CD Detlef Jockel „123-Wir singen mit“
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CD Detlef Jockel „123-Wir singen mit“
CD Detlef Jockel „123-Wir singen mit“ - „Ich sing ein Lied!“ _________________________ Inhalt: - Planungen - Inspirator - Lieder I - Lieder II - Fazit - Grundinformationen _________________________ Sing-Sang liebe Freunde von seichter Musik, „Papa, Kinderlieder!“ Och nö! „Können wir nicht nur ganz kurz meine Musik hören?“ – Im Rückspiegel erkenne ich das bestimmt Kinder-Kopfschütteln: „Ähäh!“ Mein Sohn lässt sich nicht so leicht hinters musikalische Licht führen. Auf unserer zweieinhalbstündigen Autofahrt läuft die CD mit den vielen Kinderliedern rauf und runter. Mittlerweile zum fünften Mal. Heimlich habe ich nach Ablauf dieser einen Alltags-Radiosender eingestellt, in der Hoffnung, meine Ohren mit etwas Humanerem beschallen zu können. Mission gescheitert! Es will mir einfach nicht gelingen „Hänsel und Gretel“, „Ringel-Ringel-Reihe“ und „Alle Meine Entchen“ gegen den angenehmen Sound eines Radiosenders einzutauschen. Verschwörerisch verdrehe ich die Augen, während ich zum sechsten Mal den Abspielmechanismus des CD-Spielers aktiviere und somit die geschasste „Papa-Musik“ wegdrücke… ===Planungen=== Tief im Inneren meines Herzens weiß ich, dass hier zig lesende Mütter und Väter bestätigend mit dem Kopf nicken werden. Ja, so war es auch bei uns! Irgendwie müssen wir Eltern auch da durch! Die Lütten bestimmen nicht nur unseren Alltag, sie dirigieren uns sogar durch ihre Musik. DJen uns sozusagen aus dem Kindersitz heraus. Das Schlimmste: Wir haben ihnen diesen musikalischen Beitrag zugeteilt, geschenkt, zukommen lassen. Die Kleinen sozusagen dazu animiert, uns später damit auf den zartesten Nerv zu gehen, den man als Elternteil eben so haben kann. Während also die Chöre das Leid von „Dornröschen“ beklagen, den „Biba-Butzemann“ durch den Kreis zurren, dem Fuchs verbieten die Gans zu stehlen, und dem Zuhörer ein weiteres Mal die Geschichte vom auswandernden Hans erzählen, beschließe ich, künftig einen gewissen Vorrat an musikalischer Abwechslung im Auto parat zu haben. Wieder in heimischen Gefilden angelangt, setze ich mein Vorhaben sofort um. Wandere zur amazonischen Vielfalt und downloade mir die erstbeste Kindermusik, die mir als sinnvoll erscheint. Wie wohl bei Jedermann trifft die erste Wahl zumeist auf den Experten aller Kinderlieder: Rolf Zuckowski. Doch irgendwie erinnere ich mich an vergangene Zeiten. Als dessen Weihnachts-CD irgendwann bei uns lief und mein Sohnemann auf eine zwingende Alternative bestand. Daher ist dieser Macher wohl vorerst abgeschrieben. Vielleicht waren es die tanzenden, verkleideten Kinder auf dem Cover der CD. Vielleicht aber auch der Hinweis auf „Lern-, Spiel- und Spaßlieder“. Oder einfach pures Glück für den Liedermacher Detlev Jöcker, dass ich mich für seine Scheibe „123 – Wir singen mit“ entschieden habe. Zumal ich (schämenderweise) von Selbigem noch nie etwas vernommen habe. Sozusagen fand hier ein Risikokauf meinerseits statt. Angesichts meiner Eile, den recht hoch gelobten Rezensionen sowie der im Vorwege angehörten Vorschau der Titel konnte ich nicht anders. Möge das Schicksal seinen Lauf nehmen! Auf dass sich