Physiotherapeutische Atemtherapie
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Physiotherapeutische Atemtherapie
Em pf eh lu ng en de Sabine Weise r Peter Kardos Dorothea Pfeiffer-Kascha Heinrich Worth Überreicht durch Deutscher Verband für Physiotherapie – Zentralverband der Physiotherapeuten/ Krankengymnasten (ZVK) e.V. D At eu em tsc we he gs n lig a Empfehlungen zur physiotherapeutischen Atemtherapie 2. Auflage ISBN 978-3-87185-391-3 Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle 100 95 75 25 Umschlag ist 2-farbig (HKS 43K und Gelb) angelegt. 5 0 Umschlag Dienstag, 18. November 2008 10:23:39 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Empfehlungen zur physiotherapeutischen Atemtherapie 2. Auflage Sabine Weise Peter Kardos Dorothea Pfeiffer-Kascha Heinrich Worth Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle Sabine Weise Berufsfachschule für Physiotherapie An der LMU Klinikum Großhadern Marchioninistraße 15 81377 München Tel. 089/7095-4061 Fax 089/7095-4060 [email protected] Dorothea Pfeiffer-Kascha Physiotherapie-Praxis Röske Hofkamp 33 42103 Wuppertal Tel. 0202/441035 [email protected] Dr. med. P. Kardos Gemeinschaftspraxis und Zentrum Pneumologie, Allergologie, Schlafmedizin Klinik Maingau vom Roten Kreuz 60318 Frankfurt am Main [email protected] Prof. Dr. med. H. Worth Medizinische Klinik 1 Klinikum Fürth Jakob-Henle-Straße 1 90766 Fürth [email protected] Soweit in diesem Taschenbuch eine Applikation angegeben wird, haben Autoren, Herausgeber und Verlag größtmögliche Sorgfalt beachtet. Jeder Leser ist aufgefordert, die Bedienungsanleitung der verwendeten Geräte zu prüfen. In diesem Buch sind Stichwörter, die zugleich eingetragene Warenzeichen sind, als solche nicht immer besonders kenntlich gemacht. Es kann aus der Bezeichnung der Ware mit dem dafür eingetragenen Warenzeichen nicht geschlossen werden, dass die Bezeichnung ein freier Warenname ist. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. 2. Auflage 2008 © 2008 by Deutsche Atemwegsliga, Bad Lippspringe, und Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle, München – Orlando Deutsche Atemwegsliga e.V., Im Prinzenpalais: Burgstraße, 33175 Bad Lippspringe, Tel. 05252/933615, Fax 05252/933616, Email atemwegsliga.lippspringe@ t-online.de, Homepage www.atemwegsliga.de Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle GmbH & Co. KG, Bajuwarenring 4, 82041 Oberhaching, Tel. 089/613861-0, Fax 089/613861-38, Email [email protected], Homepage www.dustri.de Satz: Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle Druck: Mediengruppe Universal München Printed in Germany ISBN 3-87185-391-7 ISBN13 978-3-87185-391-3 Vorwort zur 2. Auflage Seit Erscheinen der ersten Auflage der Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga zur physiotherapeutischen Atemtherapie ist kaum ein halbes Jahr vergangen. 5.000 Exemplare sind bereits vergriffen. Dieses Interesse kommt für die Autoren überraschend, handelt es sich doch um ein Fachbuch, das an einen relativ engen Kreis von Interessenten gerichtet ist: in erster Linie an die atemtherapeutisch tätigen Physiotherapeuten/-therapeutinnen und allenfalls noch an Pneumologen, Internisten und Intensivmediziner, die solche Leistungen verordnen. Wenn eine zweite Auflage nach bereits so kurzer Zeit erforderlich wird, beweist das – zumindest im Verständnis der Autoren – dass es einen Bedarf an Vermittlung von Spezialkenntnissen der atemtherapeutischen Physiotherapie für den ambulanten, stationären und Rehabilitationsbereich gab. Auch der ZVK (Deutscher Verband für Physiotherapie – Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten) signalisiert Interesse an den Empfehlungen, die in der Zukunft zur Grundlage der Weiterbildung von Physiotherapeuten/Physiotherapeutinnen dienen können. Die Autoren hoffen, dass diese Empfehlung auch den Kostenträgern helfen wird, die Bedeutung der in vielen Fällen Frankfurt am Main im Oktober 2008 2. Auflage. Erscheinungsjahr: 2008 von Atemwegs- und Lungenerkrankungen unverzichtbaren und qualitativ hochwertigen physiotherapeutischen Atemtherapie in Hinblick auf die Kostenerstattung besser beurteilen zu können. Im Gegensatz zu einem Lehrbuch wurden die Empfehlungen in tabellarischer Form übersichtlich, kurz und praxisnah formuliert, auch für den eiligen Leser geeignet; wohl wissend, dass unsere Ansprechpartner keine Laien, sondern Fachkräfte mit bereits vorhandenem Fachwissen sind. Diese Darstellung hat sich offenbar bewährt und deshalb wurde sie nicht geändert. Natürlich haben die Autoren die Gelegenheit der Neuauflage genutzt, um vorhandene Fehler, Ungenauigkeiten, unvollständige Darstellungen zu korrigieren. Größere Veränderungen wurden aber nicht vorgenommen. In einer für die evidenzbasierte Medizin so jungen Disziplin, wie die physiotherapeutische Atemtherapie benötigen wir modernen methodologischen Anforderungen entsprechende Studien, um wesentliche Inhalte neu zu definieren. Wir zählen aber auch auf Ihre kritischen Anmerkungen, Fragen, Anregungen, Ergänzungen und Kommentare – positive wie negative – um das vorliegende Werk weiter zu entwickeln. Dr. med. Peter Kardos Vorwort: Physiotherapie in der Pneumologie Für die medikamentöse und/oder apparative Behandlung der wichtigsten pneumologischen Erkrankungen stehen dem Arzt eine Reihe evidenz- oder zumindest konsensus-basierter Leitlinien und Positionspapiere zur Verfügung [25]. So gibt es zum Beispiel für das Asthma die Nationale Versorgungsleitlinie, die Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Disease Management Programme der Krankenkassen [26], des Deutschen Hausärzteverbandes [27] und der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie [1], um nur die deutschen Leitlinien zu erwähnen. Für die Atemphysiotherapie gibt es in Deutschland bisher keine Leitlinien. Zwischen Theorie und Praxis klafft eine große Lücke: Die etablierte und auch von den Krankenkassen als erstattungsfähig anerkannte, in Kliniken, Physiotherapie-Praxen und Rehabilitationseinrichtungen umfassend praktizierte und unverzichtbare Physiotherapie der Erkrankungen der Atmungsorgane findet in den Leitlinien nur am Rande – wenn überhaupt – Erwähnung. Physiotherapeutische Interventionen sind beispielsweise für die Entwöhnung vom Respirator (“weaning”), für die postoperative Pneumonieprophylaxe, für die Therapie der Sekretretention aus verschiedenen Ursachen, für die Behandlung von muskuloskelettalen Erkrankungen des Brustkorbs – um nur ei- nige Indikationen zu nennen – nicht wegzudenken. Für einige wenige Erkrankungen stellt die Physiotherapie die wichtigste Therapieoption dar (z.B. vocal cord dysfunction, Hyperventilationstetanie). Wie kommt es zu dieser Diskrepanz? In der täglichen ambulanten Praxis und in den meisten Kliniken, die über keine spezialisierte pneumologische Versorgung verfügen, wird die Atemphysiotherapie von Therapeutinnen/Therapeuten durchgeführt, die vorwiegend über orthopädische und traumatologische Behandlungspraxis verfügen. Aber auch in der spezialisierten Atemphysiotherapie scheinen die Behandlungsmethoden wenig standardisiert zu sein. Die Richtlinien für die Verordnung von Heilmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung kennen nur drei Positionen für die Atemphysiotherapie. Die Ausbildung und Weiterbildung der Allgemeinärzte und der Pneumologen vermittelt – falls überhaupt – nur wenig Fachwissen über die Atemphysiotherapie. Die Deutsche Atemwegsliga – satzungsgemäß der Verbesserung der Behandlung pneumologischer Erkrankungen verpflichtet – hat in dieser Situation die Initiative der Arbeitsgemeinschaft Atemtherapie im Deutschen Verband für Physiotherapie – Zentralverband VI der Physiotherapeuten/Krankengymnasten (ZVK) e.V. (www.zvk.org) aufgegriffen. In enger Zusammenarbeit entstand für die Atemphysiotherapie eine Liste von Indikationen, therapeutischen Zielen, entsprechenden Techniken und Maßnahmen sowie deren wahrscheinlichen Wirkungsmechanismen. Es ist ein Versuch zur Standardisierung physiotherapeutischer Maßnahmen, der hiermit der Öffentlichkeit übergeben wird. Die vorliegende Ausgabe ist vorwiegend für den Arzt gedacht, der hiermit über die Möglichkeiten sinnvoller physiotherapeutischer Interventionen bei einzelnen Krankheitsbildern und bei funktionellen Problemen, z.B. der Sekretretention, informiert werden soll. Der Arzt sollte in die Lage versetzt werden, in einem konkreten Fall – ggf. nach telefonischer Rücksprache mit “seinem” Physiotherapeuten – die geeignete Maßnahme für das vorliegende Problem zu verordnen bzw. einzufordern. Eine ausführlichere Ausgabe ist für die Physiotherapeuten vorgesehen, sie Frankfurt am Main und Fürth, im Februar 2008 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga befindet sich derzeit noch in Bearbeitung. Die gemeinsame Arbeit erwies sich viel schwieriger, als zunächst gedacht. Wir mussten feststellen, dass Ärzte und Physiotherapeuten teilweise keine gemeinsame Sprache sprechen. Zunächst war also eine gemeinsame, für beide Seiten verständliche sprachliche Festlegung der atemphysiotherapeutischen Methoden und Inhalte erforderlich. Hierbei konnten wir uns bei kaum einer Auslegung auf “Evidenz” aus der Literatur stützen. Finanzielle und methodologische Barrieren erschwerten bisher weitestgehend die Durchführung randomisierter, kontrollierter Studien, ähnlich wie in der Chirurgie. Wir bitten daher, das vorgelegte Werk mit Wohlwollen aufzunehmen und als Vorschlag im weitesten Sinne zu begreifen. Ergänzungen, Korrekturen und weitere Vorschläge für künftige Ausgaben sind stets willkommen und an die Deutsche Atemwegsliga zu richten. Dr. med. Peter Kardos und Prof. Dr. med. Heinrich Worth Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1. Sekretretention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2. Schleimhautödem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3. Spasmus der Bronchialmuskulatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 4. Paradoxe Stimmbandbewegung mit Spasmus der Larynxmuskulatur . . . . 8 5. Tetanie durch willkürliche Hyperventilation . . . . . . . . . . . . . . . . 8 6. tracheobronchiale Instabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 6.1 exspiratorisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 6.2 inspiratorisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 7. Husten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.1 bei fehlendem Stimmbandschluss . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2 produktiv ineffektiver Husten bei tracheobronchialer Instabilität 7.3 produktiv ineffektiver Husten bei Insuffizienz der exspiratorisch wirksamen “Hustenmuskulatur” . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.4 produktiv ineffektiver Husten infolge mangelnder Inspirationsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.5 Reizhusten/unproduktiver Husten . . . . . . . . . . . . . . . . 7.6 Schmerzbedingte Hustenunterdrückung . . . . . . . . . . . . . 7.7 Beeinträchtigung des Hustenreflexes. . . . . . . . . . . . . . . . . 10 . . 10 . . 10 . . 11 . . . . . . . . 12 12 13 13 8. Minderbelüftung der Lunge durch hohen intrapulmonalen Rechts-Links-Shunt bei Immobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 9. Beatmungslunge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 10. Elastizitätsverlust und Überblähung der Lunge mit reduzierter Zwerchfellbeweglichkeit, Dekonditionierung des Zwerchfells und starrem Brustkorb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 VIII Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga 11. Restriktive Ventilationsstörungen . . . . . . . . . . . . . 11.1 Lungenparenchym bedingte Restriktion . . . . . . . 11.2 Pleura . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – verminderte Gleitfähigkeit der Pleura . . . . . . . . . . – Erguss mit hoher Viskosität . . . . . . . . . . . . . . . – Erguss mit niedriger Viskosität . . . . . . . . . . . . . – Zustand nach therapeutischer Verklebung . . . . . . . . 11.3 Schmerzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.4 Volumenvergrößerung des Abdomens . . . . . . . . 11.5 Störungen der Atempumpe . . . . . . . . . . . . . . – isolierte Zwerchfellparese . . . . . . . . . . . . . . . . – Dekonditionierung der Atemmuskulatur, inspiratorisch . – Dekonditionierung der Atemmuskulatur, exspiratorisch – Skelettale Störungen/Veränderte Thoraxwandmechanik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anhang 1 Weitere funktionelle Probleme, die in Verbindung mit Lungen- und Atemwegserkrankungen auftreten können . . . . . . . . . . A.1 Minderung von Kraft und Ausdauer der Skelettmuskulatur der Extremitäten, besonders der unteren Extremität . . . . . . . A.2 Erhöhte Infektanfälligkeit bei gestörter mukociliärer Clearance . A.3 Gastroösophagealer Reflux (GER) . . . . . . . . . . . . . . . . A.4 Stressinkontinenz beim Husten und Niesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 18 19 19 19 19 19 20 20 21 21 22 24 25 . . 26 . . . . . . . . 26 26 27 27 Anhang 2 Information zur Heilmittelverordnung bei Störungen der Atmung laut “Heilmittel-Richtlinien” (2004) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Sachwortregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Einleitung Physiotherapeutische Atemtherapie stellt einen wesentlichen Bestandteil der nicht medikamentösen Therapie bei Erkrankungen der Atmungsorgane dar. Ziel dieser physiotherapeutischer Behandlungstechniken ist es, zur Erhaltung, Verbesserung und Wiederherstellung einer bestmöglichen Atemfunktion beizutragen. Die vorliegenden Empfehlungen zur physiotherapeutischen Atemtherapie sollen Ärzten und Physiotherapeuten, die auf dem Gebiet der Pneumologie arbeiten, als Orientierungshilfe dienen. Mit dieser tabellarischen Darstellung haben wir versucht, das komplexe Thema der physiotherapeutischen Atemtherapie übersichtlich darzustellen. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Insbesondere wurde das umfangreiche Gebiet der Physiotherapie im Rahmen der Intensiv- und Beatmungsmedizin nur kurz erwähnt. Ausgehend von funktionellen Problemen bei Atemwegs- und Lungenerkrankungen werden physiotherapeutische Behandlungsziele formuliert. Diesen Zielen werden Beispiele geeigneter atemtherapeutischer Behandlungstechniken mit deren angenommenen Wirkmechanismen zugeordnet. Die tabellarische Darstellung dieser Empfehlungen und das Sachwortregister ermöglichen einen schnellen, differenzierten Einstieg und Überblick über die aktuellen physiotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten in Bezug auf die jeweiligen Funktionsstörungen. Im nachfolgenden Glossar werden Abkürzungen und spezielle physiotherapeutische Begriffe erklärt. Darüber hinaus können diese Empfehlungen als perspektivische Grundlage zur Vorbereitung von Studien dienen. Sie eignen sich zur Formulierung von Fragestellungen zu Wirksamkeitsnachweisen und Leitlinien in der Atemphysiotherapie. Für die notwendige Kommunikation und Verständigung zwischen den Disziplinen können sie wichtige Dienste leisten. Danksagung Besonders danken möchten wir unseren Ko-Autoren Dr. med. Peter Kardos und Prof. Dr. med. Heinrich Worth, die geduldig in langen Diskussionen für die notwendige Verständlichkeit (Verständigung) zwischen den Disziplinen sorgten. Unser Dank gilt auch Frau Dr. med. Uta Butt, die den tabellarischen Feinschliff gestaltete und stets eine reibungslose Organisation garantierte. Für fachlichen Rat und kritische Kommentare danken wir Prof. Dr. med. N. Konietzko, Prof. Dr. med. D. Berdel, Prof. Dr. med. C.-P. Criée, Kolleginnen der Arbeitsgemeinschaft Atemtherapie im ZVK e.V., allen voran Sabine Bänsch und Beate Konietzko, ebenso 2 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga den Kolleginnen der Berufsfachschule für Physiotherapie an der LMU (Klinikum Großhadern) sowie deren SchüMünchen und Wuppertal, Februar 2008 lern, die so manche Vorarbeit geleistet haben. Sabine Weise und Dorothea Pfeiffer-Kascha Die Empfehlungen zur physiotherapeutischen Atemtherapie der Arbeitsgemeinschaft Atemtherapie im Deutschen Verband für Physiotherapie – Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten (ZVK) e.V. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Atemwegsliga e.V. Sabine Weise (federführend), Dr. Peter Kardos, Dorothea Pfeiffer-Kascha, Prof. Dr. Heinrich Worth Beispiele: – chronische Bronchitis (CB) – COPD – Bronchiektasie – Asthma – primäre ziliäre Dyskinesie (PZD) – cystische Fibrose (CF) – Alveolarproteinose – allergische bronchopulmonale Aspergillose, etc. 1. Sekretretention Funktionelles Problem Techniken und Maßnahmen Ziel: Reinigung der Atemwege Sekretolyse – allgemeine körperliche Aktivität – PEP-Geräte mit Oszillationen (Flutter®, Cornet®, acapella®) – x1 – schneller exspiratorischer Flow Feuchtinhalation mit: • isotonischer NaCl-Lösung • Emser Sole • hypertoner NaCl-Lösung (cave Asthma!) Sekretmobilisation – vertiefte Inspiration mit aktiv gehaltener endinspiratorischer Pause – modifizierte Autogene Drainage (MAD) – verlangsamte Inspiration mit großem Atemzugvolumen (AZV), z.B. Intervallatmung – SMI-Atemtrainer – Giebelrohr – Atemreizgriffe – Gewebetechniken – Thoraxkompression mit Vibrationen während der Exspiration – PEP-Geräte mit Oszillationen – “Zwerchfell-Jumping” – Perkussionstechniken – Bewegung der Brustwirbelsälue (BWS) mit Rippenmobilisation, z.B. Dehnzüge, Schergriffe – therapeutische Körperstellungen Therapeutische Ziele einseitige oder beidseitige Brustkorb-Weitstellung über Bewegungen der Wirbelsäule, aktiv und passiv Lösen der Schleim-Adhäsion von der Bronchialwand – reflektorische Atemvertiefung Luft hinter das Sekret bringen über: – atemsynchrone Bronchialkaliberschwankungen – kollaterale Ventilation – Strömung mit geringeren Turbulenzen Sekretverflüssigung, Schleimhautbefeuchtung Verringerung der viskoelastischen Eigenschaften des Sekretes Angenommene Wirkmechanismen 4 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Funktionelles Problem Sekretelimination Sekrettransport Therapeutische Ziele – Bronchialkaliberschwankungen infolge Richtungsänderungen des Schwerkrafteinflusses mit Veränderungen des Ventilations/Perfusionsverhältnisses – schnelle ggf. dosierte Flusserhöhung bei Stabilisierung des Bronchialdurchmessers durch PEP, pneumatische Schienung (siehe 6.1, Angenommene Wirkmechanismen) – passive Flussbeschleunigung über Vergrößerung der exspiratorischen Rippenbewegung durch manuellen Druck Aktivierung der Zilientätigkeit durch schnelle Strömung und Oszillation schnelle Flusserhöhung in zentralen, offen gehaltenen Atemwegen – Dehnlagen mit großem AZV – Umlagerungen – gezielte Drainagelagerung – Räuspern, Huffing, Husten – bei tracheobronchialer Instabilität: PEP-Husten – (siehe 7.1-7 funktionelle Probleme des Hustens und A.4 Stressinkontinenz beim Husten) – PEP-Geräte mit Oszillationen – Brustkorbkompression mit PEP-Atmung – MAD, angepasst an verbliebene Retraktionskraft der Lunge – PEP-Atmung mit variablen Stenosen Angenommene Wirkmechanismen Techniken und Maßnahmen Physiotherapie in der Pneumologie 5 – Stabilisierung des Tracheobronchiallumens zur Vermeidung eines Bronchialkollapses durch Erhöhung des intrabronchialen Drucks über den intrathorakalen Druck – Brustkorb in Inspirationsstellung – Verbesserte Rekrutierung der Atemhilfsmuskulatur für die Atmung – Energieeinsparung durch Abnahme des Schultergürtel-Gewichts von den oberen Rippen – Pharynxerweiterung durch Absenkung des Mundbodens – PEP-Atmung in Ruhe und unter Belastung bei Aktivitäten des täglichen Lebens (ADLs) – Kopplung von PEP-Atmung und Bewegung – atemerleichternde Stellung, inspiratorisch Senkung des Atemwegswiderstandes – gähnende Einatmung – Befeuchtung der Schleimhaut / Sekretverflüssigung – Aktivierung der Zilientätigkeit – Inhalation mit isotoner NaCl-Lösung – PEP-Geräte, auch mit Oszillation Anregung der Mucociliären Clearance (MCC) auch im Bereich der oberen Luftwege Ventilation obstruierter Lungenareaie – Reizkarenz – Reizminderung durch: Reinigung, Anfeuchtung, Erwärmung der Atemluft – Reizvermeidung – Nasenatmung Vermeidung von Schleimhautödem 2. Schleimhautödem Beispiele: – Pneumonie – Asthma – Bronchitis – COPD – Bronchiolitis obliterans Angenommene Wirkmechanismen Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem 6 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Senkung des Atemwegswiderstandes Ventilation obstruierter Lungenareale allgemeine Entspannung – gähnende Einatmung – atemerleichternde Stellung inspiratorisch – Nasenatmung – langsame Inspiration – Erwärmung der Inspirationsluft z.B. Schal vor Gesicht – ggf. erwärmtes Inhalat – Wärmetherapie, z.B. heiße Rolle – Techniken zur allgemeinen Entspannung – moderate körperliche Aktivität mit Aufwärmphase, ggf. mit Nasenpflaster – PEP-Atmung in Ruhe und unter Belastung bei Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) – Kopplung von Atmung und Bewegung Vermeidung von Auslösemechanismen 3. Spasmus der Bronchialmuskulatur Beispiele: – Asthma – CF – COPD – allergische bronchopulmonale Aspergillose Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem – Beruhigung, Hyperämisierung von Muskulatur und passiven Strukturen der Atempumpe – langsame metabolische Anpassung an körperliche Belastung – gleichmäßiger intrabronchialer Druckabfall – homogene exspiratorische Entleerung aller Lungenareale – Einteilung der Atemluft bei körperlicher Belastung – Brustkorb in Inspirationsstellung – verbesserte Rekrutierung der Atemhilfsmuskulatur für die Atmung – Energieeinsparung durch Abnahme des Schultergürtelgewichts von den oberen Rippen – Pharynxerweiterung durch Absenken des Mundbodens – Allergen- u. Noxenkarenz z.B. Kälte, Tabak, Rauch, Staub, Dämpfe Angenommene Wirkmechanismen Physiotherapie in der Pneumologie 7 Beispiele: – rezidivierendes Hyperventilationssyndrom mit Tetanie bei Panikstörung – kann VCD antriggern Techniken und Maßnahmen – Information und Wahrnehmungsschulung zur Atemregulation – Atemberuhigung, z.B. durch Einüben ruhiger, flacher Atmung mit sehr langsamer Exspiration (Unterstützung durch Zählen) – kurzzeitige CO2-Rückatmung mit Hilfe von Händen oder Tüte vor Nase und Mund – ggf. 100-ml-Giebelrohr – thermische Reize (Kälteanwendung im Gesicht) – Hecheln Therapeutische Ziele PCO2 im Blut erhöhen Funktionelles Problem – Hecheln – Techniken zur allgemeinen Entspannung – Wärmetherapie – Informationen zum Pathomechanismus 5. Tetanie durch willkürliche Hyperventilation – Entängstigung – allgemeine Entspannung – gähnende Einatmung – langsame Inspiration mit betonter abdominaler Atembewegung Selbsthilfe: – Lösen des Spasmus – Senkung der Spasmusneigung 4. paradoxe Stimmbandbewegung mit Spasmus der Larynxmuskulatur Beispiel: – Vocal Cord Dysfunction (VCD) – (siehe 5. Tetanie durch willkürliche Hyperventilation) – (siehe Anhang A3 “Gastroösophagealer Reflux”) Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem – Atmung mit hohem Totraumanteil – reflektorische Reduktion der Ventilation – Anreicherung der Atemluft mit CO2 – bewusste Beendigung der willkürlichen Hyperventilation durch den Patienten Angenommene Wirkmechanismen – Entängstigung durch Verständnis des Pathomechanismus und seine mögliche Beeinflussung über Selbsthilfetechniken – Larynx-Erweiterung infolge Detonisierung der Larynxmuskulatur durch Larynx-Senkung – Pharynxerweiterung durch Absenkung des Mundbodens – geringer inspiratorischer Druck – Beruhigung Angenommene Wirkmechanismen 8 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Beispiele: – Tracheobronchomalazie – Tracheaverlagerung – nach Lungentransplantation (LTx) an der Anastomose – Recurrensparese mit Stimmband-Engstellung Beispiele: – COPD – CB – CF – Tracheomalazie 6.2 inspiratorisch – dosierter inspiratorischer Druck – Verlagerung der Stenose zur Nase – PEP-Atmung – (siehe 7.2 Techniken zu: produktiv ineffektiver Husten bei tracheobronchialer Instabilität) – langsame Inspiration – Inspiration durch Ein-NasenlochStenose Vermeidung eines inspiratorischen tracheobronchialen Kollapses – Stabilisierung des Tracheobronchiallumens mittels PEP durch Erhaltung des intrabronchialen Drucks über den intrathorakalen Druck, pneumatische Schienung Angenommene Wirkmechanismen Vermeidung eines exspiratorischen tracheobronchialen Kollapses Ziel: Vermeidung eines tracheobronchialen Kollapses 6. tracheobronchiale Instabilität 6.1 exspiratorisch Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem Physiotherapie in der Pneumologie 9 Beispiele: – schwere COPD – Bronchomalazie nach Intubation – seltene lokalisierte Erkrankungen der zentralen Atemwege, z.B. rezidivierende Polychondritis, Tracheobronchopathia osteochondroplastica 7.2 produktiv ineffektiver Husten bei tracheobronchialer Instabilität Beispiele: – Recurrensparese – Tracheotomie – Intubation – Amyotrophische Lateralsklerose (ALS) 7.1 Husten bei fehlendem oder unvollständigem Stimmbandschluss Ziel: Verbesserung der Hustenclearance bei Reduktion der Hustenarbeit / Vermeidung unproduktiven Reizhustens – partielle – Huffing – Beschleunigung des Wiederherstellung – Unterstützung des Exspirationsflusses exspiratorischen Flusses mit der Hustendurch Unterarmdruck auf die geringerem intrathorakalen Druck clearance Bauchwand – Druckaufbau während der – in Kombination mit Üben der Rest– ggf. Kompensation Kompressionsphase des fehlenden funktion des Stimmbandschlusses, z.B. Phonationstechniken Stimmbandschlusses – kurzzeitiger Verschluss des Tracheostomas während der Kompressionsphase – RC-Cornet® mit Silikonmaske für Tracheostoma – Stabilisierung des – Informationen zum effektiveren – Vermeidung eines Tracheobronchiallumens durch Husten flusslimitierenden Erhaltung eines transbronchialen – Räuspern tracheobronchialen Überdrucks gegenüber dem – Huffing mit endexspiratorischer Kollapses während intrathorakalen Druck während der Stenose der ExpulsionsExpulsionsphase – PEP-Husten: Husten gegen phase Widerstände, durch “Fausttunnel”, in – Vermeidung von PEP-Geräte Hustensalven – (siehe 7.5 Techniken zu: Reizhusten) Angenommene Wirkmechanismen 7. Husten Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem 10 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga – exspiratorische Flussbeschleunigung in den zentralen Atemwegen durch externen negativen Druck – höherer intrathorakaler Druckaufbau während der Kompressions- und Expulsionsphase durch externe Verkleinerung des intraabdominalen und intrathorakalen Raumes – Erhöhung des Wirkungsgrades der A u s a te m m u s k u l a tu r – aktive Stabilisation der Korsettfunktion d e r B a u c h m u s k u l a tu r – Kräftigung der Hustenmuskulatur im Sinne synergistischer Korsettanspannung zum abdominalen Druckaufbau a u c h i n K o m b i n a ti o n m i t P h o n a ti o n s te c h n i k e n – kurze Vordehnung der Ausatemmuskulatur vor der Kompressionsund Expulsionsphase – o p ti m a l e A u s g a n g s s te l l u n g – Kompensationstechniken durch Unterstützung des Rumpfkorsetts während der Kompressions- und Expulsionsphase durch: – kaudalen Zug am Sternum – Unterarmkompression auf der Bauchwand – Handtuchzug – abdominale und thorakale Kompression durch eine weitere Person oder gegen einen Gegenstand – ggf. Cough AssistTM – Wiederherstellung synergistischer Kontraktion der exspiratorisch wirksamen Hustenm u s k u l a tu r – B es c hl euni gung des exspiratorischen Flusses während der Expulsionsphase a u c h z u r S e l b s th i l fe 7.3 produktiv ineffektiver Husten bei Insuffizienz der exspiratorisch wirksamen “Hustenmuskulatur” B ei s pi el e: – COPD – Rektusdiastase – neuromuskuläre Erkrankungen Angenommene Wirkmechanismen Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem Physiotherapie in der Pneumologie 11 – Senkung des Residualvolumen ( RV) – Erlernen von Selbsthilfetechniken zur Hustenvermeidung – Emphysem mit Lungenüberblähung 7.5 Reizhusten / unproduktiver Husten – Rhinosinusitis – Minderung des postnasalen Drip – Verbesserung der Hustenclearance durch Atemvertiefung, – (siehe 11.5.2 Ziele zu: Dekonditionierung der Atemmuskulatur, inspiratorisch) 7.4 produktiv ineffektiver Husten infolge mangelnder Inspirationsfähigkeit Beispiele: – Zwerchfellparese – Kyphoskoliose – Neuromuskuläre Erkrankungen Beispiele: – diffuse Lungenparenchymerkrankung (DLPE), z.B. Lungenfibrose – Asthma – CF – COPD – Pharyngitis – Laryngitis – Husten als Asthmaäquivalent – selten: Bronchiektasie Therapeutische Ziele Funktionelles Problem – Inspiration mit kleinem AZV im inspiratorischen Reservevolumen mit PEP-Atmung – gähnende Einatmung – endinspiratorische Pause Unspezifische Husten-Vermeidungstechniken: – Trinken, Schlucken – Anregung der Speichelbildung (Bonbon) – Erwärmung der Inspirationsluft – Anleitung zur Nasenspülung – Anleitung zur optimalen Nasenreinigung Husten-Vermeidungstechniken: – ruhige In- und Exspiration mit Nasen-Stenose (Nasengabelgriff) – Hustenanalyse – Intervallatmung PEP-Atmung mit Kopplung von Atmung und Bewegung – aktives Air-Stacking – Unterstützung der Inspirationsbewegung durch atemsynchrones Anheben des Brustkorbs durch den Therapeuten – Air-Stacking – (siehe 11.5.2 Techniken zu: Dekonditionierung der Atemmuskulatur, inspiratorisch) – (siehe 10. Überblähung der Lunge) Techniken und Maßnahmen – Reinigung, Befeuchtung und Abschwellung der Nasenschleimhaut – Reizminderung der Hustenrezeptoren in den oberen Atemwegen – positiver intrabronchialer Druck – Einteilung der Atemluft bei körperlicher Belastung – Reizkarenz – Modifizierung des in- und exspiratorischen Flusses in den oberen und unteren Atemwegen Reizminderung der Hustenrezeptoren durch: – Stabilisierung des Tracheobronchiallumens, pneumatische Schienung – Strömungsverlangsamung in- und exspiratorisch – Hustenreiz-Wahrnehmung – Konzentration auf Atmung – Vergrößerung des inspiratorischen Volumens zur Sekretelimination Angenommene Wirkmechanismen 12 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga B ei s pi el e: – Morbus Parkinson – A LS – Multiple Sklerose (MS) – Zustand nach LTx – Bewusstseinstrübung 7.7 Beeinträchtigung des Hustenreflexes – Transport und E l i m i nati on des Sekretes bzw. von Fremdkörpern (Aspiration) aus den großen Atemwegen – mit manueller Fixierung auf den Ort des Schmerzes – lange, ruhige Phonationstechniken z.B. auf den Konsonanten “FFFFFF” – später zunehmend stakkatoartige P honati ons tec hni k en – später Räuspern, dann vorsichtiges Husten – Erlernen der Wahrnehmung des Sekretes über schnelle, passive Ausatmung (1. Exspirations-Phase MAD) – (siehe 1 Techniken zu: Sekrettransport und Sekretelimination) – (siehe 7.1 Techniken zu: Husten bei fehl endem oder unv ol l s tändi gem Stimmbandabschluss) – (siehe 7.3 Techniken zu: produktiv ineffektiver Husten bei Insuffizienz der Hustenmuskulatur) – (siehe 7.4 Techniken zu: produktiv ineffektiver Husten infolge mangelnder Inspirationsfähigkeit) – willkürliches Abhusten oder Huffing Hustenhilfen zur Schmerzreduktion behutsame Wiederherstellung der synergistischen Kontraktion