Programmheft - Badisches Staatstheater Karlsruhe
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Programmheft - Badisches Staatstheater Karlsruhe
VALER SABADUS „A MUSICALL BANQUETT“ 1610 EINE SAMMLUNG VON ROBERT DOWLAND (1591–1641) „... ausgewählte erlesene Lieder der hervorragendsten englischen, französischen, spanischen und italienischen Komponisten“ Anonym Sta notte mi sognava Anonym Passava Amor su arco dearmado Pierre Guédron (1565–1619/20) Si le parler et le silence John Dowland John Dowland (1563–1626) A Fancy (Laute solo) Lachrimae (Laute solo) Far from triumphing court Lady, if you so spite me Robin (Laute solo) My Lady Hunsdon’s Puffe (Laute solo) Daniel Bacheler (1572–1619) To plead my faith Guillaume Tessier (~1540–1582) In a grove most rich of shade Anthony Holborne (~1545–1602) My heavy sprite Anonym Go, my flock, go get you hence John Dowland Alessandro Piccinini (1566–1638) Toccata (Theorbe solo) Chiaccona (Theorbe solo) In darkness let me dwell Giovanni Girolamo Kapsberger (~1580–1651) Toccata (Laute solo) Corrente (Laute solo) Giulio Caccini (1551–1618) Amarilli mia bella Domenico Maria Melli (frühes 17. Jahrhundert) Anonym Vuestros ojos tienen d´Amor Se di farmi morire Valer Sabadus Countertenor Axel Wolf Laute & Theorbe Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. 26.2.16 20.00 CHRISTUSKIRCHE AM MÜHLBURGER TOR Dauer ca. 1 ¼ Stunden DIE KUNST DER LAUTE Denkt man an England und seine Musik, denkt man an Henry Purcell, Edward Elgar oder Benjamin Britten, mit großer Wahrscheinlichkeit auch an die Beatles und andere Pop- und Rockbands und selbstverständlich an Händel, den eingewanderten Sachsen, der mit seinen Opern und Oratorien das Londoner Musikleben des 18. Jahrhunderts geprägt hat. Doch es gibt ein weiteres Kapitel der europäischen Musikgeschichte, das wie kein anderes mit England verbunden ist: die weltliche Lautenmusik der Renaissance. Zwar gab es seit dem frühen 16. Jahrhundert auch in Italien, Frankreich und in deutschen Landen Komponisten, die für das Zupfinstrument geschrieben haben, doch in England erlebten Lautenspiel bzw. lautenbegleiteter Liedgesang im 16. und 17. Jahrhundert eine besondere Blüte. Protagonist dieser Kultur war John Dowland, ein seinerzeit europaweit bekannter Komponist und Lau2 tenist, der von 1598 bis 1606 am dänischen und – nach mehreren erfolglosen Bewerbungen – von 1612 bis zu seinem Tod 1626 auch am englischen Hof wirkte. Die Politik Elisabeths I. im so genannten „Goldenen Zeitalter“, d. h. während ihrer Regentschaft von 1558 bis 1603, hatte zu beträchtlichem Wohlstand des Bürgertums geführt. Kunst und Musik waren nun nicht mehr auf die Aristokratie beschränkt, was sich auch in der Nachfrage nach Notenausgaben niederschlug. Dowlands 1597 erschienenes „Firste Booke of Songs and Ayres“ mit eigenen Lautenliedern war so erfolgreich, dass zwei weitere Songbooks folgen sollten, die mehrmals und zum Teil in sehr hohen Stückzahlen aufgelegt wurden. Auch Dowlands Sohn Robert war Lautenist und übernahm nach dem Tod seines berühmten Vaters 1626 dessen Stellung als Instrumentalist am Königshof. Er ist weniger durch eigene Werke als durch zwei Sammelbände mit zeitgenössischer Lautenmusik bekannt geworden, die er 1610 als 19-Jähriger mit der Unterstützung seines Vaters zusammenstellte und veröffentlichte: A Musicall Banquet und Varitie of