Theaterstück - Schneewittchen
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Theaterstück - Schneewittchen
Theaterstück für Grundschulen Schneewittchen und die 7 Zwerge frei nach Gebrüder Grimm Regiebuch von Reinhard Zembruski Theaterstück - Schneewittchen und die 7 Zwerge Übersicht 1. Inhalt: Das bildschöne Schneewittchen flieht vor ihrer Stiefmutter, der bösen Königin, in den Wald und findet bei den sieben Zwergen Unterschlupf. Weil Schneewittchen unvergleichlich schön ist, ist die Königin eifersüchtig, denn sie selbst will als "die Schönste im ganzen Land" gelten. Die Zwerge gewinnen Schneewittchen, die ihr Häuschen sauber macht und für sie kocht, sehr lieb. Doch eines Tages, die Zwerge sind nicht zu Hause, erscheint die verkleidete Königin und überredet Schneewittchen, in einen vergifteten Apfel zu beißen ... 2. Checkliste Seite 1 3. Übersicht Darsteller / Dekoration / Szenen Seite 2 4. Komplettes Märchen Seite 3 bis 9 5. Theaterstück „Schneewittchen und die 7 Zwerge“ Seite 10 bis 31 6. Besetzungsliste Seite 32 7. Dekoration / Bühnenbild Seite 33 8. Organisationsplan Seite 34 9. Praktische Hinweise für die Theater AG 10. Liedtext und Noten Seite 35 bis 36 Seite 37 Anzahl der Mitwirkenden: 17 bis 20 Anzahl der Szenen: 6 Regieanweisungen: Der Erzähler begrüßt die Gäste und setzt sich dann in die linke oder rechte Bühnenecke und fängt zu erzählen an, bis die Königin mit dem Spiegel zu sprechen beginnt. Der Erzähler macht Pause, bis zu seinem nächsten Vortrag. Sprechdialoge der Darsteller, Gestik- und Mimikbeschreibung im Fettdruck! Der Text des Erzählers in Kursivdruck. Unterstrichene Erzählung und Darstellung gleichzeitig Regieanweisung für die Künstler, ebenfalls in Kursivdruck. Während der Erzähler erzählt, spielen die Darsteller die gesprochenen Worte nach. Theaterstück - Schneewittchen und die 7 Zwerge Checkliste 1. Vorplanung: - Zusammensetzung der Gruppe (Spielerfahren? Anfänger?) - Wo wollen wir spielen? - Was? - Wie lange? - Wie viele Mitspieler werden tatsächlich benötigt? - Wer macht die Ausstattung, Licht, Geräusche, Bühnenaufbau, Bühnenbild etc.? 2. Rollenverteilung: Die Rollenverteilung soll die Mitspieler nicht auf die „richtigen“ Rollen festlegen. Es ist nicht das Ziel, Traumrollen zu besetzen, sondern jede Rolle spielen zu können. Die Besetzung wird meist in einem ersten Gespräch vor dem Spielen möglich sein. Gerade Kinder, die im kognitiven Lernen Probleme haben, entpuppen sich oft als geniale Schauspieler. Rollenklischees sollte „Mann/Frau“ nicht unbedingt bedient werden. Es wurde z. B. „Die kleine Hexe“ von einem Jungen wunderbar gespielt. 3. Spielgestaltung: - Textvorlage prüfen und entsprechend umschreiben. - Mag die Gruppe das Stück? - Reicht ein Bühnenbild aus? - Wie sieht das Bühnenbild aus? - Welche Requisiten werden benötigt? - Beleuchtung einrichten, wo sind die Steckdosen? - Wie werden Geräusche erzeugt? - Welche Kostüme werden gebraucht? 4. Proben: - Hineinwachsen in die Rolle durch Arbeiten und Verbesserungen des kontrollierten Sprechens, des Ausdrucks, Tonfalls, der Mimik, Gestik und Bewegung. 5. Aufführung: - alle sind rechtzeitig da (mind. 1 Stunde vorher) - Requisiten sind vollständig - in Ruhe umkleiden und schminken - Beleuchtung, sonstige Technik und Ausstattung prüfen - spielen - danach gemütliches Beisammensein, Gespräch - Auswertung im Deutschunterricht Aus unseren Erfahrungen können wir sagen, dass die Schüler einer Klasse/Schule durchaus in der Lage sind, zunächst aus dem Stegreif zu sprechen und zu handeln. Eine kurze Inhaltsangabe der Szene reicht aus. Spontane Ideen sind oft sehr gut, ein wortgetreues „Kleben“ am Text kann die spontane Spiellust auch verhindern. 