Magazin - Südwestpfalz Touristik

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Magazin - Südwestpfalz Touristik
Magazin
Bilderhelden
Auf Fototour durch die Region
Burgenromantik
Sagen & Mythen
Premiumwandern
Der Weg ist das Ziel
Radwandern
Grenzenlos Radeln
Historisches
Spannende Geschichte
Naturkunst
Skurrile Felsformationen
Familienzeit
Die Welt mit Kinderaugen sehen
www.suedwestpfalz-touristik.de
02 Bildimpressionen
Die Schönheit der Natur im Bild festzuhalten ist gar nicht so einfach. Was es dabei
zu beachten gibt, verrät einer unserer
Landschaftsfotografen.
17 Burgenromantik
Zahlreiche Burgen und Ruinen erzählen
von einer bewegten Vergangenheit. Eines
haben alle gemeinsam: den wunderschönen Ausblick über den Pfälzerwald.
24 Wandern
Die neuen Premiumwege der WANDERarena machen den Wanderurlaub noch
vielseitiger und erfüllen auch höchste
Ansprüche.
32 Naturkunst
Im Laufe von Jahrtausenden haben Wind
und Wetter aus Sandsteinen fantastische
Gebilde geformt. Sie sind beliebte Fotomotive und Wanderziele.
38 Fahrradtouren
Durch Wälder, Felder und Wiesen zu
radeln, macht einfach Spaß. In der
Südwestpfalz zwischen Frankreich und
Deutschland sogar grenzenlos.
46 Familienzeit
Mit Kinderaugen betrachtet sieht die Welt
ganz anders aus. Bei unseren Vorschlägen
dürfen auch die Erwachsenen mit.
Historisches 64
Das Grenzgebiet war zu allen Zeiten
begehrt. An die Auseinandersetzungen
darum erinnern anschaulich Museen und
Mahnmale.
Veranstaltungen 68
Viele traditionelle Veranstaltungen wie
das Köhlerfest laden zum Mitfeiern ein.
Sie drehen sich um örtliche
Gegebenheiten.
Genuss 70
So vielfältig wie die Landschaft ist
auch das kulinarische Angebot.
Hervorragend vereinen lassen sich Natur
und Genuss bei einem Picknick oder in
einem der Biergärten.
Frühling 82
Jede Jahreszeit hat ihren Reiz.
Im Frühling geht es bei uns
besonders bunt zu.
Erlebnis 88
Ob beim Urlaub am Bahnhof, bei Kostümgästeführungen, einer Greifvogelschau
oder auf den Spuren des Wolfes. Bei uns
können Urlauber die Welt mal
anders erleben.
Impressum 96
Ihre Tourist-Informationen der Region
Hamburg
54 Kultur
Hannover
Berlin
Dresden
Köln
02
Pferde, Konzerte, Bibliotheken und Kloster
– auch an Kultur hat die Südwestpfalz
einiges zu bieten. Darunter auch Kräuter
und Rosen.
Mainz
Frankfurt
Stuttgart
Inhaltsverzeichnis
München
Bildimpressionen
04
Bilderhelden
Kleiner Hahnenstein
Fotograf: Steffen Hummel
Aufnahmezeit: 06:31:20
Wo kommen all die guten Bilder her?
Eine schöne Landschaft, beeindruckende
Farben, bizarre Felsen. Jeder sieht die Welt
mit anderen Augen.
Bildimpressionen
Schnell mal auf den Auslöser gedrückt, und
schon ist ein Stückchen der Südwestpfalz festgehalten? Nein, so leicht entstehen keine hochwertigen Bilder. Hinter all dem Schönen, teils
Geheimnisvollen, hinter der scheinbaren Zufälligkeit der Aufnahmen steckt sehr viel Planung.
„Unvorbereitet gehe ich gar nicht erst los.“ Das
sagt einer, der es wissen muss: der Landschaftsfotograf Raik Krotofil. Er kennt sich aus in seiner
Heimatregion. Die durchforstet er nicht nur zu
Fuß, sondern auch im Internet. Er schaut sich
um bei „Google Earth“, was er gern fotografisch
umsetzen möchte. Dann setzt das Planen ein:
Wie soll mein Bild aussehen? Was will ich damit
vermitteln? Berücksichtigt werden müssen unter
anderem die geografischen Gegebenheiten, der
Stand der Sonne, die Lichtqualität zu verschiedenen Tageszeiten.
Will Raik Krotofil beispielsweise eine der fantastischen Sandsteinformationen der Region im
frühen Morgenlicht festhalten, forscht er genau
nach, wann die Sonne aufgeht und wo. Das ist je
nach Jahreszeit ein wenig unterschiedlich. Auch
die verschiedenen Dämmerungsphasen verleihen ein und demselben Motiv ganz verschiedene
Ausprägungen. Und was sagt der Wetterbericht?
Auch dessen Vorhersage ist wichtig. Eine Stunde vor Sonnenaufgang heißt es dann, vor Ort zu
sein, „on location“, und zu überlegen: „Wie kann
ich das Motiv am besten aufnehmen?“ Erst dann
denkt der Fotograf ans Auslösen.
Der Aufwand ist oft groß. Der Teufelstisch im
Sternenlicht soll es sein? Zwölfmal im Jahr ist
Vollmond, doch nur ein bis zweimal herrschen
optimale Bedingungen: Es muss klar sein, windstill, der Vollmond muss hinter dem Fotografen
stehen …
Ja, die Motive sind da, aber sie fallen dem Fotografen nicht vor die Füße. Er muss sie sich regelrecht erarbeiten. Schon der Transport der Kamera-Ausrüstung ist kein Kinderspiel. Zwischen
zwölf bis 15 Kilogramm müssen im Rucksack
durch oft unwegsames Gelände getragen werden, darunter die Spiegelreflexkamera, mehrere
Wechselobjektive und das Stativ. Immer mit dabei sind auch Taschen- und Stirnlampe.
Und: Jeder Fotograf hat seine eigene Sicht- und
Arbeitsweise. Bittet man verschiedene Fotografen, ein und dasselbe Motiv abzubilden, werden
diese Bilder, wie auch bei Malern, zwar ähnlich,
jedes offenbart aber andere Details, denn jeder
Fotograf hat ein anderes Sehmuster und empfindet anders.
Nicht zuletzt beeinflussen auch Gefühle die Bilder. Da schreit nachts ein Käuzchen. Ein Fuchs
huscht über den Weg. Nebel zieht auf. Die Hände
sind klamm. All diese Eindrücke fließen unbewusst mit in eine Aufnahme ein. Bei aller Planung
hat die Fotografie damit immer auch eine starke
emotionale Seite.
Dem Betrachter bleiben solche Überlegungen
meist fremd. Er genießt die Schönheit der Bilder
und lässt sich von ihnen in eine Landschaft entführen, die manchmal gar nicht weit vor seiner
Haustür liegt.
06
Schlüsselfels bei Busenberg
Fotograf: Stefan Engel
GPS: 49.115040, 7.836511
Aufnahmezeit: 06:08:10
Rötzenfelsen
Fotograf: Bernd Leicht
GPS: 49.927, 7.5437
Aufnahmezeit: 06:06:17
Bildimpressionen
Geiersteine bei Lug
Fotograf: Michael Lauer
GPS: 49.179915, 7.902976
08
Blick auf Altdahn
Fotograf: Stefan Engel
GPS: 49.147727, 7.798563
Aufnahmezeit: 07:23:18
Geiersteine bei Lug
Fotograf: Raik Krotofil
GPS: 49.179915, 7.902976
Aufnahmezeit: 07:25:42
Bildimpressionen
Nesselberg
Fotograf: Christian Schwejda
GPS: 49.178195 7.888509
Aufnahmezeit: 07:03:40
Lämmerfels
Fotograf: Christian Schwejda
GPS: 49.138816, 7.775261
Aufnahmezeit: 00:23:27
10
Milchstraße über der Burgruine Neudahn
Fotograf: Stefan Engel
GPS: 49.163141, 7.757149
Aufnahmezeit: 03:41:33
12
Bildimpressionen
Dickenbergturm Busenberg
Fotograf: Christian Fernandez Gamio
GPS: 49.131419, 7.810308
Aufnahmezeit: 15:20:49
Rapsfeld
Fotograf: Emil Wadle
GPS: 49.255482, 7.653001
Aufnahmezeit: 18:00:11
Blick über die Sickinger Höhe
Fotograf: Dirk Weber
GPS: 49.141786, 7.330698
Lämmerfels bei Dahn
Fotograf: Stefan Engel
GPS: 49.147727, 7.798563
Aufnahmezeit: 19:43:20
Bildimpressionen
14
Golden Beechwood Cathedral
Fotograf: Michael Lauer
Aufnahmeort: Bei Nothweiler
Bildimpressionen
Eiszapfen am Wasserschaupfad
bei der Weihermühle
Fotograf: Harald Kröher
Aufnahmezeit: 13:12:24
One moment in time
Fotograf: Harald Kröher
Aufnahmezeit: 16:12:59
16
Wald im Schnee
Fotograf: Harald Kröher
GPS: 49.251284, 7.824810
Aufnahmezeit: 14:54:19
Dahn im Schnee
Fotograf: Stefan Engel
GPS: 49.147727, 7.798563
Aufnahmezeit: 22:12:25
Bildimpressionen
Themenbereich
Christian Schwejda
Dirk Weber
Emil Wadle
76879 Ottersheim
www.plus.google.com/+BerndLeicht
Von Blumencron Ring 1
67319 Wattenheim
www.pixelfreude.com
Schwarzbachstr. 8
66987 Thaleischweiler
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Kettelerstr. 6
66976 Rodalben
Telefon 06331 / 184 80
www.emil-pfalzauge.de
Michael Lauer
Harald Kröher
Raik Krotofil
Stefan Engel
[email protected]
www.michaels-pictures.net
www.fb.com/MichaelLauerFotografie
Fröhnstr. 4 – 8 › 66954 Pirmasens
[email protected]
Telefon 06331 / 133 45
Mobil 0176 / 84 62 18 86
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In der Tuchbleiche 6
67482 Venningen
Telefon 0151 / 23 63 83 72
www.raiklight.de
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Allensteiner Str. 5
66994 Dahn
Telefon 0170 / 352 91 91
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Steffen Hummel
Christian F. Gamio
76829 Landau
[email protected]
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Hammerstr. 6 › 76756 Bellheim
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www.fb.com/FabelhaftesWeinlandPfalz
www.fb.com/CGFotografie
18
Bernd Leicht
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16 Seiten bieten natürlich nicht genug Platz für die zahllosen beeindruckenden
Bilder. Immer wieder aktuelle Aufnahmen unserer Fotografen finden Sie auf
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Grenzenlose Burgenvielfalt
Burgen soweit das Auge reicht
Ein Teil der Dahner Burgengruppe
Die Aussicht von der Burg Alt-Dahn
auf den Hochstein.
Stille
Zeugen der
Geschichte
„Da gibt es was zu sehen.“ Das war eine
der Anforderungen, die im Mittelalter der
Bauplatz für eine Burg aus strategischen
Gründen erfüllen musste.
Neudahn
Noch gut erhalten ist der runde Treppenturm mit Zugang zur Oberburg.
Schließlich wollten der Burgherr und sein Gefolge schon sehr früh
wissen, wer sich da der hochgelegenen Behausung nähert. Kommt
er als Freund? Kommt er als Feind? Heute profitieren Wanderer und
Radfahrer von diesem Weitblick und dem weiten Blick von den alten
Gemäuern über den Pfälzerwald mit seinen bizarren Formationen aus
Buntsandstein und seinen Burgen. Und da gibt es auch aus der Nähe
was zu sehen – bei der Erkundung der baulichen Zeugen aus der Ritterzeit gibt es Geschichte zu entdecken oder der Fantasie freien Lauf
zu lassen, wenn auch von mancher ritterlichen Anlage nur noch wenige
Reste erhalten sind.
Wegelnburg
Wer hoch hinaus möchte, ist zwischen Schönau und
Nothweiler an der richtigen Stelle. Dort liegt die Burgruine
Wegelnburg, auch Wegelenburg genannt, die höchstgelegene Burganlage der Pfalz. Auf dem 571 Meter hohen
Schlossfelsen thront sie direkt an der deutsch-französischen Grenze. Auf demselben Bergrücken, auf dem
ganz in der Nähe auch die Hohenburg, der Löwenstein
und der Fleckenstein erbaut wurden. Bauherren waren
die Staufer. Sie errichteten die Felsenburg um 1200. Ein
langes unversehrtes Leben war ihr nicht beschieden,
denn schon 1282 wurde sie von Straßburger Truppen
zerstört, wenig später von der Familie von Wegelnburg
aber wieder aufgebaut. Immer wieder geriet sie in andere Hände. Sie wurde verpfändet, gehörte zwischen 1417
und 1793 über drei Jahrhunderte lang zum Besitz der
Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Unbeschadet trotzte
sie dem Dreißigjährigen Krieg. Nach dem Frieden von
Nimwegen im Jahre 1679 wurde sie von französischen
Truppen geschleift. Der Friedensvertrag sah damals unter anderem das Abtreten von Elsass, Lothringen und
anderer Gebiete am Rhein an Frankreich vor.
Alles aber wurde nicht zerstört. Und so können sich
Wanderer hier immer noch wie die Ritter fühlen und
die noch erhaltenen Felsenkammern erkunden. In einigen davon sind noch die alten Rundbogentüren und
die eckigen Felsenkammern zu sehen. Und wer seinen
Blick von der wunderschönen Aussicht von der Burg aus
lösen kann und auf weitere Details achtet, kann sogar
noch gotische Türgewände und einen Brunnenschacht
entdecken.
20
Burgenromantik
Wegelnburg
Mit 571 m ü. NN ist die Wegelnburg die
höchst gelegene Burg der Pfalz, direkt
an der französischen Grenze.
VRN Tipp
Zu den schönsten Burgen mit Bus und Bahn. Fahrplanauskunft unter www.vrn.de
Burg Berwartstein
Ein einzigartiger Blick über den Wasgau bietet sich von Burg Berwartstein. Hoch droben auf einem Sandsteinfelsen gelegen, galt die um
1150 erbaute Felsenburg lange Zeit als uneinnehmbar. Das machte
sich um 1500 auch Hans Trapp zunutze, der hier sein Unwesen trieb;
denn der Marschall und Heerführer der kurpfälzischen Streitkräfte
war gleichzeitig einer der gefürchtetsten Raubritter seiner Zeit. Die
Wasserversorgung sicherte während kriegerischer Zeiten ein tiefer Burgbrunnen, der in mühsamer Handarbeit senkrecht bis auf die Talsohle
getrieben wurde. Doch das ist lange her. Heute erstürmen allenfalls
Wanderer das Felsennest, das als einzige Burg des Wasgaus noch bewohnt ist und auch bewirtschaftet wird. Eine Burgführung auf dem
Berwartstein, auch „Bärbelstein“ oder „Bärwelstein“ genannt, wird da
zur Entdeckungsreise und lässt Geschichte lebendig werden. Da geht
es durch das Brunnenhaus und mit wohligem Schaudern vorbei an der
ehemaligen Folter- und Waffenkammer. Auch die Burgküche liegt noch
auf dem Weg zu den Aussichtspunkten. Das ist abenteuerlich, denn
den Aufgang zur Oberburg bildete in frühen Zeiten ein Höhlenschacht.
Finster ist es auch heute noch in den unterirdischen Anlagen der Burg.
Sie werden im Kerzenschein besichtigt.
Mit ausgesuchten Speisen, Kaffee und hausgemachten Kuchen können
sich Besucher im Rittersaal aus dem 13. Jahrhundert stärken. Der Saal
beeindruckt durch seine Größe ebenso wie durch eine Wand aus gewachsenem Fels. Ein in den Stein gehauener Aufzugsschacht für den
Transport der Speisen in die höher gelegene Küche zeugt davon, dass
auch die alten Rittersleut‘ schon Wert auf Bequemlichkeit legten. In den
Sommermonaten ist auch die Felsterrasse im Freien bewirtschaftet.
Wer nach so viel Geschichte müde ist, kann sein Haupt auf dem Berwartstein im Barbarossaturm mit seiner mittelalterlichen Atmosphäre
zur Ruhe betten oder die vornehmere Fürstensuite buchen.
22
Burgenromantik
Burg-Lemberg-Informations-Zentrum BLIZ
Im Sommer: Von mittwochs bis sonntags
11 Uhr – 19 Uhr
Im Winter: Von mittwochs bis sonntags
11 Uhr – 17 Uhr
Telefon 06331 / 87 20
www.burg-lemberg.de
Burgruine „Ehrwoog“ Zweibrücken
Wer die alte Turmburg „Ehrwoog“ im
Tschifflick wohl erbaut hat? Man weiß es
nicht. Auch wozu sie früher einmal diente,
liegt im Ungewissen. Sicher ist, dass sie aus
dem 12. Jahrhundert stammt und lange Zeit
in Vergessenheit geraten war. Erst 1975 wurden ihre Ruinen aus dem Dornröschenschlaf
geweckt. Bei Ausgrabungen wurden Keramik,
Ofenkacheln, Fenstergläser und Eisenreste
gefunden. Danach lässt sich die Burg auf das
12. bis 15. Jahrhundert datieren. Die Burgruine, umgeben von Ringmauer und Burggraben, liegt auf einem schmalen Felsen. Jetzt
regen die noch erhaltenen Mauerreste und
zwei Zisternen die Fantasie an. Auf der Burg
befindet sich auch ein Jakobsmuschelstein.
Sie ist damit als besonderes mittelalterliches Bauwerk entlang des Jakobspilgerwegs
ausgezeichnet. Ein kleiner Tipp: Im 11. und
12. Jahrhundert dienten solche befestigten
Bauten, die „Turmburgen“, ihren Herren oft
als privater Wohnsitz. Da lässt sich prächtig
spekulieren.
Der Tschifflick selbst mit seiner Umgebung
ist ein Paradebeispiel für barocke Gartenarchitektur. Der polnische König Stanislaus I.
Leszczynski ließ die Sommerresidenz ab 1715
erbauen. Er weilte seinerzeit in Pfalz-Zweibrücken im Exil. Von der ehemaligen Sommerresidenz laden heute rekonstruierte
Gebäudeteile, Seen und Kaskaden zum Verweilen ein. Beeindruckend ist die strenge
Geometrie der barocken Gartenanlage. Sie
bildet einen herben Gegensatz zum gegenüberliegenden, romantischen Wildrosengarten – einem lebendigen Archiv der Rosenzüchtungen. Der „Rosenweg“ führt auf etwa
zwei Kilometern entlang des Schwarzbachs
direkt zum Zweibrücker Rosengarten.
Naherholungsgebiet Fasanerie
Die Fasanerie, die dem weitläufigen Naherholungsgebiet, in dem auch die Burgruine
liegt, den bis heute gebräuchlichen Namen
gab, wurde Mitte des 18. Jahrhunderts eingerichtet und mit einer heute noch sichtbaren Mauer umfasst. Neben dem barocken
Gartendenkmal, der mittelalterlichen Burgruine und dem Wildrosengarten können
Besucher hier auf Wanderwegen den alten
Baumbestand bewundern, im Kneippbecken
wassertreten oder im Romantik-Hotel Landschloss Fasanerie einkehren. In den Sommermonaten werden begleitete Spaziergänge mit
der herzoglichen Kammerzofe angeboten. Sie
berichtet von der Geschichte der Anlage und
den adligen Bewohnern.
Heidelsburg
Wer wissen möchte, wo die Mediomatiker lebten, darf den Weg
in den Wald nicht scheuen. Hier, nahe Waldfischbach-Burgalben,
gut verborgen vor den Blicken der Feinde, hatte der keltische
Stamm schon im 4. bis 1. Jahrhundert v.Chr. eine befestigte
Höhensiedlung, die heutige Heidelsburg. Den Kelten folgten die
Römer. Sie schlugen damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe,
denn die alte keltische Siedlung lag an der damaligen Römerstraße zwischen Bad Dürkheim und Metz. Und sie konnten für
den Bau ihrer Befestigung die Reste der Ruinen weiterverwenden. Zerstört wurde die Anlage 352 durch die vorrückenden
Alemannen.
Die hatten sicherlich kein leichtes Spiel, denn Ankömmlinge
konnten sich der Heidelsburg nur von Norden nähern. Im Süden und Osten schützten sie hohe Felswände, im Westen ein
Steilhang.
Wie trotzig die Anlage gewesen sein muss, zeigen noch Reste
des Torbaus aus riesigen Quadersteinen. Zum ehemaligen Seitentor, von dem noch die Balkenlöcher zu erkennen sind, führt
ein schmaler Weg durch die Felsen. Auch die Lage einer Zisterne
haben Forscher ausgemacht. Funde deuten zudem darauf hin,
dass es an dieser Stelle einmal eine Straßenstation gab.
Vielleicht lebte hier zu Römerzeiten auch schon ein Waldhüter.
Das lässt eine alte Namenstafel vermuten. Wenn dem so wäre,
könnte die Heidelsburg das älteste Forstamt Deutschlands sein.
Weitere Informationen
Alle Burgen der Südwestpfalz finden Sie in der Broschüre
„Wanderhütten, Ausflugsziele“.
Hieronymus Hopfer, Bildnis Franz von Sickingen, um 1520,
Eisenradierung, 232 x 166 mm
Landesmuseum Mainz, Graphische Sammlung, GS 1990/4 ©
Landesmuseum Mainz – GDKE Rheinland-Pfalz
(Foto: Ursula Rudischer)
Burg Lemberg
Bohren oder sprengen? Die Frage stellte sich den Brunnenbauern vor vielen Jahrhunderten nicht. Nur mit
Hammer und Meißel arbeiteten sie sich in den Felsen
vor, um die Schachtzisterne auf Burg Lemberg zu graben. Und das war harte Arbeit. 140 Meter lang ist der
Brunnenstollen, 100 Meter tief der Brunnen, zu dem
er gehört. Die Schachtzisterne, ein Sammelbehälter
für Quellwasser, sollte die Wasserversorgung garantieren. Sie ist eine der Besonderheiten der 458 Meter
hoch gelegenen Burg Lemberg. Die zweite ist „BLIZ“, das
Burg-Lemberg-Informations-Zentrum. Eine Fundgrube
für alle Burgen-Forscher, dokumentiert es doch an die
30 Burgen im Wasgau und im Elsass.
Eine Ausstellung erklärt nicht nur Anlage und Geschichte der Burg Lemberg. Sie gibt auch Antwort auf Fragen,
wie Leben und Gesellschaft sich auf mittelalterlichen
Burgen abspielten, erläutert mittelalterliche Handwerkstechniken und gibt sogar touristische Tipps. Leben
herrscht auch heute noch in den Resten der alten Gemäuer. Dafür sorgen Besucher, die den wunderschönen
Ausblick auf den bewaldeten Wasgau schätzen oder eine
der Mittelalter-Veranstaltungen. Einen anderen Grund,
die Burg zu besuchen, haben viele junge Leute. Sie kommen zu den alljährlichen Openair-Konzerten mit national
bekannten Künstlern.
Was dazu wohl Graf Heinrich I. von Zweibrücken gesagt hätte? Er hat den Burgberg 1198 erworben. Häufig
wechselten die Burgherren, bis die Anlage im Dreißigjährigen Krieg 1636 stark beschädigt wurde. Den
Todesstoß versetzten ihr 1689 französische Truppen.
Übrig geblieben sind noch Reste des Bergfrieds, des
Palas (des Burgsaals) und einiger Nebengebäude. Auch
in den Berg gehauene Felskammern haben den Sturm
der Zeiten überdauert. Der Brunnenstollen ist nur noch
nach vorheriger Terminabsprache für Gruppen ab vier
Personen geführt zu besichtigen. Termine finden Sie in
der Broschüre „Gästeführertermine“.
Franz von Sickingen
Raubritter oder Adliger mit hohen Interessen? An Franz von Sickingen scheiden
sich die Geister. Neben Liselotte von der
Pfalz, Schwägerin von König Ludwig XIV.
von Frankreich, ist er eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Pfalz. Er
wird in Liedern besungen, in Gedichten
gefeiert, ist in Romane und Schauspiele eingegangen, und 2015 wurde sogar
zum Sickingen-Jahr gemacht. Eine seiner Stammburgen ist die Burg Nanstein
bei Landstuhl. Geboren wird Franz von
Sickingen 1481 aber auf der Ebernburg
bei Bad Kreuznach als Stammhalter eines einflussreichen Adelsgeschlechts.
