Pädagogisches Konzept MULTIKA

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Pädagogisches Konzept MULTIKA
MULTIKA
PÄDAGOGISCHES
KONZEPT
© Verein Multika – Multikultur-Linguistik-Integration-Kinderbetreuung-Ausbildung
Seite 1
IMPRESSUM
Verein Multika
Multikultur–Linguistik–Integration–Kinderbetreuung-Ausbildung
Bilingualer Privatkindergarten
A-1090 Wien, Maria Theresien Str. 5/1. Stock
www.multika.at - [email protected]
ZVR-Zahl 807725333
Verfassung:
Design:
Copyright:
Mag. Alissa Baumgartner-Capatu
Tatjana Ilin
Fotos® und Text®
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INHALTSVERZEICHNIS
Multika-Modell……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………
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5
1.1 Zweisprachigkeit in Kinderbetreuungsstätten…………………………………………………………………………………………………………...
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6
1.2 Pädagogische Schwerpunkte…………………………………………………………………………………………………………………………………….
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8
a) Bilinguale Erziehung …………………………………………………………………………………………………………………………………….
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8
b) Interkulturelle Erziehung………………………………………………………………………………………………………………………………
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8
c) Förderung der sozialen Kompetenzen………………………………………………………………………………………………………….
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d) Ästhetische Erziehung…………………………………………………………………………………………………………………………………..
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e) Individuelle Zugang………………………………………………………………………………………………………………………………………
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f) Ganzheitliche Pädagogik……………………………………………………………………………………………………………………………….
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13
g) Ernährung……………………………………………………………………………………………………………………………………………………..
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14
h) Mittagsruhe…………………………………………………………………………………………………………………………………………………..
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15
1.3 Öffnungszeiten/ Tagesablauf…………………………………………………………………………………………………………………………………….
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15
Das Kind……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………..
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2.1 Übergang von der Familie in den Kindergarten/Aufnahme/Eingewöhnungsphase …………………………………………………
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2.2 Beobachtung/ Portfolio……………………………………………………………………………………………………………………………………………..
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18
2.3 Vorschularbeit …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………..
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20
2.4 Bielefelder Screening (BISC) und Hören, Lauschen, Lernen (HLL) ………………………………………………………………………….....
Seite
20
Das Team…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………....
Seite
23
3.1 Struktur…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………......
Seite
24
3.2 LeiterInnensitzung……………………………………………………………………………………………………………………………………………………..
Seite
26
3.3 Multika-Schooling……………………………………………………………………………………………………………………………………………………..
Seite
27
3.4 Mitarbeitergespräche……………………………………………………………………………………………………………………………………………...…
Seite
27
3.5 Pädagogische Analysen…………………………………………………………………………………………………………………………………………..…
Seite
27
4.
Die Eltern…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………….
Seite
28
5.
Unser Ziel…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………….
Seite
30
6.
Quellenverzeichnis……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………...
Seite
32
7.
Anhang……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………….
Seite
34
1. Vorschulblätter…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………..
Seite
35
2. Pädagogische Analyse…………………..…………………………………………………………………………………………………………………………….
Seite
42
3. Mitarbeiterprofile…………………………………………………...……………………………………………………………………………………………………
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a) Leitung……………………………………………………………………………………………………………………………………………………..………. Seite
50
b) Pädagogin…………………………………………………………………………………………………………………………………………..……….…… Seite
51
c) Assistentin………………………………………………………………………………………………………………..……………………………..………… Seite
52
1.
2.
3.
4. Tipps für die Eltern…………………………………………………………….……………………………………………………………………………………......
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Seite 3
VORWORT
MULTIKA - Multikultur-Linguistik-Integration-Kinderbetreuung-Ausbildung
wurde im Jahr 2008 gegründet und betreibt derzeit 7 bilinguale Kinderbetreuungsstätten mit Sprachen Deutsch-Englisch und Deutsch-Russisch.
Die Erziehung, Bildung und Betreuung der Kinder in den MULTIKA Kindergärten
erfolgt auf der Grundlage der für Kinderbetreuungsstätten geltenden Regelungen (Österreichisches Bildungsplan, Wiener Bildungsplan, Wiener Tagesheimgesetz und Modul für das letzte Jahr in den elementaren Bildungseinrichtungen).
Die Teilnahme der Kinder an einem im Kindergarten vorbereiteten Bildungsprogramm entsprechend seinem Alter und Entwicklungsniveau ist für alle Kinder
obligatorisch.
Das pädagogische Konzept sieht vor das Erwerben von Basiskompetenzen, wie
etwa soziale Fähigkeiten, Sinneseindrücke, kommunikativen und sprachlichen
Fertigkeiten und vielem mehr.
Wichtig ist auch die Entwicklung der Kreativität, dabei stehen das Experimentieren und individuelle, ganzheitliche Forderung im Vordergrund.
Dem Kind soll im Kindergarten geholfen werden, seine Fähigkeiten und Kompetenzen für die weitere Integration in die Gesellschaft zu entwickeln.
Seine Eigenständigkeit und seine Toleranz den anderen Kulturen gegenüber
werden gefördert.
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MULTIKA-MODELL
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1.1. Zweisprachigkeit in Kinderbetreuungsstätten
In Europa im 21. Jahrhundert besonders wichtig geworden ist die Erkennung von
Vielfalt der Kulturen.
Die Kultur von jeder Nation ist unmittelbar mit der Sprache verbunden. Ein
Europäer, um sich frei in seiner Heimat – EUROPA- zu fühlen, soll mehrere Sprachen
beherrschen. Laut EU-Empfehlungen sollen es mindestens drei Sprachen sein:
-
Die Muttersprache
-
„große“ internationale, z.B. Englisch
-
„kleine“ Sprache - die Staatsprache des Aufenthaltslandes
Die EU Bildungsminister formulierten bei Ihrem Treffen in Barcelona unter dem Titel
„Allgemeine und berufliche Bildung 2010“ die Anforderung an alle Bürger der EU,
die bereits im frühkindlichen Alter mit zwei Sprachen aufwachsen sollen, die in der
weiteren schulischen Ausbildung mit einer dritten Fremdsprache ergänzt wird.
Multilinguale Sprachkenntnis wird immer mehr zur Schlüsselkompetenz
hinsichtlich der persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten, der friedlichen
interkulturellen Verständigung und dem globalen Verständnis der Menschen in
Europa und der Welt.
Der Prozess der Sozialisierung von Kleinkindern ist traditionell verbunden mit dem
System der vorschulischen Erziehung und Bildung. Die Förderung der individuellen
Besonderheiten des Kindes soll verbunden sein mit der Vorbereitung auf die
Anforderung einer dynamischen globalisierten Welt.
Was bedeutet das Multika-Modell
Das MULTIKA-Modell basiert auf dem europäischen „Modell zum Aufbau
bilingualen Kindergärten“ (EU-Projekt LIGHT/2007-2009).
Das MULTIKA-Modell ist eine Erweiterung und Weiterführung des LIGHTProjektes. Multika Betreuunngsstätten sammelten die Erfahrungen nicht
nur im Inland (Kindergärten „Sonze“ / Kärnten), sondern auch im Ausland
(Kindergärten Kidson OY/ Fi., Pupils of Pythagoras School/ CY,
Kindergärten „Nezabudka“/ De, Skola Klasika/ Lt).
Die Mitarbeiter der MULTIKA Einrichtungen nahmen mehrere Jahre an
verschiedenen EU Projekten Teil und haben damit die Erfahrungen
gesammelt und die vorhandenen Kompetenzen erweitert. Seit 2008
entwickelte das MULTIKA-Modell ihre 3 Hauptprinzipien:
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Multika-Modell:
Das natürliche
Erlernen von
mehreren Sprachen, die die
Kinder während
ihrer alltäglichen
Tätigkeiten und
Kommunikation
mit Erwachsenen und anderen Kindern lernen
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Zwei Sprachen – ein Zuhause:
Für das Multika-Modell ist besonders wichtig die Sprachförderung und Sprachentwicklung des Kindes. Es ist uns bewusst, dass die zu betreuenden Kinder aus verschiedenen Kulturen kommen, ihr weiteres Leben doch in Österreich verbringen
werden, daher soll den Kindern perfektes Deutsch beigebracht werden
Ich bin ich
Nur wenn man die Sprache der neuen Heimat beherrscht, kann man sich weiterentwickeln und sich in seiner neuen sozialen Umgebung (Kindergarten, Schule, Arbeitsplatz, Freundschaften) wohl und beheimatet fühlen. Dabei vergessen wir nicht,
dass die aus anderen Kulturen stammenden Kinder, die Muttersprache so beherrschen sollen, dass diese sie in der weiteren Entwicklung nicht hindert, sondern unterstützt.
Nur derjenige, der seine Muttersprache gut beherrscht, wird auch die neue Sprache
beherrschen können. Abgesehen davon, es ist wichtig seine Wurzeln kennen und
schätzen zu lernen.
Ich bin ein Europäer
Der Erwerb einer europäischen Sprache ist in der moderner Welt eine
Notwendigkeit geworden, deshalb schätzen wir besonders die Möglichkeit dem
Kind die englische Sprache auf Muttersprachenniveau beizubringen.
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1.2.
a)
Pädagodische Schwerpunkte
Bilinguale Erziehung
Der Umgang mit den Kindern erfolgt parallel in zwei Sprachen nach dem Prinzip
„eine Person – eine Sprache“; täglich gemeinsam zusammengestellte Pläne bestimmen, wie der Erwachsene spricht und was das Kind macht.
Das, was man beibringen kann, ist abhängig von der Art der Tätigkeit, die das Kind
ausübt, von der Art der Sprache des Erwachsenen, von dem, was vom Kind erwartet
wird (zu verstehen, zu wiederholen, zu antworten, zu reagieren entsprechend der
Situation, die Initiative zu zeigen).
