KOSTENRECHNUNG IN HOTELLERIE UND GASTRONOMIE

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KOSTENRECHNUNG IN HOTELLERIE UND GASTRONOMIE
KOSTENRECHNUNG IN
HOTELLERIE UND
GASTRONOMIE
© Mag. Reinhard Moser
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-1-
1
DAS BETRIEBLICHE RECHNUNGSWESEN ......................................................................................................... 3
2
KOSTENRECHNUNGSSYSTEME IM ÜBERBLICK ............................................................................................... 3
2.1
2.2
2.3
2.4
3
3.1
3.2
3.3
3.4
4
ISTKOSTENRECHNUNG ZU VOLLKOSTEN ................................................................................................................... 3
NORMALKOSTENRECHNUNG ZU VOLLKOSTEN ........................................................................................................... 3
PLANKOSTENRECHNUNG ZU VOLLKOSTEN................................................................................................................ 3
DECKUNGSBEITRAGSRECHNUNG /TEILKOSTENRECHNUNG ........................................................................................ 3
GRUNDBEGRIFFE UND MERKMALE.................................................................................................................... 4
MERKMALE DER KOSTENRECHNUNG: ....................................................................................................................... 4
AUFGABEN DER KOSTENRECHNUNG ........................................................................................................................ 4
GRUNDBEGRIFFE DER KOSTENRECHNUNG ............................................................................................................... 4
AUFBAU DER TRADITIONELLEN KOSTEN- UND LEISTUNGSRECHNUNG IM ÜBERBLICK ................................................... 4
DIE KOSTEN- UND LEISTUNGSRECHNUNG ZU VOLLKOSTEN ....................................................................... 6
5......................................................................................................................................................................................... 6
5.1
KOSTENARTENRECHNUNG....................................................................................................................................... 6
5.2
KOSTENSTELLENRECHNUNG.................................................................................................................................. 15
5.3
KOSTENTRÄGERRECHNUNG (KALKULATION)........................................................................................................... 31
SELBSTKOSTEN PRO NACHT ............................................................................................................................................... 31
6
6.1
6.2
6.3
6.4
6.5
7
7.1
8
8.1
8.2
8.3
8.4
8.5
KOSTEN- UND LEISTUNGSRECHNUNG ZU TEILKOSTEN (DECKUNGSBEITRAGSRECHNUNG) .............. 36
BEGRIFF............................................................................................................................................................... 36
DURCHFÜHRUNG .................................................................................................................................................. 36
ANWENDUNGSBEREICHE ....................................................................................................................................... 37
BERECHNUNG ...................................................................................................................................................... 37
ÜBUNGSBEISPIELE ................................................................................................................................................ 39
PLANKOSTENRECHNUNG .................................................................................................................................. 52
ÜBUNGSBEISPIELE ................................................................................................................................................ 52
FALLSTUDIE ......................................................................................................................................................... 54
DATENMATERIAL UND ERLÄUTERUNGEN ................................................................................................................ 54
KOSTENARTENRECHNUNG..................................................................................................................................... 55
KOSTENSTELLENRECHNUNG.................................................................................................................................. 57
KOSTENTRÄGERRECHNUNG .................................................................................................................................. 61
PLANUNGSRECHUNG (BUDGETIERUNG) ................................................................................................................. 61
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1 Das betriebliche Rechnungswesen
Das betriebliche Rechnungswesen ist Teil des Informationssystems einer Unternehmung und somit ein Instrument der Unternehmensleitung. Es umfasst alle Güter und
Leistungen sowie Zahlungsmittelströme und -bestände der Unternehmung und verarbeitet diese für die verschiedenen Informationsbedürfnisse. (Planung, Organisation,
Führung, Kontrolle, Controlling) Eine klassische Gliederung des Rechnungswesens erfolgt häufig nach folgendem Schema:
2 Kostenrechnungssysteme im Überblick
2.1 Istkostenrechnung zu Vollkosten
Es wird versucht, alle in der Vergangenheit entstandenen Kosten auf die Produkte
zu überwälzen. Sie sollte daher nur der Nachkalkulation dienen. Nachteil ist u.a.,
dass eine wirksame Kostenkontrolle durch das Fehlen von Vorgabewerten
(Sollgrößen) nicht möglich ist.
Weiters kann es schwierig sein, aufgrund der in der Vergangenheit entstandenen
Kosten Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.
Kostenrechnungssysteme
Unterscheidung nach
Zeit und Wesen
der Kosten
Umfang der
Zurechnung auf die
Produkte
2.2 Normalkostenrechnung zu Vollkosten
Berücksichtigung der
Beschäftig ungsabweichung
Ist-Kosten
Vollkosten
ne in (=starr)
Plan-Kosten
Teilkosten
ja (=flexibel)
2.3.2. Flexible Plankostenrechnung:
Normalkosten
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Um Nachteile der Istkostenrechnung auszumerzen ging man dazu über, statt der
möglicherweise stark schwanken Ist-Kosten jene Kosten zu verrechnen, welche in
einer Periode „normal“ anfallen. Normalkosten sind daher Durchschnittswerte der
Vergangenheit.
2
2.3 Plankostenrechnung zu Vollkosten
1
Plankosten werden durch Zeit- und Mengenverbrauchsuntersuchungen ermittelt
und am Ende der Abrechnungsperiode den Ist-Kosten gegenübergestellt.
Daraufhin können Kostenabweichungen kontrolliert und analysiert werden.
Man unterscheidet (auch bei der Normalkalkulation möglich)
Sie berücksichtigt Beschäftigungsschwankungen, die auf die ISt-Kosten einen
besonderen Einfluss ausüben. Die Plankosten werden an die
Beschäftigungsschwankungen angepasst und die sich ergebenden
Abweichungen zwischen Ist- und Plankosten werden in Beschäftigungs- und
sonstige Abweichungen bei den Gemeinkosten und in Preis- und
Verbrauchsabweichungen bei den Einzelkosten aufgeteilt. Voraussetzung ist
die Aufspaltung der Gemeinkosten in ihre fixen und variablen Bestandteile.
2.4 Deckungsbeitragsrechnung /Teilkostenrechnung
(Grenzkostenrechnung, Direktkostenrechnung, Direct Costing,
Grenzplankostenrechnung)Dabei wird für die Kalkulation von Aufträgen nur ein
Teil der anfallenden Kosten berücksichtigt. (näheres s.h.)
2.3.1. Starre Plankostenrechnung:
Beschäftigungsschwankungen werden nicht berücksichtigt.
(1)
1
s.h.
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3 Grundbegriffe und Merkmale
3.1 Merkmale der Kostenrechnung:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Sie ist Bestandteil des internen Rechnungswesens.
Sie ist eine kalkulatorische Rechnung. Es wird im Bereich des Güterstroms gerechnet.
Sie ist eine vorwiegende kurzfristige Rechnung. (bis zu einem Jahr) Daher erfolgt keine Berücksichtigung von Zinsen.
Sie ist eine vorwiegend laufende Rechnung.
Sie wird freiwillig durchgeführt.
Sie kann eine Vor- oder Nachrechnung sein. (Vor- und Nachkalkulation, Ist- und Plankalkulation)
Sie kann Stück- und/oder Periodenrechnung sein. Sie ermittelt daher Ergebnisse pro Produkt bzw. Periode.
Sie kann Voll- oder Teilkostenrechnung sein. Bei der Vollkostenrechnung werden alle Kosten verrechnet. Bei der
Teilkostenrechnung wird ein Teil der Kosten vorerst nicht verrechnet. (s.h.)
3.2 Aufgaben der Kostenrechnung
Mitwirkung bei der Preiskalkulation und Errechnung von Preisuntergrenzen.
Mitwirkung bei der Errechnung von maximal zahlbaren Einkaufspreisen.
Festlegung von Verrechnungspreisen für interne Leistungen.
3.3 Grundbegriffe der Kostenrechnung
3.3.1. Kosten
Kosten sind Werteinsatz zur Leistungserstellung. Es muss daher ein Verbrauch von Gütern oder Dienstleistungen vorliegen.
Dieser Verbrauch muss leistungsbezogen sein und bewertet werden. Mögliche Wertansätze sind dabei Anschaffungspreise, Tagespreise oder Festpreise.
3.3.2. Leistung
Darunter werden die erstellten Güter- oder Dienstleistungen verstanden.
3.4 Aufbau der traditionellen Kosten- und Leistungsrechnung im Überblick
In der Kostenrechnung erfolgt die Ermittlung der Kosten. Demgegenüber steht die Leistungsrechnung, welche den Wert der produzierten bzw. verkauften Güter
darstellt.
Beide Rechnungen zusammen münden in die so genannte kurzfristige Erfolgsrechnung, in der durch die Gegenüberstellung von Kosten und Leistungen der Erfolg der
einzelnen Produkte für Produktarten, Geschäftsbereiche oder die gesamte betriebliche Tätigkeit während einer kurzen Periode ermittelt wird.
In der Praxis hat sich der folgende organisatorische Aufbau herausgebildet: (im Überblick; s.h.)
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3.4.1. Kostenartenrechnung
Dabei werden die Kosten ermittelt. Basis ist dabei die Finanzbuchhaltung.
3.4.2. Kostenstellenrechnung
Diese ermittelten Kosten werden anschließend auf verschiedene betriebliche Bereiche (so genannte Kostenstellen)
verteilt.
3.4.3. Kostenträgerrechnung / Kalkulation
Die auf die einzelnen betrieblichen Teilbereiche oder Produkte verteilten Kosten bilden die Basis für die Kalkulation.
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Seite 5
4 Die Kosten- und Leistungsrechnung zu Vollkosten
4.1 Kostenartenrechnung
4.1.1. Aufgabe
Aufgabe ist, die während einer Abrechnungsperiode (Tag, Woche, Monat, Jahr) angefallenen ISt-Kosten (=tatsächliche Kosten) zu erfassen. Voraussetzung
ist eine systematische Ordnung der einzelnen Kostenarten. (Kostenartenplan)
4.1.2. Gliederung der einzelnen Kostenarten nach verschiedenen Kriterien
4.1.2.1
Nach Art der verbrauchten Produktionsfaktoren
• Personalkosten
• Materialkosten
• Betriebsmittelkosten
• Steuerkosten
usw.
4.1.2.2
Nach den betrieblichen Funktionen
• Beschaffungskosten
• Produktionskosten
• Vertriebskosten
• Verwaltungskosten
usw.
4.1.2.3
Nach Art der Kostengüter
• Primäre Kosten: Sie fallen durch Verbrauch jener Produktionsmengen an, die von außerhalb der Unternehmung bezogen werden.
• Sekundäre Kosten: Dabei werden Güter oder Dienstleistungen verbraucht, die innerbetrieblich erstellt werden.
4.1.2.4
Nach der Möglichkeit der Verrechnung
• Einzelkosten: Diese können einer Bezugsgröße (Produkt, Kostenstelle, Kostenbereich usw.) direkt zugeordnet werden. Typische Einzelkosten sind das eingesetzte
(verbrauchte) Material.
• Gemeinkosten: Diese sind nicht unmittelbar einer Bezugsgröße zurechenbar, weil sie nicht ausschließlich von dieser Bezugsgröße verursacht wurden oder deren
exakte Zurechnung unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen würde. Beispiele für Gemeinkosten sind Abschreibungen, Versicherungen, Büromaterial u. dgl..
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Seite 6
4.1.2.5
Nach ihrem Verhalten bei Veränderung einer Kosteneinflussgröße
• variable Kosten: Variable Kosten verändern sich, wenn sich eine Einflussgröße verändert. Die wichtigste Einflussgröße ist dabei die so genannte Beschäftigung.
(Auslastung) Darunter versteht man die Ausnutzung vorhandener Kapazitäten von Abteilungen oder des Gesamtbetriebs, keinesfalls aber die Zahl der
Beschäftigten. Der Zusammenhang zwischen der Veränderung der Beschäftigung und den Kosten zeigt sich in den Kostenverläufen. (Gesamtkostenverläufe)
K
Proportionale variable Kosten
(gesamt)
K
K
Degressive variable Kosten
(gesamt)
x
x
Progressive variable
Kosten (gesamt)
x
Von proportionalen variablen Kosten spricht man, wenn sich die Veränderung der Beschäftigung im selben Ausmaß, d.h. 1:1 auf die Kosten auswirkt.
