JOIN-News - Die Johanniter
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JOIN-News - Die Johanniter
JOIN Newsletter – Mai / Juni 2006 – 10 Seiten Von den JOIN-Mitgliedern Eröffnung eines neuen JohanniterZentrums in Wien Am 5. Mai wurde im Rahmen eines Festaktes die neue Rettungsstation der Johanniter im 21. Wiener Bezirk eröffnet. Die neue Station entlastet die zentralen Räumlichkeiten der Johanniter im 18. Bezirk. Das Ausbildungszentrum siedelte ganz in das neue Gebäude um, ebenso wie die Verwaltung und der Vertrieb des erfolgreichen Hausnotrufgeräts „Akkon-Tel". Deutlich mehr Raum als bisher steht für das Katastrophenschutzlager zur Verfügung. Die Finanzierung des Baus erfolgte überwiegend durch die Johanniter selbst. Johanniter-Jugend: Arbeitshilfe gegen sexuellen Missbrauch JOIN-News Jahresversammlung Johanniter International von 19. - 21. Mai in Wien Gastgeber der diesjährigen Jahresversammlung von Johanniter International (JOIN) war die Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich. Deren Präsident und zugleich aktueller JOIN-Vorsitzender, DI. Johannes Bucher, durfte als Ehrengast der Tagung die österreichische Bundesministerin für Gesundheit und Frauen, Frau Maria Rauch-Kallat, begrüßen. Aufgrund der östereichischen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2006 ist die Ministerin derzeit auch Vorsitzende des Europäischen Rates für die Ressorts Gesundheit und Frauen. In ihrem Beitrag ging sie auf die wichtige Rolle christlicher Non-ProfitOrganisationen für das Sozial- und Gesundheitswesen in Österreich und Europa ein. Sie äußerte große Anerkennung für die Arbeit der Hilfsorganisationen und dankte den Vertretern der Werke der Johanniterorden für ihre vielfältigen Dienste an den Kranken und Schwachen unserer Gesellschaften. Sie würdigte auch ausdrücklich das Engagement der Mitglieder von JOIN in der internationalen humanitären Hilfe. Die Johanniter Jugend veröffentlichte zusammen mit der „Hänsel und Gretel Stiftung“ eine Arbeitshilfe gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. Die Kampagne mit dem Titel !Achtung möchte die Mitglieder des Jugendverbands für das Thema sexuelle Belästigung sensibel machen und liefert Hintergrundinformationen insbesondere für die Verantwortlichen. Die Arbeitshilfe ist in deutscher Sprache erschienen und kann angefordert werden bei: [email protected]. Schwerpunkt der Beratungen von JOIN in Wien war die Intensivierung der gemeinsamen Aktivitäten in der humanitären Hilfe. Der Mitarbeiterstab für internationale Hilfseinsätze soll vergrößert werden. Das Arbeitsprogramm von JOIN auf dem Gebiet der Jugendarbeit und die Koordination der Erste-Hilfe-Ausbildung in Europa waren weitere Themen. JUH - Jahresbereicht 2005 Unter Beteiligung mehrerer JOIN–Mitglieder findet die sanitätsdienstliche Betreuung der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland statt. In Frankfurt, wo in der Vorrunde die englische Mannschaft am Start ist, unterstützt Sanitätspersonal der St. John Ambulance die Johanniter unter anderem bei der Betreuung von Veranstaltungen mit Großleinwand außerhalb des Stadions und bei einer nächtlichen Anlaufstelle für gestrandete Fans. In München sind mehrere Johanniter-Einsatzteams aus Innsbruck und Wien verstärkend tätig. In Berlin sollen sich polnische Helfer vor allem um die Fans aus dem östlichen Nachbarland kümmern. Der aktuelle Jahresbericht der Johanniter in Deutschland ist erschienen und zeugt von einem erfolgreichen Geschäftsjahr: Das Umsatzvolumen (mit Spenden) stieg um 5,2% auf 544 Mio. €. Durch eigene Dienstleistungen wurde 348 Mio. € umgesetzt, insbesondere dank des Hausnotrufs, der Erste-Hilfe-Ausbildung, des Rettungsdienstes, des Menüservices und der insgesamt 193 Kindertagesstätten. Die Zahl der Mitglieder stieg auf fast 22.000 ehrenamtliche, 9.500 hauptamtliche sowie mehr als 10.000 Jugendliche. Außerdem unterstützten etwa 1,5 Millionen Fördermitglieder die Arbeit der Johanniter. Der Bericht steht zum Download bereit unter www.juh-medien.de. Gedruckte Exemplare können angefordert werden bei: [email protected] Herausgeber: Johanniter International (JOIN) asbl 4-6 Rue de Pascale ; B-1040 Brüssel, Belgien. Web: www.johanniter.org Erscheint zweimonatlich. Redaktion dieser Ausgabe: Martin Schneider (Geschäftsführer), Alexandra Feith Für Informationsanfragen, Anmerkungen etc.: E-Mail: [email protected] Fon: +32-2-732.39.35, Fax: +32-2-230.30.78. EXPRESS 19.06.06 „Zu Gast bei Freunden“: Internationaler Johannitereinsatz bei FIFA Fußball-WM in Deutschland Die Johanniter rufen zur Weltmeisterschaft zu Spenden für Kinder in Rumänien, Indien und Kenia auf, die nur dank hochwertiger Prothesen die Chance haben, so wie viele andere Kinder begeistert Fußball zu spielen. Marcel Baeriswyl, Orthopädiemeister der Johanniter: „Was mich letztlich begeistert bei meiner Arbeit ist die Faszination in den Augen dieser Kinder, die Energie, mit der sie spielen. Sie haben nichts und entwickeln eine unbeschreibliche Lebensfreude, wenn sie einen Ball zum Spielen haben.