Prospekt Rathaus
Transcription
Prospekt Rathaus
Ein Rundgang durch das Duisburger Rathaus Tag der Offenen Tür 6./7. September 2008 Herausgegeben von: Stadt Duisburg Der Oberbürgermeister Dezernat des Oberbürgermeisters Referat für Repräsentation und Internationale Beziehungen E-Mail: [email protected] l 1. Station Foyer Eingangsbereich (Erdgeschoss) Beachten Sie bitte auch den im Foyer des Erdgeschosses präsentierten Film, der Sie zusätzlich über das Rathaus informiert. Bereits beim Betreten des Rathauses beeindruckt die prachtvolle, reich verzierte Eingangstür. Man gelangt in eine von vier Säulen getragene, dreischiffige und gewölbte Eingangshalle, in deren Mitte die Treppe empor führt. Nach Durchschreiten der verglasten Holzzwischenwand befindet man sich im Foyer mit dem Empfangsbereich und dem beliebten „Pater-Noster“-Aufzug. Si Ich lade Sie herzlich zu einem Rundgang durch das Duisburger Rathaus ein. 2. Station Eingang zum Ratssaal An der Stelle des heutigen Rathauses stand eine mittelalterliche Königspfalz, die seit 1254 dem Deutschen Orden als Niederlassung diente. 1843 errichtete die Stadt an dieser Stelle erstmals ein repräsentatives Rathaus. Im Zuge der Industrialisierung wurde es schnell zu klein. Zwischen 1871 – 1895 verdoppelte sich Duisburgs Einwohnerzahl und der Rat beschloss 1895 einen Rathausneubau. Der Neubau (Baubeginn: 15.08.1897) erfolgte im Stil der deutschen FrühRenaissance. Der Architekt war Prof. Friedrich Karl Julius Ratzel (1869 – 1906). Am 3. 5. 1902 erfolgte die feierliche Einweihung des 2,6 Mio. Goldmark teuren Gebäudes. Während des Zweiten Weltkrieges, im Mai 1943, wurden der Dachstuhl, das oberste Geschoss, der Turmhelm und die Fenster im Ratssaal durch Bombenangriffe zerstört. Das Rathaus hat heute 148 Räume, in denen 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung arbeiten. Das Foyer in der 1. Etage wird wegen seines ansprechenden Ambientes auch für repräsentative Empfänge genutzt. Eingangstür des Ratssitzungssaals In den achtziger Jahren wurden unter Farbschichten per Zufall die fast lebensgroßen Landsknechte gefunden und später freigelegt. Den Eingang zum Ratssaal krönt „Salvator mundi, patronus urbis“ (Heiland der Welt), der Schutzpatron der Stadt Duisburg. Die zwei steinernen Ehrentafeln rechts und links vom Eingang zum Ratssitzungssaal sind Werke des jüdischen Künstlers Leopold Fleischaker. Sie tragen die Namen der gefallenen Angehörigen der Stadtverwaltung aus dem 1. Weltkrieg. Gemälde 3. Station Ratssaal Vom Haupteingang aus gesehen: linke Wand vorne: Kaiser Wilhelm I. linke Wand hinten (Fensterseite): Kaiser Friedrich III. Bitte beachten Sie, dass der Ratssaal aufgrund einer Veranstaltung am Sonntag zwischen 15.00 und 18.00 Uhr nicht zu besichtigen, sondern nur von der Zuschauerempore in der zweiten Etage (Raum 235) aus einsehbar ist. In den über zwei Geschosshöhen reichenden Ratssitzungssaal führen zwei Zugänge. Der ursprüngliche Zugang (siehe 2. Station) wird heute nur bei besonderen Anlässen als Haupteingang zum Saal genutzt. rechte Wand vorne: Reichskanzler Otto von Bismarck rechte Wand hinten (Fensterseite): General Helmuth von Moltke Mitte (über Haupteingang): Oberbürgermeister Karl Lehr. In seiner Amtszeit (1879 – 1914) wurde das Rathaus gebaut. Oberbürgermeister Lehr trägt die Amtskette, die im Original im Mercatorzimmer (siehe 6. Station) zu sehen ist. Der Ratssaal verfügt über zwei Zuschaueremporen links und