Lute-Lessons. A Musicall Banquet, aus dem in diesem Konzert dreizehn Titel gespielt werden, ist die erste in England veröffentlichte Zusammenstellung mit Liedern englischer, französischer, spanischer und italienischer Komponisten. Als Vorbild könnte die 1608 in Paris erschienene Sammlung Airs de différents autheurs, mis en tablature de luth von Gabriel Bataille gedient haben. Dowlands Anthologie beinhaltet insgesamt 20 Lautenlieder in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und richtete sich sowohl an professionelle Musiker als auch an Amateure. Die meisten Lieder folgen dem Topos der sehnsüchtigen Schwärmerei und unerfüllten Liebe und sind in einem berührenden Klagegestus gehalten. Stilistisch stellen sie einen Querschnitt dar und beinhaltet Bearbeitungen polyphoner Vokalmusik, strophische Lieder mit Tanzoder tanzartigem Rhythmus und durchkomponierte, nicht-strophische Lieder im italienischen monodischen Stil. Raphael Rösler 3 Anonym Sta notte mi sognava John Dowland (1563–1626) Lady, if you so spite me Sta notte mi sognava Ch’all’inferno mestamente me n’andava, Non per i miei peccati Ma per veder chi fanno i dannati Heute Nacht träumte ich, wie ich traurig zur Hölle ging, nicht wegen meiner Sünden, sondern um die Verdammten zu sehen. Stando la mi pareva Che nel mezzo Plutone si sedeva, Tra quei spiriti infernali Chi dan’al’alma tanti stragi mali Als ich da stand, schien mir, dass Pluto mitten unter jenen Höllengeister saß, die der Seele so viele schlechte Beispiele geben. Lady, wenn Ihr mich so ablehnt, warum küsst und erfreut Ihr mich so oft, sicher, dass mein Herz, bedrängt und bedrückt, vor Freude brechen wird? Wenn Ihr mit Freude, mich zum Überfüllen wollt, kommt, küsst mich, Süße, und tötet mich. So sollt ihr Euer Herz erleichtern; und ich werde zufrieden ruhen und erfreut sterben. John Dowland Robin (Laute solo) Pierre Guédron (1565–1619/20) Si le parler et le silence Si le parler et le silence Nuit à notre heur également, Parlons donc, ma chère espérance, Du cœur et des yeux seulement; Amour, ce petit dieu volage Nous apprend ce muet langage. Wenn das Sprechen und das Schweigen unserem Glück gleichermaßen schaden, sprechen wir also, meine geliebte Hoffnung, nur mit dem Herzen und den Augen; Amor, dieser kleine unbeständige Gott, lehrt uns diese stumme Sprache. Que le regard vole et revole, Messager des nos passions, Et serve au lieu de la parole Pour dire nos intentions. Amour, etc, Der Blick möge hin- und herfliegen, Botschafter unserer Leidenschaften, und uns anstelle des Wortes dienen, um uns unsere Absichten mitzuteilen. Amor, usw. Mais si quelque âme est offencée De nous voir discourir des yeux, Nous parlérons de la pensée, Comme les anges dans les cieux. Amour, etc. Doch falls sich jemand angegriffen fühlt, wenn wir uns mit Blicken unterhalten, werden wir mit Gedanken sprechen wie die Engel im Himmel. Amor, usw. Ainsi par un doux artifice Nous trompérons les courtisans, Et nous rirons de la malice De mille fâcheux médisans, Qui n’en sauront pas d’avantage Ignorant, ce muet langage. Durch süßes Spiel täuschen wir so auch die Kurtisanen, und lachen über die Boshaftigkeit der tausend bösen Lästerzungen, die diese stummen Sprache nicht kennen und sie nicht nutzen. 