Mit dem Fahrrad von Passau nach Wien - nah-und

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Mit dem Fahrrad von Passau nach Wien - nah-und
Mit dem Fahrrad von Passau nach Wien
Der Donau-Radweg zwischen Passau und Wien gilt als die beliebteste Radroute Europas. Ostern 2005 bin ich durch eine Vielfalt an Landschaften und
vorbei an interessanten Orten und Sehenswürdigkeiten gefahren. Höhepunkte
waren die Schlögener Donauschlinge, das Stift Melk, die Wachau und Wien.
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24. März – 28. März 2005
Der Donau-Radweg zwischen Passau und Wien gilt als die beliebteste Radroute Europas. Ich bin
Ostern (Ende März) 2005 durch eine Vielfalt an Landschaften und vorbei an interessanten Orten und
Sehenswürdigkeiten gefahren. Höhepunkte der knapp 330 km langen Strecke waren die Schlögener
Donauschlinge, das Stift Melk, die Wachau und zum Schluß Österreichs Hauptstadt Wien.
Sie finden hier eine Übersicht über die von mir gefahrenen Etappen vom Start in Passau am
Donnerstag, dem 24.03.2005 bis zum Ziel in Wien am Montag, den 28.03.2005. Anreisetag nach
Passau war der Mittwoch, Abreisetag war der Dienstag von Wien zurück mit dem Zug nach Passau.
Inhaltsverzeichnis
Passau – Ottensheim
(Mittwoch, 23.03.2005 / Donnerstag, 24.05.2005) – 1. Tagesetappe Gestartet bin ich in Passau zu Füssen der Veste Niederhaus am Zufluß
der Ilz. Zügig ging es auf der linken Donauseite ...
Ottensheim – Ybbs – Melk
(Karfreitag, 25.03.2005) – 2. Tagesetappe - Die Strecke war auch
heute bis auf einen Schlenker in Mauthausen - fast eben und ohne
Steigung. Von Ottensheim nach Linz hatte ich die Wahl ...
Ybbs – Melk
(Samstag, 26.03.2005) - 3. Tagesetappe - Vom Wetter her eindeutig
der schönste Tag der Tour. Strahlender Sonnenschein mit leichten
Schäfchenwölkchen, herrliche Sicht, das Kloster Melk vor blauem H
Himmel ...
Melk – Krems - Tulln
(Ostersonntag, 27.03.2005) - 4. Tagesetappe - Diese letzte längere
Etappe sollte landschaftlich eigentlich der Höhepunkt der Reise sein:
Die Wachau ...
Tulln – Wien
(Ostermontag, 28.03.2005) - 5. Tagesetappe - Sonnenschein und
warme Temperaturen, ein schöner Abschluss für meine Fahrradtour.
Von Tulln aus ...
Wien – Passau
(Dienstag, 29.03.2005) – 6. Tagesetappe - Der Rücktransport in der
Nebensaison, und die geht ungefähr bis Mai, gestaltet sich von Wien
zurück nach Passau gar nicht so einfach ...
Copyright: Ruth Höhnke
© 2005
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Mit dem Fahrrad von Passau nach Wien
Der Donau-Radweg zwischen Passau und Wien gilt als die beliebteste Radroute Europas. Ostern 2005 bin ich durch eine Vielfalt an Landschaften und
vorbei an interessanten Orten und Sehenswürdigkeiten gefahren. Höhepunkte
waren die Schlögener Donauschlinge, das Stift Melk, die Wachau und Wien.
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24. März – 28. März 2005
(Mittwoch, 23.03.2005) – Ankunft
Am Mittwoch vor Ostern erreichte ich Passau nach einer entspannten Autofahrt. Passau empfing
mich am späten Nachmittag mit viel Dunst und bescheidenen 10 Grad. Das von mir reservierte Hotel
"Atrium" lag auf der linken Donauseite auf dem Weg zur Veste Oberhaus. Nachdem ich eingecheckt
hatte, unternahm ich noch einen kurze Besichtigungstour durch die Passauer Innenstadt.
