Reformarchitektur Graz
Transcription
Reformarchitektur Graz
Kurt Baumann| Pascal Piffaretti Mai 2014 MAS D29 Reformarchitektur Graz Begriff Reformarchitektur Die Reformarchitektur, auch Reformstil oder Reformbaukunst, wandte sich Anfang des 20. Jahrhunderts gegen den Historismus, indem sie versuchte, sachliche und schlichte Formen in die Architektur einzuführen. Die Reformarchitektur wurde nach dessen Gründung wesentlich vom Deutschen Werkbund vorangetragen. Reduktionsstil, barockisierende und klassizierende Tendenzen, Sachlichkeit und Purismus, Material Sandstein| Klinkerstein| erste Kunststeinerzeugnisse, Monumentalstil, Heimatschutzarchitektur Pflege der Lokalen Bautradition. Reformarchitektur in Graz Die Verwendung von Tradition gilt als Quelle der Erneuerung. Es gab und gibt nicht den Begriff die Moderne sondern verschiedene Zugänge, Sichtweisen und Definitionen, die immer wieder von neuem bestimmt werden müssen, so der damalige Zeitgeist. Auch die Möglichkeit von neuen technischen Entwicklungen (neue Baustoffe) haben die Bauaufgaben neu beeinflusst. Das „Ursprüngliche“ und „Wahre“ war ein wesentlicher Anstoss zur Erneuerung. Architekt Marcel Kammerer 04.11.1878 bis 25.12.1959. Marcel Kammerer erhielt eine fundierte fachliche Ausbildung an der Staatsgewerbeschule Wien und an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterschule Otto Wagners. Nach Abschluss seines Studiums war er über Jahre hinaus als Chefzeichner in Otto Wagners Büro. Er entwarf ebenfalls unzählige Möbel in Zusammenarbeit mit der Firma Thonet. Nach seinem Abgang von O. Wagner realisierte er im kleineren Stil Villen sowie Gartenumgestaltungen. Während der NS Zeit war er Landesleiter des Gaus Wien. Nach dem Krieg immigrierte er nach Kanada wo er im zweiundachtzigsten Lebensjahr starb. Hotel Wiesler Das Hotel Wiesler wurde von M. Kammerer erweitert und umgebaut. Es gehört zu einem der Hauptwerke in Kammerers Leben. Das Hotel wurde 1909 als Grand Hotel eröffnet und fand schon schnell internationale Beachtung. Als „klinisch sauber“ und „funktional“ hatte es in den Architektenkreisen einen hohen Stellenwert und wurde als „das“ Hotel bezeichnet. Nur wenige Jahre später wurde das Hotel gegen den Süden hin mit weiteren vier Achsen erweitert. Das Hotel Wiesler wurde auch als „grosses und aufrichtiges“ sowie „lügenloses“ Bauwerk betitelt, da es eine der ersten Bauten in Graz war, welche eine Eisen–BetonKonstruktion darstellte. Im Speisesaal wurde durch die Wiener Werkstätten ein Mosaik (Geburt der Venus) an die Stirnseite angebracht. Dadurch erhielt der Saal einen sakralen Raumeindruck. Einige Details von damals sind noch sichtbar. Das Hotel Wiesler wird heute noch als Grand Hotel geführt. Gartenstadt Die Idee war Wohnsiedlungen an der Peripherie der Grossstädte zu bauen. Die sog. Kolonien hatten in den meisten Fällen einen romantisierenden, kleinstädtischen Zug. Als eine der bekanntesten Gartenstädte in Österreich (K+K) galt die 1909-12 errichtete Wekerle-Siedlung in Budapest sowie ebenfalls auch der Entwurf der Cottage Anlage St. Josef in Graz. Quellen: Moderner Stil und heimisches Bauen Antje Searclens de Grancy Sonderband 25 2001 Verlag Böhlau Wien Verlorenes Graz Ulrike Schuster Band 4 1997 Österreichischer Kunst und Kulturverlag Die Schule Otto Wagners 1894-1912 A. Rössler München 1980