4 Lady if you so spite me Wherefore do you so oft kiss and delight me, Sure that my heart, oppress’d and overcloyed, May break thus overjoyd? If you seek to spill me, Come kiss me, sweet, and kill me. So shall your heart be eased, And I shall rest content and die well pleased. John Dowland Lady Hunsdon’s Puffe (Laute solo) 5 Anonym Go, my flock, go get you hence Text von Sir Philip Sidney (1554–1586) Guillaume Tessier (~1540–1582) In a grove most rich of shade Text von Sir Philip Sidney (1554–1586) New perfum’d with flow’rs fresh growing. In einem schattigen Hain, wo übermütige Vögel tirilieren, zeigte der Mai, jugendlich, sein buntes Gewand geschmückt mit frischen Blumen. Astrophel with Stella sweet Did for mutual comfort meet Both within themselves oppressed, But each in the other blessed. Astrophel und die süße Stella trafen sich, um sich gegenseitig Trost zu spenden, beide innerlich bedrückt, doch durch den andern sehr beglückt. Stella, whose voice when it speaks Senses all asunder breaks; Stella, whose voice when it singeth Angels to acquaintance bringeth. Stella, deren Stimme, wenn sie spricht, die Sinne durcheinander bringt; Stella, deren Stimme, wenn sie singt, Engeln gleicht. Never season was more fit, Never room more apt for it; Smiling air allows my reason; These birds sing, now use the season. Nie war die Jahreszeit geeigneter, und nie der Ort passender dafür; Lächelnde Lüfte erlauben mir diesen Gedanken, diese Vögel singen, nutze nun die Zeit. Astrophel, said she, my love, Cease in these effects to prove. Now be still, yet still believe me, Thy grief more than death doth grieve me. Astrophel, sagte sie, mein Lieber, höre auf, so zu leiden. Sei nun ruhig, doch glaube mir nur, dein Kummer betrübt mich mehr als der Tod. If those eyes you praised be Half so dear as you to me, Let me home return stark blinded Of those eyes, and blinder minded. Wenn diese Augen, die du rühmtest, dir halb so teuer sind wie du mir, lass mich – von diesen Augen völlig geblendet – zurückkehren mit verblendetem Sinn. In a grove most rich of shade Where birds wanton music made, May, then young, his pied weeds showing, Go, my flock, go get you hence, Seek some other place of feeding, Where you may have some defence From the storms in my breast breeding, And showers from mine eyes proceeding. Gehet, meine Herde, geht von hinnen, suchet eine andere Weide, wo mehr Schutz zu finden ist vor den Stürmen, die in meiner Brust wohnen, und vor den Tränen, die aus meinen Augen strömen. Leave a wretch in whom all woe Lasst einen Elenden zurück, in dem aller Jammer keine Maß finden kann. Glückliche Herde, verzichtet auf einen, für den Heiterkeit keine Freude bedeutet, und der nur reich ist am Schatz der Enttäuschung. Can abide to keep no measure. Merry flock, such one forego, Unto whom Mirth is displeasure, Only rich in Mischief’s treasure. Stella hath refused me, Stella who more love hath proved In this caitiff heart to be Than can in good ewes be moved Towards lambkins best beloved. Stella hat mich abgewiesen, Stella, die diesem niederträchtigen Herzen mehr Liebe entlockte, als ein gutes Mutterschaf seinen geliebten Lämmchen erweisen kann. Why, alas, them doth she swaar That she loveth me so dearly, Seeing me so long to bear Coals of love that burn so clearly, And yet leave me hopeless merely? Warum, ach, schwört sie ihnen, dass sie mich innig liebe, wo sie so lange zusieht, wie mich das Liebesfeuer verzehrt, und doch