mittendrin - DIE LINKE. in Mitte
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Problem für Kindertheater ➞ S.2 | Künstlerecke ganz nah ➞ S.6 Ausgabe 05/ 2013 • Information des Bezirksvorstandes und der BVV-Fraktion DIE LINKE Berlin-Mitte | Tiergarten | Wedding Ein bunter Tag auf dem Weddinger Sparrplatz A m 25. Mai ist es wieder soweit: Zahlreiche Menschen werden sich auf einem der schönsten Plätze Berlins zusammenfinden, Fußball spielen, bei Schach und Jay die grauen Gehirnzellen anstrengen, politischen Rap hören, Kunst entstehen lassen, Poetry Slam lauschen und jede Menge Spaß haben. Sport ist in der Realität leider noch viel zu oft ein Ort von Diskriminierung und Benachteiligung. Unser Sportverein findet eine solche Situation unhaltbar und möchte Trends wie Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Sexismus entgegenwirken. Wir laden zu unserem Sommerfest und Fußball-Turnier ein, um für ein solidarisches Miteinander ohne Ausgrenzung stark zu machen. Denn unserer Auffassung nach gilt insbesondere im sportlichen Bereich: Menschen verbindet mehr als sie trennt. Und weil dem so ist, nutzen wir unsere Vielfältigkeit als Stärke für das Gestalten von sportlichen und politischen Aktivitäten. So auch bei diesem spannendem Turnier Ende Mai. Roter Stern Berlin 2012 e.V. lädt zum Sommerfest und Fußballturnier Für Akzeptanz, Respekt und Leidenschaft! Diese Forderung stellt der Rote Stern Berlin 2012 e.V. an den Bezirk BerlinMitte und dementsprechend bunt und vielfältig wird es zugehen bei unserer „WM – Weddings-Meisterschaft“. Leidenschaftlich organisiert von den Mit- gliedern des Vereins „Roter Stern Berlin 2012 e.V.“ und der Jugend-BO der Partei DIE LINKE in Mitte, den „peaceful streetfighters“ in Kooperation mit dem Bündnis Mitte gegen Rassismus, der alternativen Weddinger Bar KIKI Fortsetzung auf Seite 3 Komische Kultpuppe Kiezläufer im Brunnenviertel Fabrik-Herren in Not … Fragwürdiges Schönheitsideal, Astronautin und Botschafterin: Die Barbiepuppe galt in den Achtzigern mal als „Model“ für ein bisschen Emanzipation. Kritiker sehen indessen hier keine tiefere Botschaft. Jetzt soll es dennoch eine Ausstellung am Alex geben. Das Wohngebiet zwischen Jülicher -, Osloer- und Gartenstraße ist sauberer wie lebenswerter geworden. Seit den Rundgängen von Andrea Eisenreich und ihren Mitstreitern. Auch die Schüler der Vineta-Grundschule lernen sicherer. Wenn sich die Arbeiterschaft ihrer Macht bewusst wird! Vor 150 Jahren gründeten deutsche Proletarier den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein. Doch aus viel Einheit gegen Ausbeutung und Fabrikantenwillkür wurde bislang nichts – trennende Aspekte dominierten zunehmend. Fortsetzung auf Seite 4 Fortsetzung auf Seite 5 Fortsetzung auf Seite 7 Weitersagen +++ weitersagen +++ weitersagen Basistreffen in Berlin-Mitte Das beste Wahlprogramm aller Parteien - das Bundestagswahlprogramm der LINKEN Bernd Riexinger, Vorsitzender der LINKEN Montag, 13.05.2013, 19.00 Uhr im Rosa-Luxemburg-Saal des Karl-Liebknecht-Hauses (Kleine Alexanderstraße 28, U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz) Bezirksverband Mitte Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin Tel.: 030 / 240 09-336, Fax -337 Mo. bis Mi. 9–16.30 Uhr, Do. bis 19 Uhr, Fr. bis 14.30 Uhr Seite 2 | mittendrin Mai 2013 DIE LINKE Berlin Mitte Ergebnisse der BVV Aus der BVV Keine Vertragsverlängerung für das ATZE Kinder- und Musiktheater D iese Nachricht erreichte die Bezirksverordneten kurz vor ihrer Aprilsitzung. Das Bezirksamt hat beschlossen, den Vertrag mit ATZE über das Jahr 2014 hinaus nicht zu verlängern. Das weit über die Grenzen Mittes hinaus beliebte und hoch angesehene Kinder- und Musiktheater steht vor dem Aus, wenn nicht Lösungen mit den zuständigen Senatsstellen gefunden werden. Der Vertrag des Bezirks mit ATZE stammt aus dem Jahr 2004. Darin wird das Theaterhaus für symbolische 12 Euro Jahresmiete überlassen. Die Betriebskosten trägt der Bezirk. Damals wurde die KostenLeistungsrechnung (KLR) auf Kulturprodukte noch nicht angewandt. Mittlerweile stehen die Bezirke unter einem hohen Finanzdruck und ATZE schlägt jährlich mit bis zu 400.000 Euro Kosten in der KLR dem Bezirk zu Buche. Die Fraktion DIE LINKE fordert vom Bezirk ein klares Bekenntnis für den Erhalt des ATZE Kinder- und Musiktheaters und für die weitere Kooperation mit dieser Einrichtung. Die Senatsverwaltung muss die Zuwendungen, die ATZE aus Landesmitteln erhält, so erhöhen, dass damit die ortsübliche Miete für das Haus abgedeckt werden kann. Das Thema Bären im Zwinger am Köllnischen Park wurde von den Grünen aus dem Winterschlaf geholt. Ob die Bärinnen Maxi und Schnute schon auf ihre Umsiedlungsfähigkeit Noch auf der Bühne: ATZE untersucht wurden, was die Untersuchenden als unabhängige GutachterInnen für Großbären qualifiziert und ob