482 F e u r s t e i n , Geschichte des Viller Moores und des
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482 F e u r s t e i n , Geschichte des Viller Moores und des
482 Feurstein, Geschichte des Viller Moores und des Seerosenweihers. Lärch Baumb aus daselbstig herrschafftlicher Waldung gegen bahrer Bezahlung ausvolgen zu lassen." Auf der Ostseite scheidet ein zum Teil künstlicher, zum Teil aus Moränen und Terrassensedimenten gebildeter Damm den Viller See vom Lanser See. Auf ihm steht das „Fischerhäusl", das dem Klosterfischer als Unterstand diente und von dem aus er einen Ausblick auf beide Seen hatte. Es besteht in veränderter Form (Taf.VIII) heute noch. Der Viller See hat im Osten zwei Buchten. Die nörd liche derselben, der Mittersee, diente als Laichteich. Im Nordwesten des Sees, wo der Fischersteig zum Paschberg hinaufzieht, ist jetzt noch ein Stein zu sehen, in den eine viereckige Vertiefung eingemeißelt ist. In sie war ein Ring eingelassen, an welchem der Fischer seinen Kahn befestigte. Über den Fischersteig, die kürzeste Verbindung Viller See—Stift Wilten, brachte er seine Beute in das Kloster. In der Nähe wurden Steine zum Eisschießen gefunden. Auf der B u r g l e c h n e r Karte vom Jahre 1629 und auf der P e t e r - A n i c h - Karte vom Jahre 1774 ist das Gebiet als See gezeichnet. Wie aus einer Urkunde (Lit. 35) ersichtlich ist, suchte man schon im 16. Jahr hundert nach einem Ersatz von Brennholz. Es heißt dort: „Erzherzog Ferdinand thut am 27. Februar 1575 zu Innsbruck kund, J. M. Stambler etc. . . . hätten ihm vorgestellt, daß sie zu Gemüthe geführt die überflüssige Verschwendung der Wälder und Gehölze . . . zu unwiderbringlichem Schaden von Land und Leuten und der Jagden; sie hätten deswegen einen Stoff erfunden, den sie aus der Erde zu graben gesonnen wären und selben so zu präparieren wüßten, daß er zum Brennen größerer und kleinerer Feuer gar nützlich wäre . . . " Ob damals schon auf der Mittelgebirgsterrasse Torfstiche im Betriebe waren, ist aus der Urkunde nicht zu entnehmen, da genauere Angaben von Örtlichkeiten fehlen. Im Jahre 1807 wurde mit den Besitzungen des Stiftes Wilten auch der Viller See von der bayrischen Regierung eingezogen. Ein bayrischer Beamter be richtet an das bayrische General-Landes-Kommissariat, die Schätzung des Viller Sees betreffend: ,,. . . ein mit Hechten und Karpfen versehener Teich, 18 Jauch, Schätzungswert 200 fl. . . . ein kleiner mit Karpfen besetzter See ), welcher eben falls abzulassen, Schätzungswert 10 fl." Der See wurde dann versteigert und von Viller Bauern um 246 fl. erworben; der Kaufvertrag datiert vom 25. Juli 1808. Die neuen Besitzer wollten Kulturland gewinnen und ließen zu diesem Zwecke schon 1813 den See ab, indem sie den Damm an mehreren Stellen durch brachen. Der im Jahre 1932 verstorbene A. T s c h u r t s c h e n t h a l e r war im Besitze eines Bildes, das den Viller See darstellte und von einem gewissen A d a m vor dem Jahre 1813 gemalt wurde. Eine Reproduktion des Bildes ist in einem Gastlokal des A. H ö r h a g e r in Vill. Im Viller Moor machte J. G r e m b l i c h Beobachtungen über die Torf bildung. 1901 und 1911 wird es in der Literatur wieder erwähnt. Das erstemal von Professor J. M u r r in einem Vegetationsbilde über die Lanser Köpfe, das anderemal von H. T s c h u r t s c h e n t h a l e r in einem Artikel in den Inns brucker Nachrichten. 1920 und 1921 hatte die Alpenländische Torfindustrie-Gesell schaft dort einen Torfstich in Betrieb, der aber wegen zu geringer Rentabilität wieder einging. Als nach Ablassen des Sees der Grund sich senkte, traten an einigen Stellen Pfähle an die Oberfläche. Nach Angaben des Wiltener Torfmeisters R i n e r t a l betrug die ursprüngliche Torfmächtigkeit l i m , nach der Ent wässerung noch 6 m. Die Pfähle waren zum Teil aus Eichen-, zum Teil aus Föhren holz, unten zugespitzt und einige trugen Eisenkappen. Auch andere Funde wurden 1 l ) Der oben erwähnte Mitter See.