kauders - mur.at
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KAUDERS Underground-Utopien und die Essentialität der Wiederholung Der Grazer Musiker und Komponist Gottfried Krienzer alias Kauders gehört zu den wohl subtilsten Vertretern der hiesigen Musikszene. So wohlüberlegt, akribisch und charmant wie seine Musik gibt sich der frischgebackene Vater einer Tochter auch im Vieraugengespräch. Der Name Kauders ist eine Kreation, die aus privater Nostalgie und der Vorliebe für das Wort Kauderwelsch und seine Bedeutung entsprungen ist: unverbindlich und unbehaftet, unverständlich, aber möglicherweise trotzdem wohlklingend für jene, die mit Vokabular und Grammatik nicht vertraut sind. Eine potentielle Referenz auf die äußerst inspirierte Unverbindlichkeit, die sich wie ein roter Faden durch das musikalische Schaffen des Gottfried Krienzer zu ziehen scheint. Als wichtigsten Mitstreiter im stillen Kampf des kreativen Prozesses sieht der Künstler ein meist mehr oder weniger strenges, aber sehr konkretes zugrundeliegendes Konzept, dessen selbstreferentielle Wirkung auch maßstäblich zur Effizienz der Umsetzung beiträgt. „Als Solokünstler ist es natürlich gar nicht so einfach durchzuhalten. Der Grundgedanke rettet einen durch die ständigen Zweifel und tendenziell auch aus potentiellen Sackgassen, die man sich natürlich manchmal erst eingestehen muss - oft hilft die subjektiv starke Idee und sehr projektbezogenes Denken." Auf dem stabilen Fundament des Konzeptes treibt es Kauders durch den unendlichen Ozean des Potentials. Weg und Ziel sind einander nicht gewahr, daraus rührt das Experiment, das schließlich den Löwenanteil aus Krienzers Schaffen beschreibt. Jugendlicher Tatendrang „Musikalisch komisch geworden" ist der Musiker nach eigenen Angaben im Alter von etwa 12, 13 Jahren. Eine Zeit, in der man noch ohne nachzudenken eine Band gründet und dafür auch noch Gitarrenunterricht belegt. Aus dieser Entscheidung ergab sich die Bekanntschaft mit dem heutigen The Striggles-Bandkollegen Robert Lepenik - damals lokal tätig als Lehrer für Instrumentalunterricht -, der den jungen, suchenden Krienzer, etwa bis zum 18. Lebensjahr, an seinem Instrument begleitete und darüber hinaus mit „interessanter" Musik versorgte. Was für den dankbaren Schüler Krienzer damals essentiell war in einer prä-vernetzten Zeit, in welcher der Musikgeschmack oftmals zum wesentlichen Teil durch das vorherrschende Angebot bestimmt wurde. Nach diversen Schulbands (BG Rein) formierte Krienzer mit Markus Scworcik am Schlagzeug (heute bei Hella Comet) und Christoph Uhlmann an den Keyboards (heute Duo Adé) bereits Anklang, den Vorläufer des später von Kritikern vielgefeierten Quintetts Code Inconnu (2001-2011), in weiterer Folge noch ergänzt durch Andreas „Reas" Klöckl am Bass und Hannes Schauer, Gesang. Auf aus erster Unsicherheit begonnene akademische Anläufe in den Fächern Philosophie und Musikwissenschaft folgte nach einem Jahr der Umstieg auf das Studium der klassischen Gitarre bei Univ.-Prof. Heinz Irmler an der Kunstuniversität Graz. Den universitär praktizierten, im kreativen Kontext sehr abstrakten Formen des Lernens versuchte Krienzer als mündiger Student zu begegnen, was einerseits bedeutete, sich die Rosinen aus dem ansonsten eher trockenen Kuchen zu picken, und andererseits erforderte, eine konstruktive Antihaltung zu dem einzunehmen, was ihm vorgesetzt wurde. Hierzu merkt Krienzer an: „Ich kann da auch niemandem, besonders nicht Prof. Irmler, von dem ich viel gelernt habe, etwas vorwerfen. Ich habe ganz einfach (und eigentlich auch ganz bewusst) mit der klassischen Gitarre eine Studienrichtung gewählt, die etwas an meinem Kerninteresse vorbeiging." Mindestens ebenso stark geprägt wurde die Studienzeit von seiner musikalischen Sozialisation im Umfeld der Grazer Labels und Kunstkollektive Tonto und Chmafu Nocords (mit dazugehöriger Konzertreihe Sonntags-Abstrakt bzw. Mittwoch-Exakt, heute Interpenetration). Repetitio est mater intellegendi Beim Versuch seine Arbeitsweise zu beschreiben, fällt Krienzer spontan György Ligeti ein, dessen Autobiografie er vor Kurzem gelesen hat. Dessen Methode, Dinge von Grund auf akribisch neu zu denken, quasi jedes Mal eine neue Grammatik, ein neues System zu formulieren, ist auch bei Kauders oft Prämisse. Die eigene Wahrnehmung und Empfindung stets aufs Neue zu hinterfragen und umzudefinieren, gilt als die höchste Herausforderung, eine inhärente Neugierde auf das unprognostizierbare Ergebnis als fundamentaler Impuls. Eine mögliche Versinnbildlichung dieses Zugangs spiegelt sich in Krienzers aktueller Arbeit wieder: eine Komposition, die möglichst ohne Wiederholung auskommen, trotzdem aber einen gewissen Grad der Nachvollziehbarkeit gewährleisten soll - vergleichbar mit dem Versuch des Intuitiv-vor-sich-hin-Singens. Das Prinzip der Nicht-Wiederholung wird hierfür auf alle musikalischen Parameter ausgedehnt, sprich Rhythmik, Melodik und Klangfarbe. Idee für dieses Stück lieferte die intensive Hinterfragung der Tatsache, dass die Wiederholung als selbstverständliches Mittel zur Strukturbildung verstanden und verwendet wird. Die durch ihre Abwesenheit entstehende Komplexität veranschaulicht nach Ansicht des Künstlers beispielhaft die Effektivität der Repetition als musikalisches Grundelement und Fundament für das Verständnis des Hörers. Der Informationsvorsprung des Erschaffers vor dem unbedarften Hörer ist ausschlaggebend. „Der Hauptgrund dafür, dass einem Dinge nicht gefallen, hat meistens damit zu tun, dass man sie nicht versteht, deswegen funktioniert die Wiederholung so gut, sie gibt dem Hörer die Möglichkeit, Dinge beim ersten Mal zu checken. Es ist eine Herausforderung für mich, mit diesem Experiment Musik zu gestalten, die auch als solche verstanden wird, obwohl sie ohne Wiederholungen auskommt." Trotzdem, oder gerade deswegen, ist Kauders speziell bei diesem Projekt mehr denn je auf die Wahrnehmung des Hörers bedacht und betrachtet diese Arbeit als den Versuch, ebendiese adäquat zu reflektieren. Emanzipation des Undergrounds als methodisches Gegenmodell Gottfried Krienzer sieht sich als Teil eines Undergrounds in Form einer tatsächlichen Gegenbewegung, einer ideologischen Antithese zu systembestimmenden Prozessen und Abläufen in Markt und Industrie, distanziert sich dennoch bewusst von diesem Terminus. „Was sich als Underground bezeichnet, sollte sich methodisch grundlegend vom Mainstream unterscheiden und sich nicht, wie man häufig beobachten kann, als dessen kleines Geschwisterchen gerieren." Kauders sehnt sich, wie viele andere, nach einer Bewegung in der, unabhängig von Stilistik, die humanistische Komponente im Vordergrund steht. Die Art der Interaktion, des Verbindungen-Knüpfens sollte ethisch motiviert und nicht durch „Marktwert" getrübt sein, welcher selbst in diesen Maßstäben eine zur Größe indirekt proportional wichtige Rolle zu spielen scheint. „Das Schöne an Musik und generell Kunst ist, dass nicht nur die Werke und Ergebnisse Beispiele für Gegenmodelle liefern, sondern auch deren Entstehung." Als Motivation für sein Musikerdasein konstatiert Krienzer: „Es ist eine Möglichkeit, dem Leben möglichst kreativ und schadlos zu begegnen und bestenfalls einen gewissen Grad der Erfüllung zu erlangen ein toller Weg zur privaten Sinnkonstruktion." Unverpflichtet unermüdlich Existenzgrundlage bildet für Krienzer das instrumentale Unterrichten an der Gitarre, in welchem er sich äußerst unprätentiös in den Dienst seiner Schüler stellt und die Suchenden unter ihnen, wie er selber einer war und geblieben ist, zu Eigenständigkeit ermutigt. Aktuelle Band-Projekte beinhalten die hervorragenden Avant-Rock Bands The Striggles (mit Robert Lepenik, Martin Plass und Slobodan Kajkut) und Automassage (mit Rok Vrbančič, Samo Ismajlovič und Slobodan Kajkut, der 2011 Markus Sworcik ersetzt hat), sowie das Improvisations- und Etüdenprojekt Duo Adé mit Langzeitkollegen Christoph Uhlmann. Patrick Wurzwallner / artfaces / 2015 Kauders – de Sade Messe Ich war gespannt, wie Kauders den Bogen zwischen einer Messe in A-Moll mit de Sades literarischem Schaffen spannt, war der Marquis doch einer, der literarisch zum ersten Mal eine „Schwarze Messe“ zelebrierte. Schweinigl, Lustmolch und philosophisches Talent de Sade führt in „Juliette“ Hostien in eine Vagina ein, läßt Frauen auspeitschen und führt menschliches