sightjogging tour in Berlin – eine faszinierende stadtführung im
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sightjogging tour in Berlin – eine faszinierende stadtführung im
19 fun- & trendsport Sightjogging Tour in Berlin – eine faszinierende Stadtführung im Laufschritt Als Hauptstadt-Joggerin bin ich mehrmals in der Woche im Volkspark Friedrichshain und Treptower Park unterwegs. Als sich Freunde von mir zu Besuch angemeldet haben und fragten, ob ich eine Idee zu einer besonderen Stadtführung hätte, bin ich im Internet auf SJSW Sightjogging & Sightwalking Berlin getroffen. Das hörte sich für mich ungewöhnlich, aber super spannend an: im Laufschritt joggend die Sehenswürdigkeiten Berlins erlaufen und dann noch von einem Guide erklärt bekommen. Die Buchung und Bestätigung ging schnell und unkompliziert. Unser Sightjogging Guide Stefan Friemer erwartete uns am Sonntagmorgen vor dem Cafe Tucher am Brandenburger Tor. Ab dem ersten Meter gibt es Informationen zu allen Plätzen und Sehenswürdigkeiten, an denen wir vorbei joggten. Meine Freunde hatten eine Kamera dabei und so gab es immer die Möglichkeit Fotos zu machen. Hin und wieder wird ein kurzer Stopp eingelegt, wenn mehr Informationen gewünscht sind. Wir haben uns für die Tour „Berlin Highlights“ entschieden, da man auf dieser Tour die wichtigsten Orte Berlins erläuft, es gibt aber auch weitere interessante Touren. Das Tempo der Tour wurde so geführt, dass man sich gut unterhalten konnte und unser Guide Stefan seine persönlichen Erfahrungen zum Leben in der geteilten Stadt Berlin und den Entwicklungen nach dem Fall der Mauer erzählen konnte. Er ist ein waschechter Berlin, wodurch man authentisch viele persönliche Anekdoten erfährt. Es gab auch viele Details und Geschichten, die ich vorher noch nicht gehört hatte. Zum Beispiel werde ich nie wieder vergessen, dass im Berliner Reichstag tatsächlich viele Berliner nach dem 2. Weltkrieg geboren worden sind, da dort im Untergeschoss Teile der gynäkologischen Abteilung der Charité untergebracht waren. Nach dem Start am Brandenburger Tor liefen wir am Reichstag vorbei, dem Paul-Löbbe-Haus fun- & trendsport xxx 20 und dem Kanzleramt, dass im Volksmund auch „Waschmaschine“ heißt. Nach einem Blick auf den Hauptbahnhof joggten wir durch den Tiergarten zur Straße des 17. Juni, wo ich erfuhr, dass die Siegessäule früher am Berliner Reichstag auf dem Platz der Republik stand und erst im dritten Reich durch die Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania durch den Architekten Albert Speer 1938/39 zum heutigen Standort verschoben wurde. Da hat man die Siegessäule so oft im Fernsehen während der Loveparade und bei der Rede des US-Präsidenten Obama gesehen und wusste so wenig darüber. So erging es mir im Laufe der kurzweiligen 90 Minuten immer wieder, dass ich dachte, ich lebe schon so lange in Berlin und weiß so wenig über meine Heimatstadt. Das hat sich durch diese faszinierende sportliche Sightseeing Tour geändert, denn nach dem Passieren des Holocaust Mahnmals ging es vorbei am Potsdamer Platzes durch die Niederkirchner Straße, wo sich meine Freunde freuten, noch Reste der Berliner Mauer zu sehen. Am Checkpoint Charlie gab es wieder tolle Infos von Stefan. Kurz nach dem Gendarmenmarkt waren wir froh, dass wir uns nicht passiv in einen Doppeldeckerbus gesetzt haben, denn im Vergleich zu einer gewöhnlichen Stadtführung oder Stadtrundfahrt im Bus bietet ein Lauf über 90 Minuten mehr Zeit, um die Stadt zu entdecken. Gleichzeitig erklärte uns unser Guide Stefan, dass diese Sightjogging Touren einen weiteren positiven Effekt haben: Die Teilnehmer haben nach der Tour viel mehr Informationen im Kopf behalten als Menschen, die eine gewöhnliche Stadtführung machen. Die erhöhte Sauerstoffzunahme sei dafür verantwortlich. Beim Laufen oder Joggen habe ich selbst auch oft die 21 kreativsten Ideen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Die Museumsinsel ist faszinierend, es gibt auch viele Infos zum ehemaligen Palast der Republik. An unserem Ziel, dem Alexander Platz, hören wir noch viel zur Entstehung Berlins. Insgesamt habe ich so viel erfahren, das hätte ich niemals vor der Tour gedacht. Meine Freunde waren beeindruckt und wir werden sicher bald wieder eine Sightjogging Tour machen, denn es gibt noch so viel zu sehen. Zu unserem Guide Stefan muss man sagen, dass er alles so lebendig erzählt hat, das hat fun- & trendsport echt Entertainer-Qualitäten. Die Tatsache, dass er viele Zeitgeschehnisse und Entwicklungen in Berlin selbst miterlebt hat, macht seine Touren für die Teilnehmer noch spannender. Nach dem Ende der Tour stand noch etwas Stretching auf dem Programm, bevor wir uns freundschaftlich verabschiedeten. Nachdem wir unsere Dusche hinter uns hatten, redeten wir noch über die Tour und selbst ich als mittlerweile langjährige Berlinerin war beeindruckt, wie viel ich über diese einzigartige und facettenreiche Stadt noch lernen kann – und das beim Joggen. B.W.