Ebken im Ahoi (Restaurant), Cuxhaven
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Ebken im Ahoi (Restaurant), Cuxhaven
Ebken im Ahoi (Restaurant), Cuxhaven - „Ahoi“ ______________________________ Inhalt: - Vorab - Im Regen regen - Innenleben - Bedienung, bitte - Gekochtes - Zahlen - Fazit - Sonstige Infos _______________________________ Moin-Moin Feinschmecker, wer eine Reise tut, der kann etwas erzählen. Klar kann er das, erst recht wenn er sich spontan auf den Weg begibt, um einfach einmal einen netten Tag am Meer zu verbringen. Auch wenn die sommerlichen Versprechen des Wetterdienstes nicht so eintreffen, wie geplant… ===Vorab=== Kinderfrei. Cool. Mal einen Tag ohne den Lütten ist vielleicht etwas ungewohnt, für meine bessere Hälfte aber echt von Nöten. So schön wie es ist den kleinen Fratz aufwachsen zu sehen, doch ist man vierundzwanzig Stunden damit beschäftigt, als Securitymeisterin zu agieren, ist jeder Asylantrag bei der Oma gerechtfertigt. Die Mütter und Väter unter uns wissen wovon ich rede. Zur Feier des Tages (Hochzeitstag) haben wir beschlossen, nach einem opulenten Frühstück den Weg gen Nordsee anzugehen. Salzige Luft einatmen, romantisch auf dem Watt rumspazieren und mal so richtig ausspannen. Der Traum eines wohl jeden Stressgeplagten. Als vorbildlicher Ehemann habe ich mich natürlich per Internet informiert, wo unsere Tour hingehen könnte. Sie darf nicht zu weit vom Heimatstützpunkt sein, da wir ja gegen Abend unseren kleinen Zwerg wieder aus dem Oma´schen Refugium einsammeln müssen. So sind die Regeln! Strickt, aber verlässlich. So stieß ich auf Duhnen, einem Cuxhavener Ortsteilchen, in dem sich der ein oder andere freundlich gestaltete Strandabschnitt mit kleiner Einkaufsmeile und strategisch günstig gelegenem Fahrtweg befindet. Bereits die eigens für das Nest geformte Internetseite macht einen sehr guten Eindruck. Na ja: Cuxhaven kennt wohl jeder, Duhnen nicht. Also: Gebongt, gepackt und ab die Post. Die veranschlagten zweieinhalb Stunden Fahrt von Haus- zu Ortstür liegen perfekt im Zeitplan. Ebbe oder nicht, Duhnen wird nun unsicher gemacht! So! ===Im Regen regen=== Wenn nur das Wetter nicht so wär´ wie´s ist… Blöd. Vom dicken, düster dreinschauenden Himmelreich verfolgt, gelangen wir gen Duhnen. Mittlerweile kann von Regen keine Rede mehr sein. Die erhoffte Nordsee scheint ihre Gezeiten gen Himmel verlegt zu haben. Pünktlich öffnen sich die Schleusen, um dem Watt die lang ersehnte Flut zu bringen. Komisch, war es nicht der gute, alte Mond statt Petrus, der die Verantwortung für die Gezeiten übernommen hat? So ist nun mal. Und wenn wir schon mal da sind… Trotz des Regenwetters zeigen die Ferien ihre Wirkung. Parkplatzmangel. Kein einziger, öffentlicher Autoabstellplatz ist auffindbar. Selbst die Parkuhren schlagen wegen Überforderung Alarm. Krass! Nur selten erlebe ich Szenen wie diese. Per Zufall gelangen wir an das Parkhaus des hiesigen Freizeitschwimmbades namens „Ahoi“, dessen Schranke uns trotz „Besetzt-Anzeige“ Einlass gewährt. Herrlich. Man hat also Mitleid mit uns Touristen. Am Ausgang erfahren wir dann auch prompt den Grund der Wohltätigkeit: saftige € 5,00 pro geparkte und angefangene Stunde. Wucher. Natürlich mit Ausnahme der Besucher des „Ahois!