Ein Luftballon flog bis nach Frankreich

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Ein Luftballon flog bis nach Frankreich
SCHUSSEN - UMLACH / RUND UM BIBERACH
Schwäbische Zeitung
Montag, 10. Februar 2014
Barbara Schmid
braucht dringend
einen Spender
Diagnose: Leukämie –
Tauchsportclub Bad Buchau organisiert am
23. Februar eine Registrierungsaktion
aktion, bei der sich möglichst viele
potenzielle Stammzellenspender re●
gistrieren lassen können. Der Verein
BAD BUCHAU/AULENDORF - Die 46- hat als Ziel 1000 neue Spender ausjährige Barbara Schmid ist an Blut- gegeben.
krebs erkrankt. Und ihre einzige
Ob Spender und Empfänger zuÜberlebenschance ist eine Stamm- sammenpassen, darüber entscheizellenspende.
den die Gewebemerkmale, erklärt
Als Schmid bei ihrer Tätigkeit als Yvonne Renz, die Aktionsbetreuerin
Krankenschwester im Parksanatori- der DKMS. Weltweit hat die Organium Aulendorf Anfang Dezember sation vier Millionen möglicher
plötzlich in Atemnot gerät, denkt sie Stammzellenspender erfasst und arsich nicht viel dabei und stempelt die beitet auch mit anderen Dateien zuSituation als lapidaren Zwischenfall sammen. Bei der Registrierung werab. Doch die Atemnot hält an. Sie den dem Spender fünf Milliliter Blut
sucht ihren Hausarzt auf. Er schickt abgenommen, für die dann die Gesie sofort ins Krankenhaus nach Bad webemerkmale bestimmt, also typiWaldsee. Auf der Intensivstation be- siert werden.
kommt sie dann die Diagnose geBarbara Schmid ist allen Beteiligstellt, die ihr Leben dramatisch ver- ten unendlich dankbar und hätte nie
ändert: Leukämie, Blutkrebs. „Das damit gerechnet, dass sich so viele
war ein Schock. Ich wurde direkt aus Menschen für sie und ihr Schicksal
dem Leben gerissen. Von einem auf einsetzen. „Jetzt ist die Hoffnung naden anderen Tag ist alles ganz an- türlich riesengroß, dass ein passenders“, beschreibt Schmid die unvor- der Spender gefunden wird“, fasst sie
stellbare Erkenntnis des Moments.
ihren Wunsch in Worte und wartet
Aktuell befinab. Immer wiedet sich die Mutder kommt ihr
„Fall niemand
ter zweier erder
Gedanke,
gefunden wird, dann dass es doch jewachsener Kinder in der Unimanden geben
muss ich mein
klinik Ulm und
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Schicksal wohl
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helfen kann und
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material mit ihgebracht. Ihren
rem
übereinBarbara Schmid
Zustand
bestimmt. Dabei
schreibt sie selbst als stabil: „Es geht lässt sie die Gegenseite nie außer
mir den Umständen entsprechend Acht und überlegt auch, was gegut.“ Die Chancen auf Heilung sind schieht, wenn ihr sogenannter geneaber gering, das ist ihr bewusst. Täg- tischer Zwilling verschollen bleibt:
lich erhält sie Briefe oder Anrufe von „Falls niemand gefunden wird, dann
ihrer Familie und Freunden oder be- muss ich mein Schicksal wohl annehkommt Besuch. „Ich bin mit meiner men.“ Doch bis dahin will Schmid –
Krankheit nicht alleine“, freut sich auch aufgrund der enormen UnterSchmid und meint damit auch das stützung von ihrer Familie und ihren
Engagement ihrer früheren Arbeits- Freunden – den Kampf gegen die
kollegen und Sportfreunde. Denn Krankheit aufnehmen. Dabei ist ihr
der Tauchsportclub Bad Buchau or- sehr wohl bewusst, dass es Höhen
ganisiert in Zusammenarbeit mit der und Tiefen geben wird. „Denn wie es
DKMS (Deutsche Knochenmark- weitergeht steht in den Sternen.
spenderdatei) eine Registrierungs- Manche Patienten müssen bis zu einem Jahr warten – wenn sich überhaupt ein Spender findet.“ In der
Uniklinik wird sie jedenfalls in den
nächsten Tagen erneut eine Chemotherapie bekommen.
Die Registrierungsaktion habe
aber in jedem Fall etwas Gutes, wie
Schmid betont: „Wenn es mir nicht
hilft, dann hoffe ich sehr, dass es anderen hilft.“
Von Wolfgang Heyer
und Annette Grüninger
Die Registrierungsaktion findet
am Sonntag, 23. Februar, von 11
bis 15 Uhr in der Federseeschule
Bad Buchau, Auf dem Bahndamm
3, statt.
Barbara Schmid hofft auf eine
FOTO: PRIVAT
Stammzellenspende.
