vereinigte arabische emirate - Religionsfreiheit weltweit
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vereinigte arabische emirate - Religionsfreiheit weltweit
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE Buddhisten (2,2 %) Christen (12,6 %) -Katholiken (9,9 %) -Orthodoxe (1,2 %) -Protestanten (1,5 %) Hindus (6,6 %) Muslime (76,9 %) Sonstige Religionen (0,6 %) Einwohner: Fläche: Flüchtlinge (int.)*: 2 9.206.000 83.600 km 642 * Ausländische Flüchtlinge in diesem Land Religionslose (1,1 %) Flüchtlinge (ext.)**: Binnenflüchtlinge: 74 – ** Ins Ausland geflohene Bürger dieses Landes Die Föderation von sieben Emiraten mit Machtzentrum in Dubai hat neun Millionen Einwohner. Nach Artikel 7 der Verfassung von 1991 ist der Islam Staatsreligion und die islamische Scharia die primäre Quelle des Rechts. Dennoch wird anderen Religionen zumindest die Freiheit der Glaubensausübung zugestanden. Christen ist es jedoch nicht gestattet, mit Muslimen über Religion zu sprechen, und sie dürfen auch kein Kreuz sichtbar an einer Halskette tragen oder ins Auto hängen. In den VAE gibt es 31 Kirchen oder Tempel, die zu verschiedenen Religionen und Konfessionen gehören, darunter auch die (lateinische) katholische Kathedrale St. Joseph und ein Hindu-Tempel.1 Christen in den VAE Für die Katholische Kirche ist Abu Dhabi Sitz des Apostolischen Vikariats Südliches Arabien (AVOSA) unter der Leitung von Bischof Paul Hinder.2 Wie ein Vertreter des AVOSA Kirche in Not mitteilte, gab es 2012 rund 800.000 Katholiken in den VAE (was vermutlich eine vorsichtige Schätzung ist), die von den sieben katholischen Pfarreien des Landes betreut werden.3 gulfnews.com/news/gulf/uae/general/churches-and-temples-in-the-uae-1.96526 http://avosa.org/ 3 www.fides.org/en/news/35321-ASIA_UNITED_ARAB_EMIRATES_Dubai_has_a_parish_ with_400_000_faithful#.U7QjENKKAdU 1 2 © KIRCHE IN NOT – Religionsfreiheit weltweit – Bericht 2014 Am 14. Juni 2013 weihte Kardinal Fernando Filoni die Kirche des Hl. Antonius von Padua in der Stadt Dschazirat al-Hamra; sie liegt im Emirat Ra’s al Chaima im Nordosten des Landes am Persischen Golf. Mehr als 8.500 Gläubige aus dem ganzen Land feierten die erste Messe in der neuen katholischen Kirche des Emirates.4 Am 29. Juni 2013 segnete Bischof Paul Hinder den Grundstein für die zukünftige St.-Pauls-Kirche in Mussafa in der Region Dubai. Die St.-Pauls-Kirche wird die zweite Pfarrei in der Region Abu Dhabi sein. Beinahe 50 Jahre lang war die St.-JosephsKathedrale die einzige Kirche für die Katholiken in der Nähe von Abu Dhabi. Das für diese Kirche benötigte Grundstück wurde der Katholischen Kirche von der Kommune Mussafah im November 2011 angeboten.5 Jüngste Entwicklungen Im November 2012 wurde der indische christliche Arzt Rajan Daniel, 58, ein Urologe am Ahalia-Hospital in Abu Dhabi, von Mohamed Abdul Jamil, 46, einem Pakistani, mit acht Messerstichen getötet. Sajan George, Präsident des Global Council of Indian Christians (GCIC), erklärte, der Mord zeige „die Fragilität der christlichen Gemeinschaft“ im Ausland. Er verurteilte die „schlimme Gleichgültigkeit“ der Behörden gegenüber dem „brutalen Mord an einem Christen“. Weniger als zwei Wochen nach dem Vorfall beging Jamil in seiner Zelle Selbstmord. Berichten zufolge war er wütend, weil die Medikamente, die er nahm, nicht halfen. Nach dem Mord kursierte das Gerücht, religiöser Fundamentalismus sei das Motiv für den Angriff gewesen. Die Polizei der VAE widersprach jedoch schnell dieser Vermutung.6 Im April 2013 öffnete der „Louvre Abu Dhabi“ seine Pforten. In der Sammlung des Museums sind neben einer mittelalterlichen Koranhandschrift auch eine Christusfigur aus dem 16. Jahrhundert – Christus, der seine Wunden zeigt – und eine Tora zu sehen. Senior Project Manager Celine Hullo Pouyat betonte, dass es keinerlei Einschränkungen durch die örtlichen Behörden gebe. Dies ermögliche die Ausstellung von Gemälden, Statuen, Büchern und Artefakten aus verschiedenen Kulturen, darunter auch christliche und jüdische sakrale Gegenstände.7 http://www.stjosephsabudhabi.org/news/st-anthony-of-padua-church-rak-blessed-by-cardinal-filoni/ La Croix, 29. September 2013. 6 AsiaNews.it, 3. und 22. November 2012. 7 AsiaNews.it, 24. April 2013. 4 5 © KIRCHE IN NOT – Religionsfreiheit weltweit – Bericht 2014 Im Juli 2013 wurden 64 von insgesamt 94 angeklagten Personen zu Gefängnisstrafen zwischen sieben und 15 Jahren verurteilt. Ihnen war vorgeworfen worden, einen Umsturz zu planen. Laut Anklage hatte die Gruppe eine „Geheimorganisation“ gebildet, mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen, weil diese zu „liberal“ sei und die Scharia missachte. Es wurde vorgebracht, die „Organisation“ sei in Kontakt mit verschiedenen Extremisten sowie entsprechenden Organisationen in der arabischen Welt und Nordafrika, darunter auch mit der Muslimbruderschaft, und sie habe Finanzinstitute und Immobilienfirmen gegründet oder in solche Unternehmen investiert, um ihre Aktivitäten zu finanzieren.8 Im Januar 2014 wurde eine österreichische Muslimin, die in Dubai vergewaltigt worden war, wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs verhaftet. Die Polizei erklärte ihr, sie könne eine Gefängnisstrafe nur dadurch umgehen, dass sie ihren Angreifer heirate. Der 29-jährigen Studentin aus Wien drohte eine Haftstrafe, da ihr außerehelicher Geschlechtsverkehr und Alkoholkonsum vorgeworfen wurde. Beides ist in den VAE strafbar. Nach einer Intervention des österreichischen Außenministers konnte sie das Land verlassen und nach Hause zurückkehren.9 Dies ist nur einer von mehreren Fällen in den letzten Jahren, bei denen Vergewaltigungsopfer, auch Ausländerinnen, in den VAE als Verbrecherinnen behandelt wurden.10 AsiaNews.it, 2. Juli 2013. The Daily Mail, 31. Januar 2014. 10 www.theguardian.com/commentisfree/2010/jun/29/uae-rape-victims-women 8 9 © KIRCHE IN NOT – Religionsfreiheit weltweit – Bericht 2014