Scheitern radikal vor Augen. Gewidmet ist das Werk Justine – wer sich mit de Sade auseinandersetzt weiss, dass es sich dabei um die tugendhafte Schwester von Juliette handelt. Justine und Juliette sind die Töchter eines bankrotten Kaufmanns. Nach dem Tod der nahezu mittellosen Mutter beschließt Juliette, als Prostituierte ins Bordell zu gehen, verübt eine Reihe von Verbrechen, wird reich und glücklich. Justine hingegen wählt den Weg der Tugend, erlebt eine Reihe von Abenteuern und Missgeschicken, wird andauernd verfolgt und erniedrigt, bis sie – wegen Mordes und Brandstiftung unter Anklage stehend – wieder ihre Schwester trifft, der sie ihr Lebensschicksal erzählt, bevor sie in einem Gewitter vom Blitz erschlagen wird. Die Moral der Gschicht ist exemplarisch für de Sades Weltbild: Verbrechen wird konsequent belohnt und das Gute wird als unnatürlich entlarvt. Allzu nachvollziehnar ist, dass in einer Auseinadersetzung mit de Sades Werk höchst ambivalente Gefühle wie Ekel, Faszination, Wut, Trauer, Lust in einem hoch steigen und auch Mitgefühl – das Mitgefühl mit Justine und dann eben auch interessant, wie diese Gefühle musikalisch von Kauders (bekannt als Teil von Code Inconnu bzw. The Striggles) umgesetzt bzw. verarbeitet werden. Gelesen muss Kauders de Sade wohl haben, verstehen muss man ihn ja nicht (kann/will man ihn vielleicht gar nicht). Vielversprechend geht's los. Take a seat, aber machs dir nicht zu gemütlich. Beklemmend und verstörend – könnte ein Monolog des innerlich zerrissenen de Sade sein. Trashig noise-rockig geht's weiter mit teilweise verfremdeten Stimmen, Chören, Gitarre, Rhythmusgerät und minimalistischen Soundeffekten. Streckenweise mit sehr schönen eingängigen Passagen – das könnte ien Kritikpunkt sein, da oberflächlich betrachtet, Harmonie in einer Auseinandersetzung mit de Sades Werk, eher irritiert. Ist es für mich aber dann doch nicht. Schön ist das! Auf alle Fälle ein weiterer Schritt mehr, um de Sade von seinem Schmuddelimage zu befreien. Es ist so, als ob man einen alten de Sade Schinken aus dem Bücherregal zieht und ihn der dicken Staubschicht entledigt, unter der ihn die Literatur- und Kunstgeschichte oft zu verstecken versucht hat. Meine Empfehlung hat sie, die Messe! maria / kapuzine / 2009 KAUDERS – Brian invited June ... Soloprogramm von Gottfried Krienzer, den man sonst als Gitarristen der Striggles, von Code Inconnu und noch 37 anderen feinen Combos kennt. Hier begibt er sich in elektronische Gefilde und lässt es dort spooky zugehen. Hat einen ziemlich sicheren, geerdeten Flow mit finsterem Teint, schwerstens empfohlen! Rokko / Rokko's Adventures / 2009 Kauders sind nicht nur zwei eher semi-sympathische schwäbische Politikerbrüder mit CDU-Parteibuch. Hinter dem Namen kauders verbirgt sich auch der dagegen bestimmt rundum sympathische österreichische Multiinstrumentalist Gottfried Krienzer. Auf seiner aktuellen Veröffentlichung mit dem leicht unübersichtlichen Titel Brian Invited June To His Party She Really Came But Didn’t Even Talk To Him präsentiert er uns 13 Songminiaturen, die sich zuallererst durch ihren dezenten Charme tendenzieller Unfertigkeit auszeichnen: Stücke brechen zum Teil unvermittelt ab, andere klingen, da auf nicht quantisierten Sequenzer-Rhythmusspuren basierend, sehr maschinell und dadurch oft ein wenig old-schoolig, 80er-Jahre-MIDI-mäßig. kauders setzt diese Elemente allerdings konzeptuell, also durchaus bewusst und mit voller Absicht ein. Dabei gelingt es ihm überraschend oft, aus einem Stilspektrum, das von jazzig bis industrial-like reicht und aus, mit und zu Melodie- und Sprachfetzen, Effekten, Gitarrenklängen, Found-Sounds und Samples kombiniert wird, aus der eigentlich recht spröden Grundstruktur seiner Songs zum Teil echte musikalische Perlen zu basteln. Da die CD nicht nur über kauders.mur.at käuflich zu erwerben ist, sondern auch als kostenloser Download über birdsong.co.il zum Abruf bereit steht, kann jedem, der sich für die experimentellere Seite elektronischer Musik interessiert und noch so um die 100MB auf seiner Festplatte frei hat, nur nachdrücklich empfohlen werden, in Brian Invited June… zumindest mal hinein zu hören. Es könnte sich wirklich lohnen! Thomas Strang / www.aufabwegen.de / 2009 KAUDERS: brian invited june ... Hinter dem Künstlernamen kauders steckt der junge Grazer Multiaktivist Gottfried Krienzer, der sich in so prächtigen wie völlig differenten Bands wie code inconnu und The Striggles, aber auch mit Automassage und im Duo Adé weit über die sogenannte Murmetropole hinaus einen klingenden Namen erspielt hat. Er ist also auch Multistilist, das gefällt uns Magazineurinnen naturgemäß gut. Diverse SequencerNummern, die er in die Nähe tanzbarer Musiken angesiedelt hat, be- bis misshandelt kauders mit vielen Effekten, Gitarren, Gesängen und Gefundenem bis zur ganz anderen Kenntlichkeit. Manches entwickelt er mehr oder weniger zum Song, manches unterzieht kauders voller Lust, ja Wollust dem Experiment: Sounds, Strukturen, Atmosphären und so Sachen. Das Helle (z.B. „Brian“) kriegt seinen Platz, das Düstere (z.B. das wunderbare „Party“) aber auch – und die Grauzonen dazwischen sowieso. Free Pop sozusagen. Sympathisch kommt auch der Gimmick der einzelnen Titel, die sich zum ganzen Satz fügen. Ganz abgesehen von der lässigen kommunistischen Art, wie so umherschweifende Produzentinnen wie kauders mit der Musikindustrie umspringen: So gibt es „Brian invited June ...“ entweder als Gratis-Download beim israelischen Netlabel Birdsong oder als gebrannte CD bei ihm selbst. Also nicht nur Multiaktivist und Multistilist, sondern auch Freischärler. Für freiStil ein aufgelegter Elfer ohne Tormann. felix / freistil / 2009 Kauders – Brian Invited June… (Birdsong) Some musical ideas always seem better on paper than they do when manifested for the listener. The same can be said of all art I suppose, or at least all art where the process is internal to one creator; the force of that seed of inspiration means that it takes form before there's any pause given to actually consider what's being done. It's certainly the habitual curse of experimental efforts where the often vast intricacy of the sound becomes too immediate and clear to the maker to ever offer more than a mess of contradictions and absurdism to the listener. Which isn't to say that it doesn't work at times but the successes are far rarer than the failures and the victims of their own perceived creativity and genius are far more common than those innovators who have actually created something from the seed of an idea which is worth hearing beyond the walls of their own reality tunnel. Anyway, enough of the preamble because there is actually a review to be done here. 'Brian Invited June...' by Kauders isn't quite an out and out concept album but it does spring from an initial idea which is rarely explored with any delicacy in the musical world. It's what you might call a 'story' album. It acts as a whole to, in a sense, create a non-linguistic short story for the listener, something which should be marked now as very distinct from the the tradition of Rock and Hip Hop story albums which, even if they seek to purvey a narrative throughout a given collection, still offer up some consideration towards the individual tracks as they stand out of state. That system can work certainly but it remains tied to the ideals of traditional album construction, the story is confined to the limitations set out by the musical structure, which itself always claims primacy. Kauders' effort is, to start with, a result of an individuals production, it's an Electronic piece and so is, as a matter of course, somewhat juxtaposed to the traditional track definitions but it goes further than a lot of similar albums and does turn itself into something from which individual songs can't really be pulled without losing the quality granted to them by context. Here the story takes the lead and a more literary format is embraced; you wouldn't tear the chapter from the middle of a book and expect an isolated and comprehensible product, so here you wouldn't tear a track from the middle of the album and expect a song which can be thrown into the mix on its own. Musically speaking the 'experimental' edges are moderate. There's no overtly challenging sound scape style production here and where the sound is a little disjointed