So werden während der unterschiedlichen Tätigkeiten auch unterschiedliche
Redearten erlernt: im Sportunterricht – Antwort auf Zurufe, Bezeichnung von
Körperteilen, Bewegungen, Orientierung; im Kunstunterricht – Benennen von
Emotionen, Blumen, Beschreibungen der Gegenstände; in der Küche – Nennen von
Lebensmittel, von Kochprozessen, Beschreibung von Geschmacksrichtungen usw.
In spielerischer Art werden die Kenntnisse in Sachkunde, Umweltkunde, Tanz,
Theater, Musik, Körperhygiene, Sport, Mathematik an die Kinder in beiden
Sprachen wiedergegeben.
Das Kind trifft die beiden Sprachen sowie in den alltäglichen Tätigkeiten wie auch
bei dem Sitzkreis, die Jahresthemen entsprechend abgehalten werden.
b)
Interkulturelle Erziehung
Grundgedanke der interkulturellen Erziehung im Elementarbereich ist der,
dass alle Kinder auf ein Leben in einer heterogenen Gesellschaft
vorbereitet werden müssen. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame
Bemühen um ein friedvolles Zusammenleben in der Kindergartengruppe,
geprägt von Akzeptanz und Respekt allen anderen Kindern gegenüber.
Daher ist es uns besonders wichtig, die interkulturelle pädagogische
Ansätze, die ein Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher
Herkunft fördern sollen. Dabei geht es insbesondere darum, im
gemeinsamen interkulturellen Lernen einen Umgang mit Fremdheit zu
finden.
Alle Kinder können und müssen auf ein Leben in einer multikulturellen,
multiethnischen Gesellschaft vorbereitet werden. Dabei sollten
ErzieherInnen beachten, dass Kinder bereits in frühen Jahren ein feines
Gespühr für Ungerechtigkeiten, für die Haltungen und Vorlieben der
Erwachsenen Bezugspersonen um sie herum entwickeln.
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„Das
Anderssein der
anderen als
Bereicherung
des eigenen
Seins
begreifen; sich
verstehen, sich
verständigen,
miteinander
vertraut
werden,
darin liegt die
Zukunft der
Menschheit.“
Rolf Niemann
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Sie nehmen bereits in frühester Kindheit Stimmungen auf, speichern
Wahrgenommenes ab und versuchen, alle neuen Informationen an bereits
vorhandenes Wissen anzuknüpfen. Sie konstruieren sich so ihre "Welt"
und bereiten ihr Gehirn für weitere Anknüpfungen vor. Alle nachfolgenden
Informationen werden durch sie wieder so "passend" gemacht, dass sie an
bereits bestehende Anknüpfungspunkte angekoppelt werden können.
Damit Kinder auch im späteren Leben Vorurteilen und
Stereotypisierungen nicht so schnell erliegen, damit sie lernen können,
Benachteiligungen und Ungerechtigkeiten zu durchschauen, ist es bereits
im Vorschulalter wichtig, sie für mögliche kulturelle und/oder religiöse
Differenzen zu sensibilisieren und ihnen ein Gefühl für Akzeptanz und
Gleichwertigkeit zu vermitteln.
Unsere Ziele in der täglichen Arbeit mit den Kindern sind:
Fördern des Verständnisses unterschiedlicher Perspektiven
Erziehung zu Respekt vor anderen Menschen
Bewahrung der Eigenständigkeit
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c)
Förderung der sozialen Kompetenzen
Unter sozialer Kompetenz versteht man die Fähigkeit,
Stimmungen und Gefühle bei sich selbst und bei
anderen wahrzunehmen sowie in angemessener Art
und Weise damit umzugehen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass sozial kompetente
Kinder Emotionen bei sich und bei anderen genauer
erkennen können als weniger sozial kompetente Kinder. Sie
können die Unterschiede in Mimik und Körpersprache
besser wahrnehmen und sind geübter in der Zuordnung
von Emotionen zu sozialen Situationen.
Soziale Kompetenz lernt das Kind erst nach und nach mit
zunehmendem Alter, es muss also immer wieder üben.
Das Kind erlebt im Kindergarten verschiedene
Lebensformen
und
Wertmaßstäbe,
es
erlebt
unterschiedliche Sozialformen und Beziehungsqualitäten:
Sympathie, Antipathie, Akzeptanz, Ablehnung.
Dem Kind wird es dadurch möglich, sein Verhalten mit
anderem Verhalten zu vergleichen und möglicherweise zu
ändern, bzw. sein eigenes Verhaltensmuster und seine
Werte in eine Gruppe einbringen.
Unsere Ziele in der täglichen Arbeit mit den Kindern ist folgende Fähigkeiten zu fördern:
-
Toleranz
-
Konfliktfähigkeit
-
Kooperationsfähigkeit
-
Respekt
-
Rücksichtnahme
-
Durchsetzungsvermögen
-
Hilfsbereitschaft
-
Verantwortung für sich und den anderen gegenüber
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Damit das Kind
neue
Freundschaften
knüpft, andere für
seine Belange
begeistert oder
bei Konflikten
Kompromisse
finden kann,
braucht es
bestimmte soziale
Fähigkeiten – und
zwar sein ganzes
Leben lang. Der
Grundstein dafür
wird bereits im
Vorschulalter
gelegt.
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d)
Ästhetische Erziehung
Kinder erkunden ihre Umwelt von Geburt an mit allen Sinnen und machen dabei
von klein auf erste ästhetische Erfahrungen.
Lernen durch die Sinne (Sehen, Riechen, Schmecken, Hören und Fühlen) ist in der
frühen Kindheit die Grundlage von Bildung.
Ästhetische Bildung spricht das Kind in seiner Gesamtperson an und erfasst all
seine Ausdrucksformen.
Voraussetzungen für eine ästhetische Entwicklung im Kindesalter sind eine unterstützende Lernumgebung und eine liebevolle Atmosphäre. Die bildnerische Erziehung im Kindergarten ist der kreative Umgang mit Materialien, wodurch sich
das Kind mit sich und seiner Umwelt auseinandersetzt.
Unsere Ziele in der täglichen Arbeit mit den Kindern sind dabei:
e) Individuelle Zugang zu jedem Kind
Jedes Kind ist ein Individuum, eine einzigartige Person. Kein anderes Kind ist ihm gleich;
kein anderes Kind existiert in genau derselben Familien- und Lebenssituation; kein anderes
Kind erlebt dieselbe Kindheit.
Das bedeutet:
-
Jedes Kind muss genau beobachtet werden, um seinen Entwicklungsstand, seine kognitiven und sonstigen Kompetenzen, seine Begabungen, sein Wissen und seine besonderen Bedürfnisse zu erfassen. Deshalb legen wir großen Wert auf die systematische Beobachtung und
Dokumentation, für jedes einzelne Kind wird ein Portfolio (Siehe Punkt
2.2.) angelegt.
-
Besonders Wert wird auf die Arbeit in zusammengesetzten Kleingruppen gelegt. Die Gruppen werden nach Alter, Entwicklungsstand, Interesse und Bedarf zusammengestellt.
-
Dem einzelnen Kind wird im Rahmen des Freispiels die Möglichkeit zur
Selbstbildung geboten: Es kann sich mehr oder minder selbstbestimmt
und selbsttätig mit den ihn interessierenden Themen, Materialien und
Aktivitäten befassen. Hier sind ganz individualisierte Interaktionen zwischen Kind und Erzieherin möglich, bei denen letzteres das Nachdenken und Lernen stimuliert.
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"Erzähle es
mir-und ich
werde es vergessen.
Zeige es mir
– und ich
werde mich
erinnern.
Lass es mich
tun – und ich
werde es behalten."
-Konfuzius
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-
Dem einzelnen Kind wird im Rahmen von Freispiel, der Kleingruppenarbeit oder des Rollenspiels die Möglichkeit zum ko-konstruktiven Lernen geboten: In der gemeinsamen Beschäftigung bzw. im Gespräch
miteinander erarbeiten sich Kinder selbständig Wissen, lernen voneinander und erweitern ihre interpersonalen Kompetenzen.
Eine Individualisierung von Bildungsprozessen ermöglicht es auch, bei Bedarf einzelne
Kinder ganz intensiv zu fördern. Beispielsweise bei Kindern mit Migrationshintergrund
wird gezielt die sprachliche Kompetenz verbessert. Oder bei Vorschulkindern wird ein
Programm zur Prävention von Legasthenie eingesetzt (BISC/ HLL, siehe Punkt 2.4.)
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f)
Ganzheitliche Pädagogik
Ganzheitliches Lernen bedeutet Lernen mit allen Sinnen. Kinder sind
ganzheitliche Wesen.
Der situationsbedingte Ansatz kommt unserem Verständnis von pädagogischer Arbeit am nächsten und wir sind täglich neu bemüht, ihn in die Praxis
umzusetzen.
Es geht uns darum, die Kinder zu befähigen, sich in ihrem sozialen Umfeld
zurechtzufinden, sowie in jetzigen und späteren Situationen ihres Lebens eigenverantwortlich und sozial denken und handeln zu können.
Hierzu ist es wichtig, dass der Kindergartenalltag nicht isoliert ist von “der
Welt draußen”, sondern sich an jenen Themen, Situationen und Erlebnissen
die die Kinder beschäftigen, orientiert. Nach Möglichkeit sollten die Orte der
Geschehnisse aufgesucht, erkundet, erlebt werden.
