2. Erfahrungsbericht

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2. Erfahrungsbericht
Hey y’all,
Nachdem ich in meinem ersten Bericht sehr viel über mein allgemeines Leben in den USA berichtet
habe, werde ich in diesem Bericht mehr über einzelne Erlebnisse erzählen.
Zunächst werde ich ein wenig über mein
Volunteering berichten. Jeder Austauschschüler,
der mit CCI Greenheart in die USA geht, muss pro
Semester mindestens vier Stunden Volunteeren.
(Ehrenamtliche Arbeit leisten). Ich habe bis jetzt
schon in verschiedenen Bereichen gearbeitet. Am
meisten habe ich mich mit Kindern beschäftigt.
Meine Arbeitsstunden im ersten Halbjahr habe ich
im Hort meiner Schule geleistet. Dort habe ich
Snacks an die Kinder verteilt, die Kinder beim
Spielen, Hausaufgaben machen und Fernsehen
beaufsichtigt und ich habe den Kindern bei den
Hausaufgaben geholfen. Ein anderes Mal habe ich
bei einer Babysitting Night, die vom Junior Classics
Club ausgerichtet wurde, mitgeholfen. Bei dieser
Babysitting Night war ich zusammen mit einer
guten Freundin von mir für die Bastelarbeiten
verantwortlich. Die Kinder konnten von ihren
Eltern zu der Babysitting Night angemeldet werden, dann wurden sie gegen 17 Uhr an der Schule
abgesetzt und wir haben sie bis um 21 Uhr betreut. Bei den Basteleien haben wir die Bastelprojekte
vorbereitet, sie den Kinder erklärt, wir haben ihnen geholfen, wo sie Hilfe gebraucht haben und
haben den Raum am Ende aufgeräumt. Ein sehr ähnliches Projekt, an dem ich mitgearbeitet habe,
waren die „Crafts“ (Basteleien) bei einer Reihe von Familienabenden, die wir in unserer Kirche
hatten. Dort haben einige Erwachsene die Basteleien geplant und ich habe bei der Kinderbetreuung
geholfen und den Kindern bei Teilen der Bastelei geholfen, die sie nicht alleine geschafft hätten. Eine
weitere Sache, die ich gemacht habe, ist im Musikteam in der Kirche mitmachen und in der Zukunft
werde ich vielleicht Nachhilfe geben.
Auch im neuen Jahr hatten wir wieder einige House Activities. Eine davon war, dass wir an einem
unserer House Lunches mit allen Leviathan Leuten zu einem Restaurant gefahren sind, das „Newks“
heißt. Dort haben wir mit allen aus unserem House zu Mittag gegessen und zum Nachtisch haben wir
uns noch Frozen Jogurt bei „Layoko“ gekauft. Bei Layoko kann man sich eine oder mehrere Joghurteissorten aussuchen und dann Toppings darauf geben.
Ende Dezember hatten wir in der Schule Finals Week, das ist die letzte Woche vor den Weihnachtsferien, in der wir Abschlussprüfungen in fast allen Fächern geschrieben haben. Wir hatten einen
anderen Stundenplan als sonst, mit Wiederholungen von altem Stoff und Zeit für eigenes lernen.
Wenn wir die Abschlussprüfung in einem Fach abgeschlossen hatten, hatten wir in diesem Fach
keinen weiteren Unterricht vor den Ferien. In der Finals Week haben wir auch ein paar besondere
Sachen gemacht z.B. sind wir mit unserem Lateinkurs Frühstücken gegangen und an ein paar Tagen
hatten wir früher Schule aus als sonst.
Am Dienstag während der Finals Week hatten wir unser Christmas Program, das unser
Weihnachtskonzert war. Unter anderem sind wir dort mit unserer Worshipband aufgetreten. Ich
habe dort Geige gespielt und gesungen. Andere Leute, die aufgetreten sind, waren die 1. bis 5.
Klasse, einige Mädchen aus der 6. und 7. Klasse und ein Instrumentalduo aus der 8. Klasse.
Am letzten Tag unserer Finals Week, also dem letzten Tag vor den Weihnachtsferien, hatten wir in
der ersten Stunde unsere letzte Abschlussprüfung und dann konnten wir früher nach Hause gehen als
sonst und ich bin mit ein paar Freunden asiatisch essen gegangen.