and awkward it's only that way in service of the greater, unspoken narrative. By and large it's a minimalist, uncomfortable listen, which really does convey at times a sense of emotion on behalf of the characters who can be felt almost as ghosts within this largely instrumental effort. The feelings the medium seeks to inspire are almost objectionable in themselves at times but it's easier to forgive it here given that there's some sense of the whole allowing for that unpleasantness, the tale is progressed by the music and the tale isn't necessarily a happy one. The idea of a 'story' album is implied by the title and track listing, both of which trigger a certain level of expectation that the music itself should provide the hinted experience but I do think that even without those minimal linguistic suggestions this would show itself as a literary product. And it really should be approached as such because anyone listening to this in search of a musical experience would find nothing to overly inspire or excite. A nifty trick in itself insofar as it stretches the definitions of both literary and musical art, actively setting one in the role of the other without making it an obvious act of corruption or glib experimentalism. All of which probably makes me seem rather enthusiastic about this album but I'll confess to being more intrigued by the idea and the possibilities it hints at than the product itself. It is done well here, well enough to present something which can be viewed as a successful experiment but it isn't the greatest work this sub-genre has the potential to produce. In fact even now there are greater examples of a musical narrative out there, especially given the fact that numerous traditional styles have adopted non-linguistic sound as a form of story telling but it is more of a rarity in the context of the modern musical landscape. Anyway, well worth a download if you're interested in the challenge and potential offered up by the principles of the idea and it's a solid enough album in itself but perhaps, overall, it's more food for thought than anything else. Dylan 'YouSir' Orchard / The creative uncommons / 2009 KAUDERS - BRIAN INVITED JUNE TO HIS PARTY (CDR, private) Besides playing in The Striggles, Code Inconnu, Automassage or Duo Ade, Kauders plays solo music on his guitar, effects and sequencer. Various bands, various musical styles, and I haven't heard them all, but The Striggles I did (and didn't like). Here he starts out with the sequencer which he thought was close to dance music, but treated with effects so that in the end they aren't dance music alike. On top he adds guitar, maybe heavily treated vocals, and this is results in zombie dance music, with quite slow rhythms, distorted guitar solos. Not bad, but it works best if he adds a psychedelic, organ like sound to the music, and make things more 'popmusic' alike. This he doesn't always do, but when he does, the music makes a quantum leap forward. If he doesn't, it stays behind in a doodle, an excercise or sometimes a failed experiment. This makes this album to limp. I think I would preferred just the pop end of this, and then shorter to be more powerful than it is now, even when that pop end might be a bit too poppy for Vital Weekly. (FdW) Frans de Ward / Vital Weekly / 2009 Gottfried Kauders is guitarist of Automassage and Code Inconnu, two bands that empathically push the borders of experimental Rock music. There is a certain sickness about both bands mainly due to the sluggish guitar play of Kauders. For his solo output, Kauders got into Avant-Garde Pop rather than Rock. But his style is not to mistaken. Strange music, unique music, but beautiful music above all. Bettina Rhymes / phlow-magazine / 2009 KAUDERS: Brian Invited June ... Kauders, guitarist of Automassage and Code Inconnu hooked up with Israeli Netlabel Bird Song to releases his long-planned new solo album "Brian Invited June" Experimental Guitar music, semi-electronic Avant-garde Pop, way hard to put a label on. Challenging and brilliant! Sven Swift / 12rec.wordpress.com / 2009 KAUDERS : brian invited june ... In Vienna on a side arm of the river danube there is a very traditional recreation area where one would expect nothing has changed for the last fifty years or so. But if you actually go there to enjoy the scenery, the people and the atmosphere you'll find many things that are new and different. Mainly small things, but it is the small things that matter right. It is the same sunburned middleaged housewives and their drunkard husbands as always, but nowadays the women are tatooed all over and the drinking buddy of the husband has long dreadlocks. On one table there is a group speaking french (probably from the nearby UN-dependance) and on the table behind you someone is talking about Jean Gabin. While in front of you there is three grey haired men who might haven't moved their seats for the last three decades or so. A lot of things go together nowadays that were unthinkable only a few years ago. While most stay the same, it is those new mixtures that add spice to live. Who would have thought that trip hop beats and psychedelic fuzz guitars will ever form passionate company? That distorted voices may harmonically lean themselves towards dark electronic synths to form some kind of pop good to listen to when the heat of the summer slowly rises over the bearable demarcation line. Or that an internet label from Israel would release the solo album of an Austrian avantgarde / underground musician as a free download? By the way, don't get me started on the discussion what the terms "avantgarde" and "underground" might mean nowadays. Here I intended them to say "unknown" and "small scale" in a friendly way, and after all, what does it mean in the time of the internet anyway? What does it mean for the recpetion of music in a time when a mobile phone producer offers free download of all music of all major labels for a year, ie. accessing music on a here and now basis in a public cloud structure rather than of collecting it and then chosing? Gottfried Krienzer aka Kauders plays a mixture of what he does or can't do in the other projects he is part of. Which includes the great noise / blues rockers Striggles, but also improvisation and conceptual music and ambient drone. Here he also adds synthie manipulations and some field recordings and something that sounds like a lonely, nightly saxophone but isn't. The darkness and mostly pensively brooding atmosphere of the music as well as the ominous title of the album hint at a certain dissatisfaction or even frustration with major parts of something, probably the musicians live(?), that might be channeled through the music. I am not a psychologist and judging from an album's worth of mostly instrumental tracks shouldn't be a fair basis to make comments about any person's psyche, but this is all somewhat obvious. And, yes, the weird guitar interceptions here and there do add more corrobarating evidence to the argument. Down on the river in the meantime people are ordering their next to last round of white wine spritzers while the dogs (they come in all sizes around here) are getting tired of running around and the electro boats are being returned to the marina. The temperature is still above 30 degrees celsius and Kauders is adding some distinguishable vocals to a track and makes it sound like some progressive remnant from the Eighties ("she really came"). Everything seems to get mixed up like this. And I do believe it is best this way. Georg Cracked / cracked netzine / 2009 KAUDERS – de-Sade-Messe - Platte des Monats Was fühlt man, wenn man Marquis de Sade liest. Und wie hört sich das an, wenn man versucht, das Gefühlte in Musik zu übersetzen. Kauders macht einen Vorschlag. Dem guten de Sade hätte es sein Rüschenhemdchen glattgebügelt, hätte er das gehört. Entstanden ist das gute Werk als Auftragsarbeit für die Konzertreihe sonntags abstrakt, de Sade lesen vorher war natürlich Pflicht. Was ist dabei herausgekommen? Trashige Noise-Rock Einheiten mit Harmoniebedürfnis, leidenschaftlich anhebende Chöre, elektronischer Minimalismus. Verfremdete Stimmen im Hintergrund. Was de Sade so alles bewirken kann, man hätte es vorher nicht für möglich gehalten. Ebenfalls schön: Als Cover wurde ein Entwurf der Comiczeichnerin Edda