bank findet es faszinierend, sich in einer Sache gut auszukennen und immer mehr Sachkenntnis zu erlangen.
Mögen Esel und Pferde gewisse Ähnlichkeiten haben, vom Wesen her sind sie grundverschieden: „Wo das
Pferd einen Chef sucht, sucht der Esel einen Freund – wobei der Esel festlegt, wer der Freund ist“, sagt Barbara
Bank. Nestor zum Beispiel kann nicht mit jedem. Wenn er aber jemanden mag, zeigt er das ganz unmissverständlich: Er senkt den Kopf, damit man ihn kraulen kann. Anders als Pferde sind Esel keine reinen Fluchttiere.
Sie stammen aus gebirgigen Wüstenregionen. Eine unüberlegte Flucht könnte dort tödlich sein. Droht Gefahr,
bleiben sie erst einmal stehen und überlegen, was zu tun ist: davonlaufen, stehen bleiben, kämpfen oder weitergehen. Esel sind also nicht stur, sie sind vorsichtig.
Wenn Barbara Banks Mann abends nach Hause kommt, schnappen sich die beiden die Esel und laufen noch
mal durchs Dorf. Sie haben sämtliche Länder bereist, in denen es Esel gibt – Amerika, Ägypten, Jordanien, Spanien, Italien, Griechenland, Österreich, England, Frankreich. Esel machen zwar viel Arbeit. Aber sie sind auch
Passion und Erfüllung.
Über die GHV DARMSTADT haben die Vereinsmitglieder vergünstigte Tarife und einen besonderen Service.
„Wir schätzen es sehr, dass es dieses Gruppenangebot bei der GHV gibt und wir eine eigene Ansprechpartnerin haben“, sagt Barbara Bank.
Internet: www.esel.org und www.muli.org
Wenn Sie in unserem Newsletter etwas vermissen oder einen guten Tipp für uns haben,
melden Sie sich doch beispielsweise per E-Mail: [email protected]
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Alte Traktoren und ihre Geschichte
Historische Traktoren sind schön anzusehen. Und sie können etwas erzählen. Die GHV DARMSTADT ist derzeit dabei, Fotos für einen Kalender mit historischen Traktoren und Schleppern zu machen. Auf den Aufruf
im Newsletter haben sich etliche Oldtimer-Besitzer gemeldet. Sie können schöne Geschichten erzählen, die
mit den Traktoren zu tun haben. Zum Beispiel der Hanomag R45, Baujahr 1951, von Dr. Matthias Mehl aus
Frankfurt/Nieder-Erlenbach. Als der Großvater den Schlepper anschaffte, wurde der Hof noch mit Pferden bewirtschaftet. Der Hanomag war die zentrale Maschine, er übernahm fortan alle schweren Pflug- und Transportarbeiten. Mit ihm wurden die Zuckerrüben zum fünf Kilometer entfernten Bahnhof in Bad Vilbel gebracht oder der Weißkohl nach Niederrad in die
Sauerkrautfabrik und bis in die sechziger Jahre Kartoffeln ins Hospital zum
Heiligen Geist. „Der Hanomag gehört zur Betriebsgeschichte“, sagt Matthias Mehl. Und er ist ein Stück deutsche Geschichte: Im Fahrzeugbrief ist das
erste Nummernschild vermerkt: AH – 802858 für „Amerikanische Zone
Hessen“. 2012 wurde der Hanomag restauriert, seitdem werden damit vor
allem Kinder und Besuchergruppen spazieren gefahren.
Holger Stender aus Darmstadt nennt einen David Brown Selectamatic 880,
Baujahr 1970, sein Eigen. Originalfarbe: orchideenweiß. Die Serien zuvor
seien rot mit gelben Felgen gewesen, berichtet Stender. Mitte der sechziger
Jahre, als es vor allem noch Schwarz-Weiß-Filme gab, drehte das britische Unternehmen einen Kino-Werbespot. Rote Traktoren auf braunem Acker habe
zu wenig Kontrast gegeben, sodass die Traktoren in Weiß produziert worden
seien. „Die Bauern haben bestellt wie verrückt“, schmunzelt Stender. Zu
David Brown gehörte zwischen 1946 und 1972 übrigens auch die legendäre Automarke Aston Martin.
Kontakt: Wer mehr über das Fotoshooting der historischen Schlepper und das Kalenderprojekt der GHV
DARMSTADT wissen oder sich selbst daran beteiligen möchte, meldet sich bei Volker Lauenstein, Telefon 06151
3603-242, E-Mail: [email protected].
Infoblatt zur Anhängerversicherung
Bei Kerb- oder Fastnachtsumzügen sind Schlepper und Anhänger begehrte Fahrzeuge, zum Beispiel als prachtund fantasievoll gestaltete Motivwagen. Gemütlich durch den Weinberg tuckern und sich die schöne Landschaft
anschauen: Auch für solche Fahrten werden Anhänger gerne genutzt.
Wie ist die Gesetzeslage bei solchen Fahrten? Wie steht es um den Versicherungsschutz? Wer haftet, wenn
etwas passiert? Was ist überhaupt zu beachten, wenn eine landwirtschaftliche Zugmaschine bei Brauchtumsveranstaltungen eingesetzt werden soll? Über die Versicherungspflicht land- und forstwirtschaftlicher Anhänger
besteht häufig Unklarheit.
Die GHV DARMSTADT hat deshalb ein dreiseitiges Informationsblatt erstellt, das Antworten auf die Fragen
rund um den Anhänger und dessen Einsatz
in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben, in
Lohnunternehmen oder bei Brauchtumsveranstaltungen bereit hält.
Das Infoblatt gibt es kostenlos zum Download auf
der Homepage der GHV, www.ghv-darmstadt.de,
oder kann per E-Mail unter [email protected]
angefordert werden.
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