der Lütte für diese poppigere Investition von musikalischem Eifer empfänglich zeigt. Und: Vielleicht auch ich zum Zuge komme. Für € 11,00 presse ich den Downloadbutton. ===Inspirator=== Um hier nicht großkotzig den Quizmaster abzugeben, findet ihr hier einen Link zum Macher dieser Scheibe. Detlev Jöcker. Ist nicht allzuviel was darüber zu erfahren ist, aber zumindest hat man mal ein Bild über das unbekannte Kinderliederschreiberwesen. Hier also der Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Detlev_J%C3%B6cker ===Lieder I=== Gleich am folgenden Tag greife ich die Gelegenheit beim Schopfe. Vorsorglich die Daten auf einen Rohling gepresst stopfe ich Selbigen in den CD-Spieler. Sicherheitshalber belasse ich den Vorgänger im Wagen. Nur falls… Gespannt werbe ich bei meinem Thronfolger für den Neuankömmling, nachdem dieser wieder einmal sein Recht auf Kinderlieder einfordert. „Pass mal auf, Papa hat hier was Neues!“ Schon plärrt die Scheibe los… 1. „Guten Morgen“ (2:07) Seichte Musik ringelt die kleinen Leute wach. So singt Detlev Jöcker ein nettes Guten-MorgenLiedchen, in dem sich die rechtschaffende Frage gestellt wird, ob die Nacht auch wirklich gut war. Man begrüßt den neuen Tag. Die Zeilen des Liedes sind nicht sonderlich inspirierend, da sich Strophen und Refrain wiederholen. Dafür aber sind die gewählten Instrumente im Hintergrund nett arrangiert. So musizieren neben dem Klavier eine Oboe sowie eine Akustikgitarre den morgendlichen Sonnenaufgang. Ein nettes, unkompliziertes Lied, perfekt für den musikalischen Einstieg. Mehr allerdings auch nicht. Neugierige können sich das Liedchen über diesen Link mal anhören: http://www.youtube.com/watch?v=0m-_JXtSI4g 2. „Das Minimonster“ (3:42) Dass ein Saxophon eine bestimmte Stimmung in den Raum wirft, dürfte allmählich jeder begriffen haben. Ob Techno, Schlager oder Volksmusik – überall wird dieses Instrument erfolgreich angewandt. Auch Detlef Jöcker hat das erkannt und in diesem Lied eingebunden. Zudem paukt eine Pauke durch den Rhythmus, was dem Ganzen nicht nur einen lustigen Klang verleiht, sondern den Zuhörer regelrecht animiert mit dem Fuße aufzustampfen, beziehungsweise den Gelüsten des „Minimonsters“ zu folgen. So will es tanzen, hüpfen oder mit dem Fuß aufstampfen – jeder Wochentag wird zu einem kleinen Erlebnis. Das Lernziel ist klar: Wochentage spielerisch lernen. Mit einem flotten Rhythmus, bei dem man mit muss! Tolles Lied! 3. „Ich sing ein Lied“ (4:10) Kennt ihr das? Man hört einen Song und ist absolut begeistert davon. So einer ist „Ich sing ein Lied“. Es ist aber nicht der leichte Beat oder der absolut einfache Text der mich begeistert, sondern das Drumherum. So wird „Ich sing ein Lied“ komplett von Kindern gesungen. Die Strophen sind leicht zu merken, denn auch hier wiederholt man sich. „Ich sing ein Lied, denn ich bin froh. Ich sing ein Lied und das geht so!