Voraussetzung ist, dass wir die Interessen, die außergewöhnlichen Lebensumstände, die Angst machenden Situationen, die freudigen Ereignisse wahrnehmen. Dieses geschieht durch Beobachten, intensives und interessiertes
Zuhören, sowie Erfassen aus Spielsituationen, Gesprächen, Bildern etc. hieraus können sich mit den Kindern und im Team Projekte entwickeln.
Durch die Orientierung an den Interessen der Kinder, sowie durch die gemeinsame Planung, die Ihnen eine Mitbestimmung ermöglicht, als auch
durch das flexible Halten der Planung, werden Eigenmotivation, die Spontanität, sowie die Selbstbestimmung der Kinder besonders angesprochen.
Im situationsorientierten Ansatz kommt dem sozialen Lernen eine besonders
große Bedeutung zu. So sollen die Kinder zum Handeln, Phantasie entwickeln, ungewöhnliche Lösungsmöglichkeiten ausprobieren, sich bewegen
dürfen, Gefühle spüren, denken angeregt werden und bekommen gleichzeitig die Möglichkeit, Erfahrungen in realen Situationen zu sammeln. Sie erleben, dass es gut tut, die eigene Hilfe anzubieten und hilfreich sein kann, Unterstützung von anderen Kindern und/ oder Erwachsenen anzunehmen.
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g)
Ernährung
Eine wichtige Grundlage für Gesundheit und körperliche Fitness im Kindesalter ist neben ausreichender Bewegung im Freien eine bewusste Ernährung.
Auch der Kindergarten als Bildungsinstitution muss hier einen sehr großen Beitrag
leisten. Die Kinder müssen wissen, welche Lebensmittel und Getränke sie stärken und
gut für ihre Gesunderhaltung sind.
Die Kinder müssen frühzeitig dazu befähigt werden Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und selbsttätig zu handeln.
Die Auseinandersetzung mit bewusster Ernährung im Kleinkindalter wird aufgrund der
wachsenden Zahl übergewichtiger Kinder immer wichtiger. Ernährungsgewohnheiten
werden schon in den ersten Lebensjahren geprägt. Das erlernte Essverhalten bleibt
dann meist ein Leben lang bestehen.
Durch spielerische Art wird auch den ganz Kleinen schon die Wichtigkeit von gesunder Ernährung näher gebracht werden.
Es wird darauf geachtet, dass die Kinder im Kindergartenalltag:
-
Genügend trinken. In jeder Gruppe steht eine Karaffe
mit Leitungswasser und kleinen Gläsern. Die Kinder haben immer die Möglichkeit sich selbst einzuschenken.
Die Kinder werden zum Trinken animiert. Außer Wasser, wird Früchtetee ohne Zucker angeboten. Wir bieten den Kindern keine Säfte und Dicksäfte an. In der
Krippe bringen die Mütter jeden Tag eine frische Flasche für Flaschentrinker.
-
Genügend Obst und Gemüse bekommen. Den Kindern
wird zwischen den Mahlzeiten frisches, geschnittenes
Obst und/oder rohes Gemüse angeboten. Beim Obst
und Gemüse achten wir darauf, dass es nach Möglichkeit regionale und saisonale Produkte angeboten werden
-
Wir verzichten auf die Produkte mit Zusatz von Konservierungsstoffen, gentechnisch manipulierten Zutaten, mit Verwendung von Süßstoffen, Produkte aus
Schweinefleisch
-
Die Mahlzeiten werden jeden Tag frisch vorbereitet
und schonend aufgewärmt
-
MULTIKA wird von der Firma GOURMET (Oberlaaer
Straße 298, A-1230 Wien) beliefert.
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By Gourmet
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h) Mittagsruhe
Unserer Meinung nach ist die Mittagsruhe wichtig, weil sie wie ein
Lebenselixier wirkt. Kleine Kinder sind täglich neuen Eindrücken ausgesetzt – in den Schlafpausen erholen sie sich davon und verarbeiten den Input. Zusätzlich hilft der Mittagsschlaf beim Wachsen, denn
im “Standby-Betrieb” schüttet der Körper ein Wachstumshormon
aus.
Ein geregelter Tagesablauf tut kleinen Kindern gut und reguliert am
Ende auch den Nachtschlaf, dieser wird so immer zuverlässiger.
Bei der Dauer des Mittagsschlafes kommt es ganz auf das eigene
Kind an. Denn es gibt enorme individuelle Unterschiede. Wir müssen
uns dem Betrieb anpassen und lassen daher die Kinder nicht länger
als 1 Stunde schlafen.
“Im Schlaf wird
das Gelernte
so lange wiederholt, bis es
sich fest verankert hat”
Schlafforscher
Prof. Jürgen
Zulley
Vorschulkinder dürfen während der Mittagsschlafpause leise spielen
oder zeichnen.
1.3
Öffnungszeiten / Tagesablauf
Die MULTIKA Kinderbetreuungsstätten sind generell von 7.00 in der Früh bis 18.00
Uhr, jeden Werktag offen.
Die Kindergärten sind maximal an 15 autonomen Tagen und an den gesetzlichen
Feiertagen zu.
Jeder Einrichtung bestimmt den Tagesablauf selbst. Hier wird ein Muster für den
Tagesablauf vorgeschlagen:
07.00 bis 08.30 freies Spielen in der Sammelgruppe
08.30 bis 09.00 Frühstück
09.00 bis 09.30 Sitzkreis abwechselnd ein Tag auf Deutsch,
ein Tag auf Englisch/ Russisch
09.30 bis 11.30 Gruppenarbeit, bzw. Garten
11.30 bis 12.30 Mittagessen
12.30 bis 14.00 Mittagsruhe
14.00 bis 15.00 freies Spielen
15.00 bis 17.00 Gruppenarbeit, bzw. Garten
Ab 17.00
freies Spielen in der Sammelgruppe
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DAS KIND
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2.1.
Übergang von der Familie in den Kindergarten/Aufnahme/ Eigewöhnungsphase
Der Eintritt in den Kindergarten ist für die meisten Kinder die erste längere
Trennung von den vertrauten Bezugspersonen.
Das bedeutet auch eine große Herausforderung an seine Fähigkeiten. Das
Kind wird mit unbekannten Räumen, fremden Personen und einem veränderten Tagesablauf konfrontiert.
Kinder erleben in dieser Zeit einen neuen Status. Sie entwickeln ein „Wir-Gefühl" für die Kindergartengruppe. Aber auch für die Eltern gibt es Veränderungen. Das Kind nimmt in der Familie eine Rolle ein. Die Eltern sind nun nicht
mehr alleine zuständig für die Erziehung des Kindes.
Auch die Eltern tragen dazu bei wie sich das Kind bei der Eingewöhnung fühlt
und wie es diese Zeit übersteht.
Viele Eltern haben Probleme damit, sich von ihrem Kind zu lösen. Natürlich
spürt dies das Kind und überträgt es automatisch auf sein Verhalten.
Selbst wenn die Eltern noch unsicher sind, sollten sie in der Lage sein, diese
Unsicherheit zu überspielen, damit das Kind sich ohne Ängste auf die neue
Situation einlassen kann. Die Eingewöhnungszeit ist in der Regel mit starken
Emotionen verbunden.
Die Eingewöhnung in den Kindergarten und somit der Beginn eines neuen
Abschnittes im Leben der Familie bedeutet für alle Beteiligten eine große
Veränderung. Die Eingewöhnungszeit ist für alle Beteiligten eine sensible und
emotionale Zeit. Deshalb ist es auch wichtig, sie so angenehm wie möglich
für das Kind zu gestalten.
Eine sichere Ausgangsbasis ist eine wichtige Bedingung für den Übergang
von der Familie in den Kindergarten. Dazu gehören Mama, Papa oder eine
andere vertraute Person, vertraute Gegenstände wie Puppe, Kuscheltier oder
ein Tuch. Auch die körperliche Verfassung des Kindes ist von Bedeutung. Ein
kränkelndes Kind wird sich in der neuen fremden Umgebung nicht wohl fühlen.
In Übergangssituationen zeigen Kinder Stressreaktionen, wenn die Anforderungen ihre Bewältigungsmöglichkeiten übersteigen. Deshalb gestalten wir
das Kennenlernen möglichst früh und möglichst differenziert.
Das Team wird ständig geschult, wie mit Abschieden und den damit verbundenen Emotionen umgegangen werden soll. Ebenso wichtig ist das morgendliche Bringen und das Abholen nach der Kindergartenzeit. PädagogInnen und Eltern arbeiten eng zusammen.
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Die Aufnahme in den Kindergarten besteht aus 3 Phasen
a) Erstgespräch im Kindergarten mit der Leiterin
b) Besichtigung der Gruppe mit dem Kind
c) Vertragsunterschrift im Büro
Wichtig ist, dass die Eltern genügend Zeit bekommen, um sich den Eintritt genau
zu überlegen. Zu jedem Vertrag gehört auch das Blatt mit den „Tipps für die Eltern“
in 4 Sprachen (Deutsch, Englisch, Russisch, Serbisch) – siehe Anhang.
Bei dem Erstgespräch steht das Kind im Vordergrund. Es wird unter anderem auf
folgendes geschaut:
2.2.
•
Bisherige Entwicklung des Kindes
•
Gesundheitszustand
•
Wie selbständig ist das Kind
•
Gewohnheiten des Kindes
•
Familienleben (ist die Familie vollständig, gibt es Geschwister, werden gemeinsame Unternehmungen
gefordert)
•
Muttersprache des Kindes/ Welche Sprache wird zu
Hause gesprochen(?)
•
Von wem wurde das Kind bis jetzt betreut?
Beobachtung/ Portfolio
Die systematische Beobachtung und Dokumentation kindlicher Bildungs- und Entwicklungsverläufe ist die Voraussetzung für eine individuelle Förderung von kindlichen Stärken.