rechts oben. Er beeindruckt durch seine Kassettendecke aus Eichenholz und die handgeschnitzten Wandpaneele. Die drei großen Fenster des Ratssaales zum Burgplatz bilden mit ihrem spätgotischen Maßwerk im oberen Teil einen besonderen Blickfang. Die Fensterfront wurde im 2. Weltkrieg zerstört und 1954 neu eingesetzt. Das Stadtfenster (Mitte) zeigt das Salvatorsiegel, das Stadtwappen, die Wappen von Ruhrort und Meiderich, das Siegel der Beecker Kirche, das Siegel von Hamborn und Angermund sowie – nachträglich eingefügt - das Wappen der Duisburger Patenstadt Königsberg (heute Kaliningrad). Das Niederrhein-Fenster (links) zeigt die Wappen von Emmerich, Wesel, Goch und der 1975 im Rahmen der Kommunalen Neuordnung eingemeindeten Städte und Gemeinden Walsum, Homberg, Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen. Das Landesfenster (rechts) zeigt das Wappen des Landes Nordrhein-Westfalen, die Wappen von Düsseldorf, Köln (3 Kronen), Bonn, Aachen, Bochum (Buch) und Essen (Säbel mit Kreuz). Historiengemälde (Seite Haupteingang) links: Die Schlacht auf der „Verlörkesbrücke“ Das Bild zeigt den Überfall des Kölner Erzbischofs auf Duisburg im Rahmen der Soester Fehde im Jahre 1445. Die Stadtwache auf dem Mühlenturm bei der Marienkirche sah den Feind frühzeitig und konnte so die Duisburger Bürgerinnen und Bürger warnen, die den Überfall abwehrten. rechts: Gründung der ersten Duisburger Universität Das Bild zeigt die Gründungsfeierlichkeiten am 14.10.1655 in der Salvatorkirche. Der klevische Archivar Adolf Wüsthaus überreicht dem ersten Rektor der Universität, Johannes Clauberg, die Insignien und Gesetze. Die neue Universität bestand bis 1818. Danach gingen die Insignien an die Universität Bonn. Erst im Jahre 1972 wurde die Duisburger Universität, heute: Universität Duisburg - Essen, neu gegründet. 4. Station Sitzungszimmer 128 Die hohen Stühle stammen aus der originalen Ratsbestuhlung von 1902, der ovale Tisch und die kleinen Stühle aus dem früheren Ruhrorter Rathaus. Der ursprünglich bunte Wandteppich aus dem 17. Jahrhundert stammt aus Flandern und wird im Herbst 2008 restauriert. Dieser Raum besticht durch seine wunderschön bemalte Holz-Mosaikdecke und das Parkett aus dem Jahre 1902. Heute dient er als Besprechungszimmer des Oberbürgermeisters. Außerdem findet hier einmal wöchentlich die Konferenz des Verwaltungsvorstandes statt. 5. Station Büro des Oberbürgermeisters Das Amtszimmer des Oberbürgermeisters ist Arbeits- und Repräsentationsraum in einem. Der historische Schreibtisch mit seiner halbrund ausgesägten Tischplatte stammt von Oberbürgermeister Karl Lehr (Oberbürgermeister von 1879 bis 1914). Die Bronzebüste stellt Alt-Oberbürgermeister August Seeling (1906 – 1998) dar. Er war Oberbürgermeister von 1948 bis 1969. Die Wandvitrinen zeigen zwei der insgesamt drei Goldenen Bücher der Stadt (1909 bis 1979, 1979 bis 1999), das Ruhrorter Ratssilber, den Atlas minor von Gerhard Mercator aus dem Jahre 1628 sowie Repliken des Duisburger Stadtsiegels, eine Karte des Herzogtums Berg, des ersten Mercator-Atlas (erschienen in Duisburg 1595). Die Hängevitrinen wurden anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Rathauses Duisburg im Jahre 2002 durch die Kreishandwerkerschaft Duisburg gestiftet. Die Hängevitrine links zeigt die Amtskette der Duisburger Oberbürgermeister. Sie wurde durch die Hofgoldschmiede Vollgold & Sohn (Berlin) gefertigt und im Jahre 1887 an den damaligen