VeterinärmedizinerInnen, die Tierschutzverbänden nahe stehen, an der Begutachtung beteiligt seien? Die BVV widmete sich über zwanzig Minuten – für mich gefühlte sechzig Minuten lang – diesen Fragen. Die Grünen „wittern“ Unwillen des zuständigen Bezirksstadtrats und abhängige Gutachter, die verhindern, dass Maxi und Schnute „endlich aus dem Zwinger raus können“. Mit Tierschutzfragen lässt sich in dieser Stadt offensichtlich mehr bewegen als mit Obdachlosigkeit bzw. mit davon bedrohten Menschen. Da man die beiden sehr alten Bärendamen nicht selbst befragen kann, wo sie ihre letzte Lebenszeit verbringen möchten, bleibt nur, veterinärmedizinischen Sachverstand zu Rate zu ziehen. Eine politische Entscheidung wäre hier fehl am Platz. Elke Reuter Bezahlbare Mieten – Gentrifizierung – sozialer Wohnungsbau In der Öffentlichkeit wird dieses Thema immer wieder – und oft kontrovers – diskutiert. Kein Wunder angesichts vieler Bauherrenschilder, auf denen das Entstehen von Wohneigentum auf Luxusniveau angekündigt wird. Bleibt da noch Raum für bezahlbare Mieten? Wie sind die aktuellen stadtsoziologischen Trends und Zukunftsaussichten? Diese und weitere Fragen sollen mit Dr. Andrej Holm diskutiert werden, der zum Thema „Restrukturierung des Raumes und gesellschaftliche Macht im Sanierungsgebiet“ promoviert hat und jetzt über Gentrifizierung, Wohnungspolitik im internationalen Vergleich und Europäische Stadtpolitik arbeitet. Diskussionsveranstaltung mit Dr. Andrej Holm, Stadtsoziologe und Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Dienstag, 14.05.2013, ab 19.30 Uhr Kultur-Kantine Berlin, Saarbrücker Straße 24,10405 Berlin Haus C, 4. Stock Anfragen u.a.: Welche Beweggründe hat es für das Bezirksamt gegeben, einer Vertragsverlängerung für das ATZE Kinder- und Musiktheater über den 30.04.2014 hinaus nicht zuzustimmen? Warum wurde diese Entscheidung gefällt, ohne den zuständigen Fachausschuss damit zu befassen? Sieht das Bezirksamt dennoch Möglichkeiten zum Erhalt dieser für unseren Bezirk so wichtigen Einrichtung? DIE LINKE (0878/IV) Ist für die Erschließung des zukünftigen Wohngebiets auf der Mauerparkerweiterungsfläche nördlich der Gleimstraße nach wie vor die Zufahrt über die Gleimstraße 62 unmittelbar vor dem Gleimtunnel geplant? Ist dem Bezirksamt Mitte bekannt, ob die DEGEWO beabsichtigt, die Grundstücke an die Groth-Baugruppe zu verkaufen bzw. bereits verkauft hat? DIE LINKE (0869/IV) Welche Begründung erhielt das Bezirksamt für die ablehnende Haltung des Senats zum Bau des Außenbeckens am Seydlitzbad? Was wird aus den bis 30. April 2013 verfügbaren 1.6 Millionen Euro, die der Senat für den Bau des Außenbeckens aus Programmmitteln reserviert hatte, und welchen Anteil davon kann der Bezirk für andere Maßnahmen erwarten, was ist geplant? DIE LINKE (0868/IVI) Beschlossen u. a.: Das Bezirksamt wird ersucht, eine bessere Ausschilderung für die Sprechstunde „Pflegestützpunkte“ im Rathaus Tiergarten zu veranlassen. DIE LINKE (0875/IV) Die Linke – Fraktion in der BVV Die Sprechzeiten im Fraktionsbüro finden jeden Mittwoch von 09.30 – 11.30 Uhr und am ersten Montag von 16.30 bis 18.00 Uhr im Rathaus Mitte, Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin, Raum 114 statt. Telefon. 901 82 45 65 mittendrin Mai 2013 DIE LINKE Berlin Mitte | Seite 3 Europäische Linke Gemeinsam für ein sozialeres Europa E Vom 3. bis 7. Juli wird die mittlerweile 8. Sommeruniversität der EL veranstaltet. Aus ganz Europa sind junge und jung gebliebene Aktivistinnen und Aktivisten linker Parteien dazu eingeladen, sich kennen zu lernen und auszutauschen. Interessenten können sich auf http://www.die-linke.de/mitgliedschaft/politi- MOHR MARX! Wir feiern den 195. Geburtstag von Karl Marx am 5. Mai ab 15.30 Uhr am Marx-Engels-Forum in Berlin mit: Martina Michels, Kostas Papanastasiou, Isabel Neuenfeldt, Detlef Kannapin und K.-D. Haas Eine Veranstaltung des ANTIEISZEITKOMITEEs in solidarisches, demokratisches und friedliches Miteinander – wäre es nicht sinnvoll, sich dafür auch europaweit zu engagieren? So dachten sich einige europäische Parteien des linkssozialistischen, kommunistischen und rot-grünen Spektrums und berieten im Juni 1998 über neue Formen und Wege der Zusammenarbeit. Im Jahr 2004 war es dann soweit, die „Partei der Europäischen Linken“ (EL) hielt in Rom ihren Gründungskongress ab. Heute besteht die EL aus 26 Mitglieds- sowie 11 Beobachterparteien aus der EU und Europa insgesamt. Von Anfang an war das Ziel der EL sich für ein Europa einzusetzen, das nicht primär den Marktinteressen dient, sondern lebenswert für seine Bevölkerung ist. Sie will Alternativen hinsichtlich der Rolle Europas in der Welt aufzeigen, aber vor allem mit Blick auf die innereuropäische Sozial- und Wirtschafspolitik, partizipatorische Demokratie und größere Bürgernähe. Wichtig ist der regelmäßige Erfahrungsaustausch