Sorglos schießen mit Zielrechner

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Sorglos schießen mit Zielrechner
Eliminator Laser Scope
Sorglos schießen
mit Zielrechner
Foto: Roland Zeitler
Das neue Burris Zielfernrohr misst nicht nur die Entfernung per Laser, sondern hat
einen elektronischen Flugbahnkompensator für Fleckschuss bis zu einer Entfernung
von 500 Metern. Ob das für 999 Euro alles hinhaut, wie es die Werbung verspricht?
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Entfernung. Bis auf die Drückjagd
deckt der Eliminator damit alle
Jagdarten ab.
Das Absehen liegt in der 2.
Bildebene und vergrößert sich
nicht mit. Das bedeutet, dass vor
allem bei hoher Vergrößerung sehr
wenig vom Ziel verdeckt wird.
Man behält die Übersicht und
kann sehr präzise anhalten. Es
kommt ein spezielles Absehen zur
Anwendung, das etwa einem Plex
mit 4 Balken und einem dünnen
Faden entspricht.
Bei 12-facher Vergrößerung
hat der Leuchtpunkt eine Stärke
von 1/3 MOA (9,7 mm auf 100 m).
Im oberen Bildfeld wird die Entfernung, Batteriestandsanzeige
und Meter- oder Yard-Angabe
sichtbar. Sollte die Elektronik ausfallen, hat man immer noch ein
normales Absehen zur Verfügung.
Der rote Punkt auf dem senkrechten
Balken zeigt den Haltepunkt: hier bei
einem ­Dallwidder auf 407 Yards
Foto: Blickwinkel, B. Zoller
B
ei dem Eliminator Laser
Scope handelt es sich um
ein Zielfernrohr mit Einobjektivtechnik, wie sie ursprünglich Swarovski auf den Markt
brachte. Das heißt, der Laser wird
durchs Objektiv ausgesandt und
empfangen. Aus der Zeit zwischen Aussendung und Empfang
wird die Entfernung berechnet.
Das Burris Eliminator Laser Scope
ist ein sehr kompaktes Zielfernrohr, das man auch bestens im
schwierigen Gelände führen kann.
Es ist gerade einmal 33 Zentimeter lang und 737 Gramm schwer.
Burris wählte als Kenndaten
ein 42-Millimeter-Objektiv, kombiniert mit variabler 4- bis 12-facher Vergrößerung. Dieser Vergrößerungsbereich schafft ein Sehfeld
von 8,3 bis 3 Meter auf 100 Meter
Werksfoto
Roland Zeitler
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flexen. Weder vom Leuchtpunkt
noch von der Entfernungsanzeige.
Mit einem Funkschalter, der am Lauf
befestigt werden kann, wird der Mess- und
Rechenvorgang ausgelöst
In der Praxis
Fotos: Roland Zeitler
Der Vergrößerungswechsler ist
gummiarmiert, für den gesamten
Vergrößerungsbereich wird lediglich eine halbe Umdrehung benötigt. Der Ring läuft weich und
gleichmäßig. Auch bei großer Kälte (Prüftemperatur -20 Grad) war
die Vergrößerungsverstellung kein
Problem. Die Dioptrienschnellverstellung erfolgt mit einem
Steilgewinde. Auch sie war problemlos bedienbar. Das Okular­
ende ist durch einen Gummiring
entschärft. Der Augenabstand von
rund 8,5 Zentimetern reicht vollkommen aus.
Die Optik bietet ein helles,
sehr scharfes Bild mit gutem Kontrast und noch guter Randschärfe.
Zwei Alternativen
Die Entfernungsmessung wird per
Fernbedienung oder am Hauptknopf des Zielfernrohres vorgenommen. Die Entfernung wird
innerhalb einer Sekunde angezeigt. Je nach Reflektionsgrad des
Objekts variiert der Messbereich.
Wild kann man gut bis rund 450
Meter anmessen.
Die Messung erfolgte in allen
Situationen zuverlässig und
schnell. Das gilt sowohl für helles
Tageslicht als auch bei geringerem
in der Dämmerung.
Für die Flugbahnkompensation stehen zwei Möglichkeiten
zur Verfügung. Einmal kann man
ein ballistisches Absehen wählen.
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Die andere Art der Anzeige: Fleckschuss auf Einschießentfernung,
200, 300, 400 und 500 Meter.
Der Vergrößerungsring hat keine
Noppen und braucht eine halbe
Drehung für den Verstellbereich
Fünf Leuchtpunkte auf dem vertikalen Balken unterhalb des Fadenkreuzes markieren die Haltepunkte für Einschießentfernung,
200, 300, 400 und 500 Meter (oder
Yards, je nach gewählter Einstellung).
Man kann hier allerdings
schnell einen Punkt verwechseln.
Bei Zwischenentfernungen muss
der Haltepunkt zwischen zwei
Punkten gewählt werden, oder
man hält entsprechend höher oder
tiefer an. Das ist aber keine befriedigende Lösung.