Oberbürgermeister Karl Lehr übergeben. Die Amtskette wird bis heute von den Duisburger Oberbürgermeistern zu besonderen Anlässen getragen. Die Hängevitrine rechts zeigt mittelalterliche Zahlungsmittel in Form von Pfennigen, die in Duisburg geprägt wurden. Die kleine Skulptur im Fensterbereich stammt von Wilhelm Lehmbruck. Gemälde 6. Station Mercatorzimmer Prof. Averdunk (1840-1927) Duisburger Lehrer, Historiker und Stadtverordneter Otto Keller (1830-1907) Bürgermeister von 1863-1873 Das Mercatorzimmer trägt den Namen Gerhard Mercators, eines bekannten Kartografen und Geografen der damaligen Zeit. Er lebte 42 Jahre in Duisburg und starb 1594. Gerhard Mercator schuf u. a. die weltweit bekannte Mercator-Projektion. Das Mercatorzimmer ist die gute Stube des Rathauses. Hier finden die Empfänge des Oberbürgermeisters, die Eintragungen in das Goldene Buch der Stadt sowie wichtige Vertragsunterzeichnungen statt. Es entstand nach dem 2. Weltkrieg durch die Zusammenlegung von drei Räumen und wurde im Jahre 1983 durch die Kreishandwerkerschaft in der heutigen Gestaltung restauriert. Dr. jur. Johann Heinrich Keller Bürgermeister von 1704 -1774 Hendrik Keller „Bürgermeister der Stadt Deusborgh“ Karl Jarres Oberbürgermeister von 1914 - 1933 (Reproduktion) 7. Station Trausaal Der alte Trausaal liegt in der Gebäudeecke Alter Markt/Salvatorkirche. Er wurde seinerzeit von Architekt Friedrich Ratzel besonders reich ausgestaltet. Heute finden dort wieder Eheschließungen statt, nachdem dieser Raum lange Zeit nicht in seiner ursprünglichen Bestimmung genutzt wurde. 8. Station Franz-Haniel-Hof (Tiefgeschoss) Bitte beachten Sie, dass der Franz-Haniel-Hof im Tiefgeschoss am Sonntag zwischen 12.00 und 13.00 Uhr aufgrund einer Veranstaltung nicht zu besichtigen ist. Sitzungs- und Konferenzräume im Duisburger Rathaus Die modernen Sitzungsräume im Duisburger Rathaus dienen der Arbeit von Politik und Verwaltung. Sie sind den Duisburger Städtepartnerschaften gewidmet und zeigen u. a. Erinnerungsstücke, Geschenke und Stadtansichten aus den Partnerstädten. So verankern sie die internationalen Beziehungen Duisburgs im ersten Haus der Stadt. Sitzungsraum 1: Sitzungsraum 2: Sitzungsraum 3: Sitzungsraum 4: Sitzungsraum 5: Sitzungsraum 6: Sitzungsraum 7: Erdgeschoss Sitzungsraum 1: „Raum Calais“ (Zi. 68) Im Jahre 1964 wurde die Urkunde zur Städtepartnerschaft vom damaligen Bürgermeister von Calais, Jacques Vendroux, und dem damaligen Oberbürgermeister August Seeling unterzeichnet. Die Hafenstadt Calais mit ihren 77.000 Einwohnern liegt im nördlichen Frankreich unmittelbar am Ärmelkanal. Zwischen ihr und der britischen Stadt Dover besteht die kürzeste Verbindung vom europäischen Festland nach Großbritannien. Sitzungsraum 2: Anlässlich ihres 250-jährigen Bestehens im Jahre 2006 stiftete die Franz Haniel & Cie. GmbH Duisburg-Ruhrort die Überdachung und die denkmalgerechte Restaurierung des Rathaus-Innenhofes. Dieser „Frei-Raum“ steht den Gästen (Hochzeitsgesellschaften und Gäste der Stadt) sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rathauses für Empfänge, Begegnungen und Gespräche zur Verfügung. „Raum Calais“ „Raum Portsmouth“ „Raum Vilnius“ „Raum San Pedro Sula“ „Saal Perm“ „Saal Gaziantep“ „Saal Wuhan“ „Raum Portsmouth“ (Zi. 67) Die Städtepartnerschaft zwischen Duisburg und Portsmouth wurde als eine der ersten deutsch-britischen Städtepartnerschaften nach Ende des zweiten Weltkrieges geschlossen. Im