mich ohne Hoffnung lässt? No, she hates me (well-away), Feigning love somewhat to please me, Knowing if she should display All her hate, Death soon would seize me, And of hideous torments ease me. Nein, sie hasst mich (durch und durch), gibt nur vor, mich zu lieben, um mir zu gefallen, weil sie weiß, würde sie all ihren Hass zeigen, dass mich der Tod bald holte und von furchtbaren Schmerzen erlöste. Then my dear flock, now adieu! Also, meine geliebte Herde, jetzt sag’ ich Lebewohl! Doch, wenn ihr auf eurer Wanderschaft die göttliche Stella trefft, erzählt ihr mit mitleidvollem Blöken, dass ihr armer Sklave ungerechterweise dahinsiecht. But, alas, if in your straying Heav’nly Stella meet with you, Tell her in your piteous blaying Her poor slave’s unjust decaying. 6 7 John Dowland In darkness let me dwell In darkness let me dwell, The ground shall Sorrow be, The roof Despair to bar All cheerful light from me, The walls of marble black That moistened still shall weep; My music hellish jarring sounds To banish friendly sleep. Thus wedded to my woes, and bedded to my tomb, O let me living die, Till death do come. In Dunkelheit will ich leben, Sorge soll der Boden sein; das Dach Verzweiflung, das all das freundliche Licht abschirmen soll; die Wände aus schwarzem Marmor, der auch benetzt noch weinen soll, meine Musik seien höllisch schrille Töne, die den erquickenden Schlaf fernhalten sollen. So mit meinem Jammer vermählt und in mein Grab gebettet, lasst mich lebend sterben, bis dass der Tod mich aufnimmt. In darkness let me dwell. In Dunkelheit will ich leben. Giovanni Girolamo Kapsberger (~1580–1651) Toccata (Laute solo) Dexava m’ya atras muy descuidado. Quam poco espacio pude gozar esto. Fortuna de embidiosa dixo luego: „Teneos, Amor; porque vays tam presto?“ Amor ging vorüber, ohne Bogen, sanftmütig und bescheiden, mit gesenktem Blick, ließ mich gänzlich unbeachtet zurück. Welch kurze Zeit nur konnte ich seiner teilhaftig sein. Die neidische Fortuna sprach: „Haltet ein, Amor, was eilt Ihr so schnell dahin?“ Bolvio de presto ami el nino ciego, Muy enojado en vers´reprehendido Que no ha reprehension do sta su fuego. Da wandte rasch das blinde Kind sich mir zu, erzürnt ob des Tadels, denn Leidenschaft kennt keinen Tadel. Ay prados, bosques, selvas, que criastes, Oh, wie die Haine, Wiesen, Wälder, die du erschufst, so freimütig war mein Herz, warum verhindertest du nicht solch Unglück? John Dowland A Fancy (Laute solo) Domenico Maria Melli (frühes 17. Jahrhundert) Se di farmi morire Text vom Komponisten 8 Passava Amor su arco dearmado Los ojos baxos, blando y muy modesto; Tan libre corazón como era el mio, Porque tan grande mal no te estorbastes. Giovanni Girolamo Kapsberger (~1580–1651) Corrente (Laute solo) Se di farmi morire Con crudeltà pensate Certo che v’ingannate. Che da la crudeltà nascono l’ire, E da l’ire lo sdegno, Che scaccia Amor Dal suo superbo regno. Anonym Passava Amor su arco dearmado Text von Jorge de Montemayor (1520–1561) Wenn ihr glaubt, mich mit Grausamkeit sterben zu lassen, täuscht ihr euch sicher. Aus der Grausamkeit erwächst der Zorn, und aus dem Zorn die Verachtung, die Amor verjagt aus seinem erhabenen Königreich. John Dowland Lachrimae (Laute solo) 9 Daniel Bacheler (1572–1619) To plead my faith Text von Robert Devereux, Earl of Essex (1566–1601) John Dowland Far from