FORUM FESTWOCHEN FF
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FORUM FESTWOCHEN FF
forum festwochen ff Überlebensstrategien Harish Khanna New Delhi Kviss búmm bang Reykjavik Barbara Ungepflegt Wien Carlos Motta New York/Bogotá Berlin Antwerpen Angélica Liddell Madrid Michikazu Matsune Wien/Kobe Ong Keng Sen Singapur Kathrin Röggla Berlin Ulrich Seidl Wien Faustin Linyekula Kisangani 13. – 18. Juni 2011 project space karlsplatz brut im Künstlerhaus 13. JUNI MONTAG 14. JUNI DIENSTAG 15. JUNI MITTWOCH 16. JUNI DONNERSTAG 17. JUNI FREITAG 18. JUNI SAMSTAG 15 bis 20 Uhr, project space karlsplatz und Stadtraum Harish Khanna THE SURVIVAL PROJECT Workshop 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 24 Uhr frei zugänglich 15 bis 20 Uhr, project space karlsplatz und Stadtraum Harish Khanna THE SURVIVAL PROJECT Workshop 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 24 Uhr frei zugänglich 15 bis 20 Uhr, project space karlsplatz und Stadtraum Harish Khanna THE SURVIVAL PROJECT Workshop 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 19 Uhr frei zugänglich 15 bis 20 Uhr, project space karlsplatz und Stadtraum Harish Khanna THE SURVIVAL PROJECT Workshop 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 19 Uhr frei zugänglich 15 bis 20h, project space karlsplatz und Stadtraum Harish Khanna THE SURVIVAL PROJECT Workshop 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 19 Uhr frei zugänglich 15 bis 20h, project space karlsplatz und Stadtraum Harish Khanna THE SURVIVAL PROJECT Workshop 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 19 Uhr frei zugänglich 16 bis 22 Uhr, Treffpunkt project space karlsplatz Kviss búmm bang THE NORM OLYMPICS Home Trials & Dinner Party Trials 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 24 Uhr frei zugänglich 16 bis 22 Uhr, Treffpunkt project space karlsplatz Kviss búmm bang THE NORM OLYMPICS Home Trials & Dinner Party Trials 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 24 Uhr frei zugänglich 16 bis 22 Uhr, Treffpunkt project space karlsplatz Kviss búmm bang THE NORM OLYMPICS Home Trials & Dinner Party Trials 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 24 Uhr frei zugänglich 16 bis 22 Uhr, Treffpunkt project space karlsplatz Kviss búmm bang THE NORM OLYMPICS Home Trials & Dinner Party Trials 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 24 Uhr frei zugänglich 16 bis 22 Uhr, Treffpunkt project space karlsplatz Kviss búmm bang THE NORM OLYMPICS Home Trials & Dinner Party Trials 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 24 Uhr frei zugänglich 16 bis 22 Uhr, Treffpunkt project space karlsplatz Kviss búmm bang THE NORM OLYMPICS Home Trials & Dinner Party Trials 10 Euro, Anmeldung erforderlich Installation von 15 bis 24 Uhr frei zugänglich 18 Uhr, Treffpunkt project space karlsplatz Barbara Ungepflegt NOTSTAND Führung und Performance Eintritt frei 17 bis 23 Uhr, brut im Künstlerhaus, Foyer Carlos Motta LA BUENA VIDA / SIX ACTS Videoinstallationen Eintritt frei 17 bis 23 Uhr, brut im Künstlerhaus, Foyer Carlos Motta LA BUENA VIDA / SIX ACTS Video-Installationen Eintritt frei 19 Uhr, project space karlsplatz Harish Khanna Surviving SURVIVAL Doku-Performance Eintritt frei 19 Uhr, project space karlsplatz Harish Khanna Surviving SURVIVAL Doku-Performance Eintritt frei 19 Uhr, project space karlsplatz Harish Khanna Surviving SURVIVAL Doku-Performance Eintritt frei 19 Uhr, project space karlsplatz Harish Khanna Surviving SURVIVAL Doku-Performance Eintritt frei 18 und 20.30 Uhr, brut im Künstlerhaus Berlin TAGFISH Video-Performance 19 Euro Publikumsgespräch im Anschluss an die zweite Vorstellung 18 und 20.30 Uhr, brut im Künstlerhaus Berlin TAGFISH Video-Performance 19 Euro 20.30 Uhr, project space karlsplatz Michikazu Matsune HELLO 2111 Performance Eintritt frei Installation bis 24 Uhr frei zugänglich 20.30 Uhr, project space karlsplatz Michikazu Matsune HELLO 2111 Performance Eintritt frei Installation von 15 bis 24 Uhr frei zugänglich 20.30 Uhr, project space karlsplatz Michikazu Matsune HELLO 2111 Performance Eintritt frei Installation von 15 bis 24 Uhr frei zugänglich 21.30 Uhr, project space karlsplatz Künstlerdialoge II: KATHRIN RÖGGLA, JULYA RABINOWICH, SAMA MAANI Eintritt frei 21.30 Uhr, project space karlsplatz Künstlerdialoge III: ULRICH SEIDL & GÄSTE Eintritt frei 21.30 Uhr, project space karlsplatz Künstlerdialoge IV: FAUSTIN LINYEKULA & SEINE AHNEN Eintritt frei 19 bis 23 Uhr, brut im Künstlerhaus, Foyer Carlos Motta LA BUENA VIDA / SIX ACTS Videoinstallationen Eintritt frei 20 Uhr, brut im Künstlerhaus Berlin TAGFISH Video-Performance 19 Euro 21 Uhr, project space karlsplatz Angélica Liddell SAN JERONIMO Performance 10 Euro 19 Uhr, project space karlsplatz Harish Khanna Surviving SURVIVAL Doku-Performance Eintritt frei 19.30 Uhr, Treffpunkt project space karlsplatz Barbara Ungepflegt NOTSTAND Führung und Performance Eintritt frei 21 Uhr, project space karlsplatz Angélica Liddell SAN JERONIMO Performance 10 Euro 19 Uhr, project space karlsplatz Harish Khanna Surviving SURVIVAL Doku-Performance Eintritt frei 19.30 Uhr, Treffpunkt project space karlsplatz Barbara Ungepflegt NOTSTAND Führung und Performance Eintritt frei 21.30 Uhr, project space karlsplatz Künstlerdialoge I: ONG KENG SEN, JONAS HASSEN KHEMIRI Eintritt frei Wir verlassen uns auf Sie! Der Workshop The Survival Project von Harish Khanna und The Norm Olympics von Kviss búmm bang sind Projektformate, bei denen der Zuschauer zum Teilnehmer wird – und die ohne zuverlässige, vollzählig erscheinende und möglichst bis zum Ende der Veranstaltung auch durchhaltende Teilnehmer nicht oder nur mit großen künstlerischen Einbußen stattfinden können. Wir bitten Sie deshalb um vorherige Anmeldung bei unseren Vorverkaufskassen oder beim Servicetelefon der Wiener Festwochen: (+43-1) 589 22 22. Sie erhalten bei dieser Gelegenheit weitere praktische Informationen zu Ihrer Teilnahme an den jeweiligen Projekten und werden auch gebeten, einige Fragen zu sich zu beantworten. Programmhinweis Wiener Festwochen im MuseumsQuartier 13. bis 18. Juni.: Stefan Kaegi (Rimini Protokoll) BODENPROBE KASACHSTAN 15. bis 18. Juni, 20.30 Uhr, Halle G