Das tägliche 24-Stunden- Rennen bei PCI

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Das tägliche 24-Stunden- Rennen bei PCI
PCI aktuell Fussbodentechnik 2 _ Mai 2011
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PCI, Augsburg. Montag, 14. Februar,
7.15 Uhr. Draußen dämmert es gerade. Wir stehen in der Bestellannahme.
Sieben Mitarbeiter/innen sitzen hier, um
eingehende Bestellungen anzunehmen
und in das System einzugeben.
Ein Telefon klingelt. „Guten Morgen! Mayr, PCI Augsburg“, meldet sich die Frau neben uns mit freundlicher Stimme. Konzentriert nimmt Sabine Mayr die
eingehende Bestellung auf. Sie trägt Besteller, Bestellmengen, Produkte und Lieferanschrift in das dafür vor ihr liegende Formular ein.
Auftragsannahme per Telefon: Sabine Mayr und Thomas Grass
Anruf genügt
Noch während sie telefoniert, klingelt es bereits auf
den anderen Apparaten. Dabei gehen längst nicht
alle Bestellungen telefonisch ein. Viele nutzen Fax
oder E-Mail, um ihre Bestellungen bei PCI zu platzieren. Auch vollelektronische Bestellungen sind über
EDI möglich. EDI ist das Kürzel für Electronic Data
Interchange – oder auf gut deutsch: elektronischer
Datenaustausch. So können Kunden über ihre eigenen Warenwirtschaftssysteme automatisch Bestellungen bei PCI auslösen.
von links nach rechts: Eduard Kirschenmann, Thomas Liske, Stefan Ritschel, Christian Schmid, Peter Treidel, Klaus Erdhofer
Von der Bestellung bis zum Eintreffen beim Kunden
Das tägliche 24-StundenRennen bei PCI
Maximal 24 Stunden von der Bestellung bis zum Eintreffen der Ware, das verspricht PCI für
Deutschland – und für fast alle Kunden in Österreich. Wir von PCI aktuell Fussbodentechnik waren
neugierig, welche logistischen Prozesse dahinter stehen und was täglich alles geschehen muss,
damit PCI sein Versprechen auch einhalten kann. PCI-Logistik hat uns eingeladen – zu einem
spannenden Blick hinter die Kulissen.
Egal wie die Bestellung ankommt,
sie muss ins System
Backoffice: Melanie Ehrlein und Ralf Sickinger bei der Koordination der SAP-Datenpflege
Bestellungen per Fax, E-Mail oder Telefon erhalten
praktisch ihren Ritterschlag durch die Eingabe ins
SAP-System, die zeitnah erfolgt. Wie zum Beispiel
jetzt im Augenblick. Frau Mayr erfasst gerade eine
just eingegangene Bestellung im SAP-System von
PCI. Noch während das ausgefüllte Bestellformular
in SAP archiviert wird, ist die Order schon auf elektronischem Wege unterwegs ins Lager.
Lothar Fries fährt mit seinem Gabelstapler zwischen
den Lagerregalen hindurch. Mittels Pick-by-Voice
Technik kann er über ein Headset mit dem System
kommunizieren. Der Vorteil: Er hat beide Hände zum
Arbeiten frei. Gerade erhält er vom System eine
Order. Zielstrebig führt das System Lothar Fries auf
dem kürzesten Weg zum jeweiligen Produkt. Er
bestätigt die Warenentnahme durch den entspre-
Martina Kraus und Stefan Ritschel bei der Produktionsplanung
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Lothar Fries (links) bei der sprachgesteuerten Kommissionierung im Gespräch mit dem Leiter der PCI-Logistik, Eduard Kirschenmann (rechts),
und Christian Schmid, Leiter der operativen Logistik E-EBC (BASF Construction Systems Europe, Mitte)
chenden Sprachcode und packt sie
auf die Versandpalette. Über das System kann so jederzeit nachvollzogen
werden, welcher Kunde welche Charge
erhalten hat. Während Lothar Fries so
seinen Teil der Bestellung abgearbeitet hat und die Palette bereits vollautomatisch auf dem Palettenfördersystem
in Richtung Bereitstellzone unterwegs
ist, werden nur wenige Meter weiter die
größeren Sackwaren (15 kg +) von Industrierobotern auf eine Palette gepackt.