Degressive Kosten steigen in geringerem Ausmaß als die Beschäftigung. Progressive Kosten steigen in stärkerem Ausmaß als die Beschäftigung.
Aufgabe: Zeichnen Sie zu den obigen Kurven das jeweilige Diagramm mit den Stückkosten.
proportionale variable Stückkosten
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degressive variable Stückkosten
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progressive variable Stückkosten
Seite 7
• fixe Kosten: Diese verändern sich durch die Veränderung der Beschäftigung nicht. Sie entstehen durch den Aufbau von Kapazität bzw. durch die
Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft.
• Bei den fixen Kosten können wir weiters zwischen Leerkosten und Nutzkosten unterscheiden. Bei hoher Beschäftigung sind alle anfallenden fixen Kosten
Nutzkosten. Sinkt die Beschäftigung auf 50 % so sind 50 % der fixen Kosten Leerkosten und nur die anderen Nutzkosten. Eine Unternehmung muss daher trachten
ihre Anlagen so auszulasten, dass ein möglichst großer Teil der fixen Kosten Nutzkosten darstellt.
Man unterscheidet weiters zwischen absolut fixen Kosten und sprungfixen Kosten. Sprungfixe
Kosten bleiben über einen längeren Zeitraum gleich um bei einer bestimmten Erhöhung der
Beschäftigung auf ein neues Niveau anzusteigen. (z. Bsp. wenn neue Maschinen angeschafft
oder neues Personal eingestellt wird)
Die Gesamtkosten errechnen sich, indem man zu den variablen die fixen
Kosten dazuzählt.
GESAMTKOSTEN
K,
Kv,
Kf
K gesamt
kv
Kf
x
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Seite 8
21
4.1.2.6
Nach der Art der Kostenerfassung
• aufwandsgleichen Kosten: Die Kosten entsprechen dem in der Buchhaltung verbuchten Wert.
• kalkulatorischen Kosten: Die in der Finanzbuchhaltung verbuchten Werte sind z. Bsp. keine Kosten oder es fallen tatsächlich Kosten in anderer Höhe an. Die
kalkulatorischen Kosten werden eigens für die Kostenrechnung errechnet.
Kalkulatorische Kosten sind: - kalkulatorische Abschreibung
- kalkulatorische Zinsen
- kalkulatorischer Unternehmerlohn
- kalkulatorische Wagnisse
- kalkulatorische Mieten
4.1.3. Kostenerfassung und Kostenüberleitung
Ausgangspunkt sind die Aufwendungen der Finanzbuchhaltung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es hieben um Jahreswerte handelt. Wird zweckmäßigerweise eine
kürzere Periode gewählt, so sind die Werte entsprechend anzupassen.
Es erfolgt also eine so genannte zeitliche Abgrenzung. Weiters ist zu prüfen, welche Kosten sachlich zuzuordnen sind und welche nicht. (betriebliche Abgrenzung) In
der Kostenrechnung sollte normalerweise mit Wiederbeschaffungspreisen gerechnet werden. In der Buchhaltung dürfen aber nur maximal Anschaffungswerte verbucht
werden.
Aufwand lt. Buchhaltung
- periodenfremde Aufwendungen
- betriebsfremde Aufwendungen
- außergewöhnliche Aufwendungen
= Zweckaufwand = Grundkosten
+ kalkulatorische Kosten
= Kosten lt. Kostenrechnung
Neutrale Aufwendungen:
Betriebsfremde Aufwendungen:
Periodenfremder Aufwand:
Außergewöhnlicher Aufwand:
Kostenartenrechnung
Aufwand lt. Buchhaltung
-neutraler
Zweckaufwand
Aufwand
Grundkosten
betreffen nicht die eigentliche Betriebsaufgabe (z. Bsp. Spenden)
gehört nicht in die Abrechnungsperiode
größere Schadensfälle u. dgl.
Kalkulatorische Kosten:
Anderskosten:
Zusatzkosten:
sind Kosten, die in der Buchhaltung in anderer Höhe anfallen
sind Kosten, die in der Buchhaltung überhaupt nicht verbucht werden
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+ kalkulat.
Kosten
=KOST EN
3
4.1.4. Betriebsüberleitungsbogen (BÜB)
Im Betriebsüberleitungsbogen werden die Aufwendungen der Buchhaltung in die Kostenrechnung übergeleitet. Muster:
Aufwandsart
Betrag lt.
Zeitliche
Betriebliche
Kosten
Buchhaltung
Abgrenzung
Abgrenzung
+
+
-
4.1.4.1 Ermittlung der Kosten
Die Aufwendungen der Buchhaltung müssen nicht unbedingt den tastsächlichen Kosten entsprechen.
So müssen z. Bsp. zur Kalkulation einer Arbeitsstunde nicht nur der Leistungslohn sondern auch eventuelle Nichtleistungslöhne miteinbezogen werden. (Krankenstand,
Feiertag, Urlaub u. dgl.) Es sind also die Lohnnebenkosten zu errechnen. Besondere Probleme können sich bei der Ermittlung der kalkulatorischen Kosten ergeben.
4.1.4.2 Kalkulatorische Abschreibung
Die kalkulatorische Abschreibung unterscheidet sich von jener der Finanzbuchhaltung in einigen wesentlichen Punkten.
Abschreibung in der Finanzbuchhaltung
Kalkulatorische Abschreibung
gesetzlich geregelt
nicht gesetzlich geregelt
Abschreibung von allen Gegenständen
Abschreibung nur von betriebsnotwendigen Gegenständen
Prinzip der Einmaligkeit der Abschreibung
es kann auf- und abgewertet und weiter abgeschrieben
werden
Anschaffungswert ist die Basis
Abschreibung aufgrund von Wiederbeschaffungswerten
usw.
4.1.4.3 Kalkulatorische Zinsen
In der Finanzbuchhaltung finden sich nur Zinsen für das Fremdkapital. Hier sollen auch Zinsen für das Eigenkapital angesetzt werden.
Die kalkulatorischen Zinsen werden daher vom gesamten betriebsnotwendigen Kapital berechnet. Als Zinssatz wird ein langfristiger Kapitalmarktzins angenommen.
Berechnung:
Vermögen lt. Aktivseite der Bilanz
- Wertberichtigungen
- nicht betriebsnotwendiges Vermögen
Betriebsnotwendige Vermögen zum Anschaffungswert
+/- Umwertung auf den Tageswert
Betriebsnotwendige Vermögen zum Tageswert
- Abzugskapital und nicht zinsberechtigtes Vermögen
Betriebsnotwendiges Kapital
2
(2)
4.1.4.4 Kalkulatorische Wagnisse
Wagnisse könnten durch Versicherungen abgedeckt werden. Wird für einzelne mögliche Schadensfälle (z.
Bsp. Schwund) keine Versicherung abgeschlossen, so müssen die durchschnittlich entstehenden Kosten in
die Kalkulation einfließen.
4.1.4.5 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
Vollhaftende Gesellschafter und Einzelunternehmer beziehen aufgrund steuerrechtlicher Vorschriften
keinen Gehalt. (wie z. Bsp. der Geschäftsführer einer Ges.m.b.H.) Um eine Kostenwahrheit herbeizuführen,
sollten daher für den arbeitenden Gesellschafter oder Einzelunternehmer fiktive Lohnkosten angesetzt
werden.
2
Zum Abzugskapital zählen alle Verbindlichkeiten, die zinslos zur Verfügung stehen. (Anzahlungen, PRA, Rückstellungen) und Verbindlichkeiten, für die bereits an anderer Stelle der Kostenrechnung
Zinsen verrechnet wurden.
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Seite 10
4.1.5. Übungsbeispiele
4.1.5.1 Hotel „Klebstoff“
In einem Hotel wird zur Kostenkontrolle eine monatliche Kostenrechnung eingeführt. Die Finanzbuchhaltung
weist für September 20.. folgende Positionen auf:
Kto.
4...
Bezeichnung
Div. Erlöse
Betrag
372.100,00
5100 Lebensmitteleinsatz
69.400,00
5300 Getränkeeinsatz
21.600,00
5640 Energieverbrauch
11.800,00
6000 Löhne + Gehälter
94.200,00
6500 Lohnnebenkosten
27.800,00
7700 Versicherungen
8260 Zinsaufwand
.....
div. Aufwende
zeitliche
Abgrenzung
400,00
2.800,00
12.400,00
Kalk. Zinsen
Kalk. Abschreibung
Kalk. Unternehmerlohn
betriebliche
Abgrenzung
Erlöse / Kosten
Für die Abgrenzung sind folgende Punkte zu
berücksichtigen:
1. Von den Erlösen betreffen € 4.500,-- nicht den
September
2. Im Wareneinsatz Lebensmittel ist ein
Privatverbrauch von € 500,-- für September
enthalten.
3. Im Wareneinsatz Getränke ist ein
Privatverbrauch von € 1000,-- für September
enthalten.
4. Der Jahresenergieverbrauch wird mit 70.000,-berechnet. Der September benötigt
erfahrungsgemäß 1/20stel des
Jahresverbrauchs. Der Unternehmer wohnt
nicht im Gebäude.
5. Der Versicherungsaufwand beträgt pro Jahr
14.400,--.
6. Die Lohnnebenkosten betragen
erfahrungsgemäß 50 %.
7. Die kalkulatorischen Zinsen betragen 168.000,- pro Jahr. / Anderskosten
8. Die kalkulatorischen Abschreibungen betragen
256.800,-- pro Jahr. / Anderskosten
9. Im Betrieb sind 2 Unternehmer beschäftigt. Es
wird je € 4.200,-- Unternehmerlohn pro Monat
und Unternehmer verrechnet.
Aufgabe:
a) Führen Sie die zeitliche und betriebliche
Abgrenzung für den Monat September durch.
Summe (Erlöse – Kosten)
b) Berechnen Sie den Betriebserfolg. (Erfolg auf
Basis der Kostenrechnung)
Erlöse
Kosten
Betriebserfolg
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- 11 -
4.1.5.2 Hotel „Rosenhügel“
In einem Zweisaisonbetrieb mit Sommer- und Wintersaison (Saison je 5 Monate, 2 Monate geschlossen) ergeben sich lt. Buchhaltung am Ende der Sommersaison
(30.10.) folgende Aufwendungen und Erlöse:
Kto. Bezeichnung
4100
Speisenerlöse
4200 Getränkeerlöse
4300 Logiserlöse
4..
betriebsfremde Erlöse
Betrag
zeitliche
Abgrenzung
79.400,-47.600,-104.200,-3.400,--
Summe Erlöse
5100 LM-Einsatz
36.400,--
5300 Getränkeeinsatz
16.800,--
5640 Energieverbrauch
11.500,--
6000 Personalaufwand
72.400,--
7500 Werbung
7999 div. Aufwendungen
5.600,-41.800,--
betriebliche
Abgrenzung
Kosten/Erlöse
Daten zur Abgrenzung:
1. Auf den Konto Energieverbrauch ist eine
Heizölrechnung für das gesamte Jahr enthalten. Der
Anteil der Sommersaison beträgt € 2.500,--. (vor
Privatanteil) Der Privatanteil am Energieverbrauch
beträgt 5 %.
2. Auf dem Konto Werbung sind Aufwendungen für
einen Winterwerbeprospekt in Höhe von € 3.800,-enthalten.
3. Der Eigenverbrauch an Lebensmitteln für die
Sommersaison beträgt € 1000,--.
4. Der Eigenverbrauch an Getränken für die
Sommersaison beträgt € 2.500,--.
5. Die kalkulatorische Abschreibung beträgt €
84.000,-- pro Jahr.
6. Die kalkulatorischen Zinsen betragen € 22.800,-pro Jahr.
7. Die kalkulatorischen Wagnisse betragen € 1.500,- für die Sommersaison.
8. Der kalkulatorische Unternehmerlohn beträgt €
3000,-- pro Monat. (5 mal pro Saison)
Kalk. Zinsen
Aufgabe:
a) Führen Sie die zeitliche und betriebliche
Abgrenzung durch und errechnen Sie Kosten und
Erlöse für die Sommersaison.
b) Ermitteln Sie den Betriebserfolg für die
Sommersaison..
Kalk. Wagnisse
Kalk. Abschreibung
Kalk. Unternehmerlohn
Summe
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- 12 -
4.1.5.3
Hotel „Kranichhof“
Gewinn- und Verlustrechnung 20..