“ Näheres bietet die Spenden-Webseite: www.juh-spenden.de. JOIN in Datenbank der Europäischen Kommission Die Datenbank der Europäischen Kommission für die organisierte Zivilgesellschaft, CONECCS, enthält nun auch einen Eintrag von Johanniter International (JOIN). Abgefragt wurden dazu detaillierte Informationen, wie die Vereinsziele, die europapolitischen Interessen und der rechtliche Status. JOIN entsprach den Kriterien zur Aufnahme. Die Internetseite ist in drei Sprachen zugänglich: Deutsch, Englisch und Französisch. Link: http://ec.europa.eu/comm/civil_society/coneccs/index_de.htm 1 Neue Johanniter-Projekte in Georgien Von den JOIN-Mitgliedern Die Fachbereichsleiterin der Johanniter-Auslandshilfe, Jutta Meissner, und JUH-Orthopädiemeister Marcel Baeriswyl besichtigten im Frühjahr neue Projekte in Georgien, darunter eine mobile Ambulanz zur Versorgung der Bewohner entlegender Dörfer und eine Klinik, die Kinder mit Leukämie behandelt. Weiteres Engagement ist im Bereich Orthopädie geplant, wozu man verschiedene Werkstätten und Rehazentren besichtigte. Auch eine Notaufnahme für Frühgeborene wird künftig unterstützt, sie erhält zunächst ein modernes Beatmungsgerät. Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Johanniter antworten rasch mit Hilfsaktion nach Erbeben auf Java Nach dem Erdbeben auf der indonesischen Insel Java am letzten Maiwochenende haben die Johanniter die praktische Vorbereitung ihrer Hilfsaktion innerhalb von Stunden gestartet. Aus ihrem Nothilfefonds unterstützten sie die Opfer der Katastrophe mit zunächst 50.000 €. Zusammen mit einer lokalen Hilfsorganisation verteilten die Mitarbeiter Eva Philipps und Mike Ionescu Hilfsgüter in mehreren Dörfern rund um die Stadt Bantul. Außerdem finanzierten die Johanniter kurzfristig Medikamente, Verbrauchsmaterial und medizinisches Gerät für rund 2000 Patienten des Bethesda Krankenhauses in Bantul im Gesamtwert von 34.000 €. Nach Schätzungen sind nach dem Erdbeben der Stärke 6.2 zwischen 100.000 und 200.000 Menschen obdachlos geworden, 25.000 Gebäude wurden zerstört und über 6.000 Menschen kamen ums Leben. Neueste Informationen und die Möglichkeit, mit Spenden zu helfen, gibt es unter: www.johanniter-helfen.de Nothilfe für Flüchtlinge im Tschad Im Rahmen eines Nothilfeprojekts in Zusammenarbeit mit UNHCR und CARE stellen die Johanniter einem Flüchtlingslager in Gondje (im Süden des Tschad), 50 Tonnen Seife und Anti-Malariamedikamente für 33 000 Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik zur Verfügung. Die Kosten von 45.000 Euro werden vom Auswärtigen Amt mitfinanziert. Zudem wird noch im Juni in N’Djaména, der Hauptstadt des Tschad, ein Johanniter-Regionalbüro für die Länder Tschad, Dschibuti und Kenia eröffnet, das von Bettina Bräunl, Fachbereichsleiterin der Auslandshilfe geleitet wird. Nothilfe für DR Kongo Johanniter im Hochwassereinsatz In der Provinz Katanga, im Süden der Demokratischen Republik Kongo, unterstützen die Johanniter zehn Gesundheitsstationen, um die basismedizinische Versorgung der Bevölkerung zu verbessern. Die Gesundheitsstationen, die insgesamt fast 300.000 Einwohnern versorgen, erhalten Medikamente, medizinisches Verbrauchsmaterial und technische Geräte. Zudem werden die teils baufälligen Räumlichkeiten saniert und Teile der Gehälter des medizinischen Personals übernommen. Um die Qualität der Versorgung zu verbessern, erhält das Personal Fortbildung über die Behandlung von Malaria, Unterernährung sowie sexuell übertragbarer Krankheiten. Das Projekt wird in einem Umfang von 240.000 Euro vom Auswärtigen Amt mitfinanziert. In verschiedenen Hilfseinsätzen gegen die Flut zeigten die Johanniter ihre Koordinationsfähigkeit. Beim Elbehochwasser Ende März waren die Johanniter in Sachsen beim Bau von Notquartieren und der Verteilung von Sandsäcken zur Stabilisierung der Dämme aktiv. Im April meisterten die Einsatzkräfte des niedersächsischen Landesverbandes einen achttägigen Katastrophenschutz-Alarm. Aber nicht nur im Inland waren Johanniter im Fluteinsatz: Der Allgäuer Regionalverband lieferte 20 Tonnen dringend benötigter Hilfsgüter wie Matratzen, Decken, Bekleidung und Lebensmittel in das Hochwassergebiet entlang der Donau in Osteuropa. Allgäuer Firmen spendeten einen Großteil der Ladung, zudem unterstützte die Johanniter-Auslandshilfe den Hilfsgütertransport mit 20.000 Euro. The Order of St. John Hoher Besuch aus Sri Lanka in Berlin Sri Lanka Jugendcamp Dr. Gunarathne Jayatilaka, Chief Commissioner von St. Ambulance John Sri Lanka, besuchte die Johanniter Anfang Mai in Berlin. Er stellte die Aktivitäten seiner Organisation vor und wurde mit der Arbeit der deutschen Johanniter im In- und Ausland vertraut gemacht. Zudem wurde über die weitere Zusammenarbeit der beiden Partner im Bereich Erste-Hilfe-Ausbildung und Rettungsdienst gesprochen. Bislang hat die JUH ihre Schwesterorganisation durch neun Rettungswägen sowie in der Ausbildung von 150 Erste-Hilfe-Ausbildern und von Rettungsdienstpersonal unterstützt. Diese privilegierte Partnerschaft kam vor allem durch die gemeinsamen Hilfsmaßnahmen nach dem Tsunami von Dezember 2004 zustande. Durch den Verlust vieler ihrer Verwandten und Freunde betraf der Tsunami die Kinder Sri Lankas mehr als alle andere. Als Antwort darauf veranstaltete St. John Sri Lanka ein Jahr nach der Naturkatastrophe ein Jugendcamp für fast 300 Kinder sowie 27 erwachsene Betreuer aus allen Landesteilen. Ein Teilnehmer drückte stellvertretend für viele seinen Dank aus und sagte, dass er durch das Camp wieder Hoffnung für die Zukunft bekommen habe. Ähnlich äußerte sich auch eine der teilnehmenden Eltern, die das Camp als eine sehr wichtige Chance beurteilte, mit den schlimmen Erinnerungen fertig zu werden. EXPRESS 19.06.06 2 erfolgreich. Das Geld wird vor allem zur Unterstützung des Pfadfinder-Projektes zur Integration von Kindern und Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten verwendet. Per Taube, Direktor und Vorstandsmitglied der Johanniterhjälpen erklärt: „Dieses Jahr entschieden wir uns die Spenden dem schwedischen Pfadfinderverband zu überreichen, weil wir ihre praktischen Integrationsprojekte für die Zukunft der schwedischen Gesellschaft als sehr wichtig erachten.