Während den Weihnachtsferien waren wir für die Weihnachtsfeiertage zuhause und dann sind wir
direkt nach Weihnachten nach New Orleans und Florida gefahren. Anfang Dezember haben wir
angefangen das Haus zu dekorieren, dabei haben wir allerdings keinen echten Baum, sondern nur
einen Plastikbaum aufgestellt, was mich sehr erstaunt hat, denn in meiner Familie in Deutschland
hatten wir immer echte Bäume. Über die Weihnachtsfeiertage waren meine Gastgroßeltern zu
Besuch bei uns in Bossier City. An Heiligabend gehe ich mit meiner Familie in Deutschland immer in
den Gottesdienst, das haben wir hier nicht gemacht. Stattdessen konnte ich aber mit meiner Familie
skypen und ich konnte so die Bescherung meiner Familie in Deutschland miterleben. Die Geschenke
und unsere Stockings haben wir zum Teil am Heiligabend (Christmas Eve) und zum Teil an
Weihnachten (Christmas Day) aufgemacht, denn meine Gasteltern haben was das angeht beide
verschiedene Traditionen in ihren Familien. An
Christmas Day sind dann noch meine anderen
Gastgroßeltern und meine Gasttante vorbei
gekommen und wir haben alle zusammen ein
leckeres Essen gegessen und haben dann den
Nachmittag zusammen genossen. Nach den
Feiertagen sind wir dann nach New Orleans
gefahren, dort haben wir die Stadt
kennengelernt und mehrere Museen und
andere Sehenswürdigkeiten besucht. Ich habe
die Zeit in New Orleans sehr genossen und ich
würde jedem empfehlen diese Stadt mal zu
besuchen.
Nach ein paar Tagen in New Orleans sind wir nach Nordflorida gefahren und haben dort zwei Nächte
in einem Hotel am Strand verbracht. Am 1. Januar sind wir dann wieder zuhause in Bossier City
angekommen, d.h. an Silvester waren wir in einem Hotel und wir haben an Silvester auch nicht
wirklich gefeiert, aber dafür haben wir, als wir wieder zuhause waren, am 1. Januar abends ein paar
Feuerwerke angezündet. Verglichen zu Silvester in Deutschland war das immer noch sehr klein, aber
es war trotzdem schön.
Nach den Weihnachtsferien sind wir in meiner Schule mit der Middle
School und High School in ein neues Gebäude umgezogen, in dem wir
jetzt auch die typisch amerikanischen Locker (Schließfächer) haben
(vorher hatten wir nur jeder ein Regalfach für unsere Sachen). Das war
sehr aufregend, denn die Tische und Stühle waren alle neu und unsere
Klassenzimmer waren alle nah beieinander. Als wir unsere Locker
zugeteilt bekommen haben, haben wir sie, wie es in den USA üblich ist,
verziert. Ich habe in mein Schließfach Fotos von Familie und Freunden
geklebt, sodass ich jeden Tag, wenn ich meine Bücher hole, die
vertrauten Gesichter meiner Familie und Freunde sehe.
Ein weiteres sehr interessantes Event, das besonders im Süden der USA verbreitet ist, ist Mardi Gras.
Mardi Gras findet zur gleichen Zeit wie Fasching in Deutschland statt und die beiden Feste haben
auch einige Gemeinsamkeiten, aber viele Dinge sind auch unterschiedlich, z.B. werden bei Mardi
Gras „Mardi Gras Beats“ geworfen und nicht so viele Süßigkeiten und die Zuschauer verkleiden sich
nicht. Ich bin zu einer Parade mit meiner Gastfamilie gefahren und bei einer anderen haben sich ganz
viele Leute von der Schule getroffen, um gemeinsam den Nachmittag bei Grillen und Spielen zu
verbringen und dann ab Sonnenuntergang den Umzug anzuschauen. Dieses Erlebnis war sehr
interessant. Eine weitere Mardi Gras Tradition ist „King Cake“. King Cake ist ein Kuchen aus einem
süßen Teig, der in den Mardi Gras Farben verziert wird und in dem sich eine kleine Kunststoffbabyfigur befindet. Traditionell muss derjenige, der das Kunststoffbaby in seinem Stück findet, den
Kuchen im nächsten Jahr besorgen. Dieser King Cake hat mich an den spanische Roscón de Reyes
erinnert, den es rund um den 6. Januar in Spanien gibt.