Polizeibericht
●
Alkoholisierter Fahrer riskiert einiges
als die erlaubten 100 Kilometer pro
Stunde unterwegs. Zudem schnitt
der 21-Jährige auch an unübersichtlichen Stellen die Kurven. Bei der
Kontrolle stellte die Polizei eine
Alkoholisierung fest. Seine Weigerung zur Blutentnahme nutzte dem
Mann nichts. Sie wurde durch eine
Bereitschaftsrichterin angeordnet.
Seinen Führerschein durfte der
Mann vorläufig noch behalten.
EBERHARDZELL/UMMENDORF (sz)
- Nur weil es keinen Gegenverkehr
gab, ist das Fehlverhalten eines
Autofahrers am Samstagnachmittag
nach Angaben der Polizei ohne
Folgen geblieben.Einer Polizeistreife war am Samstagnachmittag
kurz nach 15 Uhr ein Audi aufgefallen, der von Eberhardzell in
Richtung Ummendorf fuhr. Dabei
war der Fahrer deutlich schneller
Gemeinschaftsschule
●
Federseeschule veranstaltet Infoabend
BAD BUCHAU (sz) - Die Gemein-
schaftsschule am Federsee lädt
Eltern, deren Kinder derzeit in die
vierte Klasse gehen, heute, Montag,
um 19.30 Uhr zu einem Informationsabend in die Federseeschule ein.
Die Schulleitung sowie die Lehrer
stellen das pädagogische Konzept
vor und berichten über die Unterrichtsarbeit. Seit dem Schuljahr
2013/14 ist die Federseeschule Bad
Buchau Gemeinschaftsschule mit
Bildungsniveaustufen für Hauptschule, Realschule und Gymnasium.
Grundlage ist der Bildungsplan der
Realschule, der durch Bildungsstandards der Hauptschule und des
Gymnasiums ergänzt wird.
Die Sekundarstufe startete zum
Schuljahresbeginn mit der Jahrgangsstufe fünf und wird nun
schrittweise ausgebaut. Sie führt
zum Hauptschul- und Realschulabschluss sowie zum Abitur.
Andreas Biechteler (hinten von links, Lernbegleiter Gruppe 5), Brigitte Schmid (Staatsministerium), Wolfgang Kirschner (Schulleiter), Matthias Rolser
(Konrektor), Simone Stemmler (Lernbegleiterin Gruppe 6) und Verena Krieger (Referendarin) gratulierten (vorne von links) David Rückert (in Vertretung
von Achim Rieger), Caty Bhatia und Marcel Kästle.
SZ-FOTO: CARMEN BOGENRIEDER-KRAMER
Ein Luftballon flog bis nach Frankreich
Ministerpräsident Winfried Kretschmann schickt Glückwünsche nach Schemmerhofen
Von Carmen Bogenrieder-Kramer
●
SCHEMMERHOFEN - Achim Rieger
hat den ersten Platz beim Luftballonwettbewerb der Mühlbachschule in
Schemmerhofen belegt. Sein Ballon
schaffte es bis in die französischen
Alpen.
Den Wettbewerb hatte die Schule
beim Besuch des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann vor einigen Wochen veranstaltet. Jetzt fand
die Preisübergabe statt. Brigitte
Schmid vom Staatsministerium Baden-Württemberg überreichte den
Schülern Caty Bhatia, Marcel Kästle
und dem Freund des erkrankten
Achim Rieger, David Rückert, jeweils
eine Sonderedition des Spiels „Die
Siedler von Catan“ und ein persönliches Glückwunschschreiben des Ministerpräsidenten.
„Schon damals wünschte ich mir
ein Autogramm von ihm“, erklärte
Marcel Kästle, als er bei der Preisübergabe seine persönliche Glückwunschkarte von Winfried Kretschmann in den Händen hielt, über das
ganze Gesicht strahlte und vom beeindruckenden Besuch des Ministerpräsidenten in Schemmerhofen erzählte. Auch Caty Bhatia freute sich
riesig über die Geschenktasche aus
dem Staatsministerium.
Achim Riegers Ballon schaffte es in
die französischen Alpen. FOTO: PRIVAT
Der Franzose Eric Laurent fand den Luftballon aus Schemmerhofen samt
FOTO: PRIVAT
Karte beim Wandern.
Nur Achim Rieger war wohl etwas traurig. Obwohl sein Luftballon
über 500 Kilometer weit flog und er
damit den ersten Platz des Luftballonwettbewerbs gewonnen hatte,
konnte er bei der Preisübergabe
nicht dabei sein. Er war krank zu
Hause. An seiner Stelle nahm deshalb sein Freund David Rückert an
der kleinen Feierstunde im Inputraum der Gemeinschaftsschule teil.