Aufwand
Lebensmitteleinsatz
Getränkeeinsatz
Löhne inkl. BG
Gehälter
Ges. Lohnabgaben
Ges. Gehaltsabgaben
Zinsaufwand
AfA
Schadensfälle
Versicherungen
Div. Aufwand
Gewinn
284.000,00 Erlöse Speisen u. Getränke
124.000,00 Erlöse Logis
442.000,00 Sonstige Erlöse
152.000,00
132.000,00
38.000,00
64.000,00
332.000,00
16.400,00
0,00
418.600,00
722.400,00
2.725.400,00
Angaben zur Abgrenzung: Abrechnungsperiode 1 Jahr
Ertrag
1.092.000,00
1.593.400,00
40.000,00
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
2.725.400,00
9.
Die Sonstigen Erlöse betreffen eine Vorperiode.
Eigenverbrauch an Lebensmitteln: € 2.800,-Eigenverbrauch an Getränken: € 3.600,-In den Löhnen ist Bedienungsgeld in Höhe von € 248.000,-- enthalten.
(Erlösverbuchung zu Nettopreisen)
Kalkulatorische Abschreibung:
Gebäude:
AW 9.000.000,--;
Index alt:
1600; Index neu: 1900; Nutzungsdauer in Jahren: 25;
Privatnutzung in %: 20
BGA: AW 1.375.000,--; Index alt: 100;
Index neu: 160
Nutzungsdauer in Jahren: 10
Kalkulatorische Zinsen:
Fremdkapitalzinsen:
€ 64.000,-Eigenkapitalzins:
8 % vom
Eigenkapital in Höhe von 1.350.000,-Kalkulatorische Wagnisse:
Für Forderungsverluste und für
Lebensmittelverderb im Durchschnitt der letzten drei Jahre: € 2.000,-Kalkulatorischer Unternehmerlohn: € 2.500,-- pro Monat für 14
Monate
Aufgabe:
a) Durchführung der betrieblichen Abgrenzung für ein
Jahr (Formular selbst zeichnen)
b) Berechnung der Gemeinkosten und der Einzelkosten
c) Berechnung und Beurteilung des Betriebserfolgs
Erlöse
Einzelkosten
Gemeinkosten
Betriebserfolg
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- 13 -
4.1.5.4
Hotel „Windjammer“
Aufwand
Lebensmitteleinsatz
Getränkeeinsatz
Löhne inkl. BG
Gehälter
Ges. Lohnabgaben
Ges. Gehaltsabgaben
Zinsaufwand
AfA
Schadensfälle
Div. Aufwand
Gewinn
Gewinn- und Verlustrechnung 20..
Erlöse Speisen u.
302.000,-Getränke
128.000,-- Erlöse Logis
506.000,-154.000,-161.000,-43.000,-114.000,-438.000,-18.000,-396.000,-532.000,-2.792.000,--
Ertrag
Aufwandsart
1.128.000,--
Erlöse Speisen/Getränke
1.128.000,--
1.664.000,--
Erlöse Logis
1.664.000,--
2.792.000,--
Lebensmitteleinsatz
302.000,--
Getränkeeinsatz
128.000,--
Löhne inkl. BG
506.000,--
Gehälter
154.000,--
Ges. Lohnabgaben
161.000,--
Ges. Gehaltsabgaben
Angaben zur Abgrenzung: Abrechnungsperiode 1 Jahr
1. Eigenverbrauch an Lebensmitteln: € 2.400,-2. Eigenverbrauch an Getränken:
€ 4.800,-3. In den Löhnen sind € 265.000,-- Bedienungsgeld enthalten.
(Erlösverbuchung zu Grundpreisen)
4. Kalkulatorische Abschreibung:
Gebäude:
AW 12.000.000,--;
Index alt:1600
Index neu: 1900
Nutzungsdauer in Jahren: 25;
Privatnutzung in %: 20
BGA:
AW 1.460.000,-Index alt: 100 Index neu: 160
Nutzungsdauer in Jahren: 10
5. Kalkulatorische Zinsen:
Fremdkapitalzins:
€ 114.000,-Eigenkapitalzins:
8 % vom betriebsnotwendigen Eigenkapital in Höhe
von € 1.470.000,-6. Kalkulatorische Wagnisse:
€ 4.000,-7. Kalkulatorischer Unternehmerlohn: € 3.000,-- pro Monat für 14 Monate
Aufgabe:
a) Durchführung der betrieblichen Abgrenzung.
b) Berechnung der Gemeinkosten.
c) Berechnung und Beurteilung des Betriebserfolgs.
 Mag. Moser Reinhard
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Erlös / Aufwand
43.000,--
Zinsaufwand
114.000,--
AfA
438.000,--
Schadensfälle
18.000,--
Div. Aufwand
396.000,--
Kalk. AfA
Kalk. Zinsen
Kalk. Wagnisse
Kalk. Unternehmerlohn
Summe
Seite 14
Abgrenzung
Erträge / Kosten
4.2 Kostenstellenrechnung
4.2.1. Aufgaben der Kostenstellenrechnung
Die so genannten „Kostenträgereinzelkosten“ lassen sich problemlos dem Produkt zuordnen. In jedem Betrieb fallen aber auch eine Reihe von Kosten an, die dem
Produkt nicht direkt zugerechnet werden können. (Gemeinkosten)
Es muss aber trotzdem versucht werden, diese Kosten zu erfassen und dem Produkt mittels so genannter Gemeinkostenzuschlagssätze weiterzuverrechnen. Diese
Kostenträgergemeinkosten lassen je nach Zurechenbarkeit zu einer Kostenstelle in Kostenstelleneinzelkosten (direkt einer Kostenstelle zurechenbar) und
Kostenstellengemeinkosten (nur geschlüsselt zurechenbar) untergliedern.
3
4.2.2. Bildung von Kostenstellen
Das größte Problem in der Praxis stellt die Bildung der Kostenstellen dar. Dies sind die Orte der Kostenzurechnung.
Die Bildung erfolgt nach unterschiedlichsten Gesichtspunkten.
4.2.2.1 Funktionale Gesichtspunkte:
Materialstellen, Produktionsstellen, Verkaufsstellen, Verwaltungsstellen usw.
4.2.2.2
Räumliche Gesichtspunkte
4.2.2.3 Personelle Gesichtspunkte:
Sie orientieren sich an der Verantwortlichkeit für eine Kostenstelle.
4.2.2.4 Abrechnungstechnische Gesichtspunkte:
Man sucht sich Orte, an denen eine möglichst genaue Maßgröße der Kostenverursachung gegeben ist.
In der Praxis werden stets mehrere Überlegungen berücksichtigt.
Man kann weiters zwischen so genannten „Vorkostenstellen“ und „Endkostenstellen“ unterscheiden. Diese sind dadurch gekennzeichnet, dass die auf ihnen
gesammelten Kosten unmittelbar auf die Kostenträger (Produkte) verrechnet werden. Die in den Vorkostenstellen gesammelten Kosten werden auf andere
Endkostenstellen überwälzt. Eine weitere Unterscheidung erfolgt nach dem leistungstechnischen Gesichtspunkt. Hauptkostenstellen sind dadurch gekennzeichnet,
dass an diesen Stellen die unmittelbare Be- und Verarbeitung der Produkte durchgeführt wird. (z. Bsp. Küche) In den Nebenkostenstellen werden jene Produkte
bearbeitet, die nicht zu eigentlichen Produktionsprogramm gehören.
Die Hilfs- und Allgemeinen Kostenstellen dienen nur mittelbar der Herstellung absatzfähiger Produkte.
Hilfskostenstellen stehen in engem Zusammenhang zu einer oder mehrer Hauptkostenstellen. (z. Bsp. Arbeitsvorbereitung).
Allgemeine Kostenstellen erbringen Leistungen, die normalerweise von allen anderen Kostenstellen in Anspruch genommen werden. (z. Bsp. Kantine,
Gebäudeverwaltung usw.) Haupt- und Nebenkostenstellen sind also gleichzeitig Endkostenstellen. Die Hilfskostenstellen sind dagegen Vorkostenstellen. Die
Kostenstellen sollen so erstellt werden, dass eine möglichst eindeutige Beziehung zwischen den Kosten und den erstellten Leistungen feststellbar ist. Es soll möglichst
Identität zwischen Kostenstelle und Verantwortungsbereich herrschen. Eine klare Abgrenzung der Kostenstellen untereinander sollte möglich sein. Die Kostenrechnung
muss weiters wirtschaftlich sein. Kostet die Kontrolle mehr als sie bringt so ist sie überflüssig.
(3)
3
vgl. BWVB und HOMA
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 15
4.2.3. Durchführung der Kostenstellenrechnung
Die Kostenstellenrechnung wird üblicherweise tabellarisch im so genannten Betriebsabrechnungsbogen (BAB) durchgeführt.
Muster:
Kosten gem. BÜB
Verwaltung
Speisen
Getränke
Logis
Die Kostenstellenrechnung läuft grundsätzlich in drei Rechenschritten ab:
1. Verteilung der primären Gemeinkosten auf die Kostenstellen nach dem Verursacherprinzip.
2. Innerbetriebliche Leistungsverrechnung (welche Kostenstelle erbringt für welche andere Leistungen)
(Hinweis: Zur innerbetrieblichen Leistungsverrechnung gibt es mehrere Verfahren. Wir arbeiten ausschließlich nach dem so genannten Treppenverfahren. Das heißt,
dass jede Vorkostenstelle nur Leistungen an nachgelagerte Kostenstellen abgibt und nur Leistungen vor vorgelagerten Kostenstellen erhält. Damit entfällt die
rechnerische Problematik des Gegenseitigen Leistungsaustauschs.)
3. Bildung von Kalkulationssätzen für die Endkostenstellen. Nach Durchführung der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung sind alle Gemeinkosten auf
Endkostenstellen umgelegt und es ergeben sich Gemeinkostensummen je Endkostenstelle. Jetzt kann ein Zuschlagssatz errechnet werden.
Kalkulationssätze stellen ein Bindeglied zwischen der Kostenstellenrechnung und der Kostenträgerrechnung dar. Sie sind weiters die Grundlage der
Kostenkontrolle.
Berechnung:
Kostensumme der Kostenstelle * 100 / Bezugsgröße der Kostenstelle
Typische Bezugsgrößen sind die Einzelkosten der jeweiligen Kostenstelle.
Muster:
Kostenart
Verwaltung
Summe Verwaltung
...........................
Summe der
Gemeinkosten je
Endkostenstelle
Basis
GKZ / Seko je Nächt.
 Mag. Moser Reinhard
Küche
Keller
Logis
..............................
Summe
..............................
Summe
................................
Summe
Einzelkosten
Summe * 100 /
Einzelkosten
Einzelkosten
Summe * 100 /
Einzelkosten
Nächtigungszahl
Summe /
Nächtigungszahl
Kostenrechnung.docx
Seite 16
4.2.4. Übungsbeispiele
4.2.4.1 Hotel „Blumenkistl“
Ein Hotel verfügt über 250 Betten und verpflegt Hausgäste und Passanten. Der Betriebsabrechnungsbogen zeigt für die Abrechnungsperiode folgende kumulierten
Daten:
Erfolgskonten
Speisenerlöse
Getränkeerlöse
Logiserlöse
Summe Erlöse
LM-Einsatz
Getränkeeinsatz
Gemeinkosten
Kosten/Erlöse
3.296.000
1.462.000
6.482.000
1.342.000
552.000
9.350.000
Küche/Speisen
Keller/Getränke
1.342.000
1.127.000
552.000
206.000
Restaurant
1.342.000
552.000
1.445.000
Basis
GKZ/ SEKO je N.
RA in €
RA in %
Betriebserfolg je
Abteilung
Aufgabe:
a) Berechnen Sie die Gemeinkostenzuschlagssätze für Speisen, Getränke und Restaurant.
b) Berechnen Sie die Selbstkosten pro Nächtigung bei 16.410 Nächtigungen.
c) Berechnen Sie die Nettorohaufschläge für Speisen und Getränke in € und in %.
d) Berechnen Sie den Betriebserfolg für die Bereiche Verpflegung und Logis.