Strobl verwendet. Tiz Schaffer / Megaphon / 2009 KAUDERS - Marquis de Sade-Messe in a-Moll Eine gruselige Hommage an den Philanthropen und Gutelaunemacher Marquis de Sade, die mal musique concrète, dann mit minimalisierten Industrial-Anleihen arbeitet. Fallweise fühlt man sich an frühe Bulbul oder auch die Melted Men erinnert, wobei man hier keine spaßigen Kostüme vermuten würde. Wenn ich du wäre, würde ich mir das auf jeden Fall zulegen. Rokko / Rokko's Adventures No.4 / 2008 Kauders - de Sade Messe “Komponiert für das Sonntags Abstrakt Auftragskonzert ‘Marquis de Sade Messe in AMoll’”, so steht es auf dem Cover geschrieben. Haben BulBul sich hier einen Scherz erlaubt? Postrockige Schwaden einer zerkrachten irgendwie widerständigen Existenz lassen sich erfühlen. Unter Schmerzen wohlgemerkt. Wenig konkret, wenig greifbar. Konfus, lustig, blöd. Handarbeit! Yves / www.aufabwegen.de / 2008 [...] Sieben Minuten länger dauert die de sade messe von Gottfried KAUDERS. Komponiert für das Sonntags-Abstrakt-Auftragskonzert „Marquis de Sade Messe in amoll“ und umgeben von einer hübschen Coverschleife, gezeichnet von Edda Strobl, nähert sich Kauders geduldig übers Geräusch der Noisegitarre, ihren Loops und ihren Ausläufern, legt unterwegs bei Elektrogesang mit Chor eine Zwischenlandung ein, kitzelt aus dem Schrillen die Melodie und fragt sich (und uns) im finalen, astreinen Rocksong „What Progress?“. Hübsch hinterfotzig. Andreas Fellinger / Freistil / 2008 The man who calls himself Kauders [...] was asked to create a piece 'on his relationship with Marquis de Sade's work'. Kauders uses voices, guitars, sound effects, some rhythm machine and creates music that is best described as slow and improvised. Sadly the recording quality isn't the best around, which doesn't hide the fact that the music isn't the best either. Its hard to see the relation with De Sade, but maybe it's somewhere in the lyrics. If only we could understand those! Maybe the art-brut/outsider style is the intention here, but it doesn't work very well. Vital Weekly / 2008 Kauders ist das Ein-Mann-Projekt von Gottfried Krienzer. Nämlicher ist in seiner Freizeit Gitarrenmann der Experimentalcombo Code Inconnu, die anständig am Material Sound herumschmiergelt. Schirmherr ist das Label Tonto. Kauders ist für tontonische Verhältnisse streckenweise schon fast Pop. Auch wenn es beizeiten sehr abstrakt dahingrummelt, ist trotzdem immer die sehr leibevolle Gestaltung der Soundcollagen spürbar. Und wenn ein Minimal-Electronica-Künstler hin und wieder eine Dub-Echokammer besucht, dann freut sich auch das popgewöhnte Ohr. Tiz Schaffer / Megaphon / 2005 Wieder eine Überraschung auf TONTO ! Kauders schafft auf 10 instrumentalen Stücken eine sehr filmische Atmosphäre mit experimentellen down-beats & Schlagzeug, Gitarren und minimalen elektronischen Klängen & Samples, dunkel und harmonisch.... klasse wie sich hier Songstrukturen und Experimentelles vereinigen..... einiges hat uns spontan an BRANNON HUNGNESS / OBLIVION ENSEMBLE erinnert... Drone Records / 2004 DUO ADÉ Duo Adé - Freilassing (God Records) "Freilassing" is a one-sided LP played on one piano by two pianists, Gottfried Krienzer and Christoph Uhlmann who together comprise Duo Adé. Following 43-second track called "Adjustment" where the pair appear to check the instrument's tuning, they launch into the title piece. The music is a kind of maximal minimalism, somewhere along the stretch of road where Louis Andriessen and John Adams used to live. Rhythmic in a way that approximates the mechanical (intentionally) with flourishes and filigrees abounding. Halfway through, the pace slows, still rhythmic but looser and ambling. There's clearly a good allowance for improvisation and this section has a nice sense of falling apart, even careening out of control while still being stuck in a kind of rut in the road--I envisage an ancient wagon, perhaps that of an old snake oil salesman, covered with banners and swinging lamps, pots and pans, trundling along that gouged dirt road in front of the Andriessen residence. Is that the crumbling Ron Geesin cottage I see up the way? Good fun. Brian olewnick / 2013 DUO ADÉ - freilassing (LP) Das vierhändige Klavier wurde selten zuvor so traktiert wie von Uhlmann und Krienzer, die ja auch im Normalfall aus Rock-affineren Bereichen, allerdings immer schon mit heftiger Neigung zum Experiment agierten. Entsprechend dem hübschen Titel der bayerischen Grenzstadt mit explizitem Befehls-Charakter (Freilassing!), lassen die beiden Grazer den 88 Tasten freien Lauf und dümpeln auf dieser einseitig bespielten Platte – was immerhin den Vorteil hat, dass man sie nicht umdrehen muss – recht lustvoll, ja sinnlich dahin. Wer sich mehr Musik als die hier vorhandene erwartet hätte, kann sich (auf kauders.mur.at/duoade/freilassing) immer noch zehn weitere Freilassing-Versionen downloaden. Es wurde an alles gedacht. Felix / freistil / 2013 duo adé – hungrige speisen - Chmafu Nocords 2000 als Nebenprojekt zu Code Inconnu angefangen, präsentiert das Improvisationsduo nun seine verqueren Klangräume. Atmosphärische Geräuschteppiche verweben sich mit Melodiebögen. Auf Platte ist so etwas sehr schwierig spannend zu halten, live macht man damit sicher mehr Gefangene. Rokko / rokkos adventures no. 4 / 2008 Christoph Uhlmann und Gottfried Krienzer sind das Duo Adé. Sie spielen auf der 4Track-CDR eine unbeschreibliche Musik, die handgemacht und doch verschwommen abstrakt klingt. Manchmal hüstelt es krautig und zupackend, da meint man, durch die Wand im Nachbarraum eine Rockband schmettern zu hören. Dann sind es wieder fast poetische und grummelnd entrückte Klänge, die einem entgegen schallen. Die vier Nummern, deren letzte mit einem Ernst Jandl Text arbeitet, atmen den Geist des DIY bereits erfahrener Köpfe und Hände. Zipo / www.aufabwegen.de / 2008 Das DUO ADÉ von Christoph Uhlmann & Gottfried Krienzer verbrät auf hungrige speisen g’schmackige Elektrolyte und Field Recordings in brutzelndem Ambiente zu einem 20minütigen Menü. Andreas fellinger / freistil / 2008 THE STRIGGLES 14.Oktober, Raumschiff Engelmayr, The Striggles, Rhiz Wien Bevor Besuch aus Graz sich breitmacht, um sich lauthals Gerhör zu verschaffen, stellt sich Raumschiff Engelmayr im kunstvollen Overall auf die Bühne unter der U-Bahnlinie U6, bearbeitet die vor sich liegende Gitarre mit Billigsdorfer Objekten und singt dazu gar wunderliche, vielfach aus der Luft gegriffene Texte. In der Tradition eines Harry Partch wechselt der Bulbulist ein Game lang zum Tennisschläger, entlockt auch diesem substantielle Sounds und erbringt über die gesamte Spielzeit den Beweis, dass ernsthafte Musik auch zum Schreien komisch sein kann. Eine Qualität, zu die nur die Besten in der Lage sind. Mit Komik haben danach The Striggles weniger am Hut, aber auch ihnen ist die Spannweite zwischen Haudrauf und Lasslos ein markanter Begriff. Das neue, by the Way brillante Doppelalbum "Bilb" im Gepäck (schlag nach im freiStil '63), bewegen sich hier vier starke Individuen aus zwei Generationen mit Bravour an der Schamgrenze zwischen Noiserock und Neuer Musik. Robert Lepenik und Martin Plass aus der alten Schule sowie Gottfried Krienzer und Slobodan Kajkut aus der jüngeren verschränken in ihrer Mischkulanz Elemente, denen man ihre Zusammengehörigkeit vorher nicht ansah, gipfelnd in Plass' Falsettgesang und in den Schlagzeug-Reduktions- und Zeitlupentechniken Kajkuts - bevor wieder kollektiv gebrettert wird, was die Welt bedeutet. Superband! (bernd Grisser / Andreas Fellinger / freistil 2016) THE STRIGGLES - bilb (DoLP) This is NOT a kid’s band that has a restraining order keeping them within 100 feet of schools, but maybe it could be. There’s something peculiar about this Austrian four piece, glorifyingly and uncategorizably peculiar. At times they remind me of Ono (not Yoko, the Chicago art rock tweakers). The album starts off with a fiercely hungry math rock riff, and gameshow vocals, kinda Sleepytime Gorilla Museum. It’s weirdly catchy even before the soaring background vocals join it. Sung in Englitch by the way. “Die Nation” sounds like Italy’s Starfuckers recorded in a chicken coop. The drums just hammer down on those poor chicken guitar licks. “Lady Gag’s Fashion Line” sounds every bit as sleazy and goofy as you would expect it. “Lick In My Head” is what happens