Beobachten bedeutet auch die Aktivierung aller Sinne. Beobachten ist aufmerksame,
planvolle Wahrnehmung und Registrierung von Vorgängen an Mitmenschen, Ereignissen oder Gegenständen in Abhängigkeit von bestimmten Situationen.
Beobachten gehört zu den Alltagsaufgaben der Kindergartenpädagogin/des Kindergartenpädagogen und der Sprachassistentin/des Sprachassistenten. Beobachtung
hilft Distanz zu gewinnen, damit scheinbare Selbstverständlichkeiten wieder bewusster wahrgenommen werden, falls Änderungen nötig erscheinen.
Sie hilft, die Methode der kleinen Schritte im Alltag wieder wahrzunehmen, Geduld
zu haben, warten zu können - kleine Fortschritte wieder sehen lernen.
Wenn der Ablauf eines bestimmten Inhaltes, eines Vorganges beobachtet wird, kann Lob
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(oder Kritik) effizienter und differenzierter eingesetzt werden. Beobachtungen sind zudem
auch Grundlage für Gespräche mit Eltern.
Beobachtung dient der Selbstreflexion der Pädagogin/des Pädagogen und der
Sprachassistentin/des Sprachassistenten. Durch Beobachtung lässt sich trockenes, theoretisches Wissen veranschaulichen.
In MULTIKA Kinderbetreuungsstätten wird für jedes Kind ein Portfolio geführt.
Das Portfolio ist eine Möglichkeit die Entwicklungsschritte eines Kindes sichtbar
zu machen, fest zu halten und zu dokumentieren. Es begleitet ihn über die gesamte Kindergarten-Zeit und hat eine große emotionale Bedeutung für das Kind
selbst und all diejenigen, die am Entwicklungsprozess eines Kindes beteiligt sind.
Das Kind erfährt Wertschätzung in seinen Fähigkeiten und Begabungen und
stärkt dadurch sein Selbstbewusstsein. Viele Entwicklungsschritte werden anhand von Fotos, Bildern und Umschreibungen vieler Situationen festgehalten.
Anhand der Eltern-Kind-Form-Blättern können auch die Eltern gemeinsam mit
Ihren Kindern an der Entstehung des Portfolios mitwirken. In MULTIKA werden
die Portfolios auch in der englischen, bzw. russischen Sprachen parallel zu
Deutsch bereits ab dem 1. Lebensjahr geführt.
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2.3.
Vorschularbeit
Der Kindergarten ist aus vielen Hinsichten die beste Vorbereitung für die Schule.
Bei der Schuleingangsuntersuchung haben Kindergartenkinder einfach bessere
Karten und werden seltener zurückgestellt. Erfreulicherweise gilt dies auch für
Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder aus sozial schwachen Familien.
Aus der Erfahrung man sagen, das die Voraussetzung für den positiven Effekt
ist: die Kinder haben bereits ab dem dritten Lebensjahr den Kindergarten besucht.
Der Kindergarten hat die Aufgabe, das Kind in adäquater Weise auf die Schule
vorzubereiten. Daher üben wir im Alltag solche Fähigkeiten, wie Ausdauer, Konzentration, Sorgfalt und Selbständigkeit. Aber auch die Motorik, die Sprache, die
Wahrnehmung und das Gedächtnis werden von den ErzieherInnen stark gefördert, dass das Kind jene geistige, soziale und emotionale Fähigkeiten besitzt, die
es für den Schuleintritt benötigt.
In den Gruppen gibt es ausreichend Spiele zur Sprachförderung, Spiele, die auf
das Lesen und Schreiben vorbereiten, Bewegungsspiele, Forscher- und Entdeckungsspiele, Musik und Rhythmus lernen, Kreativitätsförderung und Sozialerziehung.
MULTIKA arbeitet eng mit den nahe liegenden Schulen zusammen, um eben die
Kinder besser den Anforderungen der jeweiligen Schulen vorzubereiten. Die
Vorschulblätter werden auch in englischen und/oder in russischen Sprachen geführt.
2.4. Bielefelder Screening (BISC) und Hören, Lauschen, Lernen (HLL)
Seit 2014/2015 haben in MULTIKA Einrichtungen die
Vorschulkinder die Möglichkeit, ca. 10 Monate vor
der Einschulung, an dem Bielefelder Screening
(BISC) teil zu nehmen.
Das BISC ist ein mehrfach erprobtes Verfahren zur
Früherkennung
von
LeseRechtschreibschwierigkeiten. Durch das Screening
können bereits im letzten Vorschuljahr Kinder mit
einem Risiko für das Auftreten einer LeseRechtschreib-Schwäche identifiziert werden.
Aufgrund
von
aktuellen
wissenschaftlichen
Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass
Kinder, die nicht mit einem angemessenen
Sprachentwicklungsstand eingeschult werden, sehr
wahrscheinlich Probleme beim Lesen und Schreiben
lernen bekommen werden, die sich dann auf die
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gesamte Entwicklung der Kinder negativ auswirken
können.
Ausgangspunkt für den theoretischen Entwurf des
BISC bildet die Annahme, dass Kinder beim
Schriftspracherwerb an vorhandene Kenntnisse und
Fertigkeiten anknüpfen und die Wurzeln für viele
Schwierigkeiten
vor
dem
eigentlichen
Schriftspracherwerb liegen. Die Testierung wird nur
mit schriftlicher Genehmigung der Eltern
durchgeführt.
Folgende Leistungsbereiche bilden dabei die Bezugspunkte des Verfahrens:
•
Phonologische Bewusstheit: der Schriftspracherwerb erfordert Einsicht in die
phonologische Struktur der Sprache und die Analyse und Synthese phonologischer Einheiten
•
Schneller Abruf aus dem Langzeitgedächtnis: notwendig es ist ein ausreichend
schneller Zugang zum phonologischen Code im Langzeitgedächtnis. Für einen erfolgreichen Schriftspracherwerb müssen Schrift-Sprach-Verbindungen rasch abgerufen werden können;
•
Phonetisches Rekodieren im Kurzzeitgedächtnis: verbale Informationen im Arbeitsgedächtnis müssen mit hinreichender Genauigkeit phonetisch rekodiert werden können. Für erfolgreiches Lesen und Schreiben ist ein kurzfristiges Präsenthalten der verbalen Informationen im Kurzzeitgedächtnis sowie eine genügend
große Gedächtnisspanne und der anschließende rasche und fehlerfreie Abruf aus
dem Kurzzeitgedächtnis unerlässlich
•
Steuerung visueller Aufmerksamkeit: die Verarbeitung von Schrift erfordert die
aufmerksamkeitskontrollierte Beachtung von relevanten sowie die aktive Nichtbeachtung von irrelevanten Reizen und die Bewusstmachung der Verarbeitungsrichtung
Dieses Verfahren kann und wird nur von Fachkräften mit einer BISCZusatzausbildung durchgeführt um somit unverfälschte Ergebnisse zu
gewährleisten. Nachdem das BISC durchgeführt worden ist, kann durch die
Auswertung festgelegt werden, welche Kinder noch Unterstützung in den
Bereichen Sprache, Aufmerksamkeit und Gedächtnisentwicklung benötigen.
Hierfür wird das Präventionsprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“ (HLL)
angewendet, welches zur Ausbildung lautsprachlicher Voraussetzungen
entwickelt und überprüft wurde.
Diese Spiele, die zur Förderung der Sprachentwicklung durchgeführt
werden, können das Risiko einer Lese- und Rechtschreibschwäche
erheblich reduzieren. Abschließend - ungefähr 4 Monate vor Schulbeginn-
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wird eine erneute Testung mit diesen Kindern, die über mehrere Monate
an dem HLL-Programm teilgenommen haben, durchgeführt um die neu
erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten zu überprüfen. Mit dem in den
Kindergärten angebotenen Training kann vielen Kindern geholfen werden.
Auch dies konnte wissenschaftlich belegt werden.
Das Konzept dieses Training sieht vor, dass die Kinder über einen längeren
Zeitraum (22 Wochen) täglich gefördert werden. Dabei beträgt der
tägliche Zeitbedarf für dieses Training lediglich ca. 10 Minuten
Das Programm wird regelmäßig durchgeführt, d. h. täglich 10 Minuten
lang und immer zur selben Tageszeit. „Hören, lauschen, lernen“ zielt
dementsprechend genau auf die Förderung des sprachlichen Bewusstseins
während der Vorschul- und Einschulungsphase.
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Seite 22
DAS TEAM
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Seite 23
3.1.
Struktur
In einem bilingualen Kindergarten sind
SprachassistentInnen der Kern des Teams.
die
PädagogInnen
und
die
Pädagogin:
MULTIKA PädagogInnen müssen sich für Pädagogik im Allgemeinen und frühkindliche
Pädagogik im Besonderen interessieren. Sie sollten bereit sein, sich nicht nur
praktisches Wissen anzueignen, sondern ebenfalls umfangreiches theoretisches
Wissen, um die altersgerechte Entwicklung des Kindes optimal begleiten und fördern
zu können. Sie müssen eine genaue Beobachtungsgabe haben, geduldig sein und
über sehr gute Kommunikationsfähigkeiten verfügen, die sie nicht nur im Umgang mit
den Kindern, sondern ebenfalls im Austausch mit den Eltern unter Beweis stellen.
Schließlich sollten Erzieher gut und gerne mit anderen zusammenarbeiten, denn
Kindergartenarbeit ist Teamarbeit.
PädagogInnen betreuen die Kinder und fördern sie individuell, je nach Fähigkeiten,
Stärken, Schwächen und Talenten.