unter den Parteien, die aus ganz unterschiedlichen Kontexten berichten können. Das „Linksbündnis“ Finnlands etwa verfügt über Regierungserfahrung in einem skandinavischen Wohlfahrtsstaat, während die griechische „Syriza“ große Zustimmung in der Bevölkerung findet und bei den Wahlen im letzten Jahr zweitstärkste Kraft im Parlament wurde. Der EL-Vorstand trifft sich vier Mal jährlich in verschiedenen europäischen Ländern. Im Januar kommt er traditionell zur Ehrung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin zusammen und besucht gemeinsam mit Genossinnnen und Genossen der DIE LINKE den Gedenkfriedhof Friedrichsfelde. Blumen für Rosa und Karl schweiterbilden/weiteretermine/ informieren. Die EL im Netz: http://de.european-left.org/ Uta Wegner Vortrag im Mitte Museum, Pankstraße 47, 13357 Berlin, 23. Mai um 18 Uhr Im Auftrag von Goebbels: Wie der Evangelische Kunstdienst die Geschäfte mit der „Entarteten Kunst“ tätigte. Unter diesem Titel lädt das Mitte Museum im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung „ Gute Geschäfte - Kunsthandel in Berlin 1933 - 1945“ zu einem Vortrag ein. Es wird u.a. der Frage nachgegangen, wie es zur vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Goebbels und Göring einerseits und dem Evangelischen Kunstdienst andrerseits kam und wie die Verkaufsgeschäfte im Schloss Niederschönhausen getätigt wurden. In diesem Zusammenhang wird der Vortrag auch näher auf die Künstler Emil Nolde und Ernst Barlach und den Freund Barlachs, den Kunsthändler Bernhard A.Boehmer, eingehen. Referentin: Horsta Krum, Theologin und Historikerin Lesen gegen das Vergessen Freitag, 10. Mai 2013, 13 – 15 Uhr Bebelplatz gegenüber der Humboldt-Universität. Zur Mahnung und Erinnerung an die Bücherverbrennung! Lang ist die Liste der Schriftstellerinnen und Schriftsteller, deren Werke am Abend des 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz, dem heutigen Bebelplatz, verbrannt wurden. Unter dem Gejohle eines großen Publikums landeten über 20 000 Bücher auf dem Scheiterhaufen der Nazis. Nur wenige Jahre später brannten in Ausschwitz Menschen Fortsetzung vom Titel: Roter Stern Berlin: Sportverein mit Anspruch SOL und einigen Jugendlichen aus dem Kiez. Gemeinsam stellen wir uns auch den bestehenden und potentiellen Problemen im Kiez entgegen. Gerade in dem 2001 neu zusammengelegten Bezirk Berlin-Mitte ist die Kluft zwischen Arm und Reich tief. Die Armutsquote ist abermals die höchste der Stadt. Gleichzeitig haben soziale Einrichtungen und immer mehr Menschen mit dem voranschreitenden Verschwinden von sozialer Absicherung und Gleichberechtigung und mit stetig steigenden Mieten ohne adäquaten Lohnausgleich zu kämpfen. Wir fordern eine bessere Zukunft ein, in der alle Menschen in Frieden, Würde und sozialer Sicherheit selbstbestimmt leben und die gesellschaftlichen Verhältnisse aktiv mitgestalten können. Dazu bedarf es einer Gesellschaft ohne institutionelle Ausgrenzung, eine Utopie, für die es sich zu engagieren gilt. Und weil Politiker gemeinhin besser sprechen als Fußballspielen können, werden Christian Hanke (SPD), Klaus Lederer (Die Linke) und Özcan Mutlu (B90/Die Grünen) ein paar Worte an das Publikum richten und den Bewohnern Rede und Antwort stehen. Christian Torenz Seite 4 | mittendrin Mai 2013 DIE LINKE Berlin Mitte Kein Ende um fragwürdige Kultpuppe Bulimie, Brustvergrößerung, Barbie Dreamhouse A stronautin, Ärztin, Botschafterin, Präsidentschaftskandidatin: Die Barbiepuppe versprach noch bis in die 80er Jahre ein zumindest oberflächliches emanzipatorisches Bild. Davon ist im neuen Barbie Dreamhouse, das am 16. Mai am Alexanderplatz eröffnen soll, sowie unfruchtbar wäre. Ihre Taille ist so dürr, dass die lebensnotwendigen Organe keinen Platz hätten und sie immer unter Atemnot leiden würde. Und dazu noch eine riesige Oberweite, die keine Frau ohne plastische Chirurgie bei so wenig Körperfett je erreichen könnte. Kurznachrichten Keine Zeit! Keine Zeit! Keine Zeit! Das setzte Kurt Tucholsky schon vor 90 Jahren über ein Gedicht. Seitdem ist es damit offenbar nicht besser geworden. Das Museum für Kommunikation, Leipziger Str. 16, widmet sich in der Sonderschau “Tempo Tempo” mit 250 Objekten der Frage: Warum haben wir heute trotz größerer Freizeit immer we niger Zeit? Ob man da als Gestresster Antwort findet? U- und S-Bahn barrierefrei bis 2020 Von den 193 U-Bahnhöfen können Rollstuhlfahrer gegenwärtig nur jeden zweiten nutzen. Lediglich 98 waren ohne Stufen zugänglich, 89 immerhin verfügten über einen Aufzug. Bei der S-Bahn sieht es etwas besser aus. Von 132 S-Bahnhöfen sind 117 - fast 90 Prozent - ohne Barrieren. Verkehrsbetriebe und Land Berlin wol len bis 2020 alle Bahnhöfe der U- und S-Bahn barrierefrei herrichten. Ganz in Rosa für die Kaufwütigen, Supermodels und Popstars der Zukunft nicht mehr viel zu