DOZ A4

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DOZ A4
AUFGEPICKT
Teufelswerk
IMPRESSUM
66. Jahrgang
Optometrie & Fashion
www.istockphoto.com
Neulich kommt einer mit einer kleinen Reparatur. „Wird so zehn Minuten dauern.
Bitte nehmen Sie Platz. Möchten Sie einen
Kaffee oder Saft?“ „Danke, ich habe ja
noch eine Brille, ich geh‘ so lange etwas
spazieren.“ Da musste ich ja mal grundsätzlich werden: „Was heißt hier: Noch
eine Brille?! Es steht geschrieben: Du sollst
keine anderen Brillen neben meiner haben! Sehen Sie doch zu, wer Ihre Brille
repariert!“
Verlag und Herausgeber: DOZ-Verlag
Optische Fachveröffentlichung GmbH
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Chefredakteurin: Christine Höckmann
Tel. (0 62 21) 90 51 75, [email protected]
Redaktion Augenoptik und Kontaktlinse:
Gut, ich erntete nur Kopfschütteln, aber
mal ehrlich: Die Seuche mit den Zweitbrillen greift um sich. Dabei braucht die kein
Mensch! Meine Warteecke ist eine First
Class Lounge, Relaxsessel mit individuellem
Musikprogramm, internationales Presseund Getränkeangebot, Großbildschirm
usw. Während der Wartezeit biete ich
optional, aber nicht kostenlos, Farblichttherapie, Augenwellness oder Screening
an. Seit kurzem beschäftige ich auch eine
exotische junge Dame, die diverse asiatische Massagepraktiken beherrscht. Da
kann man doch mal ein paar Minuten Wartezeit verschmerzen.
Natürlich können wir alles reparieren, und
meistens sofort. Wir kitten nach alt Väter
Sitte, nehmen Polymerisations- und Polyadditionsklebstoffe, löten hart, schweißen
MIG und Laser, haben eine kleine Galvanik, eine Airbrush-Kabine, einen Ofen, der
auch für Emaille taugt, und ein eigenes
Ersatzteillager für fragile Fassungsteile.
Nicht zu vergessen: fähiges Personal. Momentan plane ich eine digital-optisch gesteuerte Laserschneidemaschine, mit der
ich jedes Fassungsteil aus jedem Material
blitzschnell reproduzieren kann. Gut honorierte Handwerkskunst statt langwieriges,
kostenloses Tauschen.
Ein Glaslager gehört natürlich auch dazu.
Einstärkengläser für ein paar Cent schleifen wir als vorübergehenden Behelf ein,
neuerdings auch sphärische Gleitsichtgläser. Und falls es gar nicht anders geht,
haben wir eine ansehnliche und ausgedehnte Sammlung von Leihbrillen.
Konsequenterweise werde ich in naher Zukunft jedem Kunden nur noch eine einzige
Brille machen, das heißt, bei Bedarf tau-
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DOZ 03 | 2011
Patricia Perlitschke (Augenoptik)
Tel. (0 62 21) 90 51 74, [email protected]
Ulrich Maxam (Kontaktlinse)
Tel. (03 81) 2 73 35, Fax (03 81) 45 54 39
Wissenschaftlicher Beirat: Dr. Andreas Berke (HFAK),
Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Grein (FH Lübeck, Fielmann
Akademie Plön), Prof. Wolfgang Sickenberger (FH Jena)
Ständige Mitarbeiter: Petra Bäuerle,
Prof. Dr. Jürgen Nolting, Georg Stollenwerk,
Thomas Wolf, Ralf Bodenstab
Layout: Ulrike Fritzel, Bad Dürkheim
sche ich mal die Bügel oder das Mittelteil
für neues Aussehen. Wenn’s nicht anders
geht, auch die ganze Fassung, selbst wenn
ich heimlich ein paar neue Gläser dafür
brauche. Hauptsache der Kunde ist sich
bewusst, dass ich seine einzige Brille nur
seinem neuen Bedarf angepasst habe.
Konkurrenzangebote kann es so nicht
geben. Im wertebewussten England heißt
es: There is nothing like my old hammer,
three new heads and five new handles, but
still my old hammer.
Und schließlich habe ich noch ein kleines
Geheimnis: Besagte Mitarbeiterin hat mir
ein paar Stellen am Kopf verraten, deren
Berührung Glücksgefühle freisetzt. Beim
Anpassen, das bei mir schon mal eine
Viertelstunde dauert, kann man das unbemerkt anwenden. Mir genügen nämlich
keine Stammkunden. Abhängigkeit, Optikersucht, muss das Ziel sein.
Spinnerei? Nicht machbar? Doch, wenn
man will! Aber diejenigen unter meinen
Lesern, die noch vom Heilsbringer Zweitbrille träumen, werden fragen: Was soll
der ganze Quatsch? Weil die Internethändler den Rest, das bloße Brillenverkaufen,
besser und billiger können. Das sehe ich
ganz eng.
Der Oppicker
Anzeigen: Carina Currie, Tel. (0 62 21) 90 51 76
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Tel. (0 62 21) 90 51 76
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Redaktionsschluss: 1. des Vormonats
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Jahresbezug Inland 71,90 €
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