Vortrag Prof. Dr. Karl-Heinz Göttert: Mythos Redemacht. Versuch

Liebe Mitglieder, liebe Freunde unserer Gesellschaft, verehrte Gäste,
gerne lade ich Sie zu der folgenden Veranstaltung ein.
Professor Dr. Karl-Heinz Göttert
„Mythos Redemacht“
Versuch über eine europäische Kunstform
Am Dienstag, dem 19. Januar 2016, um 20.15 Uhr,
im Spiegelsaal des Kurhauses Baden-Baden
Mythen sind Erzählungen, die Orientierung bieten, Identität stiften.
Nach Cicero oder Gorgias lautet die Botschaft: Bei der öffentlichen Rede darf eine Kunst
angewendet werden, die Macht verleiht. Cicero spricht von Überwältigung, Gorgias von Zauberei –
gemeint sind argumentative „Schliche“ und stilistische Brillanz.
In den üblichen Geschichten der Rhetorik kommt eines nicht vor: tatsächlich gehaltene Reden. Das
ändert Karl-Heinz Göttert. Durch überraschende Paarungen von Reden und Rednern wie z.B.
Perikles und Richard von Weizsäcker, Rhetorik im Römischen Kaiserreich und im Deutschen
Reichstag, Cicero und Joschka Fischer oder John F. Kennedy und Willy Brandt zeichnet er ein
völlig anderes, lebendiges Bild der Rhetorik und entlarvt so ganz nebenbei die europäische
Tradition als Konstrukt mit eigenen Konturen und die vielbeschworene „Macht der Rede“ als einen
Mythos.
Karl-Heinz Göttert, 1943, lehrte als Professor für Ältere Deutsche Literatur an der Universität zu Köln. Sein Buch
„Mythos Redemacht. Eine andere Geschichte der Rhetorik“ erschien im S. Fischer Verlag Frankfurt.
Herzlich grüßt
Heide Grasnick
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