Läuft der Fuß nicht rund, hinkt der ganze Mensch

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Läuft der Fuß nicht rund, hinkt der ganze Mensch
Medizin Aktuell
Läuft der Fuß nicht rund,
hinkt der ganze Mensch
Fuß- und Sprunggelenksschmerzen stören den Bewegungsablauf
Fuß- und Sprunggelenksschmerzen, Entzündungen des Großzehengrundgelenkes, Achillessehnenreizungen, Fersensporn und Sprunggelenksinstabilität sind häufig verbreitete Beschwerdebilder.
Diese führen jedoch nicht nur am Fuß selbst zu schmerzhaften Beeinträchtigungen, sondern stören
darüber hinaus die vertrauten Bewegungsmuster und die gesamte Körperbalance.
Spreizfuß führt zu
Großzehenfehlstellung
und Abrollstörungen
Belastungsschmerzen des Vorfußes entstehen häufig dadurch, dass die Mittelfußknochen auseinandertreten und sich
der Vorfuß verbreitert. Erschwerend
kommt hinzu, dass durch das Tragen von
festen Schuhen und das Laufen auf hartem Boden eine natürliche Anpassungsreaktion unmöglich gemacht wird. Die
Folge: Schon von Kindesbeinen an werden die längsgewölbe- und quergewöl-
bebildenden Muskelgruppen unterfordert und nicht richtig angespannt. Außerdem tragen zu enges Schuhwerk und hohe Absätze dazu bei, dass besonders
das Großzehengelenk falsch belastet
wird. Dies führt zu einer schmerzhaften
Spreizfußbildung und Fehlstellung des
Großzehengrundgelenkes und bewirkt
eine komplexe Abrollstörung.
In der Akutphase steht zunächst das therapeutische Ziel im Vordergrund, den Vorfuß
durch einen Spreizfußverband ruhig zu
stellen und das Großzehengrundgelenk
zu entlasten. In der zweiten Behandlungsphase geht es darum, die Fußmuskelfunktion durch spezifische Fußgymnastik und
manuelle Behandlung zu verbessern. Auf
Dauer sollte eine muskelaktivierende, sensomotorische Spezialeinlage getragen
werden. Diese Einlage ist ein Hilfsmittel, um
die funktionellen Fähigkeiten des Fußes zu
verbessern.Dabei werden Reflexe auslöst,
die zur Bildung der Fußgewölbe beitragen.
So kommt es zu einer dreidimensionalen
Neuordnung des Fußskelettes mitsamt
den Sehnen und Bändern. Die dadurch gekräftigte und aktivierte Funktionseinheit
von Fuß und Sprunggelenk wird durch die
gebesserte muskuläre Balance in der Regel schmerzfrei.
Spezialeinlagen helfen
bei Fersensporn
und Fersenschmerzen
An der Fußsohle kommt es im Bereich der
Ferse häufig zu Überlastungen, die sich
durch Schmerzen beim Auftritt der Ferse
auf hartem Boden äußern. Diese
Schmerzen entstehen durch eine Überdehnung der Plantarfaszie (Fersenband),
wie sie etwa bei Knicksenkspreizfuß und
Plattfuß vorkommt, sowie durch Überlastungen, wie sie bei intensivem Sprungtraining auftreten. Um Sehnenreizungen
zu behandeln, empfehlen sich weiche
Spezialeinlagen aufgrund ihrer besonders guten Dämpfung. Ihre prallelas-
Der Hallux valgus ist die häufigste Vorfußdeformation.
Unbehandelt führt sie fast immer zur Arthrose.
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Medizin Aktuell
Wie wirken sensomotorische Einlagen?
Sensomotorische Einlagen haben zahlreiche
positive Wirkungen. Unter anderem:
• kräftigen sie Ihre Fußmuskulatur
• tragen sie zur Aufrichtung der
Wirbelsäule bei
• massieren sie Ihre Füße
• verbessern sie Ihr Körpergefühl
• führen sie zu einer
besseren Durchblutung
• helfen sie Verspannungen
aufzulösen
• sorgen sie dafür, dass Muskeldysbalancen
ausgeglichen werden.
tischen Stimulationspolster kräftigen die
Fußmuskeln und stellen so die muskuläre Balance der Füße wieder her.