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 17
Logis
657.200
4.2.4.2 Hotel „Zugspitze“
Ein Hotel verfügt über 1900 Betten und verpflegt Hausgäste und Passanten. Der Betriebsabrechnungsbogen zeigt auszugsweise folgende Daten:
Erfolgskonten
Kosten/Erlöse
Speisenerlöse
4.504.000
Getränkeerlöse
1.340.000
Logiserlöse
Küche
Keller
Restaurant
Logis
16.450.000
Summe Erlöse
LM-Einsatz
1.968.000
Getränkeeinsatz
Gemeinkosten
1.968.000
426.000
19.379.000
2.008.000
1.968.000
426.000
426.000
571.000
960.000
Basis
GKZ/ SEKO je N.
NRA in €
NRA in %
Betriebserfolg
Aufgabe:
a) Berechnen Sie die Gemeinkostenzuschlagssätze für Speisen und Getränke.
b) Berechnen Sie die Selbstkosten pro Nächtigung bei 381.400 Nächtigungen.
c) Berechnen Sie die Nettorohaufschläge für Speisen und Getränke in € und in %.
d) Berechnen Sie den Betriebserfolg für die Bereiche Verpflegung und Logis.
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 18
15.840.000
4.2.4.3 Hotelrestaurant „Alm“
Das Hotelrestaurant „Alm“ ist ein Jahresbetrieb und führt folgende Kostenstellen:
Verwaltung, Küche, Keller, Restaurant, Logis
Kostenart
Betrag
Verteilungsschlüssel
Verwaltung Küche Keller
Lebensmitteleinsatz
Getränkeeinsatz
Energiekosten
Personalkosten
Werbung
Versicherungen
Kalk. Abschreibungen
Sonst. kalk. Kosten
Verwaltung
Erlöse/Grundpreis:
Speisen
Getränke
Logis
Aufgabe:
980.000,00
84.000,00
320.000,00 nach Verbrauch:
1.840.000,00 nach Anteilen:
260.000,00
180.000,00 Versicherungswert:
Gebäude (in Mio. €):
BGA (in Mio €):
AfA-Satz Gebäude: 5 %
AfA-Satz BGA: 10 %
1.240.000,00 lt. Aufzeichnung
Umlageverhältnis in %:
Umlage Restaurant:
3.140.000,00
1.640.000,00
3.460.000,00
5%
180
20%
460
10%
120
9
1,8
0,4
36
3,2
1,56
18
2
0,64
65
320
10
1
180
5
1
Rest.
Logis
15%
360
50%
27
7
0,85
50%
720
50%
90
18
2,55
135
20
540
65
a) Erstellen Sie den BAB (in € 100,--; auf ganze Hunderter aufrunden)
b) Berechnen Sie die Gemeinkostenzuschlagssätze und die Selbstkosten pro Nächtigung bei 82.500 Nächtigungen
c) Berechnen Sie die Rohaufschläge in € und in %.
d) Berechnen Sie den Betriebserfolg für die Vertriebsstellen Verpflegung und Logis.
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 19
Lösungsformulare:
Kostenart
Betrag
Verwaltung
Küche
Keller
Restaurant
LM-Einsatz
Getränkeeinsatz
Energiekosten
Personalkosten
Werbung
Versicherungen
Kalk. Abschreibung
Sonst. kalk. Kosten
Summe Verwaltung
Summe Restaurant
Summe Gemeinkosten
Basis
GKZ in %/Seko/N
Lösungsformular Rohaufschlag
Speisen
Lösungsformular Betriebserfolg
Getränke
Verpflegung
Erlöse
Erlöse
Wareneinsatz
-WES
RA in €
-Gemeinkosten
RA in %
Erfolg
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 20
Logis
Logis
4.2.4.4 Hotelrestaurant „Maierhof“
Das Hotelrestaurant ist ein ganzjährig geführtes Hotel mit folgenden Kostenstellen:
Kostenart
Betrag
Verteilungsschlüssel
Verwaltung Küche Keller Restaurant Logis
Lebensmitteleinsatz
1.040.000
Getränkeeinsatz
Energiekosten
Personalkosten
Werbung
Div. Kosten
Kalk. Abschreibungen
Kalk. Unternehmerlohn
Verwaltung
Erlöse/Grundpreis:
Speisen
Getränke
Logis
Aufgabe:
584.000
360.000 nach Verbrauch:
2.150.000 nach Anteilen:
75.000
940.000 Verteilungsschlüssel:
Gebäude (in Mio €):
BGA (in Mio €):
AfA-Satz Gebäude:
AfA-Satz BGA:
600.000 nach Arbeitseinsatz
Umlage Verwaltung
Umlage Restaurant
5%
210
20%
780
10%
60
80
1,4
0,36
5%
10%
240
150
2
1,42
40
1,8
0,74
120
10
2
60
5
3
20%
420
20%
284
7,8
0,92
45%
680
80%
386
21
3,06
60
30
120
55
2.840.000
1.678.000
6.033.200
a) Erstellen Sie den BAB
b) Berechnen Sie die Gemeinkostenzuschlagssätze und die Selbstkosten pro Nacht bei 83.800 Nächtigungen.
c) Berechnen Sie die Rohaufschläge in € und in %.
d) Berechnen Sie den Betriebserfolg für die Bereiche Verpflegung und Logis.
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 21
Kostenart
Betrag
Verwaltung
Küche
Keller
Restaurant
LM-Einsatz
Getränkeeinsatz
Energiekosten
Personalkosten
Werbung
Div. Kosten
Kalk. Abschreibung
Sonst. kalk. Kosten
Summe Verwaltung
Summe Restaurant
Summe Gemeinkosten
Basis
GKZ in %/Seko/N
Lösungsformular Nettorohaufschlag
Speisen
Lösungsformular Betriebserfolg
Getränke
Verpflegung
Erlöse
Erlöse
Wareneinsatz
-WES
RA in €
-Gemeinkosten
RA in %
Erfolg
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 22
Logis
Logis
4.2.4.5
Rosamund
Aufgabe:
a) Erstellen Sie den BAB
b) Berechnen Sie die Gemeinkostenzuschlagssätze und die Selbstkosten pro Nacht bei 14.210 Nächtigungen
c) Berechnen Sie die Rohaufschläge in € und in %.
d) Berechnen Sie den Betriebserfolg für die angegebenen Bereiche
Kostenart
Lebensmitteleinsatz
Getränkeeinsatz
Energiekosten
Personalkosten
Werbung
Versicherungen
Sonstige Kosten
Kalk. Abschreibungen
Sonst. kalk. Kosten
Verwaltung
Restaurant
Nächtigungen
Erlöse/Grundpreis:
Speisenerlöse
Getränkeerlöse
Logiserlöse
 Mag. Moser Reinhard
Betrag
117000
96000
8200
245000
5000
8000
Verteilungsschlüssel
Verwaltung
nach Verbrauch:
nach Anteilen:
nach Prozent
nach Wert in Mio.
lt. Aufzeichnung in
68500 TSD
35000 nach Wert in Mio.
lt. Aufzeichnung in
47000 TSD
Umlage im Verhältnis:
Umlage im Verhältnis:
14210
5%
25
0,00%
0,5
4
0,5
0
0,00%
Küche
Keller
Rest.
20%
10%
20%
45
24
46
10,00% 10,00% 40,00%
1
1,5
2
11
1
45%
105
40%
4
5
1,5
10
2
38,5
4
3
4
10
10
40,00% 40,00%
5
20
35
60
20,00%
291000
234600
422900
Kostenrechnung.docx
Logis
Seite 23
Kostenart
Betrag
Lebensmitteleinsatz
117.000,00
Getränkeeinsatz
Energiekosten
Personalkosten
Verwaltung
Küche
96.000,00
8.200,00
245.000,00
Werbung
5.000,00
Versicherungen
8.000,00
Sonstige Kosten
68.500,00
Kalk. Abschreibungen
35.000,00
S. kalk. Kosten
47.000,00
Summe Verwaltung(Umlage)
Summe Restaurant (Umlage)
Summe Gemeinkosten Küche / Keller
Basis
GKZ in % / SEKO je N
Rohaufschlag in €
Rohaufschlag in %
Betriebserfolg Küche / Keller
Betriebserfolg Logis
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 24
Keller
Restaurant
Logis
4.2.4.6 BÜBAB, Hotel „Zeisig“
Die G+V eines Betriebes zeigt folgende Aufwendungen:
WES –Küche
WES -Keller
Löhne
Lohnnebenkosten
Heizung/ Energie
Reinigung
Instandhaltung
Kfz-Aufwand
AfA
315.000,-250.000,-683.000,-140.500,-65.000,-26.400,-64.000,-12.300,-420.000,--
Telefon, Porto
Werbung
Verwaltung
Versicherung
Schadensfälle
Zinsaufwand
17.800,-3.500,-27.000,-38.000,-13.000,-57.000,--
a) Kostenartenrechnung:
1. Wareneinsätze: Bei den Lebensmitteln ist eine Erhöhung der Einkaufspreise von € 13.000,-- eingetreten. Weiters ist ein Eigenverbrauch von € 4.000,-- im WES
Küche sowie von € 3.000,-- im Wareneinsatz Keller enthalten.
2. Löhne: Ein bereits verbuchter Lohnvorschuss in Höhe von € 28.000,-- ist noch nicht abgegrenzt.
3. Energie: Die noch rückständigen Energiekosten werden mit € 10.000,-- geschätzt. Der private Energieverbrauch beträgt € 1.000,--.
4. Reinigung: Der Bestand an Reinigungsmitteln beträgt € 2.400,--; der private Verbrauch € 500,--.
5. Instandhaltung: Hier sind € 2.000,-- für das Ausmalen der Privatwohnung enthalten.
6. Kraftfahrzeug: 3.000,-- Privatanteil
7. Porto: vorausbezahlte Aufwendungen 500,-8. keine Berücksichtigung kalkulatorischer Kosten.
b) Kostenstellenrechnung:
Als Hauptkostenstellen sind einzurichten: (in der Reihenfolge der Angabe): Logis, Küche, Keller
Als Nebenkostenstellen sind einzurichten: Verwaltung, Gebäude
Anweisungen:
Einzelkosten werden den Kostenstellen direkt zugerechnet. (Kostenstelleneinzelkosten). Gemeinkosten werden auf die Kostenstellen verteilt wobei die Kostenstellen
Logis, Küche und Keller Endkostenstellen darstellen.
1. Löhne und Lohnnebenkosten: Die Löhne des Personals verteilen sich aufgrund des Arbeitseinsatzes wie folgt: Logis 35%, Küche 45%,
%, Gebäude 2%,
2. Energie- und Heizkosten
Logis
45 %
Küche
5%
Keller
Verwaltung
10 %
Gebäude
40 %
3. Die Reinigungskosten werden aufgrund der Raumfläche verteilt:
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 25
Keller 5 %, Verwaltung 13
Logis
Küche
1200 m2
150 m2
Keller
Verwaltung
Gebäude
100 m2
100 m2
550 m2
4. Die Instandhaltung wird zur Gänze dem Gebäude angelastet.
5. Von der Kfz-Kilometerleistung wurden rund 70 % für den Transport von Logisgästen und der Rest für die Verwaltung gefahren.