Schulleiter Wolfgang Kirschner
und Konrektor Matthias Rolser hatten zusammen mit den beteiligten
Lernbegleitern einige Überraschun-
gen vorbereitet. So präsentierte etwa
die Referendarin Verena Krieger ein
großes Plakat, auf dem die Fundorte
der drei Gewinnerballons markiert
sind. Kirschner projizierte die Antwortmails der Ballonfinder an die
Wand. Besonders imponierte dabei
das Schreiben von Eric Laurent, der
den Ballon von Achim Rieger in den
französischen Alpen gefunden hatte.
Detailliert erklärte Laurent, wie es
während einer Wanderung bei strahlend blauem Himmel und schneebedeckten Bergen zu dem Fund gekommen war: „Er hing in einem Baum, ei-
nige Meter von der Hütte Felyrard
entfernt.“
Zur Freude der Schulgemeinschaft schickte Laurent zwei Fotos
mit. Dass damit eine Freundschaft
zwischen dem Franzosen und der
Gemeinschaftsschule beginnt, wusste er damals wohl noch nicht. Jedenfalls erklärte Schulleiter Kirschner
bei der Preisübergabe, dass die Schule seither mit Laurent in Verbindung
stehe und der Gewinner des Ballonwettbewerbs, Achim Rieger, ganz bestimmt nicht umsonst in der Mühlbachschule Französisch lernt.
Musikverein Aßmannshardt zieht positive Bilanz
Besuch des Bundesmusikfests in Chemnitz war einer der Höhepunkte – Ralf Krause musiziert seit 40 Jahren
ASSMANNSHARDT (sz) - Bei der
Hauptversammlung des Musikvereins Aßmannshardt ist die Ehrung
von Mitglied Ralf Krause einer der
Höhepunkte gewesen.
Seit nunmehr 40 Jahren ist Krause aktiver Musiker. Er begann seine
Ausbildung in seinem Heimatort
Schemmerhofen, dirigierte später
den Musikverein Langenenslingen
und ist seither beim Musikverein
Aßmannshardt im Baritonregister
integriert. Sein Engagement weitete
sich in den vergangenen Jahren mit
Vorstandschafts- und Jugenddirigententätigkeit im Verein aus. Er
wurde für Witz, Charme und Kameradschaft gelobt.
Des Weiteren erhielt Wolfgang
Specker (Posaune) die Ehrennadel
in Gold mit einer Urkunde für 30
Jahre Musizieren. Hans-Peter Hartmann (Trompete) und Carmen Blaser (Waldhorn) sind seit 20 Jahren
und Alexander Nolte (Waldhorn),
Jonas Senner (Saxofon) und Heidi
Zell (Querflöte) seit zehn Jahren aktiv.
Kramer wiedergewählt
Einstimmig wiedergewählt wurde
Florian Kramer als Vorsitzender.
Nach zwölf Jahren als Kassierer verabschiedete der Verein Wolfgang
Specker. Seinen Posten übernimmt
Dietmar Huber. Neu im Vorstand
sind die Beisitzerinnen Manuela
Schuler und Sandra Blersch.
Der Vorsitzende des Musikvereins Aßmannshardt, Florian Kramer (links), und Dirigent Bernd Biffar (rechts) gratulierten Alexander Nolte, Carmen Blaser, Hans-Peter Hartmann, Wolfgang Specker und Ralf Krause. FOTO: PRIVAT
Einer der Höhepunkte des vergangenen Vereinsjahrs war der Besuch beim Bundesmusikfest in
Chemnitz, bei dem der Verein viele
Eindrücke gesammelt hat und mit
einem „sehr gut“ beim Wertungsspiel vor einer internationalen Jury
abgeschnitten hat.
Auch die Jugendkapelle triumphierte beim Jugendkritikspiel beim
Kreisjugendmusiktag in Attenweiler und erlangte das Prädikat „mit
hervorragendem Erfolg teilgenommen“. Durch den Zugewinn neuer
Jungmusiker und dem Wechsel von
Musikern in die aktive Kapelle
musste das Jugendorchester wieder
neu strukturiert werden. Dirigentin
Maike Biffar lobte in ihrer Rede den
Zusammenhalt im Jugendorchester
außerordentlich.
Der Verein zählt 159 fördernde,
sechs Ehren- und 83 aktive Mitglieder. Dank gut besuchter Veranstaltungen wurde ein ansehnlicher Gewinn erwirtschaftet.
Zum Abschluss bedankte sich
der Vorsitzende Florian Kramer bei
allen Sponsoren, Mitgliedern und
Helfern des Vereins.
Termine 2014
22. März: Altpapiersammlung
30. März: Jugendvorspielnachmittag
3. Mai: Frühjahrskonzert
14. Juni: Altpapier- und Alteisensammlung
21./22. Juni: Gartenfest
25. Oktober: Altpapiersammlung
23. November: Kirchenkonzert
29. November: Adventsmarkt

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