when you mix sniffing glue and Barry White, an accidental aphrodesiac… with these monster Ruins-esque destroyo moments that turn that “Lick” into a “Dick.” “DC Weg” is another number with a nasty, thick, chomping beauty. “Sesam Sezam” – remember that episode where Ken Vandermark played a state trooper on Twin Peaks? Me neither but it would have sounded like this! A great combo of squonk and slink! After all that, “Question” is a folk funk ballad with some guitar strafing coming in at the end. I think that’s the key that these guys while capable of writing melodies for head-swaying or face-munching songs, have a love for improvised ear oddities above all. How else to explain “Ragtime” with its plink and plonk guitar/bass that feels like a clock repair shop/prison. There’s probably some prime-number counting system at work, I dunno but it’s a *sidelong* number with sideways syncopation and a funny name. “…Something Happened….” might be techno, maybe not, but it’s kinda beaty. “Pig Gesicht” is sung into the mirror. “Net Daham” closes things out with a sort of Albert Ayler call, before the heavy bass and drums drive a rock lane through the song, it rides this pounding groove for nearly 8 minutes, before getting worked up like Zu at the zoo. Elephant bass, and donkey sax… These guys are mammals but just barely. Feels weird enough to be a Bay Area bred project, and their first album apparently had a Zippy headshot on the cover. Life is short, Imbrace the Striggle! Thurston Hunger / kfjc 89,7fm / 2015 THE STRIGGLES - bilb (DoLP) The Striggles. Vor bald zehn Jahren in Erscheinung getreten, lang schon nicht nicht mehr wegzudenken, heute besser denn je. Tja, das neue Album der Grazer ist so fantastisch wie das Viecherl, nach dem es benannt wurde. Dieses Bilb bildet nicht nur das zentrale Element des Artworks, es liegt auch jedem Album als 3D-Figur bei. Die Kreatur (Schöpfer: Bernhard Bauer) schaut ziemlich grimmig drein, hat zwei Beine und einen Kopf, dafür kaum Rumpf und keine Arme. Aus der Hüfte direkt in die Fresse quasi. Passend zum tighten, genrezerberstenden Schelmrock, mit dem die Platte eröffnet. In dessen Windschatten dann Bli, Bla, Blub, PeepJazz, Noise, ElectroEpik, die Leere und das Metronom und immer wieder dieser tighte, genrezerberstende Schelmrock. Servus Melvins, servus Zappa, servus Shellac (locker bleiben, gell), servus Mike Patton (du warst auch mal leiwand), servus Namenshülse fünf, Punkt! Punkt! Punkt! Man macht halt, was man will, und was man will, das kann man. Und diese kleine weirde Postmoderne auf Heavy Blues-Basis funktioniert grandios. Nur Lady Gaga's Fashion Line killt bündelweise Nerven: Old fox, diese Funkgitarre, old folder, diese überzogen ironische Pose in Text und Stimmausdruck. Das haben die doch sicher mit Absicht gemacht ... Dann lieber Ragtime, wo fast 19 Minuten lang abgedämpftes Saitengezupfe im Rondo läuft, auf dessen Basis dann ... eh manchmal a bissi was passiert. Oder Die Nation, die Antilandeshymne schlechthin. Erste Textzeile: „Sehr angenehm. Aber Scheißdreck. Crazy enthusiasm!“ Ich bin verliebt. Steroid / freistil / 2015 Das Grazer Quartett The Striggles ist die derzeit verwegenste Rockband des Landes. Wobei „Rock“ eigentlich viel zu kurz greift, wie die neueste Veröffentlichung „Bilb“ (Rock Is Hell) eindrucksvoll zeigt, eine auf schweres Vinyl gepresste Doppel-LP in handgefertigt anmutender Klappcoververpackung. Lärmiger Rock fungiert als Basis, für freien Jazz und Neue Musik ist aber ebenso Platz wie für Elektronik und Pop. Der kürzeste Song dauert eineinhalb, der längste fast 20 Minuten, und ähnlich groß ist auch die stilistische Variationsbreite. Das ist anstrengend, abenteuerlich und abgedreht, kurz: ganz ausgezeichnet. Gerhard Stöger / Falter / 2015 V/A Schiizo-Box (Rock Is Hell Records, RIP 58, 5 x 7") Da haben sich zwei ja ganz wunderbar eingegroovt und verpacken lassen. Robert Lepenik & Slobodan Kajkut sind bekanntlich The Striggles, weniger bekannt ist die Schublade, die sie hier einmal mehr sprengen und die Zuordnung der Musik zu einem Fall für die Forensik machen. Und der Fall ist echt verzwickt: Die pinke 7" in dieser Kartonbox mit Comixfaltbogen des Grazer Tonto-Teams Edda Strobl & Helmut Kaplan splittet den Striggles-Song 'At The End Of Day' mit 'Black' & 'White' von Peter Ablinger; die goldne teilt ihr 'Kårl' mit 'I...' & 'I...' von Opcion; die purpurne kontert ihr 'Das Ist Doch Kein Echter Krieg' mit 'Ballett' von Kreisky; die rote reibt ihr 'Lines' Rücken an Rücken mit 'He Wouldn't Notice' von Bernhard Lang; und die gelbe schließlich, die setzt ihr 'Meine Kleine Schwester' in Bezug zu '331' & '345' von Bulbul. Die Hirnspaltung vermehrt sich durch den Spaß, dass auch hier der PuzzleEffekt Anwendung fand, der auch schon Fred Bigots La Voix des la Route zu etwas Besonderem macht. Die Nadel trifft entweder den einen oder den anderen der parallel spiralenden Tracks. Jedes Stück hat einen nicht identischen Doppelgänger, eine Variation, eine Alternative. Als ob es nicht schon verwirrend genug wäre, Indiepinscher mit namhaften Musica-Nova-Machern zusammen¬zuspannen. Aber The Striggles sind nun mal weder rein¬rassig noch stubenrein. Ihr schleppender Auftakt beraunt den Tagesausklang, als wären die Batterien leer oder das Stück liefe selbst bei 45 rpm noch zu langsam. Ablinger überbietet das aber noch mit finsterem Wummern. Oder regnerisch weißem Rauschen. Den goldenen Pfad durchkurvt das Duo technoid ballernd à la Ilsa Gold und mit einem Stinker im Quadrat, der sich in breitem Heimatidiom als Naturbursche bekennt. Opcion stinkbombt und giftet mit Doomsday-Beatz und ungutem Gerassel zurück. Und macht das richtig klasse. Vom gespielten Krieg singen The Striggles mal etwas mehr, mal etwas weniger schwuchtelig, gegen Kanonen und nett lächelnde 'Feinde' scheinen da keine großen Aversionen zu bestehen. Die Kreiskys erwidern dieses Liebet Eure Feinde mit Tamtam, der zweifelhaften Erklärung, allesamt Individuen zu sein und der überraschenden Absicht, zum Ballett zu wollen. Im zweiten Anlauf klingt das noch großmäuliger und vom Ballett will der große Max nun nichts mehr wissen. 'Lines' entschleunigt als monoton pulsendes Punkt¬muster. Lang, dessen D/W = Differenz / Wieder¬holung als Stichwort für das Ganze taugen würde, lässt eine Frauenstimme "If you approach him he won't notice" repetieren. Die gelbe Strigglerei marschiert tutend und pfeifend, mit un¬deutschem Zungenschlag und Girliechorus dadahin. Bulbul fetzt mit Lalala, Bumbum und Säge¬zahn¬gitarre ein finales Fragment, nein, zwei natürlich, und wechselt bei '331' sogar auf 33 1/3 rpm, wozu man die richtige Rille aber erst erwischen muss. Das nenne ich doch mal Vinyl in seiner schönsten Potenz und eine Blackbox, die einen Regenbogen fad erscheinen lässt. Rigobert Dittman / bad alchemy / 2015 The Striggles et. al. - Schiizo-Box (Rock Is Hell) "This is a magic record!" proclaims the publicity sheet inside the cardboard box that looks as though it might hold a mini-pizza. But no, instead we find five 7" singles (pink, gold, purple, red and yellow. plus a poster of sorts by Edda Strobl and Helmut Kaplan). Each single bears a composition by a different composer/band on one side (in color sequence: Peter Ablinger, Opcion, Kreisky, Bernhard Lang and Bulbul) and a piece by The Striggles (Kajkut, drums; Krienzer, guitar; Lepenik, guitar; Plass, voice and guitar--surnames only) which may or may not have any relation to its obverse. The "magic" involved is that most, perhaps all, of the sides are doublegrooved (at least, maybe triple?), providing two different possible playbacks, though often the differences are subtle enough to be just barely noticeable, something I find far more interesting than completely different tracks. I'm not so sure this has been magic since the 1901 Pre-Dog Victor A-821 Fortune Telling Record and certainly 1973 Monty Python, but anyway. Here, especially if one was approaching the records innocently, you might become somewhat perplexed as, say, the closing word in a song wasn't the same as you remembered it form the last time. The tracks are very brief, lasting only a couple of minutes. A brief rundown: Pink: 1) Ablinger's "Black & White". One groove is silent, save for surface noise and, possibly, some recorded sounds indistinguishable from surface noise (there are some faint clicks near the end). Another contains an ultra-low, pulsating tone. Both are quite enjoyable! A) Striggles, "At the End of the Day". A slowed down, warped piece, with dreamy, staggered rhythms and wafting, hazy vocals; reminds me of Shadow Ring, rather nice. If there's a second track embedded on this side, the differences are subtle enough that I can't detect it. Gold: 1) Opcion (Nikolaos Zachariadis), "|..