Beat Furrer / Christoph Marthaler WÜSTENBUCH: 16. bis 18. Juni, 19.30 Uhr, Halle E Live long and prosper (Mr. Spock) Für alle reicht es nicht (Mr. Müller) Lange Zeit lebten wir gut und außer Gefahr. Wir wohnten im Zentrum der Welt, unser Land sorgte für uns, und „ich kann nicht genug klagen“ war die saturierte Standardantwort auf die Floskelfrage nach unserem Wohlbefinden. Wir gedeihten stetig. Doch westliche Siegesgewissheit und mitteleuropäisches Überlegenheitsgefühl sind dahin. Statt Fortschrittsglauben und Konsumentenglück grassiert nun die Angst vor Wohlstandsverlust und Sozialabstieg, Banken- und Eurokrise, Klimawandel und Naturkatas trophen, deren Ursachen auch in Menschenhand liegen. Vorbei ist es mit dem sicheren, kolonialistischen Blick, der die Welt aufteilte in wenige Erste und viele Dritte, in Industrienationen und Entwicklungsländer. „Schwellenland“ oder „Tigerstaat“ – das klingt nicht nur bedrohlich, sondern meint auch: Woanders spielt längst die Musik, finden Aufstieg, Produktion und Konsum, Weltwirtschaft und -politik schon jetzt oder demnächst maßgeblich statt. Wir schwitzen oder frieren mehr und mehr, als hätte wer den Stöpsel gezogen aus unserem wohligen Wechselbad zwischen Hedonismus und schlechtem Gewissen. Wie überleben wir das? Überlebensstrategien: ein vermessenes Wort. Und macht es weiter Schon Monate vor der Katastrophe in Japan plante Spaß? das forum festwochen, in diesem Jahr verschiedene Strategien des Überlebens vorzustellen – zur Ansicht und zum Ausprobieren, eingeladen von den Enden der Welt, von alten und neuen Peripherien. Aus Indien, Japan, Island, Kenia und Kolumbien, Belgien, Spanien und Österreich stammen die Künstler, die sich und uns sechs Tage lang im Herzen Wiens, im project space karlsplatz und im brut im Künstlerhaus, mit dem Thema auf vielfältige Weise und spartenverschmelzend aus- einandersetzen – in Performances, Installationen und Carlos Motta Interventionen, Workshops, Darbietungen und Dialogen. Vom Zuschauer zum Teilnehmer! Überleben lernen und trainieren erfordert andere Kviss búmm bang Angélica Liddell Michikazu Matsune Berlin hunderte von Passanten in zahlreichen Großstädten Formen und Formate von Darstellung und Beteiligung: Lateinamerikas nach ihrem Verständnis von Demo- Wer Zuschauer bleibt, bleibt zurück. Deshalb bein- kratie und US-amerikanischer Hegemonie befragt halten die Überlebensstrategien auch publikumsaktive hat und mit Six Acts ermordete kolumbianische Modellversuche für Perspektivwechsel, zur Revision Präsidentschaftskandidaten wiederauferstehen lässt. unserer Alltagsroutinen. Harish Khanna Zu sehen sind auch die Videoinstallationen des Kolumbianers Carlos Motta, der in La Buena Vida NOTSTAND Der indische Künstler Harish Khanna verwandelt Die Wiener Künstlerin Barbara Ungepflegt veranstaltet spezielle Führungen in ihren Notstand. den project space karlsplatz in eine recycelte Land- Ong Keng Sen schaft aus provisorischen Baracken und Behausungen – Kathrin Röggla anders an, die letztjährige Lecture-Performance-Reihe und lädt mit The Survival Project zum Straßenverkaufs- Ulrich Seidl der Wiener Festwochen im project space karlsplatz: training und zur Einübung informeller Dienstleis Faustin Linyekula Überlebensdialoge, Kommunikation als erstes und Eine Reihe von Künstlerdialogen schließen an Alles tungen, die in Indien wie vielerorts in der der Welt letztes Mittel zur Rettung. Wir haben vier Künstler zum Einsatz kommen und in der Wiener Stadtlandschaft gebeten, einen Dialog mit einem Partner nach ihrer auch selber ausprobiert werden können. Wahl und in frei zu wählender Form zu führen: Der Das junge isländische Performerinnenkollektiv panasiatische Kunstaktivist und -theoretiker Ong Keng Kviss búmm bang veranstaltet die Norm Olympics in Sen aus Singapur lädt dazu den schwedischen Autor privaten Wohnungen, in denen man sechs Stunden Jonas Hassen Khemiri ein, um über Diaspora, Menschen- lang ein anderes Leben samt neuer Partnerschaften rechte, politische Gewalt und depathologisiertes ausprobieren kann. Trauma zu sprechen. Die Autorin Kathrin Röggla trifft Die spanische Autorin und Performerin Angélica auf die Autorin und Simultandolmetscherin Julya Liddell steht mit ihren oft selbstverletzenden, Schmerz- Rabinowich und den Psychologen Sama Maani – zwei grenzen auslotenden Projekten für eine eigene, Mitarbeiter des Wiener Vereins Hemayat – der Kriegs- physisch konkrete Dimension des Überlebens. Sie traumatisierten und Folteropfern psychiatrische Hilfe erarbeitet die Performance San Jeronimo, mit der und Therapien ermöglicht. Der Filmemacher Ulrich sie das Thema des Mitleids hinterfragt. Seidl interviewt kunstinteressierte Österreicher zu Michikazu Matsune, aus Japan stammender Wiener einem Bild von Francis Bacon. Und der kongolesische Künstler, entwickelt mit Hello 2111 eine Ausstellung Tänzer und Choreograf Faustin Linyekula befragt von Texten, Fotos und Objekten von heute für das seine Ahnen, forscht in seinem Körper nach Ursprüngen Publikum der Wiener Festwochen im Jahr 2111, mit der und Anlagen, die ihm helfen könnten, die Ungewiss er nicht nur fragt, wie die Welt in 100 Jahren aussehen heiten der Gegenwart seines Landes zu überleben wird, sondern auch, was von uns dann übrig sein wird. und dessen Zukunft mit zu erfinden. Die Antwerpener Künstlergruppe Berlin zeigt tagfish: eine überragende Video-Performance über forum festwochen tests survival strategies for our turbulent times of die Zukunft des deutschen Ruhrgebiets, von dessen change. Artists from Vienna and other ends of the world offer workshops einstiger Prosperität nur mehr Industriebrachen, and participative performances, installations, interventions and a series Dienstleistungs- und Vergnügungsparks übrig sind. dwindling resources, wealth redistribution, dying institutions and climate of artists’ dialogues. Harish Khanna The Survival Project / Surviving Survival Uraufführung WORKSHOP, INSTALLATION UND DOKU-PERFORMANCE / New Delhi Konzept und Regie Der Schauspieler Harish Khanna hat mit seinen Pro- Harish Khanna jekten in Indien prekäre Lebenssituationen und Über- MIT Mandakini Goswami, lebensstrategien auf der Straße erforscht und künstle- Jilmil Hajarika, Savita