triumphing court Text von Sir Henry Lea Far from triumphing court and wonted glory He dwelt in shady unfrequented places, Time’s pris’ner now, he made his pastime story, Glady forgets court’s erst-afforded graces. That goddess whom he serv’d to heav’n is gone, And he on earth in darkness left to moan. But lo, a glorious light from his dark rest Shone from the place where erst this goddess dwelt, A light whose beams the world with fruit hath bless’d. Bless’d was the knight while he that light beheld; Since then a star fix’d on his head hath shin’d, And a saint’s image in his heart is shrin’d. Fern des glanzvollen Hofes und des gewohnten Ruhms lebte er am schattigen, selten besuchten Ort; als Gefangener der Zeit beschäftigt er sich mit der Vergangenheit und vergisst froh die einstigen Annehmlichkeiten des Hofes. Die Göttin, der er diente, ging in den Himmel, und er blieb auf Erden in Dunkelheit zurück und trauert. To plead my faith, where faith hath no reward; To move remorse, where favour is not borne; To heap complaints, where she doth not regard, Were fruitless, bootless, vain and yield but scorn. I loved her whom all the world admir’d. I was refus’d of her that can love none; Doch siehe, ein glänzendes Licht von seiner dunklen Ruhestätte scheint, von dem Ort, wo einst seine Göttin lebte, Beglückt war der Ritter, als er dieses Licht sah, Is dead and buried and for ever gone. Forget my name, since you have scorn’d my love, And womanlike do not too late lament; Since for your sake I do all mischief prove, I none accuse nor nothing do repent. I was as fond as ever she was fair, da ein Fixstern über seinem Haupt erstrahlte Yet lov’d I not more than I now despair. ein Licht, dessen Strahlen die Welt beglückte. und das Bild einer Heiligen in seinem Herzen bewahrt ist. And my vain hope, which far too high aspir’d, Anthony Holborne (~1545–1602) My heavy sprite Text von George Cliford, Earl of Cumberland (1558–1606) My heavy sprite, oppress’d with sorrow’s might, Of wearied limbs the burden sore sustains, With silent groans and heart’s tears still complains, Yet I breathe still and live in life’s despite. Have I lost thee? All fortunes I accurse Bids, thee farewell, with thee all joys farewell, And for thy sake this world becomes my hell. 10 Mein Vertrauen zu erflehen, wo Vertrauen keinen Lohn erhält; Reue zu erregen, wo kein Gefallen gewährt wird; Klagen aufzuhäufen, wo sie keine Beachtung schenkt, das wäre nutzlos, obendrein umsonst und brächte nichts als Verachtung. Ich liebte sie, die alle Welt bewunderte. Sie die niemanden lieben kann, verschmähte mich, und meine eitle Hoffnung, die viel zu viel ersehnte, ist tot, begraben und für immer dahin. Vergiss meinen Namen, da du meine Liebe verschmähst, und klage nicht zu spät, wie Frauen dies oft tun; deinetwegen leide ich, ich klage niemanden an und bedaure nichts. meine Zuneigung zu ihr war groß wie ihre Schönheit und meine Liebe nicht größer als meine Verzweiflung Mein Geist ist schwer; von Sorgen bedrückt, erträgt er schmerzvoll die Last ermüdeter Glieder, klagt mit stummem Seufzen und unter Herzenstränen, doch ich atme noch und lebe, das Leben verachtend. Hab ich dich verloren? Alle Schicksals mächte, die ich anrufe, sagen dir Lebewohl, und mit dir fahren auch alle Freuden dahin, und deinetwegen wird meine Welt zur Hölle. 