spüren. Dort ist Barbie nur noch in der Rolle der Bäckerin, Kaufwütigen, Supermodels oder Popstars zu erleben. Im letzten Jahrzehnt wurde Spielzeug immer mehr geschlechtsspezifisch: Pinke Überraschungseier, Lego entwarf Pink Friends. Die allgegenwärtige Zweiteilung des Spielzeuges in Abenteur für Jungs und Schminktipps für Mädchen wurde in den letzten zehn Jahren zementiert. Spielzeug ohne Botschaft? Es gibt Stimmen, die sagen, das Barbie Dreamhouse oder Spielzeug im allgemeinen transportiere keine tiefere Botschaft. Eine Ansicht, die schlicht und ergreifend falsch ist. Spielzeug formt, Spielzeug prägt, Spielzeug vermittelt Wissen. Spielzeug hilft Kindern, die Welt zu verstehen. Und Barbies Aussage heute? Frauen sollen backen, einkaufen, gut aussehen und berühmt werden. Barbie ist und macht krank Barbie ist unrealistisch. Wäre die Puppe eine echte Frau, wäre sie so dünn, dass sie in jeglicher Definition als magersüchtig gelten würde, Kein Wunder dass bei wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurde, dass Mädchen, die mit Barbiepuppen spielen, mit ihrem Körper unzufriedener sind als jene, die das nicht tun. Barbie transportiert ein unrealistisches, nie zu erreichendes, ungesundes Schönheitsideal, welches jungen Mädchen vorgesetzt wird, und ist einer der Verursacher für Magersucht. Unmenschliche Arbeitsbedingungen bei Mattel Und ist das alles noch nicht genug, so ist bekannt, das Mattel, der Barbiehersteller, seine Puppen unter menschenunwürdigen Bedingungen in China herstellen lässt. Stundenlöhne von 11 Cent, 16 StundenArbeitstage, keine Gewerkschaften, keine Rechte der Arbeiter. Und zu allem Überfluss holzt Mattel für die Verpackung Regenwälder ab, in denen die letzten 400 Sumatra-Tiger leben. Am 16. Mai demonstriert die Linksjugend Kreuzkölln zur Eröffnung des Barbie Dreamhouse. Mehr unter: http://www.ls-kreuzkölln.de/node/118 Andreas Böttger Mehr Operetten und Musicals In der Spielzeit 2013 / 2014 will sich die Komische Oper stärker auf Operetten und Musicals orientieren, auch wenn das zunächst als Risiko angesehen wird. Es gibt indes interessante Vorhaben. Auf dem Plan steht u.a. die “West Side Story” von Leonard Bernstein. Sie soll in ihrer Urfassung auf die Bühne ge bracht werden. 1.400 neue Lehrer für Berlin Mit dem 2. Schulhalbjahr haben bereits 400 zusätzliche Lehrer neu begonnen. Außerdem werden 500 Lehrer übernom men, die bislang nur befristet angestellt waren. Noch einmal 500 Lehrer werden in den nächsten Monaten nach einem berlinweiten Auswahlverfahren neu eingestellt. Berlin braucht Platz für seine Studenten Nur 6,5 Prozent aller Studierenden in Berlin haben einen Platz in Studentenwohnheimen. Das sind 9.500 junge Leute. Bundesweit gibt es Wohnheimplätze für 11 Prozent aller Studierenden. Berlin will seinen Rückstand aufholen. In den nächsten Jahren sollen bis zu 5.000 Plätze in neu en Wohnheimen geschaffen werden. mittendrin Mai 2013 DIE LINKE Berlin Mitte Bei anderen gelesen Menschen in Mitte Portrait: Kiezläuferin Andrea Eisenreich – Täglich präsent im Straßenbild des Brunnenviertels A ndrea Eisenreich ist davon überzeugt, dass das Brunnenviertel seit ihren ständigen Rundgängen mit ihren Mitstreitern in den letzten fünfeinhalb Jahren sauberer, schöner und lebenswerter geworden ist. „Mit weit offenen Augen und Ohren gehen wir jeden Tag – in 2er- oder 3er-Teams – von der Jülicher über die Osloer, die Pank-, Gartenstraße bis hin zum Weinbergsweg auf die Suche nach Sperrmüll, Straßenschäden, bei Tageslicht brennenden Straßenlaternen, baufälligen Spielplätzen, ohne Kennzeichen abgestellten Autos“, erklärt die 45jährige Koordinatorin der Kiezläufer in dem weitgestreckten Wohngebiet. „Alles, was uns negativ auffällt, schreiben wir auf und informieren umgehend die Berliner Stadtreinigung, das Tiefbauamt, das Grünflächenamt, Vattenfall, das Ordnungsamt, die zuständigen Unternehmen, kontrollieren aber auch dann die Lösung des Problems“. Die insgesamt 20 vom Jobcenter vermittelten und von „Schildkröte GmbH“, der gemeinnützigen Gesellschaft zur Bildung, Beschäftigung, Integration und Vermittlung Langzeitarbeitsloser, als Träger finanzierten rührigen und umsichtigen Umweltkontrolleure im Brunnenviertel achten ebenso darauf, dass Hunde an der Leine gehalten werden, füllen die Tütenspender für Hundekot bis hin zum Alexanderplatz nach und verteilen die Kiezzeitschrift sowie Ferienkalender für die Familien. Nach den Rundgängen wird studiert „Besonders stolz bin ich darauf, dass wir täglich den Weg der Schüler zur VinetaGrundschule absichern, an Straßenübergängen stehen, aber auch mehrmals über den Schulhof und durch das Haus laufen, um die Kinder zu schützen“, betont Andrea Eisenreich. Es war ihre gute Idee. Nach den sechs Stunden Kiezlauf haben die Beteiligten zwei Stunden für ihre eigene Qualifizierung. Die alleinerziehende Mutter zweier