Die meisten Jäger werden die
zweite Möglichkeit nutzen. Bei
dieser ist nur ein Leuchtpunkt zu
sehen, der Fleckschuss auf die
gemessene Entfernung signalisiert. Zuvor ist das Zielfernrohr
natürlich auf die individuelle Geschossflugbahn zu programmieren. Dies kann man recht zügig
vornehmen. Leider sind die mitgelieferten Tabellen für die verschiedenen Laborierungen nur in
amerikanischen Maßeinheiten,
wie Yards und Inch, gehalten.
Nach der Entfernungsmessung leuchtet der orangene Zielpunkt auf dem Balken unterhalb
des Fadenkreuzes auf, falls die
gemessene Entfernung größer ist
als die Einschieß­entfernung. Danach erscheint der Punkt für 80
Sekunden und schaltet sich automatisch wieder ab.
Er ist bei allen Lichtverhältnissen gut sichtbar. Seine Helligkeit passt sich dem Umgebungslicht an. Es kam in der Praxis zu
keiner Überstrahlung oder zu Re-
Das Burris Zielfernrohr wurde auf
einem Tikka-Repetierer Modell
T3 im Kaliber .300 Win. Mag.
montiert. Für den Test wurden
Sako Patronen mit 168 grs Sierra
HP BT Geschossen verwendet.
Nach dem Programmieren mit 110
Yards Fleckschuss und 42 Inch
Tiefschuss auf 500 Yards wurde
die Büchse auf 100 Meter Fleck
eingeschossen.
Danach ging es auf die
300-Meter-Bahn. Es wurde die
Entfernung gemessen: exakt 300.
Danach wurde der feine Leuchtpunkt in Scheibenmitte platziert.
Drei Schuss schaffte ich in den 80
Sekunden. Sie lagen in der Zehn
auf 32 Millimeter zusammen.
Auf 200, 350, 400 und 450 Meter wurde ebenfalls geschossen.
Auch auf diese Entfernungen
Vorteile
+ zuverlässiger Laserent fernungsmesser
+ elektronische Flugbahn-
kompensation bis 500 m für individuelle Laborierung
+ Winkelschussausgleich
+ wahlweise ballistisches Absehen
+ einfache Programmierung
+ schnelle Anzeige
+ feiner Leuchtpunkt (1/3 MOA)
+ helle, scharfe Optik
+ Dioptrienschnellverstellung
+ Fernbedienung
+ schussfest
+ einfache Montage
+ gute Klick-Absehenverstel-
lung
+ keine Reflexe
+ automatische Leuchtstär-
kenregelung
+ günstiger Preis
Nachteil
- etwas höhere Vergrößerung
wäre wünschenswert
schoss die Waffe Fleck. Bei einem
Winkelschuss mit 40 Grad saß der
Treffer auf 260 Meter ebenfalls
korrekt. Auf die elektronische
Flugbahnkompensation kann
man sich also verlassen. Es sei
noch erwähnt, dass man den feinen Leuchtpunkt auf Wild auch
auf sehr weite Entfernung präzise
platzieren kann.
Man gewöhnt sich sehr schnell
daran, den Leuchtpunkt als Zielmarke zu nehmen, auch wenn er
nicht in Absehenmitte sitzt. Die
Zeit von 80 Sekunden ist in der
Regel für den Schuss vollkommen
ausreichend. In der Praxis kann
man ja mit der Fernbedienung
schnell noch einmal messen.
Das Zielfernrohr erwies sich nach
20-minütiger Dusche und im
zehnminütigen Wasserbad als
dicht. Es wurde mit über 300
Schuss im Kaliber .300 Winchester
Mag. und mit 50 Schuss im Kaliber .340 Wby. Mag. belastet. Letzteres rummst schon heftig, Probleme traten aber nicht auf.
Fazit: Das Burris Eliminator
Laser Scope ist eine Weltneuheit
mit hohem Praxisbezug. Es stellt
die derzeit beste Möglichkeit dar,
weite Schüsse, auch bei einem
Winkelschuss, meistern zu können. Der Preis von 999 Euro ist
unschlagbar. Einen Schönheitspreis gewinnt das Zielfernrohr
jedoch nicht.
j
Burris Eliminator Laser Scope 4–12 x 42
Hersteller
Burris Company, Greeley, Colorado, USA
Europa-Vertrieb
Steiner Optik, Bayreuth
Technik
Zielfernrohr mit Entfernungsmesser
(Einobjektivtechnik) und elektronischer
Flugbahnkompensation
Vergrößerung
4- bis 12-fach
Objektivdurchmesser
42 mm
Austrittspupille
10,5–3,5 mm
Max. Dämmerungszahl
22,5
Entfernungsmessbereich
730 m
Messbereich bei Wild
bis 500 m
Messgenauigkeit
+/- 1 m
Batterie
CR2
Batterie-Lebensdauer
1 100 Zyklen
Funktionstemperatur
-10 bis +50° C
Sehfeld auf 100 m
8,3 bis 3 m
Absehenverstellung per Klick
7 mm auf 100 m
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