Leseprobe - MV-Terra
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Blick auf die malerische Schlossanlage von Putbus mit dem Denkmal des Fürsten Wilhelm Malte I. davor und der Schloss- und Pfarrkirche im Hintergrund. Putbus, Mitte der 1930er-Jahre Seite 13 unten: Das Schloss sollte von der »wilhelminischen Verschandelung« befreit und der Bau einer »sozialistischen Nutzung« (Pionierpalast, Kulturhaus) zugeführt werden. Behördliche Inkompetenz, Schlendrian und Geldnot brachen allen Projekten das Genick. 12 Seite 13 oben: Von 1867 bis 1872 entstand dieser Bau unter der Lei- Das zur Ruine zurückgebaute Haus wurde 1962 gegen den Willen der tung des Berliner Architekten Pavelt, nachdem das klassizistische meisten Rüganer gesprengt und abgetragen. Die Steine verwendete Schloss von Steinmeyer Weihnachten 1865 abgebrannt war. Die Ur- man zu Neubauten und zur Vergrößerung der Pferdeställe für die teile der Kunstexperten schieden sich am historisierenden Stil. Ralswieker Störtebeker-Festspiele oder für den Straßenbau. Schloss Schloss Putbus war bis 1962 der größte Profanbau Rügens. Putbus, 1956 bis 1958 Auf dem höchsten Granitzhügel, dem 107 Meter hohen Tempelberg, ließ Fürst Wilhelm Malte I. 1836 bis 1846 ein Jagdschloss im Stile der Tudorgotik errichten. Eigene Pläne, durch Steinmeyer d. J. umgesetzt und von Schinkel durch den zentralen Rundturm ergänzt, führten zu diesem imposanten Bau, der ein Wahrzeichen der Insel geworden ist. Von seinem Turm sieht man bei klarem Wetter weit über die Ostsee und Rügen und erkennt auch die Kirchtürme von Stralsund und Greifswald. Berühmt ist die gusseiserne Wendeltreppe mit ornamental durchbrochenen Stufen, die nichts für schwache Nerven ist. Binz, Jagdschloss Granitz, Mitte der 1930er-Jahre Ein kleineres Jagdschloss gleichen Stils entstand 1834/1835 in Karnitz. Karl C. E. von Usedom ließ es für seinen Sohn Guido errichten und von einem Park umgeben. Guido von Usedom wirkte als arrivierter Diplomat maßgeblich am Friedensschluss zwischen Preußen und Dänemark 1864 mit. Karnitz, 1930 15