Söhne bildet sich mit Fachbüchern | Seite 5 und im Internet weiter. „Zuletzt studierte ich den Islam. Jetzt will ich alles über Diabetes wissen“, hat sie selbst entschieden. Kürzlich hat die gebürtige Schönebergerin den Barkeeperschein der IHK erworben, weiß, wie Mojito oder Tequila Sunrise gemixt wird. Ziel ist, nach der „Bürgerarbeit“ bei „Schildkröte“ auf dem 1. Arbeitsmarkt einen Job zu finden. Berlin als Bühne für Besucher „Touristische Orte haben etwas Irreales. Berlins Sehenswürdigkeiten: die Hackeschen Höfe, der Kollwitzplatz, das Brandenburger Tor, die Strandbars, Karaokeshows im Mauerpark funktionieren eher als Kulissen eines urbanen Erlebnisparks denn als Teil des städtischen, den Bedürfnissen der Anwohner dienenden Infrastruktur. Welche Rolle spielen Stadtbewohner, die nicht zur coolen Hauptstadt passen. Kranke, Arme, Alte ?“ meint der Buchautor Peter Laudenbach. „Der Tagesspiegel“, 28.03.2013 Wir Profibürger, unser Raumkonzept Kaum eine Stadt besitzt so viele Freiflächen wie Berlin. Und nirgends ist das Bürgerinteresse an der eigenbestimmten, nachhaltigen Nutzung der Orte so groß. Horrormieten, Immobilienhaie, Gentrifitierung – aus Wutbürgern sind „Profibürger“ geworden, die sich zunehmend für den Raum und dessen Nutzungsmöglichkeiten um sich herum interessieren, sagt Andreas Krüger von Belius. „Die Menschen in Berlin nehmen längst ihre Chance auf eine selbstbestimmte Gestaltung des Stadtbildes wahr, die Politik noch nicht genug“ findet er. „taz“, 18.04.2013 Im Einsatz für ein schöneres Berlin: Andrea Eisenreich (Foto: M.Herold) Andrea Eisenreich freut sich, dass jetzt aber erst einmal ihre Tätigkeit als Kiezläuferin um ein weiteres Jahr bis 2014 verlängert wurde. „Es macht so viel Spass, für etwas Nützliches gebraucht zu werden“, ist ihre Begründung. „Die Leute auf der Straße kennen uns gut, wir gehören schon ins Straßenbild des Viertels, das ja zu den Problemkiezen Berlins gehört“, betont sie. „An jeder sauberen Straße, jeder gepflegten Anlage, jedem zufriedenen Bewohner haben wir doch einen Anteil“. Matthias Herold Mehr als 1800 Beschwerden der Bürger eingegangen Auch 2012 hatten Bürger genug Grund zu klagen und Beschwerden über staatliche Entscheidungen und behördliche Untätigkeit. Insgesamt 1851 Eingaben gingen im Petitionsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses ein, 101 mehr als 2011. Die meisten Klagen (353) betrafen die Bereiche Soziales und Justiz. So hat sich ein pflegebedürftiger Bezieher von Grundsicherung darüber beschwert, dass sein Antrag zur Erstattung der Pflegeleistungen über zwei Jahre nicht bearbeitet worden sei. „MOZ“, 17.04.2013 Der Krieg und die Deutschen Deutschlands militärisches Engagement kann und darf zu keiner Zeit und zu keinem Zweck in eine allgemeine Normalität übergehen. Dies hat nichts mit einem übertriebenen Pazifismus oder sogar mangelnder Solidarität mit unseren Bündnispartnern zu tun, sondern mit dem tiefen Bewusstsein für unsere historische Verantwortung und der traumatischen Verarbeitung der Erfahrungen zweier Weltkriege. „Der Spiegel“, Nr. 14 vom 30.03.2013 – Lesermeinung Seite 6 | mittendrin Mai 2013 DIE LINKE Berlin Mitte Stadtspaziergänge mit kritischem Blick Künstler ganz nah ums Eck M it Hexenschuss hinke ich durch die Oranienburger Straße. Eine Hauptattraktion fehlt. Die arrogant verschmähte C/O Fotogalerie wird nun die Zoo-Nähe aufwerten, der aktuelle Käufer des Postfuhramts lässt am hinteren Tor werkeln. Mal sehen, ob er es ab- oder aufbaut. Wo die Fotogalerie hätte sein können, pfeift Frühlingswind durch abrissreif vernachlässigte Atelierhäuser. Vis-à-vis vom Monbijoupark, im gewaltigen Viereck Oranienburger-, Tucholsky-, Monbijoustraße, begrenzt von der Spree, ist der Stau am Bau nicht zu übersehen. Jenseits des Bodemuseums dreht sich kein Kran, an das hochgepriesene Ensemble aus Frauenklinik, Telegrafen-, Postamt und kleinem Uferhaus, das ein Literaturcafè werden sollte, erinnern die Werbeposter. Der Jüdischen Gemeinde scheint es mit ihrem verfallenden Besitz in der Auguststraße ähnlich zu gehen, auch ihr streng bewachtes Nebengebäude Oranienburger Straße 31 macht mich trübsinnig. Schön ist das Haus Nr. 27. Der Kunsthof wurde nie zur Krausnickstraße durchbrochen, wie eh und je dominiert der große Baum die Mitte, aber den Touristen entgeht der Balkon über dem Zugang zum historisch gepflasterten Hof, um dessen Erhalt wir zu Wendezeiten bangten. Jetzt ist hier die Tadshikische Teestube angekommen. Die Deutsch-Sowjetische Freundschaft ist vergessen, das Haus der DSF wurde als Palais am Festungsgraben privatisiert, also Schluss für den Tee, doch die seit 1976 beliebte Teestube fand den Kunsthof. Wer die Beine biegen kann, sitzt wie damals ebenerdig zwischen bunten Kissen. Montagabends gibt es märchenhafte Teestunden mit Nina Korn und Katja Popow. Der Hof hat noch andere