Bayerntour mit Carolin Reiber aus Pfronten im Allgäu

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Bayerntour mit Carolin Reiber aus Pfronten im Allgäu
BAYERISCHES FERNSEHEN
Februar 2013
Redaktion Bürgersendungen
Bayerntour mit Carolin Reiber
aus Pfronten im Allgäu
Sendung am Mittwoch, den 06. März 2013 um 20.15 bis 21.00 Uhr
im Bayerischen Fernsehen
(Wiederholung: Donnerstag, 07. März um 02:00 Uhr und 14:15 Uhr)
Themen dieser Bürgersendung sind:
1. Pfronten – zwischen Heimat und Hollywood
Er ist Kunstschmied, zweiter Bürgermeister und ganz und gar verliebt in sein Pfronten:
Philipp Trenkle nimmt uns mit auf einen Rundgang und zeigt uns die Besonderheiten seiner
Heimatstadt. Davon gibt es eine ganze Menge: Warum werden die Pfrontener nach den
Namen ihrer Anwesen benannt? Was trieben die Hollywood-Stars Steve McQueen und
Charles Bronson hier in den Sechzigern? Warum wurde ausgerechnet hier eine besonders
holzsparende Hausbauweise erfunden?
Und warum gelten Pfrontens Männer seit den
Siebzigern als besonders erotisch? Philipp Trenkle weiß auf all diese Fragen eine Antwort und
er verrät sie uns, mit viel Witz und Charme – denn das zeichnet den echten Pfrontener aus.
Autor: Alexander Hilmer
2. Gladiatorin im Schnee
Der Opa ist Skilehrer, die Eltern führen ein Sportgeschäft - Christina Manhard und ihrer
Schwester Julia wurde das Skifahren somit in die Wiege gelegt. Bereits im Alter von drei
Jahren standen sie erstmals auf den Bretten. Der Beginn einer rasanten Leidenschaft. Denn im
Teenageralter haben die Mädels noch eins draufgesetzt und mit Ski Cross angefangen. In
dieser Disziplin stürzen sich jeweils vier Fahrer halsbrecherische Pisten hinab, wobei nur die
besten Zwei eine Runde weiterkommen. Die Konkurrenz auch mal wegdrücken ist da
ausdrücklich erlaubt. Beide Manhard-Schwestern haben es mit Talent und hartem Training ins
Nationalteam geschafft, mittlerweile ist aber nur noch Christina dabei. Und wie: gerade hat
sie einen zweiten Platz beim Weltcup abgeräumt, im nächsten Jahr geht’s bei Olympia in
Sotschi an den Start. Da wird Pfronten natürlich Kopf stehen – dem Ort liegt seine
Spitzensportlerin sehr am Herzen, genauso wie umgekehrt.
Autorin: Kerstin Welter
3. Ruinen mit Ausblick
Die alten Rittersleut haben ein wahres Burgen-Eldorado hinterlassen: Gleich drei alte
Festungen liegen rund um Pfronten: Hohenfreyberg, Eisenberg und Falkenstein, Deutschlands
höchstgelegene Burgruine. Die hatte es einem ganz besonders angetan - König Ludwig II. Er
wollte hier ein weiteres Märchenschloss bauen – noch schöner und prachtvoller als
Neuschwanstein. Doch bevor die Baumeister loslegen konnten, ging dem „Kini“ das Geld
aus. Kein Wunder, dass Joachim Zeune, einer der renommiertesten Burgenforscher
Deutschlands, vor Jahren hergezogen ist – hat er doch hier seine Forschungsobjekte direkt vor
der Haustür. Er ist heilfroh, dass der Märchenkönig seine Pläne damals nicht verwirklichen
konnte. Denn so wurde Pfronten keine Touristenattraktion mit Disneyland-Flair, sondern
blieb das was seit dem Mittelater ist - ein Kleinod der Allgäuer Burgenlandschaft.