Sie motivieren und wecken Neugierde, um so die psychosoziale Entwicklung der
Kinder zu unterstützen. Es gehört aber auch zu den Aufgaben der PädagogInnen, die
Kinder intellektuell zu fördern und sie auf den Schuleintritt vorzubereiten. So führen
die PädagogInnen mit den Kindern z. B. Spiele, Mal- und Bastelarbeiten mit
unterschiedlichen Materialien (wie z. B. mit Ton, Farben, Textilien, Holz oder Papier)
durch. Sie singen, musizieren und lesen Geschichten vor. Außerdem lehren sie die
Kinder, sich in einer Gruppe zurechtzufinden, PädagogInnen sind für den
reibungslosen Ablauf im Kindergarten verantwortlich und übernehmen die
Verantwortung für jedes einzelne Kind in der Gruppe. PädagogInnen unterstützen die
Kinder in Alltagssituationen, wie beim An- und Auskleiden oder beim Reinigen im Bad
und auf der Toilette und achten auf die Einhaltung von Mittags- und Ruhepausen.
PädagogInnen erstellen Tages- und Wochenpläne nach pädagogischen Grundsätzen.
Sie besprechen diese Pläne und stimmen sie mit den SprachassistentInnen im Team
ab. Sie beobachten die Kinder und achten auf deren Entwicklungsstand,
Sozialverhalten, Fertigkeiten, Kenntnisse oder Auffälligkeiten. Sie dokumentieren und
besprechen ihre Beobachtungen im Team, sowie mit den Eltern und Bezugspersonen
der Kinder.
"Das
Wichtigste
ist in diesem
Beruf, dass
man Kinder
gern hat,
dass man
Kinder
wirklich lieb
hat, dass
man sich in
Kinder
hineinverset
zen kann,
auf die
Bedürfnisse
der Kinder
eingehen
kann."
PädagogInnen planen und veranstalten außerdem Ausflüge, Feiern und Feste.
PädagogInnen sind in einem der BAKIP in Österreich ausgebildet, bzw. haben ein
nostrifiziertes ausländisches Diplom.
SprachassistentIn:
MULTIKA Sprachassistenten müssen sich für Pädagogik im Allgemeinen und frühkindliche
Pädagogik im Besonderen interessieren. Sie müssen eine genaue Beobachtungsgabe haben,
geduldig sein und über sehr gute Kommunikationsfähigkeiten verfügen. Die
SprachassistentInnen sollen gut und gerne mit anderen zusammenarbeiten.
SprachassistentInnen unterstützen die Kinder in Alltagssituationen, wie beim An- und
Auskleiden oder beim Reinigen im Bad und auf der Toilette und achten auf die Einhaltung
von Mittags- und Ruhepausen.
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Seite 24
Sie beobachten die Kinder und achten auf deren Entwicklungsstand, Sozialverhalten,
Fertigkeiten, Kenntnisse oder Auffälligkeiten. Sie dokumentieren und besprechen ihre
Beobachtungen im Team.
SprachassistentInnen betreuen die Kinder und fördern sie individuell, je nach
Fähigkeiten, Stärken, Schwächen und Talenten.
SprachassistentInnen führen mit den Kindern z. B. Spiele, Mal- und Bastelarbeiten mit
unterschiedlichen Materialien durch. Sie singen, musizieren und lesen Geschichten
vor.
SprachassistentInnen sind im Ausland ausgebildete pädagogische Fachkräfte, die in
Österreich
eine
Ausbildung
zur
KindergartenassistentIn,
bzw.
Kindergruppenbetreuerin absolviert haben und ein Multika Schooling Modul (Punkt
3.2.) abgeschlossen haben.
Leiterin:
Die Leiterin ist eine ausgebildete Pädagogin mit mindestens 5jähriger Erfahrung als
Pädagogin.
Multika Team pro Gruppe:
Pädagogin/ Leiterin (mit 40 Stunden), eine
SprachassistentIn (mit 40 Stunden) , eine Helferin
(mit 20 Std.) Der Dienstplan ist so aufgebaut,
dass das ausgebildete Personal die Kinder in der
Früh empfängt und am Abend entlässt
(Sammelgruppen). Die wichtigste Anforderung
seitens der MULTIKA-Zentrale an das Personal
ist, dass die beiden Kollegen, PädagogIn und
SprachassistentIn, Native Speaker sind.
Dem Team steht es frei, die Jahresthemen selbst
zu wählen. Die Jahresthemen für das kommende
Kindergartenjahr mit detaillierter Aufklärung
müssen spätestens bis 25. August an die Zentrale
abgegeben werden.
Ende August, während der Reinigungswoche,
müssen alle Mitarbeiter des Vereins MULTIKA an
dem pädagogischen Seminar teilnehmen. Das
Seminar dauert 2-3 Tage (min. 16 UE). Die
Themen
werden
vorher
in
den
Leiterinnensitzungen bestimmt. Für das Seminar
werden
meistens
externe
Vortragende
eingeladen. An den verbleibenden 3 Tagen
treffen sich die Teams um:
•
Jahresthemen zu besprechen
•
Die Räume neu zu ordnen
•
Dienstpläne, Urlaubspläne zu fixieren
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Seite 25
3.2.
Multika Schooling for English Native Speakers
Die Grundidee vom MULTIKA-Modell ist, dass die Kinder zweisprachig aufwachsen, daher
ist es besonders wichtig, dass die SprachassistentInnen eine pädagogische Ausbildung
haben. Unsere SprachassistentInnen haben genügend Erfahrung und gute Ausbildung im
Ausland bekommen, sind aber mit österreichischen pädagogischen Ansätzen nicht bzw.
wenig vertraut. Daher starteten wir ein Weiterbildungs- Modul für die englischen Native
Speaker.
Multika Schooling findet 1mal im Monat statt. Die Module wurden von erfahrenen
Pädagogen innerhalb von 5 Jahren ausgearbeitet und teilweise erprobt.
Insgesamt besteht die Weiterbildung aus 14 Modulen und beinhaltet folgende Themen:
a) Tagesablauf – Aufgaben durch den Tag
7UE
b) Morgenkreis
7UE
c) Grenzen & Regeln
3,5UE
d) Planung
7UE
e) Pädagogische Analyse
4UE
f)
Vorschularbeit
3UE
g) Portfolio
3,5UE
h) Ausflüge
3,5UE
i)
Sprachförderung bei Mehrsprachigkeit
7UE
j)
Das Spiel (Inkl. Spielentwicklung)
4UE
k) Feste Planen und durchführen
3,5UE
l)
2UE
Elternarbeit
m) Rechte und Pflichten
3UE
Die Teilnahme an der Weiterbildung
ist
für
die
Sprachassistenten
obligatorisch und findet während der
Arbeitszeit statt. Die Dienstpläne sind
dementsprechend angepasst.
Es ist uns bewusst, dass diese Module
nur als Weiterbildung zu sehen sind.
Diese
geben
aber
unseren
KollegInnen, die eine Ausbildung
nicht in Österreich absolviert haben,
eine Sicherheit im Bezug auf ihre
alltägliche Arbeit und dem MULTIKA
-Team einen besseren Halt.
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Seite 26
3.3.
LeiterInnensitzung
Einmal im Monat, am 1. Dienstag , findet die Leiterinnensitzung statt. Es ist
abwechselnd 1x technisch-administrativ und 1x pädagogisch. Die Themen werden
mindestens 2 Wochen vor der Sitzung an die TeilnehmerInnen zugesendet. Außer den
Leiterinnen an diesen Sitzungen nehmen auch die Büromitarbeiter sowie die Obfrau
teil. Von Sitzung wird ein Protokoll geführt.
Die LeiterInnesitzung ist einer der wichtigsten Treffen, wo viele grundliegende
administrative, technische und pädagogische Fragen gestellt und besprochen werden.
Bei der Sitzung ist jede Stimme wichtig. Außer den Sitzungen ist jede LeiterIn
verpflichtet 1mal im Monat in die Zentrale zu kommen, um die wichtigsten Ereignisse
in ihrem Kindergarten, in einem persönlichen Grspräch erläutern.
3.4.
Mitarbeitergespräche
Die Personalmanagerin bietet in ihren Sprechstunden 2mal in der Woche die
Möglichkeit für Personalgespräche, hier können verschiedene Themen
angesprochen werden.
Die MULTIKA Teams sind multinational und multikulturell, die gemeinsame Sprache
ist aber Deutsch. Wir nehmen große Rücksicht auf die verschiedenen Kulturen,
vergessen aber nicht, dass wir uns in Österreich befinden und daher von den
KollegInnen Respekt zu dem Land, seinen Gesetzen, Gewohnheiten, Traditionen und
die Beherrschung der deutschen Sprache erwarten.
3.5.
Pädagogische Analysen
Die Pädagogen und die Sprachassistenten arbeiten in
einem kleinen Team pädagogisch zusammen. Sie
unterstützen sich gegenseitig. Die Jahresthemen
werden in beiden Sprachen parallel geführt, was eine
enge Zusammenarbeit, ein sehr gutes Klima und
großes Vertrauen voraussieht.
Die Kollegen besprechen die Jahresthemen und deren
Ablauf, alle Handout Unterlagen werden an die Eltern
in 2 Sprachen ausgehändigt, sowie auch die Infotafeln
in beiden sprachen geführt.
Halbjährlich (Oktober und März) sind die Pädagogen
und die Sprachassistenten verpflichtet, eine
Pädagogische Analyse abzugeben. Die Pädagogische
Analyse dient dazu, die bereits durchgeführte Arbeit
detailliert anzuschauen. Die Analysen werden im Team
besprochen und es wird gemeinsam entschieden, ob
die Jahresplanung wie vorgesehen weitergeführt wird,
braucht man Korrekturen, wenn „ja“, welche, etc.
Erst nach dieser Besprechung wird weitergearbeitet.
