Reifenverschleiß
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Reifenverschleiß
Reifenverschleiß Quelle: Expromoter bei alfisti.net Innenschulterverschleiß 1. Der negative Sturz als Ursache wird i.a. überschätzt, der Einfluss ist wesentlich geringer, als populärwissenschaftlich verbreitet wird, auch in diesem Forum. 2. Ein wesentlicher Einfluss ist die Spur. Grundsätzlich gilt: Vorspur fördert Außenschulterverschleiß, Nachspur fördert Innenschulterverschleiß, Konsequenz daraus ist, im Rahmen der Toleranz Richtung max. Vorspur zu gehen. 3. I.d.R. sind die Achsen nicht spur- und sturzkonstant. Viele Fahrzeuge gehen beim Bremsen in Nachspur um den Bremsweg zu minimieren, ergo erhöhen viel Bremsmanöver den Innenschulterverschleiß. 4. Richtig ist, dass tendenziell mit abnehmendem Reifenquerschnitt zunehmender Reifenbreite die Häufigkeit von Innenschulterverschleiß zunimmt. Warum? Verschleiß entsteht durch Schlupf. Bei Kurvenfahrt ist die Außenschulter des jeweils äußeren Rads durch die voll im Eingriff (schlupffrei), bei konstanter Winkelgeschwindigkeit entsteht auf der Innenschulter erheblicher Schlupf, da die Winkelgeschwindigkeit konstant ist, der Weg den die Innenschulter zurücklegen muss, ist jedoch kürzer, also gibt es eine Differenz zwischen Bahn- und Winkelgeschwindigkeit, also Schlupf. Verschärft wird das durch die Entlastung der Innenschulter, weil weniger Flächenpressung den Schlupf zusätzlich erhöht. Desto breiter ein Reifen ist, desto größer ist bei Kurvenfahrt die Differenz zwischen Bahn- und Winkelgeschwindigkeit, also Breitreifen haben mehr Schlupf an der Innenschulter. Das kurveninnere Rad wird i.d.R. gleichmäßiger entlastet, so dass sich Links- und Rechtskurven nicht kompensieren können. Dazu kommt noch, dass das kurvenäußere Rad durch die Querkräfte mehr deformiert wird als das kurveninnere Rad. Dadurch wird der kurvenäußere Reifen quasi noch breiter als der innere und das verstärkt den Schlupf. 5. Bei Winterreifen tritt die Problematik deutlich weniger auf, da sie erstens oft kleinere Formate haben und die Lauffläche sich besser an die Fahrbahnoberfläche auf Grund der Lamellierung besser anpassen kann, ergo Schlupf auch verhindert wird. 6. Zu geringer Luftdruck erhöht ebenfalls den Schulterverschleiß, pro Monat verliert ein Reifen durchschnittlich etwa 0,2 bar. Auch hier ist dann die Innenschulter stärker betroffen, da u.a. auch die Deformierung bei Kurvenfahrt zunimmt. Quelle: http://auto-joerg.de/68/achsvermessung Spur: Die Spur beschreibt die Längendifferenz, um die die beiden Räder einer Achse vorne näher zusammen stehen als hinten. Sind die Räder vorne näher zusammen, so spricht man von "Positiver Spur" (Vorspur), umgekehrt von "Negativer Spur" oder auch "Nachspur". Sturz: Beschreibt den Winkel der Radebene zu einer im Aufstandspunkt des Rades errichteten Senkrechten quer zur Fahrzeuglängsachse Spreizung: Ist der Winkel zwischen der schräg gestellten Lenkachse und einer Senkrechten zur Fahrbahn quer zur Fahrzeuglängsachse Nachlauf: Der Nachlauf entsteht durch eine Schrägstellung der Lenkdrehachse bzw. des Achsschenkelbolzens in Richtung der Fahrzeuglängsachse gegenüber einer Senkrechten zu Fahrbahn. Diese Größe ist nur für die gelenkte Achse entscheidend. Fahrzeuge mit Heckantrieb haben immer positiven Nachlauf, d.h. der obere Punkt der Lenkdrehachse liegt in Fahrzeuglängsachse weiter hinten als der untere Punkt. Beim e36 werden diese beiden Punkte gebildet durch: Das Radführungsgelenk im Querlenker unten und oben durch das Domlager. Ein positiver Nachlauf ist maßgeblich für einen guten Geradeauslauf und Spurtreue. Lenkrollhalbmesser Spreizung und Sturz bilden den Lenkrollhalbmesser. Dieses Maß ist nur für die gelenkte Achse relevant. Er wird zwischen der Mitte der Radaufstandsfläche und dem Durchstoßpunkt der verlängerten Lenkdrehachse durch die Fahrbahn gemessen. Es gibt positiven, negativen und neutralen LRH. Erstrebenswert ist immer ein negativer LRH. Dieser wird ermöglicht durch tiefe Radschüsseln (hohe ET) und kompakte Bremsanlagen. Treten einmal unterschiedliche Bremskräfte an beiden Rädern der gelenkten Achse auf, so wird das Rad beim negativen LRH stärker durch auftretendes Drehmoment nach innen geschwenkt. Dadurch entsteht ein selbstständiges Gegenlenken, welches genau der Kraft entgegen wirkt, die das Fahrzeug zu der Seite des stärker gebremsten Rades (z.B. Reifenplatzer) zieht. Somit stabilisiert sich das Fahrzeug selbsttätig. Werden Felgen mit niedriger ET verbaut, so kann der Lenkrollhalbmesser neutral oder gar positiv werden, was zur Folge hat, das das Fahrzeug noch stärker auf die Seite zieht, auf die es z.B. durch ein blockierendes Rad gezwungen wird. Auch im normalen Fahrbetrieb verliert so ein modifiziertes Fahrzeug sehr viel an Spurtreue und neutralem Geradeauslauf. Quelle: Expromoter bei alfisti.net Sägezahnbildung Sägezahnbildung an der nicht-Antriebsachse ist systemimmanent, d.h., sie tritt i.d.R. immer auf, kann jedoch durch die Fahrweise beeinflusst werden. Über die Ursache der Sägezahnbildung möchte ich jetzt nicht referieren, weil das den Rahmen sprengt. Die Fakten sind folgende: 1. Sägezähne entstehen hauptsächlich an der nicht angetriebenen Achse. 2. Ein Fahrstil mit viel Querkraft verringert die Sägezahnbildung. 3. Geradeausfahrt mit Autobahnrichtgeschwindigkeit begünstigt die Sägezahnbildung 4. Zu hoher Luftdruck, z.B. Volllastluftdruck bei Teillastbetrieb begünstigt die Sägezahnbildung 5. Die Sägezahnbildung hat mit Reifengröße und -fabrikat nichts zu tun. 6. Andere Einflussfaktoren sind nicht ausgeschlossen, jedoch bei neuwertigen Fahrzeugen eher unbedeutend 7. Sägezahn kann durch Tauschen der Räder von links nach rechts (nicht bei laufrichtungsgebundenen Profilen) egalisiert werden. Auch das Tauschen von vorne nach hinten hilft, das bietet sich sowieso an und ist bei laufrichtungsgebundenen Profilen die einzige Möglichkeit, ohne Ummontage, die Sägezähne zu egalisieren