Er heiratet früh, bereits mit 18 Jahren,
und sein Leben als Amtmann scheint
in geordneten Bahnen zu laufen. Als
seine Frau Hedwig 1515 bei der Geburt
des siebten Kindes stirbt, stürzt sich
„Fränzje“, wie er aufgrund seiner kleinen
Größe auch genannt wird, in kriegerische Auseinandersetzungen, mit denen
sein Name heute noch in Verbindung
gebracht wird. Als Landsknechtführer
kämpft er für eigene und fremde Interessen. Er kidnappt Bürger und Kaufleute,
um mit dem Lösegeld seinen Wohlstand
zu mehren, wird zu einem der einflussreichsten Ritter seiner Zeit und zum
Wortführer der in ihrer Selbständigkeit
bedrohten Ritterschaft.
Dem Humanisten Ulrich von Hutten
gelingt es, Franz von Sickingen auf die
Seite der Reformation zu ziehen, auf der
Ebernburg bietet er verfolgten reformatorischen Geistlichen Schutz.
Doch das Glück bleibt ihm nicht hold. Ein
Feldzug an die Maas scheitert, ebenso
die Belagerung seines Feindes, des Erzbischofs von Trier. Der Kaiser schuldet
ihm eine große Summe Geld, Verbündete wenden sich von ihm ab. Ende April
1523 schließen ihn seine Feinde auf Burg
Nanstein ein, er wird tödlich verwundet
und stirbt am 7. Mai 1523, gerade einmal
42 Jahre alt. Seine Ziele, das Rittertum zu
stärken und das Reich friedlich zu einen,
hat er nicht erreicht.
Auch mit Burg Drachenfels bei Busenberg im Wasgau ist der Name Franz von
Sickingen verknüpft. Als „Ganerbenburg“
war sie im Besitzt mehrerer Familien. 1510
erhielt auch Franz von Sickingen einen
Anteil daran. Nach dessen Niederlage
gegen drei Reichsfürsten und ihre Heere
zerstörten die Sieger die Burg 1523 und
verboten den Wiederaufbau.
Ähnlich erging es Burg Tanstein. Der
Speyerer Bischof hatte sie ebenso wie
die Burgen Alt-Dahn und Neu-Dahn auf
drei Dahner Ritter verteilt. Heinrich XIII.
von Dahn auf Tanstein sympathisierte mit
Franz von Sickingen. Der wiederum war
bereits von demselben Heer vernichtend
geschlagen worden, das 1525 – kampflos – auch Burg Tanstein eroberte. Noch
19 Jahre lang sollte sie von den Trierer
Truppen besetzt bleiben.
ENTDECKEN ERLEBEN EROBERN
BURG TRIFELS
HARDENBURG
Kurz gemeldet
Annweiler
Oldtimer Rundflüge am Flughafen Zweibrücken
Mal die Welt von oben sehen. In der Südwestpfalz wird das mit
der legendären Propellermaschine DC-3 zu einem ganz besonderen Erlebnis. Ab dem Frühjahr 2016 erhebt sie sich vom
Zweibrücker Flughafen aus für touristische Flüge in die Lüfte.
Den Passagieren beschert diese Tour im Oldtimer nicht nur einen
unvergesslichen Überblick. Sie fliegen mit der DC-3 mit ihren charakteristischen Doppelsternmotoren auch ganz im Stil der frühen
Passagierluftfahrt. Da haben die Fluggäste etwas zu erzählen.
Aber auch die DC-3 hat ihre Geschichte.
1943 wurde sie als Militärflugzeug an die US Army Air Force geliefert, gelangte von da zur British Royal Air Force und zur südafrikanischen Luftwaffe. Während des Zweiten Weltkriegs flog sie
über dem Mittelmeer und auf afrikanischen Strecken. Schließlich
kaufte sie Flippie Vermeulen, ein ehemaliger Linienpilot der
South African Airlines. Er ließ sie komplett überholen, und Ende
Mai 2015 erreichte sie ihren neuen Heimatflughafen Zweibrücken.
Möglich machte das vor allem das Engagement der TRIWO AG
und Zweibrücken The Style Outlets, die mit der Ikone der Luftfahrt ein neues touristisches Zugpferd in die Region holten.
www.thestyleoutlets.de
24
VILLA LUDWIGSHÖHE
Edenkoben
Landhotel Weihermühle
Nächtigen im Heu mag romantisch sein. Vor allem für Allergiker aber kann es zur Qual werden. Die bessere Wahl ist da das
Landhotel Weihermühle. In seinem 2015 eröffneten Gästehaus
„Kornkammer“, das architektonisch an einen Getreidespeicher
erinnert, sorgen 13 Doppelzimmer und eine Suite für erholsamen
Schlaf. Alle sind mit natürlichen Materialien eingerichtet, haben
eine große Fensterfront und Tageslicht-Badezimmer. Nähe zur
Natur ist damit garantiert. Sogar die Sauna im Obergeschoss gibt
den Blick auf eine faszinierende Felsformation frei.
Familie Cronauer
Weihermühle 1 › 66987 Thaleischweiler-Fröschen
Telefon 06334 / 55 84
www.landhotel-weihermühle.de
Wandeln Sie auf den Spuren der faszinierenden Geschichte unseres Landes. Atemberaubende Ausblicke,
spektakuläre Baukunst und spannende Inszenierungen erwarten Sie. Ob Besuch, Führung oder Event –
wir machen Geschichte lebendig!
Weitere spannende Ausflugs- und Wanderziele finden Sie unter www.burgen-rlp.de
Anz_barock_180x125allgemQuerf.qxd
06.01.2007
04:00
Seite 1
barock
E NTDECKEN
An historischen Orten gemeinsamen Lebensweg besiegeln
Wer sich fürs Leben binden will, kann das in der Kapelle Reifenberg und der Landgrafen-Mühle tun. Die Reifenberger Kapelle,
ein Denkmal ländlicher Baukunst mit dem Bildnis des Heiligen
Pirminius, liegt hoch oben auf der Sickinger Höhe. Auch die liebevoll sanierte Landgrafen-Mühle im Mühlendorf Wallalben hat sich
den Zauber dörflicher Baukunst bewahrt. Sie liegt an einem der
ältesten europäischen Grenzgewässer.
Telefon 06334 / 44 11 31, www.pfaelzer-muehlenland.de
Bad Dürkheim
Rittermahl auf Burg Berwartstein
Lassen Sie sich doch mal etwas vorgaukeln… Bei einem Rittermahl für bis zu 70 Personen zum Beispiel, bei dem die Gaukler
mit Wortwitz und mittelalterlichem Liedgut eine ganz besondere
Rolle spielen. Zu Tisch führt der Weg durch das wie in längst
vergangenen Zeiten mit Fackeln beleuchtete historische Gemäuer. Bei einem Innehalten auf der Terrasse kredenzen Mägde und
Knechte den Gästen einen Willkommenstrunk. Die individuelle
Begrüßung erfolgt im historischen Rittersaal. Hier werden vor
dem festlichen Mahl die Tischregularien verkündet, und selbstverständlich werden die Besucher auch Zeugen der Giftproben.
Es sollen sich ja auch nach dem Rittermahl alle ausgesprochen
wohlfühlen.
Telefon 06398 / 210, www.burgberwartstein.de
UND
G ENIESSEN
Wer neugierig und wachen Auges durch die Städte und über das Land zieht, wird
entlang der BarockStraße SaarPfalz vielerorts auf überraschende Schätze stoßen.
Besuchen Sie vier lebendige Städte: Saarbrücken, Ottweiler, Zweibrücken und
Blieskastel – die früheren Residenzen dreier kleiner barocker Herrscherhäuser
nahe dem großen Frankreich. Infoline 0 68 41/1 04 71 74.
w w w . b a r o c k s t r a s s e - s a a r p f a l z . d e
Soweit die
Füße tragen
Wandern
Gleich mehrere ganz neue Premium-Rundwanderwege
bietet die WANDERarena. Drei davon beginnen in Bruchweiler-Bärenbach: der Napoleon-Steig, der Bären-Steig und
die Schlangenberg Tour. Wie alle anderen Premiumwege
erfüllen sie die höchsten Ansprüche.
26
festival
Was ist ein Premiumweg?
Mit dem „Deutschen Wandersiegel Premiumweg“ werden vom Deutschen Wanderinstitut Wanderwege ausgezeichnet,
die sich durch eine hohe Wege- und
Erlebnisqualität auszeichnen. Der Weg
muss umfassende Qualitätskriterien,
bezogen auf eine erlebnisreiche Wanderinfrastruktur und sein Umfeld erfüllen,
bevor er als Premiumweg zertifiziert wird.
„Ein Premiumweg ist ein zertifizierter
Wanderweg, der höchsten Ansprüchen
genügen muss.“
www.wanderinstitut.de
Wanderbares Deutschland
Mit dem Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zeichnet der Deutsche Wanderverband Wanderwege aus,
die den Anforderungen der Wanderer an
abwechslungsreiche Wege entsprechen.
Zu den Auswahlkriterien gehören unter
anderem eine übersichtliche Markierung
und eine gute Infrastruktur entlang des
Wegs, besondere Landschaftsbilder und
kulturelle Sehenswürdigkeiten. Zu den
Wanderwegen, die den hohen Ansprüchen genügen, zählen unter anderem
der Sickinger Höhenweg, der Holzlandweg und der Rodalber Felsenwanderweg.
www.wanderbares-deutschland.de
WANDERarena Festival
Kaum zeigt sich das erste satte Grün, haben die Wanderer Hochsaison. Ein guter Grund, die offizielle Saisoneröffnung jeweils am Wochenende nach Pfingsten mit
dem WANDERarena Festival zu feiern: ein deutsch-französisches Projekt mit Livemusik, eigenen Angeboten für
Kinder, Speisen und Getränken aus der Region – und in
der Expoarena mit ihren zahlreichen Ausstellern jede
Menge Informationen rund um die Themen „Outdoor“
und Wandern.
Den gut besuchten Auftakt des Festivals machte 2015
Dahn, 2016 wird vom 13. bis 15. Mai im elsässischen
Lembach gefeiert.
www.wanderarena.com
Infopaket zu bestellen bei:
Südwestpfalz Touristik e.V.
Telefon 06331 / 80 91 26,
[email protected]
www.wanderarena.com
www.facebook.com/wanderarenapn
Wandern
28
Mosisbruchweg
Der Mosisbruchweg führt in eines der letzten Hochmoore im Pfälzerwald und zu versteckt gelegenen Orten, an
denen keiner der bekannteren Wanderwege vorbeiführt.
Mit seinem mittleren Schwierigkeitsgrad ist er als Entdeckungsreise auch für Familien mit Kindern geeignet. Für
die neun Kilometer von Hofstätten über Hammerruhe,
Mosisbruch, Am Häusl wieder nach Hofstätten sollten
etwa zweieinhalb Stunden reine Gehzeit eingeplant werden. An die frühere Tierhaltung in der Region erinnert
noch der alte „Weideplatz“, zu dem das Vieh getrieben
wurde. Leicht aufwärts geht es weiter zum Felsenbrunnen, den schon die Viehhirten nutzten. Genau wie
sie können die Wanderer hier mit frischem Quellwasser ihren Durst löschen und die Trinkwasserreserven
auffüllen. Nur wenige hundert Meter sind es von der
Quelle zum nächsten Rastplatz, der „Hammerruhe“. So
heißt die Sandsteinbank, auf der in früheren Zeiten die
Arbeiter im Steinbruch eine Verschnaufpause machen
durften. Daran, dass hier der Hammer ruhte, erinnert
der Name, der in der Bank eingemeißelt ist.
Nach kurzer Zeit ist schon das Mosisbruch erreicht,
eines der letzten noch bestehenden Hochmoore im
Pfälzerwald. Da heißt es Augen auf, denn da plätschert
das Wasser auch an seltenen Moorpflanzen vorbei. Aus
der Botanik folgt ein Abstecher in die Geschichte: Die
Ruine Alt Hofstätten war einmal ein lebendiges Dorf.
Davon zeugen heute nur noch einige wenige Kellerreste. Alt Hofstätten wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Gleich darauf lädt ein kleiner Stausee mit einem
Picknick-Platz zum Verweilen ein. Der See mit seinen
zahlreichen Seerosen bietet vor allem im Frühjahr und
Sommer einen wunderschönen Anblick. Von da aus geht
es wieder zurück nach Hofstätten.
VRN Tipp:
Die grüne Lunge der Pfalz erreichen Sie bequem und umweltschonend ohne Auto mit dem Bundenthaler und dem Felsenland-Express. Vom 1. Mai bis Oktober an allen Sonn- und Feiertagen ab Mannheim oder Karlsruhe ohne Umsteigen direkt ins
Dahner Felsenland. Fahrplanauskunft unter www.vrn.de
Bären-Steig
In Bruchweiler beginnt der Bären-Steig, auch er ein neuer Premiumwanderweg. Seine 14,5 Kilometer lassen sich am besten als Tagestour
ansetzen. Ausgangspunkt und Ziel ist der Parkplatz am Friedhof in der
Straße „Im Wahrzeichen“ in Bruchweiler-Bärenbach. Am Schuhfelsen
vorbei geht es zunächst hoch auf die Jüngsbergkanzel. Allein dieser
wunderschöne Aussichtsbalkon lohnt den Weg: Er gilt als eines der
interessantesten Gipfelziele im Wasgau. Wenig später lässt sich auf
der Pfälzerwaldhütte Drachenfels in Busenberg gut rasten. Die Hütte
ist Mittwoch und Samstag ab 11 Uhr, sowie sonn- und feiertags ab
9 Uhr geöffnet. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es hinunter in
eine Talaue, von dort hoch zum Geierstein und über den Lourdessteig
wieder zurück zum Parkplatz. Hüttentelefon: 06391 / 38 77.
Brunnen und Quellenweg
Wasser ist ein Lebenselixier. An den Ufern von Bächen, Flüssen und
Seen ließen sich die Menschen nieder. Flussnamen zählen zu den ältesten Namen überhaupt. Quellen und Brunnen waren so wertvoll, dass
sie sogar als Heiligtümer verehrt wurden.
Einen Eindruck vom Zauber des Wassers, das aus der Erde kommt,
bietet der Brunnen- und Quellenweg am Rand von Fischbach im Biosphärenreservat. Da gibt es unter anderem die Tümpel und Quellen im
Wolfsäger Tal zu entdecken und den Iltisbrunnen, der eigentlich eine
Sturzquelle ist. Beim „Deckenborn“ weist der alte Wortteil „born“ für
die Quelle noch darauf hin, dass hier etwas geboren wird: das Wasser.
Ein Höhepunkt der Tour ist eine Rast am Felsmassiv „Hohle Felsen“ mit
seinen beeindruckenden Überhängen. Zahlreiche kleinere Seen und
Wooge finden sich im wildromantischen Roßbach-Tal.
Napoleon-Steig
Der Napoleon-Steig beginnt und endet bei der Firma Däumling
Schuhfabriken Hermann Meyer GmbH in Bruchweiler-Bärenbach.
12 Kilometer lang führt er durch Wiesen und Wälder an verschiedenen Naturdenkmälern wie den Retschelsfelsen, dem Eisenbahnfelsen
und dem Rauhbergfelsen vorbei – und zu Aussichtspunkten mit einem
wunderschönen Rundblick über den Wasgau, die deutsch-französische
Mittelgebirgslandschaft. Ein Etappenziel ist der Napoleonfelsen, der
Namensgeber des Steigs. Der Felsen wurde nach seinem Aussehen so
benannt, erinnert sein oberer Teil in seiner Form doch an den Zweispitz.
Einen solchen Hut konnte sein Träger sich entweder mit einer Spitze
nach vorn, einer nach hinten aufsetzen oder er konnte ihn – wie es der
französische Kaiser Napoleon I. machte – quer auf den Kopf setzen.
Den Felsen mit seinem unverwechselbaren Kopf erreichen die Wanderer, nachdem sie die Retschelsfelsen, den Eisenbahnfelsen und eine
Talaue hinter sich gelassen haben.
Vom Napoleonfelsen aus geht es dann weiter über den Dretschbergfelsen zur Hütte des Pfälzerwaldvereins „Am Schmalstein“. Sie bietet
sich für eine Rast mit Picknick an, ist auch bewirtschaftet, aber nicht
täglich. Wanderer sollten sich daher vorher nach den aktuellen Öffnungszeiten erkundigen.
Auf dem dazugehörigen Spielplatz können sich die Kinder austoben. Vorausgesetzt, sie sind nach der bisherigen Tour und dem
Klettern auf den Felsen nicht schon etwas müde. Frisch gestärkt
geht es dann auf der letzten Etappe zum Ausgangspunkt zurück.
Gut 12 Kilometer ist die Strecke lang. Sie ist in knapp vier Stunden reiner
Gehzeit zu bewältigen. Kenner wie der Wanderführer Klaus Burkhart
allerdings empfehlen, sie unbedingt als Tagestour zu planen. So bleibt
genug Zeit, die häufig wechselnde Aussicht zu genießen und auch einmal den einen oder anderen Felsen näher in Augenschein zu nehmen,
ja ihn vielleicht sogar zu besteigen.
Auch die gesamte Tour trägt schließlich den Namen „Steig“. Insgesamt drei Anstiege sind zu meistern. Der neue Premiumwanderweg
ist aber so angelegt, dass die Wege gut zu laufen sind. Vor allem an
den Anstiegen gibt es immer wieder so viel von der Landschaft und an
Rundblicken zu bestaunen, dass der Wanderer kaum bemerkt, wie er
langsam immer höher steigt.
Zugegeben, ein ganz lockerer Spaziergang ist die Strecke nicht. Schließlich handelt es sich um einen Wandersteig mit einem Aufstieg und
einem Abstieg von jeweils um die 370 Meter. Festes Schuhwerk sollte
der Wanderer daher auch tragen, denn er muss den Fuß auch schon
mal höher heben als für eine kleine Treppenstufe. Dennoch ist der Weg
auch für Familien mit Kindern geeignet.
Napoleonfelsen
Die Spitze des Felsens erinnert an
den Zweispitz des Herrschers.
Wandern
Burgen von oben
nach unten:
Fleckenstein/F
Hohenbourg/F
Blumenstein/D
Deutschfranzösischer
Burgenweg
30
Deutsch-französischer
Burgenweg
Deutsch-französischer Burgwenweg
Grenzenlos von Burg zu Burg geht es im Dahner Felsenland und dem Vallée de la Sauer.
Wald und steile rote Sandsteinfelsen prägen
die Landschaft dieses Landstrichs im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Beinahe wie die Perlen
an einer Kette reihen sich hier die Überreste
von Burgen und Adelssitzen aneinander. Und
das in teils schwindelerregender Höhe. Fast
alle stammen aus dem 13. Jahrhundert.
Die mit 571 Metern höchstgelegene Burganlage der Pfalz, ist die Wegelnburg. Neben einem
wunderbaren Panorama bietet sie noch Reste
von Toren, Gebäuden, einer Ringmauer und
große Felskammern. Zu den höchstgelegenen
Burgruinen der Pfalz zählt auch der Blumenstein oberhalb von Schönau. Von ihm sind
noch Teile der Schildmauer zu sehen.
An die Froensburg, ein ehemaliges Raubritternest mit Blick über das Steinbachtal, erinnern
noch Mauerreste. Sie wurde im 14. Jahrhundert zerstört, von den Herren von Fleckenstein
wieder aufgebaut und 1677 geschleift.
Schon im 12. Jahrhundert entstand Burg Fleckenstein. Sie ist beispielhaft für alle Burgen
aus dem Vogesengebirge und von März bis November täglich geöffnet. Mit einem Infoblatt
ausgestattet, können Besucher die Burgruine
auf eigene Faust erkunden. Nach vorheriger
Anmeldung sind auch Führungen möglich.
Oberhalb des Fleckensteins liegt auf dem
Schlossberg die Hohenburg. Von ihr sind Burgreste und Skulpturstücke aus dem 13. und 16.
Jahrhundert erhalten.
Auf dem Schlossberg steht auch die Burgruine Löwenstein. Sie wurde auf zwei durch eine
Schlucht getrennten Sandsteinfelsen errichtet
und war als Raubritternest gefürchtet.
Auch die Burgruinen des Wasigensteins stehen
auf einer durch eine Schlucht geteilte Felserhebung. Ein literarisches Denkmal setzte dem
Wasigenstein das mittelalterliche „Waltharilied“, das den Kampf Walthers gegen Gunther
und Hagen schildert. Zerstört wurde die Burg
im Dreißigjährigen Krieg. Geblieben sind in
Felsen gehauene Treppen, Räume und Ringmauern.
Nur Treppen und Gänge sowie Reste eines
kleinen Wohngebäudes und der hohe Turm
auf der Bergseite sind von der Petit Arnsburg
über Obersteinbach erhalten. Ihre Bauweise
ist typisch für die kleinen Feudalsitze im Elsass: Sie wurde im 14. Jahrhundert direkt in
den die steilen Felsen hineingebaut. Näheres
erfahren Besucher im Burgenmuseum Obersteinbach.
Wasgau Felsenweg
Bizarre Sandsteinfelsen und Burgenromantik finden Wanderer
auf dem knapp 21 Kilometer langen Wasgau Felsenweg. Vosegus, der Berg- und Waldgott selbst, hat ihm und der Region
seinen Namen geliehen. Eine angenehme Tour zwischen Wald
und offenem Weideland und mit fantastischen Ausblicken, die
Lust auf mehr machen.
Sprechende Namen tragen die Felsformationen und Aussichtspunkte. Es geht vorbei am Rödelstein, am Haselstein, am Löffelsberg, am Buhlstein und an der Burgruine Lindelbrunn. Sie
wurde im 12. Jahrhundert wohl als Reichsburg erbaut, um den
Trifels zu schützen – die Burg, auf der im Frühjahr 1193 der englische König Richard Löwenherz gefangen gehalten wurde.
Doch wo beginnen? Der Wanderer hat die Wahl, zu diesem einfachen Weg in Vorderweidenthal oder Oberschlettenbach zu
starten oder am Wanderparkplatz des Naturpark Pfälzerwalds
an der Burgruine Lindelbrunn. Von dort aus geht es über den
Hahnenhof, ein Freizeitheim für Kinder und Jugendliche, nach
Oberschlettenbach. Ob hier das Wasser des idyllischen Dorfbrunnens tatsächlich 100 Jahre Manneskraft schenkt, wie ein
Schild behauptet? Auf jeden Fall verleiht eine kleine Rast neue
Kräfte, bevor es weitergeht zum Haselstein. Den frei stehenden
Felsturm schätzen Uhus und Falken als Brutplatz. Also einfach
mal ganz leise in die Höhe schauen, ob sie zu sehen sind. Weiter
geht die Tour über den Löffelsberg zum Buhlstein und dem beinahe 60 Meter hohen Buhlsteinpfeiler. Von seiner (gesicherten)
Aussichtskanzel reicht der Blick bis zur Burg Berwartstein und
der Burgruine Drachenfels. Hinter Vorderweidenthal lädt der
Rödelstein zu einer weiteren Verschnaufpause mit Blick über den
von Wald und roten Buntsandsteinfelsen geprägten Wasgau ein.
Von dort ist bald der Ausgangspunkt wieder erreicht. Wer nach
den gut sechs Stunden, die man für den Wasgau Felsenweg einplanen sollte, noch nicht müde ist, hat jetzt ausreichend Muße,
die Burgruine Lindelbrunn zu erkunden und als letzten Höhepunkt von hier aus einen 360-Grad-Rundblick mitzunehmen.
Der
WasgauFelsenweg
Wandern
Dahner Rundwanderweg
Der 17 Kilometer lange Dahner Rundwanderweg besteht aus zwei
Teilen, dem östlichen Abschnitt (8,7 Kilometer) und dem westlichen
(8,3 Kilometer). Auf beiden Strecken ist Eile fehl am Platz, denn sie
bieten immer wieder überraschende Ausblicke.
Start für den östlichen Teil ist das Haus des Gastes in Dahn. Immer mit
Blick auf die Landschaft und faszinierende Felsformationen geht es gegen den Uhrzeigersinn weiter in Richtung Ehrenfriedhof und Hochstein.