“ Der Refrain stützt sich auf simpelste Vokale und Geräusche des kindlichen Alltags. „Zickezackezuck“, „Ooaaoooaa“ oder „Quackquackquack“. Unglaublich, wie toll das Lied voll aufgedreht im Auto (allerdings ohne Kind) klingt. Ein absolutes Gute-Laune-Lied! Für mich die Nummer eins auf diesem Album! Lust auf Gute Laune? Hier ist der Link: http://www.youtube.com/watch?v=A5Zvo2m-LyQ 4. „Der Hampelmann“ (2:20) Es kommt Stimmung auf. Die Klampfen klingen, das Akkordeon quetscht, das Klavier tingelt. Hinzu kommt der Ufftata-Takt, der eigentlich kein Kind auf seinem Stuhl festhalten dürfte. Ein absoluter Tanzgarant auf jeder Kinderparty. In dem Lied geht es darum, dass der Hampelmann irgendwie Flöhe im Hintern hat und am Liebsten draußen Tanzen möchte. Doch nicht immer spielt das Wetter mit. Mal regnet es, scheint die Sonne oder ein Gewitter zieht vorbei. Und dem Hampelmann bleibt nichts anderes übrig, als bei seiner Frau zu bleiben, die offensichtlich auch als Schutzpatron, beziehungsweise beste Freundin dient. Das Lied weckt nicht nur Tanzgefühle, sondern wird auch hervorragend durch eine Sängerin interpretiert, deren Namen ich leider Gottes nirgends entdecken konnte. Sie verleiht dem Lied das gewisse Gefühlsleben des Hampelmanns. Und das grandios. Tolle Wahl, Herr Jöcker! 5. „Auf dem Bauernhof“ (2:57) Wieder führen ein schneller Beat sowie ein Saxophon zum Erfolg des Liedes. Man könnte fast meinen, dass ein Country-Stil verarbeitet wurde. Klavier, Schlagzeug, Rassel führen ebenso das Zepter an, wie Saxophon und E-Gitarre. Das Besondere daran ist, dass der Refrain rein musikalischer Natur ist, während die Strophen einfach gestrickt sind und von Kindern interpretiert werden. So geht es im Grunde genommen lediglich darum, dass junge Tiere genau dieselben Laute von sich geben wie die alten. Sprich: Eine junger Hund macht Wau-Wau, ebenso wie sein großes, älteres Pendent. Womit der Lerneffekt wieder gegeben ist und die Kleinsten unter uns unter fußwippenden Klängen wissen, dass Größe und Alter nicht immer unterschiedlich sein muss. 6. „Di di di dip dip“ (3:00) Die Rechnung ist einfach: Name des Liedes = Refrain. Auch wenn der Dreiviertel-Takt einen gewissen Rhythmus durch die Knochen jagt, ist hiermit kein einzigartiger Durchbruch gelungen. Aber das soll er auch nicht, denn es kommt auf den Sinn des Songs an, der definitiv gegen ist. Detlef Jöcker zieht es nun in Richtung Fremdsprache. Was liegt in der heutigen Zeit näher als das klassische Englisch? Nix. Und so geht der Liedermacher das Thema an, in dem gewisse StandardGegenstände und Tiere des Alltags in die Strophen eingebunden und zeitgleich mit der Übersetzung geliefert werden. Positiv: Allein durch den einfachen Zusatz: „Das kannst du gut behalten, dass weißt du nun genau!“ prägen sich die genannten Individuen samt Verdolmetschung ins kindliche Hirn ein. Zudem wiederholt Jöcker jeden Gegenstand, bevor er einen neuen nennt. Das Prinzip des „Kofferpackens“. Tolle Idee, aber für meinen noch viel zu jungen Sohnemann unbedeutend. Aber hört euch das Liedchen gern einmal an: http://www.youtube.com/watch?v=XPuEMQ9ZZS4. 7. „Ist das nicht schick?“ (3:19) Auch das Thema „Fasching“ darf natürlich nicht vergessen werden, auch wenn es in „Ist das nicht schick?