CACHORRO
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CACHORRO
CACHORRO ein Film von MIGUEL ALBALADEJO Spanien 2004, 99', 35mm, Dolby Digital, Scope, Deutsche Fassung oder OmU Darsteller mit JOSÉ LUIS GARCÍA-PÉREZ, DAVID CASTILLO, ARNO CHEVRIER, ELVIRA LINDO, MARIO ARIAS, DIANA CEREZO, JOSELE ROMÁN und EMPAR FERRER Stab Regie MIGUEL ALBALADEJO Buch SALVADOR GARCÍA und MIGUEL ALBALADEJO Kamera ALFONSO SANZ ALDUÁN Ton SERGIO BURMANN Schnitt PABLO BLANCO Kostüme SILVIA GARCÍA-BRAVO Maske MANUELA ROMERO Besetzung JAVIER MORI und AMADO CRUZ Regieassistenz RAFAEL CARMONA Tonschnitt PELAYO GUTIÉRREZ Künstlerische Leitung JOSÉ ANTONIO CARMONA Produktionsleitung ALICIA YUBERO Musik LUCIO GODOY Ausführende Produzenten HISPANOCINE P.C. und JOSÉ LUIS GARCÍA ARROJOZ Produzent JUAN ALLEXANDER Eine Produktion der STAR LINE PRODUCTIONS in Zusammenarbeit mit TELEVISIÓN ESPAÑOLA, CANAL+, TELEMADRID, IVAC-FILMOTECA und GENERALITAT VALENCIANA Festivals Miami Lesbian and Gay Film Festival 2004 Milan International Lesbian and Gay Film Festival 2004 Philadelphia International Lesbian and Gay Film Festival 2004 Sydney Film Festival 2004 Internationale Filmfestspiele Berlin 2004 Pink Apple schwullebisches Filmfestival Zürich 2004 Pink Panorama LesBiSchwules Festival Luzern 2004 Im Verleih der EDITION SALZGEBER Mehringdamm 33, 10961 Berlin Telefon 030 – 285 290 90, Telefax 030 – 285 290 99, [email protected] CACHORRO von Miguel Albaladejo Kurzinhalt Pedro aus Madrid hat sich in seinem Leben eingerichtet. Die Tage verbringt er damit, anderen die Löcher in den Zähnen zu füllen, die Nächte mit wechselnden Männerbekanntschaften. Sein schwuler Freundeskreis ersetzt ihm die Familie. Bis seine Schwester auftaucht, immer noch auf dem Hippie-Trip und gerade auf dem Weg zu indischen Gurus. Sie gibt ihren elfjährigen Sohn Bernardo bei Pedro ab. Zwei Wochen will sie fortbleiben, doch es werden Jahre daraus... Inhalt Pedro ist ein attraktiver, schwuler Madrider Zahnarzt, hemmungslos und freizügig in seinen Beziehungen, niemandem als sich selbst verantwortlich. Als seine esoterisch angehauchte Schwester Violeta mit ihrem neuesten Lover nach Indien fahren will, erklärt sich Pedro bereit, das Kind der Schwester, Bernardo, für zwei Wochen bei sich aufzunehmen. Bernardo, Halbwaise, ist elf; bislang hatten die beiden wenig miteinander zu tun. 14 Tage sollte der Junge bleiben, doch dann sind auf einmal sechs Wochen daraus geworden. Für Pedro zieht dies eine Pause in seinem ansonsten sehr regen Sexleben nach sich, die ihm aber gar nicht so unwillkommen ist, leidet er doch unter der Oberflächlichkeit seiner häufig wechselnden Beziehungen. Auch sein Lover Manuel, der einmal überraschend zu Besuch kommt und mit dem Pedro eine Vorliebe für Leder und Latex teilt, ist in seinen Augen kein Mann fürs Leben. Dann kommt es aber zu Problemen. Zum einen steht eines Tages Doña Teresa, Bernardos Großmutter väterlicherseits, in der Tür und setzt Pedro emotional unter Druck. Schlimmer aber ist, dass Bernardos Mutter in Indien wegen Drogenschmuggels festgenommen wird. Mit 30 Jahren Haft müsse sie rechnen, teilt man Pedro bei der Botschaft mit. Er ist darüber mindestens so schockiert wie Bernardo, erkennt jedoch seine Verantwortung für den Jungen. Ohne lange zu lamentieren, stellt er sich ihr. Auf einmal sind so viele Dinge zu erledigen – das Haus muss instand gesetzt werden und er muss eine Schule für den Jungen finden –, dass er das Leben von früher kaum vermisst. Erst allmählich kann er den nun weniger exzessiv ausgelebten Sex wieder in seinen Alltag integrieren. Da tritt erneut Doña Teresa auf den Plan. Nun will sie das Sorgerecht für Bernardo erstreiten. Doch Pedro ist bereit, für das Wohl des Jungen zu kämpfen. Im Verleih der EDITION SALZGEBER Mehringdamm 33, 10961 Berlin Telefon 030 – 285 290 90, Telefax 030 – 285 290 99, [email protected] CACHORRO von Miguel Albaladejo Director's Statement Ich glaube, jeder hat von der Vielzahl von Filmen mit