Rani, risch verarbeitet. Anfang diesen Jahres dokumentierte Papari Medhi er etwa mit The Garbage Project Alltag und Selbst- VIDEO Feros Khan Toninstallation Sandy bild von Müllsortierern auf den Deponien von Delhi und lud diese zu einer gemeinsamen Installation und Künstlerische BeratunG täglich improvisierten Performances auf den Campus Vivan Sundaram, der National School of Drama (NSD) ein – wo er selber Nilima Sheikh, zwei Jahre zuvor im Rahmen von The Glasshouse Elena Krueskemper Project wochenlang öffentlich gewohnt hatte, in einem Dramaturgie Abhilash Pillai, gläsernen Container. Santanu Bose In den vergangenen Monaten hat er mit der Kamera den PRODUKTIONSLEITUNG (Indien) Erfindungsreichtum und die Kreativität zahlreicher Nihal Kardam Verkäufer und informeller „Dienstleister“ in den Straßen Kommunikation und und an den Stränden der großen Metropolen seines konzeptionelle Beratung Landes festgehalten und in Beziehung zueinander und Himanshu B Joshi zur reicheren Mittelschicht gesetzt, für die viele der Dank an Vipin Bhardwaj, Portraitierten tätig werden. Das Register reicht vom Vicky Singh einfachen Erdnussverkäufer mit kunstvoll selbstge- Besonderen Dank an staltetem Bauchladen über mobile Tee- und Kaffee- V.P. Khanna, Kanta Khanna, verkäufer, die des Nachts mit brodelndem Heißwasser- Min Tanaka boiler auf dem Fahrradgepäckträger durch Mumbai oder Delhi radeln, bis hin zu open air barbierenden Workshop in Frisören mit Drehstühlen auf dem Asphalt, nächtlichen englischer Sprache, Wäschebüglern in Schnellstraßenbaracken mit Schlaf- Doku-Performance in koje unterm Bügelbrett oder morgendlichen Auto deutscher und pflegern, die für verschwindend geringes Salär täglich englischer Sprache früh um fünf in der Garageneinfahrt für die nötige Hochglanzpolitur am Mittelklassewagen sorgen. PRODUKTION Wiener Festwochen Khanna bringt nicht nur die Videodokumentation dieser jüngsten Recherche mit nach Wien, sondern installiert im project space karlsplatz auch eine Art The garbage or waste for Indian urban existence is a method of Überlebenscamp aus den Überresten der Wohlstands- survival for the underclass in gesellschaft – Recyclingmaterial und Müll, Requisiten the same vicinity. The objects of und Hilfsmittel des mobilen Lebens und der tempo- mediated desire have created rären Behausungen in Indien wie in vielen Teilen der a disposal problem in India and on earth at large. The project is Welt, wo selbst initiativ werden muss, wer überleben centered on survivors from the will. Einige Performer und Kollaborateure, die ihn streets of India, no euphemism während seiner Recherchen in den indischen Megacitys intended, who turned garbage begleitet und sich so zahlreiche Überlebenstechniken or ruptures of development into a livelihood. They put their body selber angeeignet haben, bieten jeden Nachmittag von and a subset of acquired skill 15 bis 20 Uhr interessierten Österreichern individuelle as material and found a way of Workshops an, in denen Strategien des Straßenverkaufs surviving quite literally. For sure, this praxis evokes a social oder der mobilen Dienstleistung als Performance ein- situation where earning from a geübt und anschließend im öffentlichen Raum auf skill has definitely a different geführt und angewandt werden können. Als Teil dieses methodology. Austrian participants are invited to train these Workshops stellen die indischen Performer und skills and explore this situation, österreichischen Teilnehmer allabendlich um 19 Uhr try it out and perform it them- ihre Arbeitsergebnisse und sich selbst im Rahmen einer selves. Their attempt of survival Doku-Performance unter dem Titel Surving Survival with the new set of skills will operate at the borderline of (Überleben überleben) im project space karlsplatz permissibility. In urban cities, dem Publikum vor und tauschen so öffentlich ihre people have some money and Überlebens-Erfahrungen aus. equivalent power but somewhere lost the methodology for making objects to survive. The option is Harish Khanna’s The Survival Project comprises his film documentary to purchase new rather than Garbage Project on survival strategies on the streets of India, a survival camp doing an alteration or to repair the product that the consumer already have. The old one becomes waste before the completion of its life cycle. This project enhances the life span of this waste by mediation of a skill set and challenges the comprehension of usability of objects, extending a skill to slow down the infernal machinery of producing more. (Harish Khanna) installation built from left overs from our consumer society and workshops in street vending and mobile services, leading to a documentary performance every evening. Kviss búmm bang The Norm Olympics Skript, das Sie erhalten haben. Verschiedene Aufgaben sind zu erfüllen: Vielleicht müssen Sie staubsaugen, während Sie überlegen, was Sie zur Hochzeit Ihrer Österreich-Premiere Performance und Installation/ Reykjavik Tochter anziehen könnten. Vielleicht müssen Sie Ihre Mutter anrufen, mit ihrem Gatten eine Soap-Opera VON UND MIT Sie sind außergewöhnlich normal? Oder verwirrt Sie ansehen, einen Spaziergang in die Nachbarschaft unter- Kviss búmm bang gelegentlich die Frage, was normal ist und was nicht? nehmen. Sind die Home-Trials abgeschlossen, treffen (Eva Björk Kaaber, Wollten Sie schon immer mal in eine fremde Haut Sie und Ihr Partner sich mit den anderen drei Norm- Eva Rún Snorradóttir, hineinschlüpfen, ein anderes Leben ausprobieren? Olympics-Paaren und führen gemeinsam das Dinner- Vilborg Ólafsdóttir) In deutscher Sprache PRODUKTION Ragnheiður Skúladóttir Dann ermöglichen Ihnen die Norm Olympics der drei Trial auf. Eines der Paare wird sich um das Abendessen jungen Reykjaviker Künstlerinnen von Kviss búmm kümmern und die anderen bewirten. Sie werden essen, bang die Erfüllung dieses Traumes. Sechs Stunden trinken und ein regelgerechtes geselliges Beisammen- lang. In dieser Zeit führen sie das Alltagsleben einer sein absolvieren. Wie verhalten sich Männer bei Dinner- anderen Person, mit allem was dazu gehört: Essen Partys? Worüber sprechen Frauen? Wie stellen Sie und Trinken, Kochen und Wohnen, Reden und