Ein Instrument für jedes Alter
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Ein Instrument für jedes Alter
Badische Zeitung 25.11.2014 – Autor: Karla Scherer Ein Instrument für jedes Alter Beim Jahreskonzert des Handharmonika Spielrings präsentieren sich alle vier musikalischen Gruppen in der Festhalle. Ein gewohnt anspruchsvolles Programm bot das Konzertorchester des Handharmonika Spielrings beim Jahreskonzert in der Löffinger Festhalle. Bild: Karla Scherer LÖFFINGEN. Das Akkordeon ist als Instrument für alle Altersgruppen interessant. Dies zeigte das Jahreskonzert des Handharmonika-Spielrings Löffingen. Alle vier musikalischen Gruppierungen des HHS präsentierten sich an diesem Abend in der Festhalle. Das Jugendorchester, das Jugendensemble und das Konzertorchester leitete Waldemar Lang, das Seniorenorchester dirigierte Egon Oschwald. Dabei arbeiten die einzelnen Gruppierungen auch generationenübergreifend, schließlich spielten einige Musikerinnen und Musiker gleich in mehreren Ensembles mit. Das abwechslungsreiche und anspruchsvolle Programm machte das Zuhören zu einem kurzweiligen Vergnügen. Der Handharmonika-Spielring Löffingen trat auch mit zwei beachtenswerten Eigenkompositionen von Waldemar Lang auf, "Smalltalk" und "Ska for funk". Ska ist eine in den 1960er Jahren in Jamaika entstandene Tanzmusik und legte den musikalischen Grundstein für den Reggae. Drei weitere Stücke des Abends hatte Waldemar Lang für die Besetzung eines Akkordeonorchesters arrangiert. Durch das Programm führte Tanja Stockburger. Spaß am Musizieren und an flotten Rhythmen Das Jugendorchester unter Leitung von Waldemar Lang eröffnete den Konzertabend. Die Jugendlichen zeigten erneut beachtliche Fortschritte. Der Spaß am Musizieren und an flotten Rhythmen war ihnen deutlich anzumerken. Die Palette an musikalischen Stimmungen war weit, reichte von "Time Machine" und "Lion King", der Titelmelodie aus dem Musical "König der Löwen" von Elton John, bis zu "Get Lucky" von Daft Punk. Die Jugendlichen konnten sich dabei immer wieder auf einen neuen musikalischen Ansatz einlassen. Aber auch Dirigent Waldemar Lang war die Freude über das Spiel des Akkordeon-Nachwuchses anzumerken. Ein Höhepunkt war sicherlich "Sunny" von Bobby Hebb, das Emotionen weckte und das das Jugendensemble sehr elegant umsetzte. Hebb schrieb diesen hoffnungsvollen Song nach dem gewaltsamen Tod seines jüngeren Bruders. Gleich beim ersten Stück des Konzertorchesters, "Lucky Day", trat Lang als Arrangeur in Erscheinung. Fröhlichkeit und Melancholie wurden hier fein herausgearbeitet. Sehr feinfühlig gestaltete das Orchester "Silence and I" von Alan Parsons. Es wurde deutlich, wie intensiv sich Dirigent und Musiker mit dem Werk beschäftigt hatten. Am Klavier begleitete Monja Hummel. Astor Piazzolla komponierte den Tango "Oblivion" als Filmmusik für "Heinrich IV." im Jahr 1972. Das Konzertorchester griff die intensive Melancholie und Verhaltenheit dieser Komposition wunderbar auf. Manuel Furtwängler beeindruckte einmal mehr als Solist. "German Touch" erwies sich als gefälliger Walzer von Hans-Günther Kölz. Dann wurde es rockiger und entsprechend zupackender mit "Help! – The Beatles" einem Medley verschiedener Beatles-Titel wie "Yesterday" und "With a little from my Friends". Am Klavier begleitete Diana Frei diese Zusammenstellung großer Hits. Lebensfreude bei "All Night long" Lebensfreude vermittelte das Schlussstück des Konzertorchesters "All Night long", das Lionel Richie bei der Abschlussfeier der Olympischen Sommerspiele 1984 spielte. "Dancing on the Ceiling" von Lionel Richie setzte einen perfekten Schlusspunkt als Zugabe. Bekannte Melodien sind eine Stärke des Seniorenorchesters unter Leitung von Egon Oschwald, das sich mit einem runden Gesamtklang präsentierte. Mit der Primavera-Ouvertüre begann ihr Programm. Langen musikalischen Atem bewiesen die Musiker beim Walzer "Über den Wellen", die Zuhörer summten begeistert mit. Mit tänzerischem Temperament ging es in den "Urlaub am Bodensee". Beschwingt gestalteten die Senioren das Potpourri von Hans Freivogel. Besonderen Beifall gab es für den Marsch "Harmonikaklang", den Gottfried Hummel für die Verabschiedung von Bürgermeister Norbert Brugger komponiert hatte. Brugger, der selbst im Seniorenorchester spielt, nutzte die Gelegenheit Hummel für diese Komposition zu danken.