Vom Hotel waren es nur knappe 10 Fußminuten bis zum Beginn der Fußgängerzone. Es wurde rasch
dunkel. Die Innenstadt bekam ich so nur noch angestrahlt mit. Es war wenig los und ich entschied
mich bis in die Spitze der Altstadt zu gehen, dort wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen. Einige
Hotelschiffe lagen am Kai zur Donau, manche sollten mir am nächsten Tag stromabwärts wieder
begegnen. Im Dunkeln versprühte die Stadt einen eigene Charme, alles verschwand ein wenig im
Dunst. Die angestrahlte Veste Ober- und Niederhaus sahen besonders eindrucksvoll aus.
(Donnerstag, 24.05.2005) – 1.Tagesetappe: Passau - Ottensheim (89km)
Passau – Ottensheim
(Mittwoch, 23.03.2005 / Donnerstag, 24.05.2005) - Gestartet bin ich
in Passau zu Füssen der Veste Niederhaus am Zufluß der Ilz. Zügig
ging es auf der linken Donauseite ...
Welch verheißungsvoller Start für eine Fahrradtour: blauer Himmel, klare Sicht auf die Passauer
Altstadt und die Veste Ober- und Niederhaus. Besser konnte es nicht sein. Hatten mich morgens
noch dichter Nebel im Tal geweckt, klarte sich dieser schnell auf und spätestens um 10 Uhr konnte
einem guten Start nichts mehr im Weg stehen.
Gestartet bin ich in Passau zu Füssen der Veste Niederhaus am Zufluß der Ilz. Zügig ging es auf der
linken Donauseite bei strahlendem Sonnenschein voran. Die linke Seite ist bis Obernzell noch
deutsches Gebiet. Vom Fahren her macht es keinen Unterschied, ob ich auf deutschem oder
österreichischen Gebiet unterwegs war. Der einzige Unterschied liegt darin, daß auf deutscher Seite
weniger Verkehr unterwegs war. Ich fuhr nach den ersten Kilometern auf wenig befahrenen
Nebenstrassen, wo außer Trekkern, ein paar Einheimischen keiner unterwegs war. Auf
österreichischer Seite hingegen liegt die vielbefahrerne B 130. Durch ein kontinuierliche Fahrrichtung
Südosten lag zudem die linke Seite permanent in der Sonne, die rechte Seite hatte an manchen
Stellen oft Schatten zu bieten.
Der ganze Tag verlief bis auf eine Steigung zwischen Wesenufer und Schlögen auf absolut ebener
Strecke. Im März mußte ich meine Strecke danach planen, wo ich die Donau auf einer Brücke
überqueren konnte. Ab Mai sind an vielen Stellen der Donau Fahrradfähren eingerichtet, dann ist es
leicht sich spontan für die eine oder andere Seite zu entscheiden. Im kompletten März und zum Teil
noch im April sind viele Radfähren hingegen noch nicht in Betrieb. Dies sollte jeder, der diese Tour vor
Mai plant, unbedingt bedenken. Ich habe Radler unterwegs getroffen, die sich auf vage Zusagen der
Einheimischen verlassen hatten "... da fährt schon eine ..." und dann ihr Fahrrad, weil sie nicht
zurückfahren wollten, zwei Stunden zu Fuß schultern mußten.