Siehe pädagogische Analyse im Anhang
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Seite 27
DIE ELTERN
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Seite 28
Der Kindergarten als Institution muss die Eltern als erste Bezugspersonen so bejahen und mit einbeziehen, wie dies die Eltern ihrerseits mit dem Kindergarten tun
sollten. Uns ist es klar, dass eine gegenseitige Vertrauensbasis geschaffen werden
soll.
Elternkooperation ist immer „Aufbau - Arbeit". Das soll heißen, dass man nicht
immer schon im ersten Jahr auf große Erfolge, auf ein Entgegenkommen der Eltern
hoffen darf. Die Beziehungen zu den Eltern müssen sich erst einmal entwickeln.
Elternkooperation erfordert ständiges Wahrnehmen, beobachten, Handeln, Reflektieren und Nachdenken. Voraussetzung zur Gewinnung im Umgang mit den Eltern
ist eine gut durchdachte, geplante Arbeit und die Reflexion.
Das grundlegende Prinzip in der Beziehung zwischen unserem Personal und den
Eltern lautet Partnerschaft und Zusammenarbeit, aufgrund von gegenseitigem
Respekt und Vertrauen an unserem pädagogischen System. Wir sind überzeugt,
dass eine mehrsprachige Kinderbetreuungsstätte die Erziehungsrolle der Eltern erleichtert, den Auftrag für die allgemeine Entwicklung des Kindes erfüllt und eine
angenehme Beziehung zum pädagogischen Team schafft. Die Kinder lernen Sprachen und soziale Kulturen kennen, ohne die eigene nationale Identität zu verlieren.
Auch in der Konfrontation mit Eltern ist es wichtig, die konkrete Situation
aufzuzeigen und zu ihr zu stehen. Niemand erwartet, dass in unvorhersehbaren Situationen gleich Lösungen gefunden werden müssen. Hiermit signalisiert die Erzieherin keineswegs Unsicherheit oder gar Ungewissheit,
sondern sie zeigt vielmehr, dass sie bereit ist, sich mit dem Problem ernsthaft auseinanderzusetzen. Es ist auch wichtig in Gesprächen Ich- Botschaften zu senden und sich für die Elternkooperation Zeit zu nehmen.
Kontakt zu den Eltern beginnt mit der Aufnahme des Kindes in den
Kindergarten und in dem darauffolgenden Gespräch, wo die Leiterin die
Hausordnung vorstellt. Es ist uns auch wichtig, dass die Kinder immer gut
betreut werden und die Eltern genügend Zeit haben, um über ihr Kind
informiert zu werden, bzw. gehört zu werden, daher sind in den M-CARE
Betrieben die „Tür-Angel“ Gespräche minimalisiert, wir bieten dafür mehr
Möglichkeit zu einem längeren und ausführlichen Gespräch. Unsere
Pädagogen bieten mehrmals in der Woche Sprechstunden an. Zu diesen
Sprechstunden sollen sich die Eltern anmelden.
2mal im Jahr finden die Elternabende statt. Zusammen mit den Eltern
werden einige Feste gefeiert (Laternenfest, Weihnachtsbäckerei,
Muttertag, Sommerfest). Diese Feste geben den Eltern und dem Team die
Möglichkeit sich besser kennen zu lernen. Tag der offenen Tür findet im
MULTIKA-CARE zweimal im Jahr statt. An diesem Tag kommen nicht nur
die neue, potenzielle Eltern sondern auch die „alten“, um die Arbeit im
Kindergarten aus der Nähe zu beobachten.
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Seite 29
UNSER ZIEL
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Seite 30
Ziel unserer Betreuungsstätten ist es in
Anlehnung an die Ideen der EU, sowie
die
diversen
österreichischen
Bildungspläne, langjährige Erfahrungen
der MULTIKA-Kinderbetreuungsstätten
und Situationsbeherrschung im Land –
einen Europäer der neuen Generation
auszubilden:
Eine harmonische Persönlichkeit, die
mehrere
Sprachen
auf
Muttersprachennieveau beherrscht, ist
gegenüber diversen Nationalitäten
geduldig und freundlich.
Wir sehen unsere Aufgabe auch bei der
Unterstützung der Bewahrung der
Nationalitätsidentität
der
Migrantenkinder, indem man ihre
Muttersprache fördert, und helfen den
Kindern ihre neue Heimat kennen zu
lernen, zu lieben und zu ehren.
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Seite 31
QUELLENVERZEICHNIS
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Seite 32
EU-Projekt LIGHT 2007-2009
Bundesländerübergreifender BildungsRahmenPlan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich
Bildungsplan/ Stadt Wien
Wiener Kindertagesheimgesetz – WKTHG
Modul für das letzte Jahr in elementaren Bildungseinrichtungen
Hilzensauer, Wolf / Hornung-Prähauser, Veronika
(2005): ePortfolio –Methode und Werkzeug für kompetenzbasiertes Lernen.
Wieden-Bischof, Diana & Schallhart, Elisabeth
(2007). Mit Portfolios
die Spuren des Lernens von Kindergartenkindern sichtbar machen
[Praxisbericht]. In: bildungsforschung, Jahrgang 4, Ausgabe 1.
Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten
von H. Jansen, G. Mannhaupt, H. Marx, H. Skowronek
Allgemeine und berufliche Bildung 2010
Colin Baker: Zweisprachigkeit zu Hause und in der Schule. Ein Handbuch für Erziehende. Verlag auf dem Ruffel, Engelschoff 2007, ISBN 978-3-933847-11-9 (Ratgeber).
Elke Burkhardt Montanari: Wie Kinder mehrsprachig aufwachsen. Ein Ratgeber. Herausgegeben vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften, IAF e. V. Verlag Brandes & Apsel, Frankfurt 2000, ISBN 3-86099-194-9
Csaba Földes: Interkulturelle Linguistik. Vorüberlegungen zu Konzepten, Problemen und Desiderata. Veszprém u. a.,
Universitätsverlag u. a. 2003, ISBN 963-949520-4 (Studia Germanica Universitatis Vesprimiensis. Supplement 1)
Maria Ringler u. a.: Kompetent Mehrsprachig. Sprachförderung und interkulturelle Erziehung im Kindergarten. Herausgegeben vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften, IAF e. V. Verlag Brandes & Apsel, Frankfurt
am Main 2004, ISBN 3-86099-783-1
Suzanne Romaine: Bilingualism. 2nd edition. Blackwell, Oxford u. a. 1995, ISBN 0-631-19539-4 (Language in Society
13)
Ulich, M., Oberhuemer, P. & Soltendieck, M. (2001). Die Welt trifft sich im Kindergarten. Interkulturelle Arbeit und
Sprachförderung. Weinheim, Basel, Berlin: Beltz.
Papilio – Ein Programm für Kindergärten zur Primärprävention von Verhaltensproblemen und zur Förderung sozialemotionaler Kompetenz. Ein Beitrag zur Sucht- und Gewaltprävention. Theorie und Grundlagen.3. Auflage 2012.
Augsburg, Papilio Verlag ISBN 978-3-9814479-1-0
Die Bedeutung ästhetischer Bildung in der Kindheit Prof. Dr. Annette Dreier, FH Potsdam, Studiengang „Bildung und
Erziehung in der Kindheit“
Schäfer, Gerd: Bildung beginnt mit der Geburt, Weinheim und Basel 2005 (2)
Anne Pratt Neil Griffiths Sylvia Wright Ganzheitliche Bildung im Kindergarten. Rund um uns. Vorbereitung, Planung,
Durchführung, Elternarbeit. 1. Auflage, Bildungsverlag EINS, ISBN 978-3-427-500322
Friederike von Bredow Schlaf Kindlein, schlaf! Oder doch nicht? Dipl. Pädagogin, systemische Paar- und Familientherapeutin. Veröffentlich in Kinderkram – Das Kieler Magazin für Menschen mit Kindern · Nr. 159 · Mai 2014
Renate Niesel und Wilfried Griebel Der Übergang von der Familie in den Kindergarten - Unterstützung von Kindern
und Eltern Bildung, Erziehung, Betreuung von Kindern in Bayern 1998, Heft 2, S. 4-9
Kleinkindpädagoge/Kleinkindpädagogin. Berufsbeschreibung .WKO , BIC.at
Chris Heinz, Dijana Savicic. Multika-schooling Modulle. K.o.M. Internationale Schule. 2014
Bernitzke Dr. Fred/ Schlegel Dr. Peter, Das Handbuch der Elternarbeit, 2004, Bildungsverlag EINS GmbH
Dusolt Hans, Elternarbeit: Ein Leitfaden für den Vor- und Grundschulbereich, 2007, Beltz Verlag
7. Textor Martin R., Elternarbeit im Kindergarten: Ziele, Formen, Methoden, Books on Demand GmbH
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Seite 33
ANHANG
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1. Vorschulblätter
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BALD BIN ICH EIN
SCHULKIND
Vorname:
Nachname:
Ich kann schon:
Meinen Namen sagen (Vor- und Nachnamen)
□
Meinen Namen schreiben
□
Sagen ob ich ein Mädchen oder ein Junge bin
□
Sagen wie alt ich bin
□
Mein Alter aufschreiben
□
Sagen in welcher Stadt ich wohne
□
Sagen wie mein Kindergarten heißt
□
Sagen wie meine Eltern heißen
□
Sagen wie mein/e Kindergärtner/innen heißt/en
□
Anmerkung:
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Seite 36
Ich kann schon:
Mich alleine an- und ausziehen
□
Informationen weitergeben und Aufträge erfüllen
□
Mich selbst bedienen (waschen, zur Toilette gehen, Essen
einnehmen)
□
Ich kenne verschiedene Materialien und kann mir ihnen
richtig umgehen (Stift, Schere)
□
Aufräumen und ordnen
□
Konflikte oder Streitigkeiten verbal lösen
□
Mich selbst beschäftigen und finde eigene Ideen
□
Anderen Kindern helfen
□
Mit anderen Kindern spielen und fühle mcih in einer Gruppe
wohl
□
Bei Schwierigkeiten um Hilfe bitten
□
Anmerkung:
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Seite 37
Ich kann schon:
Eine Reihenfolge erkennen und fortsetzen
□
Vor- und Rückwärts von 1 – 10 zählen
□
Ich erkenne mehr, weniger und gleiche Mengen und kann
sie zuordnen
□
Mir Muster ausdenken und sie zeichnen oder legen
□
Ich erfasse simulant Mengen bis 4 ohne zu zählen
□
Ich erkenne geometrische Formen und kann diese benennen
und darstellen
□
Ich unterscheide Töne und Geräusche (laut-leise / hoch-tief)
□
Ich kenne Legebeziehungen wie oben, unten, daneben,
davor, ..
