Neue Oststadt-Silhouette entsteht Mittler zwischen religiösen Welten
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Neue Oststadt-Silhouette entsteht Mittler zwischen religiösen Welten
HEIDENHEIM Neuer Kreisfahrplan Ab sofort kostenlos erhältlich Die beim Landratsamt angesiedelte Geschäftsstelle des Heidenheimer Tarifverbundes (HTV) gibt jetzt wieder eine aktualisierte Fassung des Kreisfahrplanes heraus. In der fast 300 Seiten umfassenden Neuauflage sind die zum 11. Dezember 2011 in Kraft tretenden Fahrplanänderungen eingearbeitet worden. Zumeist handelt es sich um kleinere Anpassungen und Verschiebungen im Minutenbereich, mit denen die Verkehrsunternehmen ihr Angebot für den Fahrgast optimieren wollen. Ebenfalls seit Mitte 2011 wird der Bahnhof Mergelstetten wieder bedient. Der neue Kreisfahrplan ist bei folgenden Stellen kostenlos erhältlich: Im Rathaus sowie bei der tourist-Information im ElmarDoch-Haus, im Pressehaus, in der Aquarena, im TUI Reisecenter (Schloss Arkaden), in Schnaitheim im Schreibwarengeschäft Fröscher und im Kaufland sowie in Großkuchen bei der Ortschaftsverwaltung. Finanzamt zur Lohnsteuerkarte Der Start der elektronischen Lohnsteuerkarte wurde wegen unerwarteter technischer Probleme bundesweit um ein Jahr auf den 1. Januar 2013 verschoben. Nach einer Mitteilung des Heidenheimer Finanzamts gelten die Eintragungen auf der Lohnsteuerkarte 2010 bzw. die Ersatzbescheinigung 2011 deshalb auch für das Jahr 2012 weiter. Stimmen die dort eingetragenen Lohnsteuerabzugsmerkmale – etwa die Steuerklasse oder der Freibetrag – nicht mehr, sollte der Arbeitnehmer diese beim Finanzamt ändern lassen. Er erhält dort einen Ausdruck der Änderungen und legt diesen seinem Arbeitgeber vor. Wurde in der Zeit vom 1. Juli bis 7. November 2011 bereits ein entsprechender Antrag beim Finanzamt gestellt, übersendet das Finanzamt noch im Dezember einen Ausdruck zur Vorlage beim Arbeitgeber. Samstag, 10. Dezember 2011 11 Neue Oststadt-Silhouette entsteht Kreisbaugesellschaft Heidenheim steigt mit Neubau an Römerstraße in Mietwohnungsbau in Heidenheim ein Schlag auf Schlag geht die Überbauung des früheren Edelmann-Areals an der Paradiesstraße und Römerstraße voran. Eineinhalb Monate nach Beginn des ersten Bauabschnitts wurde gestern der Spatenstich für den zweiten Abschnitt gefeiert. Bauherrin ist die Kreisbaugesellschaft, die die 22 Mietwohnungen von der Firma Heinrich Hebel Wohnbau GmbH erstellen lässt. KARIN FUCHS Die in Giengen ansässige Kreisbaugesellschaft Heidenheim nimmt mit diesem Schritt den Heidenheimer Wohnungsmarkt ins Visier, um den sie bislang mit Ausnahme der Stadtvilla am Landratsamt einen Bogen gemacht hatte. Damals hatte die Kreisbau diesen Markt der städtischen Wohnbaugesellschaft GBH überlassen, die in der Gagfah aufgegangen ist. Diese betreibt jedoch keinen Mietwohnungsneubau, sondern verwaltet ausschließlich den Bestand. Diese entstandene Lücke will die Kreisbau schließen: „Der Wohnungsmarkt in Heidenheim bietet ein enormes Potenzial, das wir gerne nutzen möchten“, sagte Kreisbau-Geschäftsführer Wilfried Haut gestern beim offiziellen Spatenstich für die