der exspiratorisch wirksamen Hustenmuskulatur – Wahrnehmung des Sekrets in den großen Atemwegen 7.6 schmerzbedingte Hustenunterdrückung B ei s pi el e: – nach thorax- und bauchchirurgischen Eingriffen – Rippenfraktur Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem – Wahrnehmung von Atemnebengeräuschen durch Exspiration mit sehr schnellem Fluss, Ausatemphase der MAD “Bronchialrasseln” – koordinierte Kontraktion der exspiratorisch wirksamen Hustenmuskulatur zum abdominalen Druckaufbau – langsamer Aufbau, Anpassung an physiologischen Einsatz – Gegendruck Angenommene Wirkmechanismen Physiotherapie in der Pneumologie 13 – frühe allgemeine Mobilisation inklusive eigenständiger Lagewechsel (von Rückenlage in Seitenlage) – frühe Vertikalisierung des Patienten – Vergrößerung des inspiratorischen Volumens – Thoraxweitstellung – Belüftung hypoventilierter Lungenareale – (siehe 1. Wirkmechanismus zu: Sekretmobilisation) – reflektorische Atemvertiefung – Verbesserung des PerfusionsVentilations-Verhältnisses Inspiration mit großem AZV, z.B. – Intervallatmung – willkürliches Gähnen – SMI-Trainer, z.B. Triflow®, Mediflo®, Coach®, Voldyne® – Giebelrohr – Kältereize – Atemreizgriffe – Umlagerungen – Dehnzüge und Schergriffe – Umlagerungen – Pneumonieprophylaxe – Verhinderung von Mikroatelektasen – Verminderung von Gasaustauschstörungen durch intrapulmonalen Rechts-Links-Shunt 8. Minderbelüftung der Lunge durch hohen intrapulmonalen RechtsLinks-Shunt bei Immobilität Beispiele: – bei Bettlägerigkeit, insbesondere bei • Adipositas • Aszites • nach Operationen und Schmerzen im abdominalen und thorakalen Bereich und • Alter > 50 Jahre – bei Lähmungen – bei neuromuskulären Erkrankungen Angenommene Wirkmechanismen Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem 14 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Therapeutische Ziele – Pneumonieprophylaxe – Verhinderung und Öffnung von Mikroatelektasen und Atelektasen – Vermeidung von Minderventilation eingeschränkter Lungenareale – Minderung von Gasaustauschstörung durch intrapulmonalen Rechts-Links-Shunt – Zwerchfellentlastung von abdominalem Druck – ggf. WeaningUnterstützung – ggf. Sekretmobilisation, -transport und -elimination Funktionelles Problem 9. Beatmungslunge Angenommene Wirkmechanismen – Bronchialkaliberschwankungen infolge von Richtungsänderungen des Schwerkrafteinflusses und hierdurch Verbesserung des Ventilatons/Perfusionsverhältnisses hypoventilierter Lungenareale – Öffnung von Mikroatelektasen – reflektorische Atemvertiefung – Verbesserung des PerfusionsVentilations-Verhältnisses – Senkung des abdominalen Drucks – (siehe 1. Wirkmechanismus zu: Sekretmobilisation, -transport, -elimination) Techniken und Maßnahmen – Umlagerungen – Drainagelagerungen – Kontaktatmung während der Inspiration bei assistierter B eatm ung – Atemreizgriffe – Packe- und Hängegriffe – Gewebetechniken – reflektorische Atemtherapie – Vibrationen/ Perkussionstec hni k en – Dehnzüge – B auc hl age – Zwerchfell entlastende Lagerung – (siehe 1. Techniken zu: Sekretmobilisation, -transport, -elimination) Physiotherapie in der Pneumologie 15 Beispiele: – Lungenemphysem bei • COPD • CF • PZD – Swyer-James Syndrom Ziel: Senkung des Residualvolumens Offenhalten peripherer PEP-Atmung in Ruhe, unter Belastung bei Atemwege auch unter Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) mit: Belastung – Eigenstenosen, z.B. dosierte Lippenbremse – PEP-Geräten: • angepasste Strohhalmstücke • BA-Tube • Atemtrainer-Set “Y-Stück” • Pari-PEP® System – PEP-Geräte mit Oszillationen Passive abdominale Druckerhöhung in Verbesserung der speziellen Positionen unter PEP-Atmung, Kraftentfaltung und z.B. Unterstützung der Ausatmung: Beweglichkeit des – in Rückenlage durch manuellen Druck Zwerchfells durch: oder Sandsackgewicht auf der vorderen – Abnahme der Bauchwand Lungenüberblähung – in Bauchlage mit Kissenunterlagerung – Optimierung der für – auch in kopftiefer Schräglage die Funktion wichti– im Kutschersitz durch WS-Flexion gen Zwerchfellgeometrie Kräftigung der schrägen Bauchmuskulatur Erhalt / Verbesserung – ggf. Fixierung der Appositionszone durch des BauchmuskelkorGurt setts zur Erhaltung des Punktum fixums des (siehe 11.5.2 Techniken zu: DekonditionieZwerchfellursprungs rung der Atemmuskulatur, inspiratorisch) 10. Elastizitätsverlust und Überblähung der Lunge mit – reduzierter Zwerchfellbeweglichkeit – Dekonditionierung des Zwerchfells und – starrem Brustkorb Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem – Unterstützung der Korsettfunktion der Bauchmuskulatur – Stabilisierung der Appositionszone – Stabilisierung des Tracheobronchiallumens durch PEP – passive abdominale Druckerhöhung – endexspiratorische Positionsverbesserung des Zwerchfells – Erhaltung eines transbronchialen Überdrucks gegenüber dem intrathorakalen Druck – gleichmäßiger intrabronchialer Druckabfall – bessere exspiratorische Entleerung aller Lungenabschnitte in Ruhe und unter Belastung Angenommene Wirkmechanismen 16 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Funktionelles Problem – Erhalt/Verbesserung der Brustkorbbewegl i c hk ei t – Korrektur funktionell ungünstig wirkender A tem m us ter auc h unter Alltagsbelastungen – Vermeidung von A tem not – Kopplung von Atmung und Bewegung auch bei ADLs (s.o.) – atemerleichternde Stellungen, inspiratorisch – Ökonomisierung der Atemarbeit – Reduzierung von Dyspnoe – (siehe 11.1 Techniken zu: Lungenparenchym bedingte Restriktion in Kombination mit PEP-Atmung) – Wahrnehmung pathologischer Atemmuster und Korrektur unter PEP-Atmung durch: – Breathing retraining – tiefe abdominale Inspiration, z.B. Interv al l atm ung – ggf. Fixierung der Appositionszone durch Gurt – Basaltexte in unterschiedlichen P os i ti onen – atemerleichternde Stellungen, exspiratorisch Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele – Verbesserung der Wahrnehmung pathologischer Atemmuster bei Überblähung – Wiederherstellung einer funktionell effektiven Zwerchfellgeometrie – Synchronisation von Thorax- und Bauchbewegung bei Inspiration – Bewusster Einbau von Erholungsphas en – Einteilung der Atemluft bei körperlicher Belastung – Inspirationsstellung des Brustkorbs – verbesserte Rekrutierung der Atemhilfsmuskulatur für die Atmung – Energieeinsparung durch Abnahme des Schultergürtelgewichts von den oberen Rippen – endexspiratorische Positionsverbesserung des Zwerchfells Angenommene Wirkmechanismen Physiotherapie in der Pneumologie 17 Beispiele: – Diffuse Lungenparenchymerkrankung (DLPE), z.B. Lungenfibrose – Lungenstauung – Z. n. Resektion von Lungenparenchym – Atelektase Verringerung der Atemarbeit durch: – Besserung der Brustkorbbeweglichkeit durch Beeinflussung sekundärer skelettaler, bindegeweblicher und muskulärer Störungen – Steigerung der Ventilation nicht betroffener Lungenareale reflektorische Atemtherapie (RAT) willkürliches Gähnen Atemreizgriffe propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF) Dehnzüge, Schergriffe Entspannung, Yoga SMI-Trainer IPPB-Gerät – – – – – – – – hubarme / -freie Mobilisation manuelle Therapie (MT) therapeutische Körperstellungen Dehnlagen Gewebetechniken Muskeldehntechniken Wärmetherapie – – – – – – – – Anspornende Atemvertiefung – mechanische Erweiterung der Atemwege durch intermittierenden positiven Beatmungsdruck – Atemvertiefung über • Bewegung • Entspannung – reflektorische Atemvertiefung – Mobilisierung des Brustkorbs – Hyperämisierung/Stoffwechselanregung von Muskulatur und passiver Strukturen der Atempumpe Ziel: Verbesserung der Belüftung minder belüfteter Lungenareale Angenommene Wirkmechanismen 11. restriktive Ventilationsstörungen 11.1 Lungenparenchym bedingte Restriktion Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem 18 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga B ei s pi el : – Herzinsuffizienz – Pleuritis 11.2.3 Erguss mit niedriger Viskosität B ei s pi el e: – Pleuraempyem – Haematothorax B ei s pi el e: – Pleuraschwarte – Pleuritis sicca 11.2.2 Erguss mit hoher Viskosität Ziel: Vermeidung von Minderventilation – Inspiration mit thorakalen und – Vermeidung von abdominalen Atembewegungen mit Minderventilation großem AZV, z.B. Richtungsatmen durch Schonatmung – g g f . u n t e r A n a l g e ti k a – Verbesserung der – Dehnzüge, ggf. Umlagerungen Pleuragleitfähigkeit – s. auch 11.2.2 – Schergriffe und Dehnzüge – Vermeidung von Pleura• in Kombination mit sehr schneller, langer Exspiration bei offener Glottis: verschwartungen – s. auch 11.2.1 • sehr schnelle, schnüffelnde Inspiration • “Sniff” – Techniken zur Mobilisation von Rippenund Wirbelsäulengelenken (schnelles Tempo), z.B. hubarme/hubfreie Mo b i l i s a t i o n – Dehnlagen – therapeutische Körperstellungen – vorrübergehende – therapeutische Körperstellungen Belüftung kompri– Inspiration mit großem AZV, z.B. mierter Lungenareale Intervallatmung – Verbesserung der – Umlagerungen Flüssigkeitsresorption 11.2 Pleura 11.2.1 verminderte Gleitfähigkeit der Pleura Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem – Umverteilung der Ergussflüssigkeit in der Pleurahöhle – Öffnung von Atelektasen – schnelle Gleitbewegung der Pleurablätter mit großen A m pl i tuden – Belüftung hypoventilierter Lungenareale Angenommene Wirkmechanismen Physiotherapie in der Pneumologie 19 Beispiele: – Schwangerschaft – Adipositas – Aszites – Hepato- und Splenomegalie 11.4 Volumenvergrößerung des Abdomens Beispiele: – Pleuritis sicca – Z.n. thorakalen und abdominalen Operationen 11.3 Schmerzen – Pneumonieprophylaxe – Minderung von Gasaustauschstörungen durch intrapulmonalen Rechts-Links-Shunt bei Immobilität und geringem AZV – Belüftung basaler Lungenareale durch Entlastung des Zwerchfells von erhöhtem abdominalen Druck – Pneumonieprophylaxe – (s. 8 Ziele zu: Minderbelüftung der Lunge mit hohem intrapulmonalen Rechts-Links-Shunt bei Immobilität) – Überwindung der Schonatmung – Erhalt der Brustkorbbeweglichkeit – Pneumonieprophylaxe unter Berücksichtigung der Verklebung 11.2.4. Zustand nach therapeutischer Verklebung Beispiele: – nach Pleurektomie – nach Pleurodese Therapeutische Ziele Funktionelles Problem – Inspiration mit abdominalen Atembewegungen in vertikalen Ausgangsstellungen (Lagerung mit erhöhtem Kopfteil) – ggf. Seitenlage – Vierfüßlerstand – bei Bettlägrigkeit (s. 