“ Rettungsfahrzeuge für Pakistan Ein Transport von zwei Rettungswagen zur Babaji Welfare Association in Pakistan wurde durch ein St. John Mitglied, Herrn Makhdoom Chisti, angeregt. In dem Ort richtet eine lokale Sozialorganisation ein Erste-Hilfe-Center ein. In den neuen Einsatzfahrzeugen sind 600 Erste Hilfe Kästen, sechs Krankentragen, drei Zelte und weiteres Material enthalten. Erste-Hilfe-Kurse auf Dominika Johanniitat ry. / Johanniterna rf. Finnland Der St. John Landesverband auf Dominika, die Teil der Westindischen Inseln ist, ist erst einige Jahre alt, dennoch sehr aktiv, vor allem bei Erste-Hilfe-Kursen in entlegenden ländlichen Gebieten, wie Castle Bruce und die Region Carib Territory. Männer und Frauen aller Altersklassen interessieren sich sehr für diese Kurse, da eine öffentliche Gesundheitsversorgung oft weit entfernt ist. Zusätzlich herrschen Nachfragen zu Kursthemen wie HIV/Aids-Prävention und häusliche Pflege älterer Menschen. Mehr über diesen und die anderen ca. 40 nationalen St. John Verbände weltweit erfahren Sie auf: http://www.orderofstjohn.org/world.htm Finnische Johanniter feiern ihren 10. Geburtstag Das JOIN Mitglied in Finnland, Johannittat (oder schwedisch Johanniterna) schaut auf seine ersten 10 Jahre zurück. Eines der Hauptarbeitsfelder ist die Bereitstellung von professioneller medizinischer Hilfe bei öffentlichen Großveranstaltungen, wie beispielsweise beim skandinavischen Motor Grand-Prix, Open-Air Konzerten oder Massenveranstaltungen wie Neujahr oder Mittsommernacht. Eine weitere Branche der Johanniitat ist der Hausnotruf für ältere oder behinderte Menschen, die dadurch länger und sicherer in den eigenen vier Wänden bleiben können. St. John Ambulance England and The Islands Tausende von Menschen beim Londoner Marathon versorgt Joannici Dzieło Pomocy St. John Ambulance versorgte 4229 Personen am 23. April beim Flora Marathon in London. Die mehr als 1.200 ehrenamtlichen St. Ambulance Helfer versorgten die Läufer mit Erster Hilfe. In Zusammenarbeit mit anderen Hilfeorganisationen stellte St. John Ambulance bei dem Großereignis 51 Rettungswagen, 45 Versorgungszentren, 100 Defibrillatoren, 5.000 Decken, 200 Flaschen Babyöl und 40 kg Vaselin bereit. „Unsere Ehrenamtlichen sind ausgerüstet und trainiert, um mit allem umzugehen, von der Fußblase bis zum Herzanfall“, sagte Seamus Kelly, St. John Ambulance Beauftragter in London. „Wir können sagen, dass jeder, der unsere Hilfe benötigte, sie mit der bestmöglichen Unterstützung erhielt und wir wünschen allen eine baldige Erholung.“ Zur Geschichte des Ordenswerkes der Johanniter in Polen Aus 2001 datiert der Beschluss, ein Ordenswerk der Johanniter in Polen zu gründen. Zunächst wurde im Jahr 2003 eine Stiftung geschaffen, deren Stifter die Balley, die in Polen engagierten Genossenschaften und die Johanniter-Unfall-Hilfe sind. Im Jahr 2004 folgte das Johanniter-Hilfswerk (Joannici Dzieło Pomocy), ein Verein polnischen Rechts. Seit Gründung der Johanniter GmbH im Jahr 2005, die Träger ausgewählter größerer Projekte sein soll, sind die Strukturen des Ordenswerks einsatzbereit. Das polnische Johanniterwerk ist seit 2005 auch Mitglied von JOIN. Zentrale Aufgabe des Ordenswerks ist derzeit die Auswertung und Koordinierung der bisher in Polen geschaffenen Einrichtungen, insbesondere der vorhandenen 21 Sozialstationen. Mittelfristig soll die Trägerschaft dieser Sozialstationen auf das Ordenswerk übergehen. Daneben soll das Ordenswerk auch in den Bereichen Rettungsdienst und der Erste-HilfeAusbildung tätig werden. Weitere Projekte wie etwa Dialysestationen werden ebenfalls erwogen. Johanniterhjälpen Johanniter organisieren Spendenveranstaltung mit König Eine Wohltätigkeitsveranstaltung, organisiert vom schwedischen JOIN Mitglied Johanniterhjälpen, wurde am Valentinstag in Stockholm veranstaltet. Als Schirmherr und Ehrengast war S.M. König Carl Gustaf XVI anwesend. Der festliche Abend begeisterte mehr als 1.200 geladene Gäste. Mit 3,7 Millionen Schwedischen Kronen (ca. 400.000 €) war die Spendenaktion für die Arbeit des schwedischen Pfadfinderverbandes sehr EXPRESS 19.06.06 3 Der Johanniterorden Sveta Jana Palidziba Projekt Jugend-Begegnungsstätte in Riga Benefizkonzert der Johanniter in Brüssel Der Regionalverband Hamburg der Johanniter-UnfallHilfe e.V. ist Patenverband der lettischen Schwesterorganisation Sveta Jana Palidziba, die mit der logistischen Unterstützung der Johanniter eine Suppenküche betreibt. Dank einem spontanen Spendenprojekt des Rotary Clubs Quickborn konnte eine bevorstehende Schließung der Suppenküche 2002 abgewendet werden. Seitdem läuft die Küche unverändert erfolgreich mit ca. 600 Portionen Essen pro Tag. Für die Jugendarbeit mit sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen sind nun die Räumlichkeiten zusätzlich mit einer Jugend-Begegnungsstätte ausgestattet worden. Am 25. März 2006 war die feierliche Einweihung. Wiederum griff der Rotary Club Quickborn bei der Finanzierung kräftig unter die Arme, aber auch die Deutsche Bank Stiftung und Eigenmittel der Johanniter trugen erhebliche finanzielle Unterstützung bei. Neben der Jugendsozialarbeit vor Ort bereichert ein SchülerAustausch zwischen Quickborn und Riga die Tätigkeit des neuen Jugendzentrums. Nähere Informationen gibt gerne Herr Hans-Peter Haupt ([email protected]). Am 7. Juni veranstaltete die Subkommende Belgien des Johanniterordens in Brüssel ein Benefizkonzert für das Protestantische Sozialzentrum. In der stilvollen „Chapelle Royale“ spielten Harfenistin Mai Fukui und Flötist Gerard Noack für das