“ nicht zwingend erwähnt wird. Während der lockere Beat durch das Lied klimpert, singt der Kinderchor über gefundene alte Klamotten, die wunderbar zum Verkleiden animieren. Ob als Frau Holle, Zauberer, Polizist oder Fee – alte Kleidung kann echt zu was nütze sein. Das Lied ist nun nicht aus einem künstlerischen Hochglanzleistungstag des Liedermachers entstanden, aber es ist okay. Und ein indirektes Pfeifen entgeht einem immer wieder; gerade dann, wenn der letzte feenähnliche Klang des Liedleins verstummt ist… Zwischenfazit: Im Leben hätte ich nie gedacht, dass mich eine CD mit Kinderliedern dermaßen in Wallung bringt, dass ich es bin, der meinen Sohn dazu überredet, die Kinderlieder anzustimmen. Sogar in Kindersitzleeren Zeiten muss ich die Scheibe einfach mal einlegen, um mich in Stimmung zu schunkeln. Natürlich spielt Lied Nummer drei eine nicht gerade untergeordnete Rolle! ===Lieder II=== 8. „Herr Pumpernickel“ (2:27) Musikalisch gesehen, ist „Herr Pumpernickel“ ein taktvoller Ohrwurm. Während das Klavier den Vorsitz übernimmt, flummieren zig andere Instrumente wie eine Flöte , eine Trommel oder Violinen durch´s Lied. Sie projizieren den jeweiligen Akt wieder, den der Held des Liedes, welcher offensichtlich den Namen eines Brotes geerbt hat, vollzieht. Wie beim „Hampelmann“ schlummern die Hummeln in dessen Unterbüchs, die ihn immer wieder zu irgendwelchen Tätigkeiten animieren. So will „Herr Pumpernickel“ tanzen, klatschen, malen, essen, ja sogar zum Kochen gelüstet es ihn. Besonders auffällig sind die stetigen Wiederholungen der jeweiligen Aktivitäten des Herrn P., die dem Lied in der Tat den gewissen Reiz verleihen. Selbstverständlich ist dadurch der Lerneifer der Kinder geweckt. 9. „Papperlapapp“ (2:55) Dass Detlev Jöcker seinen Liedern prominente Figuren einverleibt dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein. In „Papperlapapp“ darf der Kasper seinen Senf dazu geben. Wieso auch nicht? Jedes Kind kennt die oberwitzige Handpuppe aus dem Theater, kann sie sich lebhaft vorstellen. Somit gelingt es Jöcker piepeleicht die Vorstellungskraft zu animieren und die hungrigen Vorlieben des Kaspers darzustellen. Im Raggy-Rhythmus ist auch das „Papperlapapp“ ein gravierender Mittelpunkt, da sich hierauf die Speisen reimen. Effekt: Reimen. Auch hier treffen es die typischen Wiederholungen der Verse auf den Punkt. Während Jöcker die Strophen singt, wiederholen Kinder diese. Kasper hat also nicht nur recht bekannte Lieblingsgerichte; sie sind zudem auch noch bildlich sichtbar. Ansonsten spielt das Lied keine sonderliche Einheit in der Ohrwurm-Abordnung. 10. „Wischi, wischi, waschi“ (3:32) Wie wahrscheinlich auch alle Kinder dieser Welt schwimmt mein Sohn super gern in den Sphären der heimischen Badewanne, spielt mit Eimer, Schiffchen und sogar dem Waschlappen. Nur das mit dem ursprünglichen Grund dieses Vorhabens kann sich der Kleine nicht so wirklich anfreunden. Ebenso hapert es beim Zähneputzen, dessen Wichtigkeit weitaus mehr unterschätzt wird als von uns Größen. Da kommt das Lied hier wie gerufen. Während der Titel mit der Thematik weniger überraschend übereinstimmt, verblüfften mich die karibischen Klänge des Liedes. Nach den doch bekannteren Rhythmen des Albums ist das eine passende, aber auch abwechslungsreiche Variante. Dazu gibt es übrigens auch noch einen süßen Tanz, den Detlev Jöcker auf Youtube präsentiert: http://www.youtube.com/watch?v=1s20hVqrfKM. Bleibt nur abzuwarten, wann mein Lütter diesen Tanz akzeptiert 11. „Im Topf ist die Suppe“ (2:32) Die Zeit zum Schunkeln ist gekommen. Seemännisch fachsimpelt ein Akkordeon rhythmisch durch das Lied. Im Zweiviertel-Takt. Die Akustik-Gitarre hilft ihm dabei, einen annehmlichen Schliff in den Chanson zu bringen. Und wieder kommt eine erstaunliche Abwechslung ins Spiel, die im Auto einen kleinen Schunkel-Hype auslöst. Sinn des Liedes ist keineswegs ein Kochbuch, sondern die erklärenden Worte auf die Frage: „Wo ist was?