8. Techniken und Maßnahmen: Minderbelüftung der Lunge mit hohem intrapulmonalem Rechts-Links-Shunt bei Immobilität) – anfängliche Vermeidung forcierter Gleitbewegungen im Pleuraspalt – vorsichtig dosierte Mobilisation der Wirbelsäule mit kleinen, hubarmen Bewegungen – Inspiration mit zunehmend größer werdenden AZV, ggf. unter Analgetika – thermische Reize – Gewebetechniken – Entspannungstechniken – Wärmetherapie – allgemeine körperliche Aktivität zur Atemvertiefung – vorsichtig dosierte Mobilisation der Wirbelsäule mit kleinen, hubarmen Bewegungen – ruhige Inspiration mit großem AZV – “Basaltexte” Techniken und Maßnahmen – Belüftung hypoventilierter Lungenareale durch Reduzierung des abdominalen Druckes – Belüftung hypoventilierter Lungenareale – Verbesserung des Perfusions- und Ventilations-Verhältnisses – verbesserte PleuraVerschieblichkeit – Detonisierung beteiligter Muskulatur – Schmerzlinderung – Senkung erhöhter Gewebswiderstände – Verbesserte Brustkorbbeweglichkeit trotz Verklebung – Belüftung hypoventilierter Lungenareale Angenommene Wirkmechanismen 20 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga B ei s pi el e: – ei n- oder bei ds ei ti ge Zwerchfellparese – Minderbeweglichkeit von Teilen des Zwerchfells Ziel: Verbesserung der Ventilation 11.5 Störungen der Atempumpe 11.5.1 isolierte Zwerchfellparese – (siehe 7.4 Ziele zu: produktiv ineffektiver Husten infolge mangelnder Inspirationsfähigkeit) – (siehe 11.5.2 Ziele zu: Dekonditionierung der Atemmuskulatur, inspiratorisch) – Erhalt/Verbesserung des Bauchmuskelkorsetts – bestmögliche Erhaltung von Muskelstoffwechsel und Musk el funk ti on, K om pens ati on über Rekrutierung von synergistisch wirkenden Atemmuskeln – ggf. Verbesserung des Trainingszustands des Zwerchfells – Besserung der Funktion der A tem pum pe – Zwerchfellentlastung von abdominalem Druck Therapeutische Ziele Funktionelles Problem – (siehe 11.5.2 Techniken zu: Dekonditionierung der Atemmuskulatur, inspiratorisch) – exzentrisches Muskeltraining, z .B . P honati ons tec hni k en, S i ngen – reflektorische Atemtherapie (RAT) – PNF, Vojta, allgemeines körperliches Training zur Effizienzverbesserung der A tem pum pe – kon- und exzentrisches Training der schrägen Bauchmuskulatur – Vermeidung horizontaler oder kopftiefer Ausgangsstellungen – Lagerung mit erhöhtem Kopfteil (30°) – vertiefte Inspiration mit großem AZV – Schergriffe und Dehnzüge bei geringem abdominalen Druck – konzentrisches Atemmuskeltraining – Training durch Nasenstenose, “Sniff”, Schnüffeln – “Zwerchfell-Jumping” Techniken und Maßnahmen – Stabilisierung der Appositionszone – Kräftigung der Muskelfasern (soweit möglich) – Aktivierung von Synergisten – Zuwachs von Kraft und Ausdauer des Zwerchfells (soweit möglich) – Atemvertiefung – bessere Zwerchfellarbeit gegen niedrigeren abdominalen Druck Angenommene Wirkmechanismen Physiotherapie in der Pneumologie 21 – (siehe 11.5.1 Ziele zu: isolierte Zwerchfellparese) – bestmöglicher Erhalt bzw. Verbesserung des Trainingszustands der Atemmuskulatur – (siehe 11.5.1 Techniken zu: isolierte Zwerchfellparese) – Lagerung zur Entlastung des Brustkorbs mittels Unterlagerung des Schultergürtels und des Beckens Atemmuskeltraining mit angemessenen Pausen – konzentrisches Training: • Inspiration mit Stenose, z.B schnüffelnd, Nasenstenose, Strohhalm – Zwerchfell-PNF – exzentrisches Training: • langsames “Hergeben” der Luft ohne Ausatemstenose, “Kerzenflackern” • lange Phonationstechniken • aus Ausgangsstellungen mit hohem abdominalen Druck, z.B. Bauchlage auch auf der Therapierolle • Rückenlage mit Gewicht auf Bauchdecke – mit Geräten: Respifit®, Spiro Tiger®, Threshhold®, etc. – atemerleichternde Stellungen – Vermeidung von Muskelermüdung 11.5.2 Dekonditionierung der Atemmuskulatur, inspiratorisch Beispiele: – Beatmungsfolge – ALS – Guillain-Barré-Syndrom – Morbus Duchenne Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem – Trainingseffekt an der atrophischen Muskulatur soweit möglich Reduzierung der Atemarbeit durch: – Senkung des abdominalen Drucks – Thorax in Inspirationsstellung – optimalen Einsatz weniger betroffener Atemhilfsmuskeln – vom Eigengewicht entlastete Atembewegung Angenommene Wirkmechanismen 22 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Funktionelles Problem – (siehe 7.7 Ziele zu: Beeinträchtigung des Hustenreflexes) – Unterstützung der Hustenclearance – (siehe 8. Techniken zu: Minderbelüftung der Lunge bei Im m obi l i tät) – (siehe 8. Ziele zu: Minderbelüftung der Lunge bei Im m obi l i tät) – Erhaltung der Brustkorbbeweglichkeit – Mobilisierung von Gelenken und Gewebsstrukturen – kurzzeitige Verringerung der Atemarbeit – Umlagerung – aktive und assistive Inspiration mit großem AZV, z.B. Dehnzüge und Schergriffe – Verbesserung der Ventilation bei A tem m us k el schwäche – Techniken zur Mobilisation von Rippenund Wirbelsäulengelenken – vorsichtige Muskeldehntechniken nicht betroffener Muskelgruppen – Gewebetechniken – (siehe 1 Techniken zu: Sekretretention) (siehe 7.4 produktiv ineffektiver Husten infolge mangeldner Inspirationsfähigk ei t) – (siehe 7.7 Techniken zu: Beeinträchtigung des Hustenreflexes) Angenommene Wirkmechanismen Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Physiotherapie in der Pneumologie 23 – Erhalt/Verbesserung des Bauchmuskelkorsetts Beispiele: – Neuromuskuläre Erkrankungen: • ALS • Guillain-Barré-Syndrom • Morbus Duchenne, etc. – Cough-AssistTM – kon- u. exzentrisches Bauchmuskeltraining, auch in Kombination mit verlängerter PEP-Atmung – PNF, FBL – ggf. Fixierung der Appositionszone mit Gurt – Dehntechniken bei Dysbalance der Mm. obliqui – (siehe 7.3 Techniken zu: produktiv ineffektiver Husten bei Insuffizienz der exspiratorisch wirksamen “Hustenmuskulatur”) – Verbesserung der Muskelfunktion 11.5.3 Dekonditionierung der Atemmuskulatur, exspiratorisch – Beschleunigung des exspiratorischen Flusses während der Expulsionsphase (siehe 7.3 Ziele zu: produktiv ineffektiver Husten bei Insuffizienz der exspiratorisch wirksamen “Hustenmuskulatur”) – Unterstützung der Hustenclearance Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem – exspiratorische Flussbeschleunigung in den zentralen Atemwegen durch externen negativen Druck – Stabilisierung der Appositionszone – Erhaltung des Zwerchfellursprungs als Punktum fixum – Muskelfaserdehnung – Kräftigung der Muskelfasern – Aktivierung von Synergisten Angenommene Wirkmechanismen 24 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga B ei s pi el e: – Kyphoskoliose – Trichterbrust – Morbus Bechterew – Z.n. Thorakotomie – Z.n. Thoraxtrauma – neuromuskuläre Erkrankungen Ziel: Vermeidung von Minderventilation eingeschränkt ventilierter Lungenareale – Steigerung der Belüftung – Inspiration mit großen AZV und aktiv – Vergrößerung des komprimierter Lungenareale gehaltener endinspiratorischer Pause AZV – Reduktion von Ventilations– Erhalt/Verbesserung – Techniken zur Mobilisation von Perfusions-Inhomogenitäten Rippen- und Wirbelsäulengelenken der Brustkorb– Mobilisierung von Gelenken und – MT beweglichkeit Gewebsstrukturen – (siehe 11.1 Techniken zu: Lungenparenchym bedingte Restriktion) – Erhaltung muskulärer Solllängen – M us k el dehntec hni k en – Vermeidung – Wiederherstellung und Erhaltung von muskulärer – Muskeltraining Muskelkraft – PNF Dysbalancen – hubarme Mobilisation – (s.11.1 Techniken zu: Lungenparenchym bedingte Restriktion) – Korrektur der – Vojta-, Bobath- und – Gelenkmobilisation Deformität (im Lehnert-Schroth-Methode – Wiederherstellung muskulärer Wachstum) – Klapp´sches-Kriech-Verfahren S ol l l ängen – Wiederherstellung von Muskelkraft – Öffnung von – Drainagelagerung in Kombination mit – Bronchialkaliberschwankungen Atelektasen bei Dehnlagen infolge von Richtungsänderungen des Thoraxeinengung Schwerkrafteinflusses – Dehnzüge und Schergriffe mit großem – Einseitige oder beidseitige WeitstelAZV lung des Brustkorbs über Bewegungen der Wirbelsäulen- und Rippengel enk e – IPPB-Gerät – mechanische Erweiterung der Atemwege durch intermittierenden positiven Beatmungsdruck Angenommene Wirkmechanismen 11.5.4 Skelettale Störungen 11.5.4.1 Veränderte Thoraxwandmechanik Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem Physiotherapie in der Pneumologie 25 – (siehe 1. Förderung des Sektrettransports in den großen Atemwegen, Sekretretention) Techniken und Maßnahmen – sorgfältige Hygienemaßnahmen – Inhalation mit isotoner NaCl-Lösung – PEP-Geräte mit Oszillationen – körperliche Aktivität – häufige Anwendung der MAD über den Tag Therapeutische Ziele – Infektvermeidung – Verbesserung MCC Funktionelles Problem A.2 erhöhte Infektanfälligkeit bei gestörter mucociliärer Clearance Beispiele: – COPD – DLPE – CF – Z.n. LTx – PZD – Synchronisation von körperlicher Aktivität und PEP-Atmung – Anpassung an Leistungsfähigkeit – Verbesserung der Funktion von Armund Beinmuskeln zur Minderung der Atemnot durch Reduktion der frühen metabolischen (Laktat) Azidose Beispiel: – Immobilisierung bei schweren Erkrankungen Techniken und Maßnahmen – Kraft- und Ausdauertraining insbesondere der orthostatischen Beinmuskulatur (Intervalltraining ) – Ökonomisierung der ADLs Therapeutische Ziele – Verbesserung von Trainingszustand und Stoffwechsel Funktionelles Problem A.1 Minderung von Kraft und Ausdauer der Skelettmuskulatur der Extremitäten, besonders der unteren Extremität Infektprävention “Sekretverflüssigung” Verbesserung des Sekrettransportes Anregung der Zilienaktivität – Sekrettransport durch schnelle exspiratorische Strömung in den großen Atemwegen – – – – Angenommene Wirkmechanismen – Steigerung der Leistungsfähigkeit der trainierten Muskulatur – Reduktion der metabolischen Azidose durch effektivere Muskelfunktion mit Abnahme der kompensatorischen Hyperventilation – geringere Kurzatmigkeit Angenommene Wirkmechanismen Anhang1: Weitere funktionelle Probleme, die in Verbindung mit Lungen- und Atemwegserkrankungen auftreten können 26 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Ziel: Weitgehende Kontinenzkontrolle bei abdominalem Druckanstieg – Vermeidung von – Husten-Vermeidungstechniken Husten und Niesen – (siehe 7.6 Techniken zu: Reizhusten/unproduktiver Husten) “Hustendreh” beim Druckaufbau der Druckentlastung des Beckenbodens – Reduzierung des Kompressionsphase durch Druckverlagerung