Brandenburger holen sich Bestnoten in Kalkreuth
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Brandenburger holen sich Bestnoten in Kalkreuth
Sächsische Zeitung [online] Seite 1 von 1 Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung Montag, 25. Juli 2011 Brandenburger holen sich Bestnoten in Kalkreuth Von Manfred Müller Fohlen-Championate haben etwas von Weinverkostungen. Mit einem genießerischen Tonfall in der Stimme sprechen die Wertungsrichter von einem freundlichen Auge, einem mütterlichen Stutengesicht, einem passenden Fundament und, ja gut, eine etwas aktivere Hinterhand wäre wünschenswert gewesen. Zuvor haben die Fohlen an der Seite ihrer Mutter eine Runde durch den Startring gedreht. Bewertet werden drei Kriterien: Geschlechts- und Rassetyp, Harmonie des Körperbaus und Dynamik des Bewegungsablaufs. Jedes Merkmal bekommt bis zu zehn Punkten, die am Ende durch drei geteilt wird. Wessen Fohlen eine 9,0 erhält, der kann mit der Gewissheit nach Hause fahren, ein außergewöhnlich gut geratenes Pferd im Stall zu haben. Das ist für viele Pferdezüchter ein erstklassiges Verkaufsargument. „Vor allem aber eine Frage der Ehre“, erklärt der Kalkreuther Andreas Heigl. Der pferdeverrückte Tierarzt ist Schatzmeister im Zuchtverband Sachsen-Thüringen und hat das Fohlenchampionat zum zwölften Mal an die Paulsmühle geholt. „Es ist Platz für zwei Startringe, für viele Pferdetransporter und auch für die Autos der Gäste.“ Etwa ein Fünftel der seit Februar geborenen sächsischen Fohlen lief gestern in Kalkreuth auf, mehr als 200 Tiere. Deutsche Sportpferde vor allem, aber auch Schweres Warmblut, Shetland-Ponys und Haflinger. Letztere sind die Domäne des südbrandenburgischen Noack-Clans. Dessen Haflinger-Hof in Groß-Klessow bei Lübbenau räumt in Kalkreuth regelmäßig die Spitzenplätze ab. Diesmal musste sich Mike Noack bei den Stutfohlen mit Rang zwei und vier zufrieden geben. „Macht nichts“, tröstet sich der Pferdenarr, „vor uns lag schließlich nur unser Onkel Hans-Jürgen aus Cottbus.“ Seit 1991 wurden 17 Haflingerstuten des Betriebes mit einer Staatsprämie ausgezeichnet, vier Hengste sind aus der hofeigenen Aufzucht gekört worden. Mit perfekt organisierten Zuchtveranstaltungen und Reitturnieren versucht Kalkreuth, seinen Ruf als sächsisches Pferde-Mekka auszubauen. Erst im Mai kämpften beim Reit- und Springturnier 300 Reitsportler um die Preise. Am Sonnabend, dem 17. September, wird an der Paulsmühle die Kreismeisterschaft veranstaltet, tags darauf findet ein Breitensportturnier statt. Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2820104 http://www.sz-online.de/_sitetools/news/printversion.asp?id=2820104&URL=/nachric... 25.07.2011