Jahr 1950 wurde die Städtepartnerschaft vom damaligen Oberbürgermeister August Seeling und dem ehemaligen Oberbürgermeister von Portsmouth, Sir Denis Daley, besiegelt. Portsmouth mit knapp 190.000 Einwohnern liegt an der englischen Südküste in der Grafschaft Hampshire und ist bereits seit dem Mittelalter eine bedeutende Hafenstadt. Sitzungsraum 3: „Raum Vilnius“ (Zi. 60) Die Städtepartnerschaft zwischen Duisburg und Vilnius wurde am 10. Oktober 1985 durch den damaligen Oberbürgermeister Josef Krings und Algirdas Vileikis, ehemaliger Vorsitzender des Exekutivkomitees, in Vilnius durch die feierliche Unterzeichnung der Urkunde begründet. Zu diesem Zeitpunkt gehörte Vilnius noch zur Sowjetunion. Vilnius, die Hauptstadt Litauens, befindet sich im Südosten des Landes. Sie ist eine bedeutende Industrie- und Handelsstadt mit mehr als 500.000 Einwohnern. Sitzungsraum 4: „Raum San Pedro Sula“ (Zi. 54) Die Städtepartnerschaft wurde am 25. Februar 2008 feierlich besiegelt. San Pedro Sula, die Hauptstadt der Provinz Cortés, ist mit 750.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Honduras. Von wirtschaftlicher Bedeutung sind die Textilindustrie, Holzverarbeitung sowie der Handel mit Bananen, Kaffee, Zucker und Holz. Sitzungsraum 5: Hinweise: G Aufgrund von Bauarbeiten stehen Toiletten nur im 2. Obergeschoss sowie im Bereich des Trausaales (Tiefgeschoss) zur Verfügung. „Saal Perm“ (Zi. 50) Am 15. Oktober 2007 unterzeichneten im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident Wladimir Putin Oberbürgermeister Igor Shubin aus Perm und Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland den Städtepartnerschaftsvertrag. Als Binnenhafenstadt ist Perm von ihrer Struktur her mit Duisburg vergleichbar und hat über eine Million Einwohner. G Im Foyer sehen Sie einen informativen Film über das Duisburger Rathaus. 2. Etage G Wegen einer Veranstaltung kann am Sonntag, 7. September 2008, der Ratssaal in der Zeit von 15.00 bis 18.00 Uhr nur von der Zuschauerempore in der 2. Etage, Zimmer 235, aus eingesehen werden. G Der Franz-Haniel-Hof im Tiefgeschoss (8. Station) kann am Sonntag zwischen 12.00 und 13.00 Uhr wegen einer Veranstaltung nicht besichtigt werden. G Im Foyer der 2. Etage sehen Sie eine Ausstellung mit Aquarellen und Duisburger Stadtansichten des Künstlers Enrique Yagüe-Bosch. Sitzungsraum 6: Eine behindertengerechte Toilette befindet sich im Innenhof. „Saal Gaziantep“ (Zi. 225) Am 3. Juni 2005 wurde die Partnerschaftsvereinbarung zwischen den beiden Oberbürgermeistern Dr. Asim Güzelbey aus Gaziantep und Adolf Sauerland im Duisburger Mercatorzimmer besiegelt. Die Provinzhauptstadt Gaziantep liegt im Südosten der Türkei. Mit ca. 860.000 Einwohnern ist sie eine aufstrebende Wirtschaftsmetropole und Universitätsstadt in Südostanatolien, unweit der syrischen Grenze mit mehr als 5000-jähriger Geschichte. 3. Etage Sitzungsraum 7: „Saal Wuhan“ (Zi. 300) Als erste Stadt Deutschlands hat Duisburg im Jahre 1982 eine Städtepartnerschaft mit einer chinesischen Stadt begründet. Wuhan ist mit mehr als 8 Millionen Einwohnern die fünfgrößte Stadt Chinas und Hauptstadt der Provinz Hubei. Am 8. Oktober 1982 unterzeichnete der damalige Oberbürgermeister Josef Krings mit Herrn Li Zhi, dem damaligen Oberbürgermeister Wuhans, feierlich die Partnerschaftsurkunde in Wuhan Sie können auch zuhause einen virtuellen Rundgang durch das Duisburger Rathaus unternehmen: www.duisburg.de/rathaus