Fern- sich selbst anderen gegenüber dar? sehen, Streiten und Lieben. Nur für acht Teilnehmer Abschließend werden dann alle acht Tagesperformer für täglich gibt es diese Chance zu einer temporären ihre erfolgreiche Teilnahme im project space karlsplatz neuen Identität. ausgezeichnet. Dort kann außerdem täglich von 15 bis Die Norm Olympics beginnen mit einer Eröffnungs- 24 Uhr eine eigene Norm Olympics-Installation besucht zeremonie im project space karlsplatz, bei der Sie zu werden, in der auch Originaltöne bisheriger Teilnehmer dieser neuen Person werden: mit neuem Namen, nachzuhören sind. neuem Lebenspartner, neuem Zuhause, neuer Kleidung und einem Skript, dem Sie in den nächsten Stunden folgen. Ihre Sachen und Ihre bisherige Identität lassen Sie im project space zurück und begeben sich mit ihrem neuen Partner in Ihr neues Heim, um dort die „Home Trials“, die Heimversuche aufzuführen. In Ihrem neuen Zuhause leben Sie zwei Stunden lang nach dem 17h55 – 18h10 „Das Normale, und somit auch das Abnorme, sind Geh ins Wohnzimmer. Schließe unser Hauptforschungsgebiet. Wir glauben, dass die Vorhänge, um den Raum zu verdunkeln, schalte dann den Barbara Ungepflegt Notstand alles in Frage gestellt werden kann und sollte. Wir Fernseher ein. Setze dich vor tun dies, in dem wir eine Welt kreieren, eine soziale den Fernseher, zappe durch die Struktur, in die sich die Teilnehmer hineinbegeben Kanäle und esse, was du im und in der sie Erfahrungen machen. VON UND MIT Beim diesjährigen Freischwimmer-Festival in Wien, hast. Wenn du rauchen möchtest, Wir möchten hinter die Bedeutungen blicken, die wir Barbara Ungepflegt Berlin, Zürich, Düsseldorf und Hamburg stellte die gehe hinaus auf den Balkon. Dingen, Zeremonien und Worten gegeben haben. Wenn dein Mann nach Hause Anstatt aus sicherem Abstand auf die Dinge zu Lebensmittelgeschäft gekauft kommt, lächle ihn verschämt an. Pause. Dann frag ihn, wie sein Treffen war. 1. Gehe ins Wohnzimmer und schließe die Vorhänge 2. Schalte den Fernseher an sehen, möchten wir Menschen in Umstände bringen, die unser Interesse erwecken, und diese gemeinsam mit ihnen von Innen in Augenschein nehmen. Wir fordern Leute auf, sich unserem Anliegen für einen FÜHRUNG UND PERFORMANCE / WIEN Wiener Künstlerin Barbara Ungepflegt ihren Notstand In deutscher Sprache PRODUKTION Freischwimmer-Festival 2011. Neues aus Theater, Performance und Live Art (sophiensaele Berlin, FFT Düsseldorf, Kampnagel Hamburg, brut Wien und Theaterhaus Gessnerallee Zürich) In Kooperation Mit Wiener Festwochen vor: einen ins urbane Ambiente verlegten Jagdhochsitz mit individuell zu besteigender Aussichtsplattform. Installationen, Interventionen und Minidramen im Notstand und um den Notstand herum wurden eingerichtet, durch- und aufgeführt; Notstands- und und zappe durch die Kanäle längeren Zeitraum zu verpflichten, und hoffen, dass 3. Rauche auf dem Balkon, unsere Arbeit eine Zeit lang Teil des Alltagslebens Überlebensstrategien ff bietet sich der Notstand wenn dir danach ist unserer Teilnehmer wird. Es geht um eine Erweiterung nicht nur als günstig gelegene Jausenstation auf dem verschämt an des wirklichen Lebens, und wir hoffen, mit unserer Übergang zwischen project space karlsplatz und 5. Frag ihn, wie sein Treffen war. Praxis zur Infragestellung der ,Norm‘ in der eigenen brut im Künstlerhaus an, sondern die Künstlerin selbst Lese die nächste Seite Realität jedes Einzelnen beizutragen, und diesem das veranstaltet auch eigens konzipierte Überlebens- Ausmaß der eigenen Steuerungsmöglichkeit dieser Führungen über den Karlsplatz und entwickelt ihr Realität klarzumachen.“ Interventionsprogramm themengerecht weiter zu drei 4. Lächle deinen Mann um 18h10. (Auszug aus einem Skript der Norm Olympics) (Manifest von Kviss búmm bang) -fallssituationen spielerisch durchdekliniert. Bei den Überlebensnotstands-Performances. In their Norm Olympics, the Islandic performance group Kviss búmm bang invite eight people a day to take on a different identity for a few hours. The participants slip into a scripted new life in a new home with new tasks and new partners, extending their own realities and exploring what is “normal”. Cheekily subversive Viennese performance artist Barbara Ungepflegt provides surprising services of all kinds; for survival strategies ff, she creates a Notstand, a stand with emergency installations, emergency performances, and three custom made guided survival tours across the Karlsplatz. Carlos Motta La Buena Vida / Six Acts: An Experiment in Narrative Justice ÖSTERREICH-Premiere Zwei Video-Installationen / BOGOTÁ, NEW YORK KONZEPTION UND REGIE Carlos Motta beschäftigt sich unter dem Titel The Carlos Motta Democracy Cycle mit dem Konzept der Demokratie. Für La Buena Vida hat er zwischen 2005 und 2008 in In spanischer Sprache zwölf lateinamerikanischen Städten mehr als 400 mit englischen Untertiteln Interviews mit Menschen aller Bevölkerungsschichten PRODUKTION Carlos Motta KOPRODUKTION SIX ACTS: HAU / Hebbel am Ufer, Berlin, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes geführt, die er zum Verhältnis von Demokratisierungsprozessen in ihren Heimatländern und der interventionistischen US-Politik in der Region befragt hat. Dabei kam ein weites Spektrum überraschender Einschätzungen heraus, das als großes Interviewarchiv in einer Video-Installation im Foyer des brut gezeigt wird. Für Six Acts: An Experiment in Narrative Justice hielten während des letzten kolumbianischen Präsidentschaftswahlkampfs sechs Darsteller unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft auf öffentlichen Plätzen Bogotás historische Friedensansprachen von sechs ehemaligen liberalen oder linken Präsidentschaftskandidaten seit dem Beginn des 20. Jahr hunderts, die allesamt während ihres Wahlkampfs ermordet wurden: Ein politisches Re-Enactment. Columbian video artist Carlos Motta examines democracy from different perspectives: In Six Acts, performers give public verbatim speeches by murdered former presidential candidates. The Good Life interviews citizens of 12 South American cities about the democratization process in their countries. Berlin tagfish ÖSTERREICH-Premiere Video-Performance / Antwerpen KONZEPT & RECHERCHE