UNTERHALTUNG 13
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UNTERHALTUNG 13
UNTERHALTUNG 13 Ausgabe 17 / 19. August 2011 Gesundheit und mehr... N KINO N AM RANDE Vor allem ironisch: „Captain America“ K Keusches Popcorn-Kino made in Hollywood: Captain America (Chris Evans) mit Offizierin Carter (Hayley Atwell). Fotos: PD M Die Deutschen sind im Zweiten Weltkrieg der Gegner: Johann Schmidt (Hugo Weaving) mutiert später zu Red Skull. Steve für Freiheit, Frieden und tain America ist als muskeldas Gute. Das alles setzt Joe bepackter und mit blondem Johnston derart überzogen, so Seitenscheitel sowie Zahnpasvoller Pathos und unendlich talächeln ausgestatteter Supermakellos in Szene, dass man soldat geboren. Allerdings darf das nur komisch Steve zunächst finden kann. nur als Held in Werbespots und Chris Evans in Roadshows mit seiner stets in ein Supertodernsten, man-Kostüm wild entschlosin den Farben senen, fast der amerikamaskenhaften nischen Flagge Miene scheint gehüllt aufwie gemalt. treten, um den Frisur, knallPatriotismus in roter Lippenstift der Bevölkeund ebensolche rung und die Fingernägel der Moral der Trupselbstbewussten pe zu stärken. Ve r b i n d u n g s Respekt veroffizierin Peggy schafft er sich Carter (Hayley damit nicht. sind Mit Schild und Harnisch zieht Atwell) Doch dann Captain America in die Schlacht. selbst noch nach der wildesten kommt seine Schlacht perfekt – alles eben große Stunde: Er darf sich im wie gezeichnet. Kampf gegen den niederträchtigen Nazi-Schergen Johann Dass Steve über übermenschSchmidt (Hugo Weaving), der liche Kräfte verfügt, scheint bei später zu Red Skull mutiert, all dieser Perfektion fast selbstbeweisen. Unerschrocken und verständlich. Als die ersten selbstlos bis zum Tod kämpft an kann Comic-Verfilmungen – noch dazu die amerikanischer Nationalhelden – mögen oder auch nicht. Wer sie mag und sich auf großes Pathos, aalglatte Fassaden und ausufernde Materialschlachten einlässt, ist bei „Captain America“ bestens aufgehoben. Zum 70. Geburtstag der Figur bringen die Marvel-Studios, die vor 70 Jahren, damals noch als Verlag, schon den Comic auf den Markt brachten, das 3D-Spektakel in die Kinos. Der junge Steve Rogers (Chris Evans) träumt davon, als Soldat der US-Armee gegen die Nazis in den Krieg zu ziehen. Dumm nur, dass er schlicht zu klein und zu schmächtig ist, als dass er für tauglich befunden werden könnte. Da kommt ihm ein seltsamer Zufall zu Hilfe. Der mysteriöse Wissenschaftler Dr. Abraham Erskine (Stanley Tucci) wählt ausgerechnet ihn für einen streng geheimen Versuch aus, der ihn zum Supersoldaten machen soll. Das Experiment gelingt: Cap- Captain-America-Comics 1941 erschienen, dienten sie nicht nur zur Unterhaltung, sondern vor allem der Kriegspropaganda. Das war nicht ungewöhnlich, kämpfte doch auch Superman gegen die Feinde der USA. Captain America trägt seinen Patriotismus schon im Namen, ist in die Nationalflagge gehüllt, kämpft gegen die Nazis. Christopher Markus und Stephen McFeely tun gut daran, die Geschichte bis auf eine kurze Schlusssequenz in der Vergangenheit zu belassen. Hätten sie sonst doch den bedingungslosen Patriotismus des Superhelden kritisch hinterfragen müssen. Auch die ernsten Töne, etwa der Verlust seines Freundes Bucky (Sebastian Stan) und die noch junge Liebe zu Peggy, bleiben Nebenschauplätze. Das einzige, was zählt, ist der Sieg über das Böse – für das Vaterland. Und so ist „Captain America“ schlicht gute Kinounterhaltung, solange der geneigte europäische Zuschauer die 123 Minuten als Ironie aufs Heldentum und blinden Patriotismus versteht. Britta Schmeis N MUSIK Lady Gaga mit Nummer-Eins-Rekord E Foto: dpa rst wenige Jahre mischt Lady Gaga die Musikwelt auf – schon landet sie bei media control einen NummerEins-Rekord. Die schrille USPopsängerin stand seit 2000 insgesamt 17 Wochen an der Spitze der Single-Charts. Das ist ohne Kollaboration keinem Künstler sonst in dieser Zeit gelungen. Lady Gaga hält den NummerEins-Rekord in Deutschland. Bislang erfolgreichster Hit von Lady Gaga ist „Poker Face“. Der Ohrwurm war 2009 bemerkenswerte 13 Mal das Maß der Dinge. Auch „Paparazzi“ (1x), „Bad Romance“ (1x) und „The Edge of Glory“ (2x) schafften in der Folgezeit den Sprung nach ganz oben. An zweiter Stelle der Hitliste folgen die No Angels mit insgesamt 16 Wochen auf dem Platz an der Sonne. Zu den größten Erfolgen der Casting-Band zählen „Daylight In Your Eyes“ (6x auf Eins), „There Must Be An Angel“ (5x), „Something About Us“ (4x) und „No Angel (It’s All In Your Mind) / Venus“ (1x). The Black Eyed Peas kommen zusammengerechnet auf 14 Nummer-Eins-Wochen. Neben ihrem 2003er-Durchbruch „Where Is The Love?“ (4x auf Eins) holten sie auch mit „Shut Up“ (5x) „Meet Me Halfway“ (1x) und „The Time (Dirty Bit)“ (4x) die Goldmedaille. Ebenfalls 14 Wochen führte die moldawische Boygroup O-Zone die Hitliste an – allerdings mit einem einzigen Song: „Dragostea Din Tei“ war der Sommerhit 2004 und durfte auf keiner Playlist fehlen. dpa arl-Theodor zu Guttenberg, ExVerteidigungsminister, zieht mit seiner Familie für längere Zeit in die USA. „Wir werden zum Schulbeginn Anfang September da sein“, sagte seine Ehefrau Stephanie zu Guttenberg der „Bild“-Zeitung. Sie versicherte aber zugleich, dass die Familie wieder nach Deutschland zurückkehren wolle. Die 34-Jährige verriet, dass die Familie an die Ostküste der USA zieht, äußerte sich aber nicht zu Spekulationen, wonach es nach Connecticut geht. Über die Pläne ihres Mannes, der wegen einer Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit zurückgetreten war, schwieg sie ebenfalls. Sie selbst freut sich nach eigenen Worten in den USA am meisten auf „die gemeinsame Zeit in einer normalen Familie, an einem Ort, wo uns keiner kennt.“ M ario Götze, Fußball-Jungstar, ist derzeit auch ohne Freundin wunschlos glücklich. „Den Stress will ich nicht haben“, sagte der 19-Jährige der Illustrierten „Bunte“. Eine Freundin habe er derzeit definitiv nicht. Es gebe zwar Frauen, die ihm längere Briefe schrieben, aber er wisse gar nicht, wann er diese lesen solle. Sein Fußballerleben sei auf jeden Fall cooler als für das Abitur zu büffeln, sagte der Spieler des amtierenden Deutschen Meisters Borussia Dortmund. „Vor allem kann ich jetzt ausschlafen. Ein, zwei Mal am Tag Training, ein bisschen Fußball spielen: Was Schöneres gibt es nicht.“ D r. Motte, Loveparade-Gründer, hat einen Strafbefehl über 15 000 Euro erhalten, weil er Mitarbeiter des Ordnungsamts mit „Heil Hitler“ und „Blockwart“ beschimpft haben soll. Wie ein Gerichtssprecher sagte, erhielt der Techno-DJ, der eigentlich Matthias Roeing heißt, den Strafbefehl wegen Beleidigung und wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Der Discjockey hatte dem Gericht zufolge am 11. März zwei Mitarbeiter des Ordnungsamts im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg beschimpft. Laut „Tagesspiegel“ will der 51-Jährige auf einem Gerichtsverfahren bestehen. Er habe sich bei den Mitarbeitern bereits entschuldigt. W oody Allen, US-Regisseur, hat keine männlichen Freunde. „Es liegt wohl daran, dass mich das männliche Geschlecht einfach nicht so sehr interessiert“, sagte der 75-Jährige. Beruflich sei er nur von Frauen umgeben: „Meine Produzentin, meine Cutterin, meine Assistentin, meine Presseagentin, die Mitarbeiterinnen in meinem Schnittraum und sogar meine Ärztin – es gibt nur Frauen in meinem Leben.“