□
Anmerkung:
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Seite 38
Ich kann schon:
Deutlich und artikuliert sprechen
□
Ich kann zuhören
□
Oberbegriffe finden (Bausteine, Puppen, etc. sind
Spielzeuge)
□
Ich kann warten bis andere ihr Gespräch beendet haben
□
Ich kann eine angefangene Geschichte weitererzählen
□
Ich kann einen Gegenstand beschreiben
□
Ich kann einen anderen Kind etwas erklären
□
Ich kann einen Vers oder ein Gedicht alleine aufsagen
□
Anmerkung:
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Seite 39
Ich kann schon:
Gerade in eine Richtung laufen
Auf zwei Beinen und auf nur einen Bein hüpfen
Ich kann Seilspringen
Mich selbst drehen, beugen und den Hampelmann springen
Mich rythmisch bewegen
Rückwärts gehen und hüpfen
Alleine Schaukeln
Einen richtigen Purzelbaum machen
Mich selbst der Länge nach rollen
Klettern wie ein Feuerwehrmann
Die Treppe im Wechselschritt auf und abgehen
Mit einem Fahrrad fahren
Meine Arme strecken und wie eine Windmühle drehen
Einen Ball werfen und fangen
□
□
□
□
□
□
□
□
□
□
□
□
□
□
Anmerkung:
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Seite 40
Ich kann schon:
Einen Ball und eine Walze kneten
□
Einen Stift zwischen Daumen-, Zeige- und Mittelfinder
richtig halten und handhaben
□
Ecke an Ecke und Kante an Kante genau falten
□
Ich kenne die Buchstaben meines Namens
□
Mit Schere und Kleber richtig umgehen
□
Ich kann eine Schleife richtig binden
□
Anmerkung:
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Seite 41
1. Pädagogische Analyse
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Seite 42
PÄDAGOGISCHE ANALYSE
Multika - ____________
1. Semester
Gruppe:
Sprache:
Leiterin:
1.
Allgemeine Beschreibung der Gruppe:
Nationalität/en:
Sprachentwicklung:
Soziale Entwicklung:
Allgemeine Entwicklung:
2.
Das Hauptziel der pädagogischen Entwicklung in dieser Periode:
□ Ziel erreicht
□ Ziel zum Teil erreicht
□ Ziel nicht erreicht
Grund:
3. Zwischenziele (angeben, wann sind die erschienen und warum):
□ Ziel erreicht
□ Ziel zum Teil erreicht
□ Ziel nicht erreicht
Grund:
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Seite 43
4. Geplante Projekte (Name, Dauer, Ablauf und Entwicklung):
Name d. Projekts:
□ zur Gänze realisiert
□ zum Teil realisiert
□ nicht realisiert
Grund:
Name d. Projekts:
□ zur Gänze realisiert
□ zum Teil realisiert
□ nicht realisiert
Grund:
Name d. Projekts:
□ zur Gänze realisiert
□ zum Teil realisiert
□ nicht realisiert
Grund:
Name d. Projekts:
□ zur Gänze realisiert
□ zum Teil realisiert
Grund:
□ nicht realisiert
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Seite 44
5. Veranstaltungen / Feste :
Inhalt:
Entwicklungsstadien:
Was hat sich während der Arbeit geändert und warum:
Wie war es ausgeführt:
Was wurde erreicht:
Was wurde nicht erreicht und warum:
Ressourcen (Bücher, Webseiten, Zeitungen,…)
Inhalt:
Entwicklungsstadien:
Was hat sich während der Arbeit geändert und warum:
Wie war es ausgeführt:
Was wurde erreicht:
Was wurde nicht erreicht und warum:
Ressourcen (Bücher, Webseiten, Zeitungen,…)
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Seite 45
6. Ausflüge:
Datum/Ziel:
Inhalt:
Datum/Ziel:
Inhalt:
Datum/Ziel:
Inhalt:
Datum/Ziel:
Inhalt:
Datum/Ziel:
Inhalt:
7. Programm der Entwicklung der dritten Sprache (wird gemeinsam mit dem
Drittsprachpädagogen ausgefüllt)
Bitte auswählen:
□ Unterstützung der Muttersprache
□ Entwicklung der Fremdsprache
Sprache
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Seite 46
Programm wurde begonnen am:
Anzahl der Kinder
Anzahl der Wochenstunden:
Art und Form der Arbeit
Ergebniss:
8. Allgemeine Ergebnisse der Sprachentwicklung der Gruppe für die gegebene Periode
Was wurde erreicht:
Was wurde nicht erreicht:
Was hat die Arbeit unterstützt:
Was hat die Arbeit verhindert:
9. Pädagogische Arbeit mit den Kindern im verpflichtenden Kindergartenjahr
Zielsetzung:
Methoden der Arbeit:
Was wurde erreicht:
Was wurde nicht erreich - Grund:
Zielsetzung für die nächste Periode:
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10. Arbeit mit den Eltern
Art der Arbeit mit den Eltern, wie wurde dies ausgeführt:
Welche der Fragen wurden besprochen:
Welche Entscheidungen wurden mit den Eltern getroffen:
Welche Schwierigkeiten haben Sie während der Arbeit gehabt und wie wurden diese gelöst:
Welche Fragen sind offen geblieben und warum:
Wie kann man die Arbeit mit den Eltern verbessern:
Ort, Datum:
Unterschrift:
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1. Mitarbeiterprofile
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Seite 49
MITARBEITERPROFIL
Leitung/Kindergartenpädagogin
Aufgabenbereich:
•
Pädagogische Leitung des Kindergartens lt. Bildungsplan der Stadt Wien
•
Vorschularbeit lt. Modul für das letzte Jahr in elementaren
Bildungseinrichtungen
•
Entwicklungsförderung und Beobachtung
•
Kinderdienst
•
Administrative Leitung:
Speiseplan und Essenbestellung
Kontrolle der Essens- und Anwesenheitslisten
Kassaführung und Kassaabrechnung
Erstellung des Dienstplanes
Kontrolle der Stundenaufzeichnungen
Organisieren von:
o Ausflügen
o Feste und Veranstaltungen
o Teamsitzungen
o Elternabende
o sons. Pädagogische Aktivitäten
Kinderanmeldungsgespräche und Besichtigung d. Kindergartens
Elterngespräche/Entwicklungsgespräche
Aushänge: Elterninformation und aktuelle Info des päd.
Programmes
Kontrolle der MA11 Mappe sowie alle dafür benötigten Befunde
Kontrolle der Auflagen (Magistrat, AUVA und Arbeitsinspektion)
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Seite 50
MITARBEITERPROFIL
Kindergartenpädagogin
Aufgabenbereich:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Unter Anweisung der Leitung pädagogische Arbeit lt. Bildungsplan der Stadt
Wien
Unter Anweisung der Leitung pädagogische Arbeit mit Vorschulkindern lt.
Model für das letzte Jahr im elementaren Bildungseinrichtungen
Aufsichtspflicht
Stellvertretung der Leitung mit Absprache
Jahresplan schreiben und umsetzen mit Zusammenarbeit der Sprachassistenz
Führung der jeweiligen Gruppe
Monats- und Wochenplanung
2x jährlich pädagogische Analyse schreiben
Führen von Anwesenheits- und Essenslisten
Führen des Morgenkreises mit Zusammenarbeit der Sprachassistenz
Informationsmaterial für Eltern aushängen
Beobachtungsbögen führen (BESK und DaZ)
o Organisieren von:
Elternabend
Fest und Veranstaltungen
Elternabende
Elterngespräche/Entwicklungsgespräche
Aufsichtspflicht
Führen der eigenen Stundenaufzeichnung
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Seite 51
MITARBEITERPROFIL
Sprachassistent/in
Aufgabenbereich:
Durchführung und Planung der pädagogischen Aktivitäten (innerhalb der Arbeitszeit)
Aufsichtspflicht
2x im Jahr mit der Pädagogin pädagogische Analyse schreiben
Morgenkreis mit Absprache der Pädagogin
Vorschularbeit nach Bedarf
Pädagogin und Assistentin vertreten bei Abwesenheit nach Absprache
Mit Zusammenarbeit der Assistentin Vorbereitung der Schlafenszeit (Betten
aufstellen, Kinder umziehen, Bettwäsche wechseln etc.)
In Zusammenarbeit mit der Assistentin Gruppe aufräumen und in Ordnung
halten
Kinder beim an- und ausziehen helfen
Unterstützung bei Frühstück, Mittag und Jause (Küchendienst)
Nach Absprache führen der Anwesenheits- und Essenlisten
Verantwortung über die Gruppe
Führen der eigenen Stundenaufzeichnung
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Seite 52
MITARBEITERPROFIL
Kindergartenassistent/in
Aufgabenbereich:
Allgemeine Ordnung und Sauberkeit im gesamten Kindergarten
Assistenz der Kinderbetreuung
Aufsichtspflicht
Frühstück, Mittag und Jause vorbereiten (Essenswagen vorbereiten, Geschirr,
etc.)