auf die vordere abdom i nal en Bauchwand Druckes auf den Be c k e n b o d e n b e i m Husten und Niesen – FunktionsverbesseTraining der Beckenbodenmuskulatur Muskelfaseraufbau im Sinne von Kraft, rung der Beckenauch in Verbindung mit ADLs Ausdauer und Koordination bodenm us k ul atur A.4 Stressinkontinenz beim Husten und Niesen B ei s pi el e: – COPD – CF – CB – Bronchiektasie – PZD – A s thm a – DLPE insbesondere Frauen mit Übergewicht nach den Wechseljahren Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem B ei s pi el e: – Husten – A s thm a – Z.n. LTx – VCD – DLPE Angenommene Wirkmechanismen – Kräftigung von Zwerchfellanteilen, die an der Sphinkterfunktion beteiligt sind – “Zwerchfell-Jumping”, spezielle Kräftigungstechnik der Pars lumbalis diaphragmatis – Verbesserung der Verschlussfunktion der M us k el s c hl i nge am M agenei ngang A.3 Gastroesophagialer Reflux (GER) Angenommene Wirkmechanismen Techniken und Maßnahmen Therapeutische Ziele Funktionelles Problem Physiotherapie in der Pneumologie 27 28 Anhang 2: Information zur Heilmittelverordnung bei Störungen der Atmung laut “Heilmittel-Richtlinien” (2004) In der Verordnung physiotherapeutischer Atemtherapie werden 3 Indikationsgruppen unterschieden: – AT1: Störungen der Atmung mit prognostisch kurzzeitigem Behandlungsbedarf – AT2: Störungen der Atmung mit prognostisch längerdauerndem Behandlungsbedarf – AT3: Störungen der Atmung bei Mukoviszidose1 1 Ergänzende Leistungsbeschreibung im VdAK Rahmenvertrag: Bei Lungenerkrankungen, die ein der Mukoviszidose vergleichbares pulmonales Schädigungsmuster (schwere COPD Stadium III nach GOLD mit sehr produktiver Bronchitis und Obstruktion durch zähen Schleim, Bronchiektasen, respiratorische Insffizienz) aufweisen, kann die Verordnung von KG-Mukoviszidose erfolgen, wenn eine zeitlich aufwändige Physiotherapie mit mechanischen sekretlösenden Maßnahmen (wie beispielsweise Vibrationen), Lagerungsdrainage, Anleitung zur Autogenen Drainage, Anleitung zum Gebruach von Atemhilfsgeräten, Detonisierung der Atemhilfsmuskulatur und der Inhalation erforderlich ist. Das besondere Ausmaß der Schädigung (z.B. Angaben zur Lungenfunktion, Röntgenbefund, Blutgaswerte) ist auf dem Verordnungsmuster 13 unter “Leitsymptomatik” zu dokumentieren. Ggf. ist eine Spezifizierung der Therapieziele vorzunehmen, um den Unterschied zu der an sich sonst üblichen Behandlung nach der Diagnosegruppe AT2 zu verdeutlichen. Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Heilmittel bei Störungen der Atmung sind der Leitsymptomatik zugeordnet. Die aufgeführten Techniken und Maßnahmen gehören überwiegend zu den verordnungsfähigen Heilmitteln. Folgende Heilmittel sind laut “Heilmittel-Richtlinien” verordnungsfähig: – KG (Atemtherapie) – KMT (= Klassische Massagetherapie) – Wärmetherapie (insbesondere heiße Rolle) – Inhalation – BGM (= Bindegewebsmassage) – KG-Mukoviszidose / KG (Atemtherapie) Eine Kombination vorrangiger und optionaler Heilmittel auf der Verordnung ist möglich. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Fortsetzung der Physiotherapie außerhalb des Regelfalls (festgelegte Gesamt-Verordnungsmenge) indiziert. (Heilmittel-Richtlinie, siehe: www.g-ba.de/informationen/richtlinien Literatur [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] Berdel D, Forster J, Gappa M, Kiosz D, Leupold W, Pfeiffer-Kascha D, Rietschel E, Schuster A, Sitter H, Spindler T, Wahlen W. Asthma bronchiale im Kindes- und Jugendalter. Atemw-Lungenkrkh. 2006; 32: 445-463. Brüne L. Reflektorische Atemtherapie, 3. Überarbeitete Auflage, Thieme, Stuttgart, 1994. Criée C-P, Laier-Groeneveld G. Die Atempumpe. Stuttgart: Thieme, 1995. Ehrenberg H. Atemtherapie in der Physiotherapie. 2. Aufl. München: Pflaum, 2001. Ehrenberg H, Jückstock K, Witt H. Techniken der Krankengymnastik. In: Thom H. Krankengymnastik. Bd. 1. Grundlagen, Techniken. Stuttgart: Thieme, 1990. Evjenth O, Hamberg J. Muscle Stretching in Manual Therapie. Vol. I and II. 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Veränderungen der Atempumpe bei Patienten mit Mukoviszidose. Tagungsband, 5. Deutsche Mukoviszidose-Tagung. CF-Report. 2003; Heft 1, 48-60. Weise S. Physiotherapeutische Einflussnahme auf Veränderungen der Atempumpe bei COPD. Zeitschrift für Physiotherapeuten. 2006; Heft 5, 460-475. Weise S. Prä- und postoperative Physiotherapie im Transplantationszentrum bei Lungentransplantation. Zeitschrift für Physiotherapeuten. 2006, Heft 5, 484-511. Weise S, Pfeiffer-Kascha D. Ambulante Physiotherapie bei Patienten mit COPD. Atemw-Lungenkrkh. 2008; 34: 33-42. www.leitlinien.net, www.pneumologie.de/Nationale-und-inter nationale-Leitlinien_27.html www.kvb.de www.ifap-index.de/asthmacase/index.html Glossar Begriffe / Abkürzungen / Geräte Erklärung Abdominale Druck (Pab) auch intraabdominaler Druck, Druck innerhalb des Bauchraums acapella® PEP-Gerät mit intrabronchialen Oszillationen, Widerstand veränderbar durch stufenloses Verdrehen des Einstellrades Aktiv gehaltene endinspiratorische Pause Pause von mindestens 2 Sekunden bei offener Glottis und Aktivität der Inspirationsmuskulatur zur Verbesserung von Inhomogenitäten der Ventilation und kollateralen Ventilation ADL Aktivitäten des täglichen Lebens / activities of daily living Air Stacking “Luft Stapeln”, Geräte gestützte Applikation von mehreren Atemhüben ohne zwischenzeitliche Exspiration zur Vergrößerung des inspiratorischen Volumens vor der Sekretelimination (z.B. mit Hilfe des Ambubeutels) Aktives Air Stacking Aktives “Luft Stapeln”, ist eine Technik zur Vergrößerung des inspiratorischen Volumens vor der Sekretelimination. Folge mehrerer Atemzüge mit maximalen inspiratorischen und deutlich geringeren exspiratorischen Atemzugvolumina ALS Amyotrophische Lateralsklerose Appositionszone Bei physiologischer Zwerchfellgeometrie (endexspiratorische Zwerchfellposition): Bereich, in dem Zwerchfell und Brustwand parallel verlaufen. Verringert sich z.B. bei Elastizitätsverlust der Lunge, bei mangelnder Korsettfunktion der Bauchmuskulatur und bei ausgeprägter Adipositas Atemerleichternde Stellungen Körperpositionen zur Reduktion stark erhöhter Atemarbeit durch Weitstellung des Brustkorbs, verbesserte Rekrutierung der Atemhilfsmuskulatur für die Atmung, endexspiratorische Positionsverbesserung des Zwerchfells, Abnahme des Schultergürtelgewichts von den oberen Rippen zur Energieeinsparung, z.B. Kutschersitz, Torwartstellung etc. Atemmuster beinhaltet die Beobachtung von Atemfrequenz, Atembewegung, Atemweg und Atemzeitquotient Atemphysiotherapie s. physiotherapeutische Atemtherapie Atemreizgriffe Reizgriffe zur Atemvertiefung an Haut, Unterhaut, Faszien und Muskulatur im Bereich von Brustkorb und Bauch, siehe Gewebetechniken Atemtherapie allgemein gehaltener Begriff für die Therapie mit dem Atem, s. physiotherapeutische Atemtherapie Atemtrainer-Set, “Y-Stück” Y-förmiges PEP-Gerät; Widerstand veränderbar durch variable Steuerkappen, siehe PEP-Geräte Physiotherapie in der Pneumologie 31 Autogene Drainage wirksame und schonende Selbsthilfetechnik zur Reinigung der Atemwege. Sie erfordert beim Patienten ein hohes Maß an Konzentration und Selbstdisziplin. Kann mit PEP-Geräten kombiniert werden AZV Atemzugvolumen Basaltexte Beeinflussung von Atemrichtung und Atemrhythmus über Handkontakt des Therapeuten/Patienten und verbal über einen feststehenden Text aus wenigen Worten (Basaltext). In der Regel deutliche Atemvertiefung BA-Tube Stiftförmiges PEP-Gerät; Widerstand veränderbar durch stufenloses Verdrehen der Kappe, s. PEP-Geräte Bauchmuskelkorsett Korsettähnliche Stabilisation der inneren Organe zwischen unterer Brustkorbapertur und Becken durch suffiziente, schräge Bauchmuskulatur BGM Bindegewebsmassage Bindegewebsmassage Massagetechnik zur Diagnostik und Behandlung von krankhaft veränderten Bindegewebszonen Bobath-Therapie Therapiekonzept auf neurophysiologischer und sensomotorischer Grundlage zur Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit neurologischen Auffälligkeiten. Ziel ist die Differenzierung funktioneller Fähigkeiten, Erweiterung der Handlungskompetenz und größtmögliche Selbständigkeit im Lebensumfeld Breathing retraining Kombination aus Techniken und Atemschulung zur Optimierung der Zwerchfellfunktion, Senkung des Residualvolumens und Synchronisation von Thorax- und Bauchbewegung bei der Atmung. Erlernte Technik soll später auch unter Alltagsbelastungen beibehalten werden können Brustkorb Muskuloskelettale und bindegewebige Anteile des Thorax einschließlich der Pleura parietalis ohne Lunge und Mediastinalorgane BWS Brustwirbelsäule CB Chronische Bronchitis CF Cystische Fibrose Coach Volumenorientierter incentive Spirometer, siehe SMI-Trainer COPD Englisch: Chronic obstructive pulmonary disease / chronisch obstruktive Lungenerkrankung Cough-Assist™ In-/Exsufflator mit Über- und Unterdruck zur verbesserten Sekretelimination Dehnlagen “Drehlage” oder “C-Lage” zur Verbesserung von Körperwahrnehmung, abdominaler Atembewegung und Entspannungsfähigkeit Dehnzüge Unterstützende manuelle Technik zur Vergrößerung von AZV und Senkung der Atemarbeit während der Inspiration. Durch dosierten Zug am Patientenarm kommt es über weiterlaufende Bewegungen auf die Wirbelsäule zur Erweiterung der ipsilateralen Thoraxseite. Dehnzüge am Patientenbein wirken über Entlordosierung der LWS atemvertiefend in den basal/dorsalen Lungenarealen 32 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga DLPE Diffuse Lungenparenchymerkrankungen (englisch: DPLD Diffuse Parenchymatous Lung Disease), z.B. früher interstitielle Lungenerkrankung oder “Lungenfibrose” genannt Dosierte Lippenbremse körpereigene, exspiratorische Stenose mit locker aufeinander liegenden Lippen zur Stabilisierung des Tracheobronchiallumens und Atemberuhigung Drainagelagerungen, spezielle Lagerung zur Sekretmobilisation oder Atelektasen-Öffnung eines bestimmten Lungensegmentes. Bei der Lagerungseinstellung sollen die ableitenden Bronchien des betroffenen Segmentes möglichst senkrecht auf den zentralen Bronchus zulaufen. Dauer der Drainagelage: ca. 20 Minuten Eigenstenose Körpereigene PEP-Techniken wie z.B. dosierte Lippenbremse, Nasenstenose, Stimmbandstenose und Fausttunnel Ein-Nasenloch-Stenose Einengung eines Nasenflügels während der Inspiration zur Zwerchfellanregung