Dr. Lenke zur zahnärztlichen Fortbildung
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Dr. Lenke zur zahnärztlichen Fortbildung
Koordinierungskonferenz der Referent(inn)en für Fortbildung der Landeszahnärztekammern sowie Jahrestagung der kammereigenen Fortbildungsinstitute am 7. Oktober 2015 in der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe Grußwort Dr. Udo Lenke Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg (Es gilt das gesprochene Wort) Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, im Namen des Vorstandes der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg heiße ich Sie sehr herzlich willkommen zur diesjährigen Koordinierungskonferenz der Fortbildungsreferentinnen und Referenten sowie zur Jahrestagung der kammereigenen Fortbildungsinstitute. Ich freue mich sehr, Sie hier und heute in den hochmodernen, funktional und multimedial Top eingerichteten Räumen der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe begrüßen zu dürfen, in diesem neuerbauten Gebäude in der Lorenzstraße, in das die Akademie erst vor knapp 14 Monaten, exakt am 31. Juli 2014, eingezogen ist. Sie haben schon erste Eindrücke sammeln können. Auf der Agenda steht nachher noch die Führung durch die neue Akademie durch Herrn Direktor Prof. Walther. Wenn wir über die zahnmedizinische Fortbildung sprechen, ist ein Faktum ganz offensichtlich. Es liegt im ureigenen Interesse des freiberuflich tätigen Zahnarztes, seine fachlichen und interdisziplinären Kenntnisse und Fähigkeiten stetig weiterzuentwickeln. Das ist eine entscheidende Grundvoraussetzung, um für Seite 1 von 6 unsere Patienten eine qualitativ hochwertige zahnmedizinische Versorgung sicherzustellen, die auf dem Fundament einer vertrauensvollen ZahnarztPatienten-Beziehung ruht. Damit leistet die kammeigene zahnärztliche Fortbildung einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag, insbesondere was die Qualitätssicherung und förderung anbelangt, - ein Themenkomplex, der im Rahmen der aktuellen gesellschaftlichen Qualitätsdebatte in den Medien und bezüglich der aktuellen Gesetzgebung eine besondere Rolle spielt. Im ganzen Bundesgebiet stehen die Kammern deshalb vor der großen Herausforderung, ein abwechslungsreiches Fortbildungsangebot zu schnüren, das sich einerseits positiv abhebt von den gewinnorientierten Angeboten privater Anbieter bzw. den kommerziell geprägten Angeboten von Industrie und Handel und andererseits der Kollegenschaft eine hohe Attraktivität, Qualität und Praxisnähe bietet. Ich darf Ihnen kurz im Überblick skizzieren, was bei uns im Ländle getan wird, um die genannten Ziele für ein attraktives Fortbildungsangebot in Verantwortung der Kammer zu erreichen. Es wurden im Laufe der Jahre diesbezüglich bei uns große Anstrengungen unternommen, es wurde viel erreicht und wir sind in doppelter Hinsicht gut aufgestellt: Mit der Akademie für zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe, die 1960 als deutschlandweit erstes Fortbildungsinstitut gegründet wurde, und dem vor Seite 2 von 6 41 Jahren entstandenen Zahnmedizinischen Fortbildungsinstitut Stuttgart, können wir im Südweststaat (mit Stolz) auf zwei kammereigene Fortbildungsinstitute blicken. Jedes der beiden Institute verfügt über einen Verwaltungsrat, dessen Aufgaben und Kompetenzen im Fortbildungsstatut der Kammer klar geregelt sind. Beide Fortbildungsinstitute erwirtschaften ihren Haushalt bis heute selbst. Die Fortbildungszahlen befinden sich in den letzten Jahren auf Rekordniveau. Die Akademie Karlsruhe zählte allein im Jahr 2014 inkl. Kurs- und Kongressangebot rund 4.970 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ebenso kann das ZFZ Stuttgart auf ausgebuchte Kurse und Kongresse mit stattlichen 140.000 Fortbildungsstunden in Bezug auf die Gesamtzahl aller Teilnehmer im letzten Jahr verweisen. Allein die Winter-Akademie des ZFZ Stuttgart besuchten in diesem Januar 520 Kolleginnen und Kollegen! Für diese Zahlen und Fakten gibt es gute Gründe: Was die Akademie Karlsruhe betrifft, ist festzuhalten, dass sich hier eine erfolgreiche Symbiose aus Zahnheilkunde, Wissenschaft und praxisorientierter Fortbildung etabliert hat. Das Kursangebot umfasst aktuell 150 Kurse, davon 117 für Zahnärzte und 33 für Zahnmedizinische Fachangestellte, die sich durch folgende Merkmale auszeichnen: Neben neuen Inhalten