Im Februar hat an meiner Schule die Basketballsaison aufgehört. Basketball hat mir sehr viel Spaß
gemacht, aber es war auch sehr stressig, d.h. ich bin froh wieder mehr Zeit zu haben, aber es ist
schade, dass ich kein Basketball mehr spielen kann. Nach unserem letzten Basketballspiel sind wir mit
dem Team noch zusammen essen gegangen, das hat viel Spaß gemacht. Ich würde jedem empfehlen
in den USA eine Sportart zu spielen.
Im Februar sind wir mit den High School Schülern an meiner
Schule auf einen College Trip gegangen. Auf diesem Trip
haben wir insgesamt 3 Universitäten in Mississippi und
Alabama besucht. Zuerst haben wir uns Mississippi College
angeschaut welches eine relativ kleine Universität ist, dann
haben wir uns die University of Alabama angeschaut, welches
eine sehr große Universität ist und dann haben wir uns noch
die Mississippi State University angeschaut - diese Universität
ist mittelgroß. Ein Highlight des College Trips war, dass wir
uns ein College Basketballspiel in der Mississippi State University angeschaut haben.
Anfang März bin ich mit einigen Leuten von meiner Schule zu einer LJCL Convention in Baton Rouge
gefahren. LJCL das steht für Louisiana Junior Classics League, die Junior Classics League ist ein High
School Wettbewerb, der sich rund um die alten Griechen und Römer und ihre Sprachen dreht. Es gibt
einige Wettbewerbe im akademischen Bereich, aber auch einige im sportlichen und kreativen
Bereich und zusätzlich gibt es auch noch viele spaßige Aktivitäten, an denen man teilnehmen kann.
Ich habe an zwei Lateinwettbewerben teilgenommen, an einem Latein Gruppenwettbewerb, an
mehreren Kreativwettbewerben und an zwei Sportwettkämpfen. Außerdem habe ich noch bei einer
Talentshow mitgesungen. Ich habe einen Preis für ein Foto, das ich eingereicht habe, gewonnen.
Neben den Wettbewerben waren einige der vielen Aktivitäten zwei Dances und Karaoke. Mit den
JCLern von meiner Schule haben wir uns, als wir am ersten Tag in Baton Rouge angekommen sind,
noch das Capitol Building angeschaut. Dabei haben wir auch die Politiker kennengelernt, die unseren
Bezirk vertreten. Ich würde jedem, der irgendwann einmal Latein oder Griechisch gelernt hat,
empfehlen, wenn es einen gibt, dem JCL “Chapter“ an seiner Schule beizutreten, denn es ist nicht nur
lehrreich und ein guter Weg neue Freunde kennenzulernen, sondern es macht auch noch unglaublich
viel Spaß.
Dies war nur ein Auszug der vielen Dinge, die ich in
den vergangenen acht Monaten hier in den USA erlebt
habe. Einige andere Dinge sind zum Beispiel mein
Geburtstag, St. Patricks Day, eine Literary Rally, aber
wenn ich über alles Berichten würde, würde das den
Rahmen dieses Berichts sprengen.
Insgesamt war mein Aufenthalt in den USA bis jetzt
schon eine unglaublich tolle Zeit. Ich habe wundervolle
Menschen kennengelernt, hatte viele spannende
Erlebnisse, ich habe mein English verbessert, viel über die amerikanische Kultur und Geschichte
gelernt und bin selbstständiger und selbstbewusster geworden. Ich habe jetzt noch etwas mehr als
zwei Monate meiner Zeit hier in den USA vor mir und ich habe gemischte Gefühle über meine
Abreise im Juni. Zum einen freue ich mich sehr darauf meine Freunde und Familie wiederzusehen,
wieder auf meine Schule in Deutschland zu gehen und deutsche Läden, Restaurants und
Verkehrsmittel zur Verfügung zu haben, zum anderen werde ich meine amerikanischen Freunde und
meine Gastfamilie vermissen und ich
befinde mich an einem Punkt, wo ich
merke, wieviel es auch noch über die
Menschen in meinem Umfeld hier zu
lernen gibt und wie gerne ich alle noch
besser kennenlernen würde. Ich möchte
das Beste aus meinen letzten zwei
Monaten hier herausholen und ich
fordere jeden in einer ähnlichen Situation
auf, das Beste aus seiner Zeit zu machen.
Bis zum nächsten Mal
Carlota