Internet-Projekt des Sozialzentrums. Dank der eingenommenen Spenden soll acht- bis zwölfjährigen Kindern, deren Eltern sich keinen Computer bzw. Internetanschluss leisten können, die Möglichkeit eröffnet werden, unter fachlicher und pädagogischer Betreuung wie viele ihrer Altersgenossen Computerfähigkeiten zu erwerben. Das Protestantische Sozialzentrum Brüssel beschäftigt 20 hauptamtliche und 40 ehrenamtliche Mitarbeiter und hat ein jährliches Budget von 750.000 Euro. Neben der Unterstützung bei der Wohnungssuche, hauswirtschaftlichen Hilfe, einem Kleider- und Möbelmagazin, einer Essensausgabe und einem Lebensmittelladen bietet das Zentrum auch Beratung für Flüchtlinge, Straftäter bzw. Haftentlassene, eine Schuldnerberatung sowie bald auch eine Rechtsberatungsstelle an. Mehr Informationen zu den JOIN-Mitgliedern finden Sie aktuell auf unserer Webseite www.johanniter.org! Sie enthält auch die direkten Links zu den Seiten der Mitglieder, so dass Ihnen lästiges Suchen („Googeln“) erspart bleibt. Aus dem JOIN Büro Brüssel Neue Praktikantin im JOIN Büro in Brüssel Derzeit unterstützt Frau Alexandra Feith die Arbeit des Büros im Rahmen eines dreimonatigen Praktikums. Frau Feith hat einen Magisterabschluss in Germanistik und ist ehrenamtlich bei den Johannitern in Hessen als Ausbildnerin tätig. Sie ist erreichbar unter: [email protected]. EXPRESS 19.06.06 4 Auszubildende in sozialen Berufen Gesundheit in Europa Warum entscheiden sich viele Schulabsolventen für eine Ausbildung in einem sozialen Beruf? Um diese Frage zu beantworten wurde eine Studie im Arbeitfeld Alten- und Krankenpflege in Deutschland durchgeführt. Befragt wurden zwischen März und Mai 2004 insgesamt 519 Schülerinnen und Schüler, die das erste Ausbildungsjahr an einer diakonischen Ausbildungseinrichtung besuchen. Insgesamt vermittelt die Studie einen guten Überblick zu Herkunft, Sozialisation und Motivation der Auszubildenden. Auffallend ist, dass eine deutliche Mehrheit der Schülerinnen und Schüler sich als religiös bezeichnet und für die Wahl des Berufes Motive wie „mit Menschen arbeiten", „helfen wollen", „etwas sinnvolles tun" angibt. Die vollständigen Ergebnisse sind erhältlich unter: http://www.diakonie.de/downloads/stat-03-2005.pdf EU Gesundheitsportal eröffnet Ein neues elektronisches Portal der Europäischen Kommission liefert Informationen zu 47 verschiedenen gesundheitsbezogenen Themen, für Laien und Fachleute gleichermaßen. Dank über 40.000 Links - von der EU-Kommission als vertrauenswürdig eingestuft - zu weiterführenden Quellen ist es nun auch möglich, sich gezielt über gesundheitspolitische Maßnahmen oder Forschungsaktivitäten einzelner Mitgliedsländer zu informieren. Noch ist das Portal hauptsächlich auf Englisch, aber bald werden die Seiten in alle 20 Amtssprachen der Europäischen Union übersetzt sein. Link: http://health.europa.eu/ Das privat betriebene deutschsprachige Informationsmedium “PflegeWiki” (http://www.pflegewiki.de) ist um eine englischen Version erweitert worden: http://en.nursingwiki.org. Die freie und kostenlose Wissensdatenbank enthält Beiträge zum Gesundheits- und Pflegebereich. Wartezeit kein zwingendes Argument für Ablehnung einer Auslandsbehandlung Weltgesundheitstag 2006 blickt auf die Krise im Gesundheitswesen Patienten dürfen sich auf Kosten ihrer Krankenkasse im europäischen Ausland stationär behandeln lassen, wenn sie in ihrer Heimat unzumutbar lang auf eine Behandlung warten müssen. Das entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) in seinem jüngsten Urteil zur grenzüberschreitenden Kostenerstattung. In dem vom EuGH verhandelten Fall hatte eine britische Patientin auf eigene Verantwortung eine Operation in Frankreich durchführen lassen, anstatt ihre Hüftarthritis als „Routinefall" zu akzeptieren. Die Frau hatte die Kosten für diese Operation vom staatlichen Gesundheitsdienst eingefordert, welcher die Kostenübernahme verweigerte. Diese Verweigerung ist nur dann zulässig, wenn die Wartezeit medizinisch vertretbar ist, was wiederum vom konkreten Einzelfall abhängt. Den Nachweis hierfür müssen die Kostenträger erbringen. Grundsätzlich entschied der EuGH, dass die Kassen den Patienten nur die Kosten einer vergleichbaren Operation erstatten müssen. Das Urteil im Volltext: http://curia.eu.int/jurisp/cgibin/form.pl?lang=DE&Submit=Rechercher$docrequire= alldocs&numaff=C372/04&datefs=&datefe=&nomusuel=&domaine=&mot s=&resmax=100 Der Weltgesundheitstag im April 2006 widmete sich der Krise im Gesundheitswesen: „Es gibt einen chronischen, weltweiten Mangel an Pflegepersonal, als Folge von Jahrzehnten der Unterfinanzierung bei Ausbildung, Schulung, Gehältern, Arbeitsumgebung und Management. Dies führte zu einem Mangel an Schlüsselqualifikationen, zu einem Anstieg von Berufswechslern und Frührentnern, wie auch zu nationaler und internationaler Migration“, erklärt Dr. Tim Evans von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Kürzungen beim Pflegepersonal, vor allem bei der Krankenpflege, sind eine Herausforderung für das Gesundheitswesen der EU. Besonders die neuen Mitgliedstaaten könnte das Abwandern ihres Gesundheitspersonals ins Ausland treffen. Strengere Regeln für Lebensmittelzusätze Am 17. Mai gab das Europäische Parlament in zweiter Lesung seine Zustimmung zur Verordnung über Nährwert- und Gesundheitsangaben. Dieser Vorschlag der Kommission zielt auf die Absicherung der Verbraucher durch genaue gesundheits- und nährwertbezogene Angaben. Im Moment darf ein Produkt, das viel Fett, Salz und/oder Zucker enthält, mit der Aufschrift „reich an Vitamin C“ werben, auch wenn alle anderen Angaben