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Der Donau-Radweg zwischen Passau und Wien gilt als die beliebteste Radroute Europas. Ostern 2005 bin ich durch eine Vielfalt an Landschaften und
vorbei an interessanten Orten und Sehenswürdigkeiten gefahren. Höhepunkte
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24. März – 28. März 2005
Zwischen Passau und Aschach gibt es nur bei Wesenufer eine Brücke. Diese nutzte ich, um auf dem
Fahrradweg die Schlögener Donauschlinge umrunden zu können. Die andere linke Seite ist bis
April hinein nicht mit dem Fahrrad befahrbar, da die Fähren nicht fahren. Ein Teil der Schlinge auf
dieser Seite ist ein Naturlehrpfad, der nicht von Fahrrädern benutzt werden darf. (und auch nicht
kann, weil er wirklich nur ein Pfad ist!) Das Stück Straße von Wesenufer nach Schlögen zeigt erst
ziemlich heftig an, bietet aber bis nach Schlögen hinein eine herrliche Abfahrt, die erst am
Sportboothafen endet. Durch die geschützte Lage gab es hier bis nach Schlögen trotz Mittagszeit
keine Sonne. Ein Teil des Altarms war daher noch zugefroren.
Weiter von Schlögen Richtung Aschach ist das Donautal hier sehr steil. Die rechte Seite bot leider
keine Sonne, so daß es hier noch recht kalt war zum Fahren, auch letzte Schneereste gab es noch am
Wegesrand. Schön fand ich die Sicht auf Obermühl und besonders auf Schloss Neuhaus auf der
anderen Donauseite. Das Schloss thront in imposanter Lage oberhalb des Flußes.
Aschach nutzte ich zum Auffüllen meiner Vorräte. Auf der rechten Seite stadtauswärts gibt es vor der
Brücke einen günstig gelegenen Spar-Laden. Der Ort selber bietet an der Promenade einige nette
Cafes mit schönen Blick auf den Fluß. Die Strecke weiter auf der rechten Donauseite bis zu meinem
heutigen Ziel, Ottensheim, fährt auf dem Deich und zur rechten Hand an Auen-Landschaft vorbei.
Oft schnurgerade und gut geteert, wie heute alle Wege, führt die Strecke bis zum Kraftwerk
Ottensheim. Hier hätte ich über die Staumauer fahren können, entschied mich aber für die Roll-Fähre
von Wilhering nach Ottensheim. Sie verkehrt täglich als Auto- und Personenfähre von circa 7 Uhr
(wochentags) bis circa 19 Uhr.
Ottensheim ist eher ein kleiner Ort und gruppiert sich um den Marktplatz herum. Es gibt einige
Gasthäuser und Privatzimmer. Ostern waren nur leider noch nicht alle Unterkunftsmöglichkeiten auf
Gäste eingerichtet. Ich übernachtete daher im "Schwarzen Adler" am Marktplatz .
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Der Donau-Radweg zwischen Passau und Wien gilt als die beliebteste Radroute Europas. Ostern 2005 bin ich durch eine Vielfalt an Landschaften und
vorbei an interessanten Orten und Sehenswürdigkeiten gefahren. Höhepunkte
waren die Schlögener Donauschlinge, das Stift Melk, die Wachau und Wien.
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24. März – 28. März 2005
(Karfreitag, 25.05.2005) – 2.Tagesetappe: Ottensheim – Linz – Ybbs (93km)
Ottensheim – Ybbs – Melk
(Karfreitag, 25.03.2005) – 2. Tagesetappe - Die Strecke war auch
heute bis auf einen Schlenker in Mauthausen - fast eben und ohne
Steigung. Von Ottensheim nach Linz hatte ich die Wahl ...
Eigentlich Karfreitag und eigentlich hatte ich gedacht, daß an diesem Tag wenig los sein und ich
entspannt an der vielbefahrenen Straße von Ottensheim nach Linz fahren könnte. Doch irgendwie
war die Fabrikparkplätze voll, in der Innenstadt von Linz waren alle Geschäfte geöffnet und von einem
ruhigen Karfreitag keine Spur.
Die Strecke war auch heute - bis auf einen Schlenker in Mauthausen - fast eben und ohne Steigung.
Von Ottensheim nach Linz hatte ich die Wahl zwischen einem kleineren und einem größeren Übel, ich
entschied mich für die vermeidlich weniger befahrene linke Donauseite. Immerhin hatte ich hier einen
eigenen Fahrradweg. Attraktiv war der Weg nicht, er führte durch Industriegebiete, bis er dann
irgendwann an der Nibelungenbrücke in Linz auskam. Dadurch das alle Welt auf den Beinen war, viel
Verkehr war und das Wetter sich eher grau in grau bot, fiel mein Besuch in Linz kurz und knapp aus.