zwei Wohnhäuser mit je neun Dreiund Zweizimmerwohnungen, vier Penthouse-Wohnungen, Tiefgarage und Carports. „Der Aufsichtsrat der Kreisbau steht klar hinter dem neuen Projekt und hat die Ausweitung der Unternehmensaktivitäten auf den Heidenheimer Wohnungsmarkt einstimmig beschlossen“, erklärte Landrat Hermann Mader als Aufsichtsratschef der Kreisbau. Das erste Projekt in Heidenheim stemmt die Kreisbaugesellschaft zusammen mit der Firma Hebel, die das fast 5900 Quadratmeter umfassende Gelände an der Paradiesstraße unter der Devise „Wohnen in der Stadt“ bebaut. Ein Drittel des Geländes, rund 1700 Quadratmeter, hat die Kreisbau erworben und lässt von Hebel zwei moderne, viergeschossige Häuser mit je elf Mietwohnungen mit insgesamt 1700 Quadratmeter Wohnfläche erstellen. Die Investitionskosten beziffert Geschäftsführer Haut auf rund vier Millionen Euro. Die beiden anderen Bauabschnitte mit Eigentumswohungen schultert Hebel in eigener Bauträgerschaft. Die Nachfrage nach diesen am Rande der Innenstadt gelegenen Wohnungen ist enorm. Dies bestätigen sowohl die Kreisbau als auch die Firma Hebel. „Obwohl wir noch keine Werbung gemacht haben, gibt es schon viele Nachfragen“, so Haut. Angeboten würden die Mietwohnungen jedoch erst ein halbes Jahr vor Fertigstellung. Diese ist für Spätsommer 2013 vorgesehen. Im Bereich der modernen, energieeffizienten und zugleich barrierearmen Wohnungen sei derzeit eine Marktlücke in Heidenheim erkennbar. Vor allem Singles oder berufstätige Paare, die ohne Wohneigentum flexibel bleiben wollen, fragten nach solchen Wohnungen nach. „Ich sehe einen ganz klaren Trend in die Städte zurück“, so Haut. Dies bestätigte auch Bürgermeister Rainer Domberg, der sich über das Engagement der Kreisbau in Heidenheim erfreut zeigte. Domberg sprach von einer „neuen Ära“, wenn sich die Kreisbaugesellschaft Heidenheim mit Sitz in Giengen nunmehr auf dem Heidenheimer Wohnungsmarkt Beim Spatenstich (von links): Günther Riffel, Geschäftsführer Hans Riffel, Kreisbau-Prokurist Hans-Jürgen Kling, Bürgermeister Rainer Domberg, Landrat Hermann Mader, Kreisbau-Geschäftsführer Wilfried Haut und die beiden Hebel-Geschäftsführer Jürgen Beyrle und Walter Dörflinger. Foto: räp engagiere. „Dies ist aus Sicht der Stadt Heidenheim nur zu begrüßen; deshalb: herzlich willkommen.“ Auch die städtebauliche Entwicklung durch die Neubebauung bewertete Domberg positiv, nachdem die gewerbliche Nutzung in diesem Gebiet zunehmend zu einem Fremdkörper geworden wäre: Wo bis vor Kurzem noch ein Stück Heidenheimer Industriegeschichte seinen Platz gehabt hätte, werde nun eine neue Oststadt-Silhouette entstehen. Die Firma Edelmann habe mit der Verlegung des früheren Firmensitzes in den Heidenheimer Westen den Weg für eine neue Nutzung des Areals an der Paradiesstraße frei gemacht. Große Nachfrage nach Wohnraum Neben den Mietwohnungen der Kreisbau baut der WohnungsbauGeneralunternehmer Hebel weitere 44 Eigentumswohnungen in vier Gebäuden an der Römer- und Paradiesstraße. Jürgen Beyrle, geschäftsführender Gesellschafter von Hebel, bewertet den stadtnahen Standort durchweg positiv: 21 der 22 Wohnungen im ersten