Attraktionen: die griechische Vinothek, Kleider und Wohnzutaten, doch Hutladen und „Silberstein“ sind verschwunden. Es wird mexikanisch gekocht, sonntags lädt die Keksbäckerin zur Keksweiterbildung. Auch Galerien kamen und gingen. Im Souterrain beeindruckt jetzt die gemeinnützige ART CRU mit Outsider Art: Kunst von Behinderten, von behinder- Theaterkritik: Wolf unter Wölfen, Premiere am 19.4. im Deutschen Theater Gekürzte und überarbeite Fassung, aus: der Freitag, Nr. 17, vom 25. April 2013 Inflation oder Jeder gegen Jeden D er Erste Weltkrieg hat nichts gebracht außer Schulden, das Geld ist nichts mehr wert und die Bühne ein Kasino. Wie ein überdimensionaler Roulette-Kessel dreht sie sich, bereit, alles was noch nicht gesetzt wurde, zu verschlingen. Fetischhaft fokussiert sich die Handlung auf das Spiel mit dem Geld: Wetten, Zocken, Spekulieren, bis der Croupier „Rien ne va plus!“ ruft. Zwielichtige Gestalten treiben sich herum im Berlin der 1920er Jahre. Suff, Prostitution und Gestank bestimmen das Straßenbild. Es muss eine Drecksstadt gewesen sein, wie Hans Fallada in seinem Roman Wolf unter Wölfen von 1937 erzählt. Ein epischer Querschnitt einer aus den Fugen geratenen Welt, der im Deutschen Theater seine dramatische Aufführung findet (bearbeitet von John von Düffel). Regisseur Roger Vontobel bemüht sich dabei um Anschaulichkeit und Konzentration auf das Wesentliche. So wird der Chor häufig als Faktenvermittler eingesetzt: „Als ein Liter Milch 360 Milliarden Reichsmark gekostet hat“ und die Nebenfiguren werden in fliegendem Wechsel gespielt. Vor allem Katharina Maria Schubert weiß in ihren lasziven Frauenrollen zu überzeugen. Das Erzähltempo ist dementsprechend hoch, wozu vor allem die Livemusik beiträgt, die das morbide Geschehen akustisch überträgt: Das Karussell der Entwertung dreht sich permanent weiter, alles zerfällt – homo homini lupus est... In dieser Situation trifft der mittellose Wolfgang Pagel (Ole Lagerpusch) auf seinen ehemaligen Vorgesetzten, Rittmeister von Prackwitz (Peter Jordan), von dem er sich überreden lässt, ihm auf dessen Landgut Neulohe als Verwalter beizustehen. Während die Dekadenz der Stadt den Zusammenbruch der alten Ordnung markiert, verspricht das Leben auf Neulohe zunächst eine Alternative. Fruchtbare Roggenfelder liegen als ehrliche Arbeit vor ihnen. Die harte Währung muss quasi nur eingebracht werden. Aber auch hier setzen Spekulation und Zinspolitik ein, wodurch Prackwitz sein Ende in Bankrott und Wahnsinn findet. Pagel hingegen paradoxerweise bei sich und seiner Geliebten Petra Ledig (Meike Droste). Andreas Wiebel Kleine Auguststraße/ Ecke Auguststraße ten Künstlern, getragen durch ein Netzwerk psychosozialer Einrichtungen. Bis zum 1. Juni zeigen sie großartige Outsider-Bilder verschiedener Künstler aus Kalifornien, ein Ergebnis der Zusammenarbeit mit den Zentren Creative Growth in Oakland und Paris. Ich finde es beruhigend, in der Nähe auch die Ferne zu entdecken. Irene Runge Guter Rat für Bürger! Sozial- und Mieterberatung der Linksfraktion in der BVV und des Bezirksvorstandes der Partei DIE LINKE. mit Rechtsanwalt André Roesener: • An jedem ersten Mittwoch des Monats von 17.00 bis 19.00 Uhr im Nachbarschaftszentrum „Bürger für Bürger“ der Volkssolidarität, Brunnenstr. 145, 10115 Berlin und an jedem dritten Mittwoch des Monats von 17.00 bis 19.00 Uhr im Kreativhaus, Fischerinsel 3, 10179 Berlin • Jeden Mittwoch im Monat kostenlose Beratung zu Sozialrecht (Hartz IV) sowie Familien-, Miet- und Arbeitsrecht durch die Rechtsanwälte Karl Schwarz, Michael Groß und Herbert Butter von 17.00 bis 19.00 (keine Anmeldung erforderlich) im LinksTreff, Malplaquetstr. 12, 13347 Berlin, Tel.: 28 70 57 51 mittendrin Mai 2013 DIE LINKE Berlin Mitte | Seite 7 Aus dem Abgeordnetenhaus SPD und CDU einig hinter BurschenschaftsStaatssekretär Büge D er SPD-Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus erklärt ja gern wie toll und erfolgreich er linke Politik mit Hilfe der CDU macht. Ein eindrucksvolles Beispiel ist seit Monaten, aber eben auch aktuell zu besichtigen . Wir alle dachten : Im Dezember 2012 hat Staatssekretär Büge erkannt, dass eine Mitgliedschaft seiner Verbindung im Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ mit seinem Amt in Konflikt steht. Er ließ verlauten, dass er auf einen Austritt der Gothia aus der Deutschen Burschenschaft bis Ende Januar 2013 dränge. Sollte das nicht passieren, wolle er aus seiner Verbindung austreten. Und jetzt, Monate später, bekommen wir von einem Berliner Regierungsmitglied zu hören, er denke überhaupt nicht an einen Austritt. Herr Büge selbst findet seine Burschenschaft großartig, wie wir wissen. Welches völkisch-nationalistische Weltbild im Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ herrscht, dürfte hinlänglich bekannt und unstrittig sein. Auch wenn es mir schwerfällt, ich zitiere: „Eine einseitige Geschichtsbetrachtung, wie sie sich beispielsweise im Terminus von der „Befreiung“ niederschlägt, und den daraus resultierenden Schuldkult lehnen wir jedoch ab, da er zu nationalem Selbsthass führt und unsere Jugend ihrer Zukunft beraubt.