Hier haben die Wanderer von der Soldatenhütte aus eine wunderschöne Sicht über das mittlere Wieslautertal. Kurz lädt die Burgengruppe
Altdahn zum Innehalten und zum Besuch des Burgenmuseums ein. Ein
guter Grund zum Stehenbleiben ist auch der Panoramablick vom Römerfelsen aus. Und von einigen Stellen aus lässt sich auch Dahn aus
der Vogelperspektive betrachten.
Der westliche Teil der Strecke beginnt unterhalb des „Jungfernsprungs“, einer der vielen sagenumwobenen Felsformationen. Der Weg
führt über die Wieslauter zum Sängerfelsen, von da aus zur Burgruine
Neudahn, einer der am besten erhaltenen Burgen des südlichen Pfälzerwalds und auch für Kinder eine spannende Sache. Vom Wachtfelsen
bei der Formation „Braut und Bräutigam“ schließlich lässt sich noch
genüsslich beinahe die gesamte erwanderte Strecke ins Visier nehmen.
Sonja-Bernadotte-Weg
Der Gräfin-Sonja-Bernadotte-Weg führt rund um das Rosen- und Europadorf Schmitshausen. Dementsprechend sind auch die Wege ausgezeichnet: Der 12 Kilometer lange Hauptweg ist mit einer roten Rose
auf weißem Grund markiert. Wer die kürzere Alternative wählt, folgt
der roten Rose auf gelbem Grund.
Die Tour beginnt an der südlich von Wallhalben gelegenen Kneispermühle auf 250 Meter Höhe. Ansteigend führt sie zunächst durch Mischwald und ein Stückchen eines Waldlehrpfads hinauf in das rund
120 Meter höher gelegene sehenswerte Rosendorf Schmitshausen.
Von dort aus geht es bergab nach Wallhalben. Am Bach entlang führt
der Weg vorbei an Mühlen und für die Landschaft charakteristischen
Felspartien. Durch schattigen Wald geht es wieder zurück zur Kneispermühle. Am Weg liegen Einkehrmöglichkeiten, und immer wieder bietet
sich ein prächtiger Ausblick auf die Landschaft. Als Start und Ziel bietet
sich Wanderern auch der Oskar-Scheerer-Platz in Schmitshausen, die
Ortsmitte oder die Schule in Wallhalben an.
Benannt wurde der Weg nach Gräfin Sonja Bernadotte (1944 – 2008).
Er erinnert an die schon lange (seit 1967) bestehende Verbundenheit
der Grafenfamilie von der Bodenseeinsel Mainau mit dem Rosen- und
Europadorf Schmitshausen – und an die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft, der die Gräfin von 1982 bis 2008 als Präsidentin vorstand.
Rosendorf Walderlebnis
Wo die Steinzeitmenschen wohnten, führt dieser kurze, aber hochinteressante Weg entlang. Start ist die Rasthütte des Rosenvereins Schmitshausen beim Waldspielplatz im Brecherswald oder die Kneispermühle am Mühlenweg im Wallhalbtal. Von dort aus geht es zunächst zu einer Schutzhütte
am „Gräfin-Sonja-Bernadotte-Weg“, kurz darauf auf den Waldlehrpfad bis zu
einer Rasthütte mit frischer Bergquelle und Spielgeräten. Weiter geht’s zum
Hirtenfelsen mit Blick auf den Waldweiher und auf den Keltenfelsen. Daran,
dass diese hier eine Opferstätte gehabt haben sollen, erinnert eine mächtige
Tischplatte aus Buntsandstein. 200 Meter weiter beeindruckt eine gewaltige
Felsformation. Hier hatten die Kelten ihren Wohnplatz. Davon zeugen neben
Funden wie Pfeilspitzen, Schabern und Faustkeilen auch noch Spuren in den
Höhlen. Der Weg ist vier Kilometer lang, mit einer Rundtour über den Brotpfad
zur Kneispermühle fünf Kilometer.
Ausgangspunkt:
Waldgaststätte Kneispermühle › 66917 Wallhalben
Telefon 06375 / 203, (Ruhetag Mittwoch)
www.kneispermühle.de
Hütte Rosenverein Schmitshausen (Brecherswald),
Brunnenstraße › 66484 Schmitshausen
Telefon 06375 / 70 25, (Ruhetage: Mo, Di, Do)
www.rosendorf-schmitshausen.de
Wasserschaupfad bei der Weihermühle
Eine Rundtour im Seitental des Odenbachs mit Spielmöglichkeiten an
den Mühlen mit Elektroautos, einer Spielwiese mit Spielgeräten und
Ponyreiten. Außerdem gibt es ein kleines Tiergehege. Der ebene Spazierweg führt vom Parkplatz bei den Mühlenwirten ins Seitental des
Wasserschaupfades. Mit ihren Felsformationen, Quellen, Klammen und
Weihern ist die Tallandschaft Lebensraum zahlreicher Tiere und Pflanzen. Ein Höhepunkt der Tour sind die versteckt gelegenen Wasserfälle
im „Kessel“, einem wildromantischen Platz mit mächtigen Felsquadern.
Von dort aus geht es „auf den Spuren der Erdgeschichte“ durch ein
Buntsandsteingebiet zur Weihermühle zurück. Wer den 5,5 Kilometer
langen Weg verlängern möchte, kann an der Brücke einen Abstecher
über eine Waldschleife machen. Nach einem Kilometer bietet sich dort
ein herrlicher Ausblick über die Weihermühle und die Tallandschaft.
Ausgangspunkt:
Landhotel Weihermühle, Weihermühle 1 › 66987 Weihermühle
Telefon 06334 / 55 84, www.weihermuehle.com
Die Kleine Mühle, Weihermühle 2 › 66987 Weihermühle
Telefon 06334 / 98 36 66, www.die-kleine-mühle.de
Weitsicht garantiert
Ein natürlicher Aussichtspunkt bei Lug.
32
Sonnenwendfeier:
25.06.2016
27. Rodalber
Wander-Marathon:
24.09.2016
Naturkunst
34
Teufelstisch bei Hinterweidenthal
Ein guter Picknick-Platz
Felsformationen
Altschlossfelsen
Majestätischer Anblick
36
Naturkunst
Unten
Bizarres Felsmassiv: der
Hexenpilz bei Dahn.
Ein grenzüberschreitender Felsenrundweg
Wer sich auf den neun Kilometer langen Helmut-Kohl-Wanderweg macht, einen Rundweg zwischen Eppenbrunn auf deutscher Seite und dem
französischen Nachbarort Ropperviller, wandelt
auf historischen Spuren: Der Altbundeskanzler ist
diesen Weg oft und gern gegangen. Kein Wunder,
es ist eine Tour, die auf Schritt und Tritt zum Staunen einlädt. Die Felsformationen vor allem am Altschlossfelsen bei Eppenbrunn sind allgegenwärtig
und überwältigend. Es geht vorbei an Felstürmen,
Felsbänken, Felstoren, unter Felsüberhängen hindurch. Eine malerische Kulisse, die an Farbnuancen
fast alles zeigt, was der Sandstein zu bieten hat.
Sogar eine Burg soll es hier einmal gegeben haben.
Wer hat sie erbaut? Wann ist sie entstanden? Diese
Fragen sind bis heute ungeklärt. Davon, dass hier ein
Bauwerk stand, zeugen allein noch ein paar Trittstufen im Stein und Balkenlöcher in den Felsen.
Start und Ziel ist der Spießweiher am Ortsrand von
Eppenbrunn.
Bärenhöhle
Die obere Bärenhöhle ist die größte natürliche Sandsteinhöhle der Pfalz. In ihr entspringt ein kleiner Bach,
der über die Klippe der unteren Bärenhöhle fällt.
VRN Tipp:
Im Stundentakt bequem und umweltschonend zu
den Wanderbahnhöfen Rodalben und Hauenstein.
Fahrplanauskunft unter www.vrn.de
Schillerfelsen bei Dahn
Geisterhafte Lämmerfelsen
38
Naturkunst
Rodalber Felsenwanderung
„Ein Wandererlebnis der Spitzenklasse“ ist der Rodalber Felsenwanderweg. Der zertifizierte Qualitätsweg bietet eine Möglichkeit mehr, sich an den
Farben und bizarren Formen der Buntsandsteinfelsen satt zu sehen. Seine insgesamt 45 Kilometer
Länge lassen sich gut in kleinere Etappen zwischen
1,5 und acht Kilometern zerlegen. Zudem ist die Strecke sommers wie winters bequem zu gehen, denn
nennenswerte Steigungen gibt es auf dieser Route
nicht. Dafür heißt es öfter einmal den Kopf in den Nacken legen, um vom Fuß der mächtigen Felsmassive
aus auch deren oberes Ende zu entdecken.
Doch auch auf Augenhöhe und an Aussicht hat die
Route viel zu bieten: Sie führt durch das Tal der Rodalbe und ihre Seitentäler, vorbei an Felsen, deren
Namen wie „Kuhfelsen“, „Saufelsen“, „Fuchsfelsen“
oder „Bruderfelsen“ die Fantasie anregen. Auf dem
Weg liegt auch die Rodalber Bärenhöhle, die größte
natürliche Buntsandsteinhöhle der Pfalz. Und immer
wieder können Wanderer mit Blick auf Rodalben eine
kleine Rast einlegen oder einfach die Aussicht genießen. www.felsenwanderweg.de
Entstehung des Buntsandstein
Wandern bei den Buntsandsteinfelsen ist immer
auch eine Zeitreise in die Vergangenheit. Sandsteine
im Pfälzerwald entstanden schon vor 250 Millionen
Jahren. Wind und Wetter haben ihnen ihre charakteristischen Formen verliehen. Noch heute künden
ihre Namen davon, wie sehr die Felsen die Fantasie
der Menschen anregten. Da gibt es den Teufelstisch,
Braut und Bräutigam, die Lämmerfelsen und viele,
viele mehr. Gehen Sie doch mal auf Entdeckungsreise.
Beliebter Aussichtspunkt
Schwalbenfelsen am Dahner Felsenpfad
Bruderfelsen in Rodalben
Künstliches Wehr
an der Sauer bei Fischbach
Die Südwestpfalz ist auch für Radfahrer ein
Paradies. Neben den genannten Touren gibt
es zahlreiche weitere Möglichkeiten die Gegend mit dem Fahrrad zu erkunden. Zum Beispiel die Schusterland-Radtour. Sie führt quer
durch die Urlaubsregionen Hauenstein und
das Dahner Felsenland. Oder die Burgentour
durch den Pfälzerwald von Wilgartswiesen
über Hauenstein bis nach Annweiler am Trifels. Sie ist gespickt mit herrlichen Aussichten.
40
Unterwegs mit dem Rad
Grenzenlos
radeln
Weitere Informationen
Die schönsten Radwege und Touren finden Sie
in unserer Radkarte. Kostenlos bei allen TouristInformationen erhältlich.
Deutsch-Französische Grenzland-Radwanderung
Ein ganz besonderes Erlebnis für Radfahrer ist die
Deutsch-Französische Grenzland-Radwanderung.
Jedes Jahr im Mai findet diese deutsch-französische
Gemeinschaftsveranstaltung im Dreiländereck Rheinland-Pfalz, Saarland und Frankreich statt. Sie ist eine
deutsch-französische Gemeinschaftsveranstaltung für
ein grenzenloses Radfahrvergnügen.
Der Weg führt über sanfte Hügel, durch malerische
Dörfer und Bachauen. Und immer wieder bieten sich
fantastische Ausblicke über das ehemalige Grenzland.
Wer in die Pedale treten möchte, kann zwischen drei
Strecken wählen. Die Familientour mit ihren 27 Kilometern ist die kürzeste. Sie führt über Ormersviller,
Volmunster und Hornbach. Die Fitnesstour (41 Kilometer) über Hornbach, Riesweiler, Utweiler, Salzbruecke,
Volmunster zurück nach Althornbach, ist schon etwas
anstrengender. Noch mehr Kondition fordern die Steigungen auf der 67 Kilometer langen Sporttour. Sie trifft
hinter Hornbach auf den Europäischen Mühlenradweg
vor Altheim und bei Erching auf die Fitnesstour. Zwischen Volmunster und Hornbach radeln die Teilnehmer
in Richtung Schweyen, weiter über Breitenbach, Waldhouse, Dorst, Rolbing und Hornbach zurück zum Ausgangspunkt Althornbach.
Althornbach ist Ausgangpunkt für alle drei Strecken.
Auch an den französischen Kontrollstellen in Salzbruecke, Volmunster und Waldhouse können Teilnehmer
noch einsteigen.
Unterwegs mit dem Rad
42
Südwestpfalz-Tour und Pirminius-Radweg
Eine schöne Halbtagesstrecke ist die Südwestpfalz-Tour.
Kombiniert mit der in etwa gleich langen Teilstrecke des
Pirminius-Radwegs ergibt sich eine rund 60 Kilometer
lange, sehr abwechslungsreiche Ganztagstour. Sie führt
– nach dem „Einrollen“ von Johanniskreuz über Heltersberg nach Waldfischbach-Burgalben – vom Bahnhof
Waldfischbach-Burgalben zunächst aufwärts aus dem
Tal der Moosalbe nach Hermersberg, dann nach Weselberg auf der Sickinger Höhe. Höhengleich geht es weiter
bis nach Wallhalben. Ein weiterer Anstieg hoch aus dem
Wallhalb-Tal nach Schmitshausen über die Höhe nach
Battweiler bietet noch einmal einen wunderbaren Weitblick. Rasch sind dann Oberauerbach und Zweibrücken
erreicht. Zwei Stunden reine Fahrzeit sollten Radfahrer
dafür einrechnen.
Ganz locker gehen diese Strecke die Pedelec-Fahrer und
-Genießer an. Für diese eignet sich der Weg ganz besonders, denn mit Elektro-Unterstützung sind die Anstiege
überhaupt kein Problem.
Im wahrsten Sinne kinderleicht zu befahren, auch ohne
Pedelec-Unterstützung, ist der Pirminius-Radweg in
seinem Schwarzbach-Abschnitt zwischen Zweibrücken und Waldfischbach-Burgalben. Hier haben alle
Radfahrer, die nicht die gesamten rund 30 Kilometer
radeln möchten oder können, zudem zwischen Zweibrücken und Waldfischbach-Burgalben immer wieder
Möglichkeiten, auf die Bahn umzusteigen. Daher empfiehlt sich diese Strecke auch für „Neueinsteiger“ und
für Eltern mit Kindern. Vom Bahnhof Zweibrücken aus
rollt man überwiegend auf eigenen, breiten und stets
leicht zu befahrenden Wegen durchs Schwarzbachtal.
Es geht an diesem Bach entlang über Contwig, Dellfeld,
Rieschweiler-Mühlbach, Thaleischweiler-Fröschen und
Biebermühle bis zum Bahnhof in Waldfischbach-Burgalben. Von da aus kann man auch mit der Bahn wieder zum
Ausgangspunkt zurückfahren.
Die Strecke bietet zahlreiche Rastplätze, um Pausen und
eventuell ein Picknick zu machen. Auch das ist ideal für
größere Gruppen und Familien. Diese freuen sich auch
über die Spielplätze entlang der Route, ob eingerichtet oder als einfache Zugänge zum Wasser. Auch die
Umgebung der zahlreichen Brücken über den Schwarzbach lädt zum Absteigen und Spielen an den flachen
Uferzonen ein.
Wer sich für die gesamte Strecke als Ganztagestour entscheidet, die schwerere Etappe lieber an den Anfang
setzt, um gegen Ende langsam auszuradeln, startet mit
der Südwestpfalztour in Zweibrücken, fährt erst über
Auerbach und Battweiler – und von da aus genüsslich
ins Tal.
VRN Tipp:
Mit der Bahn zur Radtour: Ab 9 Uhr unter der
Woche und an Wochenenden ganztags kostenlose
Fahrradmitnahme. Fahrplanauskunft unter
www.vrn.de
Aus der Ferne schon zu sehen
Ein Blick auf die Burgengruppe Alt-Dahn.
Der Dynamikum Radweg
führt auch zum Strecktalpark.
Unser Tipp:
Auf den bestens ausgeschilderten Themenwegen
in der Südwestpfalz – neben den genannten beiden
Strecken die Hornbach-Fleckenstein-Tour, die Biosphären-Tour, der Pfälzerwald-Radweg oder der Sickinger Mühlen-Radweg – fahren Radler auf Nummer
sicher. Dafür sorgt unter anderem das hochwertige
System der Wegweisung. Zur besseren Orientierung
sind zudem jeweils das Nahziel und ein Fernziel angegeben. Die Strecken führen zweifelsfrei meist über
eigene Wege und wenig befahrene Straßen. Damit
sind die Themenrouten ideal auch für Familien mit
Kindern oder Gruppen von Radfahrern.
Zudem werden alle Strecken jährlich per Fahrrad
auf ihre Qualität und Durchgängigkeit überprüft und
gewartet. So bleiben sie gut in Schuss. Und damit
niemand in die Irre fährt, wird auch die Beschilderung jährlich kontrolliert, gereinigt und wo nötig
ausgebessert. Schilder im Wald beispielsweise „begrünen“ mit der Zeit durch Algen und Verwitterung
oder wachsen zu. Es komme auch immer mal wieder
vor, dass ein Schild schief hängt oder umknickt, vielleicht, weil jemand dagegen gefahren ist, sagt Jupp
Trauth. Und der muss es wissen. Als Radwegeplaner
und -beschilderer ist er mit seinem Team im Auftrag
des Kreises Südwestpfalz auch zuständig für die Beschilderung und Wartung der Strecken – inzwischen
mehr als 400 Kilometer.
Ideal für Fahrradfahrer
Das gut ausgeschilderte Radwegenetz wird allen
Ansprüchen gerecht. In der vielseitigen Landschaft kommen
Familien mit Kindern ebenso wie sportlich ambitionierte
Radler auf ihre Kosten.
44
Unterwegs mit dem Rad
Radelspaß im Sickinger Land
„Durchfahrt gesperrt“ heißt es alle zwei Jahre im Mai
für Kraftwagen und Motorräder auch auf der Landesstraße 363 zwischen Waldfischbach-Burgalben und
Landstuhl. 20 Kilometer Asphalt in den Tälern des
Queiderbachs und der Moosalbe gehören am autofreien Raderlebnistag „Radelspaß im Sickinger Land“
nicht motorisierten Zweiradfahrern. Von Waldfischbach-Burgalben aus führt die Strecke über Steinalben, Linden und Queidersbach nach Landstuhl. Mit
ihren ganz wenigen Steigungen ist die Tour ideal für
alle, die die Fahrt in aller Ruhe genießen und unterwegs auch gern einmal einkehren möchten, um bei
regionalen Spezialitäten neue Kräfte zu sammeln.
Zum Verweilen lädt immer auch ein umfangreiches
Rahmenprogramm ein. Als Belohnung kann am Ziel
zudem ein Besuch der Burg Nanstein winken. Auch
dort ist beim Radelspaß für Unterhaltung gesorgt. Ein
weiterer Anreiz für die Teilnahme an diesem Ereignis
ist das bereits traditionelle Preisausschreiben mit
attraktiven Preisen. Der Radelspaß findet alle zwei
Jahre um den dritten Sonntag im Mai statt.
Grenzen, wie man sich sie
vorstellt, gibt es höchstens noch
zum Spaß bei Raderlebnistagen.
Hier Gästeführer der Südwestpfalz-Gästeführer IG.
Dynamikum Radweg
Durchaus mit Gegenwind rechnen dürfen Radler auf dem neuen Dynamikum-Radweg, auch wenn dieses Projekt der Europäischen Union in der Anbindung nach Bitche den Namen „Le vent dans le dos“
(„Rückenwind“) trägt. Der erste Teil des Wegs führt über knapp 25
Kilometer und 182 Höhenmeter um den Westen und Süden von Pirmasens. Aber halt: Es wäre ein Jammer, die historisch und landschaftlich
so reizvolle Strecke einfach nur abzuradeln. Überall nämlich laden
Stationen zum Schauen und Absteigen ein. 38 sind es insgesamt. Da
gibt es neben Rast- und Ruheplätzen zum Beispiel im an der Strecke liegenden Strecktal auch einen Geopfad, Exponate des Science
Centers „Dynamikum“ zum Experimentieren oder Sportflächen wie
Beachvolleyball. Allein die Disc-Golf-Anlage direkt am „Dynamikum“,
dem Namensgeber des neuen Radwegs, ist sportliche Verführung und
Herausforderung und eine längere Pause wert. Auf einer Gesamtlänge
von 1800 Metern locken auf dem Gelände mit seinen sanften Hügeln
15 Bahnen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden – damit es den
Besuchern nicht zu leicht gemacht wird, mit der Frisbee-Scheibe vom
„Tee“, dem vorgegebenen Abwurfpunkt, in einen der Körbe zu treffen. Und da Disc Golf zu den Golfsportarten zählt, ist für jede Bahn
ein „Par“ vorgesehen, eine bestimmte Anzahl von Würfen. Neu ist die
grenzübergreifende Anbindung des Dynamikum-Radwegs an Radwege
nach Bitche im Elsass. Da bieten sich zwei Möglichkeiten: eine Tour auf
dem europäischen Mühlenradweg über Windsberg und Hornbach, die
andere über die Pirmasenser Ortsteile Niedersimten und Erlenbrunn
auf den französischen Radweg EuroVelo 5. Besonders unbeschwert
gestaltet sich das grenzenlose Radfahren mit dem Pedelec, dem von
einem kleinen Elektromotor angetriebenen „Pedal Electric Cycle“.
Damit können auch weniger geübte Radler Natur und Landschaft aus
vollem Herzen genießen.
www.pirmasens.de
Europäischer Mühlenradweg
Die deutsch-französische Grenze? Da fahren „Mühlenradler“ flott drüber weg. Zoll wird auch nicht mehr erhoben. Daran, dass hier einst an
Schlagbäumen strenge Grenzkontrollen durchgeführt wurden, erinnert
auf dem Europäischen Mühlenradweg gerade noch das Örtchen „Zollsiedlung“ zwischen Guiderkirch und Peppenkum. Ansonsten ist hier
von Grenze so gut wie keine Spur mehr zu sehen.
Stattdessen bietet der 45 Kilometer lange, mittelschwere Europäische
Mühlenradweg grenzenloses Radfahrvergnügen in der Grenzregion von
Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Lothringen. Eine Tour durch Wälder
und Flusstäler, vorbei an Äckern und Wiesen, über Hügel und Höhen
mit wunderschöner Aussicht. Unser Tipp: sich Zeit lassen. Denn am
Weg liegen gleich 14 sehenswerte denkmalgeschützte Wassermühlen.
Los geht die ländlich geprägte Tour in Zweibrücken. Eine erste längere
Pause empfiehlt sich in Hornbach mit der Grabstätte des Heiligen Pirminius und weiteren Sehenswürdigkeiten. Durch das Tal der Schwalab
führt der Weg nach Frankreich zur Eschviller Mühle mit einem Mühlenmuseum. Wieder zurück nach Zweibrücken führt der Weg durch das
Bickenalbtal über Peppenkrum und Altheim.
Die Strecke ist zwar leicht bis mittelschwer zu bewältigen, für kleinere
Kinder wegen einiger Steigungen aber nicht zu bewältigen.
Eine Kurztour von 28 Kilometern bildet die steil ansteigende Querverbindung zwischen Altheim und Hornbach. Wer’s länger mag, kann die
Rundtour über eine teilweise steile Schleife bei Rolbing auf 64 Kilometer verlängern.
Autofreies Wallhalbtal
„Stopp“ heißt es alle zwei Jahre im Juni für Automobile und
Motorräder im Wallhalbtal. An diesem einen Tag gehört es
auf 40 Kilometern Länge all denjenigen, die sich nicht motorisiert auf Rollen vorwärtsbewegen. In aller Regel Radfahrer.