6. Telefon und Porto werden zur Gänze der Verwaltung zugerechnet.
7. Die Fremdkapitalzinsen werden nach Raumfläche verteilt.
8. Von den Werbekosten fallen auf Logis 70 %, Küche 20 % und Keller 10 %.
9. Die Abschreibungskosten werden nach m2 verteilt.
11. Beratung, Verwaltung und Versicherung werden zur Gänze der Verwaltung zugerechnet.
13. Die Schadensfälle werden im Verhältnis 1:2:2 auf Logis, Küche und Keller verteilt.
14. Das Gebäude wird nach m3 umbautem Raum aufgeteilt: Logis 75 %, Küche 15 %, Keller 10 %, Verwaltung 5 %
15. Die Verteilung der Kostenstelle Verwaltung erfolgt aufgrund von Erfahrungswerten. Logis 65 %, Küche 20 %, Keller 15%
16. Betriebsdaten:
Bettenzahl:
250
Auslastung: 85 %
Öffnungstage: 335
Aufgabe:
Erstellen Sie einen so genannten BÜBAB. (kombinierter BÜB und BAB)
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 26
Aufwandsart
Aufwand
Abgrenzung
WES –Küche
315.000,00
WES -Keller
250.000,00
Löhne
683.000,00
Lohnnebenkosten
140.500,00
Heizung /Energie
65.000,00
Reinigung
26.400,00
Instandhaltung
64.000,00
KfZ-Aufwand
12.300,00
AfA
Porto / Telefon
Werbung
Kosten
Logis
Küche
Keller
420.000,00
17.800,00
3.500,00
Verwaltung / Büro
27.000,00
Versicherung
38.000,00
Schadensfälle
13.000,00
Zinsaufwand
57.000,00
Verteilung Gebäude
Vorläufige GK-Summe
Verteilung Verwaltung
Summe gesamte GK
Basis
GKZ / Seko pro Nacht
© Mag. Reinhard Moser
Kostenrechnung.docx
- 27 -
Verwaltung
Gebäude
4.2.4.7 BÜBAB Hotel „Wühlmaus“; Kombinierte Betriebsüberleitung und -abrechnung
Ein Betrieb hat folgende Aufwendungen:
Kto.Nr. Aufwandsart
Aufwand
Verteilungsschlüssel
5100
Wareneinsatz Küche
191.000,-5300
Wareneinsatz Getränke
100.000,-5640
Energie
142.000,-- 35:20:15:20:10
6000
Löhne
288.000,-- 30:20:5:20:25
6500
Gesetzl. Lohnabgaben
91.000,-- wie Löhne
7010
AfA
692.000,-7200
Instandhaltung
28.000,-- 45:30:15:0:10
7400
Porto, Telefon
8.900,-- 20:0:0:0:80
7410
Reinigung
10.000,-- 1000:300:200:400:100
7500
Werbung
33.000,-- alles Verwaltung
7700
Versicherung
27.000,-- nach dem Wert
7800
Beratung
13.000,-- alles Verwaltung
7802
Forderungsverluste
56000,-7850
Schadensfälle
1.800,-8280
Zinsaufwand
10.560,-1. Bedienungsgeld von € 68.000,-- ist in den Löhnen enthalten. (Erlösverbuchung zu Nettopreisen)
2. In den Löhnen sind Vorschüsse von 6.000,-- enthalten.
3. Die Lohnnebenkosten betragen 30 % der Löhne.
4. Die Versicherungen betragen 26.000,-- p.a..
5. Eigenverbrauch Lebensmittel € 9.000,-6. Eigenverbrauch Getränke € 3.600,-7. Privater Stromanteil € 4.000,-8. Die kalkulatorische Abschreibung beträgt € 205.000,-- p.a..
9. Kalkulatorische Zinsen: Fremdkapitalzinsen plus 8% vom Eigenkapital in Höhe von € 320.000,--.
10. Kalkulatorische Wagnisse: 5.000,-- p.a..
11. Kalkulatorischer Unternehmerlohn: € 3.000,-- 14 mal
12. Die Kosten sind auf die Kostenstellen Logis, Küche, Keller, Restaurant und Verwaltung in dieser Reihenfolge nach den angegebenen Verteilungsschlüsseln
aufzuteilen.
Wertschlüssel
Logis
1.200.000,-Küche
300.000,-Keller
100.000,-Restaurant
100.000,-Verwaltung
150.000,--
© Mag. Reinhard Moser
Kostenrechnung.docx
- 28 -
15. Verteilung der kalkulatorischen Abschreibung: nach dem Wert
16. Verteilung der kalkulatorischen Zinsen: nach dem Wert
17. Verteilung der kalkulatorischen Wagnisse: nach dem Wert
18. Verteilung des kalkulatorischen Unternehmerlohns: alles Verwaltung
19. Die gesamten Verwaltungskosten werden wie folgt aufgeteilt:
Logis: 50 %, Küche 25 %, Keller 5 %, Restaurant 20 %
20. Die Gemeinkostenzuschlagssätze sind auf Ganze aufzurunden.
21. Das Hotel hat 120 Betten und ist an 300 Tagen geöffnet. Die Auslastung beträgt 70 %.
Aufgabe:
Erstellen Sie in einem kombinierten Formular Betriebsüberleitung und -abrechnung
und errechnen Sie die Gemeinkostenzuschlagssätze bzw. die Selbstkosten pro Nächtigung.
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 29
Kostenart
Betrag lt.
Buchhaltung
Wareneinsatz Küche
191.000,--
Wareneinsatz Getränke
100.000,--
Energie
142.000,--
Löhne
288.000,--
Gesetzl. Lohnabgaben
AfA
Logis
Küche
Keller
692.000,-28.000,--
Porto, Telefon
8.900,--
Reinigung
10.000,--
Werbung
33.000,--
Versicherung
27.000,--
Beratung
13.000,--
Forderungsverluste
56.000,--
Zinsaufwand
Kosten
91.000,--
Instandhaltung
Schadensfälle
Abgrenzung
1.800,-10.560,--
Kalk. Abschreibung
Kalk. Zinsen
Kalk. Wagnisse
Kalk. Unternehmerlohn
Summe Verwaltung
Summe Gemeinkosten
Basis
GKZ / Seko pro Nacht
© Mag. Reinhard Moser
Kostenrechnung.docx
- 30 -
Restaurant
Verwaltung
4.3 Kostenträgerrechnung (Kalkulation)
4
(vgl. 2. Semester) Bei der Kalkulation wird versucht, die entstandenen Kosten sowie den Gewinn und sonstige Durchlaufposten und Steuern auf die Produkte
aufzuteilen.
4.3.1. Verkaufskalkulation im Beherbergungsbereich
Selbstkosten pro Nacht
+ ....... % Gewinn
Grundpreis
+ 10 % USt
Bruttoverkaufspreis
+ .... € Ortstaxe
Bruttoverkaufspreis inkl. Ortstaxe
4.3.2. Divisionskalkulation / Beherbergung
Dabei werden die Gesamtkosten durch die Anzahl der Leistungen (Produkte) errechnet. Voraussetzung ist, dass es sich um einen Ein-Produkt-Betrieb bzw. -bereich
handelt. (z. Bsp. Nächtigungen in derselben Kategorie).
4.3.2.1 In der Beherbergungsabteilung eines Hotels sind für das kommende Geschäftsjahr 270 Betriebstage
geplant. Es stehen 82 Betten zur Verfügung. Die Frequenz beträgt erfahrungsgemäß ca. 80 %.
Aufgabe:
a. Berechnen Sie die Kapazität der Beherbergungsabteilung.
b. Berechnen Sie die zu erwartenden Nächtigungen.
c. Berechnen Sie die Selbstkosten pro Nächtigung, wenn Logiskosten von 999.980,--geplant sind.
4.3.2.2
In der Beherbergungsabteilung eins Hotels sind für das kommende Geschäftsjahr 280 Betriebstage geplant. Es stehen 95 Doppelzimmer zur
Verfügung. Die Frequenz beträgt erfahrungsgemäß 75 %.
Aufgabe:
a. Berechnen Sie die Kapazität der Beherbergungsabteilung.
b. Berechnen Sie die zu erwartenden Nächtigungen.
c. Berechnen Sie die Selbstkosten pro Nächtigung, wenn Logiskosten von € 1.123.600,-geplant sind.
d. Berechnen Sie den Inklusivpreis für ein Doppelzimmer mit Vollpension bei einer Belegung mit 2 Personen,
wenn:
Gewinn pro Nächtigung 30 %, (Wareneinsätze pro Person) WES Frühstück 2,--, WES Mittagessen 3,--, WES
Abendessen 2,80, GKZ Küche 120 %, GKZ
Restaurant 80 %, Gewinn im Verpflegungsbereich 20 %, Bedienung 10,5 % und Ortstaxe 1,50 sind. (Endergebnis auf ganze 1,-- aufrunden)
(4)
4
Verpflegungskalkulation
© Mag. Reinhard Moser
Kostenrechnung.docx
- 31 -
4.3.2.3
Ein Gasthof hat 30 Betten und 180 Tage im Jahr geöffnet. Die durchschnittliche Frequenz beträgt 75 % und die geplanten Gesamtkosten Logis
betragen € 46.575,--.
Aufgabe:
a.Berechnen Sie die Kapazität.
b Berechnen Sie die zu erwartenden Nächtigungen.
c.Berechnen Sie die Selbstkosten pro Nächtigung.
d.Berechnen Sie den Gewinn in € und %, wenn der Verkaufspreis € 60,-- beträgt und
0,80 Ortstaxe verrechnet werden.
4.3.3. Äquivalenzziffernkalkulation / Beherbergung
Ä Z-K alk ula tio n
Stellt die Unternehmung mehrere verschiedene Produkte her, die sich aber ähneln, so wird
häufig dieses Verfahren eingesetzt. Dabei wird festgestellt, in welchem Verhältnis sich die
Kosten der verschiedenen Produkte zu einem Basisprodukt (= 100%) bewegen.
B e re chnung der ÄZ (beliebige r W e rt wird
m it „ 1“ a ngenom m en.
2 . M ultiplika tion de r ÄZ m it d en Näch tigungen
3 . D ivision der B e herbergungskosten durch
die Sum m e de r Spa lte (ÄZ*N ). =
Se lbstkoste n für B as is-ÄZ m it W e rt 1.
4 . M ultiplika tion de r B asisse lbskosten m it de n
ande re n Ä quiva le nzziffe rn.
1.
Musterbeispiel: Hotel „Böhmerwald“ (Äquivalenzziffernkalkulation mit
anschließender Absatzkalkulation)
4.3.3.1
5
Gemeinkostenzuschlag Speisen
115,00%
Gemeinkostenzuschlag Getränke
220,00%
Gesamtkosten Beherbergung
1.325.000
© M ag . M os er Re inh ard
ÄQUIVALENZZIFFERNRECHNUNG
Zimmertyp
Anzahl Zimmer Anzahl Betten
Bauwert / Bett
Äquivalenz-ziffern
(3 Dez.)
Nächtigungen
ÄZ X N
(2 Dez.)
Kosten / N
(2 Dez.)
Doppel Familie
30
60
20.000
1,000
16.300
16.300
19,29
Business-Doppel
15
30
24.500
1,225
12.400
15.190
23,63
Family-Suite
10
30
26.300
1,315
17.400
22.881
25,37
5
20
28.900
1,445
9.900
14.306
27,88
60
140
56.000
68.677
Business-Suite
Summen
(5)
5
nach Mag. Herbert Gruber
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 32
26
Progressive
Kalkulation:
N mit Frühstück im Doppel Familie
%
1 N im Business-Doppel
SK/N
23,63
Gewinn 30,00%
GP
SK/N
7,09
Gewinn 12,00%
30,72
Bedienungsgeld 10,50%
ZS
3,23
GP
Brutto ohne
O.T.
0,50
VK-Preis (auf Ganze)
ZS
3,40
37,35
Brutto
0,50
Ortstaxe
38,00
Getränk
VK-Preis (auf Ganze)
Gewinnzuschlag 100,00%
19,29
Grundpreis Frühstück
6,46
Gewinnzuschlag
GP N m. Frühstück
45,04
Grundpreis Frühstück
Bedienungsgeld
ZS
2,39
USt
1,73
3,23
1,00
3,23
6,46
0,00
45,04
10,00%
Inklusivpreis ohne OT
0,50
27,00
0,00%
1,50
GKZ 115,00%
2,31
2,27
EUR
Wareneinsatz
Selbstkostenpreis
4,50
49,54
Ortstaxe
1,50
Inklusivpreis (auf Ganze)
1,50
51,00
Retrograde Kalkulation:
Speise
WES
19,29
38,58
26,26
0,50
SK/N
%
Grundpreis Nächtigung
23,87
USt 10,00%
EUR
19,29
21,60
Bedienungsgeld 10,50%
33,95
USt 10,00%
Ortstaxe
1N im Doppel Familie
Frühstück
Getränke
Speisen
0,70
WES
2,60
220,00
GKZ
%
1,54
115,00
GKZ
%
2,99
SKP
2,24
SKP
5,59
GKZ 220,00%
1,00
GKZ 115,00%
3,96
Gew.zuschl. 30,00%
0,67
Gew.zuschl.
0,22
SKP
1,45
SKP
7,40
GP
2,91
GP
5,81
Gew.zuschl.
0,51
Gew.zuschl.
1,96
GP
0,21
Bed.geld
2,17
ZS
0,43
USt
2,60
Inklusivpreis
Bed.geld 10,50%
ZS
0,31
3,22
USt 20,00%
0,64
VK-Preis
3,90
4,00%
Bed.geld 10,50%
ZS
USt 10,00%
Inklusivpreis
(auf 1 Dez.)