Bau- abschnitt seien bereits verkauft. Und vom dritten Bauabschnitt, dessen Beginn noch ansteht, sei nur zwei Wochen nach Verkaufsstart ein Drittel der Wohnungen veräußert. Die ersten unter der Regie von Hebel stehenden Wohnungen im neuen Wohnquartier sollen im Frühjahr 2013 fertig gestellt werden. Ebenso positiv wie in der Oststadt lässt sich laut Beyrle auch ein parallel Mittler zwischen religiösen Welten Patriarchalexarch Julius Alfred Jäger im Alter von 83 Jahren verstorben Persönliches 30 Jahre beim „City Friseur“ Seit jeweils 30 Jahren sind die Geschwister Heike Döring und Michaela Dietrich nun schon ihrem Arbeitgeber „City Friseur“ treu verbunden. Nun ja, fast . . . Denn Heike Döring hat im Jahr 2003 die Seiten gewechselt und ist seither Mitinhaberin des Salons. Heidenheim nimmt Abschied von einer Persönlichkeit, die Brücken zwischen Gott und gleich mehreren religiösen Welten geschlagen hat. Jetzt hat Julius Alfred Jäger sein Leben in jene Hände gelegt, die ihm diesen außergewöhnlichen Weg gewiesen haben. 25 Jahre bei Kaufland ERWIN BACHMANN Die Wurzeln all seines Wirkens liegen in Heidenheim, die der weltläufige Kirchenmann nie vergessen hat. Und nie verleugnet hat. Allein schon der Dialekt des grenzüberschreitenden Urschwaben verdeutlichte die Authentizität dieses auf angenehme Weise barock wirkenden Menschen, der von seinem Schöpfer mit einer gelungenen Mischung von Humor, Lebensfreude und tiefer Gläubigkeit ausgestattet worden ist. Bis zuletzt hatte der jetzt im Alter von 83 Jahren Verstorbene Kontakte zu ehemaligen Mitschülern aus dem Hellenstein-Gymnasium gepflegt, wo er einst sein Abitur abgelegt hat. Geprägt von den Kriegserlebnissen, entschied sich der junge Mann für den Priesterberuf, studierte in Tübingen, kehrte aber schon damals in den Semesterferien in seine Heimatstadt zurück, um bei Voith zu arbeiten – „zusammen mit drei Kommunisten, zwei SPDlern und einem, der an gar nichts geglaubt hat“, wie sich „Julfred“ später erinnert hat. Das Angebot von Dr. Hanns Voith, an einen anderen Arbeitsplatz gesetzt zu werden, lehnte er ab. Jäger, der unterm Hellenstein die Junge Union gegründet hat, hielt durch und an seiner Lebensplanung fest. In der Marienkirche wurde er zum Priester geweiht, „als zwölfter Sohn der Stadtpfarrgemeinde Heidenheim“, wie die Heidenheimer Zeitung titelte, die der erstaunlichen Biographie Jägers stets auf der Spur blieb. Zehn Jahre lang wirkte der Theologe in der Seelsorge der Diözese Rottenburg, wurde Oberstudienrat am Wieland-Gymnasium in Biberach, war darüber hinaus einige Zeit als Studentenpfarrer der Diözese. entstehendes weiteres Wohnbauprojekt der Firma Hebel am nördlichen Rand zur Innenstadt an: Im Fürsamen im Anschluss zum Brenzpark seien bereits 50 Prozent der Wohnungen verkauft. Der erste Bauabschnitt mit zwei Mehrfamilienhäusern ist im Rohbau abgeschlossen. Die Fertigstellung ist für Oktober 2012 anvisiert. Der Baustart des dritten Gebäudes folgt im Frühjahr. kf Slaviana Burkhardt ist seit 25 Jahren bei Kaufland beschäftigt. Sie ist Mitarbeiterin in der Filiale an der Aalener Straße. Amnesty zum Tag der Menschenrechte Zum