Einmal des Hauptplatzes an der Dreifaltigkeitssäule vorbei bis zur Haupteinkaufsstraße, der
Landstraße, und auf dem gleichen Weg wieder raus aus der Innenstadt.
Durch das trübe Wetter wirkte die Strecke auf der linken Donauseite entlang der Linzer Chemiewerke
doppelt langweilig. Kilometer um Kilometer spulte ich auf dem Deich entlang der Donau ab bis ich in
die Nähe von Mauthausen kam. Hier ist die Fahrt entlang der Schnellstraße B 3 verboten und ein
Schlenker führte mich leicht den Berg hoch über St. Georgen nach Mauthausen. Das selbige KZ liegt
oberhalb von Mauthausen und ist außer Januar das ganze Jahr zu besichtigen.
Von Mauthausen geht die Strecke wieder viele Kilometer über den Donaudeich. Fuhr ich mal durch
kleinere Orte hatte ich das Gefühl von Geisterdörfern, nichts los, keine Menschenseele zu sehen, keine
Gaststätte, irgendwie rein gar nichts.
Kurz vor Grein mußte ich mich wieder entscheiden, ob ich von dort entlang einer vielbefahrenen
Strasse fahren sollte, oder aber vor Grein auf die rechte Seite wechseln sollte. Ich entschied mich die
Brücke zu nutzen, um auf die rechte Seite zu kommen. Bei schönem Wetter hätte ich einen herrlichen
Blick auf Grein, die beginnende Wachau und das Donautal gehabt. Nichts von alledem, grau in grau
mit dichtem Dunst radelte ich die ruhige Nebenstrasse entlang auf dem Weg nach Ybbs.
Die Strecke bis Ybbs war trotz allem schön zu fahren und der Regen setzte Gott sei Dank auch erst in
der Ortseinfahrt von Ybbs ein. Das Fremdenverkehrsamt bot einen Rund-um-die-Uhr-Telefonservice
an und so kam ich im "Braunen Hirschen" fast direkt am Marktplatz in Ybbs unter.
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vorbei an interessanten Orten und Sehenswürdigkeiten gefahren. Höhepunkte
waren die Schlögener Donauschlinge, das Stift Melk, die Wachau und Wien.
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24. März – 28. März 2005
(Samstag, 26.03.2005) – 3.Tagesetappe: Ybbs – Melk (28 km)
Ybbs – Melk
(Samstag, 26.03.2005) - 3. Tagesetappe - Vom Wetter her eindeutig
der schönste Tag der Tour. Strahlender Sonnenschein mit leichtem
Schäfchenwölkchen, herrliche Sicht, das Kloster Melk vor blauem H
Himmel ...
Vom Wetter her eindeutig der schönste Tag der Tour. Strahlender Sonnenschein mit leichten
Schäfchenwölkchen, herrliche Sicht, das Kloster Melk vor blauem Himmel, was wollte ich mehr.
Morgens in Ybbs gestartet. Heute hatte ich mir nur eine kleine Etappe vorgenommen. Ich wollte das
Stift Melk und den Ort besichtigen. Um nicht das Problem zu haben, wohin mit Fahrrad und Gepäck
entschied ich mich in Melk zu übernachten. Unterwegs auf der komplett ebenen Strecke war es
angenehm zu fahren. Über 20 Grad sollten es heute werden und der Blick auf die Wallfahrtskirche
Maria Taferl war der erste optische Genuss auf der heutigen Strecke.