Sieben Leinwände sitzen um einen klassischen Konfe- Berlin (Bart Baele und renztisch. In die Rückenlehnen der Stühle projiziert Yves Degryse) erscheinen die Teilnehmer, darunter ein Architekt, ein KAMERA Bart Baele INTERVIEWS MONTAGE Yves Degryse Bart Baele, Journalist, ein Stadtplaner. Sie arbeiten in einem Gebiet in Deutschland, das pleite ist. Es heißt Ruhrgebiet. Jetzt könnten sie ein gutes Geschäft machen: Geert De Vleesschauwer Ein Scheich aus Saudi-Arabien will eines ihrer Industrie- SOUND DESIGN denkmäler kaufen, die Zeche Zollverein in Essen. Er Peter Van Laerhoven möchte aus der Zeche ein Luxushotel machen. Die TONAUFNAHMEN Tom De With, Herren grübeln. Ein Luxushotel in der Zeche. Über oder Maarten Moesen, Dimitry unter der Erde? Dazu ist zu sagen, dass den Menschen De Cock, Bas de Caluwé im Ruhrgebiet ihre Industriedenkmäler ebenso heilig PRODUKTIONSLEITUNG sind wie den Wienern die Hofburg. Wenn also die Hof- Natalie Schrauwen burg an einen Scheich verkauft würde, der aus ihr ein KOSTÜME Kristin van der Hotel machen will, gäbe es sicher auch eine Konferenz. Weken, Kim Troubleyn Die Gruppe Berlin macht künstlerisch wie technisch BÜHNE UND höchst brillantes Video-Theater. Der Film wird zur TECHNISCHE KOORDINATION Theater-Performance. Die Künstler führten Interviews Linde Raedschelders mit Menschen aus der Region und dokumentierten MIT Hans-Jürgen Best, eine Geschichte, die die Zukunft betrifft, die an diesem Christoph Finger, Rolf Heyer, Tisch beschlossen werden soll. In Wirklichkeit haben Wolfgang Kintscher, Kaspar diese Herren nie an einem Tisch gesessen; die Video Kraemer, Thomas Rempen, interviews wurden zu einer Konferenz zusammen The Consolidation Choir, geschnitten, die vom Ende einer Epoche erzählt und Kostas Mitsalis vom Neuem, das sich abzeichnet. Und von den In englischer und deutscher Träumen und Zweifeln jedes einzelnen. Sprache mit Übertiteln PRODUKTION Berlin “All great changes begin at the table.” (Berlin) KOPRODUKTION Theater der Welt, Mülheim, STUK , Leuven, Festival TEMPS D’IMAGES Video art group Berlin create a stylish virtual conference where several big 2010/La Ferme du Buisson, Scène Nationale movers and shakers discuss a lucrative deal with a Sheik from the Emirates for de Marne-la-Vallée, Wiener Festwochen an area in crisis: the Ruhr region. tagfish is a fictional story about the real end MIT UNTERSTÜTZUNG VON of an era and the newly emerging power structures. Flämische Regierung Berlin ist artist in residence im STUK Kunstencentrum, Leuven. Angélica Liddell San Jeronimo Uraufführung Performance / MadriD Konzeption Mit Angélica Liddell Angélica Liddell, Das Überleben bekommt in den Arbeiten der spanischen Schmerz-Performerin Angélica Liddell eine ganz Vicente Rubio persönliche, körperlich-seelisch selbstverletzende PRODUKTIONSLEITUNG und ungemein berührende Dimension. Im Auftrag des Gumersindo Puche forum festwochen erarbeitet sie eine neue Performance, Assistenz Mamen Adeva die in Wien zur Uraufführung gelangt: In spanischer Sprache mit „Als ich das Motto ,Überlebensstrategien‘ als Arbeits- deutscher Übersetzung auftrag erhielt, dachte ich sofort an den Heiligen Hieronymus, der dem verw undeten Löwen den Dorn PRODUKTION Atra bilis teatro aus der Pranke zieht. Jenem Löwen, der ihm aus Dankbarkeit zum unzertrennlichen Gefährten wird. Hieronymus ist jener Heilige, der beschützt, der Last abnimmt, beispielhaft steht er für das Mitleid. Mit den Worten des Löwen gesprochen: ,Befreie mich von diesem Schmerz‘, ,Befreie mich von der Last‘, ,Tu was‘, ,Heile mich, bitte, ich leide‘. Am Anfang überlegte ich, mit einem wirklichen Löwen zu arbeiten und einen Akupunkteur mir Nadeln in den Körper stechen zu lassen. Das war mir dann doch zu wörtlich. Dann dachte ich daran, dass es rund um mich Löwen gab, dass ich verwundete Löwen kannte, dass ich selbst eine verwundete Löwin war. ,Steh mir bei‘, ,Beschütze mich‘, ,Befreie mich von diesem Schmerz und ich werde dich immer lieben.‘ Ich dachte an Vicente, den Schizophrenen, und ich dachte an den Satz von Wittgenstein: ,Nur ein sehr unglücklicher Mensch hat das Recht einen andern zu bedauern.‘ Ich dachte, dass Vicente, der Verrückte, der als verrückt Diagnostizierte, mich wegsperren sollte, mich, die angeblich bei vollem Verstand ist, keine Diagnose hat. Die Isolation würde so zu einer Überlebensstrategie, sich isolieren vom Lärm der Menschen, sich isolieren von den anderen, wenn du meinst, dass du nichts mit ihnen zu tun hast, dass du ein Fremder bist in der Welt, als ob du plötzlich gefallen wärst und nichts verstehen würdest, sich isolieren von der Barbarei des Enthusiasmus, des Optimismus, des obligatorischen Glücks, sich isolieren von der Welt der Menschen, weil du dich nicht dazugehörig fühlst, sich isolieren, der einzige Schutz führte über die Isolation, denn eingesperrt würde niemand mir je wieder wehtun, und es sollte ein Verrückter sein, der mich einsperrte, in einer kalten Welt, in der Solidarität schon zum eingelernten Diskurs, ja zum Markt geworden ist, in der niemand dem Leiden der anderen die gleiche Bedeutung beimisst wie dem eigenen, nur ein Verrückter könnte sich erbarmen, nur ein Verrückter könnte uns vom Übel befreien, nur ein Verrückter würde dem verwundeten Löwen einen Dorn herausziehen.