“. Hierbei stürzt man sich auf den Unterschied zwischen Groß und Klein sowie auf Verniedlichungen. So ist beispielsweise die Puppe im Korb, das Püppchen im Körbchen. Ein Loch in der Hose, ein Löchlein im Höschen. Die Wust ist in der Dose, das Würstchen im Döschen. Jocker setzt hier wieder auf die täglichen Utensilien des kindlichen Alltags, die mit legerem Witz sowie bildlichem Ablauf gesegnet sind. Schönes Lied. 12. „Das ABC-Lied“ (3:34) Während wir daheim unserem Kleinen beim Zähneputzen das berühmte „ABC-Lied“ vorsingen, um dem Vorgang einen geeigneten Zeitrahmen zu geben, gibt es offensichtlich noch weitere Methoden, den Kindern das Alphabet beizupuhlen. Detlev Jöcker versucht dies hier mit tiefen technischen Klängen, in dem der Bass einen gewissen Takt vorgibt, der leicht an eine Techno-Variante erinnert. Besonders beim Start des „ABC-Liedes“ offeriert der Liedermacher diesen Stil. Im Duett (diesmal ohne Kinder) reimt Jöcker mit seiner weiblichen Begleitung die einzelnen Buchstaben des Alphabets durch. Statt aber (wie bei anderen Lieder üblich) die jeweiligen Lettern mit Objekten zu verbinden, versucht es der Liedermacher mit dem nicht so beliebten Kranksein. So tut der Kopf weh, man kocht sich einen Tee und geht in das weiche, warme Bett. Wieder werden die einzelnen Strophen, Buchstaben und Reime wiederholt. Im Grunde eine sehr gute Gelegenheit, das doch leidige Thema Krankheit zu verarbeiten. 13. „Der Murmi von der Sonnenalp“ (3:35) Bei einer Amazon-Bewertung habe ich einst eine Beschwerde gelesen, dass Jöcker mit diesem Album eine nervige „Anto-Aus-Tirol-Eskapade“ angeht. Ganz so schlimm finde ich das Ganze jetzt ja nicht. Höre ich allerdings dem Lied hier zu, weiß ich, wovon der Kritiker schreibt. Na gut, „Der Murmi von der Sonnenalp“ würde nicht so heißen, wenn sich hier ein Seemannslied verbirgt. Und neben diesem Album hier findet sich dieser Fröhlichkeits-Schunkler auf anderen Scheiben des Liedermachers wieder. Der Song soll halt eine längere Autofahrt lockerer gestalten. Was liegt hier näher, als eine fiktive Figur zu erschaffen, von der man nicht weiß, wie sie aussieht und was sie darstellt. Das bleibt der eigenen kindlichen Fantasie überlassen. So schunkelt man sich durch die dreieinhalb Minuten, lernt „Murmi von der Sonnenalp“ etwas kennen und freut sich, wenn klatschenderweise der eigene Sohnemann den Rücksitz rockt. Was will man mehr? 14. „Kinder, Kinder“ (2:58) Ausgerechnet das letzte Lied hatte sich mein Sohn eingeprägt, als er nach einer Bindehautentzündung erste Erfahrungen mit Augentropfen machte. Herzergreifend kuschelte er sich an mich, während das Album ablief und mit diesem Lied endete. Irgendwie hat er sich den Wortlaut des Liedes gemerkt, zum Glück positiv. „Kinder, Kinder“ beendet das Album in langsamer Abfolge. Oboe, Flöte und Klavier künstlern im Vordergrund