homosexueller Thematik und Charakteren in den letzten Jahren mitbekommen. Meiner Meinung nach ist es ein erster Schritt hin zu einer wünschenswerten Normalisierung der Sache. Einige dieser Filme haben es dank ihrer tiefen Emotionalität, Aufrichtigkeit, Kühnheit und der Originalität, mit der die Geschichte erzählt und die Charaktere gezeigt werden, geschafft, uns mitten ins Herz zu treffen. Aber der Mainstream dieses sogenannten Gay Cinemas bietet meiner Ansicht nach einen sehr begrenzten Blick und neigt dazu, ein paar brave Stereotype zu bedienen: der ideale Schwule, gut aussehend, gebildet, sensibel und romantisch oder der funny guy, so tuntig oder „campy“ wie’s geht. Beide sind immer tolle Freunde der Frauen. Und es gibt natürlich viele, häufig derbe Komödien, die sich aus all diesen Klischees zusammensetzen. Und schließlich gibt es die Filme, die sich bemühen, eine ganze Reihe von Problemen abzudecken, die man gerne mit Homosexualität verbindet: die Schwierigkeit, Homosexualität anzuerkennen und zu akzeptieren, Diskriminierung, unerwiderte Liebe oder der schwere Schicksalsschlag namens AIDS. Nachdem das alles allgemein bekannt ist und etliche Male zu sehen war, ist es meiner Meinung nach an der Zeit über neue Geschichten nachzudenken, über Charaktere, die von diesen roboterhaften Porträts abweichen und über komplexere Konflikte und Themen. In CACHORRO hat niemand besondere Schwierigkeiten, seine sexuelle Orientierung einzugestehen oder zu akzeptieren; unerwiderte Liebe gibt es, weil es die Hauptperson so will und AIDS wird thematisiert, ohne als die fürchterliche Heimsuchung dargestellt zu werden (das schlimmste ist in dieser Angelegenheit ja, dass diejenigen, welche nicht HIV positiv sind, AIDS als eine Waffe missbrauchen). Viel wichtiger als all das ist hier allerdings, dass es ein Kind gibt, um das sich jemand kümmern muss. Es geht hier nicht um ein Recht, für das unsere Hauptperson kämpft, also nicht um einen Helden im Kampf für Gleichberechtigung an allen Fronten - es gibt keine de facto Lebensgemeinschaften, Adoptionsgesetze und solches Zeug - , sondern es geht um das bisweilen ziemlich komplexe Leben. Manchmal, eigentlich ziemlich oft, muss man in die Gänge kommen und hart arbeiten, um all das zu bewältigen, was da auf einen zukommt. CACHORRO ist eine ziemlich irritierende éducation sentimentale, angereichert mit einer kleinen Portion wildem Sex, abgemildert durch die Verantwortung für ein kleines Kind. Ein Geschichte über Erwachsene, die von Kindern lernen und nicht wissen, was sie den Kindern beibringen sollen. Eine Geschichte voller Komik und absurden Missverständnissen, voller verzwickter Situationen und schmerzhafter Dilemmas, eine Geschichte über das Leben und den Verpflichtung gegenüber sich selbst sowie gegenüber denen, die einen brauchen. Im Verleih der EDITION SALZGEBER Mehringdamm 33, 10961 Berlin Telefon 030 – 285 290 90, Telefax 030 – 285 290 99, [email protected] CACHORRO von Miguel Albaladejo Bio- und Filmografie MIGUEL ALBALADEJO 1966 geboren in Alicante 1984-90 Studium "Kamera" an der Universidad Complutense, Madrid danach Assistent u.a. bei Fernando Trueba, Montxo Armendáriz und J.L. Garcia Berlanga 1998 LA PRIMERA NOCHE DE MI VIDA (MY FIRST NIGHT) Goya Nomination for Best New Director Spanish Film Festival of Malaga: Best Film and Best Actor (Emilio Gutiérrez Caba) Mar del Plata International Film Festival: Best Film, Special Jury Mention 1999 MANOLITO GAFOTAS (MANOLITO FOR YOUR EYES) Goya Nomination for Best adapted screenplay. Berlin International Film Festival 2000 ATAQUE VERBAL Peñíscola Comedy Film Festival: Best Film and Best Actress (Adriana Ozores) 2001 EL CIELO ABIERTO (TEN DAYS WITHOUT LOVE) Goya for Best Supporting Actor (Emilio Gutiérrez Caba) 2002 RENCOR (RANCOR) Goya for Best New Actress (Lolita) 2004 CACHORRO (BEAR CUB) Im Verleih der EDITION SALZGEBER Mehringdamm 33, 10961 Berlin Telefon 030 – 285 290 90, Telefax 030 – 285 290 99, [email protected]