Ein „Au­tofreies Wallhalbtal“ bedeutet Spaß und Entspannung
für die ganze Familie, denn die besonders schöne Strecke ist
weitgehend flach. Sie eignet sich damit für alle Aktiven sämtlicher Altersgruppen. Besonders reizvoll und abwechslungsreich
macht die Strecke der Mühlenweg mit seinen vielen Mühlen und
Einkehrmöglichkeiten. Da gibt es immer wieder Möglichkeiten
anzuhalten, um sich etwas anzuschauen oder bei einem Imbiss
und einem kühlen Getränk zu verschnaufen und den Tag aus
ganzem Herzen zu genießen. Da kommt auch bei den jüngsten
Teilnehmern keine Langeweile auf, für sie gibt es ganz besondere
Angebote. Dass es auf der Strecke immer wieder auch Schatten
gibt, ist vor allem an warmen Tagen angenehm. Und wem die
40 Kilometer nicht genug sind, der hat die Möglichkeit, auch
noch vom Wallhalbtal abgehende Seitentäler unter die Reifen
zu nehmen.
Sehenswert
Am europäischen Mühlenradweg liegen
gleich 14 denkmalgeschützte Mühlen.
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MTB-Park Süderweiterung
Süderweiterung
Mountainbikepark Pfälzerwald
MTB-Tour 1 (besteht seit 2005)
Sehr beliebt ist die Rodalben Tour 1 des Mountainbike-Parks. Doch ihre 57,2 Kilometer mit Start und
Ziel vom Bahnhof in Rodalben oder in Johanniskreuz haben es in sich. Auf der als mittelschwer
eingestuften Tour wechseln sich knackige Singeltrails mit Anstiegen ab, die ordentlich in die Waden
gehen. Schließlich wollen an die 1200 Höhenmeter
bewältigt werden, und die sind kein Pappenstiel.
Dafür wird der schwerste der Anstiege zum 619
Meter hohen Eschkopfturm mit einem Blick bis weit
in die französischen Nordvogesen hinein belohnt.
Wer’s sanfter angehen will, kann sich auf zwei Teilstrecken der Tour einfahren. Als „Tour 1 light“ kann
er die 32,2 Kilometer lange Strecke Rodalben–
Leimen–Rodalben unter die Reifen nehmen. Mit
732 Höhenmetern bietet auch sie mit Trailabfahrten und langen Anstiegen ein spannendes Auf und
Nieder. Kurz und knackig ist mit 21,4 Kilometern
und 395 Höhenmetern die Teilstrecke Johanniskreuz – Leimen – Johanniskreuz. Höhepunkt ist der
steile Anstieg auf den Eschkopfturm (619 Meter),
für den es ordentlich in die Pedale zu treten gilt.
Der Mountainbikepark Pfälzerwald hat
in den zehn Jahren seines Bestehens
nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt.
Im Gegenteil: er wächst weiter.
Wir stellen Ihnen zwei der ersten
Touren vor.
Der Mountainbikepark Pfälzerwald führt über mehr als
300 Kilometer durch Deutschlands größtes zusammenhängendes Waldgebiet. Mit seinem mehrfach „ausgezeichneten“ Streckennetz ist er seit seiner Eröffnung
im Jahr 2005 für Mountainbiker ein begehrtes Ziel für
Tages- und Mehrtagestouren. Nun steht die Süderweiterung des bislang schon sehr abwechslungsreichen Tourennetzes an. Ab 2016 können Mountainbiker über 800
Kilometer gut ausgeschilderter Wege nutzen, darunter
16 neue Routen. Damit erschließt der Mountainbikepark
Pfälzerwald den gesamten deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen – und gehört
zu den größten in Deutschland. Er erstreckt sich dann
zwischen Neustadt über Lambrecht, Enkenbach-Alsenborn bis Kaiserslautern im Norden, über Landstuhl, Kaiserslautern-Süd, Waldfischbach-Burgalben, Rodalben,
Pirmasens-Land und Pirmasens Stadt im Westen, das
Dahner Felsenland bis zur französischen Grenze im Süden sowie Hauenstein, Annweiler am Trifels, Bad Bergzabern, bis an den Haardtrand im Osten.
Aktuelle Infos über weitere Strecken, Touren, Events und
Kurse: www.mountainbikepark-pfaelzerwald.de
Weitere Informationen
Mountainbikepark Pfälzerwald e.V.
Pirmasenser Straße 62 › 67655 Kaiserslautern
Telefon 0631 / 201 61 35
[email protected]
www.mountainbikepark-pfaelzerwald.de
www.facebook.com/mountainbikepark
VRN Tipp:
Mit der Bahn zur Radtour: Ab 9 Uhr unter der
Woche und an Wochenenden ganztags kostenlose
Fahrradmitnahme. Fahrplanauskunft unter
www.vrn.de
MTB-Tour 2 (besteht seit 2005)
Durch das idyllische Holzland führt die 53,7 Kilometer lange MTB-Tour 2, eine Rundtour mit Start
und Ziel am Bahnhof in Waldfischbach-Burgalben
oder in Johanniskreuz. Auf einsamen Singletrails,
Forstwegen in unberührter Natur und mit flotten
Downhillpassagen fahren Biker auf ihr über die
Ortsgemeinden Heltersberg, Johanniskreuz und
Schmalenberg. Eine „alltagstaugliche“ Tour mit
einem Aufstieg von 1191 Metern. Dafür geht’s dann
aber auch 1185 Meter wieder bergab.
Ideal zum Eingewöhnen sind zwei Teilstrecken.
Als optimaler Einstieg in das Streckennetz des
Mountainbikeparks Pfälzerwald bietet sich die
Route Waldfischbach-Burgalben – Heltersberg –
Waldfischbach-Burgalben mit 19,1 Kilometern an.
Ihre 400 Höhenmeter und 42 Prozent Trailanteil
machen sie zum idealen Testgelände für die eigene
Fahrtechnik. Der sehr schön gelegene Aussichtspunkt „3 Felsen“ lädt zum Verschnaufen ein und
dazu, den Mountainbikepark Pfälzerwald aus einer
anderen Perspektive zu betrachten.
Die Teilstrecke Johanniskreuz – Heltersberg – Johanniskreuz (34 Kilometer) führt über den „Gümpels Weg“ hinab durch das so genannte „Kanonenrohr“ direkt auf den Campingplatz „Sägmühle“.
Von dort geht es in stetem Auf und Ab wieder zum
Ausgangspunkt.
Familienzeit
48
Wandern mit Tieren oder nach Themen oder hoch in den Bäumen
Langeweile bei Kindern gibt es bei uns nicht.
Kinder
herzlich willkommen
Kindererlebnisland
Kinder sehen die Welt mit anderen Augen. Für sie
haben wir ein eigenes Programm zusammengestellt.
Mit Spiel, Spaß und Spannung.
Familienzeit
Wasserspiele in Zweibrücken
Kleine Seen, an denen sich Insekten und Vögel wohlfühlen, klare
Bäche, in denen sich Fische wie Forellen tummeln. Wasser ist
Leben und bringt vor allem bei Sonnenschein die Südwestpfalz zum
Glitzern. Entspannend ist es, am Wasser zu sitzen und seinem Spiel
zuzuschauen.
Das können Besucher auch innerhalb von Orten tun. Ein schönes Beispiel dafür: der Alexanderplatz in Zweibrücken mit seinen
beleuchteten Wasserspielen. Vor der Kulisse der spätgotischen
Alexanderkirche schießen 21 Wassersäulen aus dem Boden. Da darf
man ruhig näher rangehen. Ganz nah sogar, denn ebenerdig lädt
eine 15 mal acht Meter große Fläche dazu ein, zwischen den Wassersäulen hindurch zu laufen. Ein Geschicklichkeitsspiel, an dem
die Großen ebenso ihren Spaß haben wie die Kleinen. Und bei dem
es vor allem an heißen Tagen nicht unbedingt darauf ankommt,
trocken zu bleiben.
Noch mehr Wasser gefällig? Dafür sorgen weitere Fontänen in der
Fußgängerzone. Und eine davon, so viel sei verraten, lässt sich sogar
mit einer Pumpwippe steuern.
Wasser gibt es hier wie Sand am Meer
Viele Seen und Flüsse laden zum Planschen ein
Wasserspielplatz Contwig
50
Huh, ist das schön nass hier. Kinder bis etwa 14 Jahren
können sich auf dem neuen Wasserspielplatz in Contwig
austoben, mit Wasser spielen und experimentieren. Ihre
erste Bewährungsprobe hat die Einrichtung im Spätsommer 2015 bestanden. Seitdem können Wasserratten und
Forscher hier unter anderem in Wasserlandschaften sich
im Stauen, Pumpen und Umleiten fließender Gewässer
üben. In Contwig gibt es noch einen Abenteuerspielplatz
der neben Wasserpumpe auch Kletterwände bereit hält.
Lange genug geradelt, sportlich mit dem Mountainbike unterwegs
gewesen oder gewandert? Dann ab zum Schwimmen. Inmitten
der schönen Natur bieten sich großen und kleinen Wasserratten
verschiedene Möglichkeiten für weitere, mehr oder weniger
sportliche Unternehmungen – oder einfach um jede Menge
Wasserspaß zu haben.
Biosphären-Erlebnisweg
im Spießwogtal bei Fischbach
Üppige Seenlandschaft
Alle Bademöglickeiten mit Seen und
Schwimmbädern finden Sie in der Broschüre „Wanderhütten, Ausflugstipps“.
Eine Übersicht über alle Badeweiher mit
allen Informationen zu Wasserqualität,
-temperatur und weitere nützliche Tipps
finden Sie unter:
www.badeseen.rlp.de
Für Forschungsreisende
Klimalehrpfad Waldfischbach-Burgalben
Prima. In Waldfischbach-Burgalben gibt es Klima zu erkunden. Die Herstellung
des Traumwetters ist zwar nicht inbegriffen, aber auf dem 5,6 Kilometer langen
Klimalehrpfad heißt es an zahlreichen Stationen Spaß haben und dabei noch
ganz viel lernen. Über die Luftfeuchtigkeit zum Beispiel, die UV-Strahlung,
über Strahlungstemperatur und die „gefühlte Temperatur“. Wenn die einen
stöhnen: „Puh, ist das heiß heute“, und die anderen sagen: „Wieso? Ich find es
richtig angenehm.“ Natürlich gehört auch der Bereich erneuerbare Energien
zum Klima. Und wer auf dem Rundweg durch Wälder und Felder das Geheimnis
der Klimaforschung lüften will, kann sich bei der Tourist-Info der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben ein Klimamessgerät ausleihen und damit
experimentieren. Parkmöglichkeiten gibt es direkt vor Ort. Wer aber was fürs
gute Klima tun möchte, sollte den Regionalverkehr aus Richtung Kaiserslautern
oder Pirmasens nutzen.
Familienzeit
www.vgwaldfischbach-burgalben.de
Besucherbergwerk St. Anna Stollen
76891 Nothweiler
Telefon 06394 / 53 54
www.nothweiler.de
Öffnungszeiten:
April bis Oktober, Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von
11 – 17 Uhr. Montags geschlossen.
Dynamikum Science Center Pirmasens
Noch nie war es so spannend und unterhaltsam, Zugang
zur Welt der Naturwissenschaften zu bekommen, die
Einfluss auf unser Leben, unsere Arbeit und unsere Hobbys nehmen – in der Beschäftigung mit den mehr als
160 Exponaten wird jeder Besucher zum Forscher und
Tüftler. Das Dynamikum lädt Jung und Alt dazu ein, auf
4.000 m² die unterschiedlichsten Phänomene rund um
das Leitthema Bewegung zu ergründen. Darüber hinaus
gibt es im angrenzenden Landschaftspark Strecktal einen DiscGolf-Parcours mit insgesamt 15 Bahnen, einen
Geopfad und weitere Exponate des Science Centers.
52
Besucherbergwerk St. Anna Stollen in Nothweiler
Wer in die Tiefe gehen will, kann das in Nothweiler tun. Bis in die Keltenzeit zurück reicht die Geschichte des Besucherbergwerks Sankt Anna
Stollen in Nothweiler. Schon die Kelten nämlich nutzten die Eisenerzvorkommen aus Nothweiler, um ihre Schwerter zu schmieden. Bis 1883
war die Erzgrube Teil eines florierenden Berg- und Hüttenwesens. Dann
wurde sie stillgelegt. Seit 1978 ist das Besucherbergwerk Sankt Anna
Stollen ein technisches Kulturdenkmal des Berg- und Hüttenreviers
des Wasgaus. Spannend ist es unter der Erde, aber nicht gruselig. Der
420 Meter lange Rundweg verläuft ebenerdig. Und da die Grube hell
erleuchtet ist, können Besucher die bizarren und farbenprächtigen
Erzbildungen im Sandstein bewundern. Diese natürlichen Kunstwerke
hat die Natur vor über 30 Millionen Jahren geschaffen.
Dynamikum Science Center Pirmasens
Im Rheinberger › Fröhnstraße 8 > 66954 Pirmasens
Telefon 06331 / 23 94 30
www.dynamikum.de
Erlebnispark Teufelstisch Hinterweidenthal
Hinein ins Vergnügen lockt in Hinterweidenthal der Erlebnispark Teufelstisch. Im
Felsenmeer unterhalb des Teufelstischs bietet der geologische Lehrpfad jede Menge
Informationen. Und wer den Aufstieg geschafft hat, darf sich auf den Abstieg freuen.
Der geht auf der 50 Meter langen Felsenrutsche viel zu schnell. Auf der Minigolfanlage
lässt sich die Geschicklichkeit trainieren, Mutigere können an einem Seil hängend
ins Tal sausen oder versuchen, sich im Labyrinth mit Glockenturm zurechtzufinden.
Zum „Suddeln“ lädt der Wasserspielplatz ein. Doch vor dem Vergnügen heißt es
erst einmal pumpen, damit das Wasser über eine Schneckenschraube an seinen
Bestimmungsort gelangt. Kleinkinder können sich in einem eigenen Bereich tummeln.
Das Schöne daran: Die meisten Einrichtungen können auch Menschen mit Behinderung
ohne fremde Hilfe nutzen.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 9 – 18 Uhr
Samstag, an Sonn- und Feiertagen 10 – 18 Uhr
Erlebnispark Teufelstisch
Im Handschuhteich 31 › 66999 Hinterweidenthal
www.hauenstein-pfalz.de
Greifvogelschau am Biosphärenhaus
Raubvögel einmal ganz aus der Nähe sehen können Besucher beim Biosphärenhaus. Weitere Informationen auf Seite 88.
Biosphärenhaus Pfälzerwald/Nordvogesen
Am Königsbruch 1 › 66996 Fischbach bei Dahn
Telefon 06393 / 921 00
www.biosphärenhaus.de
Burg Berwartstein Fackelführung mit Ritterimbiss
Die einzig noch bewohnte Burg bei Erlenbach im Dahner Felsenland.
Ein zünftiger Ritterimbiss mit Stockbrot am Lagerfeuer bildet den Abschluss der Fackelführung (auf Anfrage auch in Kostümen) durch die
unterirdischen Anlagen von Burg Berwartstein. Zuvor geht es hinauf
zu wunderschönen Aussichtspunkten und vorbei an Folter- und Waffenkammer, an alten Ritterrüstungen, Steinschleuder und Rammbock.
Burg Berwartstein
76891 Erlenbach
Telefon 06398 / 210
www.burgberwartstein.de
Die Kinderstadtführung in Zweibrücken
Dass Kultur keineswegs langweilig sein muss, erleben junge Menschen
zwischen fünf und zwölf Jahren in Zweibrücken bei der Kinderstadtführung. Eineinhalb Stunden lang lernen sie die Stadt kennen. Sie machen
Bekanntschaft mit dem „Luiche“, dem in Bronze gegossenen Zweibrücker Original, und entdecken, dass sich der beste Überblick über
die Stadt aus luftiger Höhe vom Turm der Alexanderkirche aus bietet.
Die typischen Bauwerke einer mittelalterlichen Stadt bauen sie dann
auf einem großen Spielteppich auf. Der ist nach einer alten Kartenzeichnung aus dem Stadtarchiv gestaltet. Neben einer Burg und einer
Kapelle gibt es natürlich auch die beiden Brücken, die der Stadt ihren Namen gegeben haben. Und nach dem Besuch des herzoglichen
Schlosses können sich die Kinder in eine barocke Dame oder einen
barocken Herrn verwandeln – Fotoapparat nicht vergessen!
54
Familienzeit
Kosten: 5 Euro pro Kind, eine erwachsene Begleitperson ist frei.
Treffpunkt: Am „Luiche“ auf dem Alexanderplatz
Termine, Infos und Buchungen bei: Kultur- und Verkehrsamt
Zweibrücken, Telefon 06332 / 87 14 51 oder -71
Strecktalpark in Pirmasens
Pirmasens’ großer Stadtpark ist eine schöne Sache für alle, die Abwechslung vom Alltag suchen: sei es Erholung, sei es Spaß bei sportlichen und spielerischen Betätigungen oder einfach nur, um sich an
der Vielseitigkeit dieses Naherholungsgebiets mitten in der Stadt und
gleich neben dem Dynamikum zu erfreuen.
Wie wär’s zum Einstieg mit einem Picknick im Grünen und Faulenzen
auf einer der Liegewiesen? Oder einem Spaziergang auf verschlungenen Pfaden? Wassertretbecken sorgen an heißen Tagen für Abkühlung,
ebenso ein Wasserspielplatz mit Sandsteinburg für die Kleinen.
Sportliche nutzen die Anlagen für Beachvolleyball und Streetball oder
den Inlinercourt, weniger Sportliche schauen da auch gern nur zu.
Kleine Fitnessgeräte wie Bälle, Hula-Hoop-Reifen oder Springseile leiht
gegen ein Pfand die Tourist-Information kostenlos aus.
Neu im Strecktalpark sind Exponate des Dynamikums, die natürlich
ebenfalls mit Bewegung zu tun haben und neben viel Spaß noch jede
Menge Wissen vermitteln. Zum Beispiel zum Thema Fliegen. Wer möchte da nicht einmal ausprobieren, wie ein Vogel zu schweben, seine
Sprungkraft zu testen oder Strömungswiderstände zu überwinden?
Deutsches Schuhmuseum und Pfälzisches Sportmuseum
Hauenstein
Wem die wohl passen? Die riesigsten Schuhe der Welt haben die Schuhgröße 248. Ein Menschenfuß geht darin völlig unter. Zur Freude der
Besucher des Deutschen Schuhmuseums Hauenstein können darin
gleich zwei Personen Platz nehmen.
Das Deutsche Schuhmuseum, eingerichtet in einer ehemaligen
Schuhfabrik, ist weltweit einmalig. Auf faszinierende Weise setzt es
das Kulturgut Schuhe in Szene.
Allein die Ernst-Tillmann-Sammlung, die größte europäische Privatsammlung, zeigt über 4000 Paar Schuhe aus aller Herren Länder und
ist zugleich eine ebenso informative wie kuriose Zeitreise durch zwei
Jahrtausende der Geschichte der Fußbedeckung. Darunter finden sich
filigrane Zeugnisse der antiken Handwerkskunst ebenso wie schlichte
Notschuhe aus Krisenzeiten.
Am beliebtesten bei den Besuchern sind freilich die abgelegten Schuhe
von Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Die ersten waren die Wanderschuhe des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl. Inzwischen
umfasst die weltweit einmalige Ausstellung mehrere hundert Stücke.
Unter anderem von Tennisstar Boris Becker, Fernseh-Moderator Thomas Gottschalk und dem Fußballspieler Bastian Schweinsteiger.
Vor allem aber erzählt das Deutsche Schuhmuseum alles über das
Schuhmacherhandwerk in Hauenstein und der Pfalz. Über 125 Jahre
ernährte dieses Handwerk die Menschen in der Südwestpfalz; und das
oft mehr schlecht als recht. Anschaulich und lebendig schildert das
Deutsche Schuhmuseum den Werdegang der Schuhgeschichte, über
nostalgische Handarbeit und ratternde Nähmaschinen aus den 1920er
und 1930er Jahren bis zur Arbeit am Fließband. Das Museum macht
auch die Arbeitsbedingungen und die sozialen Lebensumstände ganzer
Generationen anschaulich, die das Schusterhandwerk betrieben. Es
erzählt von Elend, Hunger und Vertreibung, aber auch vom Glauben
an eine neue Zukunft.
Immer wieder gibt es Neues zu entdecken. Dazu tragen auch ständig
wechselnde Sonderausstellungen rund um das Thema Schuhe bei. Das
können Fotografien sein oder besonders ausgefallene Kreationen, den
Füßen zu Schutz und Zier.
Öffnungszeiten:
täglich geöffnet von 9.30 – 17 Uhr
(auch sonn- und feiertags)
Für Besuchergruppen wird das Museum nach Möglichkeiten auch
außerhalb der regulären Öffnungszeiten geöffnet.
Tarif 1/2015
Wie klein die Welt ist – mit unseren
schnellen Verbindungen.
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Einfach ankommen.
www.vrn.de
Stadt der
Rosen – Stadt
der Rosse
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Kultur
Pferdeschweiß und Rosenduft. In Zweibrücken können
Besucher beides haben. Neben den Rosen haben die Rosse
die Stadt bekannt gemacht.
Im Jahr 1755, vor 260 Jahren, gründete Christian IV., Herzog von Pfalz-Zweibrücken das
Landgestüt Zweibrücken. Ziel war die geordnete Zucht der „Zweibrücker Pferde“, einer
robusten Rasse. Sie wurde in Kriegszeiten in
der Kavallerie und im Kurierdienst eingesetzt.
Eine weit wichtigere Rolle spielten die Pferde
aber in der Landwirtschaft. Dort waren sie europaweit begehrt. Denn nur mit Hilfe von Pferdestärken konnte die Bearbeitung der Felder
bewerkstelligt werden, um die Ernährung für
die stark anwachsende Bevölkerung sicherzustellen. Inzwischen sind die umgänglichen, intelligenten und nervenstarken „Zweibrücker“
längst aus dem Reit- und Fahrsport nicht mehr
wegzudenken.
Auch die Veranstaltungen des Landgestüts
Zweibrücken haben eine lange Tradition.
Schon 1821 gab es das offizielle Pferderennen in Zweibrücken. Auch heute noch schätzen Pferdefreunde große Ereignisse wie die
Zweibrücker Pferderennen mit Wettbetrieb,
Dressur- und Springturnieren, Auktionen und
Zuchtprüfungen und den Fohlenmarkt.
Einer der Höhepunkte ist die alljährlich im
Frühjahr stattfindende „Große Pferdegala“.
Mit spektakulären Darbietungen großer Reitkunst, einer Hengstschau und der Vorstellung verschiedener Pferderassen wie Araber,
Pfalz-Ardenner-Kaltblüter, Friesen, Isländer,
Quarterhorses und verschiedener Ponyrassen.
Seit zwei Jahrzehnten ist auch der Goldene
Zweibrücker Herbst am dritten Oktoberwochenende fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders. Dann findet neben dem Fohlenmarkt die Körung, die Auswahl der für die
Zucht bestimmten Hengste, statt. Für Pferdezüchter, Liebhaber des Zweibrücker Pferdes und die Stadt Zweibrücken jedes Jahr ein
ganz besonderes Ereignis, an dessen Ende ein
herbstlich geprägter Gala-Abend steht.
Mehr über die „Zweibrücker“ und das Landgestüt Zweibrücken, seine Geschichte und die
der Pferdezucht erfahren Besucher bei einer
Führung. Sie bietet Besuchern auch einen Einblick in das tägliche Leben und die Arbeit auf
einem Gestüt.
Kultur
Landgestüt Zweibrücken
Das Landgestüt Zweibrücken wurde im Jahr 1755
erbaut und hat schon viele turbulente Zeiten miterlebt. Bei einer Gestütsführung tauchen Sie in die
Geschichte Zweibrückens zu Zeiten Napoleons ein
und lernen die Veränderung der Pferdezucht nach
den zerstörerischen Weltkriegen kennen.
Erfahren Sie, wie Pferde auf dem Landgestüt in mehr
als 250 Jahren lebten und wie sich die Zuchtziele
und Arbeiten dieser edlen Tiere veränderten. In einer
Führung durch das Landgestüt Zweibrücken haben
Sie die Möglichkeit, den Alltag der Mitarbeiter und
Deckhengste kennenzulernen und erleben hautnah
einen „ganz normalen Tag“ auf dieser historischen
Anlage. Besichtigen Sie die Stallungen sowie die moderne EU-Besamungsstation und lassen Sie sich vom
Wesen Pferd faszinieren.
