Piret Jürgenson: Jugend im soziokulturellen Wandel – eine

Transcription

Piret Jürgenson: Jugend im soziokulturellen Wandel – eine
Piret Jürgenson:
Jugend im soziokulturellen Wandel – eine explorative
Studie zur Lebenswelt der jungen Generation in Estland
Ausgangslage und Problemstellung
Am 1. Mai 2004 wurden zehn neue Länder in die Europäische Union aufgenommen,
darunter auch Estland. Eine Reihe der Mitgliedsstaaten sieht sich mit den Problemen
steigender Arbeitslosigkeit, dem Abbau sozialer Leistungen sowie einem tief greifenden
demographischen Wandel konfrontiert. In der europäischen Staatengemeinschaft werden
an das Zusammenleben von unterschiedlichen Nationen und Kulturen verschärfte
Herausforderungen gestellt. Das Projekt beschäftigt sich zum einen mit der Bewältigung
des gesellschaftlichen Wandels und zum anderen mit dem Umgang mit diesen neuen
gesellschaftlichen Anforderungen. Im Zentrum der Forschung steht die Jugend Estlands.
Am Beispiel der unterschiedlichen Sozialisationserfahrungen, Wertorientierungen und
Lebenssituationen der estnischstämmigen und russischstämmigen Jugendlichen, die sich
im neuen EU-Mitgliedsstaat Estland gegenüberstehen, werden Probleme,
Herausforderungen, aber auch Chancen herausgearbeitet, der sich pädagogische Praxis
und Erziehungswissenschaft in vielen postsozialistischen Staaten gegenüberstehen.
Ziel und Methode
Das Projekt geht aus von einer Bilanzierung des Forschungsstandes sowohl im Hinblick auf
theoretische Konzepte (u.a. Wertewandel, Destandardisierung der Jugendphase) als auch
auf Ergebnisse empirischer Forschung zur Jugend in Estland. Auf dieser Basis wird eine
qualitative Studie mit explorativen problemzentrierten Interviews und zwei
Gruppendiskussionen angelegt. Es geht um Lebenslagen, Lebenseinstellungen, Lebensziele
und Zukunftsperspektiven der Jugendlichen. Im Vordergrund steht der auf jugend- und
modernisierungstheoretischer Literatur basierende Vergleich der Jugendlichen aus
estnischen und russischen Herkunftsfamilien. Das Ziel ist es, tiefergehende Einblicke in
aktuelle Problemlagen und Bewältigungsstrategien der jungen Generation in Estland zu
erhalten.
Eine erhebliche Relevanz dieser Zielsetzung ergibt sich in erster Linie daraus, dass eine
ganze Reihe der neuen EU-Beitrittsländer mit rasanten Modernisierungsschüben fertig
werden muss und mit ähnlichen Problemen konfrontiert ist.
Studium
•
•
1988 – 1993: Diplomstudiengang Germanistik und Anglistik an der Pädagogischen
Universität in Tallinn (Estland)
1993 – 1998: Studium der Erziehungswissenschaft (M.A.) mit den Nebenfächern
Germanistik und Slawistik an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg
1
Beruf
•
•
2000-2001: Mitarbeit in der Personalabteilung Lufthansa Frankfurt
seit 2001: Beratung in der Abteilung Fachdienste für Migration Caritasverband
Frankfurt
Forschungsinteressen
•
•
•
•
Konzepte interkultureller Erziehung
Sozialisation und Akkulturation von Kindern und Jugendlichen mit
Migrationshintergrund
Konzepte der Jugendbildung
Der Wandel von Jugend und Familie
Lehrerfahrung
•
•
Deutschlehrerin am Kadriorg-Gymnasium in Tallinn (Estland)
Durchführung von mehreren Workshops für Erwachsene und Jugendliche mit
Migrationshintergrund in Frankfurt
2

Documents pareils