Pöchlarn lag auf halber Strecke bis Melk. Schnell war dann Melk selber erreicht, wo ich auf dem
Campingplatz am Fährhaus mit Zelt aufbaute. Mein Ziel war nachmittags das Stift. Besichtigen konnte
ich es ohne Führung. Das Benediktinerstift bietet viel fürs Auge. Besonders sehenswert waren der
Marmorsaal, die Stiftsbibliothek und die Stiftskirche. Bei letzterem hatte ich dann aber eher den
persönlichen Eindruck, daß man von Pracht auch "erschlagen" werden kann. Schön fand ich persönlich
auch die Aussicht vom Stift auf die Donaulandschaft mit Blick Richtung Kraftwerk Melk. Der einzige
Wehrmutstropfen war, daß der Barockgarten leider erst ab 1. Mai offen hat. Den ansonsten
gelungenen Tag rundete ein entspannter Nachmittag in der Sonne auf dem Rathausplatz ab.
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Der Donau-Radweg zwischen Passau und Wien gilt als die beliebteste Radroute Europas. Ostern 2005 bin ich durch eine Vielfalt an Landschaften und
vorbei an interessanten Orten und Sehenswürdigkeiten gefahren. Höhepunkte
waren die Schlögener Donauschlinge, das Stift Melk, die Wachau und Wien.
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24. März – 28. März 2005
( O s t e r s o n n t a g , 2 7 . 0 3 . 2 0 0 5 ) – 4 . T a g e s e t ap p e : M e l k – K r e m s – T u l l n ( 8 3 k m )
Melk – Krems - Tulln
(Ostersonntag, 27.03.2005) - 4. Tagesetappe - Diese letzte längere
Etappe sollte landschaftlich eigentlich der Höhepunkt der Reise sein:
Die Wachau ...
Diese letzte längere Etappe sollte landschaftlich eigentlich der Höhepunkt der Reise sein: Die Wachau
mit ihrer jahrhundertealten Kulturlandschaft, ihren Weinterrassen und schönen kleinen Winzerorten
hätte dem Auge selbst im März genügend zu bieten gehabt.
Statt Sonnenschein, wie am vorigen Tag, gab es stattdessen Nebel, kühl-feuchtes Wetter und
Weinterrassen und Orte, die im Dunst verschwanden. Die Strecke von Melk nach Tulln war daher nicht
so reizvoll, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nieselregen und schlechte Sicht führten dazu, dass ich mit
dem Fahrrad durch die Wachau fuhr und eigentlich nichts von der Landschaft mitbekam.
In Melk hatte ich mich entschieden, am nördlichen Donau-Ufer zu fahren. Um auf die andere Seite zu
kommen, konnte ich die Brücke bei Melk benutzen. Hier gab es die heftigste Steigung der ganzen
Tour. Der Anstieg vom Donau-Ufer hoch zur Brücke zieht sich lange und ziemlich steil bergan. Der
Fahrradweg geht dann auf dem linken nördlichen Ufer entlang der Bundesstrasse und parallel einer
Bahnstrecke. Oft wechselt er auch in die Weinberge, wobei keine größeren Anstiege bewältigt
werden müssen.
Der Weg führt durch die Orte Aggsbach Markt und Spitz bis ich nach Dürnstein kam. Der Ort liegt
hoch über der Donau und der Fahrradweg führt vom Fluß weg in den Ort hinein. Mit seiner Burgruine
und verschiedenen gut erhaltenen Klostern und Kirchen bietet er einen schönen Anblick. Gerade am
Wochenende sind allerdings eine Menge „Fuß“-Touristen unterwegs, so dass es besser war, das
Fahrrad zu schieben. Von Dürnstein ist es dann nur noch ein kurzes Stück bis nach Krems.
In Krems gibt es direkt am Ortsanfang die Museumsmeile, eine lange Straße mit verschiedenen
Museen, unter anderem der Kremser Kunsthalle. Das dazugehörige Museums-Cafe bot ideale
Bedingungen, um im Warmen etwas zu essen und zu trinken. Das Fahrrad stand geschützt in einer
Ecke. Das Cafe selber war rundum verglast und so hatte ich einen schönen Blick und gleichzeitig mein
Fahrrad in Sichtweite.