|..". One track of slowly thudding sounds with some echo and ambience, another with more or less the same sounds, perhaps pitched lower, but greater echoing and accompanied by shuddering washes of electronics. Again, rather effective. A) Striggles - "Kårl". Clanky, buzzy percussion leads to two variations of the song, one with vocals, one with massed noise (including crowd sounds an , possibly, strangulated vocals) each sounding (to me) like a certain kind of 80s German synth pop (Pyrolator?), but don't go by me. Kinda catchy, I admit. Purple: 1) Kreisky, "Ballett". Kreisky is a quartet with Franz Adrian Wenzl, keyboards, Martin Max Offenhuber, guitar, Gregor Tischberger, bass and Klaus Mitter, drums. The song is a good, straight ahead rocker with nods to punk and surf music, maybe even early Pink Floyd. Both tracks begin with identical drum patterns but the vocals stray in different directions, one proclamatory, one dreamy, reaching a weird, kind of Zorn/Morricone space. A) Striggles, "Das Ist Doch Kein Echter Krieg" ("That's Not a Real War"). A fun piece, squelchy, synth, faux-funk with healthy doses of static, the lyrics rendered in a deep, wry voice in one version, sweetly sung (reminds me of Klaus Nomi) in the other, the rhythm also faltering quite nicely. Red: 1) Bernhard Lang, "He Wouldn't Notice". As near as I can determine, there's only a single track, about a minute long, consisting of a female voice repeatedly saying, "If you approach him, he won't notice" over a very attractive, percolating, percussive layer, ending with a disquieting gasp of sorts. Interesting piece, a little reminiscent of Ashley. A) Striggles - "Lines". I may be reaching, but the percussive/bass line hear does seem to relate to Lang's, if obliquely. The two versions vary this thyrhm and the pitches therein a little bit, one ending with a male voice saying, "Lines are straight", the other, "Lines are curved". Yellow: Bulbul, "331/345". An Austrian trio, I think, Bulbul offers a rockish number, quite short, with a Winged Eel Fingerlingesque guitar solo over "Wade in the Water" chords on one track and then an oddly, slowed down version of the same, or similar, piece overlaid with a munchkin-like chorus. Chunky and not unpalatable. A) Striggles - "Meine Kleine Schwester" ("My Little Sister"). veery much with the same humorous sensibility of the track on the purple record, a wacky marching band image. Two versions, not so different, one with flutey sounds atop, the other featuring Headhunter-era electronics bubbling away. As before, fun, if not terribly nutritious. Which is pretty much my take on the project: good fun, generally enjoyable to hear (worth it, for me, to experience new pieces by Ablinger and Lang) and/but light. I gather that fits in with the Striggles' intentions. Brian olewnick / 2014 Although the lineup seem to be largely populated with overseas artists, I'm most immediately drawn to the local acts for much of the first evening, firstly getting utterly confused by The Striggles in the festival's basement-like tertiary venue aptly called the Tunnel. This local Graz band smash and clatter their way through the uncategorisable back doors of rock, riding harshly percussive math grooves in the vein of Steve Albini's Shellac, whispering, squealing and screaming vocals and guitar lines with all the backwards logic of Keiji Haino's Fushitsusha, and at one, point the massively bulky lead singer Martin Plass even goes ahead picks up a saxophone, suddenly blurting out a variety of lilting jazz themes and quirky duck calls. At their loudest, the group grind along at bonerattling volume, but then they suddenly switch things around and trade chugging riffs for sparse atonal call-and-reply while the domineering sight of Plass starts crooning Sinatra. Other moments see the group clatter through murky gothic blues, and they eventually climax with an epic stadiumrock reading of Mozart, parodying their nation's musical messiah. Vocalist Plass bizarrely breaks into a faux soprano voice, mocking the lavishness of the opera, and breaking every Austrian face in the house into a beaming grin. It's one of the most intense sets of the whole weekend, from one of the country's most versatile bands. These guys really deserve a wider audience - dive into their Bandcamp page for a listen below. Tristan Bath / TheQuietus.com / 2014 STRIGGLES: s/t Und wieder ein großartiger Bandinfo-Zettel, der mit Formulierungen wie „Die Band spielt wie Bon Jovi und der Sänger ist von Bryan Adam kaum zu unterscheiden ... Sie sind nicht lästig, denn von dieser Truppe wird man auch in Zukunft nicht so oft hören“ selbstverständlich die Neugierde und den Sympathiebonus der Österreicher bis ins Unermessliche steigert. Einziger Wermutstropfen: die Doppel-LP liegt mir nur als Doppel-CD vor. Eisernes Durchhaltevermögen ist erforderlich, um die schier endlosen Monotoniemonumente der STRIGGLES genießen zu können. Eine gewisse Befriedigung stellt sich nach Minute 29 ein, gewissermaßen solange durchgehalten zu haben. Unkommerzieller geht es kaum. Robert Buchmann / ox-fanzine /2014 »Can't judge a book by the cover” hat Lemmy mal in einem Song auf sich selbst bezogen. The Striggles sagen das zwar nicht explizit, aber ihre Musik schreit dieses Prinzip fast heraus. Da bringt das steirische Quartett, das ohnehin einen doofen Bandnamen hat, ein Album mit einem derart lausigen Cover heraus, dass Uneingeweihte der Optik wegen eher auf 08/15- Funpunk tippen werden. Das Gegenteil jedoch ist der Fall. The Striggles nehmen auf ihrem selbstbetitelten neuen Doppelalbum wieder mal keine Gefangenen mit ihrem Avant Noise Rock. Das arhythmische »Loverboy« legt die Latte gleich zu Beginn hoch. Mit schleppendem Schlagzeug und trockenem Noise klingt die Band, als wollte sie ein Auto nur durch Musik in seine Einzelteile zerlegen. »Dehnung« hätte sich gut auf »On The Corner« von Miles Davis gemacht, wahrscheinlich wäre es aber sogar dem Meister zu schräg gewesen. Im psychedelischen »Blau« nehmen The Striggles mit elektronischen Soundscapes und schwerem Klavier Anleihen bei Radiohead anno 2000. Zur Mitte hin wird allerdings auch hier keine Rücksicht auf Hörgewohnheiten genommen. Nach spätestens sechs Minuten sollte sich angesichts der Noise-Attacken dann gar kein Grashalm mehr bewegen. Im Vergleich dazu weiß »Penia«, der 14-minütige Abschluss der ersten CD, trotz offensichtlicher sonischer Gewandtheit, nicht so recht was es eigentlich sein will. Damit hätte es sich eigentlich, wäre »The Striggles« nicht ein Doppelalbum. Und so richtig böse wird es dann auch erst auf der zweiten CD. 45 Minuten lang deutet das monumentale »Skull« an, wo es nicht hinwill. Einzeln gespielte Becken, ein wummernder Bass und Space-Gitarren variieren ein simples Thema bis zur Schmerzgrenze. Da muss doch mal was kommen, denkt sich der/die HörerIn. Freilich kommt nichts. gabriel mayr / skug / 2012 Noise Appel Labelfest / rhiz 7.Juni 2012 Zwei ausgiebige Abende lang zelebrieren die grundgütigen Leute von Noise Appel ein Labelfest im Wiener rhiz. Aus dem Aufgebot eine ansehnlichen Auswahl ihrer fortschrittlichen Kräfte wird der Autor Zeuge des Auftritts von The Striggles, denen die avancierten Rockkombinate Reflector (siehe auch Platten des Monats) und Shit&Shine folgen sollten. Auf dieser Station ihrer Plattenpräsentationstour des titellosen Doppelalbums (siehe Reviews) geht im kleinen aber stimmigen Konzertraum des Gürtellokals die Post ab. Sowohl mit Leibes- als auch mit Geisteskräften wird der Bluesrock wie wir ihn kannten, herrlich aus der schnurgeradeaus-Richtung gezerrt. Auf mathematisch-dynamische Riffs folgen quasi-statische Pqassagen. Robert Lepenik und Gottfried Krienzer stellen so mächtige wie windschiefe Klanggebäude in den Raum, in denen auch die Soundarchitektur eines John Cage nicht als Fremdkörper herausragt. Dazu drischt Slobodan Kajkut in Mensch gewordener Leidenschaft die Drums - während Martin Plass