Vereinbaren Sie mit Ihrer Gruppe einen Termin und
lassen Sie sich einen Besuch des Landgestüts Zweibrücken und die Möglichkeit, alle Fragen rund ums
Pferd beantworten zu lassen, nicht entgehen. Eine
solche Gestütsführung ist nicht nur für Pferdefreunde lohnenswert!
58
Führungen
Mehr über die „Zweibrücker“ und das Landgestüt
Zweibrücken, seine Geschichte und die der Pferdezucht erfahren Besucher bei einer Führung. Sie
bietet Besuchern neben vielen Informationen
rund ums Pferd auch einen Einblick in das tägliche
Leben und die Arbeit auf einem Gestüt.
Landgestüt Zweibrücken
Termine nach Anmeldung
Dauer: ca. 1 Stunde
Treffpunkt: Landgestüt Zweibrücken
Termine: nach Anmeldung
Gruppen: 3 Euro pro Person (mind. 30 Euro)
Telefon 06332 / 175 56
www.landgestuet-zweibruecken.de
In Zweibrücken liegt seit 1914 auch der weithin bekannte Rosengarten, der
heute mit 45.000 Rosenstöcken in 1.500 Sorten auf 4,5 ha zu den größten
Rosengärten Europas zählt. Die Rose als bekanntes Symbol der Liebe, der
Leidenschaft und anmutigen Schönheit ist die ideale Ergänzung im Logo dieser
liebenswerten Stadt am Fuße des Pfälzerwaldes und Anziehungspunkt vieler
tausend Besucher im Jahr. Selbst wenn die Rosen noch nicht blühen, ist er
mit seiner Vielfalt anderer Pflanzen, seinen vielen Brunnen und Teichen sowie
dem alten Baumbestand einen Besuch wert. Schon im April entfaltet er seine
bunte duftende Blütenpracht und lässt den grauen Winter schnell vergessen.
www.rosengarten-zweibruecken.de
www.landgestuet-zweibruecken.de
Rosen in allen Spielarten
In Zweibrücken finden Sie unter vielen anderen Gewächsen
mehr als 1.500 Rosenarten.
Illuminierter Alexanderplatz
Die Wasserspiele ziehen auch nachts in ihren Bann.
Am Anfang war das Kloster
Kultur
Hornbach – Das Kulturzentrum des Mittelalters
60
Nur einen kleinen Katzensprung von der
deutsch-französischen Grenze entfernt, wo
Hornbach und Brenschelbach zusammenfließen, gründete 742 der Heilige Pirminius eine
Benediktinerabtei, das Kloster Hornbach.
Sein Auftraggeber war der Widonenfürst
Wernharius, ein Vorfahre der Salier. Das
Kloster Hornbach gilt daher als Stammkloster der Salier.
Pirminius hat zuvor bereits das Kloster Mittelzell auf der Reichenau im Bodensee und das
Kloster Murbach im Elsass gegründet. Und er
ist nicht der erste, der sich den Platz am Hornbach auserwählte. Schon um 500 vor Christus
siedelten in und um Hornbach die Kelten, und
auch die Römer wussten die Lage des Fleckens
zu schätzen.
Pirminius überlebte die Klostergründung
um elf Jahre und starb am 3. November 753.
Schon bald darauf verehrten die Christen ihn
als Heiligen. Hornbach wird Wallfahrtsort und
nach und nach zum reichsten Kloster zwischen
Metz, Speyer, Trier und Straßburg.
Rund 800 Jahre lang ist die Region vom Wirken der Mönche bestimmt. Sie arbeiten und
beten hier. Da sich immer mehr Menschen um
das Kloster herum ansiedeln, erhält Hornbach
von Kaiser Karl IV. schon 1352 die Stadtrechte. Gut zweihundert Jahre später, 1548, leben
in dem Koster nur noch drei Mönche. Wenig
später wird es im Zuge der Reformation aufgelöst. An seiner Stelle, in den alten Gemäuern, entsteht eine fürstliche Landesschule,
an den Ufern von Hornbach und Brenschelbach werden nun Pfarrer und höhere Beamte
ausgebildet. (1631 wird die Einrichtung nach
Zweibrücken verlegt und später aufgelöst.)
Die Schulbibliothek dieser „schola illustris“
wird eine der Grundlagen für die „Bibliotheca
Bipontina“. Sie wirkt bis heute nach, denn sie
hat wesentlich dazu beigetragen, Zweibrücken als einen Bildungsstandort zu festigen,
den Wissenschaftler aus der ganzen Welt besuchen, um hier ihre Forschungen zu treiben.
Dazu muss ein wenig ausgeholt werden. Die
„Bibliotheca Bipontina“ umfasste unter anderem theologische, geografische und juristische
Werke aus der frühen Zeit des Buchdrucks; darunter auch Inkunabeln, sogenannte „Wiegendrucke“, die bis 1500 mit beweglichen Drucktypen aus Blei gestaltet wurden. Das ist auch
der Tatsache zu verdanken, dass Zweibrücken
beim Buchdruck schon früh die Nase weit vorn
hatte. Es ist, außer Speyer, die einzige Stadt
in der Pfalz, in der bereits vor 1500 Schriften
gedruckt wurden.
Heute gehört die „Bibliotheca Bipontina“ zum
Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz in
Zweibrücken. Und dort gibt es noch mehr Einmaliges: die „Editiones Bipontinae“, verschiedene in Zweibrücken gedruckte und veröffent-
lichte griechische und römische Ausgaben von
Klassikern aus dem 18. Jahrhundert.
Im Kloster Hornbach wurden aber nicht nur
Texte gesammelt, sondern auch geschrieben.
983 entstand das „Hornbacher Sakramentar“.
Der Schreiber, Eburnant, versah die Handschrift, wie damals üblich, auch mit Bildern.
Georg Zeämann (1580 – 1638), Pfarrer und Professor der Theologie, der in Hornbach wirkte,
schrieb evangelische Kirchenlieder.
Bahnbrechend für die Medizin seiner Zeit war
Hieronymus Bocks Lebenswerk: „Das Kreütter Buch von 1539“. „Tragus“, so der damals
zeitgemäße griechische Name für „Bock“,
schrieb das Werk in Hornbach. Hier hatte
der studierte Mediziner 1536 das lutherische
Pfarramt übernommen. Zuvor war er Leibarzt
Herzog Ludwig II. gewesen. Bock starb 1554
in Hornbach, er ist in der Stiftskirche St. Fabian beigesetzt. Sein Werk aber ist erhalten
geblieben. Und seine Bedeutung: Als einer
der ersten Wissenschaftler seiner Zeit hat er
die mitteleuropäischen Heilpflanzen unter
botanischen, medizinischen und pharmakologischen Gesichtspunkten untersucht und
beschrieben.
Pfarrer in Hornbach war auch Johann Nikolaus
Götz (1721 – 1781). Ihm verdanken wir eine Reihe
von lyrischen Werken und Übersetzungen. Zu
seinen größten Verdiensten zählt die Übersetzung sämtlicher Oden des griechischen Dich-
ters Anakron ins Deutsche. Seine Übertragungen und
Nachempfindungen von französischer Literatur machten in Deutschland unter anderem die galante Dichtung
bekannt. Selbst Preußenkönig Friedrich II. war voll des
Lobs über Götz‘ Werk. Komponisten, darunter Joseph
Haydn, vertonten seine ohnehin schon melodischen
Verse. Teile dieser Wirkungsstätte sind noch zu sehen.
Vom Kloster erhalten sind unter anderem Kreuzgang und
Innenhof. Die ehemalige Grablege des Heiligen Pirminius ist in einer kleinen Kapelle neben der evangelischen
Klosterkirche untergebracht. Auch seine Reliquie befindet sich in Hornbach.
Die ehemalige Basilika beherbergt heute das ganz moderne multimediale Museum „Historama Kloster Hornbach“. Das Hotel „Kloster Hornbach“, ebenfalls in der
ehemaligen Abtei, wurde 2000 eingeweiht.
Hornbach mit seinem Kloster ist zudem idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge, Wanderungen und Radtouren. Hier treffen der südliche und der nördliche
Pfälzer Jakobsweg zusammen. Die Wege trennen sich
in der Domstadt Speyer und führen ab Hornbach über
das französische Metz ins spanische Santiago di Compostela. Es liegt am Europäischen Mühlenradweg.
Kloster Hornbach
Telefon 06338 / 809 153
www.klosterstadt-hornbach.de
Kloster Hornbach – ein paar Sehenswürdigkeiten in der Stadt
Auch sonst ist in Hornbach einiges zu sehen: Der „Steißerhof“ (die ehemalige Burg
aus dem 12. und 13. Jahrhundert), das historische Rathaus, das obere Stadttor, das im
18. Jahrhundert durch einen klassizistischen
Torbogen ersetzt wurde. In dem Kirchlein
St. Fabian wurde lange Zeit die Reliquie des
Märtyrerpapstes St. Fabianus aufbewahrt.
Rathaus und Marktkirche entstanden im
16. Jahrhundert.
Kräutergarten Kloster Hornbach
Viel Ruhe und ungeahnte Düfte erwarten
Besucher im Kräutergarten des Hotels
Kloster Hornbach. Pate dafür stand der
Botaniker Hieronymus Bock, der in Hornbach lebte und wirkte. Sein „Kreütter
Buch“ von 1539 war bahnbrechend für die
Zeit und besticht noch heute durch seine
umfassenden und genauen Beschreibungen der Arzneipflanzen.
Die liebevoll und akkurat angelegten
Beete mit Nutz- und Heilpflanzen sprechen nicht nur den Geruchssinn an. Sie
laden auch zum Verweilen ein und zum
Entspannen in einer der Sitzecken – gern
auch mit einem guten Buch und einer Tasse Tee.
Damit greift der heutige Kräutergarten
auch die früheren Bestimmungen der
Klostergärten auf. Sie sollten das Kloster möglichst autark halten, auch und
vor allem im Hinblick auf die medizinische Versorgung. Sie waren Arbeitsplatz,
aber immer auch ein Ort der Ruhe und
der inneren Einkehr – so wie es der spätmittelalterliche Theologe und Philosoph
Meister Ekkehart zusammengefasst hat:
„Ich will sitzen
und ich will schweigen
und ich will hören,
was Gott in mir rede.“
Schon das Gebäude an sich ist einen
Besuch wert. 1893 erbaut, diente das
ehemalige „Königlich Bayerische Postamt“ vor allem dazu, die in Pirmasens
gefertigten Schuhe in die ganze Welt zu
verschicken. Auch der durch die Schuhindustrie notwendige Telegrafendienst
wurde hier abgewickelt.
Und all das in einem bewundernswerten Ambiente. Da wurde nicht einfach
zweckbezogen gebaut, sondern das große Gebäude zieren italienische und französische Renaissance-Motive wie hohe
Portalbögen. Ein über 30 Meter langes
Mosaik, das im Krieg teilweise zerstört,
dann wieder restauriert wurde, zeigt Motive aus dem Postbetrieb.
Der beeindruckende Kuppelsaal, in dem
heute Ausstellungen eröffnet werden, in
dem Musik erklingt, Theater gespielt und
groß gefeiert wird, war einstmals die Pakethalle. Ihre Decke wurde im Zuge der
Restaurierung nach dem historischen
hölzernen Vorbild neu konstruiert.
Lange reichte das Gebäude für seine
Zwecke allerdings nicht aus. Der zunehmende Postverkehr machte 1927 ein neues Gebäude nötig. In der nunmehr „Alten
Post“ blieben die Fernmeldestellen und
die Kraftpoststelle; Pirmasens war 1930
einer der größten Stützpunkte Deutschlands für die Kraftpost, den kombinierten Personen- und Posttransport. 1976
wurde das Gebäude geschlossen – und
wenig später seine Nutzung als Museum
und Kulturzentrum in die Wege geleitet.
Öffnungszeiten
Dienstags bis sonntags und an Feiertagen jeweils
von 11 – 18 Uhr; montags ist das Forum ALTE POST
geschlossen. Auf Anfrage sind auch Führungen und
Veranstaltungen außerhalb der Öffnungszeiten
möglich. Für Gruppen gibt es zusätzliche Führungen durch die Ausstellungen und zu verschiedenen
Schwerpunktthemen. Es werden auch Rundgänge,
Workshops und museumspädagogische Programme
für Schulklassen, Jugend- und Kindergartengruppen
angeboten.
Nachtaufnahme des königlich bayerischen Postamts
Forum Alte Post
Poststraße 2 > 66954 Pirmasens
Telefon 06331 / 239 27 16
Telefax 06331 / 239 27 20
[email protected]
www.pirmasens.de
© Rüdiger Buchholz
62
Mit wechselnden Ausstellungen und kulturellen
Veranstaltungen hat sich das Forum Alte Post
in Pirmasens weit über die Stadtgrenzen hinaus
einen Namen gemacht.
© Rüdiger Buchholz
Kultur
Forum
Alte Post
64
Kultur
Theater der
Regionen
Dahner Sommerspiele
Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein setzen die
weitbekannten und beliebten „Dahner Sommerspiele“ Jahr für Jahr besondere kulturelle Akzente
im Dahner Felsenland – für Bürger und Gäste
gleichermaßen – und das schon seit mehr als 50
Jahren. Was vor allem zählt, ist reichlich Abwechslung und hohes Niveau. Mit ihren Konzerten und
Theateraufführungen sind die Sommerspiele eine
feste Größe in der Region, eine Institution in der
Kulturlandschaft der Pfalz und des Landes. Das
Repertoire reicht von Konzerten über Schauspiel,
Lustspiel, Kabarett, Comedy bis hin zu Jazz und
begeistert Kulturliebhaber aller Art. So vielfältig
wie das Programm sind auch die Aufführungsorte.
Sie reichen vom „Otfried-von-Weißenburg-Theater“, der Konzertmuschel im Kurpark bis hin zur
Freilichtbühne auf dem Burgenmassiv
„Alt-Dahn-Grafendahn-Tanstein“. Die Dahner Sommerspiele und die sagenumwobene wildromantische Landschaft des Dahner Felsenlandes bieten
einen „Kulturgenuss der besonderen Art“.
www.dahner-felsenland.de
Kultur im Dorf in Hauenstein
Von Comedy über Barock, Blues und Musicals bis
hin zu Jazzchor. Die Bandbreite geht dabei von
klassischen Konzerten, Folkmusik und Balladen
über Autorenlesungen, Kabarett und politischen
Vorträgen bis hin zu historischen Beiträgen mit
lokalem Bezug.
www.hauenstein-pfalz.de
Dahner Felsenland Sagenwoche
Wo die bizarren Felsen Namen tragen wie der
„Schlangenfelsen“, der „ Buhlstein“ oder „Braut
und Bräutigam“, wo Burgen und Burgruinen die
Burgruinen die Anhöhen krönen, hat die Fantasie
leichtes Spiel. Vieles ist Geschichte im Dahner
Felsenland, und darum ranken sich seit jeher auch
Geschichten, Sagen und Legenden. In den Felsenland Sagenwochen werden solch alte Geschichten
um geheimnisvolle Orte und Geschehnisse, um
sagenhafte Gestalten und geheimnisumwitterte
Burgen lebendig. Da können sich Erwachsene und
Kinder von magischen Nächten und mystischen
Begegnungen verzaubern lassen – und das bis zur
französischen „Rätselburg“ Fleckenstein. Denn
Geheimnisse, Magie und Sagen kennen hier keine
Grenzen. Über die Details informiert die TouristInformation Dahner Felsenland.
www.dahner-felsenland.de
Wo gibt’s was
Alle Kulturtermine der
Region finden Sie im
Veranstaltungskalender erhältlich bei den
Tourist-Informationen. Seite 96
Straßentheater-Spektakel in Zweibrücken
Bunt und schräg und imposant. Das ist das Straßentheater-Spektakel in Zweibrücken. Ein Ereignis
voller Überraschungen, das in der Region seinesgleichen sucht. Gerade rechtzeitig zum Auftakt
der Open-Air-Saison bringt es Anfang Mai jedes
Jahr traditionell eine ganze Reihe nationaler und
internationaler Künstler nach Zweibrücken. Und
in deren Gefolge auch Musiker und nicht zuletzt
zahlreiche Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung. Die haben ihren Spaß und können
sich brüsten, dabei gewesen zu sein; denn dieses
Festival, ein Gemeinschaftsprojekt des Landes und
der Kommune, hat in der Südwestpfalz Alleinstellungscharakter. Da gibt es jede Menge ausgefallene szenische Darstellungen und aufwändige
Kostümierungen zu bewundern. Sachen zum
Lachen und Stücke, die nachdenklich stimmen. Da
können auch Besucher schon mal unversehens zu
Darstellern werden. Sie können sich an modernem
Improvisationstheater ergötzen, sich von klassischen Märchen in die Kindheit oder von Sagen in
die Welt der Ahnen entführen lassen. Der Fantasie
sind beim Straßentheater-Spektakel keine Grenzen
gesetzt. Abgerundet wird das bunte Treiben von
Marktständen mit Blumen, regionalen Spezialitäten oder Kunsthandwerk.
www.zweibruecken.de
Kulturzentrum Alte Kirche in Vinningen
Unter Denkmalschutz steht das Kulturzentrum
„Alte Kirche“ in der 1750-Seelen-Gemeinde
Vinningen. Hier gibt es ständig wechselnde Kunstund Fotoausstellungen, Konzerte von klassisch
bis modern, Lesungen, Theateraufführungen und
Kabarett. Bis zu 100 Besucher finden hier Platz. Die
Kirche mit ihrem unteren Turmbereich aus dem
13. Jahrhundert dürfte eines der ältesten Gebäude
der Region sein.
www.kulturzentrum-vinningen.de
Euro
classic
In der europäischen Kulturregion Südwestpfalz-Lothringen-Saarpfalz ist Herbstzeit
Festivalzeit. Über Grenzen und Zeiten hinweg präsentiert sich in der Region SaarPfalz-Pays de Bitche dann zu Beginn der Theatersaison das Festival „Euroclassic“.
Dass es alljährlich zahlreiche Besucher von nah und fern anzieht, ist kein Wunder:
Euroclassic hat sich seit seinen Anfängen im Jahr 1990 zum zweit größten Musikfestival in Deutschlands Südwesten entwickelt. Und bietet jede Menge kultureller
Höhepunkte für jeden Geschmack.
Das Festival Euroclassic spielt in einer
hohen Liga. Es braucht sich hinter anderen großen Musikfestivals nicht zu verstecken. Acht Wochen lang ziehen über
20 kulturelle Ereignisse in den veranstaltenden Städten Zweibrücken, Pirmasens,
Blieskastel und Bitche in Frankreich und
den Gemeinden Zweibrücken-Land und
dem französischen Pays de Bitche die
verschiedensten Zielgruppen an. So international wie das Angebot in Festhallen
und Kirchen sind die Besucher. Vor allem
für Highlights mit Künstlern wie Marianne Faithfull nehmen sie gern auch lange
Anfahrtswege in Kauf.
Doch nicht nur die ganz Großen sind gefragt. Auch junge Talente erhalten hier
ein Forum. So gibt es immer wieder spannende Grenzgänge und Interpretationen
zwischen den verschiedensten musikalischen und literarischen Richtungen.
Neben Klassik gehören dazu auch Rock,
Pop und anspruchsvolles Musikkabarett.
Künstler aus der Region sind dabei ebenso vertreten wie Künstler, die sich international einen Namen gemacht haben.
Das Festival ist Bestandteil des Kultursommers Rheinland-Pfalz. Deshalb
lehnen sich viele Konzerte in einer sogenannten Programmecke an dessen
Thema an. Die Verantwortlichen achten
dabei ganz besonders auf Vielfalt und
die hohe künstlerische Qualität der Angebote.
www.festival-euroclassic.eu
Spannende
Geschichte
66
Historisches
Seit 70 Jahren herrscht Frieden und im deutsch-französischen
Grenzgebiet kann man inzwischen grenzenlos Wandern und
Radeln. Aus Gegnern sind gute Freunde geworden. Dabei war
die Grenzregion früher immer wieder heiß umkämpft. Woran
unter anderem Museen und Mahnmale erinnern.
Die Schlacht bei Woerth
Die Schlacht bei Woerth am 6. August 1870 ist ein
Beispiel für die grausamen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Grenzregion zwischen Frankreich
und Deutschland. In Frankreich ist sie unter dem Namen „Schlacht von Reichshoffen“, (dem französischen
Hauptquartier) bekannt. Gerade einmal zehn Stunden
dauerte diese Schlacht im Deutsch-Französischen Krieg
1870/1871. Trauriges Ergebnis: 20.000 Tote. Den Deutschen machte die Schlacht den Weg nach Paris frei. Aber
um welchen Preis! Die Grenzgebiete Elsass und Lothringen waren zwischen beiden Nationen immer schon heiß
umstritten. 1870 sind beide französisch und werden von
Napoleon III. regiert. Auf der anderen Seite der Grenze
will Otto von Bismarck die deutschsprachigen Länder
unter der Herrschaft des preußischen Königs Wilhelm I.
zu einem Reich zusammenfügen. Als Bismarck den Krieg
lostritt, hält sich der König in Bad Ems zur Kur auf. Ein
Telegramm vom 13. Juli 1870 an Bismarck, die „Emser
Depesche“, kürzt dieser und gibt den Text an die Presse.
Er löst große Empörung aus und Frankreich erklärt, wie
von Bismarck beabsichtigt, dem Königreich Preußen den
Krieg. Den konnten die deutschen Verbündeten für sich
entscheiden; das Elsass und das Département Mosel
werden daraufhin Teil des neuen „Deutschen Reichs“.
Diese „Annexion“ fachte danach die nationalistischen
Geister bis zum ersten Weltkrieg an.
1870er-WEG
Rundwanderweg: ca. 8 km
Start: Woerth/Museum der Schlacht vom
6. August 1870, 2 Rue du Moulin
Wegbeschreibung: Vom Woerther Museum aus führt
dieser 8 km lange Rundweg zu zahlreichen Gräbern und
Gedenksteinen. Die herrliche Landschaft lässt keinen
erahnen, dass hier eine der blutigsten Schlachten des
deutsch-französischen Krieges 1870 stattgefunden hat:
Sie hat an einem einzigen Tag 20.000 Soldaten das Leben gekostet. Ein Aussichtsturm bietet einen weiten
Blick über das „Schlachtfeld“ bis hin zu den Vogesen,
zum Schwarzwald und dem Hagenauer Forst. Das Museum lädt ebenfalls zu einem Besuch ein. Zu sehen sind
bunte Uniformen und Waffen aus der Zeit, sowie auch ein
Diorama mit 400 Zinnfiguren, welches einen Augenblick
der Schlacht darstellt.
Führungen werden für Gruppen von mehr als zehn Personen auf Anfrage angeboten.
Informationen:
Telelefon +33 (0)3 88 86 71 45
Gästeführungen
Nähere Informationen zu Führungen auf
Seite 92.
Weitere
Informationen
Alle Termine finden Sie
in der Broschüre
„Gästeführertermine“.
Römerweg bei Wilgartswiesen
In dem Weiler Hermersbergerhof (er gehört zur
Ortsgemeinde Wilgartswiesen) wurden 1966
die Überreste einer Römertraße entdeckt.
Einen besonders sehenswerten Abschnitt der
Römerstraße bilden „Historische Geleise“. Wer
diesem Hinweisschild folgt, sieht die teilweise
noch gut erhaltenen römischen Straßendämme
und die „Gleisstraßen“, „in den Fels eingemeißelte Spurrillen …, in denen die Räder liefen.
Damit war der Wagen in der Spur fixiert und
konnte bei der Talfahrt wegen des Schubs der
Last seitlich nicht ausbrechen und abstürzen“,
hat Walter Schmitt, Spirkelbach, dazu eruiert.
Die früher auch „Steinweg“ genannte Strecke
führt bis nach Johanniskreuz. Sie verband diesen frühen Verkehrsknotenpunkt mit der alten
„Salzstraße“, die, so Schmitt, „vom Lothringischen Salzgebiet (Metz) über Saargemünd,
Hornbach, Pirmasens und durch das Queichtal
nach Speyer führte“. Als Ausgangspunkt
eignet sich die Wandertafel in der Ortsmitte an
der Kirche.
Kostümführungen
Eine besonders schöne Möglichkeit in die Geschichte einzutauchen, sind Kostümführungen.