“ Sie dürfen das hauseigene Parkhaus sogar kostenfrei nutzen. Ach was soll´s. Wir nehmen es wie es ist. Scheiß drauf, schließlich haben wir heute einen Feiertag. Den ganz privaten. Dennoch wagen wir einen Blick auf die Preistafel des „Ahois“, vielleicht, aber nur vielleicht kann man ja doch die Gebühr des Parkens etwas senken. Schnell merken wir aber, dass die € 8,50 Einlass pro Stunde keine wirkliche Ersparnis bieten. Erst recht nicht, wenn man das Bad gar nicht nutzt. Dann isses halt so! Während uns also die Wetterkapriolen um die Ohren wehen, wandern wir durchs Örtchen. Entdecken hier etwas, dort etwas – und so langsam gelangen wir zurück an unseren Ausgangspunkt. Dort erkennen wir eine der großen Werbetafeln, die das am Schwimmbad integrierte Lokal „Ebken im Ahoi“ anpreisen. Ob es nun das „Frischer Fisch“, „Mittagstisch“ unser leichtes Hungergefühl, die schweren Fluten von oben, die wehenden Böen, das „Unsere Besucher parken frei“ oder die Aussicht auf ein warmes Plätzchen war das uns ins Lokal führte, ist absolut egal, wichtig ist: Wir gingen rein. ===Innenleben=== Bevor wir das Lokal betreten können, müssen wir uns erst einmal an den vielen, durch den Wind umgestoßenen, Terrassenstühlen vorbeikämpfen. Die leichten Plastikstücke bilden in der Kombination mit den dazugehörigen Tischen bei Sonnenschein bestimmt eine romantische Einheit, bei diesem Mistwetter allerdings stolpern die Stühle einer nach dem anderen durch die Gegend. Schade nur, dass sich niemand der hier Angestellten sich die Mühe gemacht hat, bei diesem offensichtlich nicht wirklich überraschend eintretendem Wetter wenigstens den Eingang von den umgefallenen Sitzgelegenheiten zu befreien. Diese Hürde überwunden, haben wir freie Bahn ins „Ebken im Ahoi“. Der helle Wintergarten, der als erste Eingangsgelegenheit dient, wirkt freundlich, geräumig und gemütlich. Auch der Rest des groß erscheinenden Lokals ist mit hellem Mobiliar ausgestattet und wirkt fast schon galant und taktisch aufgeräumt. Dank der großen Fenster werden die Räume mit Licht geflutet, den Rest ergibt die Panoramascheibe, die den direkten Blick ins Becken des Schwimmbades frei gibt. Ein großer Tresen wartet linker Hand auf Arbeit, der (wie wir später erfahren) von der Chefin höchstpersönlich betrieben wird. Heute ist im „Ebken im Ahoi“ nicht sonderlich viel los. Kaum ein Viertel des Lokals ist belegt. Eine junge Bedienung läuft an uns vorbei. Auf unsere Frage hin, an welchen Tisch wir Platznehmen dürfen ernten wir ein desinteressiertes Schulterzucken. Dem gruß- und lächellosen „Egal!“ abwartend, lassen wir uns an einem kleinen Ecktisch nieder. Eine männliche und zwei weibliche Bedienungen stromern durch die Räumlichkeiten und fronen ihrem Job. Außer der Werbung für die neue „Veltins Fassbrause“ wird unser Tisch mit der für touristische Lokalitäten bekannte Fertigeiskarte (Langnese) sowie einer Getränkeliste belagert. Auf eine Tischdecke wird verzichtet, diese würden allerdings dem Charakter des Hauses ein viel zu edles Erscheinungsbild verleihen. Eine gute Entscheidung. Die Wartezeit auf eine Bedienung