%
Erlaubter WES
0,61
6,42
0,64
0,45
35,00%
GP
Bed.geld
10,50%
ZS
7,10
USt
20,00%
Inklusivpreis
© Mag. Reinhard Moser
Kostenrechnung.docx
EUR
- 33 -
%
EUR
3,44
Erlaubter WES
10,00%
0,74
8,14
10,50%
0,86
9,00
10,00%
0,90
9,90
Differenzkalkulation:
1 N in der Family-Suite
Speise
%
EUR
%
25,37
SK/N
WES
1,79
GKZ 115,00%
2,06
29,91
SKP
3,85
0,00
Gewinn/Verlust
29,91
GP
2,99
Bedienungsgeld
32,90
ZS
2,00
USt
34,90
Inklusivpreis
Gewinn/Verlust #DIV/0!
4,54
GP
Bedienungsgeld
0,00%
ZS
USt
10,00%
Inklusivpreis ohne OT
Ortstaxe
2,00
Inklusivpreis
EUR
49,61%
1,91
5,76
10,50%
0,60
6,36
10,00%
0,64
7,00
6
4.3.3.2
Hotel „Kiwi“
Zimmertyp
Anzahl Zimmer
Anzahl Betten
Bauwert / Bett
Äquivalenz-ziffern (3
Dez.)
1,000
Nächtigungen
A
10
20
33.000
B
4
8
40.000
4.500
C
14
14
27.000
14.200
D
12
12
22.000
11.100
40
54
ÄZ X N
(2 Dez.)
Kosten / N
(2 Dez.)
6.000
Aufgabe: Berechnen Sie die Selbstkosten pro Zimmerart.
(6)
6
Beispiele nach Mag. Herbert Gruber
© Mag. Reinhard Moser
Kostenrechnung.docx
- 34 -
Gemeinkostenzuschlag Speisen
60,00%
Gemeinkostenzuschlag Getränke
100,00%
Gesamtkosten Beherbergung
980.000
4.3.3.3
Hotel „Kniebiß“
Zimmeranzahl
40
15
10
Kategorie
I
II
III
Zimmerart
DZ
EZ
EZ
WES Frühstück 1,50,--, WES Abendessen € 3,40, NRA Verpflegung 120 %,
Bedienung 10,5 %, Ortstaxe 1,--
Einrichtungswert
30.400,-25.800,-25..200,--
Aufgabe:
1. Berechnen Sie die Selbstkosten pro Zimmerart.
2. Berechnen Sie den Abgabepreis für ein Zimmer der
Kategorie I mit Halbpension pro Person im Doppelzimmer.
Gesamtkosten Logis: 385.839,--; 360 Betriebstage, 70 % Auslastung,
Gewinnzuschlag Logis 30 %,
Zimmertyp
Anzahl
Zimmer
Bauwert /
Bett
Äquivalenzziffern (3
Dez.)
Belegungen
ÄZ X N
(2 Dez.)
Kosten / N
(2 Dez.)
DOPPEL
40
30.400
1
6.380
9.450,00
18,49
DOPPEL
15
25.800
0,529412
11.190
########
22,65
EINZEL
10
25.200
0,352941
15.410
########
24,32
Summen
50
61.890
########
4.3.3.4
Hotel „Biene Maja“
Zimmertyp
A
B
C
D
Anzahl
Zimmer
Anzahl
Bauwert / Bett
Betten
Äquivalenzziffern (3 Nächtigungen
Dez.)
ÄZ X N
(2 Dez.)
Kosten / N
(2 Dez.)
Gemeinkostenzuschlag Speisen
60,00%
12.000
Gemeinkostenzuschlag Getränke 100,00%
37.000
10.000
Gesamtkosten Beherbergung 786.000
60
42.000
17.000
30
60
46.000
19.000
90
150
15
15
31.000
15
15
30
1,000
58.000
Aufgabe: Ermitteln Sie die Kosten je Nächtigung.
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 35
4.3.4. Zuschlagskalkulation / Verpflegung/ Beherbergung
7
Diese kommt bei mehrstufigen Produktionsabläufen sowie heterogener Kostenverursachung zur Anwendung. Im Gegensatz zur Divisionskalkulation ist Ausgangspunkt
nicht der Gesamtkostenbetrag sondern die Kosten für das einzelne Stück. Hierbei ist grundsätzlich zwischen Einzel- und Gemeinkosten zu trennen.
4.3.4.1 Summarische Zuschlagskalkulation
Dabei werden alle Gemeinkosten über einen einzigen Zuschlagssatz verrechnet.
4.3.4.2 Differenzierende Zuschlagskalkulation
Es werden schon in der Kostenstellenrechnung mehrere Zuschlagssätze gebildet die dann zugeschlagen werden. Dies ermöglicht eine wesentlich genauere Kontrolle.
5 Kosten- und Leistungsrechnung zu Teilkosten (Deckungsbeitragsrechnung)
5.1 Begriff
Der Deckungsbeitrag (DB) wird bei der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung als Erlös minus variable Kosten.
definiert. Es ist jener Betrag der, zur Deckung der fixen Kosten sowie eines möglichen Gewinns übrig bleibt.
Dabei spielt es keine Rolle, ob der DB auf die Leistungseinheiten oder auf einen bestimmten Zeitraum bezogen wird.
Voraussetzung der Deckungsbeitragsrechnung ist allerdings eine Aufspaltung der Kosten in ihre fixen und variablen Bestandteile. Nur die variablen Kosten werden dem
Kostenträger zugeordnet. Ein Nachteil der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung ist allerdings, dass die Fixkosten als gesamter Block betrachtet werden, und so eine
weitere Differenzierung der Fixkosten nicht möglich ist.
Diesen Nachteil vermeidet die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung. Bei ihr wird versucht, durch mehrere Deckungsbeiträge eine differenzierte Betrachtung des
Fixkostenblocks zu ermöglichen.
5.2 Durchführung
Wie bei der Vollkostenrechnung werden zunächst durch zeitliche und betriebliche Abgrenzung die Kosten auf Basis der Daten der Finanzbuchhaltung ermittelt und
anschließend in fixe und variable Bestandteile zerlegt. Danach werden dann üblicherweise nur mehr die variablen Kosten im Rahmen der Kostenstellenrechnung auf
die Kostenstellen verteilt.
Muster:
Aufwand
Zeitliche
Betriebliche
Kosten
fixe
variable
KostenKostenlt. Fibu
Abgrenzung Abgrenzung
gesamt
Kosten
Kosten
stelle 1
stelle 2
(7)
7
vgl. Skriptum „Rechnen und Kalkulation“
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 36
5.3 Anwendungsbereiche
• Gewinnschwellenanalyse (Break-Even-Point)
Die Gewinnschwelle besagt uns, bei welcher Menge wir bei einem bestimmten
Kostenverlauf von der Verlust- in die Gewinnzone gelangen.
•
•
•
•
5.4 Berechnung
5.4.1. Einstufiges Direct-Costing
Gewinnmaximale Preis-Mengen-Kombination
Gewinnmaximale Absatzpolitik
Eigenfertigung oder Fremdbezug
Stufenweise Fixkostendeckung (mehrstufiges Direct Costing)
usw.
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 37
5.4.2. Mehrstufiges Direct-Costing
Kostenträgerbereich I
Kostenträgerbereich II
Kostenträgergruppe
Kostenträgergruppe
Kostenträger Kostenträger Kostenträger Kostenträger Kostenträger
A
B
C
D
E
Grundpreise
- variable Kosten
Deckungsbeitrag I
- Erzeugnisfixkosten
Deckungsbeitrag IISumme
- Erzeugnisgruppenfixkosten
Deckungsbeitrag III
- Bereichsfixkosten
Deckungsbeitrag IV
- Unternehmensfixkosten
Deckungsbeitrag V
5.4.3. Fixkostendeckungsrechnung
Die Fixkostendeckungsrechnung ist grundsätzlich aufgebaut wie das normale mehrstufige Direct-Costing aber dadurch gekennzeichnet, dass sie letztendlich alle
Kosten auf die Kostenträger verrechnet, also eigentlich keine Teilkostenrechnung mehr ist. Sie wird allerdings hier behandelt, da sie große Ähnlichkeiten mit dem
mehrstufigen Direct-Costing aufweist.
Kostenarten- und -stellenrechnung laufen wie bei der normalen Deckungsbeitragsrechnung ab. Der grundsätzliche Unterschied zeigt sich in der Kostenträgerrechnung,
in der eine Vollkostenkalkulation durchgeführt wird. Der wesentliche Unterschied ist, dass nicht der BAB mit seinen Gemeinkostenzuschlägen die Grundlage für die
Kalkulation darstellt, sondern die differenzierte Periodenerfolgsrechnung mit ihren einzelnen Deckungsbeitragsstufen.
retrograde Methode:
Preis pro Stück
- variable Kosten
Deckungsbeitrag I
- Erzeugnisfixkosten (in % vom DB I)
Deckungsbeitrag II
- Erzeugnisgruppenfixkosten (in % vom DB II)
Deckungsbeitrag III
- Bereichsfixkosten (in % vom DB III)
Deckungsbeitrag IV
- Unternehmensfixkosten (in % vom DB IV)
Nettoergebnis je Stück
© Mag. Reinhard Moser
Kostenrechnung.docx
progressive Methode
variable Kosten pro Stück
+ Erzeugnisfixkosten (als %-Satz der var. Kosten
Deckungsbeitrag I
+ Erzeugnisgruppenfixkosten (-„-)
Deckungsbeitrag II
+ Bereichsfixkosten („-„)
Deckungsbeitrag III
+ Unternehmensfixkosten
Deckungsbeitrag IV
+ Nettoergebnis pro Stück
= Stückpreis (Grundpreis)
- 38 -
5.5 Übungsbeispiele
5.5.1. Kostenartenrechnung M32
Kostenart
Kosten
lt. BÜB
variabler
Bestandteil
fixe
Kosten
WES Lebensmittel
538.000,--
100 %
WES Getränke
228.000,--
100 %
Energie
117.000,--
8,6 %
Personal
684.800,--
0%
Reinigung
64.000,--
10 %
Reparatur
100.000,--
20 %
Sonstige Kosten
900.000,--
0%
variable
Kosten
5.5.2. Kostenstellenrechnung Steinterrasse
Nur die variablen Kosten werden auf die Kostenstellen verteilt.
Fixkostenvariable
Kostenart
Kosten
anteil
Kosten
VerteilungsVerpflegung
schlüssel
WES Speisen
687.000
WES Getränke
302.800
Energie
238.000
61 %
Personal
889.000
100 %
Reinigung
84.600
45 %
32 : 68
Reparatur
56.000
50 %
28 : 72
597.300
100 %
Sonstige Kosten
Logis
21 : 79
Aufgabe:
Summe
Basis
---------------
var. Gemeinkosten/Speisen
var. Selbstkosten /Nächtigung
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 39
a) Erstellen Sie den BAB mit den
Kostenstellen Verpflegung und
Logis.
b) Errechnen Sie die variablen
Gemeinkosten pro Speise und
die variablen Selbstkosten pro
Nächtigung des vergangenen
Jahres, wenn 250.000 Speisen
abgegeben und 85.000
Nächtigungen gezählt wurden.
5.5.3. Darstellung der Problematik der Vollkostenrechnung
Ein Beherbergungsbetrieb hat folgende Daten für das Vorjahr zur Verfügung:
gesamte Fixkosten
300.000,-variable Selbstkosten pro Nächtigung
50,-Bettenanzahl
160
Betriebstage
180
Aufgabe:
Errechnen Sie die Selbstkosten pro Nächtigung bei Auslastungen von a) 45, b)65 und c) 85 %.
5.5.4. Mindestnächtigungszahl / Eibischzuckerl
Auszug aus dem BAB des Hotels Eibischzuckerl, Kostenstelle Logis:
Kostenarten
Gesamtkosten
Fixkosten
Var. Kosten
Energie
132.000,00
40.000,00
92.000,00
Wäsche
110.000,00
0,00
110.000,00
Badezusätze
18.200,00
0,00
18.200,00
Kalk. AfA
1.362.000,00
1.362.000,00
0,00
Summe Logis
1.622.200,00
1.402.000,00
220.200,00
Nächtigungspreis
110
Ortstaxe
8
Bedienungsgeld
10,5
Umsatzsteuer
10
Nächtigungen
18.840
geplante Nächtigungen
20.000
Fixkostenerhöhung
5%
Aufgabe:
Aufgabe
a) Berechnung des Grundpreises pro Nacht
b) Berechnung der var. Seko/Nächtigung
c) Berechnung des Deckungsbeitrags pro Nacht
c) Berechnung der Mindestnächtigungsanzahl
d) Kontrolle der Mindestnächtigungsanzahl
e) Wie hoch ist der Betriebserfolg, wenn 20000 N erreicht werden?(mit Fixkostenerh.)