11 Alessandro Piccinini (1566–1638) Toccata (Theorbe solo) Alessandro Piccinini Chiaccona (Theorbe solo) Giulio Caccini (1551–1618) Amarilli mia bella Amarilli, mia bella, non credi, o Del mio cor dolce desio, D’esser tu l’amor mio. Credilo pur, e se timor t’assale, Prendi questo mio strale; Aprimi il petto e vedrai scritto in cuore: „Amarilli è il mio amore.“ Amaryllis, meine Schöne, du glaubst nicht, dass du, meine Liebe, das süße Sehnen meines Herzens bist. Glaube es nur, und wenn dich Zweifel befällt, nimm diesen meinen Pfeil, öffne mir die Brust, und du liest auf meinem Herzen geschrieben: Amaryllis ist meine Liebste.“ Anonym Vuestros ojos tienen d’Amor Vuestros ojos tienen d’Amor no se que, Que me yelan, me roban, me hieren, me mata n a fè. Porque me mirays Con tanta aflicción, Y a mi corazón, Me aprisionays? Que si vos me mirays yo os acusare. Eure Augen, ich weiß nicht, was Amor in sie gelegt, machen mich schauern, nehmen mir alles, verwunden, töten mich. Warum schaut Ihr mich so kummervoll an, und nehmt mein Herz gefangen? Wenn Ihr mich anseht, so klag’ ich Euch an. 17.2. – 2.3. 2017 Neuinszenierung SEMELE Drama in drei Akten von Georg Friedrich Händel Floris Visser Regie Christopher Moulds Dirigent Mit Anna Devin, Ed Lyon, Terry Wey, Dilara Baștar, Katharine Tier u. a. Premiere 17.2.17 Weitere Vorstellungen 19., 23., 25. & 28.2.17 GROSSES HAUS Wiederaufnahme ARMINIO Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel Max Emanuel Cencic Regie & Titelrolle Helmut Stürmer Bühne & Kostüme George Petrou Dirigent Mit Gaia Petrone, Vince Yi, Juan Sancho u. a. WA-Premiere 24.2.17 Weitere Vorstellungen 26.2. & 1.3.17 GROSSES HAUS Konzerte mit Sandrine Piau, Vivica Genaux, Sine Bundgaard, David Hansen & vieles mehr! Der Vorverkauf läuft ab dem 12.2.16 für ABONNENTEN, Mitglieder der HÄNDELGESELLSCHAFT KARLSRUHE und Mitglieder der GESELLSCHAFT DER FREUNDE. Am 22.2.16 startet der Vorverkauf für alle Besucher. WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE 12 VALER SABADUS Countertenor Mit seiner glasklaren und androgynen Stimme singt Valer Sabdus trotz seines jungen Alters bereits in der Riege der weltbesten Countertenöre. Bei den INTERNATIONALEN HändelFESTSPIELEN KARLSRUHE 2016 verkörpert er auch in der Wiederaufnahme von Teseo die Titelrolle, für die er 2015 begeisterte Rezensionen erhielt. Die Saison 2015/16 startete er als Kaiser Nerone in Claudio Monteverdis L’incoronazione di Poppea an der Seite von Alex Penda – ein herausragendes Rollen- und Theaterdebüt am Theater an der Wien. Zudem sind Tourneen mit Concerto Köln, der Accademia Bizantina, eine Duett-Tournee und CDAufnahme mit dem Kammerorchester Basel und Nuria Rial geplant sowie Auftritte mit Les Folies Françoises und Philippe Jaroussky. Als Exklusivkünstler von Sony Classical erschien im Herbst 2015 seine aktuelle CD Caldara, auf der er vom Ensemble Nuovo Aspetto begleitet wird. Für seine Solo-CD Le belle immagini mit Arien von C. W. Gluck erhielt er einen Echo Klassik 2015. 14 AXEL WOLF Laute Internationale Bekanntheit erlangte Valer Sabadus 2012 für seine herausragende Interpretation als Semira in Leonardo Vincis Oper Artaserse an den Opernhäusern von Nancy, Lausanne und Köln, dem Theater an der Wien, dem Théâtre des Champs-Elysées, der Opéra Royal de Versailles und dem Concertgebouw Amsterdam. Die Produktion erschien auch als CD und DVD und erhielt zahlreiche Preise. Im gleichen Jahr wurde ihm der Preis der deutschen Schallplattenkritik für seine Solo-CD Hasse Reloaded (OehmsClassics) verliehen. Großen internationalen Erfolg feierte er auch als Menelao in Francesco Cavallis wiederentdeckter Oper Elena beim Festival International d’Art Lyrique d’Aix-enProvence. 