nutze ich für den obligatorischen Toilettengang. Wer mich und meine Eigenarten kennt weiß, dass ich getreu dem Motto „Kennst du die Toilette eines Restaurants, weißt du wie die Küche ausschaut“ handle und gern diesen Check meiner Essensbestellung vorziehe. Natürlich beruht diese Gewohnheit aus Erfahrungswerten, die mir so manches Mal den Appetit verdorben hat. Doch die Örtlichkeiten des „Ebken im Ahoi“ sind tadellos. Alles ist sauber, gepflegt; selbst die Papier- und Seifenspender frönen prall gefüllt ihrem Job. Raus aus dem Örtchen laufe ich direkt am Tresen vorbei, an dem sich zwei Bedienungen mit einem Koch unterhalten. Diese Ablenkung nutze ich, durch das Bullauge der anschließenden Tür einen kleinen Blick in die Küche zu werfen. Sauber. Toll. Pluspunkt. ===Bedienung, bitte=== Als ich wieder bei meiner Frau sitze, muss ich feststellen, dass noch niemand der Bedienung am Tisch war. Merkwürdig. Dabei schlendern die Kolleginnen doch andauern durch den Raum. Nach weiteren erfolglosen fünf Warteminuten machen wir uns per Winkzeichen bemerkbar. „Da haben Sie sich ja das versteckteste Eckchen ausgesucht!“ Die junge Kellnerin, die uns mit ihrer „Ist-Mir-Doch-Egal-Wohin-Sie-Sich-Setzen-Art“ am Eingang begrüßt hat, reicht uns die Speisenkarte. Und geht wieder von Dannen. Die gebundene Speisenkarte ist gut sortiert. Darauf finden sich Klassiker wie Schnitzel, Toast Hawaii oder Steaks, aber auch Fisch- und Krabbengerichte, die, laut Versprechen, tagesfrisch angeliefert werden. Preislich liegen die Gerichte im normalen, leicht gehobenen aber absolut bezahlbaren Bereich. Lediglich die Preise der Krabbengerichte (Krabbenbrot etc.) wurden um € 2,00 erhöht – wegen der doch hohen Kosten. Die in der Karte befindliche Getränkeauswahl beherbergt ebenfalls die traditionellen Getränke, die hier eigentlich nicht sonderlich Erwähnung finden. Hier finden sich keine besonderen Angebote, die der Tourist unbedingt versuchen sollte. Es sei denn die angepriesene „Veltins Fassbrause“. Ich denke, dass sie meine Neugierde geweckt hat. „Da haben Sie sich ja das versteckteste Eckchen ausgesucht!“ - Eine andere junge Bedienung reißt uns aus den Gedanken der Essensvielfalt. Haben wir diesen Satz nicht schon einmal gehört? Oder war das gar ein Vorwurf an uns für diese Platzwahl? Das Desinteresse am Gast scheint sich unter den Kollegen herumgesprochen zu haben, denn auch diese junge Frau sucht alles andere als den Blickkontakt mit uns. „Wissen Sie es schon?“ – Nein, noch haben wir nicht gefunden, was wir essen möchten. „Gut! Dann komme ich wieder!“ Zisch…weg ist sie. Okay, wenigstens unsere Getränkewünsche hätte sie ja mitnehmen können. Komisch. So muss sie noch einmal wiederkommen. Was sie auch tut. Während sich meine Frau für eine Cola (€ 3,50) entscheidet, will ich den Versuch der Fassbrause wagen. Nur welche der beiden? „Welche der beiden würden Sie nehmen: Zitrone oder Holunder?“ Komisch, dass sämtliche Biermarken, die mit diesem neumodischen Getränk auf den Markt kommen, nur diese beiden Richtungen anbieten. Warum wohl? Egal. Wie dem auch sei, ich möchte das Zeug probieren. – Statt einer gut gemachten Improvisation erreicht mich ein hilfloses „Ich habe so was noch nicht getrunken!“ Ein eventuelles „Aber ich würde aber mal Holunder nehmen“ oder „Mich würde die Zitro-Variante reizen“ bleibt ebenso aus, wie ein Blickkontakt. Offensichtlich ist das Geschehen irgendwo hinter uns wichtiger. Schade. Nachdem offensichtlich keine Idee von ihr ausgeht, entscheide ich mich für die Zitronenvariation. „Und was möchten Sie essen?“ Ihr Schreibblock ist gezückt, bereit für jegliche Notizen. Ihr schneller Blick auf die Uhr entgeht uns nicht. Ob sie gleich Feierabend hat? Ich möchte den Fischteller (Rotbarsch & Schollenfilet mit Remouladensauce, Bratkartoffeln und Krabbenrührei; € 18,50). Meiner mir Angetrauten ist irgendwie nach Nudeln. Doch nach Spaghetti für die Kleinen ist ihr nicht. „Ist es machbar, vielleicht Nudeln mit einer Weißweinsauce und Lachswürfeln zu bekommen?“ Obwohl Nudeln ebenso wie Lachs und ein Rieslingsauce auf der Karte rumwuseln, ernten wir von der jungen Kellnerin ein „Nein, das ist nicht möglich!“ Das Kuriose an der Art wie sie diesen doch unklugen Schachzug vollzieht ist, dass sie ihren Kopf nach links dreht, leicht schief legt und samt ihrem Block durch die Gegend schaut. Nach eben einer knappen Minute erwähnt sie ihren Satz. Doch meine Frau, die ja schließlich mit einem Gastronom verheiratet ist, lässt nicht locker: „Aber sie haben doch alle Sachen auf der Karte. Kann der Küchenchef daraus nicht etwas Leckeres zaubern?“ – Ihre Reaktion kommt prompt: „Ich glaube es zwar nicht, aber ich kann ja mal fragen gehen!“ Ich weiß ja selbst wie blöd es ist, wegen Kombinationswünschen des Gastes in die Küche zu laufen, um zu fragen. Gerade im Hochstress. Doch da sämtliche Zutaten sowieso vorhanden sind und auch im Lokal nichts los ist, dürfte der Umbestellung doch eigentlich nichts im Wege stehen. Bereits als kleiner Bedieneinheit konnte ich solche Wünsche selbst entscheiden. Aber auch die Küche hier hat offenbar keine Ambitionen auf Extrawürste. Durch die junge Frau wird uns übermittelt, dass die Nudeln lediglich gegen eine andere Sättigungsbeilage getauscht werden könne. Gründe für diese Entscheidung erfahren wir nicht. Vielleicht ist das auch besser so, denn langsam aber sicher stocke ich mit meiner Überzeugung, dass hier tatsächlich frisch gekocht wird. Denn nur mit bereits fertig gekochten Gerichten (eingefroren) sind Änderungen kaum möglich. Wobei ich selbst bei McDonalds meinen Cheeseburger ohne Gurke bekomme. Merkwürdig. Gut, meine Frau bestellt einen anderen Fischteller, der im Original mit Currysauce, verschiedenen Fischen und Reis (€ 15,50) angeboten, aber statt dem Reis gern mit Nudeln serviert wird. Wie edel. Die Getränke kommen, werden kommentarlos platziert. Dass es nicht nur zum guten Ton gehört bei Flaschengetränken zumindest einen Schluck einzuschenken, sondern auch den aktiven Verkauf fördert, weiß die junge Dame leider nicht. ===Gekochtes=== Zwei Gäste setzen sich an den Nachbartisch. Sie möchten Kaffee und Kuchen. Brav zählt die Bedienung das vorhandene Gebäckangebot auf. Währenddessen platzieren sich direkt daneben vier Gäste. Ihnen knurrt der Magen, sie haben Lust auf die Speisenkarte. „Nein“, hören wir die Bedienung plaudern, „es ist Küchenschluss!