1 Theaterstück - Schneewittchen und die 7 Zwerge Personen/Darsteller: 17 - 20 1 Erzähler 1 böse Königin 1 Schneewittchen 1 Spiegelsprecher 1 Jäger 7 Zwerge 1 Krämerin 1 Bauersfrau 1 altes Weib 1 Königssohn 4 Diener Bühnenbild(er): 1 Schloss, 1 Zwergenhaus, Wald und Berge, Schnee (weißes Bettlaken) Kostüme: 1 Königinnenkostüme 1 Schneewittchenkostüm 1 Jägerkostüm 7 Zwergenkostüme 1 Bauersfraukostüm 1 Krämerinkostüm 1 altes Weibkostüm 1 Königssohnkostüm Requisiten: 1 Hocker, 1 Fenster, 1 Nadel und Faden, 1 Spiegel oder Bilderrahmen, 1 Tisch, 7 Stühle, 7 Teller, 7 Messer, 7 Gabeln, 7 Becher, 7 Bettlein (z. B. Luftmatratzen), 1 großer Kamm, 1 großer Apfel, 2 große halbe Äpfel, 1 Sarg, 1 Korb, verschiedene Gürtel Anzahl der Szenen: 6 Kleine Hinweise: Die Königin kann von einem Darsteller/in gespielt werden, ebenso die Bauersfrau, das alte Weib und die Krämerin. 2 Theaterstück - Schneewittchen und die 7 Zwerge 1.Szene Darsteller: Königin Spiegelsprecher Schneewittchen Jäger Erzähler Bühnenbild: Winter, Schneeflocken (kleine Wattebällchen), großen schwarzen Fensterrahmen Requisiten: Nähzeug, 1 großen Spiegel oder Bilderrahmen (für Spiegelsprecher), 1 Hocker, 1 Gewehr Kostüme: 1 Königinnenkostüm 1 Schneewittchenkostüm 1 Jägerkostüm 10 Theaterstück - Schneewittchen und die 7 Zwerge Auszug 1. Szene Der Vorhang geht auf. Die/der Erzähler sitzt rechts/links an der Bühne. Rechts auf der Bühne sitzt die Königin vor einem großen schwarzen Fensterrahmen und schaut dem Schneefall zu. Links ist ein großer Spiegel mit Hocker. Während der Erzähler erzählt, spielt die Königin die gesprochenen Worte nach. Erzähler: Es war einmal mitten im Winter und die Schneeflocken fielen wie Federn vom Himmel herab. Da saß eine Königin am Fenster und nähte. Und wie sie so nähte und nach dem Schnee blickte, stach sie sich mit der Nadel in den Finger, und es fielen drei Tropfen Blut in den Schnee. Und weil das Rote im weißen Schnee so schön aussah, dachte sie bei sich, hätte ich ein Kind so weiß wie der Schnee, so rot wie das Blut, und so schwarz wie das Holz an dem Rahmen. Bald darauf bekam sie ein Töchterlein, das war so weiß wie Schnee, so rot wie Blut, und so schwarzhaarig wie Ebenholz und ward darum Schneewittchen genannt. Und wie das Kind geboren war, starb die Königin. Als ein Jahr vergangen war, nahm sich der König eine andere Frau. Sie war eine schöne Frau, aber sehr stolz und arrogant und konnte nicht leiden, dass sie an Schönheit von jemandem übertroffen werden sollte. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel. Wenn sie vor den Spiegel trat und sich darin beschaute, sprach sie: Königin: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Spiegel (Spiegelsprecher): „Frau Königin, ihr seid die Schönste im Land.“ Erzähler: Da war sie zufrieden, denn sie wusste, dass der Spiegel die Wahrheit sagte. Schneewittchen aber wuchs heran, und wurde immer schöner, und als es sieben Jahre alt war, war es so schön wie der klare Tag und schöner als die Königin selbst. Königin: „Spieglein, Spieglein an der Wand, 11 Auszug 2. Szene Während der Erzähler erzählt, spielen die Darsteller die gesprochenen Worte nach. Erzähler: Der Jäger gehorchte und führte Schneewittchen in den Wald hinein. Schneewittchen fing aber zu weinen an, sodass der Jäger großes Mitleid bekam. Schneewittchen/weinend): „Ach, lieber Jäger, lass mir mein Leben. Ich will in dem Wald bleiben und niemals mehr in das Schloss zurück kommen.“ Jäger: „Schneewittchen, ich habe Mitleid mit dir. Lauf schnell weg, du armes Kind.“ Schneewittchen: „Danke, vielen Dank, mein guter Jäger, das werde ich dir niemals vergessen.