ohne Rücksicht auf nennenswerte Verluste a) sich die abgründige Seele aus dem Leib singt, b) dem Bass aus Kilmisterbasis zusetzt und c) an einer Stelle dem Altsaxofon das das Quietschen und Um-Gnade-Winseln lehrt. Dank Energiegewinnung und Experimentierlust werden von The Striggles die Schuldisziplinen Blues und Rock'n Roll in eine neue Stratosphäre katapultiert. Mitreissend. Andreas Fellinger / Freistil / 2012 THE STRIGGLES Kein Jahr ist vergangen, seit The Striggles uns mit der Doppel-LP „StriggCatMummy“ ihr (vorläufiges) opus magnum vor den Latz knallten (siehe Platten der Monate in freiStil #37). Davon offensichtlich nicht weiter beeindruckt oder gar in ihrer Produktivität gelähmt, legen sie jetzt die Vinyl gewordene Konsequenz nach und zelebrieren diese im Zuge einer Releasetour in aller Öffentlichkeit (siehe kurz+gut in dieser Ausgabe). "Dehnung", so der Titel des zweiten, vielleicht imposantesten Stücks dieses mächtigen Vinylmonstrums, kann wohl auch als durchgängiges Prinzip im Schaffen der Striggles gelten. Zumal was die extreme Verzerrung der Stromgitarren anlangt, aber ebenso die Bearbeitung des Zeitbegriffs, die sich dank Lepenik, Plass, Krienzer & Kajkut über 08/15-Formate denkbar weit aus dem Fenster lehnt. Diese Strggles-eigene Musiziertechnik kulminiert im rund 40-minütigen, die Plattenseiten drei und vier umfassenden "Skull", das in dieser Länge einerseits an Pioniere der Mikrotonalität, wie etwa Morton Feldman, gemahnt, andererseits wegen akuten Spannungsmankos etwas über Gebühr strapaziert wird. Monotonie mit Risiko und einer Extraportion Courage. Selbst wer diesem doppelseitigen Mantra auf der zweiten Platte dieses Doppelalbums nur wenig abzugewinnen in der Lage ist, wird dieses titel-, aber alles andere als glanzlose Werk lieben. felix / freistil / 2012 THE STRIGGLES – STRIGGCATMUMMY Ältere Herren fühlen sich demonstrativ unverstanden. So liest sich das Info, zusammengefasst. Ob ich daran was ändern kann, wenn ich hier mitteile, dass der Noise dieser verkopft komponierenden guten Musiker lavagleich zäh aus meinen Boxen fließt, kompromisslos träge gerade im Moment, sonst auch mal fett rockend um sich selbst wirbelnd, auf der Suche nach dem eigenen Freerockklang, nach geschichtetem Gebirge, nur partiell fündig, überzeugt und überzeugend, scheinbar lässig rhythmische Inkontinenz einstreuend als Stilmittel gegen den geraden Strich? Dass mir das zu viel Kopf ist und zu wenig Emotion? Zu gewollt und zu wenig selbstverständlich? Die Stimme etwas kalt und wenig einladend? Dass ich Tyro so spannend und richtungweisend finde, weil es nicht nur so tut, als wäre da ein roter Faden oder eine Philosophie dahinter? Weil ich dazu den Atem anhalten kann. Die Zeit wirklich zum träg wackelnden Kreisel wird, ein Trip. Deshalb mag ich diesen scheinbar ewig währenden Track 9. Trotz der Inkontinenz. Nicht wegen. Meine Herren, wenn Ihr etwas weniger wolltet, dann, glaube ich, wäre es etwas mehr. Aber-davonab: Klasse-Musiker seid Ihr. 9 Punkte Andrasch Neunert / noisy neighbours / 2011 THE STRIGGLES - STRIGGCATMUMMY Schon „Aloha“ war, wie man hier irgendwo nachlesen kann, kaum leichte Kost. Ich behaupte mal, dass „StriggCatMummy“ gar noch ein bisschen abgefahrener, kaputter, mit mehr Schabernack vollgepumpter und lustiger ist. Noise-Rock mit dem Schalk im Nacken quasi. Begriffe wie „Mainstream“ und „Erfolg“ haben für die Grazer keine nachhaltige Bedeutung. Vielmehr machen sie genau das, wo sie so gerade Lust drauf haben. Eine sehr merkwürdige Bass/Gequitsche-Ruhephase mitten im Noise-Sturm zum Beispiel („Noi“) oder 90er-Alternative-vollgesogene Nachvollziehbarkeit („Tauchen“) gleich nacheinander? Auf jeden Fall. Im Grossen und Ganzen kann man das hier als Noise-Rock mit einem gesunden Experimentiergeist bezeichnen, die Slide Gitarre etwa trifft man auch nicht jeden Tag an. Shellac, Sonic Youth und Melvins zusammen mit tausend anderen Ideen. Dabei sind die Songs keineswegs zufällig, sondern einfach vielseitig. Hinter jedem dunklen Abgrund findet sich jedoch ein toller Moment. Schatzsucher sind also hiermit sehr gut bedient. Fans von harter Musik, die genug haben von Bands mit einer zehnminütigen Halbwertszeit, ebenso. Anstrengend aber lohnenswert! reto / pitfire / 2011 The STRIGGLES StriggCatMummy Bester Tritt in die Eier seit langem! Auf einer Doppel-LP aufbereiteter und exaktest choreographierter Gewaltmarsch über milimetergenau sitzenden Noise Rock samt bluesgetränkter Slidegitarren. Schlagzeuger Kajkut-Striggle prügelt jede Gehirnzelle einzeln durch, Sänger Plass-Striggle beherrscht sein Fach vom tiefen Growlen bis zum Countertenor. Ich hab's mir mittlerweile schon unzählige Male angehört und noch immer keinen Fehler entdeckt. Versuch du mal. Rokko / Rokko's Adventures /2011 THE STRIGGLES striggcatmummy - Rock is Hell/noise appeal / rec: 10 Rock mit ausgeprägtem Hang zum Experiment kredenzen, nein, katapultieren The Striggles auf den Präsentierteller. Immerhin haben wir es mit den local heroes der Murmetropole zu tun, quasi mit den steirischen Bulbul. Die einst von freiStilGenossen Stefan Rois kreierte Definition des (schwer)metallisch beschaffenen Rock’n’Roll – hack hackhackhack hackhack – gilt erwartungsgemäß auch für diese dunkel schillernde Combo. The Striggles machen nämlich Nägel mit Köpfen und zeigen uns unmissverständlich, wo der Bartl den dazugehörigen Hammer holt. Alles hat eine schöne Schwere und eine Ernsthaftigkeit, die jegliche Form distanzierender Ironie kategorisch ausschließt. Schließlich haben wir es hier mit ernster Musik zu tun, nicht mit Larifari. Nicht selten treffen wir auf schräg verzerrte, quer gegeneinander verzerrte Gitarren, einmal auf geradlinige, dann wieder auf gegenläufige Rhythmen. Wie alles auf dem Rock is Hell-Label ist auch „StriggCatMummy“ mit Liebe verarbeitet: 180 Gramm Vinyl, feines Cover; passend zur grob namhaft gemachten Besetzung Lepenik, Krienzer, Plass – und jenem Kajkut am schwer bewaffneten Schlagzeug, von dem in dieser Gazette in absehbarer Zukunft noch als Komponist die Rede sein wird. Heller irrt wieder einmal: Die wahren Abenteuer sind selbstverständlich nicht im Kopf, sondern befinden sich im konkreten Fall auf den Seiten 3 und 4 dieser Prachtplatte. Großes, extrabreit angelegtes Rocktheater, das in „Tyro“, dem einzigen Stück auf Seite 3 der Doppel-LP, epische Ausmaße annimmt, um, eingeleitet von einem knochentrockenen „Flesh“, im finalen „Dino“, das überraschend leichtfüßig tänzelt, den opernmäßigen Gipfelpunkt zu erklimmen. Apropos Oper, und falls das bis jetzt noch nicht klar geworden ist: „StriggCatMummy“ muss als Opus magnum der Striggles verhandelt werden. felix / freistil #37 / 2011 Auf die Striggles ist Verlass. Seit dem 2008 erschienenen Debüt "Expressionism" fällt das steirische Quartett durch Noiserock auf, der sich keinen Genrekonventionen unterwirft, sondern dem Prinzip des lustvoll-lässigem Sich-Austobens folgt. Das bereits dritte Album ist als limitiertes Doppelvinyl erhältlich, und gleich der Auftaktsong gibt in Striggles'scher Herzlichkeit das Motto vor: "Fuck You". Es folgt weit mehr als eine Stunde vertrackte, dynamische, bluesgetränkte und dem Irrsinn zugeneigte Rockwüterei, die aber durchaus zum Scherzen aufgelegt ist. Gerhard Stöger / Falter / 2011 I think this band is from Austria, each member looks quite terrifying. Its not too bad though, it sort of reminds me of something like the Melvin's, or Jesus Lizard maybe, and a bit Steel Pole Bathtub. I'm guessing the band like stuff like Frank Zappa, the vocals lean towards that. Nasty sounding guitar, the kind of sound designed to annoy people. The first song started like that Led Zeppelin song about the hammer of the gods (I don't know what that song is called, I only know the first couple of minutes because I've seen School of Rock.) If you like the above, then I suspect you would enjoy this, I've only dabbled in that sort of thing, but this seems like a good example of it. Ted Reynolds / collective zine / 2011 THE STRIGGLES Striggcatmummy - 2LP | Noise Appeal | noiseappeal.com | Das Bandinfo, das mir zur Abwechslung mal erzählen will, wie grausig THE STRIGGLES sind, macht einem die Jungs eigentlich sympathisch; musikalisch ist das auch größtenteils durchaus annehmbar. Da werden basslastige Riffs gepumpt, die mal an PRIMUS oder an die Energie der frühen CLUTCH erinnern, angereichert