“ Erst wieder an sechs Uhr wirft man den Herd wieder an. Die Gäste sind sichtlich enttäuscht und fragen natürlich, wie lange die Küche kocht. Sie erfahren, bis 14.30 Uhr. Ganz automatisch schauen auch wir auf unsere Uhr und stellen fest, sieh an, es ist halb drei! Mal ganz davon abgesehen, dass wir unser Essen noch gar nicht haben, der Herd ganz offensichtlich noch heiß ist, werden die enttäuschten Gäste lieber rauskomplimentiert, als dass man den Weg in die Küche wagt, ob man nicht doch eine Ausnahme machen könnte. Zum einen erklärt sich uns nun, wieso die junge Dame vorhin auf die Uhr geschaut hat. Vier Personen lassen meiner Ansicht nach bestimmt einen guten Umsatz da, geschweige vom Trinkgeld, was der jungen Frau bestimmt für ihre geleistete Mühe dagelassen würde. Draußen würde ein großes Schild stehen, meint man zu den gehenden Gästen. Als wir später das Lokal verlassen, kann ich von diesem Schild leider auch nichts erkennen. Höchstwahrscheinlich haben es sich die stürmischen Gezeiten einverleibt. Unsere Bestellung naht. Die junge Kellnerin hat kräftig zu tragen, das merkt man an den doch großen Glastellern. Zwei an der Zahl, plus jeweils eine Beilage. Doch auch wenn man so schwer schleppt, kann man die Teller (geschweige vom freundlichen Blickkontakt) auch leise hinstellen, als dem Gast von hoch oben hinzuknallen. Das „Guten Appetit!“ kommt ebenso freudlos über die Lippen wie das platzieren der Teller. Schade. Dafür aber hat sich die Küche redlich Mühe gegeben. Beide Gerichte sind liebevoll angerichtet. Auch geschmacklich kann ich über meine Fischvariation nichts Negatives berichten. Die beiden wuchtigen Schollenfilets und der Rotbarsch sind frisch und sehr gut gebraten, das Krabbenrührei fluffig, die Remouladensauce okay und die Bratkartoffel angenehm kross. Es schmeckt. Meine Frau hat da leider weniger Glück. Auch wenn ihre Fischfilets gut gebraten sind, die angebliche syrische Currysauce ist ein ewig dreinblickendes Karamellgemisch. Wusstet ihr, dass Curry wenn er zu lange erhitzt wird, genau diese Farbe annimmt? Aus einem Gelb wird ein Braun. Vielleicht ist es auch eine Fertigvariante á la Topping die dort verwendet wird, doch an dem glänzenden Verhalten der Sauce kann ich getrost vom Können des Koches ausgehen, der das syrische Etwas in der Mikrowelle erhitzt hat. Schade, da das halbe Gericht mit dieser übersüßten Karamellsauce überzogen ist, kann man dementsprechend viel beziehungsweise wenig genießen. Die dazu gereichten Nudeln sind zumindest gut und nehmen etwas von der nervigen Süße. Schade. ===Zahlen=== „Hat´s geschmeckt?“ – Ich weiß, es ist nicht unbedingt fair, die Wahrheit zu verschweigen. Aber ich bin mir sicher, dass unsere Kritik ungehört bleibt. Mangels Interesse. Deshalb bejahen wir die Frage. Die junge Dame sammelt das „Leergut“ ein. Die Frage, ob wir eventuelle einen Kaffee oder Nachtisch möchten bleibt aus. Wir beschließen zu zahlen und geben ihr unseren Wunsch mit auf den Weg. Die Rechnung ist schneller da als wir nur „Plump“ sagen können. „Wir parken hier im Parkhaus, entwerten Sie bitte uns noch die Karte?“ – Wir reagieren im Grunde auf den Hinweis in der Speisenkarte, beim Bezahlen die Bedienung darauf aufmerksam zu machen. Während sie uns die Rechnung hinlegt, ernten wir ein desinteressiertes, fast schon eingebildetes „Da müssen Sie an den Tresen gehen!“ Wäre es zu viel verlangt mit einem freundlichen „Am Tresen wartet die Chefin, dort wird die Karte bewertet!“ aufzuwarten? Idealerweise sogar die Sache selbst in die Hand zu nehmen? Ich bin wirklich nicht knauserig, was das Trinkgeld anbelangt. Wer aber so eine langweilige Art an den Tag legt, keine Ratschläge für den Gast parat hält und so kaum seine Unlust versteckt, braucht auch von uns kein großartiges Dankeschön erwarten. So runden wir höflich mit € 0,30 den Betrag von € 37,70 auf. Worauf wir ein auswendig gelerntes, für unliebsame Gäste vorbehaltenes „Noch einen schönen Tag“ ernten. Dreht sich um und geht. Unsere Parkkarte können wir am Tresen einreichen, wo die wirklich höfliche Chefin Selbige entwertet. Hier klappt es. Zumindest. ===Fazit=== Die meisten Kritikpunkte fallen bei Restaurantbesuchen leider auf das Können der Küche. Nur selten erlebe ich, dass das Personal an der Front so demotiviert und gelangweilt ist, wie im Duhner „Ebken im Ahoi“. Vom Empfang bis hin zur Verabschiedung gab es rein gar nichts, was mich an der (jungen) Bedienung fasziniert, erfreut oder emotional verbunden hat. Und glaubt mir: Auch wenn es so manches Mal klingen mag, aber ich bin in der Tat kein schwieriger Gast, der das Leben von Bedienung und Küche zur Hölle macht. Wieso auch? Es schmerzt sogar ein wenig, wenn ich über meine eigene „Zunft“ negative Schlagzeilen verfasse, wie in diesem Fall hier. Das „Ebken im Ahoi“ ist ein Ausfluglokal, welches seriös, aufgeräumt und gut inszeniert erscheint. Es ist hell und freundlich eingerichtet, ohne Schnick-Schnack, dafür praktisch, besitzt Wohlfühlcharakter. Die Preise für Essen und Getränke finden sich im Normalbereich. Die Speisenkarte ist gut sortiert und beinhaltet alles, was ein Ausflugslokal anbieten sollte und auch kann. Vom Schnitzel, über Steaks und natürlich Fisch ist alles dabei. Der Variantenreichtum zeichnet die Karte ebenfalls aus. Das der Mittagstisch lediglich bis 14.30 Uhr geht ist normal, sollte allerdings auch öffentlich gemacht werden. Dass Gäste um Punkt halb drei Uhr wieder fortgeschickt werden ist meiner Ansicht nach ein No Go, zumal die Küche wegen uns sowieso die Herde angeschmissen hat. Ansonsten schmeckt das Essen, es wird alles soweit frisch zubereitet, von ConvenienceProdukten haben wir nichts entdecken können. Sehr gut. Dass die merkwürdige Currysauce beim Gericht meiner Frau einer übersüßten Pampe glich und ähnlich schmeckte lasse ich einfach einmal als ein Versehen gelten. Der Service enttäuschte zu einhundert Prozent. Schade. Um der Punktvergabe gerecht zu werden, vergebe ich dem „Ebken im Ahoi“ sehr gute drei Sterne. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass die Crew dieses Lokals (besonders der Servicebereich) diesen Bericht liest und vielleicht sogar Änderungen eineruft. ===Sonstige Infos=== Restaurant & Cafe Ebken im AHOI Wehrbergsweg 32 27476 Cuxhaven Telefon: 04721/ 47295 Fax: 04721 - 47050 Netz: www.ebken-im-ahoi.de knopfi.de´2012