Von Krems gab es auf der linken Donauseite dann am östlichen Ortsrand das einzige längere Stück
nicht asphaltierten Weg. Über circa 3 km ging es erst auf Schotter und später auf festgefahrenem
Feldweg wieder zurück an die Donau. Lange Kilometer fuhr ich dann bei etwas besserer Sicht über
den Donau-Deich bis zum Kraftwerk Altenwörth. Hier musste ich auf die andere Seite
überwechseln, da es auf der linken Seite bis nach Tulln keinen Fahrradweg mehr gibt. Der Weg führt
vom Kraftwerk bis nach Tulln durch viele kleinere Örtchen und kaum noch direkt an der Donau
entlang.
Copyright: Ruth Höhnke
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Mit dem Fahrrad von Passau nach Wien
Der Donau-Radweg zwischen Passau und Wien gilt als die beliebteste Radroute Europas. Ostern 2005 bin ich durch eine Vielfalt an Landschaften und
vorbei an interessanten Orten und Sehenswürdigkeiten gefahren. Höhepunkte
waren die Schlögener Donauschlinge, das Stift Melk, die Wachau und Wien.
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24. März – 28. März 2005
Tulln ist dann wieder eine größere Stadt mit einem hübschen Ortskern und einem netten Marktplatz
mit einigen Straßencafes. Hier quartierte ich mich im Gasthof „Zum Salzturm“ ein. Er hatte den Vorteil,
dass er direkt an der Donau mit Blick auf den Fahrradweg lag. Ein abendlicher Spaziergang durch den
Ort rundete den Tag ab.
(Ostermontag, 28.03.2005) – 5.Tagesetappe: Tulln – Wien (43 km)
Tulln – Wien
(Ostermontag, 28.03.2005) - 5. Tagesetappe - Sonnenschein und
warme Temperaturen, ein schöner Abschluss für meine Fahrradtour.
Von Tulln aus ...
Sonnenschein und warme Temperaturen, ein schöner Abschluss für meine Fahrradtour. Von Tulln aus
ging es als Start erst mal wieder viele Kilometer auf dem Donau-Deich. Hinter dem Deich lagen viele
kleine Ferienhäuser auf Stelzen, ein Indiz dafür, dass die Donau wohl nicht nur einmal im Jahrzehnt
hier über die Ufer tritt.
Bei Greifenstein überquerte ich einen kleinen Seitenarm der Donau. Die Strecke führte weiter ein
letztes Mal richtig an der Donau entlang. Sie macht kurze Zeit später einen Schwenk parallel zu einer
Bahnstrecke und führt dann durch ein Gebiet mit vielen Kleingärten, die mich bei Stil eher an
russische Datschen erinnerten. Der Weg ist hier oft schnurgerade, ich konnte Kilometer um Kilometer
abspulen und kam sehr gut voran.
In Klosterneuburg nutzte ich einen Pausenplatz bei der Brücke am Bahnhof bzw. am Campingplatz
für einen letzten Stopp. Da die Bäume noch nicht grün waren, konnte ich von hier einen kleinen Blick
auf das Stift Klosterneuburg hinter dem Bahnhof erahnen.
Die ersten Sporthäfen und Vorortsiedlungen von Wien kamen in Sicht und irgendwann stand ich dann
ganz offiziell vor dem Ortsschild „Wien“, direkt mit dem Zusatz „nicht hupen“ J. Von hier aus passierte
ich dann zu rechten, die von Friedrich Hundertwasser mit entworfene Müllverbrennungsanlage. Die
Donau verließ ich dann kurze Zeit später, um am Donaukanal entlang in die Innenstadt zu fahren.