“ Jäger: „Nun lauf schon Schneewittchen und pass auf, dass du nicht von den wilden Tieren gefressen wirst. Der Königin werde ich sagen, dass du tot bist. Lunge und Leber besorge ich mir als Nachweis von einem Wildschein.“ Jäger geht von der Bühne, Schneewittchen ist nun alleine. Erzähler: (Während der Erzähler erzählt, spielen die Darsteller die gesprochenen Worte nach) Nun war das arme Kind in dem großen Wald allein, und ihm ward so angst, dass es alle Blätter an den Bäumen ansah und nicht wusste, wie es sich helfen sollte. Da fing es an zu laufen und lief über spitzige Steine und Dornen. So lief sie bis zum Abend und da erblickte sie ein kleines Häuschen und ging hinein um sich auszuruhen. In dem Häuschen war aber alles klein. Da stand ein gedecktes Tischlein mit 7 Tellern, Bechern, Gabeln und Messern. An der Wand waren sieben Bettlein nebeneinander aufgestellt und schneeweiße Laken darüber gedeckt. Während der Erzähler erzählt, spielen die Darsteller die gesprochenen Worte nach. 15 Theaterstück - Schneewittchen und die 7 Zwerge Auszug 4. Szene Während der Erzähler erzählt, spielen die Darsteller die gesprochenen Worte nach. Erzähler: Als das böse Weib zu Hause angekommen war, ging sie zum Spiegel und fragte: Königin: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Spiegel (Spiegelsprecher): „Frau Königin, ihr seid die Schönste hier, aber Schneewittchen über den Bergen bei den sieben Zwergen ist noch tausendmal schöner als ihr.“ Königin (ungläubig): „Spiegel, das glaube ich dir jetzt aber nicht. Schneewittchen ist tot, das kann gar nicht sein. Oder habe ich dich nicht richtig geputzt?“ Spiegel (Spiegelsprecher): „Doch Königin, du hast mich richtig geputzt, du siehst doch, wie klar ich bin. Aber ich muss dir trotzdem sagen, Schneewittchen ist die Schönste im Land und du wirst nie die Schönste werden, solange Schneewittchen lebt.“ Während der Erzähler erzählt, spielen die Darsteller die gesprochenen Worte nach. Erzähler: Als die Königin das hörte, lief ihr alles Blut zum Herzen. Gleichzeitig erschrak sie, als ihr bewusst wurde, dass Schneewittchen noch lebte. Sie lief wieder hin und her, überlegte und holte ihr Hexenbuch. Ich verstehe doch was von Hexenkünsten. Sie las in dem Hexenbuch. Nach einer Weile ruft sie ihre Zofe. Königin (rufend und befehlend): „Zofe, bring mir auf der Stelle die Kleidung eines alten Weibes, einen großen Kamm, Farbe und einen Krückstock.“ Die Königin geht von der Bühne, zieht sich um und der Erzähler fährt mit 23 Auszug 6. Szene Während der Erzähler erzählt, spielen die Darsteller die gesprochenen Worte nach. Erzähler: Wie er so sprach, empfanden die Zwerge Mitleid mit ihm und gaben ihm den Sarg. Diesen ließ er von seinen Dienern forttragen. Da geschah es, dass sie über einen Strauch stolperten, und von dem Schütteln fuhr der giftige Apfelgrütz aus dem Hals von Schneewittchen. Und es dauerte nicht lange, da öffnete es die Augen, richtete sich auf und war wieder lebendig. Schneewittchen: „Ach Gott, wo bin ich?“ Königssohn: „Du bist bei mir. Ich habe dich lieber als alles auf der Welt. Komm mit mir in meines Vaters Schloss, du sollst meine Gemahlin werden.“ Erzähler: Da war ihm Schneewittchen gut und ging mit ihm, und ihre Hochzeit ward mit großer Pracht und Herrlichkeit angeordnet. Während der Erzähler erzählt, spielen die Darsteller die gesprochenen Worte nach. Die böse Königin stand nach einiger Zeit wieder vor ihrem Spiegel. Königin: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Spiegel (Spiegelsprecher): „Frau Königin, ihr wart die Schönste hier, aber die junge Königin ist tausendmal schöner als ihr.“ Da stieß die Königin einen so bösen Fluch aus, dass der Spiegel zersprang und eine große Scherbe ihr böses Herz durchstieß und sie tot auf die Erde fiel. Ende 31