Bei Achillessehnenentzündungen ist auf
Ganzkörperhaltung zu achten
Beckenschiefstand, Iliosacralgelenksblockierung oder Kniegelenksprobleme führen vielfach zu einer Muskelverkürzung in
einem Bein. Als Folge entzündet sich oft
der Muskel-Sehnenansatz am Fersenbein
(Achillessehnenreizung)
mit
Druckschmerz und Schwellung. Der klassische
orthopädische Behandlungsansatz sieht
bei Schmerzen der Achillessehne zunächst die Kühlung und Entlastung, das
Tragen einer Fersenerhöhung und physiotherapeutische Maßnahmen vor. Der darüber hinausgehende ganzheitliche Therapieansatz berücksichtigt die ursächliche
Verknüpfung der Fußform und -funktion
mit der Muskelspannung des gesamten
Beines einschließlich der Hüfte und des
Beckens. Durch manuelle Maßnahmen
werden Gelenksblockierungen gelöst und
vorhandene variable Beinlängendifferenzen durch Deblockierung des Iliosacralgelenkes und der Facettengelenke ausgeglichen. Der Spezialist schaut auf die
Ganzkörperhaltung und Gewichtsverteilung auf den Füßen, unausgeglichene Bewegungsmuster und einseitige Schonhaltungen. Außerdem bezieht er auch die
Analyse der Kopf- und Schulter-NackenRegion mit ein, um Kiefergelenksfehlfunktionen und Winkelfehlsichtigkeiten auszuschließen. Zu beachten ist, dass gerade
Winkelfehlsichtigkeiten durch fehlerhafte
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Um die Ganzkörperbalance zu verbessern, sollen auf Dauer sensomotorische
Spezialeinlagen getragen werden.
Ganzheitliche Muskel- und
Haltungsfunktionsanalyse
optische Orientierung und Fehleinstellung
der Kopflage zu einer absteigenden Muskelfunktionskette führen, die wiederum zu
einer muskulären Dysbalance und Fehlbelastung der Füße beitragen kann.
Bei Sprunggelenksinstabilität
muss die Fußmuskulatur
trainiert werden
Meistens stehen Fehlfunktionen und
Schmerzen im Zusammenhang mit alten Bandverletzungen, die z. B. durch
Umknicken beim Sport hervorgerufen
werden. Solche Bandverletzungen werden heutzutage konservativ ohne operative Intervention behandelt. Eine operative Therapie wird nur bei kompletter
Bandinstabilität oder in Kombination mit
einer knöchernen Verletzung notwendig. Da am Sprunggelenk selbst keine
Muskelzüge ansetzen, muss die funktionelle aktive Stabilität durch die Muskelzüge, die vom Fußgewölbe nach oben
zum Knie hin laufen, gewährleistet werden. Dementsprechend ist die Fußmuskulatur bei Sprunggelenksinstabilitäten
und posttraumatischen Zuständen
zwecks Stabilisierung zu trainieren und
zu kräftigen. Um die Fußmuskulatur in Eigenarbeit zu verbessern, bietet sich die
Anspannung der fußgewölbebildenden
Muskulatur als probates Trainingsverfahren an. Hierbei spielen auch Trainingskonzepte wie die Spiraldynamik®
eine Rolle. Zur Eigengymnastik empfehlen Experten darüber hinaus Balancetraining auf Weichbodenmatte und Federsprungbrett oder Trampolin sowie
isometrische Übungen im Einbeinstand.
Ärzte, die sich mit den ganzheitlichen
Zusammenhängen der Bewegungsund Haltungssteuerung beschäftigen,
analysieren die Fuß- und Sprunggelenksschmerzen im Rahmen einer
ganzheitlichen Muskel- und Haltungsfunktionsanalyse. Dabei wird der Muskeltonus der gewölbebildenden Muskeln und der das Sprunggelenk übergreifenden langen Muskeln analysiert.
Die nach oben aufsteigenden Muskelketten werden über Faszien und neuromuskuläre Reflexverbindungen bis zum
Kopf – Halsübergang einschließlich der
Kiefergelenke – verfolgt. Dabei werden
u. a. auch Kopflage, Beckenstellung
und das gesamte Körperlot erfasst. In
der Regel lassen sich diese Zusammenhänge durch eine optische Wirbelsäulenvermessung dokumentieren. Mit deren Hilfe kann darüber hinaus die Wirkung von Therapiemaßnahmen wie
z. B. von sensomotorischen, muskelaktivierenden Reflexeinlagen überprüft
werden. Auf diese Weise werden die
Voraussetzungen dafür geschaffen,
dass der Patient wieder „rund läuft“ und
die Schmerzen vergehen.
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