Endinspiratorische Pause Pause von mindestens 2 Sekunden zur Verbesserung der Luftverteilung in den Atemwegen Entlastungslagerung Freistellung des Brustkorbes durch Unterlagerung von Schultergürtel und Becken Fausttunnel Körpereigene PEP-Technik beim Husten. Ausatmung durch die bis auf einen kleinen “Tunnel” geschlossene Faust. Dabei umschließt die Faust während des Hustenstoßes “luftdicht” den Mund FBL Funktionelle Bewegungslehre Feuchtinhalation Aerosol-Applikation mittels pressluftbetriebenen Düsenverneblers oder Ultraschallverneblers. Schulung und Kontrolle des optimalen Inhalationsmusters erforderlich Fixierung der Appositionszone Maßnahme zur Korrektur einer abgeflachten Zwerchfellposition, z.B. durch Anspannen der schrägen Bauchmuskulatur (Korsettfunktion) oder Anlegen eines Gurtes, s. Appositionszone Funktionelle Bewegungslehre (FBL) Auf der Basis analytischer Beobachtung und Interpretation von Statik und Bewegung werden funktionelle therapeutische Übungen, Funktionsschulung und manuelle Techniken entwickelt Gähnende Einatmung Bewusste Absenkung von Mundboden und Kehlkopf während der Inspiration zur Erweiterung des Rachenraums GER Englisch: Gastro-Esophageal Reflux / auch: GÖR – Gastroösophagealer Reflux Gewebetechniken Ausgewählte Griffe aus der klassischen Massage, Bindegewebsmassage sowie Packe- und Hängegriffe. Diese werden zur Hyperämisierung und Verbesserung der Dehn- und Gleitfähigkeit von Unterhaut, Faszien und Muskulatur im Bereich der Atempumpe eingesetzt, s. KMT Giebelrohr Variabler, künstlicher Totraumvergrößerer, verursacht Hyperkapnie und steigert hierdurch reflektorisch das Atemzugvolumen. Kontraindikation: AF > 24/min., Dyspnoe Physiotherapie in der Pneumologie 33 Gurt Siehe Fixierung der Appositionszone Hecheln Hochfrequente, flache Atmung durch den Mund mit hohem Totraumanteil Hubarme/hubfreie Mobilisation der Wirbelsäule Schonende Mobilisationstechnik der Wirbelsäulengelenke in allen drei Ebenen. Bestmögliche Bewegungsausschöpfung mit geringem/ohne Hub von Körperteilgewichten gegen die Schwerkraft” Huffing Sekreteliminationstechnik mit sehr schneller, forcierter Ausatmung bei offener Glottis und offenem Mund. Durch Aussparung der Kompressionsphase wesentlich geringerer transpulmonaler Druck im Vergleich zum Husten. Bei tracheobronchialer Instabilität: Kombination mit endexspiratorischer Stenose Hustenanalyse Gibt Auskunft über Auslöser, Reizort, Ablauf, Form und Folgen des Hustens Hustenclearance Reinigungsmechanismus der großen Atemwege durch bewusstes oder unbewusstes Husten Hustendreh Beckenbodenentlastung bei unvermeidbarem Husten und Niesen über Rotation des Oberkörpers gegen das Becken bei gleichzeitiger Verstärkung der LWS-Lordose “Hustenmuskulatur” Korsettmuskulatur des Rumpfes zum koordinierten intraabdominalen Druckaufbau beim Husten Husten-Vermeidungstechniken Techniken zur Vermeidung von Reizhusten/unproduktivem Husten durch Modifizierung des in- u. exspiratorischen Flusses und Reizminderung der Hustenrezeptoren, z.B. Nasenstenose, PEP-Atmung, gähnende Einatmung, Inspiration mit kleinem AZV im inspiratorischen Reservevolumen Incentive Spirometer siehe SMI-Trainer Inhalationstherapie Siehe Feuchtinhalation Intervallatmung Strukturierte Inspiration in kontrollierten Intervallen zur bewussten Vergrößerung der Atemzugvolumina mit langsamer Strömung und endinspiratorischer Pause Intrapulmonaler Rechts-Links-Shunt Anteil des Herzminutenvolumens, der im Lungenkreislauf nicht arterialsiert wird. Dieses venöse Blut wird in der linken Herzkammer dem arterialisierten Blut beigemischt; physiologischer Shuntanteil: < 5%, pathologischer Shuntanteil: > 10% IPPB Englisch: Intermittent Positive Pressure Breathing. Düsenvernebler, integriert in ein druckgesteuertes Beatmungsgerät, die Beatmung und Verneblung erfolgen intermittierend über Mundstück. Anwendung bei Schleimretention und Dystelektasen Klapp´sches Kriechen Aktive Skoliosetherapie aus horizontalen Ausgangsstellungen auf allen Vieren zur Mobilisation, Korrektur und Kräftigung des muskulären Rumpfkorsetts Klassische Massagetherapie (KMT) Manuelle, mechanische Anwendung der Massagegrundgriffe Streichungen, Knetungen, Friktionen, Klopfungen und Vibrationen, s. Gewebetechniken KMT Klassische Massagetherapie 34 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Kontaktatmung Manueller Kontakt und Führung an Brustkorb und Bauchwand während der Inspiration zur Vergrößerung der Atemzugvolumina und Verlängerung der endinspiratorischen Pause Korsettfunktion Korsettähnliche Stabilisierung und der inneren Organe zwischen unterer Brustkorbapertur und Becken durch suffiziente, flächige Bauch- und Rückenmuskulatur Krankengymnastik (KG) Verordnungsfähiges Heilmittel. Krankengymnastische (physiotherapeutische) Behandlungstechniken dienen der Behandlung von Fehlentwicklungen, Erkrankungen, Verletzungsfolgen und Funktionsstörungen der Haltungsund Bewegungsorgane sowie der inneren Organe, z.B. Lunge und des Nervensystems, s. Physiotherapeutische Atemtherapie Lehnert-SchrothVerfahren Dreidimensionale Skoliosetherapie unter Einbeziehung der Atmung als Korrektiv LTx Lungentransplantation LWS Lendenwirbelsäule MAD Modifizierte Autogene Drainage Manuelle Therapie (MT) MT befasst sich mit reversiblen Funktionsstörungen des Haltungs- und Bewegungsapparates. Auf der Grundlage exakter Befunderhebung werden zur Mobilisation und Schmerzreduktion zielgenaue Gelenks- und Weichteiltechniken appliziert MCC Englisch: mukociliäre Clearance / mukoziliäre Reinigung Mediflo Flussorientierter incentive Spirometer, siehe SMI-Trainer Mobilisation von Rippenund Wirbelsäulengelenken Erhalt und Erweiterung der Beweglichkeit des muskuloskelettalen Systems der Atempumpe; unspezifische Mobilisation über isolierte oder weiterlaufende Bewegungen der Wirbelsäulenund Rippengelenke; spezifische Mobilisation der Costovertebral- und Intervertebralgelenke über manuelle Therapie Modifizierte Autogene Drainage (MAD) Auch: Autogene Drainage (AD) Selbsthilfetechnik zur schonenden Reinigung der Atemwege. Nach zunehmend tiefer Inspiration: Kombination von passiv beschleunigtem exspiratorischen Fluss und aktiver Ausatmung mit dosiertem PEP MS Multiple Sklerose, Enzephalomyelitis disseminata (ED) MT Manuelle Therapie Muskeldehntechniken Techniken zur Verlängerung tonisch verkürzter Muskeln; Dehnung findet unter Ausnutzung postisometrischer Relaxation des verkürzten Muskels und/oder unter reziproker Hemmung seines Antagonisten statt Nasengabelgriff Husten-Vermeidungstechnik, auch geeignet bei Niesreiz. Ruhige und nicht zu tiefe In- u. Exspiration durch leichte Einengung der Nasenflügel mit den Fingern. Weitgehende Kontrolle des Nies- u. Hustenreizes über in- und exspiratorische Druck- und Flussveränderung in den Atemwegen Physiotherapie in der Pneumologie 35 Nasenspülung Spülung der Nasengänge und Nasenhöhle mit Salzlösung zur Reinigung und Befeuchtung der Nasenschleimhaut Orthostatische Beinmuskulatur Für die aufrechte Haltung erforderliche Muskeln der unteren Extremität Packe- und Hängegriffe Gewebetechniken zur Atemvertiefung und Dehnung passiver Gewebsstrukturen an Brustkorb und Bauchwand Pari-PEP®-System Handliches PEP-Gerät, Widerstand veränderbar durch variable Lochgrößen mit Inhalationsgerät kombinierbar, siehe PEP-Geräte Passive Gewebsstrukturen Strukturen wie Haut, Unterhaut, Bindegewebe und Faszien (nicht muskuloskelettale Strukturen) pCO2 Kohlendioxidpartialdruck Pari-PEP-System Handliches PEP-Gerät, Widerstand veränderbar durch variable Lochgrößen, siehe PEP-Geräte PEP Positive Expiratory Pressure PEP-Atmung Ausatemtechnik gegen Widerstände zur Stabilisation des Tracheobronchiallumens durch Erhaltung eines intrabronchialen Überdrucks gegenüber dem intrathorakalen Druck, verwendete Ausatemstenosen sind z.B. dosierte Lippenbremse, Phonation bestimmter Konsonanten, Strohhalmstücke, PEP-Geräte PEP-Geräte Ausatemgeräte mit variablen Stenosen zur PEP-Atmung, z.B. Strohhalmstücke, BA-Tube, Pari-PEP®-System, Atemtrainer–Set “Y-Stück” PEP-Geräte mit Oszillationen Oszillierende Ausatemgeräte mit niederfrequenten intrabronchialen Druckschwankungen in Kombination mit variablen Stenosen zur PEP-Atmung, zur Sekretolyse , Sekretmobilisation und Sekrettransport z.B. VRP1 Flutter®, RC-Cornet®, acapella® PEP-Husten Husten gegen Ausatemwiderstände zur Verhinderung eines Kollapses der Atemwege während der Kompressions- und Expulsionsphase, z.B. Husten durch Fausttunnel, gegen verschlossene Lippen, in PEP-Geräte Perkussionstechniken Durch verschiedene Klopftechniken auf dem Thorax erzeugte Schwingungen zur Lösung von Schleimadhäsionen von den Bronchialwänden (Sekretmobilisation) Phonationstechniken Stimmhafte oder stimmlose Ausatmung mit phonetischer Unterstützung durch ausgewählte Konsonanten, Vokale, Texte und Lieder zur Sekretmobilisation, als exzentrisches Zwerchfelltraining sowie als PEP-Atmung Physiotherapeutische Atemtherapie auch Atemphysiotherapie; Bestandteil der Physiotherapie; zielt auf die Erhaltung, Verbesserung und Wiederherstellung einer bestmöglichen Atemfunktion, insbesondere des Gasaustausches, der Mucusclearance und der Atempumpe PI / PI max Inspiratorischer Druck/maximaler inspiratorischer Druck PNF Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation pO2 Sauerstoffpartialdruck 36 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF) PNF basiert auf einer Summation von exterozeptiven oder propriozeptiven Reizen zur Optimierung neuromuskulärer Bewegungsanbahnung. Anwendung: Normalisierung von Muskeltonus und gestörten Bewegungsabläufen, Verbesserung inter- und intramuskulärer Koordination, Verbesserung von Trainingszustand, Muskelentspannung und Muskeldehnfähigkeit PT Physiotherapie, Physiotherapeut(-in) PZD Primäre Zilien-Dyskinesie RAT Reflektorische Atemtherapie ® RC-Cornet Hornförmiges PEP-Gerät für intrabronchiale Oszillationen, Widerstand veränderbar durch stufenloses Verdrehen des Mundstückes (mit Schlauch), siehe PEP-Geräte mit Oszillation Reflektorische Atemtherapie (RAT) Manuelle Technik, wirkt über gezielte Druck-, Schmerz- und Dehnreize auf Muskeln, Faszien und Skelettsystem. Ziele: reflektorische Vergrößerung des Atemzugvolumens, Regulation von Atemmuster, Muskeltonus und Bewegungsfunktion der Atempumpe, Verbesserung von Ventilation und allgemeine Entspannungsfähigkeit