Küchendienst 1x täglich (Reinigung und Desinfizierung der Ablage, auf
richtige Lagerung der Lebensmittel achten)
Reinigungen 1x täglich: Boden (Sanitäranlagen), desinfizieren der WCAnlagen und Wickelablagen, Wäsche waschen
Führung der Checklisten (Kühlschrank Temperatur, Reinigungen im ganzen
Kindergarten, Temperatur Essen, Schädlingsbekämpfungsmittel)
Wickeln der Kinder
Kontrolle der vorrätigen Hygieneartikel (Wc-Papier, Papierhandtücher, etc.)
Wöchentlich:
• Grundreinigung der Küche (Kästen, Kühlschrank, etc.)
• Türen und Fliesen putzen
• Puppenküchenutensilien waschen
• Staub wischen (Gruppenraum, Küche und Garderobe)
• Einkaufsliste (Frühstück, Jause und Putzmittel)
• Mistkübel aufwaschen
• Fensterbänke wischen
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1. Tipps für die Eltern
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TIPPS FÜR DIE ELTERN
So klappt der Start in den Kindergarten - Fachexpertinnen und Fachexperten geben Auskunft
Die richtige Vorbereitung
Wichtig ist, mit dem Kind über die Krippe zu sprechen, aber keine falschen Vorstellungen zu wecken. So kann man zum
Beispiel einen Spaziergang zur Krippe machen oder gemeinsam Bilderbücher über Krippen beziehungsweise Kindergärten
anschauen. Beim Gespräch zur Einschreibung in der Krippe kann das Kind anwesend sein und so erste Eindrücke von der
Krippe und der Krippenpädagogin oder dem Krippenpädagogen sammeln.
Der Einstieg
Die Eingewöhnung sollte nicht mit einem anderen einschneidenden Ereignis zusammenfallen (etwa Berufseinstieg eines
Elternteils oder Geburt eines zweiten Kindes). Sie dauert im Schnitt - je nach Alter und Persönlichkeit des Kindes - vier bis
sechs Wochen.
Loslassen können
Wenn das Kind beginnt, sich in der Gruppe wohl zu fühlen, kann die Bezugsperson die Gruppe für einige Minuten
verlassen. Ist das Kind mit dieser Situation nicht überfordert, kann die Zeitspanne langsam ausgeweitet werden.
Lange Abschiedsszenen vermeiden
Auch wenn es schwer fällt, sollten sich Eltern schnell verabschieden und dann weggehen.
Zeit geben
Nach dem Besuch der Kinderkrippe sollten keine aufregenden Aktivitäten geplant werden. Das Kind muss die Eindrücke
erst verarbeiten.
Vertrauen schaffen
Eltern sollten ein Vertrauensverhältnis zur Krippenpädagogin oder zum Krippenpädagogen aufbauen. Wenn das Kind das
Einvernehmen spürt, gewinnt es Sicherheit. In der ersten Zeit in der Krippe hilft ein Spielzeug von zu Hause oder ein
vertrauter Gegenstand der Eltern (zum Beispiel ein Tuch), um die Trennung erträglicher zu machen.
Ein kleiner Trick: Das Kind möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit in die Krippe bringen.
Einfluss akzeptieren - Differenzen klären
Was tun, wenn es auf einmal heißt: "In der Kinderkrippe machen wir das aber anders"? Es ist wichtig, den Einfluss der
Krippenpädagogin oder des Krippenpädagogen zu akzeptieren, aber Meinungsverschiedenheiten zu klären.
TIPS FOR THE PARENTS
The Best Way to introduce your Child into kindergarden – Experts give Advice
The first steps
It is advised not to introduce a child into kindergarden, if at the same time other major events take place such as moving
to a new home or taking on a new job. Make sure you are at ease. Integration into kindergarden can take any time from
four to six weeks, all depending on your child’s age and personality.
Letting go
It is the best for the parents to leave the child with the teacher e.g. to wait in the corridor or in the cloak room for a few
minutes, only one the child feels comfortable. As soon as the child can cope with the situation, the timespan can be
increased and the parents can move away from the premises. Please ensure you can be reached via cell phone.
Good-byes
Saying good-bye is not easy for children, so keep it as short as possible to avoid unnecessary tears.
Give it time
We suggest not to plan any great activities after pick-up time. Your child needs time to overcome the excitements of a
fully new environment.
Building a good relationship
It is important for the parents to build up a trusting relationship to the teacher in order for the child to feel secure and
comfortable.
To help the child cope with the separation, its favorite toy from home, like a cuddly toy r other familiar object may
comfort your child initially. Feel free to bring it along.
A small hint: Please drop your child off at the same time every day. A regular routine contributes to the child’s security.
Acceptances of the school influence/solving disagreements. The teacher may deal with your child in a classroom-situation
differently to how you would. We advise you to accept this, but to discuss disagreements.
© Verein Multika – Multikultur-Linguistik-Integration-Kinderbetreuung-Ausbildung
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СОВЕТЫ ДЛЯ РОДИТЕЛЕЙ
Удачный старт в детском садике
Начало
Начало посещения детского сада не должно совпадать с другим значительным событием , как то - переезд,
изменение места
работы родителей, рождение братика или сестрички. Период привыкания к детскому
саду зависит от возраста, характера и «опыта» ребенка, в среднем надо рассчитывать на 4-6 недель.
Умение расстаться
Только тогда, когда ребенок начнет привыкать к группе, советуем родителю попытаться на несколько минут
покинуть
помещение, например, подождать в коридоре или в гардеробе. Если ребенок справился с
первыми минутами расставания, можно время отсутствия родителя постепенно увеличивать как территориально,
так и по времени. Идеально было бы держать
связь по телефону.
Долгое прощание
Даже если это очень трудно, лучше расставаться с ребенком быстро и сразу уйти, не усиливая искусственным
образом тяжелые минуты расставания.
Дать привыкнуть
После посещения детского сада первое время лучше не планировать другие волнующие ребенка мероприятия,
помните, что детям нужно время переработать пережитое за день.
Научиться доверять
Родителям надо научиться доверять педагогу/педагогам. Если ребенок чувствует согласие и спокойствие
родителя/ей, то он в безопасности. Помочь в обретении этого чувства может принесенная из дому игрушка или
предмет, принадлежащий родителям (например, платок мамы).
Маленький трюк: приводите Вашего ребенка в детский сад в одно и тоже время. Это поможет ему войти в ритм,
что в свою
очередь дает определенную поддержку, ребенку легче ориентироваться в порядке дня.
В детском садике мы это делаем по другому!»
Что делать, если Ваш ребенок вдруг Вам говорит: «А в детском садике мы это делаем по-другому» или «Мария
говорит, что так делать не надо!» Важно принимать влияние детского садика на Вашу домашнюю жизнь, но в
случае несогласия сразу же
поговорить с воспитателем.
SAVETI ZA RODITELJE
Uspesan polazak i pocetak u obdanistu – Saveti strucnjaka/pedagoga
Pocetna I pravilna priprema deteta za boravak u obdanistu
Vazno je razgovarati sa detetom o Ustanovi koju zeli da posecuje. Naprimer odlaskom u novo Obdaniste ili pokazivanjem
kniga koje govore o Obdanistu, kako bi dete moglo da stekne prvi sopstveni utisak o Ustanovi a da pri tome ne stvara
strah i nesigurnost. Pri upisu u Obdaniste dete moze da prisustvuje, jer na taj nacin dobija mogucnost da u prvim
koracima upozna okolinu, svoje buduce drugare I svog Vaspitaca/Vaspitacicu.
Polazak
Privikavanje I polazak u Obdaniste ne treba da bude vezano za neko trenutno stanje u okviru porodice (Rodjenje drugog
deteta, povratak na radno mesto itd.) U zavisnosti od starosti deteta i njegovog sopstvenog sazrevanja, privikavanje
obicno traje cetri do sest sedmica.
Osloboditi se
Bitno je da roditelji budu prisutni u tom Vremenskom period privikavanja. Tek nakon sto dete polako pocne da se osjeca
prijatno u Grupi, roditelji mogu povremeno da napuste prostoriju na izvesno Vreme. U koliko dete pocne da se oslobadja I
stice kontakt sa ostalim clanovima Grupe; samim tim odsustvo roditelja moze polako da se produzava.
Trenutak odlazka roditelja
I a ko roditeljima cesto tesko pada da ostave svoje dete, duge scene oprastanja treba izbegavati. Odlazak roditelja po
mogucnosti treba da bude kratak I brz.
Sticanje poverenja
Roditelji treba da steknu poverenje I stvore prijatan odnos sa Vaspitacem/Vaspitacicom. Taj osjecaj razumevanja i
poverenja dete brzo moze da realizuje i samim tim stice sopstvenu sigurnost i poverenje. U pocetnom Periodu dete moze
sa sobom da nosi neki mali detalj od kuci, na primer svoju omiljenu igracku, maramu, itd., kako bi rastanak od roditelja
malo bio ublazen. Po mogucnosti dete svakodnevno u istom vremenskom Periodu dovoditi u Obdanistu.
Prihvatiti uticaj/otkloniti nesporazum
Cesto ce te doci u situaciju i cuti izjacu „U Obdanistu to radimo drugacije“ Kako postupiti u tom trenutku? Veoma vazno je
da uticaj Vaspitaca/Vaspitacice bude prihvacen i akceptiran, isto tako je bitno da se razumeju misljenja kako bi se smetnje
i nesporazumi izbegli.
© Verein Multika – Multikultur-Linguistik-Integration-Kinderbetreuung-Ausbildung
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