Es war Ostermontag und trotzdem eine Menge Verkehr unterwegs. Nach dem entspannten Fahren
war hier höchste Konzentration, um bei Autofahrern, Fußgängern, Bussen und vor allem
Strassenbahn-Schienen (!) nicht im wahrsten Sinn des Wortes zwischen die Räder zu geraten. Wien
selber ist nicht unbedingt auf Fahrradfahrer ausgerichtet, auch wenn man aller Orten Fahrräder aus
Boxen leihen kann. Es gibt wenig direkt Fahrradwege und so war ich froh, als ich heiler Haut an
meinem Ziel, dem Wiener Westbahnhof angekommen war.
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Der Donau-Radweg zwischen Passau und Wien gilt als die beliebteste Radroute Europas. Ostern 2005 bin ich durch eine Vielfalt an Landschaften und
vorbei an interessanten Orten und Sehenswürdigkeiten gefahren. Höhepunkte
waren die Schlögener Donauschlinge, das Stift Melk, die Wachau und Wien.
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24. März – 28. März 2005
(Dienstag, 29.03.2005) – 6.Tagesetappe: Wien – Passau
Wien – Passau
(Dienstag, 29.03.2005) – 6. Tagesetappe - Der Rücktransport in der
Nebensaison, und die geht ungefähr bis Mai, gestaltet sich von Wien
zurück nach Passau gar nicht so einfach ...
Am Wiener Westbahnhof gibt es eine Möglichkeit auf die Gleise zu kommen, ohne, dass man den
Aufzug benutzen muss. Wenn mit dem Gesicht zum Bahnhof auf dem Vorplatz steht, gehen auf der
rechten Seite des Bahnhofes ein Seiteneingang in den Bahnhof, der direkt auf die Ebene der
Gleise führt.
Der Rücktransport in der Nebensaison, und die geht ungefähr bis Mai, gestaltet sich von Wien zurück
nach Passau gar nicht so einfach. Von Ende Mai bis Ende September gibt es an einigen Tagen einen
speziellen Zug, den Rad-Tramper, der direkten Weges von Wien über St. Pölten, Linz und Wels nach
Passau fährt. Zu anderer Zeit gibt es die Möglichkeit bis Linz zu fahren, dort umzusteigen und dann
von dort nach Passau weiterzufahren.
Für mich, die allerdings kein Mal umsteigen wollte, gab es im März und wohl auch im April nur eine
Möglichkeit. Ich musste mich für den Zug ab Wien Westbahnhof (ab 8:03 Uhr) nach Passau (an 12:58
km) entscheiden. Der Fahrradwagon war ein Frachtwagen mit Schiebetüren. Je nach Bahnsteig muss
das Fahrrad mehr als einen Meter in die Höhe gehoben werden ! Der Zug nimmt auf seiner fast fünfstündigen Fahrt fast jede „Milchkanne“ in Ober- und Nieder-Österreich mit. Landschaftlich ist die Fahrt
schön und entspannend auch, aber der normale Zug braucht eben nur drei Stunden ! Nun gut, da ich
nicht umsteigen wollte, bezahlte ich dies eben mit einer zwei Stunden längeren Fahrt.
Die Schaffner unterwegs waren sehr hilfsbereit und nett und halfen mir auch in Passau das ganze in
umgekehrter Reihenfolge wieder auszuladen. Der Bahnhof in Passau als Start-/ Endpunkt der Strecke
Passau – Wien ist eine Geschichte für sich, und zwar eine ärgerliche !
Der Bahnhof wird von Tausenden von Fahrradfahrern jedes Jahr frequentiert. Es gibt in Passau aber
keine Aufzüge oder sonstige Hilfsmittel um das Rad vom Bahnsteig vor den Bahnhof zu
transportieren. Es gibt zwar die üblichen Fließbänder, aber die sind nicht geeignet, um auf den
Bahnsteig oder wieder runter zu kommen. Da ich nicht verbotenerweise über den Überweg am
hinteren Ende des Bahnhofes die Gleise queren wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als mein
Fahrrad irgendwie die Treppe runter und wieder hoch zu schaffen. In dieser Hinsicht, ist der
Passauer Bahnhof nicht anderes als ein Provinzbahnhof in der hintersten Ecke Deutschlands.
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