Indien: Jill Marie Müller 2013 - Rotary International

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Indien: Jill Marie Müller 2013 - Rotary International
Vanakam
- Guten Tag
Ich bin seit vier Monaten in einem Land, das unterschiedlicher nicht sein kann: jeder
Staat hat eine eigene, offizielle Sprache neben Englisch, seine eigenen und speziellen
Feiertage, Rituale, Gesellschaftsschichten und so weiter.
Ich berichte von Indien! Genauer gesagt von Coimbatore in Tamil Nadu in Südindien.
Coimbatore ist eine verhältnismäßig kleine Stadt (ca. 1.8 Millionen Einwohner) und
wird auch „das Manchester von Indien“ genannt. Es gibt viele kleine Straßen/Gassen,
viel Schmutz, Arme und Reiche leben direkt nebeneinander und trotzdem aneinander
vorbei. Coimbatore hat viel produzierendes Gewerbe, besonders häufig wird Stahl
produziert.
Genau so, wie es den Indern nachgesagt wird, sind sie: Nie pünktlich, sie verbringen
sehr viel Zeit mit ihrer Familie und sind super hilfsbereit und extrem freundlich.
Am 06.08.2013, am Frankfurter Flughafen begann mein Abendteuer. Von dort ging es
dann über Chennai nach Coimbatore. Dort wurde ich von den wichtigsten Personen
von unserem Distrikt und unserem Club und natürlich auch von meiner Gastfamilie
sehnsüchtig empfangen. Nach 26 Stunden Flug ging es dann endlich ins neue zu
Hause.
Meine Familie wohnt in einem Apartment in einer Seitenstraße, jedoch nicht weit von
der Hauptstraße entfernt. Ich habe eine 23 Jahre alte Gastschwester, mit der ich sehr
viel unternehmen kann und einen Gastbruder, der gerade für ein Jahr in Deutschland
lebt. Meine Gastmutter ist Hausfrau und mein Gastvater ist selbständig. Er handelt
mit Autos.
In unserem Rotary Distrikt sind insgesamt vier Deutsche, vier Franzosen und zwei
Amerikaner. Wir werden oft zu Rotary Meetings von den verschiedenen Clubs
eingeladen. Auch besondere Feiertage dürfen wir mit den Rotariern feiern.
Ich habe in den vier Monaten schon so unendlich viel erlebt, dass ich gar nicht weiß,
wo ich anfangen soll. Die Zeit geht so unglaublich schnell vorbei.
Ich habe zum Beispiel Indiens ehemaligen Präsident getroffen, war in einem Nature
Camp im Parabikulam Tiger Reserve mit Trekkingtouren, Meditationen und einer
Safari, war in sehr vielen verschiedenen Tempeln, versuche Tamil zu lernen (das ist
eine der schwierigsten Sprachen der Welt), habe gelernt wie man Mehindis (auch
Henna-Tattoos in Europa genannt) malt und habe einen Einblick in den Hinduismus
bekommen. Außerdem habe ich noch verschiedenste Feiertage gefeiert wie zum
Beispiel Geburtstage verschiedener Götter, Onam, Independence Day, Diwali und
noch viele mehr. Ich war auf unzähligen Hochzeiten, habe an einem Yoga Kurs
teilgenommen, bin auf einem Elefanten geritten, habe unter einem Wasserfall
geduscht, wurde zu einer Modenschau eingeladen, war auf traditionellen
Tanzveranstaltungen und habe auch ein paar Tanzschritte gelernt. Ich wurde zu
vielen Rotary Meetings eingeladen und natürlich gehe ich jeden Tag zur Schule und
habe dort ganz viele neue Freunde gefunden.
In meiner Schule müssen wir Schuluniform tragen. Mein Schultag beginnt um 7:30
Uhr und endet um 13:20 Uhr. Ich fahre jeden Tag mit einer Rikscha in die Schule. Vor
Unterrichtsbeginn versammeln sich die Schüler auf dem Schulhof um zu beten und
anschließend die indische Nationalhymne zu singen während die indische Flagge hoch
gezogen wird.
Am 18. November ging es dann endlich auf die erste große Rundreise durch ganz
Südindien. Es kamen zehn Outbounds von meinem Distrikt, fünf von Nagpur und zwei
von Nasik mit. Wir haben uns alle zusammen in Hydrabad getroffen, das ist ca. 11
Stunden Busfahrt von Coimbatore entfernt, wo uns schon unser Reisebegleiter
erwartet hat.
Wir haben unendlich viel in nur 23 Tagen erlebt. Jeden Tag eine andere Stadt,
anderes Essen, andere Menschen mit unterschiedlichen Gewohnheiten und Kleidung.
Wir haben wunderschöne, große Tempel, Museen, Kirchen, Schlösser, Paläste und
Burgen besichtigt.
Wir waren in verschiedensten Nationalparks und haben Trekkingtouren und Safaris
gemacht, in denen wir Bären, Krokodile, Tiger, Löwen, Büffel und Elefanten gesehen
haben.
Wir waren auf Teeplantagen, Schokoladenfabriken und in Gewürzgärten.
Wir waren an wunderschönen Stränden, an der BeachBar oder im Pool.
Wir haben in Zügen, Hütten, wunderschönen Hotels oder in einem Hausboot
übernachtet.
Es war unglaublich erlebnisreich und ich habe ganz viele neue Erfahrungen
gesammelt.
Ich möchte mich hiermit noch einmal ganz, herzlich bei allen bedanken, die dieses
Jahr für mich möglich gemacht haben! Jeder einzige Tag verändert und prägt mein
Leben. Ich weiß jetzt schon, dass es das beste Jahr meines Lebens wird, denn ich habe
das große Glück nicht nur eine sondern ganz viele verschiedene Kulturen
kennenzulernen, weil jeder Staat Indiens einzigartig ist. Vielen Dank, dass Sie es mir
ermöglicht haben hier zu sein!
„Exchange is not one year in life. It’s a life in one Year!”
Viele liebe Grüße aus dem sonnigen Indien!
Jill-Marie Müller
Am Flughafen mit den wichtigsten Personen aus meinem Club, meinen Gasteltern und Gastbruder
Meine Gasteltern
Meine Gastgeschwister
Austauschüler von Coimbatore
Mehindi
Diwali
Auf einer meiner ersten indischen Hochzeiten
Die Südindienreise:
Austauschlüler von Coimbatore, Nagpur und Nasik