Verliebt in einen Neonazi?

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Verliebt in einen Neonazi?
„Verliebt in einen Neonazi?“ – Das Buch im Unterricht
Das Buch
„Verliebt in einen Neonazi?“
von Manfred Mai ist die Ge­­
schichte von Sophie, die in
ihren Klassenkameraden Da­
­niel verliebt ist. Als die zwei
zusammenkommen, scheint
für Sophie das Glück voll­
kommen zu sein. Ihre Eltern
sind von dieser Beziehung
allerdings nicht begeistert.
Sophie erfährt auch bald,
warum. Nachdem das Schaufenster eines jüdischen Laden­
besitzers mit rechtsradikalen Symbolen beschmiert wurde,
erzählt ihr Vater, dass er schon länger vermutet, Daniel
gehöre einer rechtsextremen Gruppierung an. Außerdem
schließe er eine Beteiligung Daniels an dieser Schmiererei
nicht aus. Sophie glaubt dies zuerst nicht. Sie spricht Da­
niel darauf an und er bestätigt ihr die Zugehörigkeit zu
einer Gruppe, die sich trifft, um gemeinsam etwas „zu
unter­­nehmen“, in der „Kameradschaft großgeschrieben
wird“ und die etwas gegen Ausländer hat. Anführer dieser
Gruppe ist Alex, ein Maurerlehrling, mit dem Sophie
Daniel schon öfter zusammen gesehen hat und in dessen
Gegenwart sich Daniel ganz anders verhält als sonst. Als
sie ihn fragt, ob Alex etwas mit der Schmiererei zu tun
hat, reagiert Daniel ungehalten.
Sophie beginnt sich über die Themen Nationalsozialis­
mus und Rechtsextremismus zu informieren. Eine große
Hilfe ist dabei ihr Geschichtslehrer Herr Knuske, der sie
mit Materialien versorgt. Je mehr sich Sophie mit den
erschreckenden Fakten beschäftigt, desto weniger kann sie
verstehen, wie Daniel einer rechtsextremen Gruppe ange­
hören kann.
Als sie Daniel von einem Besuch im Konzentrationsla­
ger Dachau erzählt, leugnet dieser, dass es jemals Verga­
sungen von Juden in diesen Lagern gegeben hat. Es han­
dele sich dabei lediglich um Propaganda von Juden und
Kommunisten. Zwischen den beiden kommt es zu einem
heftigen Streit. Daniel kann sich gerade noch zurückhal­
ten, Sophie zu schlagen. Daraufhin lässt sie Daniel einfach
stehen, fährt nach Hause und ist froh, die Beziehung be­
endet zu haben.
Diese leicht zu lesende, aber spannende Lektüre zu
einem wichtigen Thema eignet sich für Schüler ab der 7.
Klasse. Neue Studien belegen, dass das Einstiegsalter für
rechtsextreme Gruppen bei 12 bis 14 Jahren liegt. Zudem
gibt es sicherlich kaum einen Jugendlichen, der es noch
nie erlebt hat, dass Andersartige schikaniert oder ausge­
grenzt wurden, oder der noch nie etwas von den Vorurtei­
len einiger Bürger gegenüber Ausländern mitbekommen
hat. Viele Neonazis sind heute nicht mehr eindeutig als
solche zu erkennen. Sie verzichten auf klare Symbole und
einen bestimmten Dresscode und distanzieren sich vorder­
gründig von Gewalt. Es ist wichtig, dass die Schüler über
den Nationalsozialismus und den heutigen Rechtsextre­
mismus informiert und diese Themen altersgerecht behan­
delt werden. Die Schüler sollen für die Problematik sen­
sibilisiert werden, sodass sie erst gar nicht Gefahr laufen,
diesen Gruppen ins Netz zu gehen. Darüber hinaus erler­
nen sie Argumente, um auf rechtsradikale Aussprüche und
Parolen reagieren zu können.
Die erste Liebe, Freundschaft und Schule sind Bereiche
aus der Lebenswelt der Schüler und bieten somit gute
Identifikationsmöglichkeiten. Da aus der Sicht einer Ju­
gendlichen erzählt wird, fällt es den Schülern leichter, sich
in die Personen und in die Geschichte hineinzuversetzen
und eigene Erfahrungen einzubringen. Viele Stellen des
Buches laden dazu ein, sich zu informieren, zu diskutieren
und sich mit anderen auszutauschen, um so den eigenen
Horizont zu erweitern.
Das Material
Das vorliegende Unterrichtsmaterial vertieft die Lektüre
und erweitert den Blick auf das Thema durch zahlreiche
Hintergrundinformationen. Durch eine handlungsorien­
tierte Beschäftigung mit den Personen und den Situationen
des Buches sowie durch verschiedene Impulse und Denk­
anstöße setzen sich die Schüler auf der Gefühls- und Sach­
­ebene intensiv mit der Lektüre auseinander.