“ Nachzulesen auf der Internetseite, oder wie es in rechtsextremen Kreisen heißt: im Weltnetz der Burschenschaft DresdensiaRugia , Mitglied im Dachverband „Deutsche Burschenschaft“. Seit Anfang dieses Jahres wird die „Deutsche Burschenschaft“ von der „Wiener akademischen Burschenschaft Teutonia“ geleitet. Die Teutonia hat es sich zum Ziel gesetzt, „ihre Mitglieder zu charaktervollen Männern zu erziehen“, das bedeutet „das mannhafte Eintreten für Heimat und Volk sowie die Pflege von völkischem Wesen“. Die Gothia selbst hat auch schon klar gemacht, wo sie politisch steht: Sie veröffentlicht unerträgliche Witze über einen antisemitischen Vorfall in Hamburg, und sie Für DIE LINKE im Abgeordnetenhaus: Carola Bluhm lädt Redakteure der Zeitung „Junge Freiheit“ und Leiter des rechtsradikalen „Instituts für Staatspolitik“ zu Vorträgen ein. Senator Czaja schaut zu, verteidigt, duldet und erklärt es zur Privatangelegenheit seines Staatssektretärs . Die SPD scheint unangenehm berührt, aber unternimmt nichts. Der politische und kulturelle Wandel im Senat bildet sich an diesem gruseligen Beispiel gut ab, von wegen linke Politik. Carola Bluhm 150 Jahre deutsche Arbeiterbewegung Getrennt marschieren, vereint schlagen? U nter dem Titel „150 Jahre Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ diskutierten Prof. Dr. Reinhard Rürup (SPD) und Prof. Dr. Jürgen Hofmann (DIE LINKE), Mitglied, bzw. Vorsitzender in der Historischen Kommission ihrer jeweiligen Partei am 11. April im Karl-Liebknecht-Haus die gemeinsame Wurzel ihrer Parteien, den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV). Klar arbeiteten die beiden Historiker die Verdichtung sozialistischer Tätigkeit vor der Gründung des ADAV, dessen bewusste Besinnung auf eigene (Arbeiter-) Interessen sowie die Facetten des streitbaren und umstrittenen Ferdinand Lasalle heraus. Einig waren sich Rürup und Hofmann auch in der Feststellung, dass die formale Einheit der Arbeiterbewegung eher die Ausnahme als den Normalfall darstellen dürfte. Je näher zur Gegenwart, desto mehr trennende Aspekte Jürgen Hofmann, Anni Seidl, Reinhard Rürup, Klaus Lederer (von links nach rechts) wurden offenbar, insbesondere als später die Diskussion geöffnet wurde. Die ebenfalls sehr kenntnisreichen rund 100 Besucher brachten zahlreiche weitere Aspekte zur Sprache, die sich vor allem um die Aufarbeitung alter und neuer Streitpunkte drehten. Fazit nach zwei intensiven Stunden: Die Eigenständigkeit beider Parteien muss kein Nachteil sein und es hätte noch viele Fragen gegeben. Genau dies zeigt aber auch den geschichtlichen Reichtum der deutschen Arbeiterbewegung. Und darauf kann man ruhig ein wenig stolz sein. André Ullmann 9. Mai – Tag des Sieges: Wer nicht feiert, hat verloren! Feiert mit uns den 68. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands und des Sieges über den Faschismus! Wir möchten an die große Leistung der Roten Armee erinnern, die dem von Nazideutschland ausgegangenen Morden ein Ende bereitete. Neben Informations- und Bücherständen, russischer Küche wird es ein deutsch/ russisches Kulturprogramm mit dem Internationalen Chor Impuls Gropiusstadt, Trio Scho, Duo MaSur und Trio „Dawaj Walaj“, Tralalka, Miserlou und 44 Leningrad sowie Zeitzeugen geben. Kommt am 9. Mai 2013 ab 11 Uhr! Treptower Park, Puschkinallee, Parkplatz Rosengarten, in der Nähe des sowjetischen Ehrenmals! Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten http://neuntermai.vvn-bda.de/ Seite 8 | mittendrin Mai 2013 Das ist das Letzte Der Lenz ist da! Die Dampfer starten. Die Tulpen sprießen. Die Mieten steigen. Die Wohnungseinbrüche wuchsen um 30 Prozent. Alles sammelt neuen Mut, Frohsinn in allen Stadtteilen. Besonders viel passiert in der unpassierbaren Stadtmitte. Ein Bohrer bohrt sich ins Erdreich, jahrelang. Dann gelingt ohne Bus oder Fahrrad der Katzensprung vom Reichstag zum Rathaus! Sofern die Maulwürfe nicht wieder auf altes Gemäuer oder seltene Fledermäuse stoßen. Dann wäre Schönefeld doch noch früher fertig als der U-Bahnhof ´Unter den Linden´. Mehdorn und Platzeck würden sich besaufen! Aber danach käme Wowereit, der das umweltschädlichste Dienstauto der Stadt hat, mit der U-Bahn ohne Abgase zum Kanzleramt. Es geht aufwärts! Die Buletten wiehern vor Freude über ihre Beimengungen. Aber der Alex „bleibt flach“! Die Mindestlöhne auch. Auch die Zinsen für´s Spargeld. Und auch die Wahlchancen der FDP und anderer Piraten. Bei den Linken kommt es darauf an, wen man fragt. Die Alten sammeln „Restwut“ gegen die Mästung der Reichen. Die Jungen twittern Revolte