Hand in Hand mit Robotern
Die Roboter sind Teil der Kommissionieranlage und erhalten ihre Aufträge über
die Software SAP LES. Auch der Abtransport der fertig kommissionierten Paletten
erfolgt SAP-gesteuert automatisch über
die bestehende Fördertechnikanlage in
den Warenausgangsbereich.
Die Kommissionieranlage schafft ca. 500
Säcke pro Stunde, d. h. etwa 50 kommissionierte Paletten im Schwerlastbereich. Somit ist PCI für die Zukunft
bestens gerüstet.
Die Sendung ist nun fertig zusammengestellt. Die Paletten werden auf die voll
automatisierte Palettentransportstrecke
aufgestellt. Sie bringt die Lieferung je
nach Zielort zu der entsprechenden Bereitstellzone. Als wir die Verladerampe
erreichen, wird die bestellte Ware gerade
in einen bereitstehenden LKW verladen.
Ein kurzer Blick auf die Uhr: Es ist gera-
de erst halb zehn. Seit der telefonischen
Bestellung sind nur etwas mehr als zwei
Stunden vergangen. Wir sind beeindruckt. „Das ist nichts Besonderes“, klärt
uns Christian Schmid, Leiter der operativen Logistik E-EBC, auf. „Keine Bestellung benötigt länger als vier Stunden bis
sie in einem LKW unsere Werke verlässt
– meist geht es schneller.“ Er berichtet
gerade, dass die Größe der Bestellung
dabei keine Rolle spielt. Und so ist es
nicht verwunderlich, dass PCI laut einer
Großhandelsumfrage von BTH-Heimtex
(4/2009) in puncto Liefergeschwindigkeit
auf Platz eins liegt.
Der Lkw-Fahrer sichert die Ladung,
schließt die Ladefläche und steigt in
sein Führerhaus. Sein Ziel ist das für das
Kommissionierung durch einen Kommissionierroboter
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Ladungssicherung durch den Speditionsmitarbeiter
jeweilige Postleitzahlengebiet zuständige
Speditionsverteilzentrum. Dort werden
die Waren umgeschlagen und auf die
entsprechenden Routen verteilt. Früh am
nächsten Morgen sind die Sendungen
bereits unterwegs und erreichen pünktlich ihren Bestimmungsort.
Kein Zufall, sondern Präzision
Faszinierend zu sehen, mit welcher Präzision hier die einzelnen Prozesse ineinandergreifen. Maximal 24 Stunden dauert
es bis Bestellungen bei PCI ihren Zielort
in Deutschland erreicht haben. Je nachdem wohin die Bestellung geliefert werden muss, wird sie von Augsburg oder
den anderen PCI-Standorten Hamm oder
Wittenberg ausgeliefert. Für den Trans-
Beladen des LKWs
port werden ausschließlich die besten
Spediteure beauftragt, die mit neuestem Equipment für niedrigere Umweltbelastungen unterwegs sind.
Schmid: „Die Fehlerquote ist minimal,
dennoch arbeiten wir ständig an weiteren
Qualitätsverbesserungen.“
Logistik beginnt mit „L“
wie Leidenschaft
Natürlich braucht so eine ausgeklügelte
Logistik immer optimal bestückte Lager,
dafür sorgt die Produktionsplanung.
Diese wird auf zwölf Monate kalkuliert,
im 3-Monatsrhythmus konkretisiert und
täglich auf Basis der Bestelleingänge
überprüft und angepasst.
Selbstabholung der Waren durch den Kunden
bei PCI vor Ort bei Wolfgang Negele
Wir sind beeindruckt, trotzdem interessiert uns, ob es nicht auch Fehlläufer
gibt. Wir stellen die Frage an Christian
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