Ob mit dem Nachtwächter durch Rodalben oder die Gassen der alten Klosterstadt
Hornbach streifen, sich von Gräfin Katharina
von Leiningen und ihrem Gefolge die Burgruine Gräfenstein zeigen lassen. Immer wieder
ergeben sich neue Perspektiven. Begleitet
von historischen Persönlichkeiten, lässt sich
auch Zweibrücken neu erleben. Da steht zum
Beispiel das Angebot, mit der herzoglichen
Kammerzofe durch das barocke Gartendenkmal in der „Fasanerie“ zu flanieren und von
ihr alles über das schicksalhafte Leben der
Familie Leszczynski zu erfahren. Für Gänsehaut
dagegen sorgt eine Kriminalwanderung zu den
„gefährlichen“ Schauplätzen der Vergangenheit
mit Kammerzofe Henriette. Sie weiß so allerhand Spannendes zu berichten über kaltblütige Giftmörder, Mörder aus Leidenschaft und
Betrüger. Die Angebote sind vielfältig, deshalb
einfach mal nachfragen.
68
Historisches
Beeindruckend
Originale und lebensgroße
Panoramen lassen die
Vergangenheit lebendig
werden.
Westwallmuseum
Warm anziehen, heißt es für Besucher
des Westwallmuseums am Rande des
Pirmasenser Ortsteils Niedersimten auch
im Sommer. Wer nachvollziehen will, welche Einrichtungen zur Verteidigung der
Grenzen geplant und gebaut wurden,
geht dazu bis zu 90 Meter runter in die
kühle Tiefe unter dem Berg hinab. Selten
klettert die Temperatur in der Stollenanlage über acht Grad Celsius. Das lässt
Besucher ebenso schaudern wie das Bewusstsein, in einem unterirdischen Versorgungs- und Verteidigungssystem zu
stehen. In eineinhalb Stunden können sie
sich auf einem rund 1000 Meter langen
Rundgang unter der Erde auf der unteren
Ebene umsehen, der Versorgungsebene,
vorbei an altem Kriegsgerät wie Maschinengewehren und Gasmasken, Lastkraftwagen, alten Motorrädern und einer für
damalige Zeiten hochmodernen Flugabwehrkanone. Beeindruckend auch Exponate wie „Jimmy“, der gängigste amerikanische Lastkraftwagen der Zeit, und
sein deutsches Gegenstück, der „Faun“.
Wie viel den Regierenden daran lag, die
Westgrenze zu sichern, zeigen eindrucksvoll Modelle von Panzersperren und Infanteriehindernissen, errichtet aus Steinen, Stahl und Stacheldraht.
Wie eine Flakstellung gegen Angriffe aus
der Luft aufgebaut war, wie die Pak-Stellung (zur Panzer-Abwehr) aufgebaut wurde, zeigen aufwendig gestaltete neue
Vitrinen. Da werden in den Dioramen
(Schaukästen) Szenen mit lebensgroßen
Puppen und Original-Fahrzeugen nachgestellt, die Besuchern einen detailgetreuen Einblick in das Leben der Soldaten
und der Zivilbevölkerung bieten, inklusive
eines provisorischen Feldlazaretts. Sehr
eindringlich nachgestellt ist auch eine
örtliche Waffenstillstandsszene von 1945
zur Evakuierung der Zivilbevölkerung. Zu
sehen ist auch ein originalgetreu nachgebautes Mannschaftsquartier.
Geplant war das Festungswerk Gerstfeldhöhe als Pendant zur Maginot-Linie,
einem gigantischen Verteidigungsbau auf
französischer Seite. Auch wenn es während des Zweiten Weltkriegs nie genutzt
wurde, macht es anschaulich, mit welchem Aufwand man die Grenzen sichern
und dem Feind die Stirn bieten wollte.
Da wurden insgesamt 14 Kilometer an
Gängen in den Fels gesprengt. Maschinenhallen, ein Lazarett und eine große
Kaserne waren unterirdisch geplant,
ebenso Munitionsdepots und Bahnhöfe
für Schmalspurbahnen. Doch nur zwei
Jahre nach Beginn der Arbeiten wurden
sie wieder eingestellt. Vorrang hatte nun
der Bau des Atlantikwalls. Der sollte die
von deutschen Soldaten besetzten Gebiete gegen eine Invasion der Alliierten
schützen.
Vielleicht deshalb ist das Festungswerk
Gerstfeldhöhe eine der am besten erhaltenen Anlagen des insgesamt 630 Kilometer langen Verteidigungssystems mit
über beinahe 20.000 Wehranlagen zwischen Kleve am Niederrhein und Weil am
Oberrhein. Wer sein Wissen über diese
Ligne Maginot
Die Festung „Four à Chaux“ („Kalkofen“) in Lembach bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich mit der neueren Geschichte auseinanderzusetzen. Sie gehört zur Maginot-Linie, einem gigantischen französischen
Verteidigungswall, den der Kriegsminister André Maginot zwischen
1929 und 1935 zwischen Dünkirchen im Norden und Menton im Süden
errichten ließ. Fertiggestellt wurde er 1939. Insgesamt 108 Festungen
wurden damals angelegt. Elf davon liegen auf der 70 Kilometer langen
Strecke zwischen Weißenburg und Bitsch im Nordelsass. Die Festung
„Kalkofen“ erhielt ihren Namen von einem nahegelegenen Steinbruch,
in dem bis 1939 Kalk abgebaut wurde. Hautnah können Besucher hier
nachvollziehen, wie die Besatzung der 26 Hektar großen unterirdischen
Anlage mit sechs Kampfständen gelebt hat. Jeweils drei Monate lang
waren 580 Soldaten 30 Meter unter der Erde stationiert. Im Mannschaftsraum mit 24 Betten schliefen die Soldaten auf Strohsäcken.
Im Lazarett standen Operationssaal und Pflegeraum zur Verfügung.
Sogar ein Offizierskasino hatte Maginot einrichten lassen, ebenso eine
Mehrzweckhalle, die als Kasino und Kirche genutzt wurde. Kampfstände mit bestens durchdachten technischen Mechanismen geben Aufschluss über das Verteidigungssystem. Die Führung durch die Festung
beginnt beim Mannschaftseingang. Schlusspunkt ist der Munitionseingang. Wenn die Besucher hier durch die letzte, acht Tonnen schwere
Panzertür getreten sind, können sie aufatmen. Das Tageslicht hat sie
wieder – und die schöne Landschaft der Nordvogesen.
Zeit und Gegebenheiten abrunden will,
kann dazu das Westwallmuseum Bad
Bergzabern mit seinen zwei Bunkeranlagen besichtigen und auf französischer
Seite, nur einen Katzensprung entfernt,
Teile der Maginot-Linie.
Unser Tipp: Eine Führung durch das
Westwallmuseum. Die detaillierten, aber
nie langweiligen Erklärungen tragen viel
dazu bei, Besuchern die Bedeutung und
Größe dieses Verteidigungssystems vor
Augen zu führen und es in das politische
und wirtschaftliche Geschehen in Europa
einzuordnen.
Öffnungszeiten:
Samstag 13 Uhr – 17 Uhr
Sonntag 13 Uhr – 17 Uhr
Winterpause vom 1. November bis 31. März
Gruppen nach Vereinbarung
Jeden 3. Samstag im Monat werden Führungen in
englischer Sprache angeboten, im Sommer auch
Führungen auf Niederländisch.
Kontakt:
Telefon 06331 / 84 22 99 oder 06331 / 84 28 32
Kontakt: Günther Wagner
Telefon 06331 / 461 47
Telefax 06331 / 219 00 90
www.westwall-museum.de
Öffnungszeiten
Nur geführte Besichtigung:
Ende März bis Ende April & 1. Oktober bis
1. November 13.30 / 15.00 Uhr
Anfang Mai bis Ende September
10.00 / 13.30 / 15.00 / 16.30 Uhr
Anfang Januar bis Ende März & Anfang
November bis 23. Dezember Samstag
/ Sonntag 14.30 Uhr
27. – 30. Dezember täglich 14.30 Uhr
Gruppen und Behinderte auf Anfrage
RD 65, 67510 Lembach (Frankreich)
Telefon +33 (0)3 88 94 43 16,
www.lignemaginot.fr
Veranstaltungen in der Südwestpfalz
Sickinger Grumbeere-Markt
Was dem einen die Kartoffel, dem Norddeutschen der
Erdapfel, ist dem Pfälzer die „Grumbeer“, die „Erdbirne“.
Seit Friedrich der Große das Anpflanzen der nahrhaften
Knolle, zum Teil mit viel List und Tücke, vorangetrieben
hatte, wurde sie auch in der Pfalz zum begehrten Nahrungsmittel. In der Südwestpfalz sogar in flüssiger Form.
Auf der Sickinger Höhe hat die Kartoffel, hier auch das
„Sickinger Gold“ genannt, bis heute einen so hohen Stellenwert, dass ihr zu Ehren in Wallhalben alljährlich im
Herbst der Sickinger Grumbeere-Markt gefeiert wird.
Mit buntem historischen Markttreiben, viel Musik, und
mittendrin: die „Grumbeere“ in den verschiedensten Variationen. Schlicht gebraten als „Brodgrumbeere“, als
„Horrische“ oder „Hoorische“ (Klöße) mit Specksoß, als
Waffeln, als „Röschti“, als „Pannekuche“. Der Fantasie
der Köche sind da (auch angesichts der Nähe zum Saarland und zu Frankreich) kaum Grenzen gesetzt. Schon
der Eröffnungstag beginnt mit einem Höhepunkt: der
Wahl der Gräfin Sickinger Land.
Mit ihren vielen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien
trug die Kartoffel dazu bei, das Überleben auch in kargen Zeiten zu sichern. Auch weil sie in Erdlöchern und
Felsenhöhlen gut über den Winter kam. Die Menschen
auf der Sickinger Höhe freilich entdeckten noch einen
weiteren Vorteil der nahrhaften Knolle: Sie lässt sich
zu einem kräftigen Schnaps brennen. Dieses Wissen
wurde so gut genutzt, dass das Oberamt Lautern die
Verwendung der Grumbeere fürs Branntweinbrennen
unterbinden musste.
Auf die Sickinger Höhe müssen die Kartoffeln übrigens
um 1690 gelangt sein. Ein Schweizer soll sie hierher, in
die Gegend von „Lautern“, gebracht haben. Geschätzt
waren sie anfangs, zumindest um 1719, vor allem als
Futter fürs Vieh und die Schweine.
Eng mit dem Grumbeere-Markt verbunden ist der Sickinger Mundartdichter-Wettstreit. Daran können sich
alle pfälzischen Dichter beteiligen und nach Herzenslust
schreiben, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Egal,
ob heitere oder besinnliche Themen.
www.grumbeeremarkt.de
Hauensteiner Kastanienmarkt
Am dritten Sonntag im Oktober dreht sich in Hauenstein
alles um die „Keschde“, die Kastanien. Und das hat Tradition. Der „Hääschdner Keschdemarkt“ (Hauensteiner
Kastanienmarkt) ist der älteste der Pfalz. Darum herum
rankt sich von Montag bis Freitag die Keschdewoche mit
Keschdewanderungen.
Ein Bummel über den Markt zeigt schnell, was alles
in „Castanea sativa“ steckt – und worin die Kastanie
stecken kann. In Saumagen und Wurst beispielsweise,
im Brot, im Brötchen, im Kuchen, ja selbst in Pralinen.
Wahre Versuchungen sind auch der Keschdelikör, der
Keschdegeist oder der Keschdesenf.
Unser Tipp: Bei einer Keschdewanderung entdecken Sie
unter fachkundiger Führung die Stellen mit den dicksten Kastanien. Im Anschluss werden die gesammelten
Kastanien über der Holzkohleglut geröstet.
Rosenberger Musiktage
Weit über die Grenzen der Südwestpfalz
hinaus bekannt sind die Rosenberger
Musiktage, ein Festival geistlicher Musik. In dem kleinen Wallfahrtsort Maria
Rosenberg mit seiner um 1150 errichteten
Rosenberger Kapelle bringen sie alljährlich auch einen Querschnitt historischer,
klassischer sowie zeitgenössischer und
moderner Kirchenmusik zu Gehör. Und
locken Tausende Besucher nach Waldfischbach-Burgalben.
Zu den Interpreten zählen Chöre, Kammerchöre und Instrumentalensembles.
Sie begeistern ihre Zuhörer zum Großteil
mit eigenen Konzerten oder sind in die
Gestaltung eines festlichen Gottesdienstes mit eingebunden.
www.maria-rosenberg.de
Hauensteiner Kräuterwoche
Ein Höhepunkt der Kräuterwochen in der Urlaubsregion
Hauenstein ist alljährlich der Kräutermarkt am ersten
Sonntag im Juni. Während der Kräuterwoche lohnt es
sich ganz besonders, bei einer der geführten Kräuterwanderungen mitzugehen. Da heißt es „Augen auf“,
denn es gibt Bekanntes und Unbekanntes zu entdecken.
Welche Kräuter sich am besten zum Kochen und Würzen eignen, welche Wirkungen sie auf die Gesundheit
haben, erläutert eine zertifizierte Heilpflanzenexpertin.
Auch die Gastronomie und die Lebensmittel herstellenden Betriebe stehen in dieser Zeit ganz im Zeichen der
Kräuter und locken mit neuen und bewährten Rezepten.
Deutsch-französischer Bauernmarkt in
Hinterweidenthal
Umweltschonend angebaute und hergestellte Waren
bieten um die 40 Erzeuger aus der Pfalz und dem Elsass
alljährlich im September auf dem deutsch-französischen
Bauernmarkt in Hinterweidenthal an. Neben Lebensmitteln und regionalen Delikatessen werden zahlreiche
handwerkliche Erzeugnisse verkauft. Auch das Speisenangebot stammt selbstverständlich aus der Region.
www.hauenstein-pfalz.de
Walnussfest in Großbundenbach
Über 140 Walnussbäume prägen das
Landschaftsbild in der Gemarkung Großbundenbach mit. Ein guter Grund, sie mit
einem Fest zu ehren. Seit dieses 2008
zum ersten Mal stattfand, hat es sich zu
einer festen, sehr beliebten Einrichtung
entwickelt. Viele Besucher merken sich
inzwischen das Datum vor: der zweite
Sonntag im September. Wer Walnüsse
bislang hauptsächlich als Leckerei um
die Weihnachtszeit kennt, sieht und
schmeckt in Großbundenbach schnell,
wie vielseitig die nahrhaften Früchte
sich einsetzen lassen. Da gibt’s natürlich
Süßes wie Walnusstorte, Walnusskranz
und Walnusswaffeln, aber auch herzhaft
Gebackenes wie Walnussbrot. Walnüsse passen vortrefflich zu Gemüsesuppe,
Salat und Ziegenfrischkäse, werden als
Walnuss-Butter und Walnuss-Schmalz
aufs Brot gestrichen. Sie munden zu
Fleisch und Nudeln. Kurz, der Fantasie
beim Kochen und Backen sind kaum
Grenzen gesetzt. Und: Walnüsse sind
nicht nur lecker, sondern auch gesund.
Sie liefern Proteine, Vitamine, Mineralund Ballaststoffe.
www.grossbundenbach.de
Köhlerfest Erfweiler
Alljährlich wird hier von Mittwoch vor Christi Himmelfahrt bis Pfingstsamstag auf dem Kohlenmeilerplatz
am Ortsrand die Köhlerwoche gefeiert. Dass dabei ein
Köhler nach altem Brauch und Wissen fachgerecht das
Holz aufschichtet, versteht sich von selbst. Und während der Meiler Tag und Nacht brennt, genießen die
Besucher Köstlichkeiten aus der Region und ein kostenloses, täglich wechselndes Unterhaltungsprogramm
mit Live-Musik für große und kleine Besucher. Die frisch
gewonnene Holzkohle gibt es am Pfingstsamstag beim
Köhlerfest zu kaufen.
Oft entdecken Gäste dann auch die weiteren Vorzüge
des Urlaubsorts. Mitten im Pfälzerwald mit seinen Felsen und Burgen gelegen und ohne Durchgangsverkehr ist
er ein Paradies zum Ausspannen, zum Wandern, Klettern
und Mountainbiken.
Passend zum Köhlerleben und Holzkohlebrennen stehen
auf dem Speiseplan auch Spezialitäten, die der Wald
und die Region hergeben. Das können neben Kleinigkeiten wie Steaks und Bratwurst vom Grill auch ein Wildschwein am Spieß sein, ein saftiger Hirschbraten oder
Pfifferlinge zu hausgemachten Semmelknödeln.
www.verkehrsverein-erfweiler.de
Seit 1893 Pfälzer Gastlichkeit.
7-tägige Wanderpauschale
Genießen Sie die WANDERarena Pfälzerwald bei uns
70
im Schuh- und Wanderparadies Hauenstein
Wo gibt’s was
Wertvolle Tipps zu
kulturellen Veranstaltungen der Region
geben die TouristInformationen.
Seite 96
34 Hotelbetten- auch Mehrbettzimmer mit DU/WC, Balkon, Tagungs- und Gesellschaftsräume bis 90 Personen, Gartenterrasse, Pfälzer- und Wildspezialitäten, mediterrane Küche
und Gerichte aus Oma’s Küche, attraktive Pauschalen – Gruppenrabatte.
NEU: Aufzug · Wintergarten zum Relaxen und Entspannen
Physio Therm Infrarotkabine zur Ihrer Gesunderhaltung
Fitnessraum für Indoorbewegung · W-LAN kostenlos
kostenloser Parkplatz direkt am Hotel (PKW-Navigation Gartenstraße 12)
Marktplatz 15, 76846 Hauenstein, Telefon 06392/92330 oder 571, www.landgasthof-zum-ochsen.de
Die landschaftlich reizvolle Gegend hat auch kulinarisch
viel zu bieten. Zahlreiche Mühlen klapperten einst an ihren
Bächen. Davon sind zwar nicht mehr alle in Betrieb, doch in
Rieschweiler-Mühlbach und Bruchmühlenbach-Miesau wird
auch heute noch Korn aus der Region zu Mehl gemahlen.
Dafür sorgen unter anderem die Pfälzer Mühlenwirte. Sie
betreiben neben den Mahlmühlen auch Mühlengaststätten.
Da lassen sich Einheimische und Besucher gern mit
regionalen Spezialitäten verwöhnen. Ebenso wie in den
Landgasthöfen.
Straußenfarm Hermersberg
Auf der von Landwirtschaft geprägten Sickinger Höhe, liegt die Straußenfarm Hermersberg. Hier leben die Tiere auf großen Weideflächen. Da Strauße sehr anpassungsfähig sind und ihnen auch die hiesigen Minustemperaturen im Winter nichts anhaben,
können sie sich das ganze Jahr über draußen und in Offenstallungen aufhalten.
Straußenfleisch erfreut sich besonderer Beliebtheit, weil es fett- und cholesterinarm
ist. Von der Struktur her ist es zudem mit keiner anderen Fleischart zu vergleichen.
In Hermersberg werden im Hofladen neben Fleisch und Wurst vom Straußen auch
andere Produkte angeboten. Darunter auch Straußeneier, in der Regel leer zu Dekorationszwecken, auf Anfrage aber auch voll.
Genuss
Straussenfarm in den roten Äckern
Bahnhofstraße 11a > 66919 Hermersberg/Pfalz
Telefon 06333 / 600 52
Was das
Land hergibt
72
Glanrind
Ein Pfälzer „Urviech“ ist das Glanrind. Bodenständig und
anspruchslos, genügsam und ausdauernd, lässt sich das
Hausrind mit dem gelblichen Fell auch auf ertragsarmen,
kargen Böden halten. Mit einem Unterstand geschützt vor
Wind und Regen kann es das ganze Jahr im Freien leben.
Den Anstoß zur Zucht dieser traditionellen Hausrindrasse gab 1773 Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken. Lange Zeit hat sich das sogenannte „Dreinutzungsrind“ als Arbeitshelfer, Milch- und Fleischlieferant bewährt. Heute wird es überwiegend wegen seines
hervorragenden Fleisches gezüchtet. Bei artgerechter
Haltung ist es zart und aromatisch, von feinen Fettadern durchzogen. Und liefert die Zutat für Gerichte
wie Ochsenschwanzsuppe, Rindfleisch mit Meerrettich,
Schmorbraten und Steaks.
Ob Flammkuchen oder Pfälzer Saumagen, ob Forelle oder Wild. Viele Gäste nehmen
gern auch einen längeren Weg in Kauf, um sich in der Urlaubsregion Südwestpfalz
kulinarisch verwöhnen zu lassen. Die Zutaten für die gute Küche gedeihen hier direkt
vor der Haustür. Und die Köche wissen, dass sie sich auf die Qualität der Produkte
verlassen können. Damit unterstützen sie auch die extensive Landwirtschaft dieser
Region. Fangfrisch kommen heimische Bachforellen und Wild auf den Tisch. Spezialitäten sind Weidelamm und Ziegenkäse, Gerichte mit Kräutern aus dem Küchengarten und Saft aus dem Obst der Streuobstwiesen. In den Wäldern reifen Kastanien,
Beeren und Pilze. Ob deutsche oder französische Küche ist da gar keine Frage. Beide
stehen sich in puncto Frische, Bekömmlichkeit und Kreativität in nichts nach. Selbst
einfache regionale Speisen wie der Flammkuchen oder der Saumagen, früher einmal Arme-Leute-Essen, haben inzwischen Verfeinerungen erfahren, die höchsten
Ansprüchen gerecht werden.
Direktvermarkter
Noch frischer geht’s nicht. In der Südwestpfalz vermarkten viele Erzeuger ihre Produkte selbst. Da ist Frische garantiert. Und wer hier
einkauft, handelt zudem besonders umweltbewusst. Er hilft, die Transportwege kurz zu halten, fördert die Landwirtschaft der Region und
trägt dazu bei, eine gewachsene Kulturlandschaft zu bewahren.
Unter den Produkten, die ab Hof verkauft werden, sind Eier, Obst und
Gemüse, Kräuter und Gewürze, verschiedene Sorten Mehl, Brot, Honig, Saft, Liköre und Branntwein, Schaf-Schur-Wolle und Wollartikel,
Holzarbeiten, Wildbret, Fleisch, auch von Lamm und Ziege, und Wurstwaren. Es gibt Nudeln und Senfspezialitäten, sogar Stutenmilchprodukte, Fleisch von Rindern verschiedener Rassen und Fleisch von der
Straußenfarm.
Frische garantiert
Die Pfälzerwald-Lamm-Initiative im deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen zum Beispiel wirbt mit kulinarischen
Lammwochen für einen etwas anderen Genuss und die Bedeutung der
Schafzucht für die Landschaftspflege. In den klaren Gewässern der
Südwestpfalz haben die Forellen hervorragende Lebensbedingungen,
in den Wäldern das Wild.
www.pfaelzerwald.de
74
Genuss
Solidarische
Landwirtschaft
Lokale
Leckereien
Im Landgasthof „Zum Ochsen“ in Hauenstein kocht Thomas Engel. Er setzt
auf regionale Produkte und erntet auch schon mal selbst. Damit auch wirklich alles, was er braucht, erstklassig ist.
Den Wahlbacherhof in Contwig, einen typischen
Gemischtbetrieb, bewirtschaften seit 2015 Marlene
Herzog und Marc Grawitschky. Drei Generationen lang
hatte zuvor die Familie Nafziger den Hof geführt, seit
1981 unter Manfred Nafziger auch schon nach den
Richtlinien des Bioland-Verbandes.
Marlene Herzog und Marc Grawitschky gehen
noch einen Schritt weiter: Sie arbeiten nach den
Prinzipien einer ökologischen, menschen- und
tierfreundlichen Landwirtschaft – und wollen
gemeinsam mit den Menschen in der Region
den Gedanken der solidarischen Landwirtschaft
verwirklichen. Das heißt, die Landwirtschaft –
nicht das einzelne Lebensmittel – wird finanziert. Dabei tragen mehrere Privat-Haushalte
(Mitglieder) die Kosten des landwirtschaftlichen Betriebs, wofür sie im Gegenzug dessen
Ernteertrag erhalten. Der Betrag dafür wird
alljährlich auf einer Vollversammlung ermittelt. Wer möchte, kann als Mitglied auch seine
Ideen und Arbeitskraft in das Projekt einbringen. Die vielfältigen Erzeugnisse lassen sich
zudem gut regional vermarkten. Auf dem Hof
leben Mutterkühe mit ihren Kälbern, zahlreiche
Legehennen, Mastschweine, Bienenvölker und
Katzen. Angebaut werden neben rund 40 Arten
Gemüse, Kräutern und Blumen auch Streuobst
für Saft sowie neue und alte Kartoffelsorten.