2013 gab er sein fulminantes Debüt in der Titelrolle von Händels Xerxes an der Deutschen Oper am Rhein in der Inszenierung von Stefan Herheim. Axel Wolf deckt als einer der profiliertesten Lautenisten mit seinen musikalischen Aktivitäten ein großes Spektrum ab, vom Solospiel über Kammermusik bis Musizieren im Orchestergraben. Er arbeitet mit Partnern wie Dorothee Oberlinger, Irvine Arditti, Sebastian Hess, Rüdiger Lotter, Stefan Temmingh oder Joel Frederiksen. Reisen führen ihn auf internationale Fetivals in Brügge oder Utrecht, nach Rom, Tokio und New York, als Solist oder mit Ensembles wie der Musica Fiata, Ars Antiqua Austria, dem Freiburger Barockorchester, dem Orchestra of the Age of Enlightenment oder The English Concert London. Von 2000 an wirkte er als regelmäßiger Gast an der Bayerischen Staatsoper München unter dem Dirigat von Ivor Bolton, Harry Bicket oder Christopher Moulds. Sein Gitarren- und Lautenstudium absolvierte er bei Hans Michael Koch. Neben Meisterkursen bei Nigel North und Hopkin- son Smith folgten weitere Studien bei Rolf Lislevand. Für den Dokumentarfilm Sonbol komponierte und produzierte er die Musik, 2011 wirkte er in diversen Fernsehproduktionen des BR sowie bei der Talkshow 3nach9 von Radio Bremen mit. Die CD Requiem for a Pink Moon mit Joel Frederiksen und dem Ensemble Phoenix Munich wurde 2013 mit dem Echo in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“ ausgezeichnet. In Opern-, Konzert- und CD-Produktionen arbeitete er zusammen mit Dirigenten wie Peter Schreier, Lajos Rovatkay, Enoch zu Guttenberg, Joshua Rifkin und Alan Curtis. Neben zahlreichen Einspielungen als Continuospieler und Begleiter erschienen bisher vier Soloalben. 15 IMPRESSUM BILDNACHWEISE HERAUSGEBER STAATSTHEATER KARLSRUHE AXEL WOLF VALER SABADUS GENERALINTENDANT Peter Spuhler Marc Dietenmeier Henning Ross VALER SABADUS BEI SONY CLASSICAL KAUFMÄNNISCHER DIREKTOR Johannes Graf-Hauber VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier GENERALMUSIKDIREKTOR Justin Brown ORCHESTERDIREKTOR & KONZERTDRAMATURG Axel Schlicksupp REDAKTION Michael Fichtenholz, Raphael Rösler CALDARA Valer Sabadus und das Ensemble nuovo aspetto spielen selten zu hörende Arien des venezianischen Barockkomponisten Antonio Caldara, darunter 6 Weltersteinspielungen. „Engelsgleicher Gesang“ Opernglas „...einer der besten Countertenöre unserer Tage“ Fono Forum LE BELLE IMMAGINI Eine facettenreiche Hommage an den berühmten Kastraten Giuseppe Millico mit Opernarien von Gluck und Sacchini, begleitet von der Hofkapelle München unter Alessandro De Marchi. „Ein Fest für die Stimme!“ Fono Forum STAATSTHEATER KARLSRUHE Saison 2015/16 Programmheft Nr. 302 www.staatstheater.karlsruhe.de 16 LA CLEMENZA DI TITO Die Weltersteinspielung von Glucks Oper La Clemenza di Tito mit Valer Sabadus und dem Ensemble l’arte del mondo. www.sonymusicclassical.de www.valer-sabadus.de www.facebook.com/sonyclassical Foto C Henning Ross Echo Klassik 2015: Beste solistische Gesangseinspielung des Jahres Ebenfalls erhältlich: