Inaer: Aus der Nische zum Marktführer
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Inaer: Aus der Nische zum Marktführer
Asset management Nur für qualifizierte Anleger Oktober 2014 Inaer: Aus der Nische zum Marktführer Die Helikopterpiloten von Inaer löschten nur Brände in Spanien. Binnen weniger Jahre machten engagierte Private Equity Investoren aus der Firma eine weltweit führende und sehr rentable Dienstleistungsgruppe. Ein UBS Fonds profitierte besonders. „Im Winter oder bei Nacht ist das Fliegen besonders anspruchsvoll“, sagt Craig Trott. Jeden Morgen prüft er deshalb die Systeme seines Eurocopter 135 und stellt die Einsatzbereitschaft der gelben Maschine für den ganzen Tag sicher. Der ehemalige Royal Navy Pilot fliegt seit rund zehn Jahren für die englische Bond Aviation, die 23 Helikopterbasen in England hat. Sein spektakulärster Einsatz? Sicher der, als es zu einer Geburt im fliegenden Helikopter kam. Bond Aviation leistet Einsätze zur Personenrettung, transportiert aber auch Bohrinselcrews mehrere hundert Seemeilen auf die Nordsee hinaus. Trotts Pilotenkollegen fliegen weltweit ganz ähnliche Missionen. Sie suchen nach Kindern, die sich im australischen Busch verlaufen haben, bergen kranke Menschen von Containerschiffen und bekämpfen Waldbrände. 2013 waren die Piloten der Avincis Group – zu der auch Bond Aviation gehört – fast 100'000 Stunden im Einsatz und flogen viele tausende Einsätze. Personenrettung und Krankentransporte, Küsten- und Stadtraumüberwachung, Brandbekämpfung und Crewtransporte für Bohrinseln sind die wesentlichen Tätigkeitsfelder der Avincis Group. Die Firma ist weltweiter Marktführer, wenn es um zeitkritische Helikoptereinsätze geht. Sie beschäftigt über 3’000 Personen und hat 200 Einsatzbasen in mehr als zehn Staaten. 2013 machte sie einen Umsatz von rund einer Milliarde Franken und erzielte eine EBIDTDA-Marge von über 25 Prozent. Dass es die Avincis Group in dieser Form überhaupt gibt, ist der Verdienst des Private Equity-Unternehmens InvestIndustrial aus Lugano. Dieses wurde 1990 vom italienischen Industriellen Andrea Bonomi gegründet und hat unter anderem Investments in Ducati oder Aston Martin, aber auch dem Freizeitpark Gardaland realisiert. Die Avincis-Gruppe entwickelte es mit einer konsequenten Buy and Build Strategie aus einem ursprünglich spanischen Helikopterunternehmen heraus. 2005 stieg InvestIndustrial bei der auf Brandbekämpfung spezialisierten Inaer in Alicante ein. „Inaer war damals ein kleines, aber sehr gut geführtes Unternehmen in Alicante“ erinnert sich Carl Nauckhoff, Partner bei InvestIndustrial in Lugano. Es leistete im Auftrag der spanischen Regierung Brandbekämpfungseinsätze und war auf diesem Gebiet technologisch führend. In den darauf folgenden Jahren kam es zu einer Reihe strategisch sinnvoller Add-on-Akquisitionen. Zunächst in Spanien, um dort klarer Marktführer zu werden, aber schon bald auch in Italien und Frankreich. Mit weiteren Zukäufen – unter anderem die englische Bond Aviation - wurde man zum grössten Anbieter in Europa. „Die Aussichten für die Leistungsangebote waren in Europa gut“, hält Nauckhoff fest. Ausserhalb Europas trat man in den australischen Markt ein, wo ein hohes Risiko für Wald- und Steppenbrände besteht. Ferner gründete Inaer Tochterunternehmen in Peru und Chile. Schliesslich wurde der Firmenname in Avincis Group geändert und der Hauptsitz nach London verlegt. „Wir haben die Firma acht Jahre lang als strategischer Investor entwickelt“, erinnert sich Nauckhoff. Man habe aus dem Unternehmen einen klaren Branchenführer machen wollen. Erst dann habe man an einen Verkauf gedacht. Die entsprechenden Verhandlungen mit der englischen Dienstleistungsgruppe Babcock International verliefen gut. Diese machte rund 85 Prozent ihres Umsatzes in England und wollte international besser diversifizieren. Nach einem zwei Jahre dauernden Annäherungsprozess kaufte Babcock die Avincis Group im Sommer 2014 für rund zwei Milliarden Euro. „Für uns ist es am schönsten, wenn der Käufer nicht nur mit den Zahlen, sondern dem aufgebauten Geschäft zufrieden ist“, stellt Nauckhoff fest. Die Erfolgsstory von Avincis freut auch Markus Benzler, Analyst bei UBS Global Asset Management. Der UBS Global Private Equity Growth III Fund of Funds gehörte zu den ersten Investoren in den von InvestIndustrial aufgelegten PE-Fonds mit der Avincis-Beteiligung. „Das Angebot von InvestIndustrial mit Avincis war eine der raren Gelegenheiten im südeuropäischen Raum“ meint Benzler. Für diese Region seien gute Investmentmanager gesucht, doch bei InvestIndustrial fand man einen „innovativen und überzeugenden Approach“, wie Benzler sagt. Vor allem war die Beteiligung zum Einstiegszeitpunkt nahezu risikolos, weil sie beinahe dem Wert der Helikopter entsprach. Die gute Entwicklung von Avincis lohnte sich für die Anleger: Der erzielte Verkaufserlös für Avincis habe bereits das gesamte Fondsinvestment bezahlt gemacht. Der Fonds enthält noch weitere Unternehmen, von denen aber Avincis mit Abstand „das beste Investment“ war, findet Benzler. Mehr Informationen über den UBS Global Private Equity Growth III finden Sie im zweiten Beitrag "Rendite durch Wachstum: UBS Private Equity Growth lll". Etablierte Geschäftsmodelle, organisches Umsatzwachstum von über zehn Prozent und ein positiver EBITDA sind einige seiner Auswahlkriterien für Beteiligungen. Autor: Alexander Saheb, Züripress Texte zu Wirtschaft und Finanzen, Zürich Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Swiss Institutional Business: +41-44-234 20 07 Beispiele von verschiedenen Einsätzen: Transport der Bohrinselcrew in Italien mit einer AgustaWestland AW139 Waldbrandbekämpfung in Spanien mit einer Bell 412 2 Waldbrandbekämpfung in Spanien mit einer Kamov Ka32 Rettungsaktion in Australien mit einem SAR Bell 412