“ (Angélica Liddell) Survival takes on a very personal, self-destructive and incredibly moving dimension in the work of Spanish pain artist Angélica Liddell. In her new work San Jeronimo, she chooses to be locked up by a certified madman (Vicente Rubio): isolation from the world as a survival strategy, as an act of compassion. Michikazu Matsune Hello 2111 Uraufführung Installation und Performance / Wien, KOBE Von und mit HELLO 2111 ist eine Ausstellung für das Jahr 2111. Mit Michikazu Matsune seiner Sammlung von Schriften, Fotos und Objekten von 2011 kommuniziert der in Wien lebende japanische In englischer Sprache Künstler Michikazu Matsune mit dem zukünftigen Publikum von 2111. Wie werden die Menschen leben PRODUKTION Michikazu Matsune, Wiener Festwochen in 100 Jahren, und in welcher Art von Gesellschaft? Werden sie wie heute Wirtschaftskrisen haben? Wird der Himmel nackt sein, die Ozonschicht verschwunden? Wird der tropische Regenwald abgeholzt sein? Der ganze Globus radioaktiv? Wird Asien im Ozean versunken, Europa in die Luft geflogen sein? Wird es wirklich eines Tages 2111 sein? Da die Zukunftsperspektive dazu da ist, einen klareren Blick auf unsere Gegenwart zu ermöglichen, stellt Michikazu Matsune uns dem zukünftigen Publikum vor – unsere heutige Gesellschaft, wie wir leben, was wir essen, wie wir lieben, wovor wir Angst haben, und was genau passiert ist 100 Jahre bevor es 2111 wurde. Unser Portrait, gespiegelt in kommender Zeit. Recherchen nach unseren Vorstellungen von der Zukunft, unseren Hoffnungen auf die Zukunft und unseren Zweifeln an ihr. Was wird von uns geblieben sein in 100 Jahren? In der Annahme, dass uns kommende Generationen ebenso beurteilen, bewerten und kritisieren, wie wir das mit unseren Vorfahren machen, hinterlässt Michikazu Matsune direkte Nachrichten für die Zuschauer der Zukunft. HELLO 2111: Herzliche Grüße und beste Wünsche an die Kommenden. HELLO 2111 is an exhibition prepared for the audience of the year 2111. With his collection of writings, photographs and objects from 2011, the Vienna based Japanese artist Michikazu Matsune greets and wishes the best for the audience who are not here yet. I call my brothers and say: … I call my brothers and say: … I call my brothers and say: … I call my brothers and say: … I call my brothers and say: For that matter. Who is “them”? There is no “them.” There are, however, extremists on all sides who want to convince us that there is a “them”. A dangerously threateningly united “them”. Don’t trust anyone who talks about ”them”. Everyone who talks about “them” is an idiot. (Pause.) Especially them, those people that say there’s a war. There is no war, do you hear me? There is no war…. I call my brothers and say: Okay. There is a war. There are several wars. But not a war the way they say there is. The war is about our brains. The war is about our fear… I call my brothers and whisper: … I call my brothers and say: … I call my brothers and say: … Künstlerdialoge I – IV Künstlerdialoge I In Angst vor der Minderheit interpretiert der indische Ong Keng Sen Anthropologe Arjun Appadurai die Machtausübung Singapur in einem postglobalisierten Zeitalter als eine Geografie Jonas Hassen Khemiri der Wut, die unendliche Möglichkeiten lokaler Mani- Stockholm pulation eröffnet. Gleichzeitig stellt der französische Theoretiker und Psychoanalytiker Jean Laplache fest, The Indian anthropologist Arjun Appadurai in Fear of Small Numbers proposes a way of dass Stereotype nicht Repräsentationen einer äußeren, sondern vielmehr einer inneren Andersheit sind. understanding the performance Ong Keng Sen interessiert sich insbesondere für die of power in a post globalization Nutzbarmachung des Konzepts „bester Freund“ als era: a geography of rage that Überlebensstrategie in Jonas Hassen Khemiris jüngster leads to infinite possibilities for local manipulation. Meanwhile Erzählung Montecore, in der ein tunesischer Vater the French theorist and psycho- und sein europäischer Sohn am Ende ein Gespräch analyst Jean Laplanche states beginnen. Deren Annäherung an den Begriff des that the stereotype is not a representation of the external Traumas geht vom Alltäglichen und Heimtückischen other but of an internal alterity. und damit nicht vom Katastrophischen aus. Dies Ong Keng Sen is particularly gestattet ihnen, Trauma zu depathologisieren und in interested in Jonas Hassen Khemiri’s harnessing of the ‘best einen sozialen und kulturellen Rahmen zu stellen. friend’ as a strategy of survival Vielleicht lässt sich durch den Ausdruck „öffentliches in his last novel Montecore where Gefühl“ ein Kontext herstellen, der ein Gespräch über a father from Tunisia and his Diaspora, Menschenrechte und politische Gewalt son from Europe finally begin a conversation. Their approach ermöglicht. on trauma focuses on the everyday and the insidious rather than the catastrophic. It depa- In englischer Sprache. thologises trauma, situating it in a social and cultural frame. Perhaps the term public emotion allows a context where it is possible to talk about diaspora, human rights and political violence. ONG KENG SENG Excerpt of I Call My Brothers by Jonas Hassen Khemiri, 2010, translated by Rachel Willson-Broyles, 2011 Jonas Hassen Khemiri Künstlerdialoge II Kriegstraumatisierten und Folteropfern ermöglicht Kathrin Röggla der Wiener Verein Hemayat psychiatrische Hilfe oder Berlin Psychotherapien. Da die meisten Betroffenen aus Julya Rabinowich nicht-deutschsprachigen Ländern kommen, bedarf und Sama MAANI es für die Therapiesituation eines Dolmetschers oder Wien einer Dolmetscherin. Das üblicherweise intime Zweiergespräch der Psychotherapie wird durch die notwen- Mein Körper ist jung, aber auch uralt, geformt von Kisangani den Genen, Erinnerungen und Geschichten jener, die und seine Ahnen vor mir gelebt haben, vor 500 oder 1000 Jahren. Ich weiß, dass etwas die Jahrhunderte überlebt hat, Letter to my ancestors... etwas, dass ich in meinem Körper fühlen kann. My body is young, but also Aber ich weiß nicht was. Wenn ich es nur wüsste, dieses ancient, shaped by the genes, konterkariert. Ein Triangel entsteht, Patient, Dolmet- memories and stories of those alterslose Erbe benennen könnte – vielleicht würde who lived before, five hundred mir das helfen, die Unsicherheiten und Probleme or a thousand year ago. I know meiner Gegenwart in diesem Land zu überleben, der Verständigungs- und Verarbeitungsmaschine des that something survived through Grauens. Wie sieht Gesprächsführung in diesen Sitzun- the ages, something that I can Demokratischen Republik Kongo, wo wir versuchen feel in my body... But I don‘t jene Zukunft wieder zu erfinden, die uns niemals know what? If I could just know, gegeben wurde. (Faustin Linyekula) gen aus? Was ist das für eine soziale, was für eine mediale Situation? Was hat sie mit uns zu tun? Gibt if I could just name this ageless es eine Kunst der Gesprächsführung in diesem Feld? legacy, may be it would help me Und was ist das Literarische daran? to survive uncertainties and Die in Berlin lebende Schriftstellerin Kathrin Röggla Julya Rabinowich Brief an meine Vorfahren … Faustin Linyekula dige sprachliche Verständigung über eine dritte Person scher, Psychiater oder Psychologe bilden eine kleine Kathrin Röggla Künstlerdialoge IV country, Democratic Republic of lädt die Schriftstellerin und Simultandolmetscherin Congo, where we are trying to Julya Rabinowich und den Psychotherapeuten Sama reinvent a future that was never Maani ein, sich mit ihr zu unterhalten und ins In englischer Sprache. troubles of my present in this given to us... (Faustin Linyekula) Triangelgeschehen zu geraten. Kathrin Röggla (Berlin) talks to author and interpreter Julya Rabinowich and psychoSama MAANI therapist Sama Maani (Vienna) about their work with foreign war and torture victims. Künstlerdialoge III Ein Bild von Francis Bacon, davor sitzen Interview- Ulrich Seidl Wien partner. Die Interviewpartner sind keine Kunstexperten, & Gäste sondern normale, kunstinteressierte Österreicher und Österreicherinnen. Das Interview, das mit ihnen geführt wird, passiert über den Umweg einer Bild beschreibung. Sie betrachten das Bild und interpretieren es nach ihren persönlichen Empfindungen, Erfahrungen und Vorstellungen. Ihre Interpretationen eröffnen Räume für Assoziationen, die wiederum auf Ulrich Seidl die Befindlichkeiten des Betrachters schließen lassen. Kunst als Reflexion unserer gesellschaftlichen Realität oder als Selbstbetrachtung. Ulrich Seidl (Vienna) uses ordinary people’s views on a Francis Bacon painting as a way into a dialogue: art as a reflection of our inner and outer reality. Faustin Linyekula ANZEIGE im Satzspiegel 132 x 194 mm ANZEIGE Formatfüllend 148 x 210 mm + 3 mm Überfüller ANZEIGE im Satzspiegel 132 x 194 mm ANZEIGE Formatfüllend 148 x 210 mm + 3 mm Überfüller Harish Khanna absolvierte 1993 die National School of Drama (NSD), New Delhi und 2000 die Central School of Speech & Drama, London. Als Schauspieler agierte er in den Hauptrollen wichtiger Aufführungen von Anuradha Kapur (zuletzt als John Gabriel Borkman) u.a. und gastierte mit diesen u.a. in Deutschland, Japan, Brasilien, Portugal, Großbritannien, Tschechien und Südkorea. Er arbeitete auch in mehreren internationalen Theaterprojekten mit Regisseuren und Schauspielerkollegen aus Bangladesch, Pakistan, Nepal, Sri Lanka und Japan. Als Filmschauspieler machte er sich sowohl in Spiel- als auch in Dokumentarfilmen einen Namen. Beim 10. Bharat Rang Mahotsav Festival 2008 in Delhi realisierte er The Glasshouse Project, für das er 360 Stunden in einem Glascontainer lebte. Im Januar 2011 konzipierte und inszenierte er The Garbage Project beim 13. Bharat Rang Mahotsav. Khanna lehrte in Workshops in ganz Indien sowie in Südkorea und Japan, und als Gastlehrer an der NSD und an der Punjab University. Er hat außerdem drei Jahre lang an Theater-Therapie-Programmen der Rajiv-Gandhi-Foundation in Jammu und Kashmir mitgewirkt. Khanna arbeitet beim forum festwochen zum ersten Mal in Österreich. www.nsdtheatrefest.com/garbage.php Kviss búmm bang ist eine erweiterte Life-Performance-Gruppe, die im Sommer 2009 von Eva Björk Kaaber, Eva Rún Snorradóttir und Vilborg Ólafsdóttir gegründet wurde und sich aus Theater, Performance Studies, Sozialwissenschaften und Visual Arts speist. The Norm Olympics ist das erste Projekt der Gruppe und kam 2009 beim Performance Festival ArtFart in Reykjavik heraus, wo es später auch beim internationalen Theaterfestival LÓKAL zu sehen war. Weitere Produktionen waren Divorce Party im November 2009 in einer Bar in Reykjavik, der sechswöchige Lifestyle-Workshop GET A LIFE! im März/April 2010, Great Group of Eight im September 2010 beim LÓKAL-Festival, das das Projekt auch in Auftrag gegeben hatte, und Safari im Oktober 2010 beim Internationalen Tanztreffen Keðja in Reykjavik. Kviss búmm bang ist beim forum festwochen erstmals in Österreich tätig. www.wix.com/vilborgo/kvissbummbang Barbara Ungepflegt, bediente Bedienerin von Escortservice Ungepflegt, bietet Bedienungen und Dienste aller Art unter gewissen Bedingungen feil. Vor allem bedient sich die Bedienerin selbst mit fremdg elesenen Sätzen, Gassenh auern und Bediensteten. www.escortservice-ungepflegt.com Carlos Motta wurde 1978 in Bogotá/ Kolumbien geboren und lebt und arbeitet als multidisziplinärer Künstler und Dozent an mehreren Hochschulen in New York, NY. Seine zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie viele Veröffentlichungen umfassen in den letzten Jahren vor allem Arbeiten des Democracy Cycle, die, ausgehend von politischer Geschichte, den Versuch unternehmen, Gegen-Erzählungen zu kreieren, die unterdrückte Geschichten, Communities, Identitäten und Ideolog ien re-integrieren. Das forum festwochen zeigt Mottas Arbeit erstmals in Österreich. www.carlosmotta.com Berlin 2003 startete die Antwerpener Performancegruppe Berlin ihr Holozän-Projekt, eine Serie von Städte-Portraits. Berlins Charakteristik sind die interdisziplinären Arbeitsmethoden. Konzentriert auf eine spezifische Rechercheaufgabe, involvieren die Künstler je nach Projekt inhalt verschiedene Medien. Berlin kollaboriert bei der Entstehung ihrer Arbeiten mit unterschiedlichen künstlerischen und akademischen Bereichen und präsentiert sie in verschiedenen Umfeldern: Theatern, Museen, Festivals, ortsspezifisch. Auch zukünftige Projekte will Berlin auf der Basis der Beschäftigung mit bestimmten Städten und Regionen dieser Welt erarbeiten. Mit tagfish eröffnete die Gruppe ihre neue Projektreihe Horror Vacui. Das forum festwochen präsentiert Berlin zum ersten Mal in Österreich. www.berlinberlin.be Angélica Liddell, geboren 1966 in Figueras, Gerona, ist eine spanische Dramatikerin und Schauspielerin. Sie studierte Psychologie und Dramatische Kunst und zählt seit den 80er Jahren zu den wichtigen unkonventionellen Stimmen der spanischsprachigen Dramatik, die uns versucht, die dunkelsten Aspekte zeitgenössischer Realität nahezubringen: Sex und Tod, Gewalt und Macht, Obsession und Wahnsinn, antike und moderne Mythen sind zentrale Themen der Autorin. Ihre Werke wurden ins Französische, Englische, Rumänische, Russische und Portugiesische übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. 