Auf den Feldern gedeihen neben den gängigen
Getreidesorten Hirse und Dinkel. Fleisch und
Wurst stammen von den hofeigenen Kühen
und Schweinen, die Eier von den Hühnern. Es
gibt einen Hofladen und im Frühsommer können
Besucher selbst Erdbeeren ernten.
Drei Generationen lang hatte zuvor die Familie
Nafziger den Hof geführt. Schon 1981 arbeitete
Manfred Nafziger nach den Bioland-Richtlinien.
Auch Marlene Herzog und Marc Grawitschky arbeiten nach den Prinzipien einer ökologischen,
menschen- und tierfreundlichen Landwirtschaft.
Biohof Nafziger
Wahlbacherhof › 66497 Contwig
Telefon 06336 / 362
[email protected]
Solidarische Landwirtschaft
Familie Herzog-Grawitschky
Telefon 06336 / 839 00 35
[email protected]
www.wahlbacherhof.org
Herr Engel, warum setzen Sie mit Ihrem Team
auf regionale Produkte?
Wir haben hier in der Pfalz einen der größten
Gemüsegärten Deutschlands vor der Haustür.
Da brauchen wir nur zuzugreifen bei Frühgemüse wie Spargel und Gemüse bis in den Winter
hinein, dazu Salat. Auch unser Wein kommt aus
Toplagen der Pfalz; aus Birkweiler, Maikammer,
Landau-Nussdorf und Impflingen.
Den Wert der regionalen Produkte tragen Sie
aber auch nach außen…
Ja, wir sind an der Kräuterwoche beteiligt. Im
Frühling zum Beispiel ernten wir Knoblauchrauke und Bärlauch. Wir finden hier Quendel, den
wilden Thymian, und Dost, den wilden Majoran,
und bieten unter anderem Wildkräuterbutter,
Wildkräutersuppe und viele Gerichte verfeinert
mit frischen Kräutern an.
Welche guten Tropfen stammen denn direkt aus
der Südwestpfalz?
Das sind bei Hochprozentigem zum Beispiel der
Kastaniengeist oder ein Haselnussgeist. Die
Schlehen für den Schlehenbrand sammeln wir
selbst an Rändern der Streuobstwiesen. Von den
Streuobstwiesen stammt übrigens auch unser Apfelsaft. Und Zwetschgen und Mirabellen legen wir
nur von Früchten unserer eigenen Bäume ein, mal
weniger, mal mehr.
Und im Herbst ernten Sie Pilze?
Nein, nein, dazu fehlt im Herbst einfach die Zeit.
Die Pilze, unter anderem die würzigen Kräutersaitlinge, erhalten wir von einer Pilzfarm aus dem
Bärenbrunnertal.
Und Fleisch und Fisch?
Forellen kommen bei uns ganz frisch aus dem
Hauensteiner Queichtal, das Wild stammt aus
der heimischen Jagd, das Lamm von Busenberg.
Wir sind ja auch Mitglied der Pfälzerwald-LammInitiative.
Ist die Arbeit mit regionalen Produkten nicht
sehr aufwendig?
Eher nicht. Das lohnt sich, und es ist spannend.
Besonders schön ist natürlich, dass alles topfrisch ist. Man kennt die Hersteller und die Produktionskette. Es hat sich im Laufe der Zeit ein
persönliches Verhältnis zu den Lieferanten entwickelt, eine Art Symbiose, denn die Produzenten
kommen auch zu mir zum Essen, und da erfährt
man immer viel Neues.
Was essen Ihre Gäste denn am liebsten?
Der Geschmack und der allgemeine Trend gehen
ein wenig weg vom Deftigen. Vor allem vegetarische, inzwischen auch vegane Gerichte sind auf
dem Vormarsch. Die Spezialitäten gehen aber
immer sehr gut.
Und Ihr Lieblingsessen?
Das gibt es eigentlich nicht. Ich bin Saisonfreak,
esse gern Steaks, Schmorgerichte und Salate in
aller Form. Geschmorte Schweinebäckchen mit
Gemüse und Kartoffeln sind auch bei den Gästen
ein Renner.
Für die Regionalität Ihrer Küche sprechen auch
einige Namen. ‚Schustersteak‘ und ‚Schusterpfanne‘ erinnern an das Schuhmachergewerbe,
das hier heimisch war und ist. Was aber sind
‚Häschdner‘ Leckerli oder die ‚Zwicktritschpfanne‘?
Das ist ganz einfach. Häschdner ist unser Wort
für ‚Hauensteiner‘ und ‚Zwicktritsch‘ ein Fabelwesen, ähnlich der Elwedritsche. Der Name leitet
sich übrigens von der Zwickzange der Schuhmacher ab.
Weitere Informationen
In der nebenstehenden
Broschüre finden Sie zahlreiche gastronomische
Betriebe, die für jeden
Geschmack das Richtige
bereithält.
Landgasthof – Hotel „Zum Ochsen“
Marktplatz 15 › 76846 Hauenstein
Telefon 06392 / 923 30
Telefax 06392 / 72 35
[email protected]
www.zum-ochsen-hauenstein.de
Genuss
Landhotel Weihermühle in
Herschberg
Bis zu 120 hungrige und durstige Gäste finden
im Biergarten des Landhotels Weihermühle in
Herschberg Platz. Sie machen es sich unter
Bäumen und Schirmen bequem, gern auch
unter dem uralten Kastanienbaum auf der
Terrasse, genießen den Blick auf den Weiher
mit seinen Enten und das Angebot an Speisen
und Getränken.
Beim frisch gezapften Bier schätzen Wanderer, Radfahrer, Familien und Kurzurlauber, die
hier Station machen, vor allem an warmen
Sommertagen die Hausmarke „Weihermühle
1928“, ein naturtrübes Bier. Die Speisekarte bietet für jeden Geschmack etwas – von
deftigen Kleinigkeiten bis zur gehobenen Küche. Radler auf einem kurzen Zwischenstopp
bevorzugen vielleicht einen Wurstsalat oder
die Mühlenjause zum frischen Bier. Wanderer,
die eine ausgiebige Rast einplanen, eher ein
Menü. Doch egal, ob für den kleinen oder den
großen Hunger: Die Hauptrolle spielen frisch
zubereitete regionale Produkte.
Weihermühle 1 › 66919 Herschberg
Telefon 06334 / 55 84
www.landgasthof-weihermuehle.com
Biergarten Landhaus Tausendschön
Unter großen Grün- und Kübelpflanzen lädt
der Biergarten beim Landhaus Tausendschön
G*** zum Ausruhen und Verweilen ein. Direkt
am Jakobsweg gelegen, ist das Landhaus ein
idealer Ausgangspunkt für Wanderer, Radler
und Motorradfahrer.
Die Speisekarte auf der großzügigen Südterrasse ist dieselbe wie im Restaurant des Hauses; auch sie wird wöchentlich um eine Karte
mit saisonalen Spezialitäten ergänzt, und auf
einer Tafel sind die aktuellen Extra-Angebote angeschrieben. Zudem verwöhnen Norbert
Wölker und sein Team die Gäste im Außenbereich bei Grillabenden mit über der Glut gegarten Steaks, Spießen, Fisch, vegetarischen
Leckereien und einem großen Salatbüffet.
Als Mitglied der Felsenlandwirte legt Norbert
Wölker großen Wert darauf, typische Produkte der Region zu verarbeiten. Zu den Lieblingsspeisen seiner Gäste zählen Forellen, ganz
fangfrisch direkt aus dem Ort, Wildgerichte
wie Hirschsauerbraten, aber auch Lamm und
„Hooriche Knepp“, die beliebten regionalen
Klöße. Gewürzt wird mit frischen Kräutern.
Auch sie wachsen in der unmittelbaren Umgebung. Dazu ein Wein, ein Bier aus der Region
oder aus Franken, der Heimat des Hausherrn.
So lässt es sich bestens entspannen.
Bitscherstraße 7a › 66996 Fischbach
Telefon 06393 / 57 18
www.landhaustausendschoen.de
Valentins
Direkt am Rosenweg, an der Grünachse der
Stadt, liegt „Valentins Biergarten“ in Zweibrücken, der erste Biergarten der Biermarke
„Valentins Weißbier“ aus der Parkbrauerei in
Pirmasens. Eröffnet wurde er 2014. Und das
hat sich schnell herumgesprochen: Bis zu
700 Gäste finden auf dem ehemaligen Campingplatzgelände auf Bierbänken und Stühlen
Platz. Und da Valentins Biergarten ganz im
bayrischen Stil gehalten ist, dürfen Besucher
gerade so wie in München sogar ihr eigenes
Vesper mitbringen.
Was angesichts der Speisekarte allerdings die
wenigsten tun. Darauf stehen neben bayrischen Klassikern wie dem halben Hendel, der
Schweinshaxe und dem „Obazda“ auch verschiedene Salate und vegetarische Gerichte.
Kleine und große Kinder fühlen sich auf dem
Abenteuerspielplatz wohl, auch eine große
Wiese hinter dem Biergarten lädt zum Bewegen ein, ebenso ein Minigolfplatz und Tretboote.
Das Gelände wird mit Stellplätzen erweitert,
und aus dem alten Campingplatzgebäude
entsteht bis Ende 2015 ein Wirtshaus im bayrischen Stil.
Geschwister-Scholl-Allee 13
66482 Zweibrücken
Telefon 06332 / 481 63 02
www.valentins-weissbier.de
Wie gut, dass auch in der
Südwestpfalz die Tradition
der bayerischen Biergärten
Einzug gehalten hat; denn an
einem schönen Tag im Freien
unter Bäumen oder mitten
im Grünen zu sitzen, ist ein
besonderer Genuss. Die Betreiber der Biergärten verstehen es bestens, ihre Gäste
zu verwöhnen. Mit deftigen
Kleinigkeiten, aber auch mit
ausgefallenen Spezialitäten
der Region – und natürlich
einem frisch gezapften Bier.
O’
zapft
is.
Kuppers Gaade
Wo über offenem Holzkohlenfeuer das Wildschwein am Spieß brät, da ist „Kuppers
Gaade“, der Biergarten des Hotels Kupper im Luftkurort Eppenbrunn, direkt am
deutsch-französischen Fahrradweg gelegen.
Das Wildschwein vom Spieß ist eine der kulinarischen Besonderheiten des Hauses. Hier
finden Besucher ein für Biergärten eher ungewöhnliches Angebot. Wild, auch Wildschinken
und -salami zählen hier zu den Rennern, ebenso der französische Frischkäse im Speckmantel an Salat. Auch einen Salat mit Mozzarella,
Tomaten und Ruccola verlangen die Gäste hier
häufiger als Saumagen oder Leberknödel, entscheiden sich auch bei der Pizza eher für die
feinere Version, gratiniert mit Bergkäse.
Den Durst löschen ein frisches Bier aus der
Region (Parkbräu aus Pirmasens), ein Pfälzer
Wein oder etwas Alkoholfreies.
Die Sitzgruppen auf dem weitläufigen Gelände
von 1800 Quadratmetern erinnern an kleine
Inseln im Grünen. Sie lassen den Gästen viel
Raum. Kinder können sich auf dem gut einsehbaren Spielplatz austoben. Teil des Biergartens ist auch die „Jagdstube“ mit Ofen, eine
Hütte, in der die Gäste bei schlechtem Wetter
geschützt sind.
Himbaumstraße 22 › 66957 Eppenbrunn
Telefon 06335 / 91 30
www.hotelkupper.de
Kloster Hornbach
Mit Blick auf das historische rote Sandsteingebäude des Hotels Kloster Hornbach und die
den Biergarten umgebende Klostermauer sitzen die Gäste im weitläufigen Biergarten des
Hotels. Und da der Biergarten nach Südwesten ausgerichtet ist, sind viele Sonnenstunden
garantiert. Um die 70 Gäste können sie unter
kleinen Bäumen und inmitten großer Grünpflanzen in gehobenem Ambiente an Teakholztischen, auf Stühlen und Armlehnbänken genießen, sich verwöhnen und bedienen
lassen. Bei größerem Andrang und für Feste
sorgt ein zusätzlicher Ausschank dafür, dass
es nicht zu eng wird.
Den Durst stillt ein frisch gezapftes Pils
oder ein naturtrübes Kellerbier von der
Karlsberg Brauerei. Die Speiseauswahl ist
vielfältig. Sie umfasst herzhafte, deftige
Gerichte aus vorwiegend regionalen Zutaten. Die Auswahl reicht von warmen Köstlichkeiten wie „Flammkuchen ‚Lothringer
Art‘ mit Zwiebeln, Speck und geriebenem
Hartkäse aus dem Bitcher Land“ oder „Filetsteak mit Pfefferrahmsauce, Mangold
und Kartoffelkrapfen vom Pfälzer Rind“,
kleinen Deftigkeiten wie „Pfälzer Ziegenfeta mit Löwenzahn und Frisée, sowie Vinaigrette von roten Linsen und grünem Spargel“
über eine „Kloster-Vesper“ bis hin zu süßen
Leckereien wie Crème brûlée, hausgebackenen Kuchen, Eis und vielem mehr.
Die kleinen Gäste können sich auf dem Kinderspielplatz amüsieren. Wer möchte, kann auch
das Kloster Hornbach, seinen Kräutergarten
und den Innenhof mit dem Grab des Heiligen
Pirminius besuchen. Das Kloster Museum
„Historama“ lädt dazu ein, die Geschichte
des Klosters und der Stadt Hornbach näher
kennenzulernen.
76
Im Klosterbezirk › 66500 Hornbach
Telefon 06338 / 91 01 00
www.kloster-hornbach.de
Willkommen im PicknickParadies
Spazierengehen, Wandern, eine Rad-
78
Genuss im Freien
oder Mountainbike-Tour – das macht
Appetit. Und an der frischen Luft
schmeckt es noch mal so gut. Zahlreiche Gastronomiebetriebe und Hütten
entlang der Wanderwege sorgen dafür, dass niemand Hunger und Durst
leiden muss. Überaus verlockend aber
sind vor allem die Möglichkeiten, an einem der zahlreichen Aussichtspunkte
oder schönen Plätze links und rechts
des Wegs ein Picknick zu machen.
Weitere Informationen
Die Tourist-Informationen der Region
beraten Sie gerne. Kontaktdaten auf
Seite 96.
Picknick im Park
Picknick inmitten von Rosen. Dazu lädt die große
Picknickwiese in Zweibrückens Rosengarten ein.
Einfach die Picknickdecke ausbreiten oder sich auf
einer der Liegen niederlassen, den Picknickkorb
auspacken und den Tag genießen. Sich faul zurücklehnen, in den Himmel und die Kronen der
alten Bäume schauen. Dem Blätterrauschen und
dem leisen Plätschern der Wasserspiele zuhören,
während die Kinder sich – in Sichtweite – auf dem
Spielplatz amüsieren. So schön kann Urlaub vom
Alltag sein. Noch schöner ist es, kulinarischen und
kulturellen Genuss zu verbinden. Das macht die
beliebte Konzert-Reihe „Picknick im Park“ möglich. Da spielen an einem Sonntag im Monat Bands
aus der Region Musik der verschiedensten Stilrichtungen. Die Termine der „Picknick im Park“-Konzerte gibt es im Internet unter
www.rosengarten-zweibruecken.de
Genuss im Freien
360° Picknickplatz
Eine tolle Rundumsicht bietet der Monolith
bei Donsieders.
Fast schon ein Gemälde
Der Sägmühlweiher in Ludwigswinkel.
80
Wo es Ihnen schmeckt,
entscheiden Sie selbst.
Viele einsame Plätze
laden zu einem ausgiebigen Picknick ein. Manche
auch zum Baden.
Genuss im Freien
Picknick mit Eseln
Warum denn nicht mal andere das Tempo bestimmen lassen? Dafür ist in der WANDERarena Pfälzerwald-Nordvogesen die Wein-Brot-Käse-Tour mit dem
Esel genau das Richtige. Mit ihrem treuen und ruhigen
Wesen lassen die geduldigen, langohrigen Lastentiere
den Weg zum Ziel werden – und übernehmen sogar noch
den Transport des Picknicks.
Der Erlebniswanderführer Herbert Kallenbrunnen bietet
solche grenzüberschreitenden Wanderungen über die
Volkshochschule Zweibrücken an. Die Wein-Brot-KäseTour, bei der je nach Wetterbedingungen im Anschluss
an die Tour oder währenddessen ein Picknick angeboten
wird, ist inzwischen schon legendär.
Die Zwergesel Sam, Stella, Sky und Sunny warten bereits neugierig am Koppeleingang auf die Wandergäste.
Die dürfen die Grautiere nun zuerst mal kennenlernen
und zum Wandern vorbereiten. Sie erfahren, wie das
Aufzäumen funktioniert, lernen Wichtiges zur Fell- und
Hufpflege, aber auch über die Rangordnung der Esel
untereinander und weiteres Wissenswertes. Dass die
Zwergesel reine Lastentiere sind, beispielsweise, und
höchstens 40 Kilogramm tragen dürfen und dass sie 35
bis 40 Jahre alt werden können.
Dass Esel störrisch und dickköpfig seien, wie man immer
hört, kann Herbert Kallenbrunnen nicht bestätigen. „Sie
sind einfach ein Vorbild an Gelassenheit“, sagt er. „Esel
sind sehr intelligente Tiere und testen gerne ihre Grenzen aus.“ Was wiederum für denjenigen, der das Tier
führt, im wahrsten Sinne des Wortes eine Herausforderung ist, seine Führungsqualitäten zu beweisen. Da ist
übrigens jeder gefragt, denn geführt wird abwechselnd.
Nach der Einweisung geht es los. Manchmal ist es auf
den ersten Metern noch nicht ganz klar, wer hier wen
führt, aber Hauptsache alle sind auf dem richtigen Weg.
Während der Tour erfahren die Wanderer Weiteres über
ihre tierischen Begleiter, aber auch viel über die Landschaft, die Region und ihre Geschichte. So lässt es sich
völlig gelassen und entschleunigt durch Wald, Wiesen
und Felder wandern. Den Takt geben die Zwergesel vor.
Sie müssen bestenfalls einmal vom Grasen abgehalten
werden. Die grenzüberschreitende Wanderung führt auf
eine ehemalige Grenzhöhe, von wo aus sich eine herrliche Aussicht bietet. Bei der gemütlichen Abschlussrunde sind sich alle Teilnehmer einig: Ein unvergessliches
Erlebnis für Jung und Alt!
Stadtidylle
Zentrumsnah und doch
mitten im Grünen lädt
der Pirmasenser
Strecktalpark zum
Picknicken ein.
Picknicktipps
Bewegung an der frischen Luft macht Appetit. Da empfiehlt es sich doch, ein Picknick mitzunehmen. Dann
lässt sich essen, wenn der Hunger kommt.
Schöne Plätze für ein Picknick gibt es in der Südwestpfalz reichlich. Ob auf einer Wiese am Bach,
an einem See, auf einem Plateau mit Aussicht über
Wälder, Felsen und Burgen. Wo er seine Picknickdecke letztlich ausbreitet, ist allein dem Wanderer
oder Radfahrer überlassen. Und auch, was auf der
Picknickdecke aufgetischt werden soll. Das kann
von der einfachen Mahlzeit reichen bis zum Luxuspicknick inklusive Gedeck, Besteck und Kaviar, wenn das
Picknick im Mittelpunkt steht. Wer es als schöne Bereicherung für eine Wanderung oder Radtour sieht, dürfte
eher die abgespeckte Variante bevorzugen.
Um mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein, empfehlen
sich Nahrungsmittel, die sich aus der Hand essen lassen. Da können die Teller daheim bleiben, und es reichen
ein Schneidbrett und ein scharfes Messer. Neben Brot
gehören Obst und Gemüse in den Picknickkorb, Käse
und Wurst. Gut aus der Hand schmecken auch Hähnchenschlegel oder Minifrikadellen, wer‘s deftiger mag,
entscheidet sich vielleicht für Würstchen wie „Rohesser“ oder „Landjäger“. An Käse eignen sich am besten
feste Sorten, die nicht so schnell zerlaufen, gern auch
schon mundgerecht in Würfel geschnitten. Dazu je nach
Jahreszeit ein paar Trauben, Birnen oder anderes Obst.
Wobei man wiederum feste Obstsorten wählen sollte
und diese im Ganzen einpacken. Das gleiche gilt auch
für Gemüse. So sind Obst und Gemüse auch beim Auspacken noch frisch und appetitlich. Mit in den Picknickkorb
gehören auch frisches Brot, Getränke und Becher dafür,
je nach Bedarf auch Flaschenöffner und Korkenzieher,
eine Küchenrolle oder Servietten und – ganz wichtig
– eine Tüte für den Abfall. Denn der geht wieder mit
zurück. Schließlich sollen auch nachfolgende Picknickfreunde ihre ungetrübte Freude an der Natur haben.
Anmeldung Volkshochschule Zweibrücken
Johann-Schwebel-Straße 1 › 66482 Zweibrücken
Telefon 06332 / 20 97 40, [email protected]
www.vhs-zweibruecken.de
Weitere Infos:
Erlebniswanderführer Herbert Kallenbrunnen
Mobil 0163 / 14 64 81 8
[email protected]
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Wellness. Spa.
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Herzlich willkommen bei uns.
Hotel-Restaurant Kunz • Bottenbacher Straße 74 • D-66954 Pirmasens-Winzeln
Tel. 0 63 31/8 75-0 • Fax 0 63 31/87 51 25 • www.hotel-kunz.de • [email protected]
Das Felsentor
bei Hauenstein
Frühling
Frühlingsgefühle.
Raus in
die Natur.
84
Augen auf und raus ins
Grüne
Nach dem langen
Winterschlaf können
aufmerksame Wanderer
die Natur beim Aufwachen erleben.
Schön ist der Wald zu jeder Zeit. Einen
ganz besonderen Reiz entwickelt er im
Frühling, wenn sich nach und nach mit
ihrem zarten Grün die ersten Blätter und
Blüten entfalten. Anders als im Volkslied
schlagen die Bäume allerdings nicht erst
im Mai aus. Das Austreiben beginnt bereits Mitte April. Allen voran die Buche,
recht spät dagegen die Eiche. Dank des
zum Teil recht kräftigen Winds werden
die Laubbäume zuverlässig bestäubt.
Vor allem die Buche, die meist sehr
stark blüht, kann dadurch im Frühjahr
schon für den Herbst eine gute „Mast“
ansetzen; so genannt, weil ihre Früchte,
die Bucheckern, als Futter für Schweine
dienten. Die durften sich, von ihren Hirten in den Wald getrieben, an Ort und
Stelle satt fressen.
Der für die Südwestpfalz charakteristische Mischwald ist stark von Buchen
geprägt, der Hauptbaumart des Pfälzerwalds. Je weiter Spaziergänger, Wanderer oder auch Radfahrer in den Süden
kommen, desto mehr Kiefern treffen sie
an, in den Tiefen des Pfälzerwalds auch
Eichen. Im großen Ganzen zeichnet sich
der Wald durch ein inniges Miteinander
von Vertretern von Laubbäumen wie der
Lärche und Nadelbäumen wie Fichte,
Tanne, Kiefer und Douglasie aus. Kastanien, die in großer Zahl an den warmen
Hängen des Haardtgebirges gedeihen,
sind in der Südwestpfalz nur vereinzelt zu
finden. Für die Mitarbeiter der Forstämter heißt es im Frühling, die Winterschäden auf den Wegen zu beseitigen, damit
der Aufenthalt im Wald für Besucher keine Risiken birgt.
Ein ganz anderes Schauspiel bieten im
Frühjahr die Rapsfelder. Drei bis fünf
Wochen lang erfreuen sie mit ihrer Fülle
von gelb leuchtenden Blüten das Auge,
ziehen Insekten und damit auch Vögel an.
Imker nutzen die weiten Rapsfelder als
Bienenweide, um köstlichen Rapshonig
zu gewinnen. In Ölmühlen wird später
im Jahr aus den Rapssamen Öl gepresst.