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Lösung
Seite 40
5.5.5. Mindestauslastung / Sepperl
Aus der Kostenrechnung des Hotels „Sepperl“ ergeben sich für das Jahr 20.. folgende Daten:
Gesamtkosten Logis:
2.840.000
Fixkostenanteil:
90%
Variable Kosten:
10%
Nächtigungen im Jahr 20..:
10.519
Kapazität:
14.000
Ortstaxe:
3
Nächtigungspreis inkl. OT
130
Nächtigungen kommenden Jahr:
11.000
Umsatzsteuer:
10%
Fixkostensteigerung:
4%
Im Logisbereich sind ausschließlich Fixlöhner beschäftigt.
Aufgabe:
a) Berechnung des Grundpreises
b) Berechnung der variablen Kosten pro Nächtigung
c) Berechnung des DB pro Nächtigung
d) Berechnung der Mindestnächtigungszahl
e) Mindestauslastung
f) Berechnung des Mindestumsatzes zu Nettopreisen
g) Zeichnen Sie ein Diagramm mit folgenden Achsen (kv, Kf, Kg, E) und geben Sie
den Break-Even-Point an.
h) Wie hoch ist der Betriebserfolg im kommenden Jahr, wenn die Anzahl der
Nächtigungen auf 11.000 und die Fixkosten um 4 % steigen? Alle anderen Daten
bleiben unverändert.
i) Ein Reiseveranstalter garantiert bei einem Grundpreis von € 32,-- eine zusätzliche
Bettenauslastung (auf Basis von f) von 2000 Nächtigungen für das kommende Jahr.
Wie würde sich dieses Zusatzangebot auf den Betriebserfolg auswirken, wenn sich
die Personalkosten dadurch um € 18..000,-- erhöhen?
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Lösungen
Seite 41
5.5.6. Mindestauslastung / Sein oder Haben
Aus der Kostenrechnung des Hotels "Sein oder Haben " ergeben sich für das Jahr 20.. folgende Daten:
Gesamtkosten Logis:
Fixkostenanteil:
Variable Kosten:
Nächtigungen im Jahr 20..:
Kapazität:
Ortstaxe:
Nächtigungspreis inkl. OT
Nächtigungen komm. Jahr:
Umsatzsteuer:
Fixkostensteigerung:
Bedienungsgeld:
854.000
592.000
62.000
14.900
21.400
2,7
57
16390
10%
5%
0%
Aufgabe:
a) Berechnung der Mindestnächtigungszahl
b) Berechnung der Mindestfrequenz in %
c) Berechnung des Mindestumsatzes
d) Wie hoch ist der Betriebserfolg für das kommende Jahr, wenn die Nächtigungen
auf 16390 ansteigen und eine Fixkostensteigerung von 5 % stattfindet?
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Lösung
Seite 42
5.5.7. Angebotsbeurteilung Logis – Hotel Jammerschade
Ein Reiseveranstalter garantiert dem Hotel Jammerschade bei einem Angebotspreis von 18,-- € pro Nächtigung eine gesamte Auslastung von 80 % übers Jahr. Die
restlichen 20 % kann der Betrieb selbst verkaufen. Der Unternehmer schätzt, dass 10 % der Kapazität zu einem Preis von 40,-- verkauft werden können.
Ein Hotelier verfügt über folgende Zahlen:
Fixkosten Logis
408.000,-Angebotspreis (Grundpreis) / Nacht
18,--
Normalpreis pro Nächtigung
40,--
variable Kosten pro Nacht
7,--
Ortstaxe
1,--
Bettenanzahl
130
Öffnungstage
365
Die Bediensteten im Logisbereich sind Festlöhner.
Aufgabe:
a) Berechnen Sie den Deckungsbeitrag pro Nächtigung zum Normalpreis
b) Berechnen Sie den Deckungsbeitrag pro Nächtigung zum Angebotspreis
c) Berechnen Sie die Kapazität des Unternehmens
d) Berechnen Sie die Break-Even-Übernachtungen zum Angebotspreis.
e) Berechnen Sie den durch Annahme des Angebotes zu erzielenden gesamten DB.
f) Berechnen Sie die der Mindestauslastung entsprechende Zahl der Vollbelegstage.
g) Zeigen Sie die Lösung auch zeichnerisch. (Grobskala)
Lösung
5.5.8. Angebotsbeurteilung Logis - Hotel Klagnicht
Ein Verein ist bereit, pro Übernachtung € 15,-- zu bezahlen. Der Unternehmer verfügt über folgende Daten:
Verkaufspreis normal
variable Kosten pro Nacht
Ortstaxe
23,-5,20
1,50
Zum Zeitpunkt der Anfrage um 21 Uhr sind noch genügend Zimmer frei.
Aufgabe:
a) Soll dieses Angebot angenommen werden?
b) Errechnen Sie die Summe des Deckungsbeitrag, wenn 30 Leute zwei Nächte bleiben.
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Lösung
Seite 43
5.5.9. Angebotsbeurteilung Logis
Der Betriebsabrechnungsbogen des Hotels „Buntspecht“ zeigt folgende Zahlen:
Vollpensionserlöse zu Grundpreisen
3.250.000,-Gemeinkosten
1.196.000,-Wareneinsatz
1.300.000,-Nächtigungen
45.780
Die Gemeinkosten sind zu 75 % fix.
Aufgabe:
a) Berechnen Sie den Deckungsbeitrag für eine Nächtigung mit Vollpension.
b) Das Reisebüro „Super“ macht uns folgendes Angebot für den Monat Mai: Verkaufspreis für eine Nacht € 35,--. Die Bediensteten sind
Festlöhner. Es ist kein zusätzliches Personal notwendig. Soll das Angebot angenommen werden?
Lösung
5.5.10. Annahme oder Ablehnung eines Zusatzangebotes
In der Jännerlücke vom 10.1.- 20.1. ist unser Hotel "Madleine" schlecht ausgelastet. Eine Verbesserung dieser
Situation kann nur über eine Preisreduktion erreicht werden. Wir erhalten kurz vor Weihnachten ein Angebot des Reiseveranstalters „Alptours“ , welche € 27,-- inkl. OT
pro Nächtigung bietet. Dafür würde er die fragliche Periode
mit 25 Personen auslasten. Es müsste kein zusätzliches Personal aufgenommen werden.
Aufgabe:
a) Berechnen Sie den Grundpreis, wenn 1,-- Ortstaxe und 0 % Bedienungsgeld verrechnet werden.
b) Berechnen Sie den gesamten erzielbaren Deckungsbeitrag, wenn die variablen Gemeinkosten pro Nächtigung € 17,-- betragen.
Annahme oder Ablehnung eines Angebotes
Die Direktion eines Wintersporthotels „Schattseite“ will die unbefriedigende Auslastung in der Zeit vom 7. Jänner bis
21. Jänner verbessern und überprüft daher das Angebot eines Reiseveranstalters.
Nächtigungspreis mit Frühstück
Bedienungsgeld:
Ortstaxe:
UST:
Belegung in Tagen:
Betten:
variable Selbstkosten gesamt:
25,00
10,5
1,00
10
14
30
14,00
kein zusätzliches Personal
Aufgabe: 1) Berechnung des Grundpreises pro Nächtigung
2) Berechnung des Deckungsbeitrags für 1 Person pro Nächtigung
3) Berechnung des gesamten erzielbaren Deckungsbeitrags
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Lösung:
Seite 44
Lösung
5.5.11. Annahme oder Ablehnung eines Angebotes
Aus der Kostenrechnung des Ferienhotels „Untersberg“ werden folgende Daten entnommen:
Fixkosten Logis:
191.520
var. Seko/Nächtigung
14
Nächtigungspreis
90
Ortstaxe
2
Bedienungsgeld
0
Umsatzsteuer
10
Kapazität
4300
Aufgabe:
a) Berechnung des Grundpreises
b) Berechnung des DB/Nächtigung
c) Berechnung der Mindestnächtigungszahl
d) Berechnung der Mindestfrequenz
Lösung
5.5.12. Annahme oder Ablehnung eines Angebotes
Aus der Verpflegungsabteilung des Hotels „Kummerfalte“ sind folgende Daten bekannt:
Ein Reiseveranstalter macht uns folgendes Angebot:
Er würde an 60 Tagen pro Jahr mit 80 Personen zum Speisen kommen und bezahlt einen Menüpreis von € 6,-(GP). Er verlangt weiters zwei Freiplätze. Der Wareneinsatz eines Menüs beträgt € 2,15. Das Bedienungsgeld
beträgt 10,5 %. Es wäre kein zusätzliches Personal erforderlich.
Der Soll-Nettorohaufschlag beträgt 120 %.
Aufgabe
a) Berechnen Sie den Abgabepreis pro Menü nach der Vollkostenrechnung.
b) Berechnen Sie den Deckungsbeitrag pro Menü auf Basis von € 6,--.
c) Berechnen Sie den erzielbaren Gesamtdeckungsbeitrag bei Annahme des Angebots.
d) Berechnen Sie das Betriebsergebnis ohne Zusatzgeschäft.
e) Berechnen Sie das Betriebsergebnis mit Zusatzgeschäft.
f) Welche Entscheidung über das Zusatzgeschäft auf Vollkostenbasis und welche auf Teilkostenbasis zu treffen?
Gesamtkosten Küche
Variable Gemeinkosten
Variable Einzelkosten (WES)
fixe Kosten
Anzahl der verk. Mahlzeiten
Erlöse zu Grundpreisen
g) Es wird angenommen, dass die Reisegruppe im Durchschnitt pro Person (78) eine Flasche Mineralwasser zu einem
Bruttoverkaufspreis von € 2,-- konsumieren wird. Der Wareneinsatz dafür beträgt € 0,95. Berechnen Sie den Grundpreis des
Getränks.
h) Berechnen Sie den Deckungsbeitrag pro Getränk.
i) Wie wirkt sich dieser Zusatzverkauf auf das Betriebsergebnis aus?
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 45
Lösung
200.000,-25.000,-75.000,-100.000,-29.500
210.000,--
5.5.13. Angebotsbeurteilung / Mimi
Aus der Analyse der Kosten für den Verpflegungsbereich des Hotels „Mimi“ sind uns folgende Daten bekannt:
Gesamtkosten Küche
249.500
Variable Gemeinkosten
57.500
Einzelkosten
100.000
fixe Kosten
92.000
Erlöse zu Grundpreisen
246.740
Anzahl verkaufter Mahlzeiten
28.600
Wir erhalten folgendes Angebot: 80 Personen würden an 80 Tagen im Jahr zum Mittagessen kommen. Es wurde das gewünscht Menü bereits kalkuliert. Bei einem
Wareneinsatz von 2,25 wird ein Nettoerlös von € 5,25 erzielt.
Die Angestellten sind alle Festlöhner. Es ist kein zusätzliches Personal erforderlich.
Aufgabe:
Aufgabe
a) Berechnen Sie den Deckungsbeitrag pro Menü auf Basis der Vollkostenrechnung.
b) Berechnen Sie den erzielbaren Deckungsbeitrag pro Angebotsmenü und beurteilen Sie, ob das Angebot angenommen werden soll.
c) Berechnen Sie das Betriebsergebnis ohne Zusatzgeschäft.
d Berechnen Sie das Betriebsergebnis mit Zusatzgeschäft.
e) Zu welcher Entscheidung führen diese Zahlen?
f) Würde sich Ihre Entscheidung ändern, wenn zusätzlich eine Aushilfskraft für täglich 2,5 Stunden eingesetzt wird und die Kosten pro Stunde inkl.
aller Nebenkosten bei € 13,-- liegen?
5.5.14. Berechnung der Mindestkonsumation im Verpflegungsbereich / City
Im Kaffeehaus „City“ stehen Ihnen zur Berechnung der Mindestzahl an Gästekonsumationen (Anzahl der Gedecke) folgende Daten zur Verfügung:
Durchschnittliche Konsumation: (zu Grundpreisen)
4
Variable Kosten:(WES)
1,2
Fixkosten:
24.600
Aufgabe:
a) Berechnung der Mindestanzahl von Konsumationen zu Grundpreisen
Lösung
b) Berechnung des Mindestumsatzes zu Grundpreisen
c) Kontrolle des Mindestumsatzes zu Grundpreisen
d)
Welcher Mindestumsatz ist erforderlich, wenn man einen Gewinn von
€ 30.000,-- erzielen will?