wie z.B. „Zahnärztliche Psychosomatik“ werden auch neue didaktische Methoden angeboten, z.B. durch Zusatzmodule für das Praxisteam im Rahmen etablierter zahnärztlicher Curricula, Seite 3 von 6 Neue Lern- und Lehrformate fördern problemorientiertes Lernen in Kleingruppen, unterstützt durch Moderator und Experten Es werden neue Curricular-Formate angeboten wie z.B. im Curriculum „Integrierte Zahnheilkunde“ mit einem Rundum-Update für die Praxis, bestehend aus 7 Intensivkursen, einem öffentlichen Fachgespräch, ergänzt durch praktische Übungen und kollegialem Austausch Hochinteressant ist auch das Curriculum „Hypnose“, bei dem erstmalig durch integrierte Supervision jeder Teilnehmer eine persönliche Unterstützung bei der Einführung zahnärztlicher Hypnose in seiner Praxis erhält Die neue Poliklinik fungiert als „Lernklinik“, in der durch ausreichend große Instruktionsräume Lerngruppen autonom betreut werden und der Unterricht im zahnärztlichen Arbeitsumfeld neue Impulse erhält Zudem ist das neue Lernlabor mit 12 vollausgestatteten zahntechnischen Arbeitsplätzen für praktische zahntechnische Arbeitskurse gut geeignet Großer Beliebtheit erfreut sich in jedem Jahr als ein Fortbildungshighlight die Karlsruher Konferenz, die im Frühjahr das neue Fortbildungsjahr eröffnet und der Karlsruher Vortrag „Mund auf“, der Persönlichkeiten zum Vortrag bittet, die durch Ihr Lebensbeispiel zur Ausprägung gemeinsamer Werteüberzeugungen beitragen, allein diese Veranstaltung hat meist über 1000 Besucher und erhält ein äußerst hohes Medienecho Seite 4 von 6 Zugleich ist die Akademie auch im Wissenschaftsbereich national wie international sehr aktiv tätig. Beispiele hierfür sind: die Verleihung des renommierten „Walther-Engel-Preises“ zur Förderung internationaler, wissenschaftlicher Kontakte, der sogenannte „Masters Day“, der das Abschlusskolloquium des Masterstudienganges "Integrated Practice in Dentistry“ in Kooperation mit der Universität Magdeburg darstellt und nicht zu vergessen eine Reihe an wissenschaftlichen Publikationen Aber nicht nur Karlsruhe, sondern auch das Zahnmedizinische Fortbildungsinstitut in Stuttgart, kurz gesagt das ZFZ Stuttgart, hat einiges zu bieten. Auch hier darf ich kurz einige Beispiele anführen: Das aktuelle Kursangebot für Zahnärzte findet am Wochenende statt und beinhaltet derzeit 9 Curricula mit jeweils mehreren Modulen, die inhaltlich alle relevanten zahnärztlichen Fachgebiete abdecken Zusätzlich sind Curricula mit Online-Inhalten verfügbar, die ebenfalls stark nachgefragt werden Gut besucht sind auch die Intensivkurse und Tageskurse mit dem Fokus auf praktischer Arbeit, zu betriebswirtschaftlichen Themen oder zu Röntgenunterweisungen etc. Die Anbindung an die vorhandene Zahnarztpraxis ermöglicht eine handwerklich-praxisorientierte Fortbildung Anhand der 29 Phantomarbeitsplätze mit moderner Kommunikationstechnik sowie der gegenseitigen Behandlung am Stuhl wird die erlernte Theorie gleich in Seite 5 von 6 die Praxis umgesetzt und damit ein höherer Lernerfolg erzielt. Ideale Bedingungen für ganze Teams bietet der Kursraum mit 6 Behandlungseinheiten, an denen gleichzeitig gearbeitet werden kann Überaus aktiv und erfolgreich ist das ZFZ bei der Fortbildung der Zahnmedizinischen Fachangestellten, beispielsweise mit Kursen zur Zahnmedizinischen Verwaltungs- und Prophylaxeassistentin oder Kurse zur Dentalhygienikerin als höchster Fortbildungsstufe, die bundesweit vor 20 Jahren erstmalig eingeführt wurde Darüber hinaus erfreuen sich die Sommerakademie als größte Praxisteamveranstaltung im deutschsprachigen Raum mit über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie die Winterakademie als Großveranstaltung der zahnärztlichen Fortbildung größter Beliebtheit Liebe Kolleginnen und Kollegen, neben diesen sicherlich erfolgreichen Entwicklungen gibt es selbstverständlich immer auch offene Fragen und problematische Strukturen in der zahnärztlichen Fortbildungslandschaft, die von Bundesland zu Bundesland doch sehr verschieden sein können. Ich wünsche mir, dass diese heute auf den Tisch kommen, um hier gemeinsame Lösungen zu finden. Dafür bietet diese Koordinierungskonferenz eine gute Gelegenheit. In diesem Sinne wünsche ich uns allen heute neue Impulse, interessante Informationen und Erkenntnisse sowie einen fruchtbaren Gedankenaustausch. Seite 6 von 6