1 Animationskunst (Animation Art) Artikel von der Antiques

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Animationskunst (Animation Art)
Artikel von der Antiques Roadshow Insider
Vol. 2, Number 4 – Apr 2002 von Doug Scoville
Bevor Sie in die lebendige Animationskunst investieren, sollten Sie folgendes
wissen und beachten:
Es gibt verschiedenste Arten von Animationskunst, jedoch ist die unter den Sammlern beliebteste
Kategorie die der sogenannten „CELS“, zu deutsch Zelluloids. Zelluloids spielen eine tragende
Rolle bei der Erstellung von animierten Filmen bzw. Zeichentrickfilmen. Der Name CELS oder
Zelluloids leitet sich von den transparenten Zellulosenitratblättern und Zelluloseacetatblättern ab
(die bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts verwendet wurden). Darauf wurden die Sujets
umrisshaft aufgetragen wurden um sie dann mit Farbe rückseitig zu beleben.
Marktstürmer:
Rekordpreise für ein einzelnes Zelluloid wurden für ein Werk von The Band Concert von 1935
erzielt, den ersten kolorierten Mickey Mouse Cartoon. Dieses Zelluloid brachte $ 498,000 ein.
Die meisten Vintage Zelluloids werden jedoch für weniger verkauft, nur einige schaffen es über $
100,000. Sammler, die gerade mit diesem Sammlungsgebiet beginnen sollten sich auf Preise
zwischen $ 2000 – 5000 für ein qualitätsvolles Disney Zelluloid einstellen.
Die Kategorie „Zeichnung“ deckt alles andere ab, z.B. die in einem Film verwendete
Hintergrundmalerei, Animationszeichnung auf Papier, die als Vorlage für die eigentlichen
Zelluloids dienen, Layout Storyboards und Skizzen die während des Zeichenprozesses entstehen.
Zelluloids und Zeichnungen sind in ihrer Ästhetik grundverschieden, das eine bestimmt eine
Sequenz in einem animierten Film (Zelluloid), das andere ist pure Kunst (Zeichnung) sagt eine
bekannte Animationskunst Galeristin aus den USA .
Viele Jahre bestimmten die Zelluloids hinsichtlich Begehrlichkeit und Interesse den Sammlermarkt,
während Zeichnungen nicht so gefragt waren. Aber in den letzten Jahren haben die Zeichnungen an
Attraktivität sehr zugenommen. Warum? Der Sammlermarkt hat verstanden das Zeichnungen die
eigentliche kreative Inspiration für jeden Cartoon darstellen, während die Zelluloids von
Studiokünstlern hergestellt wurden die die CELS von den Zeichnungen adaptiert haben. Das hat
zur folge, das die Zeichnungen sehr in der Sammlerattraktivität und somit auch im Preis gestiegen
sind.
Aber dennoch sind Zelluloids unangefochten die Nr. 1 im Sammlermarkt, besonders die der
populären Figuren (Mickey Mouse, Pinocchio, Donald Duck, Goofy, Schneewitchen und die
Sieben Zwerge, etc..), diese bringen manchmal bis zu 10 Mal mehr ein als Zeichnungen. Vintage
Zelluloids beginnen somit bei $ 2000-5000 und Vintagezeichnungen bei $ 500 – 600, manche
Arbeiten erzielen jedoch ein vielfaches mehr.
Das Angebot an Animationskunst von den Anfängen bis heute
Geniale Vintage Animationkunst (Vintage bedeutet die Animationskunst vor 1970) von jedem
bekannten Studio gibt es immer mal wieder. Aber das Gebiet der Vintage Anmationskunst wird
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unangefochten von Disney angeführt, der eine Grund liegt in dem ungebrochenen und steten
Interesse an Disney Filmen und Shorts.
Der andere Grund lag in dem Umstand das das Disneystudio das einzige war das seine
Produktionskunst über die Jahre hin weg akribisch archivierte. Das Walt Disney Studio hat
Tausende von Zelluloids seit 1938 an die Öffentlichkeit gegeben. Zwischen 1955 und 1970
wurden erstmalig Setups von Zelluloids im Disneyland verkauft.
Präsentationsratschläge
Animationskunst leidet so wie andere empfindliche Kunst extrem unter Licht, Temperatur und
Feuchtigkeit. Zelluloids und Zeichnungen sollten immer hinter UV schützendem Glas und nicht im
direktem Sonnenlicht hängen. Hängen Sie Ihre Kunst niemals an eine Außenwand, über einen
Kamin oder eine Wand hinter der Warmwasserleitungen laufen.
Authentifizierung
Geniale Vintagekunst hat oft Studioinsignien oder Studiostempel auf der Rückseite. Darüber
hinaus tendiert Vintagekunst mit der Zeit zu altern. Die Zelluloids schrumpfen etwas mit der Zeit
oder verfärben sich und die Farbe kann absplittern. Eine Restauration hat wenig Effekt auf den
Verkaufspreis, sollte aber verzeichnet sein. Zeitgenössische, limitierte Editonen (=Auflagen
Zelluloids) Setups sollten nummeriert sein, halten Sie Ausschau nach einem xx/xxx Zeichen auf der
jeweiligen Arbeit.