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 46
Lösung
5.5.15. Berechnung der Mindestkonsumation im Verpflegungsbereich
Im Kaffeehaus „InterCity“ stehen Ihnen zur Berechnung der Mindestanzahl an Gästekonsumationen
(Anzahl der Gedecke) folgende Daten zur Verfügung:
Aufgabe:
Durchschnittliche Konsumation: (GP)
12,-a) Berechnung der Mindestanzahl von Konsumationen
Variable Selbstkosten:(WES)
3,50
b) Berechnung des Mindestumsatzes zu Grundpreisen
Fixkosten:
15.400,00
c) Kontrolle des Mindestumsatzes
d) Welcher Mindestumsatz ist erforderlich, wenn man einen Gewinn von €
40.000,-- erzielen will?
5.5.16. Artikelerfolgsrechnung Speisen / Schweinsbratenwirt
Kartenpreis
Grundpreis
WES je
Stück
DB je
Stück
Verkaufte
Portionen
WES
gesamt
Db
gesamt
Reihung
Speisen
Wiener Schnitzel
11,50
3,20
420
Schweinebraten
9,90
2,70
1.860
12,30
3,50
580
Spaghetti
5,50
1,10
940
Filetspieß
17,80
5,30
280
Rahmschnitzel
Summe
Bedienungsgeld (%):
UST (%):
Fixkosten:
DB Getränke:
 Mag. Moser Reinhard
10,50
10,00
24.420,00
14.200,00
Aufgabe:
a) Berechnen Sie die Deckungsbeiträge für die einzelnen Speisen und reihen Sie die Artikel.
b) Berechnen Sie den Betriebserfolg, wenn der DB für Getränke mit € 14.200,-- errechnet wurde und fixe
Kosten in Höhe von € 24.420,-- anfallen.
c) Berechnen Sie den durchschnittlich erzielten Rohaufschlag.
Kostenrechnung.docx
Seite 47
Lösung
5.5.17. Artikelerfolgsrechnung Speisen / Gasthof Windladen
Speisen
Karten-preis
Grundpreis
WES
je Stück
DB
je Stück
Verkaufte
Portionen
WES
gesamt
DB gesamt Reihung
Menü I
7,00
2,50
3600
13909
Menü II
8,00
2,00
2100
11073
Toast
5,50
2,10
2420
7018
11,00
3
1980
13860
Wiener Schnitzel
45860
Summe
Selbstbedienungsrestaurant
Bedienungsgeld: (%)
0
USt.:(%)
10
Fixkosten:
33.600
DB Getränke
11.620
Aufgabe:
a) Berechnen Sie die Deckungsbeiträge für die einzelnen Speisen und reihen Sie sie
nach dem erzielten Deckungsbeitrag gesamt.
b) Berechnen Sie den Betriebserfolg, wenn der Deckungsbeitrag für Getränke mit €
11.620,-- errechnet wurde und fixe Kosten in Höhe von € 33.600,-- anfallen.
c) Berechnen Sie den durchschnittlich erzielten Deckungsbeitrag pro verkaufter Portion.
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Lösung
s. Tabelle
23.880,00
189,33
Seite 48
5.5.18. Artikelerfolgsrechnung Getränke – Gasthof Unfassbar
Getränke
Kartenpreis
Grundpreis
WES je
Stück
DB je
Stück
Verkaufte WES
Menge gesamt
Apfelsaft
2,00
0,80
1420
Mineralwasser
2,50
0,60
1960
Bier "Pils"
2,90
1,20
820
Flaschenwein "Floh"
25,00
7,00
480
Bedienungsgeld (%):
UST (%):
Fixkosten:
DB Speisen
10,50
20,00
26.200,00
25.600,00
DB
gesamt
Reihung
1.005,78
2.519,32
809,36
5.689,77
Aufgabe:
a) Berechnen Sie die Deckungsbeiträge für Getränke und reihen Sie die Artikel nach dem DB.
Lösung
b) Berechnen Sie den Betriebserfolg, wenn der Deckungsbeitrag für Speisen mit € 25.600,-- errechnet wurde und fixe Kosten in Höhe von €
26.200,-- anfallen.
c) Berechnen sie den durchschnittlichen Nettorohaufschlag .
5.5.19. Preisdifferenzierung Wilderer
Der Preis einer Brettljause beträgt auf der Wilderer-Schihütte beträgt € 8,50. Der Wareneinsatz dafür € 1,80.
Wir verkaufen pro Saison 2100 Stück. Das Personal macht den Vorschlag, den Preis auf € 6,50
zu senken, weil dann vermutlich 3200 Stück verkauft werden könnten.
Soll-Netto-Rohaufschlag 115 %; Bedienungsgeld 15 %. Bei den Küchenleistungen sind keine
sonstigen variablen Kosten zu berücksichtigen.
Aufgabe:
a) Berechnen Sie den Deckungsbeitrag pro Brettljause bei 8,50 Verkaufspreis.
b) Berechnen Sie den bei 8,50 erzielbaren gesamten Deckungsbeitrag.
c) Überprüfen Sie den Vorschlag des Personals und entscheiden Sie, ob eine Preissenkung durchgeführt werden soll.
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 49
Lösung
5.5.20. Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung (Mehrstufiges Direct-Costing)
Unser Hotel ist ein Kur- und Sporthotel der 4*-Kategorie mit eigenem Golfplatz. Vom Controller wurde der Betrieb wie folgt gegliedert:
variable Kosten
fixe Kosten
Grundpreise
Mengen
Kostenträgerbereich I: Hotel
5.500.000,-Kostenträgergruppe 1: Verpflegung
3.000.000,-Kostenträger A:
Speisen
7.000.000,-2.000.000,-17.000.000,-211.700
Kostenträger B:
Getränke
4.000.000,-1.000.000,-13.000.000,-365.000
Kostenträgergruppe 2: Logis
15.000.000,-Kostenträger C:
Nächtigung
2.000.000,-7.000.000,-45.000.000,-91.250
Kostenträgerbereich II: Sport und Kur
2.200.000,-Kostenträgergruppe 3: Sport
4.000.000,-Kostenträger D:
Sauna
1.000.000,-1.000.000,-4.000.000,-27.000
Kostenträger E:
Tennis
2.000.000,-5.000.000,-10.000.000,-45.000
Kostenträger F:
Golf
1.000.000,-5.000.000,-6.000.000,-12.000
Kostenträger H:
Hallenbad
500.000,-4.000.000,-2.000.000,-28.500
Kostenträgergruppe 4: Kur
2.000.000,-Kostenträger I:
Massagen
1.200.000,-3.000.000,-9.000
Kostenträger J:
900.000,-200.000,-3.000.000,-10.000
Moorpackungen
Kostenträger K:
Inhalation
700.000,-200.000,-1.500.000,-6000
Gesamtunternehmen
15.300.000,-Aufgabe:
a) Ermitteln Sie die einzelnen Deckungsbeiträge in € und in %.
b) Aufgrund einer Marktanalyse versuchen wir zusätzlich Squash in unser Programm aufzunehmen.
Es kann pro Stunde und Court mit einem Nettoerlös (Grundpreis) von 35.-- gerechnet werden. Errechnen Sie das Nettoergebnis pro Einheit, wenn
von den selben Werten wie bei Tennis auszugehen ist. (Fixkostendeckungsrechnung) Die variablen Kosten pro Einheit sind 0,--.
 Mag. Moser Reinhard
Kostenrechnung.docx
Seite 50
HOTEL PLANÖTZENHOF
Unternehmen
Kostenträgerbereich
Kostenträgergruppe
Kostenträger (Produkte)
VERPFLEGUNG UND
LOGIS
I
II
Speisen
Getränke
Nächtigung
SPORT UND GESUNDHEIT
III
Sauna
Tennis
IV
Golf
.................
Hallenbad Massagen
Moorbad
Inhalation
Erlöse
17.000.000 13.000.000
45.000.000
4.000.000 10.000.000
6.000.000
2.000.000
3.000.000
3.000.000
1.500.000
500.000
1.200.000
900.000
700.000
-
1.500.000
1.800.000
2.100.000
800.000
-
200.000
200.000
-
4.000.000
2.500.000
1.800.000
1.900.000
600.000
- variable Kosten
7.000.000
4.000.000
2.000.000
1.000.000
2.000.000
1.000.000
10.000.000
9.000.000
43.000.000
3.000.000
8.000.000
5.000.000
2.000.000
1.000.000
7.000.000
1.000.000
5.000.000
5.000.000
8.000.000
8.000.000
36.000.000
2.000.000
3.000.000
-
= DB I
- produktfixe Kosten
= DB II
- Gruppenfixkosten
3.000.000
15.000.000
4.000.000
2.000.000
13.000.000
21.000.000
1.500.000
2.300.000
= DB III
- Bereichsfixkosten
5.500.000
2.200.000
28.500.000
1.400.000
= DB IV
Unternehmensfixkosten
15.300.000
= DB V
11.800.000
© Mag. Reinhard Moser
Kostenrechnung.docx
- 51 -
6 Plankostenrechnung
Die Plankostenrechnung dient dazu, Sollvorgaben zu ermitteln um anschließend eine effiziente Kontrolle sowie mit den ISt-Daten zu ermöglichen. (Soll-Ist-Vergleich)
Man ermittelt mit Hilfe von Planmengen und Planpreisen die Plankosten.
(wird weiters hier nicht näher behandelt)
6.1 Übungsbeispiele
6.1.1. Hotel „Planspiel“
Ein Hotel hat für die Abrechnungsperiode folgende Zahlen geplant:
Aufgabe:
1. Errechnen Sie die Preisabweichung
2. Errechnen Sie die Beschäftigungsabweichung
3. Errechnen Sie die Leerkosten
Plannächtigungen:
Istnächtigungen:
Gesamte Nächtigungskapazität
Plankosten pro Nacht im Durchschnitt:
Istkosten pro Nacht im Durchschnitt:
Fixkosten der Abrechnungsperiode:
variable Plankosten pro Nacht:
15.300
14.500
20.000
75,-85,-1.730.000,-10,--
Berechnung
Ergebnis
Berechnung
Ergebnis
Preisabweichung
Beschäftigungsabweichung
Leerkosten
6.1.2. Hotel „Preiselbeer“
Ein Hotel hat für die Abrechnungsperiode folgende Zahlen
geplant:
Plannächtigungen:
17.600
Istnächtigungen:
15.500
Gesamte Nächtigungskapazität
20.000
Plankosten pro Nacht im Durchschnitt:
55,00
Istkosten pro Nacht im Durchschnitt:
50,00
Fixkosten der Abrechnungsperiode:
variable Plankosten pro Nacht:
Gesamte Plankosten:
.
560.000,00
17,00
1.834.560,00
Preisabweichung
Beschäftigungsabweichung
Leerkosten
Aufgabe:
1. Errechnen Sie die Preisabweichung
2. Errechnen Sie die Beschäftigungsabweichung
3. Errechnen Sie die Leerkosten
 Mag. Reinhard Moser
Kostenrechnung.docx
Seite - 52 -
6.1.3. Restaurant „Günstig“
Der Controller eines Restaurants hat folgende Daten zur Verfügung und versucht mit Hilfe der Plankostenrechnung die gefragten Abweichungen zu analysieren.
Aufgabe:
geplante Gedecke
75.000 a) Errechnen Sie die Preisabweichung
tatsächlich verkaufte Gedecke
57.000 b) Errechnen Sie die Beschäftigungsabweichung
Plan-WES pro Gedeck
5,00
IST-WES pro Gedeck
6,00
geplante variable Gemeinkosten pro Gedeck
2,00
tatsächliche variable Gemeinkosten pro Gedeck
1,50
Preiserhöhungen beim Einkauf (WES)
+3%
Fixkosten der Abrechnungsperiode
200.000,--
Berechnung
Ergebnis
Preisabweichung der Istbeschäftigung
Beschäftigungsabweichung
(verrechnete Plankosten - Sollkosten)
Leerkosten
Verbrauchsabweichung
 Mag. Reinhard Moser
Kostenrechnung.docx
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