heutigen Tag der Menschenrechte informiert die Heidenheimer Gruppe von „Amnesty International“ auf dem Eugen-JaeklePlatz über die Lage der Menschenrechte. Die Gruppe stellt aktuelles Info-Material bereit und erklärt, wie man mit einfachen Mitteln die Menschenrechtsarbeit in der Region unterstützen kann. Der Einsatz für politische Gefangene ist seit 50 Jahren nach wie vor Schwerpunkt der Arbeit von Amnesty International. Mitte der 70er-Jahre: Julius Alfred Jäger wird in Privataudienz von Papst Paul VI. empfangen. Foto: Archiv Seine Aufgeschlossenheit für Neues führte den Priester schließlich als Mitarbeiter von Kardinal Bea zum Zweiten Vatikanischen Konzil nach Rom, wo er erste Berührung mit der Kirche des Ostens bekam. Er lernte den damaligen Patriarchen Maximos IV. kennen, und die sich daraus entwickelnde Zusammenarbeit führte 1972 zur in der Dreifaltigkeitskirche vollzogenen Ernennung Jägers zum Archimandriten des Patriarchats Jerusalem – ein besonderer Ehrentitel für östlichorthodoxe Priestermönche. Seit dieser Zeit stand und steht der Name Jägers für den Brückenschlag zwischen der Kirche des Westens und der des Ostens, der 1995 eine weitere Stärkung erfuhr: Im Alter von 67 Jahren wurde der Diözesanpriester zum Patriarchalexarchen der Griechisch-Melkitischen-Katholischen Kirche ernannt, womit dem Heidenheimer die höchste Auszeichnung der orientalischen Kirche für Priester zuteil wurde, die auf römisch-katholischer Seite der obersten Prälatenstufe entspricht. Die Einheit der Christen war dem weltoffenen Amtsträger ein Leben lang ein Anliegen. Und Kirche war für ihn stets mitten in dieser Welt angesiedelt. Eben auch und gerade im nahen Osten, wo er nicht zuletzt als Vermittler von Hilfsgüterlieferungen – unter anderem in Zusammenarbeit mit der Paul Hartmann AG – zahlreiche Freunde gefunden hat. Seine vielfältigen Verbindungen gipfelten in Rom, wo er mit Joseph Ratzinger Kontakt hielt, wie er auch der erste Heidenheimer gewesen ist, der von Papst Paul VI. in Privataudienz empfangen worden war. Bei all dem war der Mann von Welt oft und gern in Heidenheim zu Hause, wo er als aktiver Schwimmer und Fechter, später als nicht weniger aktiver Förderer eng mit dem HSB verbunden war. 1968 stiftete er die bis heute von dem Sportverein vergebene St.Georgs-Stafette und wurde 1974 mit der Goldmünze der Stadt Heidenheim ausgezeichnet – ein mit Sportgeist gesegneter Kirchenmann, der immer klar und bescheiden geblieben ist. Im HSB erinnert man sich noch heute an seine Antwort auf die Frage, wie man ihn denn nun eigentlich richtig ansprechen müsse: „Herr Pfarrer oder Herr Jäger.“ „Bauamt“ bleibt zu Der Geschäftsbereich Bauordnung und Denkmalschutz der Stadt Heidenheim bleibt am Dienstag, 13. Dezember, wegen einer Weiterbildung geschlossen. Märchenhafter Weihnachtstag Zu einem märchenhaften Weihnachtsfeiertag am Kindlesbrunnen auf Schloss Hellenstein lädt Märchenerzählerin Elke Keck aus Nattheim ein. Am 25. Dezember (16 Uhr) gibt es Wintermärchen, dazu spielt ein Trompetenduo. Kinder sind dazu eingeladen, Laternen mitzubringen. Die Veranstaltung muss bei Regen ausfallen, der Eintritt ist frei.