Autor: Norbert Haberger
4. Geißèkäs – eine biologisch-zickige Delikatesse
Der „Geißèhof“ in Pfronten hat in den letzten Wochen kräftig Zuwachs bekommen: Um die
60 Zicklein mischen den Biohof von Gitte und Franz Trenkle auf. Manchmal sind sie bockig,
manchmal zickig – denn jedes will das Erste sein, das am Milchautomaten zutzeln darf. Die
kleinen Ziegen werden gerade „abgestillt“, damit die Milch ihrer Mamas zu feinsten Allgäuer
Käsespezialitäten verarbeitet werden kann. Der große Vorteil des Milchautomaten: Den
ganzen Tag über können die Geißlein nach Herzenslust trinken und sind dadurch immer satt
und haben weniger Stress. Kein Wunder, dass sich das letztendlich auf die Qualität von Milch
und Fleisch auswirkt. Die Produkte von Franz und Gitte sind in der Region ein voller Erfolg
und werden auch in den edelsten Hotelküchen verarbeitet – die Entscheidung, vor rund zehn
Jahren komplett auf den Trend „Bioziege“ zu setzen, war goldrichtig.
Autorin: Nicole Hillgruber
5. Grenzgänger am Berg und an der Werkbank
Reinhart Beck geht gerne an seine Grenzen: ob am Berg oder an der Werkbank. Als
Filigrandrechsler fertigt er mit viel Geduld und Geschick kleine Wunderwerke aus Holz. Er
hält damit eine fast vergessene Handwerkstradition aufrecht – als Letzter seines Standes:
„Filigrandrechselei ist ein gutes, altes Handwerk, das mittlerweile leider ausgestorben ist.“
Inspiration für seine Kunst findet er in seiner zweiten Leidenschaft, dem Bergsport. Der
Pfrontener, der das handwerkliche Talent und die Liebe zur Natur von seinem Vater geerbt
hat, begeistert auch andere Menschen und gibt sein Wissen gerne weiter. Wer immer schon
mal wissen wollte, wie man filigrane Kunstwerke aus Holz drechselt oder wie man rustikale
Iglus aus Eis und Schnee baut, der ist in seiner „Berg- und Schnitzschule“ genau richtig. Wir
haben den „Grenzgänger aus Leidenschaft“ besucht.
Autor: Alexander Hilmer
6. Zwei Kufen für ein Halleluja
Jedes Jahr am Faschingssamstag geht es hoch her in Pfronten-Kappel: Hunderte von mutigen
Hörnerschlitten-Fahrern stürzen sich an diesem Tag den steilen Berg hinunter. "Schalenggen"
nennt man hier die rasanten hölzernen Gefährte, mit denen die Menschen früher im Winter
Holz und Heu zu Tal brachten. Pfrontens neue Bürgermeisterin Michaela Waldmann feiert in
diesem Jahr ihre Premiere in einem der historischen „Schalenggen“. Zwei alte Hasen mit viel
Rennerfahrung sind dagegen die beiden Ortspfarrer: der Katholik Bernd Leumann und sein
evangelischer Kollege Andreas Waßmer. Auch in diesem Jahr eröffnen sie traditionell im
Schlitten mit der Startnummer eins das Rennen und bleiben dabei stets ihrem Motto treu:
"Fahr nicht schneller als dein Schutzengel fliegen kann". Wir haben die beiden Geistlichen
beim Training beobachtet und auch beim Rennen begleitet.
Autorin: Brigitte Kornberger
7. Blasmusik mal anders – „Aufgspuit“ mit der Big Band Pfronten
Alphorn, Blaskappelle und Stubenmusi – so klingt das Allgäu. Zumindest fast. Denn in
Pfronten schlägt man gerne andere Töne an. Blechbläser gibt es zwar auch, doch hier gilt das
Motto: Weniger Tuba, mehr Saxophon. Bereits in den 80er Jahren haben sich einige
innovative Musiker zusammengetan. Ihr Handwerk hatten sie alle in diversen Blaskapellen
gelernt, doch sie wollten raus aus den üblichen Konventionen: Der Startschuss für die
Gründung der „Big Band Pfronten“. Einige der „Gründungsväter“ haben zwar mittlerweile
aufgehört, doch um den musikalischen Nachwuchs muss man sich keine Sorgen machen. Die
„Big Band“ besteht heute aus dreizehn Männern und drei Frauen. Auch wenn mancher schon
lange nicht mehr in Pfronten wohnt, für die Proben und besonders für die Auftritte kommen
sie alle gerne nach Hause. Denn egal ob jung oder alt, Eines verbindet sie: die Liebe zur
Musik – und zur Heimat.
Autorin: Beate Blaha