Wie aus dem Bilderbuch
Rapsfeld auf der
Sickingerhöhe
86
Frühling
Ein ganz besonderes Schauspiel im Frühling:
Der „Flickenteppich“ aus verschiedenen Grüntönen
des typischen Mischwalds.
Der Drachenfels präsentiert sich zur Apfelblüte
von seiner schönsten Seite.
Fest für die Sinne
Der Frühling hält mit Farben und Düften Einzug.
Schöne Kleinigkeiten
Immer wieder überraschen neue An- und Aussichten.
Frühling
88
Wie das duftet
Was liegt näher, als in der Südwestpfalz auf den
Spuren von Hieronymus Bock zu wandeln? Der Arzt
und Naturheilkundler lebte im 16. Jahrhundert in
Hornbach. In seinem reich illustrierten „Kreutterbuch“ hat der „Vater der Botanik“ die Pflanzenund Heilpflanzen aufs Sorgsamste beschrieben.
Auch die zertifizierten Gästeführer der Südwestpfalz kennen sich mit Kräutern und Wildkräutern
bestens aus – und geben ihr Wissen gern weiter.
Das ist umfassend, denn vom Frühjahr bis in den
Herbst hinein ist in der Region beinahe für alles ein
Kraut gewachsen. Da können Anfänger gleichzeitig
mit den Kräutern auch erste Grundkenntnisse sammeln. Es gibt Wissenswertes über die Wildkräuter
zu erfahren, ihre heilkräftigen Inhaltsstoffe und
ihre Zubereitung. Es gibt Essbares von der Wiese
und aus dem „Bärlauch Wald“. Da wird geschnippelt und mit Kräutern der Tisch dekoriert – ein Fest
für alle Sinne. Sogar über Kräuter in Mythen und
Sagen wissen die Gästeführer einiges zu erzählen.
Im Spätsommer schließlich werden die Kräuter für
den „Würzwisch“ gesammelt, ein Strauß der nicht
nur wunderbar duftet, sondern auch vor Unheil
schützen soll. Im Herbst stehen dann Kräuter und
Wildfrüchte auf dem Plan.
Gute Voraussetzungen
Die unberührte Natur bietet ideale Bienenweiden.
Pfingstquack
Bunt geht es an Pfingsten in Dimbach, Oberschlettenbach und einigen anderen Orten zu. Da ist der
„Pingschdequack“, auf Hochdeutsch „Pfingstquack“ unterwegs. In Ludwigswinkel werden
die Pfingstquacke alljährlich am Pfingstmontag
prämiert. Mit viel Grün und Ginster geschmückt,
verkörpert der „Quack“ Frühjahr und Wachstum.
Sein Begleiter, der Strohmann „Quick“, symbolisiert den Winter. Die Kinder schmücken sich mit
Grün und Blüten. So zieht der Pingschdequack mit
seinem Gefolge durch den Ort, um Geld, vor allem
aber Eier und Speck zu sammeln, die anschließend
bei einem Fest gemeinsam verzehrt werden. Den
Gebern winkt ein Jahr voller Freude und Wohlergehen, ebenso ihren Kindern und dem Gesinde. Weh‘
dem aber, der nichts gibt. Ihm, seinen Kindern und
dem Gesinde soll „das Hemd am Arsch ankleben“,
heißt es im Pfingstquacklied, das Peter Mann
in den 1960er Jahren aufgeschrieben hat. Auch
in der Folklore des angrenzenden Elsass ist der
Pfingstquack bekannt. Dort wird er allerdings von
zwei Pfingstknechten begleitet. Ein Grund, Eier
und Speck zu sammeln, könnte darin liegen, dass
früher zu Pfingsten die Knechte entlassen wurden.
Und keinen Hunger leiden sollten. Der „Quack“
könnte auf das lateinische „quinquaginta“ zurückgehen, die Zahl „50“ und damit den 50. Tag nach
Ostern bezeichnen, also Pfingsten.
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Biosphäre
aus der
Vogelperspektive
90
Den Sternen ganz nah
Allen die im Schlaf Höhenluft
schnuppern wollen, sei eine
Übernachtung auf dem Baumwipfelpfad ans Herz gelegt.
Greifvogelschau im Biosphärenhaus
Mit welcher Kraft und Eleganz sich Tagraubvögel in die Lüfte erheben,
können Besucher von April bis Oktober beim Biosphärenhaus beobachten. Zweimal täglich, jeweils um 11 und 15 Uhr, zeigt dort ein eigenständiger Falkner in einer Greifvogelschau die Flugkünste seiner Schützlinge.
Wanderfalken, die auch ganz charakteristisch für das Felsenland sind,
machen bei der Flugschau mit, beeindruckende Weißkopfadler sind dabei, selbst Geier breiten ihre großen Schwingen aus. Mit von der Partie
sind aber auch Greifvögel aus ferneren Regionen wie die sehr lernfähigen
Wüstenhabichte. Eine Reihe weiterer Greifvögel, die nicht an der Flugschau beteiligt sind, lassen sich in einer eigenen Voliere ganz aus der
Nähe betrachten.
Biosphärenhaus Pfälzerwald / Nordvogesen
Am Königsbruch 1 › 66996 Fischbach bei Dahn
Telefon 06393 / 921 00
www.biosphaerenhaus.de
Übernachten im Baumwipfelpfad
Einmal die Welt aus der Vogelperspektive betrachten. Wer möchte das nicht? Das
ist auf dem Baumwipfelpfad beim Biosphärenhaus Pfälzerwald/Nordvogesen möglich. Im Zickzackkurs geht es hoch hinauf in die Baumkronen. In 18 Metern Höhe
wandern die Besucher durchs Geäst bis zum 35 Meter hoch gelegenen „Adlerhorst“,
einer Aussichtsplattform. Zwei verschiedene Wege führen in die Höhe. Der sanfte
führt über einen 270 Meter langen festen Holzsteg und ist sogar für Rollstuhlfahrer geeignet. Abenteuerlicher ist der Adlerhorst über gut gesicherte, schwingende Hängebrücken zu erreichen. In flottem Tempo geht es über eine 40 Meter lange
Baumrutsche wieder nach unten. Gemächlicher ist der Rückweg über eine Rampe.
Noch tiefere Einblicke in die faszinierende Natur des Biosphärenreservats gibt das
Biosphärenhaus mit einer Mitmach-Ausstellung. Wer keine Angst vor Dunkelheit
hat und auch Vampire nicht fürchtet, kann in der Nacht-Etage die finstere Seite des
Pfälzerwalds erleben: eine Nacht mit Fledermäusen und Eulen. Auch rund um das
Biosphärenhaus gibt es auf dem Biosphären-Erlebnisweg und dem Wasser-Erlebnisweg jede Menge zu entdecken. Lust auf mehr? Das Naturerlebnishaus mit Übernachtungsmöglichkeiten ist ein prima Ausgangspunkt für Entdeckungsreisen.
92
Erlebnis
Urlaub
am
Bahnhof
Ruhe ist das Ziel
Wer am »Alten Bahnhöf’l«
einsteigt, bleibt, zumindest für eine Nacht.
Wer eine ganz außergewöhnliche Unterkunft sucht, ist
beim Alten Bahnhöf’l in Dahn-Reichenbach richtig.
Da stehen inmitten einer Grünanlage seit Mai 2015 drei
Eisenbahnwaggons, bis zum Spätsommer ausgebaut
als ausgefallene Ferienwohnungen. Selbstverständlich
mit allem Komfort.
Matthäus Burkart vom Alten Bahnhöf’l lässt
damit einen Traum wahr werden, den er mit
vielen Eisenbahnfreunden gemeinsam haben
dürfte. Und so interessant ist seine Idee,
dass sie als Förderprojekt der Europäischen
Union und des Landes Rheinland-Pfalz ausgewählt wurde.
Tatsächlich sind die alten Waggons eine Attraktion, die schon während der Arbeiten
daran jede Menge Neugierige anlockte. Der
Kleinere war einst ein Wohn- und Werkstattwagen für Bahnbedienstete. Den konnte er
von der Deutschen Bahn ersteigern, erzählt
Matthäus Burkhart und noch einiges mehr:
Zehn Jahre habe der Waggon unbenutzt in
Karlsruhe gestanden, er wurde dann lauffähig gemacht, um seinen neuen Standort in
Dahn-Reichenbach ganz bestimmungsgemäß auf Schienen zu erreichen.
So hätte das auch bei den beiden „Großen“
laufen sollen. Sie waren einst Teil der sehr
kurvig verlaufenden schwäbischen „Sauschwänzlebahn“, offiziell als „Wutachtal-
bahn“ bekannt. Die zu der Museumsbahn
gehörenden Schweizer Nationalwagen waren
zwei Jahre zuvor aus Altersgründen aussortiert worden. Da waren sie knapp 60 Jahre
alt, aber noch in gutem Zustand. Da ihnen
wider Erwarten die „Lauffähigkeit“ versagt
wurde, mussten die beiden Waggons per
Schwerlasttransport in einer spektakulären
Aktion im Konvoi nach Dahn-Reichenbach
gebracht werden. Mit einer Länge von 12,5
Metern beziehungsweise 22,7 und 24,7 Metern bieten sie Platz für Wohnungen für jeweils zwei bis vier Gäste.
Jeder Waggon hat eine Außenterrasse, am
Bachlauf der Wieslauter gelegen. Die Appartements bestehen aus Wohn- und Essraum,
Schlafzimmer, Bad mit Dusche/WC und einer
Kompaktküche. Drei weitere Wohneinheiten
verfügen zusätzlich über einen Schlafraum
mit Doppelstockbett. Die Wagen sind alle
klimatisiert und stilecht mit eisenbahntypischen Accessoires eingerichtet.
Vorzüglich passen die Waggons damit in das
Gesamtkonzept des „Ferienbahnhofs Reichenbach“, zu dem noch eine exklusive Ferienwohnung im Bahnhofsgebäude für zwei bis
sechs Personen gehört. Zudem sind Wohnmobilfahrer herzlich willkommen. Im Restaurant, einem über 100-jährigen ehemaligen
Bahnhofsgebäude mit Fachwerk und handbemaltem Kachelofen, lassen sich die Gäste
mit mehrfach ausgezeichneter gutbürgerlicher Küche verwöhnen. Als Ausgangspunkt
von Premiumwander- und Fahrradwegen ist
das Alte Bahnhöf’l zudem hervorragend mit
öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Ferienbahnhof Reichenbach
An der Reichenbach 6
66994 Dahn-Reichenbach
Telefon 06391 / 37 55
www.ferienbahnhof-reichenbach.de
Erlebnis
Von Nachteulen und
Naschkatzen
Authentisch
Wie in alten Zeiten erkunden Gäste mit
Fackeln die unterirdischen Gänge der
Burg Berwartstein.
94
Burgen, Felsen und Mühlen an Bächen.
Geschichtsträchtige Städte und malerische Dörfer. Die Südwestpfalz ist reich an
Schönem und Schätzen. Wer mehr erleben
will, Geheimnisse ergründen und vom Liebhaber zum Kenner werden möchte, ist bei
den Gäste- und Wanderführern an der richtigen Adresse. Da gibt es Krimidinner und
Führungen zu architektonischen Besonderheiten; für Nachteulen eine Tour mit dem
Nachtwächter, für Tierfreunde Esel-Wanderungen, für Naschkatzen eine Stadtführung mit Schokoladen-Verkostung.
Gästeführungen
Ob Kostümführung, Genusswanderung oder
ein Gang durch die Natur, die zertifizierten
Gästeführer kennen sich bestens aus. Sie organisieren auch individuelle Führungen und
Wanderungen ganz nach Ihren Wünschen.
Eines der Zauberworte lautet Erlebniswandern im Pfälzer Mühlenland, zwischen dem
Biosphärenreservat Bliesgau und dem Pfälzerwald. Ausgebildete Erlebniswanderführer
geleiten ihre Gäste über Höhen, durch Täler
und Wälder. Sie kennen die Besonderheiten
der Landschaft, die Schönheiten der Natur,
Details über Geschichte und Geschichten
aus der Region. Erlebnishungrige können
sich bei Themenwanderungen unter Räuber,
Schmuggler und fahrendes Volk mischen, bei
Krimiwanderungen ihren Spürsinn erproben,
sich wandernd mit Kräutern und Gesundheitsthemen vertraut machen. Sie können
Kulinarisches erproben, fast ganz nebenbei
das Esel-Diplom erwerben oder unter fachkundiger Anleitung Brot backen. Denn das
Pfälzer Mühlenland mit seinen großen Getreidefeldern gilt als die „Kornkammer der
Pfalz“.
Wie beschwerlich das Leben früher auch
für viele Menschen in der Südwestpfalz war,
wie viele Entbehrungen sie auf sich nehmen
mussten, können Besucher der Region bei
einer Tour wie „Ochsenhorn und Laubharke“
lernen. Die Wanderung mit Panoramablick
geht mit viel Engagement und Sachkenntnis
der Frage nach „Wie die ersten Waldbauern (über)lebten“. Da heißt es auf Spurensuche gehen, letzte Hinweise auf historische
Waldbauern entdecken … bevor der Wald
sie gänzlich überdeckt. Ulrike Hoffrichter,
zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin,
kennt die fast schon vergessenen Stellen, an
denen die ersten Waldbauern in dieser faszinierenden Felsenlandschaft der Südwestpfalz gelebt und gearbeitet haben.
Sie kann anschaulich erklären, wie die Bauern den Wald für ihre Zwecke nutzen. Sie
führt ihre Gäste zu uralten Hügeläckern mitten im Wald. Welche Getreidearten kannten
die Waldbauern? Bauten sie Buchweizen an?
Und welche Wundauflagen kannten sie? Ulrike Hoffrichter kennt die Antwort auf diese
und viele weitere Fragen. Sie lässt ihre Wegbegleiter die Landschaft und was sie hervorbringt mit allen Sinnen begreifen; lässt sie
schauen, riechen und fühlen. Sie macht ihren
Gästen auch deutlich, wie geschickt die Bauern das damals gefährliche „Waldgebirge“
fürs eigene Überleben zu nutzen wussten,
zeigt ihnen, wie mühsam das Leben war und
welch schwere Last und Lasten die Waldbauern seinerzeit zu tragen hatten. Und dass ihre
Furcht nicht unbegründet war. In Gedanken
lässt sich auf dieser Tour sogar der Weg eines
bewaffneten Schweinehirten zur Waldweide
nachverfolgen.
Als Höhepunkt genießt die Wandergruppe,
weitab von Alltag und Hektik, in der entspannenden Stille des Pfälzerwalds die fantastische Atmosphäre auf einem Felsmassiv: Der
Blick schweift über ein scheinbar endloses
Waldgebiet bis zum Horizont, nur unterbrochen von Felsen und Burgen.
96
Erlebnis
„Der Wolf ist ein sehr vorsichtiges Tier, das vor Menschen großen Respekt
hat. Seit der Wolf im Jahr 2000 wieder in Deutschland heimisch geworden
ist, gab es keine kritischen Situationen zwischen Wolf und Mensch.“
So Jan Hoffmann von der Stiftung Natur und Umwelt RLP.
(CANIS LUPUS LUPUS)
Der Wolf.
Willkommen
zurück!
Der Wolf ist zurück im Pfälzerwald. Erste, offiziell
bestätigte Spuren hat er im September 2015
hinterlassen. Ob er bleibt und ob sich eine eigene
Population entwickeln kann, wird die Zeit zeigen.
150 Jahre war der Pfälzerwald wolfsfreie
Zone: Der Mensch hatte Canis lupus lupus
ausgerottet. Inzwischen lenkt der Wolf
seine Schritte vorsichtig auch wieder in die
Südwestpfalz. Im Gegensatz zu seinen Brüdern in Sachsen und Brandenburg, in Hessen, Baden-Württemberg und Thüringen
hat ihn im Pfälzerwald zwar noch niemand
zu Gesicht bekommen, doch er hat eindeutige Spuren hinterlassen.
An einem im Wald bei Ludwigswinkel im
Dahner Felsenland gerissenen Reh wurden
im September 2015 seine DNA-Spuren entdeckt. Sie geben sogar Aufschluss darüber,
dass das Tier genetisch aus Nordosteuropa stammt. Unsicher ist noch, ob es sich
lediglich um die Stippvisite eines Einzelgängers handelt oder um den Versuch sich
anzusiedeln. Die Chancen dafür, dass Isegrim, „der Eisengraue“, sich hier in einem
der größten zusammenhängenden Waldgebiete Nordeuropas, dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, niederlässt, stehen gut. Zwar wurden Wölfe in
der Pfalz erwartet, dass sie so schnell
schon hier sein würden, ist dennoch eine
Überraschung. Doch vorbereitet ist man:
Die Ortsgruppe Dahn des Pfälzerwald-Vereins hat rund um die Pfälzerwald-Hütte
im Schneiderfeld bei Dahn 2015 eine rund
8 Kilometer lange „Wolfs-Tour“ angelegt,
einen Rundweg mit verschiedenen Informationstafeln über den Wolf.
Einem der sehr scheuen Tiere in freier Wildbahn zu begegnen, dürfte allerdings so
selten sein wie ein Sechser im Lotto, sagen
Experten. Wer nicht auf dieses Glück vertrauen möchte, dem sei der Wild- und Wanderpark bei Silz empfohlen, der ein Wolfsrudel in einem großen Freigehege hält.
www.wildpark-silz.de
Schutz des Wolfes
„Der Wolf ist durch die FFH-Richtlinie, als
Umsetzung der Berner Konvention, nach
Art. 12, Abs. 1 durch die Europäische Union
als streng geschützt eingestuft.“
NABU-Projekt „Willkommen Wolf“
www.nabu.de
www.nabu-rlp.de
www.wolf-rlp.de
www.snu.rlp.de
Wolfs-Tour
Rundwanderung: ca. 8 km / ca. 2,5 – 3 Std
Mit vielen Infotafeln rund um den Wolf und seine
Verbreitung. Alle Informationen zur Tour finden Sie
auf www.WANDERarena.com. Den Flyer zur Tour
können Sie bei der Tourist-Information Dahner
Felsenland, Telefon 06391 / 91 96 222 und unter
www.dahner-felsenland.de bestellen.
Infostation „Mit dem Wolf leben!“
Bei der Dahner PWV-Hütte im Schneiderfeld finden
Sie Interessantes und Wissenswertes über den
Wolf. Hier erhalten Sie auch Infos zu Kontaktstellen
zum Thema Wolf. Ebenso sind dort Tipps zu finden,
wo Sie die Möglichkeit für „ein fast hautnahes
Erlebnis mit dem Wolf“ erhalten.
Die Tourist-Informationen der Region
helfen Ihnen gerne weiter.
Südwestpfalz Touristik e.V.
Unterer Sommerwaldweg 40 – 42
66953 Pirmasens
Telefon 06331 / 80 91 26
[email protected]
www.wanderarena.com
www.facebook.com/wanderarenapn
Tourist-Information Dahner Felsenland
Schulstr. 29 › 66994 Dahn
Telefon 06391 / 919 62 22
[email protected]
www.dahner-felsenland.de
Kontakt / Impressum
Tourist-Info-Zentrum Pfälzerwald
Urlaubsregion Hauenstein
Schuhmeile 1
76846 Hauenstein
Telefon 06392 / 923 33 80
[email protected]
www.hauenstein-pfalz.de
Tourist-Information
Holzland/Sickinger Höhe
Friedhofstr. 3
67714 Waldfischbach-Burgalben
Telefon 06333 / 92 51 60
[email protected]
www.vgwaldfischbach-burgalben.de
Tourist-Information
Gräfensteiner Land
Am Rathaus 9 › 66976 Rodalben
Telefon 06331 / 23 41 80
[email protected]
www.rodalben.de
Die neue Tourist-Info in Hauenstein wurde 2014 eröffnet.
Stadtmarketing Pirmasens
Touristinformation im Rheinberger
Fröhnstr. 8 › 66954 Pirmasens
Telefon 06331 / 239 43 19
[email protected]
www.pirmasens.de
Kultur- u. Verkehrsamt Rosenstadt
Zweibrücken
Maxstr. 1 › 66482 Zweibrücken
Telefon 06332 / 87 14 51 / -71
[email protected]
www.zweibruecken.de
FV Büro Urlaubsregion
Pirmasens-Land
Bahnhofstr. 19 › 66935 Pirmasens
Telefon 06331 / 87 21 35
[email protected]
www.pirmasens-land.de
Tourist-Information Mühlenland
Verbandsgemeinde
Thaleischweiler-Fröschen-Wallhalben
Hauptstr. 26 › 66917 Wallhalben
Telefon 06334 / 44 12 36
[email protected]
www.pfaelzer-muehlenland.de
www.vgtw.de
Tourist-Information Pirminiusland
Landauer Str. 18 – 20 › 66482 Zweibrücken
Telefon 06332 / 806 21 02
[email protected]
www.vgzwland.de
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
Südwestpfalz Touristik e.V.
Unterer Sommerwaldweg 40–42
66953 Pirmasens
Telefon 06331 / 80 91 26
www.lksuedwestpfalz.de
HERSTELLUNG
KGP Visuelle Kommunikation GmbH
www.kgp.de
98
DRUCK UND VERARBEITUNG
pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH
www.pva.de
FOTOS
Titel: Harald Kröher,
Inhalt: Dieter F. Hartwig (S.17/19/28/30/34/35/57/82/84/85), Harald
Hartusch (S.20/36/37/40/42/54/81), Ursula Rudischer (S.21), Thomas
Haltner (S.50), Jaques Noll (S.81), Steffen Hummel (S.2), Hotel Kloster Hornbach (S.74/75), Thomas Funk (S.87), Michael Schönberger (S.
94/95), Kurt E. Groß (S.17/18/19/20/22/25/26/27/28/30/34/35/36/37/38
/39/40/41/42/46/47/49/51/58/62/64/65/66/67/68/70/71/73/74/78/79/
88/89/91/92/93), Christian Fernandez Gamio (S.11), Erik Stegner (S.52),
Bernd Leicht (S.4), Christian Schwejda (S.8), Dirk Weber (S.11), Emil
Wadle (S.11), Harald Kröher (S.14/15/21/31/32/34/35/41/43/51/54/59/6
1/71/74/76/77/80), Michael Lauer (S.6/12), Raik Krotofil (S.7), Stefan
Engel (S.5/7/9/11/14/83/85/86), Bertil Braun (S.58) Maike Helbig (S.63),
R. Zadra Hotellerie (S.74), Christoph Riemeier (S.52), Dominik Ketz
(S.29), neinver.com Michael Gruenagel (S.22), Willi Hack (S.22/31/43/68),
Rüdiger Buchholz (S.61), Marco Felgenhauer (S.44), Manfred Kuntz
(S.36/37/42/52), Jennifer Rassmann (S.56/57), Sonja Spieß (S.96),
Andreas Winnwa (S.62), Jan-Erik Nord (S.80) Margret Germann (S.80),
Sportfotos24 (S.44/45), Magazin World of Mountainbike (S.44/45),
Michael Schreiber (S.26), photocase.de/StephanieLangner (S. 55), photocase.de/ricok69 (S.83), photocase.de/Amapolchen (S.65), photocase.
de/L.ON (S.92), photocase.de/Dragon30 (S.72), photocase.de/TRUELIGHT-NOW (S.69), fotolia.de/M. Schuppich (S. 86), fotolia.de/miket
(S.85), fotolia.de/Kzenon (S.75), Bildarchiv Dahner Felsenland (S.26),
Südwestpfalz Touristik (S.42), Zentrum Pfälzerwald (S.44), Stadtmarketing Pirmasens (S.52), Bildarchiv Touristinformation Gräfensteiner
Land (S.92), Tourismusverein Südliche Weinstraße Bad Bergzabern Land
(S.29), Bildarchiv VG Hauenstein (S.50), Kultur- und Verkehrsamt Zweibrücken (S.43/48/52/55/57/78/80), H. Kallenbrunnen (S.80), Landhotel
Weihermühle (S.22/74), Burg Berwartstein (S.51), SWP Gästeführer
Interessensgemeinschaft (S.92).
In einigen Fällen konnten Bildrechte nicht ausfindig gemacht werden.
Wir bitten, sich bei bestehenden Ansprüchen an uns zu wenden. September 2015. Änderungen vorbehalten. Urheberinformationen zu den
jeweiligen Aufnahmen können beim Herausgeber erfragt werden.
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