Der Schwerpunkt des Materials liegt auf der Problema­
tik des heutigen Rechtsextremismus und nicht auf den
Entwicklungen im „Dritten Reich“. Manchmal ist es aber
unabdingbar, den Schülern genauere historische Informa­
tionen zu geben, da sie dieses Wissen zum Lektüre­­
verständnis benötigen. Genau wie Sophie sollen sie sich
im Idealfall am Ende die Fragen stellen: Wie kann man da
mitmachen, wenn man die Geschehnisse von früher
kennt?
Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde das Material
in sechs Sinnabschnitte gegliedert, die zugleich eine ent­
sprechend strukturierte Behandlung des Buches im Unter­
richt nahelegen. Dieses Vorgehen ist gerade für leseschwä­
chere Schüler sehr wichtig, weil es das Verständnis des
Buchinhalts sichert. Jeder Sinnabschnitt umfasst bis zu
vier Kapitel des Buches und ist in zwei Teile gegliedert:
Im Lehrerteil finden Sie neben einer Zusammenfassung
des Inhalts Anregungen für den Unterricht sowie Anmer­
kungen zu den einzelnen Kopiervorlagen. Die Kopiervor­
Materialien & Kopiervorlagen zu: Manfred Mai, Verliebt in einen Neonazi? © Hase und Igel Verlag, Garching b. München
Name:
Wie war das noch mal?
Kreuze die richtigen Antworten an.
1. Mit wem spricht Daniel im Bus?
a) Er spricht mit Isa, der Freundin von Sophie.
b) Er spricht mit Alex, einem Maurerlehrling.
c) Er spricht mit Löffel, Sophies Kumpel.
2. In welcher Unterrichtsstunde schaut Daniel mehrmals zu Sophie?
a) in der Deutschstunde
b) in der Mathematikstunde
c) in der Geschichtsstunde
3. Was ist das aktuelle Thema im Geschichtsunterricht?
a) die Folgen des Nationalsozialismus
b) die Ursachen des Nationalsozialismus
c) die Geschichte des Nationalsozialismus
4. W
eshalb wird Jan seiner Meinung nach nicht
von seinem Ausbildungsbetrieb übernommen?
a) Weil er sich nicht alles gefallen lässt.
b) Weil er ständig zu spät kommt.
c) Weil er sehr oft krank ist.
5. Warum geht Sophie aus dem Dorf hinaus und setzt sich ins Gras?
a) Sie wartet auf Daniel, um mit ihm zu sprechen.
b) Sie wartet auf Daniel, um mit Arco zu spielen.
c) Sie wartet auf Daniel, um von ihm die Hausaufgaben abzuschreiben.
Suche diesen Satzanfang im Buch und schreibe den ganzen Satz auf.
Wie ein Kind,
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15
Name:
Ein Jude berichtet
Diesen Brief, in dem die Situation in Deutschland nach der Machtergreifung Hitlers
geschildert wird, könnte ein Jude an einen Freund im Ausland geschrieben haben.
Fülle die Lücken mit den folgenden Wörtern.
Kinos
Macht
Menschen
Aufträge
Angst
Geld
Schaufenstern
Lieber Franz,
ich schreibe dir aus einem Deutschland, das ich nicht mehr wiedererkenne.
Seit Hitler an der
ist, werden wir Juden verfolgt.
Überall in Deutschland sind die
dazu aufgerufen,
nicht mehr bei Juden einzukaufen. Jüdische
und Theater
sollen nicht mehr besucht werden und jüdische Firmen erhalten keine
mehr.
Banken geben Juden keine Kredite. Viele von uns wissen nicht, wie sie
ihr
verdienen sollen.
Ständig werden wir beschimpft und bedroht. An jüdischen
sieht man häufig judenfeindliche Schmierereien und Beleidigungen.
Viele überlegen sich, aus Deutschland auszuwandern, weil sie
vor dem haben, was noch kommt.
Liebe Grüße!
Gabor
Wie könnte der Antwortbrief von Franz an seinen Freund Gabor aussehen?
Schreibe ihn in dein Heft.
30
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Name:
Daniel – mal so, mal so
Sophie macht sich Gedanken darüber, warum Daniel einmal so und dann wieder
ganz anders ist.
Lies die folgenden Seiten im Buch nach: 20 – 24, 31 – 35, 42 – 45, 77/78,
89 – 93. Schreibe auf, welche Charaktereigenschaften Daniel hat.
Schreibe gute Eigenschaften auf die linke Seite und schlechte Eigen­
schaften auf die rechte Seite.
gute Eigenschaften
schlechte Eigenschaften
Porträt Daniel
Überlege gemeinsam mit einem Partner, in welchen Situationen Daniels
schlechte Eigenschaften zum Vorschein kommen. Schreibe auf.
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Name:
Sophies Gefühlskurve
Sophies Gefühle für Daniel fahren im Verlauf der Geschichte
Achterbahn.
Lies die angegebenen Seiten noch einmal genau durch.
Male und beschrifte Sophies Gefühlskurve.
Gefühl
positiv
normal
negativ
Sophie
­vermasselt
Kontakt­­auf­nahme
11/12
24
31–35
42–44
54–56
64–67
93
121–123
126
Seite
Wie erklärst du dir Sophies Gefühl am Ende der Geschichte, als sie auf
ihrem Bett liegt?
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