gegen die Barby-Puppen am Alex. Der Vorstand formiert seine Stoßtrupps – frech wie Oskar, gewitzt wie Gregor, scharf wie Sahra, sachlich wie Rixi, zäh wie Lederer, gewappnet wie Gesine … Wäre doch gelacht, wenn wir die Meinungsforscher nicht widerlegen! Der Lenz ist da – aber die Küken werden im Herbst gezählt! Mitte Juni kommt das Wahlprogramm – doch jeder Schritt Bewegung ist wichtiger als ein Dutzend Programme! Alle bislang bundesweit regierenden Parteien sind austauschbar. Das zementiert den politischen Kurs und die soziale Lage. Wer die Richtung ändern will, muss Die Linke wählen. Unser Programm ist so logisch und lebensnah, dass sich alle anderen Parteien ein paar Blätter davon abzupfen. Der Lenz ist da, lasst uns rote Knospen treiben! Arthur Paul DIE LINKE Berlin Mitte Wir alle sind betroffen: Kein Luxusviertel Mauerpark Aufstehen gegen Mietsteigerungen Der Bezirk Mitte hat den nördlichen Rand des Mauerparks dem bekannten Großbauinvestor, Klaus Groth, überlassen. Seit vielen Jahren sollte hier eigentlich eine Grünfläche entstehen. Doch Groth will stattdessen 530 Luxuswohnungen bauen. Viele Bewohner im Wedding und im Prenzlauer Berg sind damit nicht einverstanden. Als vereintes Bündnis wollen sie die Bebauung aktiv verhindern. Für DIE LINKE sprach Regina Sternal mit zwei Anwohnerinnen über ihre Sorgen, Wünsche und konkreten Aktivitäten. zwischen Arm und Reich kommen. Ich kenne jetzt schon Stadtvillen-Viertel, deren Eingänge durch Security nach außen abgeschirmt und abends dicht gemacht werden. Anke, Adomat, Gleimstr. 64 Mein Haus liegt direkt an der geplanten ZufahrtsRampe für die Bau- und Wohnerschließung des geplanten Luxusviertels. Ich befürchte jahrelangen Baulärm und Schwerlastverkehr im 5 Minuten Takt. Im Anschluss muss ich dann auch noch mit höherer Miete rechnen. Um meinen Protest zu zeigen habe ich ein Transparent von meinem Balkon gehängt: „Kein Luxusviertel am Mauerpark“. Ich hoffe, dass ich damit andere Anwohner motiviere, sich das auch nicht gefallen zu lassen und aktiv zu werden. Ich z.B. bin jetzt in der Bürgerinitiative aktiv geworden und verteile im Kiez Flyer und Plakate. Wachsender Widerstand der Anwohner Marina, Schanhoeva, Graunstr. 20 Ich finde es schrecklich, dass Veränderungen hier im Kiez über unsere Köpfe entschieden werden. Wir werden nicht gefragt, wie wir leben wollen. Meiner Meinung nach stehen beim geplanten Luxusviertel wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Es wird zu einer Trennung Impressum: Bezirksvorstand Berlin-Mitte der Partei DIE LINKE Geschäftsstelle: Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin Telefon 24 009 336/204, Fax: 24 009 337 E-Mail-Adresse: [email protected] Internet: www.dielinke-berlin-mitte.de V.i.S.d.P.: Thilo Urchs DIE LINKE. Berlin-Mitte im Internet ! www.dielinke-berlin-mitte.de Aktuelle Informationen des Bezirksverbandes DIE LINKE in Berlin-Mitte sowie die »mittendrin« zum Herunterladen. DIE LINKE. BVV-Fraktion Berlin-Mitte im Internet ! www.linksfraktion-berlin-mitte.de Bezirksverband Mitte – Facebook Die Aktivitäten der Fraktion DIE LINKE in der BVV Mitte – immer auf dem neusten Stand. Satz + Druck: R. Metzler/Druckerei Bunter Hund, Berlin Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Eine Parallelität zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht (Genus und Sexus) besteht nicht. Bezeichnungen mit der Endung –innen werden deshalb nur verwendet, wenn ausschließlich von weiblichen Personen die Rede ist. Redaktionsschluss: 22.04.2013 Ausgabetag für Nr. 06/2013 – 06.06.2013 Ich bin 18 Jahre alt und wohne zurzeit noch bei meinen Eltern. Aber natürlich möchte ich auch in mal meine eigenen vier Wände haben. Ich bin hier aufgewachsen und möchte zusammen mit meinen Freundinnen im Kiez bleiben. Bezahlbaren Wohnraum hier zu finden ist jedoch schwierig. Wir brauchen keine Luxuswohnungen sondern schöne Wohnungen, die wir uns im Kiez leisten können. Meine Freundinnen und ich wollen, dass eine Volksbefragung statt findet. Wir sind sicher, dass die Mehrheit im Viertel gegen Luxuswohnungen sind. Termine: 07.05. 19.00 Uhr Informationsveranstaltung: „Kein Luxusviertel am Mauerpark“ Freie Schule am Mauerpark, Aula. Wolliner Str. 25/26 Info: www.mauerpark.org Wir gratulieren im Mai zum Geburtstag! Zum 97. zum 94. zum 92. zum 89. zum 88. zum 87. zum 86. zum 85. zum 84. zum 83. zum 82. zum 80. zum 75. zum 70. Dora Buchwald Gerhard Hiller Erna Neuberger Günter Krüger Ingeborg Schlag Helene Bilkenroth Gerhard Pfeiffer, Sigrid Zimmermann Irmgard Tinz, Gerhard Hanusch, Marlit Hartig Ursula Eberhardt, Lieselotte Meschter, Sabine Nathan Ruth Claus, Hans-Joachim Ermer, Hannelore Hanusch, Hermann Kähler, Kurt Pätzold, Ursula Witt Eva Braun, Harald Freudenberg, Ingomar klein, Horst Rost, Peter Urchs Manfred Maser Gisela Funke, Dieter Ziegelitz Rainer Scholz, Ursula Teltow