Residualvolumen bezeichnet die Menge Atemluft, die permanent in der Lunge vorgehalten wird und nicht willkürlich ausgeatmet werden kann Respifit® Gerät zum Training von Kraft und Ausdauer der inspiratorischen Atemmuskulatur über ein Biofeedback-System Richtungsatmen Lenken der Atembewegung in eine Richtung durch taktile Reize auf Brustkorb und Bauchwand RV Residualvolumen Schergriffe Manuelle Griffe an Brustkorb und Becken zur Vergrößerung der In- und Exspirationsbewegung und temporärer Reduzierung der Atemarbeit SMI-Atemtrainer Englisch: Sustained Maximal Inspiration, auch incentive Spirometer, zur Pneumonieprophylaxe als Ein-Patienten-Gerät. Fluss orientierte Geräte: z.B. Triflow®, Mediflo®. Volumenorientierte Geräte: z.B. Coach®, Voldyne® “Sniff” Ruckartige, schnelle Inspiration mit maximalem AZV durch die Nase zur Zwerchfellaktivierung (”Schnupf”) Spiro-Tiger® Krafttrainingsgerät der Einatemmuskulatur, arbeitet mit isokapnischer Hyperventilation, Computersteuerung und Rückatmungsbeutel Strohhalmstücke Preisgünstige PEP-Geräte in Form gekürzter Strohhalme; variabler Widerstand durch unterschiedliche Durchmesser und Längen Therapeutische Körperstellungen Therapeutische Körperstellungen (ursprünglich Yoga-Übungen) wirken biomechanisch auf das muskulo-skelettale System der Atempumpe, respiratorisch auf Ventilation und Perfusion der Lunge sowie sensorisch auf Körperwahrnehmung und Psyche, z.B. Dehnlagen Physiotherapie in der Pneumologie 37 Thermische Reize Äußere Wärme- oder Kälteapplikation von unterschiedlicher Dauer zur Beeinflussung von Muskeltonus, Durchblutung, Atmung, Schmerzempfinden, z.B. heiße Rolle, Eisabreibung Thoraxkompression Manuelle Technik zur Brustkorbverkleinerung während der Exspirationsphase zur effektiven Unterstützung des Sekrettransports und zur Mobilisation, ggf. in Kombination mit PEP-Atmung und Vibrationen Threshold® Inspiratorisches Atemmuskeltrainingsgerät mit verstellbarem Federventil Triflow Fluss orientierter incentive Spirometer, siehe SMI-Trainer Umlagerungen / Drainagelagen Unterstützende Therapie zur Pneumonieprophylaxe und Sekretmobilisation. Durch möglichst extremen Wechsel der Körperlage im Raum werden über Schwerkrafteinfluss auf Lungenparenchym und Lungenperfusion Weitenschwankungen der kleinen Atemwege erzeugt. Im Idealfall: 8 Drainagelagen VCD Englisch: Vocal Cord Dysfunktion / Stimmbanddysfunktion Vibrationen Niederfrequente Druckschwankungen mit kleiner Amplitude auf dem Thorax mit Auswirkung auf die Atemwege, manuell oder Geräte gestützt appliziert Vojta-Therapie Neuromuskuläre Bewegungsanbahnung über manuelle Druckstimulation bestimmter Zonen zur Aktivierung ausgewählter Muskelketten. Aus festgelegten Ausgangsstellungen werden über Reiz-Summation motorische Reflexmuster ausgelöst, wie sie physiologisch in der motorischen Entwicklung des Menschen auftreten Voldyne Volumenorientierter incentive Spirometer, siehe SMI-Trainer ® VRP1 Flutter Pfeifenförmiges PEP-Gerät mit intrabronchialen Oszillationen; Widerstand veränderbar durch Winkeländerung, s. PEP-Geräte mit Oszillation Wärmetherapie Behandlung mit gestrahlter oder geleiteter Wärme durch unmittelbare Erwärmung, z.B. heiße Rolle Weaning Entwöhnung von der Beatmung WS Wirbelsäule Yoga Indische philosophische Lehre, umfasst geistige und körperliche Übungen. Eine Form des Yogas legt ihren Schwerpunkt mehr auf körperliche Übungen, Körperpositionen und Atemübungen Zwerchfellgeometrie Physiologisch: endexspiratorische Zwerchfell-Position mit ausgeprägten Appositionszonen “Zwerchfell-Jumping” Spezielles, dem Schluckauf nachempfundenes Zwerchfelltraining zur verbesserten Schließfunktion des Mageneingangs. Bei gleichzeitigem Glottisschluss wird durch die Kontraktion der Pars lumbalis diaphragmatis die vordere Bauchwand passiv kurz und kräftig im Wechsel nach innen gezogen und nach außen gedrückt Sachwortregister acapella® 4 Adipositas 20 Air Stacking 12 – aktiv 12 Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) 7, 16 Allergenkarenz 7 ALS 13, 22, 24 Alveolarproteinose 4 Amyothrophische Lateralsklerose (ALS) 13, 22, 24 Analgetika 19 Appositionszone 17, 21, 24 Aspergillose, allergische bronchopulmonale 4, 7 Asthma 4, 6, 7, 12 Aszites 20 Atelektase 18, 25 Atemarbeit, Ökonomisierung 17 Atemberuhigung 8 Atembewegungen – , abdominale 8, 19 – , thorakale 19 Atemhilfsmuskulatur 7, 17 Atemmuskeltraining 21 Atemmuskulatur 22 Atempumpe 7, 21 Atemregulation 8 Atemreizgriffe 4, 14, 18 Atemtrainer-Set “Y-Stück” 16 Atemwege, periphere 16 Atemwegswiderstand 6 Atemzugvolumen 4, 12, 14, 19, 20, 21, 25 Atmung und Bewegung, Kopplung 17 Ausdauertraining 26 Azidose, metabolische 26 Basaltexte 17, 19 BA-Tube 16 Bauchmuskelkorsett 21, 24 Beatmung, assistierte 15 Beatmungsfolge 22 Beatmungslunge 15 Beckenbodenmuskulatur 27 Bettlägerigkeit 14 Bewusstseinstrübung 13 Bobath-Methode 25 Breathing retraining 17 Bronchialkaliberschwankungen, atemsynchrone 4 Bronchialmuskulatur, Spasmus 7 Bronchiektasie 4, 12 Bronchiolitis obliterans 6 Bronchitis 6 – , chronische (CB) 4 Bronchomalazie 10 Brustkorb, starrer 16 Brustkorbbeweglichkeit 17, 19, 23, 25 CB 9 CF 4, 7, 9, 12 CO2-Rückatmung 8 COPD 4, 6, 7, 9, 12, 26 Cough-Assist™ 11, 24 Dehnlagen 5, 18, 25 Dehnzüge 4, 14, 15, 18, 19 Dekonditionierung 12,16, 21 DLPE 18, 26 Drainage, modifizierte Autogene (MAD) 4 Drainagelagerung 15, 25 – , gezielte 4 Druck, abdominaler 15, 20, 21 Druckerhöhung, passive abdominale 16 Dysbalance 24 – , muskuläre 25 Dyskinesie, primäre ziliäre (PZD) 4, 26 Dyspnoe 17 Eigenstenosen 16 Einatmung, gähnende 6, 8, 12 Ein-Nasenloch-Stenose 9 Elastizitätsverlust 16 Entängstigung 8 Entlastung des Brustkorbs, Lagerung 22 Entspannung 8, 18, 20 Erguss 19 Erkrankungen, neuromuskuläre 12, 24, 25 Expulsionsphase 10, 11 Fausttunnel 10 Fazilitation, propriozeptive neuromuskuläre (PNF) 18, 24 Feuchtinhalation 4 Fibrose, cystische 4 Fluss, exspiratorischer 10, 24 Physiotherapie in der Pneumologie Flussbeschleunigung 24 Flusserhöhung 5 Gähnen, willkürliches 14 Gähnende Einatmung 6, 7, 8, 12 Gasaustauschstörungen 14 Gelenkmobilisation 25 Gewebetechniken 15, 18, 20, 23 Gewebswiderstände 20 Giebelrohr 4, 14 Glottis 19 Guillain-Barré-Syndrom 22, 24 Gurt 17 Haematothorax 19 Hecheln 8 Hepatomegalie 20 Herzinsuffizienz 19 Huffing 5, 10 Husten 5, 10, 11, 12, 27 – als Asthmaäquivalent 12 – , produktiv ineffektiver 9,10, 13, 21, 24 – , unproduktiver 10, 12, 27 Hustenanalyse 12 Hustenclearance 10, 24 Hustenhilfen 11 Hustenmuskulatur 11, 24 Hustenreflex 13, 23 Hustensalven 10 Hustenunterdrückung 11 Husten-Vermeidungstechniken 12 – , unspezifische 12 Hyperventilation 8 39 Krafttraining 26 Kutschersitz 16 Kyphoskoliose 12, 25 Lähmungen 14 Laryngitis 12 Larynxmuskulatur, Spasmus 8 Larynx-Senkung 8 Lehnert-Schroth-Methode 25 Lippenbremse, dosierte 16 LTx 13, 26 Lungenemphysem 16 Lungenfibrose 12, 18 Lungenparenchym 18 – , Resektion 18 Lungenparenchymerkrankung, diffuse (DLPE) 12 Lungenstauung 18 Manuelle Therapie (MT) 18, 25 MCC 6 Mikroatelektasen 14, 15 Minderbelüftung 14 Mobilisation 14 – , hubarme 18, 19, 25 – , hubfreie 18, 19 Morbus Bechterew 25 Morbus Duchenne 22, 24 Morbus Parkinson 13 MS 13 Mucociliäre Clearance 6, 26 Mukoviszidose 26 Muskeldehntechniken 18, 23, 25 Muskelermüdung 22 Infektanfälligkeit 26 Infektprävention 26 Infektvermeidung 26 Inspiration 4, 7, 8, 9, 12, 14, 15, 17, 19, 20, 21, 22, 25 Inspirationsfähigkeit 12 Inspirationsstellung 6, 7 Instabilität, tracheobronchialer 5 Intervallatmung 4, 12, 14, 17 Intervalltraining 26 IPPB 13, 25 NaCl-Lösung – , hypertone 4 – , isotonische 4 Nasenspülung 12 Nasen-Stenose (Nasengabelgriff) 12 Niesen 27 Noxenkarenz 7 Klapp´sches-Kriech-Verfahren 25 Kollaps, tracheobronchialer 9 Kompensationstechniken 11 Kompressionsphase 10, 11 Kontaktatmung 15 Körperstellungen, therapeutische 4, 19 Korsettfunktion der Bauchmuskulatur, Stabilisation 11 Packe- und Hängegriffe 15 Pari-PEP®-System 16 Pause, endinspiratorische 4, 12, 25 PEP-Atmung 5, 6, 7, 9, 12, 16, 17, 24 PEP-Geräte 4, 6, 10, 13, 16, 26 PEP-Husten 5 Perkussionstechniken 4, 15 Pharyngitis 12 Operationen 14 – , abdominale 20 – , thorakale 20 40 Pharynxerweiterung 6, 8 Phonationstechniken 10, 11, 21, 22 Pleuraempyem 19 Pleuragleitfähigkeit 19 Pleuraschwarte 19 Pleuraverschwartungen 19 Pleurektomie 19 Pleuritis 19 – sicca 19, 20 Pleurodese 19 Pneumonie 6 Pneumonieprophylaxe 14 PNF 18, 25 Polychondritis, rezidivierende 10 Positionsverbesserung des Zwerchfells, endexspiratorische 16, 17 Punktum fixum 16, 24 PZD 16 Räuspern 5 RC-Cornet® 4 Rechts-Links-Shunt, intrapulmonal 14, 15, 20 Reflektorische Atemtherapie® 18, 21 Recurrensparese 9 Reflux, gastroesophagialer (GER) 27 Reizhusten 12 Rektusdiastase 11 Rhinosinusitis 12 Richtungsatmen 19 Rippenfraktur 11 Rippenmobilisation 4 Sandsackgewicht 16 Schergriffe 4, 18, 21 Schienung, pneumatische 9, 12, 16 Schleimhautschwellung 6 Schmerzreduktion 11 Schonatmung 19 Schultergürtelgewicht 7, 17 Schwangerschaft 20 Schwerkrafteinfluss 25 Sekretelimination 5, 13, 15 Sekretmobilisation 4, 15 Sekretolyse 4 Sekretretention 4, 26 Sekrettransport 5, 13, 15, 26 Selbsthilfetechniken 12 SMI-Trainer 4, 14 “Sniff” 19, 21 Splenomegalie 20 Stellung, atemerleichternde 6, 7, 17, 22 Stenose, endexspiratorische 10 Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga Stimmbandbewegung, paradoxe 8 Stimmbandschluss 10 Störungen, skelletale 25 Stressinkontinenz 27 Strohhalmstücke 16 Swyer-James Syndrom 16 Synchronisation 17 Synergisten 24 Tetanie 8 Thorakotomie 25 Thoraxkompression 4 Thoraxtraumata 25 Thoraxwandmechanik 25 Tracheaverlagerung 9 Tracheobronchopathia osteochondroplastica 10 Tracheomalazie 9 Tracheostoma 10 Training – , exzentrisches 21, 22, 24 – , konzentrisches 21, 22, 24 Trichterbrust 25 Überblähung 16 Überdruck, transbronchialer 10 Umlagerungen 4, 14, 15, 19, 23 Unterarmkompression 11 Unterlagerung 22 Ventilation, kollaterale 4 Ventilations-Perfussions-Inhomogenität 25 Ventilationsstörungen, restriktive 18 Verklebung 19 Verschlussfunktion 27 Vertikalisierung 14 Vibrationen 4, 15 Viskosität 19 Vocal Cord Dysfunction (VCD) 8 Vojta-Methode 25 Vordehnung 11 VRP1® Flutter 4 Wahrnehmungsschulung 8 Wärmetherapie 7, 8, 18 Yoga 18 Zwerchfellbeweglichkeit 16, 21 Zwerchfellentlastung 15, 20, 21 Zwerchfellgeometrie 16, 17 Zwerchfellparese 12, 21, 22 “Zwerchfell-Jumping” 4, 21, 26