1993 gründete sie in Madrid die Theatergruppe ATRA BILIS TEATRO. Als Performerin galt sie als eine der Entdeckungen des letztjährigen Festival d’Avignon. Beim forum festwochen tritt sie zum ersten Mal in Österreich auf. Außerdem bringt sie 2011 beim Festival de Otoño en Primavera Madrid und in Avignon ihre neue Produktion Maldito sea el hombre que confía en el hombre: Un proyecto de alfabetización heraus. www.angelicaliddell.com Michikazu Matsune wurde im japanischen Kobe geboren und lebt in Wien. Er entwickelt künstlerische Arbeiten über Themen wie Konsumismus, Tourismus und Migration in verschiedenen Formaten der Bereiche Performance und bildende Kunst und unter Einbeziehung verschiedener kultureller und sozialer Faktoren – und zeigte diese in verschiedenen öffentlichen Räumen, Galerien, Museen, Theater. Er entwickelte zuletzt im brut Wien eine Aufführung in Zeichensprache (Zeichensturm, 2011). Zwischen 2004 und 2010 kollaborierte er auch mit David Subal, so etwa 2007 für die Live-Installation mit Pferden im Wiener MuseumsQuartier Ich bin ein Pferd oder für One Hour Standing for (2008), ein Video-PerformanceProjekt in 24 Hauptstädten der Welt. www.michikazumatsune.info Ong Keng Sen, Regisseur und künstlerischer Leiter von TheatreWorks in Singapur, hat einerseits aktiv zur Entwicklung einer zeit genössischen asiatischen Identität beigetragen, diese andererseits in einer Transglobalisierung asiatischer Ästhetiken auch immer wieder dekonstruiert. Als einem der wichtigsten Vermittler im kulturellen Austausch mit und innerhalb Asiens wurde er vor kurzem auch mit dem renommierten Fukuoka Asian Arts and Culture Prize ausgezeichnet. http://theatreworks.org.sg Jonas Hassen Khemiri, geboren 1978 in Schweden, ist Autor verschiedener Romane, Kurzgeschichten und auch von vier Theaterstücken. Für seinen zweiten Roman Montecore erhielt er mehrere wichtige Literaturpreise. Khemiri wurde außerdem mit dem PO Enquist Literary Prize als meistversprechender junger europäischer Autor ausgezeichnet. www.khemiri.se Kathrin Röggla, geboren 1971 in Salzburg, lebt seit 1992 in Berlin. Sie verfasst Prosa-Literatur, Radioarbeiten und seit 2002 auch Theatertexte. Die vielfach ausgezeichnete Autorin (z. B. Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch 2004 und Nestroy für ihr Theaterstück worst case 2010) überschreitet dabei die traditionellen Gattungsgrenzen nicht nur zwischen Prosa und Hörspiel, sondern auch zwischen Dramatik und performativer Aufführung. www.kathrin-roeggla.de Julya Rabinowich ist in St. Petersburg geboren und lebt seit 1977 in Wien. Ihrem Dolmetschstudium folgte ein Studium an der Universität für angewandte Kunst. Seit 2006 arbeitet sie mit Flüchtlingen als Simultandolmetscherin für Hemayat. Sie lebt als Malerin und Schriftstellerin in Wien. Sama Maani wurde als Kind iranischer Eltern in Graz geboren und wuchs in Österreich, Deutschland und im Iran auf. Er studierte Medizin in Wien und Philosophie in Zürich. Derzeit arbeitet er als Autor, Psychoanalytiker und Psychiater u.a. für Hemayat in Wien. www.hemayat.org Ulrich Seidl, geboren 1952, lebt in Wien. Er wurde für Filme wie Good News, Tierische Liebe und Models mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Sein erster Spielfilm Hundstage gewann 2001 den Großen Preis der Jury (Silberner Löwe) bei den Filmfestspielen in Venedig. 2003 gründete er die Ulrich Seidl Film und produzierte mit ihr Import Export, der 2007 im Wettbewerb von Cannes seine Uraufführung hatte. www.ulrichseidl.com Faustin Linyekula studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in Kisangani im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo. 1997 war er Mitbegründer von Gàara, der ersten Tanzkompanie Kenias. 2001 gründete er in Kinshasa die Studios Kabako als Produktions-, Trainings- und Researchort für zeitgenössischen Tanz und Theater, die er 2006 nach Kinsagani verlegte. Er inszenierte bisher zehn Stücke, darunter eine Racine-Annäherung für die Comédie Française in Paris. 2007 erhielt er den renommierten Preis des Prince Claus Fund. Bei den Wiener Festwochen 2010 gastierte er mit More more more… Future. www.kabako.org Englische Zusammenfassungen: Patricia Benecke Übersetzungen: Monika Kalitzke (aus dem Spanischen), Rachel Willson-Broyles (aus dem Schwedischen ins Englische), Matthias Pees (aus dem Englischen) forum festwochen Überlebensstrategien ff Eine Kooperation von Wiener Festwochen und Kunsthalle Wien Programm und Dramaturgie Matthias Pees (Koordination), Stefanie Carp, Elisabeth Schack, Sigrid Gareis (Künstlerdialoge) Dramaturgieassistenz Alena Strohmaier Praktikanten des Instituts für Theater-, Film- und Medien wissenschaft der Uni Wien Constanze Jeitler, Réka Kutas, Kerstin Pell, Julia Preisker, Maximilian Traxl, Thomas Wittenberg, Anna Wuzella, Bernadette Zimmermann Produktionsleitung der Wiener Festwochen im project space Karlsplatz Peter Walz Mitarbeit Produktion Andrea Brglez Bühnentechnik Volker Stieblich Ton- und Videotechnik Markus Walder Lichttechnik Irmi Walcher, Andreas Lendais Requisite Franz Jackel und das technische Team des project space karlsplatz der Kunsthalle Wien Produktionsleitung der Wiener Festwochen im brut im Künstlerhaus Celestine Kubelka Produktionsassistenz Stephanie Höltschl Bildnachweis Seite 4: Chris Larson, courtesy magnus müller, Berlin; Seiten 8, 11: Harish Khanna; Seiten 12/13: Stills aus einem Video von Kviss búmm bang; Seite 15: Gerhard F. Ludwig; Seite 17: Carlos Motta; Seite 18: Berlin; Seiten 20, 23: Angélica Liddell; Seite 24: Michikazu Matsune; Seite 27: Leif Hansen/ Norstedts, Theatreworks Singapur; Seite 28: Jürgen Bauer, Andrew Rhinky, Bettina Mirus, Peter Rigaud; Seite 29: Agathe Poupeney Technische Leitung Andrey von Schlippe Lichttechnik Sigi Feldbacher Videotechnik Thomas Fasching Tontechnik Dominik Traun und das technische Team des brut im Künstlerhaus Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird in dieser Publikation zumeist auf die geschlechtsneutrale Differenzierung, z. B. BenutzerInnen, verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Organisation Publikumsdienst Ursula Beer Eigentümer, Herausgeber und Verleger Wiener Festwochen A-1060 Wien, Lehárgasse 11 Festwochen-Service-Nummer (+43-1) 589 22 22 [email protected] www.festwochen.at