und geben einen weichen Ton an. Während man mit diesen Instrumenten die jeweiligen Jahreszeiten vordergründig darstellt, fragt sich Jöcker als Winter, was die Kinder in dieser Jahreszeit wohl anziehen würden. Eine leichte Kappe? Oder lieber eine dicke Mütze? Auch der Frühling (weibliche Sängerin) spricht diese Problematik an: Dicke Socken? Leichte Schuhe? Der Refrain ergibt sich aus dem Kinderchor, dessen Antwort aus einem „Ja, ja, ja“ beziehungsweise „Nein, nein, nein“ besteht. Auch dieses Lied hat eine Ich-Bleib-Im-Ohr-Garantie, da nicht nur die eigenen Lauscher mit dem Softchen konfrontiert werden, sondern auch mein Sohn. Jener macht sich daraus nun einen kleinen Scherz und arbeitet mit diesem Lied seine eigene Philosophie ab. Vorteil: „Kinder, Kinder“ ist mit solch einem leichten Text versehen, dass man jegliche Kleidungsstücke einsetzen kann und dem willigen Kind somit eine spielerische Frage präsentieren kann. Hier der Link zum Lied: http://www.youtube.com/watch?v=r-sv4mh-6tM ===Fazit=== „Papa, Kinderlieder!“ – „Na klar!“ – Ohhh, wie schön kann Abwechslung sein. Herrlich. Schluss mit klassischem Gejaule und Spieluhrengesäusel rund um „Hänsel und Gretel“, „Backe, backe, Kuchen“ und „Ein Männlein steht im Walde“. Wie sagen es die Moderatoren in den abendlichen Hilfestellungssendungen rund um Kochen und Häuserbauen immer so schön abschließend: „Dank des Herrn Jöcker hat Herr Knopf entspannende Töne um sich herum und kann ohne schlechtes Gewissen seinen Sohn musikalisch gesehen nichts abschlagen!“ Es müssen nicht immer Klassiker sein. Auch nicht Liedermacher der alten Sorte. Statt Rolf Zuckowski (der hier bei „Word“ übrigens rechtschreibtechnisch problemlos erkannt wird) darf eine Alternative her, trotz der Altbewährtheit. Detlev Jöckers „123 - Wir singen mit“ ist ein gelungenes Album mit ideenreichen Kinderliedern, die neben lernreichen Facetten die Fantasie anregen sowie das kindliche Tanzbein animiert. Die Lieder sind mit Liebe inszeniert und fordern die gute Laune regelrecht heraus. Dass nicht jeder Posten auf der CD Gefälligkeit findet, dürfte klar sein. Wirklich zu Meckern gibt es allerdings nichts, versprochen. Während meinem Sohnemann Tag für Tag immer wieder neue Textpassagen aus „123 – Wir singen mit“ einfallen, habe ich nun die Möglichkeit mit zu animieren. Mit € 20,00 liegt das Album in fester Form (Audio-CD) relativ hoch im Preis. Etwas kostengünstiger vollzieht es sich per Mp3-Download, denn hierfür zahlt man lediglich die Hälfte des regulären Preises. Egal auf welches Format die Entscheidung fällt, der Kauf lohnt sich. Egal ob für den privaten Gebrauch oder im schulischen Bereich. Zu vielen Liedern bietet Detlev Jöcker übrigens auf Youtube einen Kanal an, auf dem passende Tanzformationen zu den jeweiligen Liedern gezeigt werden. Fünf von fünf Sternen und eine absolute Kaufempfehlung für das Album! In diesem Sinne: Abwechslung hilft! ===Grundinformationen=== Name: „123 - Wir singen mit“ Künstler: Detlev Jöcker Genre: Kinderlieder Format: Audio-CD, Mp3-Download (hier im Test) Preis: € 12,00 (mp3), ca. € 20,00 (CD), eventuell günstiger Inhalt: 14 Kinderlieder Erschienen: 2009 Zusatz: http://www.youtube.com/user/DetlevJoecker ©www.knopfi-testets.de´2014