hier fallen grenzen - Bank für Kirche und Diakonie
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hier fallen grenzen - Bank für Kirche und Diakonie
Hier fallen Grenzen 9.00 Uhr Housekeeping Sandy Ludwikowski übernimmt heute Etage 3. Zehn Zimmer wird sie in den kommenden Stunden herrichten. Betten abziehen, neu beziehen, das Bad reinigen, Staub wischen, Staub saugen und am Ende nass aufwischen. Eine halbe Stunde Zeit steht Sandy pro Zimmer zur Verfügung. 8.30 Uhr Dienstbesprechung Pünktlich beginnt die Teambesprechung des Housekeepings. Hausdame Silvia Mickeleit hat die anstehenden Arbeiten in den Dienstplan eingetragen. v.l.n.r Isabel Eisenbart, Sandra Grabasch, Silvia Mickeleit und Sandy Ludwikowski 10.00 Uhr Küche In der Küche laufen die Vorbereitungen für das Mittagessen der Hotelund Tagungsgäste auf Hochtouren. v.l.n.r Arnika Schurig, Artur Bizon, Martin Zeh 8.30 Uhr Dienstbesprechung 11.00 Uhr Rezeption Für einen besonders freundlichen Empfang sorgt Tania Mârques-Pires. 13.00 Uhr Restaurant Kommunikationstrainerin Sarah Benke (rechts im Bild) und Neçmiye Açikbaš sorgen für eine reibungslose Verständigung im Service. | 22 | Geschäftsbericht | 2012 11.00 Uhr Rezeption Berlin. Nicht nur aufgrund seiner Nähe zur ehemaligen Mauer ist der Name Grenzfall für das Hotel an der Ackerstraße so passend. Im täglichen Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen sollen Grenzen fallen. 26 Menschen mit Handicap haben hier, jenseits der Behindertenwerkstatt, nicht nur eine Arbeit, sondern auch Anerkennung gefunden. Bereits nach zwei Jahren schreibt das neue Haus schwarze Zahlen, ein besonderer Erfolg. Die meisten Mitarbeitenden sind schon von Beginn an dabei und machen ihre Arbeit mit Stolz. Der tarifliche Lohn unterstreicht ihre Leistungen. 9.00 Uhr Housekeeping Die Finanzierung des Umbaus des ehemaligen Altenwohnheims zum Hotel gestaltete sich zunächst schwierig, die meisten Banken und Finanzvermittler wollten oder konnten aufgrund der Bankenkrise die ungewöhnliche Idee nicht unterstützen. Hier wiederholt sich Geschichte: Zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre war es unter anderem Pastor Martin Niemöller im westfälischen Münster, der keine Gelder für die Finanzierung einer Kindertagesstätte bei den Banken und Sparkassen bekam. Er gründete infolgedessen eine evangelische Darlehensgenossenschaft in Münster, ein Vorläuferinstitut der heutigen Bank für Kirche und Diakonie. Eine Bank gründen musste Geschäftsführer Reinhardt Burghardt nicht mehr: Bei der Bank für Kirche und Diakonie traf er auf offene Ohren. Sie war das einzige Haus, das bereit war, sich mit dem Konzept ernsthaft auseinanderzusetzen. „Gerade weil anfangs einige Widerstände zu überwinden waren, bin ich heute stolz, dass es uns gelungen ist, dieses besondere Hotel hier auf die Beine zu stellen“, so Reinhardt Burghardt heute im Rückblick auf zwei Jahre Hotel Grenzfall. „Uns hat die Idee damals überzeugt“, erinnert sich Brigitte Krause, Betreuerin bei der Bank für Kirche und Diakonie. „Die Rahmenbedingungen waren solide. So konnten wir das tolle Projekt befürworten.“ Ein Mix aus Bankdarlehen und Mitteln aus dem Programm „Sozial Investieren“ der KfW sowie Gelder des Integrationsamts haben die Realisierung des ersten Integrationshotels in Berlin möglich gemacht. Infos, Kontakt und Buchung unter: www.hotel-grenzfall.de Verein Schrippenkirche 10.00 Uhr Küche Im Herbst 1882 gründeten einige christlich denkende Handwerker mit dem Journalisten Konstantin Liebich den Verein „Dienst an Arbeitslosen“. Sie veranstalteten für die Obdachlosen Berlins sonntägliche Gottesdienste, die mit einem einfachen Frühstück begannen. So nannte der Volksmund den Verein bald die „Schrippenkirche“. Erst kamen 25, bald Hunderte. Doch Brot und geistliches Wort allein genügten auf Dauer nicht, die Menschen brauchten Arbeit. Im Jahre 1901 konnte der Verein mit einer großzügigen Spende ein Haus in der Weddinger Ackerstraße errichten. Ein Jugendheim zur vorübergehenden Unterbringung junger Obdachloser wurde geschaffen. Eine Arbeitsstätte entstand, in der gesammelter Trödel wieder aufgearbeitet und weiterverkauft wurde. Jeder, der um Kleidung, Essen oder andere Unterstützung bat, hatte die Möglichkeit, in den verschiedenen Arbeitsbereichen stunden- oder tageweise zu arbeiten. Nach dem Krieg fingen Diakonissen an, das Werk wieder aufzubauen. Im Herbst 1979 entstand das neue Haus, in dem zunächst 109 Menschen ein Zuhause fanden. Später wurde das ehemalige Kinder- und Mädchenheim zum Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung und für alte Menschen umgebaut. Das Wohnheim für geistig behinderte Erwachsene besteht bis heute mit 48 Plätzen fort. Das Altenwohnheim hingegen hat der Verein 2010 in das integrative Hotel Grenzfall verwandelt. | 23 | www.KD-BANK.de 13.00 Uhr Restaurant