zum gesundheitlichen Gehalt vergleichbar gering sind. Wenn die Mitgliedstaaten der EU in den kommenden Wochen eine politische Einigung über die Vorlage des Parlaments erzielen, wird die Verordnung voraussichtlich im Herbst formal erlassen. Mehr dazu unter: http://ec.europa.eu/comm/food/food/labellingnutrition/cl aims/index_en.htm Europaparlament verlangt Maßnahmen zur Diabetesbekämpfung Diabetes ist eine der führenden Todesursachen in Europa - über 25 Mil. Menschen in der EU sind von dieser chronischen Krankheit betroffen, die oft ernste und kostspielige Komplikationen wie Herz-KreislaufKrankheiten, Schlaganfall, Nierenversagen, Blindheit und Amputationen zur Folge hat. Außerdem sind 50% der an Diabetes erkrankten Menschen nicht als solche erkannt. John Bowis, britisches Mitglied des Europaparlaments nimmt sich seit langem dieses Themas an, unterstützt durch die europäische Filiale der „International Diabetes Federation“ sowie der „Federation of EXPRESS 19.06.06 5 European Nurses in Diabetes (FEND)“. Sein Schreiben drängt die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten, Diabetes als Schwerpunkt in der europäischen Gesundheitspolitik einzuführen. Da eine klare Mehrheit des Europäischen Parlamentes den Forderungen von Bowis zustimmte, gelten diese als formaler Beschluss. gleichs abzielt. Um diese Ziele zu erreichen, gründen Sozialdienstleistungen von allgemeinen Interesse auf Solidarität und ehrenamtliche Mitarbeit und eben nicht auf gewinnbringende Maßnahmen. http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?refer ence=IP/06/529&format=HTML&aged=0&language=DE& guiLanguage=en Soziales in Europa Die Zukunft Europas - Vertreter der Zivilgesellschaft im Europaparlament Arbeitsmarkt Europa: Online-Dienst hilft beim Wechsel ins Ausland Europaabgeordnete und Vertreter der Zivilgesellschaft diskutierten Wege, um mehr Unterstützung aus der Bevölkerung für die Zukunft Europas zu bekommen. Europa brauche eine Seele, müsse demokratischer, grüner, sozialer werden, waren die Aussagen der Teilnehmenden, mit dem Fazit, dass eine rein wirtschaftliche und technokratische Union nicht ausreiche. Meinungen unter: http://www.europarl.europa.eu/comparl/afco/hearings/d efault_en.htm Im vergangenen Jahr haben sich etliche Angehörige medizinischer Berufe darüber beschwert, dass Behörden ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt in anderen europäischen Ländern erschweren. Dies geht aus dem aktuellen Jahresbericht des europäischen OnlineNetzwerks Solvit hervor. Aufgabe des im Juli 2002 von der EU-Kommission gegründeten Dienstes ist es, Streitigkeiten von Bürgern und Unternehmen mit Behörden über die fehlerhafte Anwendung des Binnenmarktrechts außergerichtlich zu lösen. Von den 465 Fällen, die die Mitarbeiter der nationalen Solvit-Stellen in 28 europäischen Ländern im vergangenen Jahr bearbeitet haben, ging ein Zehntel auf das Konto von Angehörigen medizinischer und pflegerischer Berufe. Grund für die Beschwerden war, dass Behördenmitarbeiter sich weigerten, die berufliche Qualifikationen anzuerkennen. Drei Viertel der Streitigkeiten konnten die SolvitMitarbeiter zur Zufriedenheit der Betroffenen schlichten. Bei 22 Prozent kam es jedoch zu keiner Einigung. In solchen Fällen raten die Schlichter in der Regel dazu, den Gerichtsweg zu gehen oder eine Beschwerde bei der EU-Kommission einzureichen. http://europa.eu.int/solvit/site/index_de.htm Vereinfachung der EURechtsvorschriften In vier Berichten hat sich das Europäische Parlament mit dem Thema „bessere Rechtsetzung“ befasst, um dort bessere Transparenz und Wirksamkeit zu schaffen. Eines der Ziele ist, das Recht „nutzerorientierter“ zu machen. Gezielte und gut durchdachte Rechtsvorschriften müssen zur Stärkung von Wachstum und Beschäftigung beitragen, indem sie überflüssige Ausgaben und Verwaltungsverfahren beschneiden, Hindernisse für Anpassungsfähigkeit und Innovation beseitigen sowie irrelevante und überholte Rechtsakte aufheben und generell Rechtssicherheit bieten. Allerdings dürfe der Vereinfachungsprozess unter keinen Umständen zu einer Absenkung der derzeitigen Standards führen. Des weiteren begrüßten die Mitglieder des Parlaments die Einrichtung spezieller Koordinierungsstellen in allen Mitgliedstaaten, die dazu beitragen sollen, die Umsetzung des EU-Rechts insgesamt zu verbessern. Ein konkretes vorbildliches Beispiel: Eine Webseite des österreichischen Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen gibt detaillierte Informationen für ehrenamtliches und hauptamtliches Rettungspersonal, dass daran interessiert ist, in Österreich zu arbeiten. http://www.bmgf.gv.at/cms/site/detail.htm?thema=CH0 012&doc=CMS1126703340486 EURES.EUROPA.EU - Internetadresse für eine Millionen Stellenangebote EU-Kommission gibt Definition für „Sozialdienstleistungen“ Mit der Eröffnung der neuen europäischen Internetadresse „.eu“ am diesjährigen Europatag (9. Mai) hat auch EURES, das europäische Portal zur beruflichen Mobilität, eine neue Internetadresse bekommen: „eures.europa.eu“. Das neue EURES-Portal bietet freien Zugang zu rund einer Million Stellenangeboten in 30 europäischen Ländern und ist in allen 20 amtlichen EU-Sprachen zugänglich. Mit jeweils mehr als 900.000 Besuchern in den Monaten Februar und März ist das EURES-Portal inzwischen die am häufigsten besuchte unter den von der Europäischen Kommission verwalteten Webseiten. Im Zuge der Modernisierung der Sozialdienstleistungen in vielen EU-Mitgliedstaaten, oft in Partnerschaft mit dem privaten Sektor und gemeinnützigen Organisationen, brauchen alle Beteiligten Klarheit hinsichtlich der Frage, welche Rolle das EU Recht in dieser Situation spielt. Eine Mitteilung der Europäischen Kommission vom 26. April befasst sich mit dieser Frage. Die Mitteilung enthält die wichtige Botschaft, dass Sozialdienstleistungen von allgemeinen Interesse besondere Eigenschaften haben, die sie von anderen Dienstleistungen, wie Telekommunikation oder Transport unterscheiden. Wichtiges Kennzeichen ist ein personenbezogener Dienst, der direkt auf die fundamentalen sozialen Rechte und das Schaffen eines sozialen Aus- In diesem Zusammenhang sind auch die nationalen Europass-Zentren zu erwähnen. Sie sind die erste EXPRESS 19.06.06 6 Anlaufstelle für Personen und Organisationen, die mehr über die grenzüberschreitende Darstellung und Anerkennung von Berufsqualifikationen erfahren möchten. http://www.europass-info.de/de/start.asp verwalten. Dieser Beschluss resultierte aus den Warnungen der palästinensischen Behörde, es werde zu einer schweren humanitären Krise kommen, da Palästina die Grundversorgung bei Nahrungsmitteln und Medizin nicht mehr leisten könne. Die EU Außenminister hatten am 10. April entschieden, direkte Zahlungen und technische Hilfen an die neue palästinensische Regierung auszusetzen, bis diese die drei Prinzipien der Gewaltlosigkeit, der Anerkennung Israels und der Akzeptanz bestehender Beschlüsse anerkennen werde. Humanitäres und Entwicklungshilfe Finanzvorschriften für EU-Hilfen werden einfacher Katastrophenschutz Nach den Vorschlägen der Kommission soll der Zugang zu EU-Geldern einfacher werden. Nach dem Verhältnismäßigkeitsprinzip soll etwa die Pflicht zum Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit oder die Pflicht zur Stellung einer Sicherheit bei Vorfinanzierungen gelockert werden. Das bedeutet, dass beispielsweise Entwicklungshilfeorganisationen sich mit weniger Bürokratie herumschlagen müssen, da sie in der Regel kleine Förderbeträge beantragen. Treten zum Jahresende humanitäre oder sonstige Krisen auf, wird die Kommission künftig unverzüglich handeln und im Vorgriff auf das folgende Haushaltsjahr Mittel binden können. Die bislang geltenden Einschränkungen für Pilotprojekte und vorbereitende Maßnahmen werden für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik gelockert. 2007 sollen die neuen Regeln in Kraft treten. Weitere Informationen unter: http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?referen ce=IP/06/651&format=HTML&aged=0&language=DE& guiLanguage=fr EU - Solidaritätsfond Das Europaparlament entschied in verschiedenen für den Katastrophenschutz relevanten Bereichen: Am 18. Mai wurde in erster Lesung über eine neue Verordnung zum EU-Solidaritätsfond abgestimmt und der Bericht des Abgeordneten Rolf Berend angenommen. Dieser Fond soll bei ökologischen, industriellen und technologischen Katastrophen größeren Ausmaßes, wobei die Schadensgrenze von 3 Mrd. Euro auf 1 Mrd. Euro herab gesenkt wurde, Mittel zur Verfügung stellen. Dem Parlament war dabei die Anwendung des Verursacherprinzips wichtig, insbesondere bei Industrie- und Technologiekatastrophen, denn die Verantwortlichen sollen nicht von der Haftung befreit werden. Am selben Tag nahm das Europäische Parlament einen Bericht seines Abgeordneten Quecedo an, der auf eine intensivere Zusammenarbeit im Katastrophenschutz auf EU-Ebene abzielte. Die Abgeordneten sprachen sich dabei für eine EU-Zivilschutztruppe und eine europäische Strategie zur Bekämpfung von Naturkatastrophen aus. EU lockert Patentschutz für Arzneimittel Bereits am 25. April nahm der Landwirtschaftsausschuss des Parlaments einen Bericht zur besseren europäischen Koordination im Bereich land- und forstwirtschaftlicher Naturkatastrophen an. Der österreichische Abgeordnete Richard Seeber schlägt darin drei Schritte für Maßnahmen im Flutmanagement vor: Zum ersten eine grenzüberschreitende Hochwassereinschätzung einzelner Flüsse, gefolgt von Gefahrenkarten und der Erstellung eines Plans zum Risikomanagement. Über diesem Bericht wird im Juni abgestimmt. Die vom Europäischen Rat angenommene Verordnung erlaubt Mitgliedsstaaten, patentgeschützte Arzneimittel herzustellen, wenn sie für den Export in bedürftige Drittländer bestimmt sind. Mit diesem Beschluss will die Europäische Union den ärmsten Ländern der Welt erschwingliche, sichere und wirksame Arzneimittel bieten. EU-Unternehmen können nun für diesen Zweck eine Lizenz zur Herstellung von Arzneimitteln beantragen, ohne dass die Zustimmung des Patentinhabers erforderlich ist. Die Verordnung verbietet die Wiedereinfuhr in die EU. Die Änderung tritt in Kraft, sobald zwei Drittel der WTO-Mitglieder zugestimmt haben. Die Entscheidung soll bis 1. Dezember 2007 fallen. http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?refer ence=IP/06/550&format=HTML&aged=0&language=DE& guiLanguage=en „Barnier-Bericht“: Vision 2010 für den europäischen Katastrohenschutz Der ehemalige EU-Kommissar und französische Außenminister Michel Barnier hat im Auftrag der EU eine Vision für bessere europäische Krisenreaktionskräfte im zivilen und militärischen Bereich entwickelt. Darin plädiert er für mehr Kohärenz der EU-Hilfe bei Katastrophenfällen, sowohl innerhalb als auch außerhalb des EU-Territoriums. Als konkrete Maßnahme schlägt Barnier einen neuen europäischen Katastrophenschutzdienst namens „Europe Aid“ vor, der viel operationeller und umfassender die Einsätze der EU koordinieren soll als der bisherige sogenannte Gemeinschaftsmechanismus. Der Zeitplan des Berichts sieht vor, dass sich Palästinahilfe wird fortgesetzt Am 10. Mai beantragte das sogenannte „Quartett“ für den Friedensprozess im Nahen Osten (USA, EU, Russland und UN) bei der EU eine „zeitweilige internationale Einrichtung“, um die Finanzhilfe für Palästina zu EXPRESS 19.06.06 7 die EU bis 2009 auf die neue Struktur einigt. Allerdings handelt es sich hier nur um einen Expertenvorschlag. Der Bericht ist auf Deutsch abrufbar unter: http://ec.europa.eu/commission_barroso/president/pdf/r apport_barnier_de.pdf Notrufsystem eCall Das Parlament stimmte dem Bericht seines Abgeordneten Gary Titley über die Einführung des eCall Systems zu, das bis 2009 alle Neuwagen in der EU mit Satellitentechnik ergänzen soll. Bei einem Unfall sendet das Fahrzeug an die nächste Notrufstelle ein Signal zur genauen Ortsbestimmung des Unfallgeschehens aus. Das eCall System gründet auf die Einführung der europäischen Notrufnummer 112 und deren Ergänzung E112. Der Verkehrsausschuss des Europaparlaments fordert die rasche Einführung des eCall-Sytems in den Mitgliedstaaten und bedauert, dass die Umsetzung der Notrufnummer sich in einzelnen Mitgliedstaaten so lange verzögert. Europäische Konferenz zum Hochwasserrisikomanagement Die Konferenz wurde vom Lebensministerium Österreichs in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission (Generaldirektion Umwelt) im Mai in Wien organisiert. Ziel war, das Bewusstsein für die Gefahren durch Hochwasser zu schärfen. Die Konferenz gab einen Überblick über Hochwasser-Strategien in verschiedenen Flussgebieten und Ländern. Besondere Bedeutung kam dabei dem Vorschlag der Europäischen Kommission zu einer zukünftigen HochwasserRichtlinie zu. Näheres auf: www.wassernet.at Sonstige EU-Politikfelder WM 2006: Notfallmediziner sehen sich gut vorbereitet EU-Erweiterung ein wirtschaftlicher Erfolg Auf die FIFA Fußball-WM 2006 ist Deutschland aus Sicht der Notfallmediziner gut vorbereitet. Bewährte Konzepte, wirklichkeitsnah erprobt, zur Bewältigung von Großschadensereignissen mit einer noch begrenzten Zahl von bis zu 300 Patienten sehen vor, die Verletzten nach ihrer Rettung aus dem Schadensgebiet zunächst auf einem Behandlungsplatz vor Ort zu versorgen. Von dort werden sie zur weiteren Versorgung in die umliegenden Kliniken transportiert. Bei einer größeren Anzahl von Verletzten tritt das getestete EVK (Erstversorgungsklinik)- Konzept in Kraft, das die Versorgung in umliegenden leistungsfähigen Akutkliniken mit Notfallprogramm vorsieht. Links zum Thema: Deutsches Ärzteblatt (17/2006): http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=5116 9 Zwei Jahre nach der EU-Erweiterung steht ihr wirtschaftlicher Erfolg außer Frage: Die Volkswirtschaften der zehn neuen Mitgliedstaaten verzeichnen ein rasches Wachstum und schließen allmählich die Kluft zu ihren wohlhabenderen Nachbarstaaten. Aber auch letztere profitieren von dieser Entwicklung, denn die Vergrößerung des Binnenmarktes um 75 Mio. Bürger auf nunmehr 450 Mio. kommt den Handels- und Investitionsmöglichkeiten zu Gute. Die vollständige Studie der EU-Kommission gibt es auf Englisch hier: http://ec.europa.eu/economy_finance/publications/occa sional_papers/2006/occasionalpapers24_en.htm Zum Europatag neue Internetadresse Am 9. Mai 2006, dem “Europatag”, wurden die Internetadressen der europäischen Institutionen auf die Domain “.eu” umgestellt. Als einziger Online-Zugang zu allen EU-Einrichtungen wird nunmehr „europa.eu“ verwendet. Die derzeitigen „eu.int“-Adressen sind jedoch während einer Übergangsfrist von mindestens einem Jahr weiterhin gültig. Der Symbolwert der Adresse soll weg vom Europa als Institution (.int) und hin zum Europa der Bürger (.eu) führen. Weitere Informationen: http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?refer ence=MEMO/06/159&format=HTML&aged=0&language= DE&guiLanguage=fr Sicherheit im Straßenverkehr Neue europäische Vorschrift zur Gurtpflicht Die jüngste europäische Richtlinie zur Gurtanlegepflicht musste in den Mitgliedstaaten bis zum 9. Mai umgesetzt werden. Alle Fahrzeuge müssen nun auf allen Sitzgelegenheiten mit Sicherheitsgurten ausgestattet sein. Es werden auch spezielle Rückhalteeinrichtungen für Kinder vorgeschrieben. Die Mitgliedstaaten können mit Zustimmung der Europäischen Kommission Ausnahmen gewähren, um z.B. die uneingeschränkte Ausführung von Tätigkeiten zu gewährleisten, die in Diensten für die öffentliche Ordnung, Sicherheit bzw. Hilfe im Notfall ausgeführt werden oder den besonderen Einsatzbedingungen bestimmter Fahrzeuge Rechnung tragen. Darunter fallen auch die Fahrzeuge der ambulanten Notfallrettung. Mehr Informationen gibt es unter: http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?refer ence=IP/06/583&format=HTML&aged=0&language=D E&guiLanguage=en EXPRESS 19.06.06 8 14. Konferenz des Sozialwesens Veranstaltungsrückschau Vom 19. - 21. Juni wird die 14. Konferenz des Sozialwesens in Wien tagen. Das Tagungsmotto ist: „Europäische Generationen im Wandel demografischer Herausforderungen für die Sozial- und Gesundheitsversorgung.“ Das Europäische Soziale Netzwerk lädt zu 30 mehrsprachigen Vorträgen über die alternde Gesellschaft, wandelnde Familienstrukturen, Einwanderung, Gesundheit und Bildung ein. Die Konferenz richtet sich vor allem an Fachpersonen des Gesundheitsund Sozialbereichs. Das Programm gibt es unter: http://www.socialeurope.com/vienna/workshop.htm Europäische Sozialpartner arbeiten zusammen für lebenslanges Lernen Die europäischen Sozialpartner trafen am 9. Mai die Bildungsminister der EU und den Kommissar für Bildung. Dabei stellten sie die Ergebnisse ihrer vierjährigen, gemeinsamen Arbeit vor, die sich für ein lebenslanges Entwickeln von Kompetenzen und Qualifikationen in Europa einsetzt. Denn in Europa werden 80 Millionen Menschen als niedrig qualifiziert eingestuft, dabei altert Europas Bevölkerung und Firmen müssen sich immer öfter mit einem Mangel an Fachkräften auseinandersetzen. „Wir sind Europa!“ Zum 9. Mal lädt vom 13. - 16. Juli die Junge Presse zum JugendMedienEvent nach Essen ein, dieses Jahr unter dem Motto “Wir sind Europa”. 500 medieninteressierte Jugendliche aus 25 Ländern treffen sich dort und fahren gemeinsam nach Brüssel. Das Treffen soll nicht nur die Möglichkeit des internationalen Kontakts geben, sondern auch Einblicke in die europäische Politik. Weitere Informationen unter: http://www.jugendmedienevent.de/ Der vorgelegte Bericht zeigt die Auswirkungen von mehr als 350 ausgewählten Initiativen der Sozialpartner auf: 108 von ihnen analysieren den Bedarf an Qualifikationen, 89 die Wege zur Kompetenzbefähigung, 53 informieren und leiten Firmen und Arbeitnehmer an und 100 mobilisieren neue Ressourcen. Die gemeinsame, koordinierte Arbeit der EU und der Sozialpartner verhalf zu konkreten Lösungen für die Modernisierung im Bildungsbereich. Mehr gibt es unter: http://ec.europa.eu/education/policies/2010/doc/compe ndium05_de.pdf EU-Förderausschreibungen 50. Kongress für Krankenhausmanagement Aktionsprogramm der Gemeinschaft zur Bekämpfung sozialer Ausgrenzung Im österreichischen Villach fand Ende Mai der 50. Kongress für Krankenhausmanagement unter dem Titel „Gesundheitsversorgung grenzenlos“ statt. Veranstalter war die Arbeitsgemeinschaft der Krankenhausmanager der Kärntner Krankenanstalten. Sowohl die Mobilität der Patienten als auch der Mitarbeiter im Gesundheitswesen wurde thematisiert. Des weiteren kamen Hemmnisse der unterschiedlichen nationalen Gesundheitssysteme zur Sprache. Als einer der Gastredner konnten der amerikanische Arzt und Clown Dr. Patch Adams begrüßt werden. Aktuelle Veranstaltungen Der Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen zu nationalen Bewusstseinsbildungsmaßnahmen für soziale Eingliederung und sozialem Schutz hat das Ziel, Armut zu vermeiden und zu bekämpfen, sowie soziale Ausgrenzung auf nationaler Ebene abzuwenden. Die Ausschreibung fördert vor allem den Informationsaustausch zwischen Beteiligten und der Öffentlichkeit sowie die Umsetzung von Strategien. Einreichtermin ist der 30. Juni 2006. Weitere Informationen unter: http://ec.europa.eu/employment_social/emplweb/tende rs/tenders_de.cfm?id=305 Gesundheit am Arbeitsplatz European Voluntary Civil Protection Die 5. europäische Konferenz über Gesundheit am Arbeitsplatz Healthy Work in an Ageing Europe findet am 19. - 20. Juni in Linz, Österreich, statt. Es werden Themen wie der demografische Wandel als neue Herausforderung für Unternehmen und soziale Einrichtungen in Europa behandelt. Neue Strategien zum Erhalt und zur Verbesserung der Gesundheit sowie der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit älterer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stehen im Mittelpunkt. Informationen unter: http://www.enwhp.org/conferences/5th-europeanconference-linz.php Die European Voluntary Civil Protection (EVCP) Konferenz im Oktober 2006 in Kopenhagen/Dänemark richtet sich an europäische Katastrophenschutzorganisationen. Die Veranstaltung, hauptsächlich in Form von Workshops organisiert, dient dem Wissens- und Erfahrungsaustausch, wobei die Konferenzsprache Englisch ist. Weitere Informationen sind erhältlich bei Patrik Bengtsson unter [email protected]. EXPRESS 19.06.06 9 Golden Helix Award Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e. V. (VKD) ruft öffentliche und private Einrichtungen des Gesundheitswesens in Deutschland und Österreich zu einem Wettbewerb im Qualitätsmanagement auf. Bewerbungen können bis zum 1. Juli 2006 eingereicht werden. Teilnahmeberechtigt sind alle, die in Krankenhäusern, Sozialdiensten und Pflegeeinrichtungen aktiv Veränderungen gestalten. Weitere Informationen unter: http://www.vkdonline.de/front_content.php?idcat=2045 oder Email: [email protected] EAPN Handbuch ist erhältlich Das EAPN (European Anti Poverty Network) Handbuch ist nun in 7 Sprachen erhältlich. Dieses Handbuch befasst sich damit, wie Sozialorganisationen am Besten die Vergabe von Fördermittel beeinflussen können, so dass sie am wirksamsten an der Verminderung von Armut und sozialer Ausgrenzung in Europa arbeiten können. Downloads sind erhältlich unter http://eapn.horus.be/code/en/publ_detail.asp?pk_id_co ntent=1748. Portal für Osteuropa- Ausschreibungen Ein neues Portal macht Ausschreibungen aus Osteuropa in deutscher Sprache zugänglich. Es übersetzt Ausschreibungen unterhalb der EU-Schwellenwerte und ermöglicht somit kleinen und mittleren Unternehmen, an der breiten Masse der Aufträge aus dieser Region teilzuhaben. Der Zugang zu den detaillierten Ausschreibeinformationen ist kostenpflichtig. Link unter: www.ostgeschaeft.com NOHA NOHA (Network of Humanitarian Assistance) ist ein dreisemestriger, interuniversitärer und multidisziplinärer Masterstudiengang in Form eines Aufbaustudiums, um später im Bereich der humanitären Hilfe zu arbeiten. Der Entschreibetermin für das nächste Semester war der 30. April 2006. Weitere Informationen unter: http://www.ruhr-unibochum.de/ifhv/noha/ Förderprogramme der EU Eine gute deutschsprachige Übersicht dieser Förderprogramme ist unter http://www.internationalekooperation.de/ zu finden. Zur Information: Einzelheiten zu aktuellen EUAusschreibungen enthält ein monatlicher Newsletter, den das JOIN Büro bezieht. Bitte senden Sie uns eine E-Mail, wenn Sie diesen Newsletter gerne regelmäßig in Ihr elektronisches Postfach erhalten möchten. EXPRESS 19.06.06 10