Wie immer bei Kunst, sollte man nach einem sehr guten Kunsthändler oder Galeristen suchen, der
auf Wünsche eingeht und auch Arbeiten auf Wunsch besorgen kann.
Popularitätsrenner
Die beliebtesten Figuren sind Titelhelden, Prinzessinnen und Schurken (z.B. Panzerknacker).
Dabei ist die Art der Darstellung von entscheidender Bedeutung. Frontalansichten sind beliebter
als Seitenansichten, offene Augen sind besser als geschlossene Augen und bei der Mimik haben
lachende Figuren ein klares Plus. Zelluloids in welchen die Figuren verzerrt dargestellt sind,
uneinheitlich koloriert und nicht wohl angeordnet sind, bekommen eher das Missfallen des
Publikums und sind deshalb auch nicht gefragt.
Zum Thema Signatur:
Eine Signatur kann zum Wert beitragen, abhängig davon wer es signiert hat. Eine authentische
Signatur von Walt Disney auf einer Arbeit ist ein echter Glücksgriff: wenn es in Topkondition ist,
kann das Stück mehrere Tausend Dollar mehr einbringen. Aber eines zu finden was wirklich
authentisch ist, kann trickreich sein, denn mindestens 5 Leute haben seinerzeit für Disney
unterzeichnet, so die US Animationskunstexpertin Leslie Combernale. Die oft gesehene, rundliche
Signatur ist nicht die Echte von Walt Disney.
Konzeptkünstler, Animatoren, und Zeichner haben auch Arbeiten signiert, was erheblich zum
Wert eines Stückes beiträgt, wenn es sich um leitende Studiokünstler handelt, z.B. jemanden der
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„nine old men“. Unter den „nine old men“ versteht man die Elitegruppe um Walt Disney, seine
besten Animationskünstler. Aber es gibt auch Sammler, die sagen, eine Signatur lenkt vom
eigentlichen Bild ab. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man immer ein Stück erwerben, das
zum Beispiel auf dem Passepartout signiert ist, somit wird das Kunstwerk (das Zelluloid oder die
Zeichnung) nicht beeinträchtigt.
Die „erste“ Animationskunst:
In Jahre 1938 öffnete ein in San Francisco ansässiger Galerist namens Guthrie Courvoisier eine
Kunstgalerie als er einen Geschäft mit Walt Disney schloss, das ihn ermächtigte exklusiver
Händler von Disney Animationskunst zu werden. Über den Zeitraum von etwa einem Jahr
kreierten Disney Studiokünstler die set-ups, indem sie Figuren aus den Zelluloids herausschnitten
und diese auf spezielle Hintergründe aufzogen (die dann später als die sogenannten Courvoisier
backgrounds Furore machten). Diese Gruppe von Studiokünstlern verarbeitete mehr als 8000
Zelluloids von Schneewitchen und die Sieben Zwerge und 5000 Zelluloids von Disney Kurzfilmen
„shorts“ um die als erste Courvoisier set-ups geltenden Kunstwerke zu schaffen.
Nach Pinocchio, etwa um 1940, gab das Walt Disney Studio komplette Zelluloids zu Courvoisier,
wo eine Gruppe von Künstlern diese auf den jeweiligen Hintergrund aufzog und dann laminierte.
Um 1946, als dieses Programm eingestellt wurde, waren ca. 15 – 20000 Courvoisier set-ups
produziert worden.
Als diese set-ups eingeführt wurden, hatte Courvoisier jedes für $ 25 verkauft. Heutzutage,
verkaufen sich Courvoisier set-ups in Topkondition ab $ 10000 und weitaus mehr. $ 25000 und $
50000 sind keine Seltenheit. Ein Courvoisier Zelluloid auf einem Holzhintergrund ist jedoch
günstiger zu haben als ein Zelluloid auf einem aquarellierten Hintergrund, so Debbie Weiss
Geschäftsführerin der Animation Gallery in Beverly Hills. Sammler lieben die Courvoisier setups, da dies die ersten Zeugnisse des animierten Films sind, alle populäre Figuren darstellen und
die Authentizität relativ einfach zu verifizieren ist.
Wie kann man erkennen, ob es sich um einen echten Courvoisier set-up handelt? Die meisten setups sind in Cremefarben gehalten und verzeichnen den Titel des jeweiligen Films bzw. sind
gestempelt mit den Abkürzungen © WDE oder © WDP (WDE für Walt Disney Enterprises und
WDP für Walt Disney Productions). Andere wiederum haben ein Siegel Original WDP, andere ein
Copyright Label auf der Rückseite. Wenn Sie im Zweifel sind, verlangen sie eine Provenienz vom
Händler.
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