mit Noise oder elektronischen Sperenzchen. Auf Seite C findet sich dann ein 20-minütiges Monotoniemonument namens „Tyro“, das mit seinen ständig wiederkehrenden Figuren an ähnlich gelagerte Stücke von SHELLAC erinnert, auch wenn hier das Auflösen der zuvor aufgebauten Spannung eher bescheiden ausfällt. Das Problem dieser Platte ist leider der Gesang, der genauso abwechslungsreich, aber penetrant aufgesetzt daherkommt. Mal klingt er nach WEEN oder Zappa, mal wird in Mike Patton-Manier gecroont („Dino“), nur um Klassen schlechter, mal erinnert es gar an Pfeifenbands wie die BANANAFISHBONES. Nichts davon passt aber zur Musik, und irgendwann gehen einem die ganzen Ironiezaunpfähle, mit denen hier gewunken wird, auf die Brezel. Sorry, Jungs. Nicht meine Baustelle. (4) Stefan Gaffory / ox fanzine / 2011 The Striggles - sisi Top sessions Als Vorbote und Überbrückung zu künftigen Großtaten (ein Album für 2011 darf erhofft werden) veröffentlichen die Striggles eine eigenbrötlerische Edition mit Musik, die man als Medaillenkehrseite zum gepflegten Wahnsinn ihrer brachial lärmenden letzten Alben interopretieren könnte. Auf den “SiSi Top Sessions” führt das Grazer Rockquartett Reduktion und Verschwendung zusammen. Das Klangdokument ihres Aufenthalts in den Räumlichkeiten von Schnapsidee Records wird nicht als schnöde Datenmenge vertrieben, sondern als in eine VHS-Hülle (remember?) eingelegte DreifachCompact-Cassette (remember?). Exzentrisch wie das gewählte Format ist das Material, das man darauf zu hören bekommt. Die erste Hälfte besteht aus minimalistischer Versenkungsmusik, ein pointilistisches Klanggemälde, zusammengejammt in Zeitlupe, das langweilig und dann doch irgendwie grandios den Gestus des ewig dahinwurstelnden, der permanenten geistigen Verschleppung anheimgefallenen Rockers mit jenem des EAvantgardisten kurzschließt: Grateful Dead goes Klaus Lang. Werden die Striggles sonst eher mit dem musikalischen Dreschflegel selig, hier erreichen sie ähnliche Intensität mit leiser Verrücktheit. Nach gefühlten zwei Stunden entsteht dann sowas wie Barjazzmusik, allerdings eine, die bei David Lynchs Remake des SpongebobSchwammkopf-Films oder etwas ähnlich durchgeknallt kindischem brauchbar wäre. Eine noiseige Episode, die bisweilen an den Schrei des unglücklichen Delfins gemahnt, wird schließlich – wir sind mittlerweile auf der fünften Tape-Seite angekommen – von beatgestützter Musik abgelöst. Die minimalistische Gitarrendisko verebbt und fällt schließlich wieder in die Reduktion des ersten Teils zurück. Wenn das alles einer höheren, irgendwie kompositorisch intendierten Dramaturgie geschuldet ist, ist sie mir nicht aufgefallen, zweckdienliche Hinweise dazu gibt es ebenso wenig wie eine Trackliste. Man kann die drei Cassetten wahrscheinlich aber sowieso in beliebeiger Reihenfolge anhören. bertl grisser / freistil / 2011 THE STRIGGLES "cold song" - noise appeal 10" Noch bevor die Striggles in der KAPU einen Ton spielten, dachte ich mir: "Verdammt hässliche Band - die können nur gut sein". Und meine Bauernschläue trügte mich nicht, denn sie knallten einem eine Stunde lang den irrwitzigsten, kreativsten Noiserock um die Ohren und beendeten ihn mit dem fulminanten "Cold"-Song als Zugabe (einer über 300 Jahre alten Coverversion aus Henry Purcell's Oper "King Arthur"). Jetzt gibts diesen Song mit zwei anderen, Wau Wau von Nina Hagen und Je Te Veux von Erik Satie auf 10"Inch. Wer nach jahrhundertealten Kompositionen dig't - sie so freakig und dreckig umsetzt, und wenn man den Coldsong gesangsmässig so dahebt, dass Klaus Nomi im Grab noch aufhören würde, dann hat man alle Daumen nach oben verdient. Außerdem wenn ein alter Hip-Hop-Sack wie ich sein erstes Review schreibt, nur um diese Scheibe zu ergattern, sagt das ja auch schon so einiges. laima / kapuzine / 2011 The Striggles – Aloha - CD(Noise Appeal) Der harmlose Kaninchenschatten und das freundliche gelbe Cover täuschen darüber hinweg, dass auf Aloha dreckigster Noiserock gespielt wird. Klar ist es möglich, die Verzerrer bis zum Anschlag aufdrehen, dass man denkt, die Boxen müssten den Geist aufgeben, zwischendurch kann man auch ruhig einmal das Tempo zurücknehmen und eine Art bizarre Bluesnummer namens Life is pretty (black) spielen und vielleicht hat ja auch der Falsettgesang bei Jack seinen Platz auf dem Album, bevor Up to me mit der Wucht des Punk die Gehörgänge reinigt. Beim Abschluss Lord hört man stammelnden Sprechgesang, bei dem man den Eindruck bekommen kann, der Sänger sei auf dem besten Weg ins Delirium tremens. Ein im besten Sinne des Wortes schmutziges Album. Michael Göttert / auf abwegen / 2010 THE STRIGGLES - Aloha Steinhart, stabil, düster, zäh, unkonventionell, komplex – das sind die Attribute, die einem gleich zu Beginn des neuen STRIGGLES-Werks in den Sinn kommen. Auch “Aloha” ist wieder kein einfaches und zugängliches Album geworden, es belohnt das Durchhaltevermögen des hartgesottenen Hörers schlussendlich dafür aber um so mehr. Eine Band, die so weit entfernt vom gängigen Mainstream operiert, wie nur irgend möglich und konsequent auf einer dunklen, massiven Rock-Welle dahinsurft. Ikonen wie CAN, CAPTAIN BEEFHEART oder SNAKEFINGER schwingen im Hintergrund mit, die STRIGGLES sind aber längst über langläufige Referenzen erhaben. Fundamentaler Rock, transzendentaler Blues: THE STRIGGLES rocken, als obe es kein Morgen gäbe. Groß. (8/10) Robert Buchmann / Ox-Fanzine # 88 / 2010 Das anfängliche „Ease it“ klingt wie ein böser Scherz, nach der völlig vergeblichen Selbstbeschwörung eines Amokläufers. Die neue Platte der formidablen Rockband The Striggles springt die Hörerin aus dem Lautsprecher entgegen, als handelte es sich um eine Horde ausgehungerter wilder Tiere auf der Suche nach Beute. Zum zweiten Mal liefern die Striggles den zornigen Soundtrack zum Versuch, dem falschen Leben ein paar Momente Richtigkeit beizubringen – und sei‘s mit der Peitsche. Schmutziger, sinnlicher, formbewusster als diese vier Grazer Radaubrüder gibt es derzeit niemanden in Österreich: Katharsis ohne Kitsch, ein dreiviereltstündiges Bedrohungsszenario, ein sardonisch-intelligentes Album, nicht ohne Sex. Aloa!! Verschiebt sich das Klangspektrum ein wenig nach unten, wird es tragischer und nerdig-verschrobener, dann landet man bei Reflector. Die bratzen auf ihrem neuen Album „pass“ geradliniger, aber deutlich düsterer als die Kollegen von den Striggles. In zwölf Jahren hat sich das Grazer Duo einen dunklen Sound erarbeitet, der seinesgleichen sucht. Langsame Gitarrenkaskaden und ein mächtiges Schlagzeug formen sich zu einer Musik, die mir – im Vergleich zu den Striggles – zwar immer ein wenig zu existenzialistisch vorkommt (ein Grundproblem der härteren Noise- und aller anverwandten Rockschulen), aber immer noch sehr überzeugend ist. Live stellen Reflector diese persönliche Hierarchie übrigens nachhaltig auf den Kopf, da spielen sie die Striggles glatt an die Wand. Die zwei befreundeten Bands (da haben sich die Richtigen gefunden!) haben obendrein für eine Split-Single kollaboriert. Im Klasse-Artwork, für das Reflector-Gitarrist Andreas Heller verantworlich zeichet, steckt rumpelnder, ruckelnder Hart-Rock mit Low-Fi-Ambitionen für Feinspitze. Die Formationen coverten sich darauf gegenseitig, was in beiden Fällen ausgezeichnet gelungen ist. Wie beide Alben wurde übrigens auch die Single von Bernd Heinrauch produziert. bertl / freistil / 2010 Entgegen erster Erwartungen entführen die Striggles nich nach Hawaii. Eher nix mit Aloha, Cocktail schlabbern und Hüften wackeln, dafür voll aufs Maul. The Striggles mixen nach unbequemer Rezeptur. Man nehme Schweinerock, Indie-Versatzstücke, dreckige Blueselemente. Alles in Ruhe zerstampfen. Zutaten in den Fleischwolf. Mit Rock'n'Roll und Eis servieren und auf die Wirkung warten. Auf Album Nummer2 brechen die 4 Herren mit üblichen Genregrenzen und kredenzen ihren brummenden Experimentalrock. Absolut spannende, unkonventionelle Kalngstrukturen, vol auf die Kokosnüsse. Die Striggles finden ihre stärksten Momente in der guten alten Kunst der Wiederholung. Ein Riff, das sitzt. Immer wieder. Zieht dich in den Bann. Um im nächsten Moment zu zerplatzen. Einfach so. Dazu trockenes und zielsicheres Drumming, vielseitiger Gesang. Bis hin zum lustigen Falsett ünerm Hardrock-Riff. Die Striggles können Planierraupe spielen. Auch ruhige Momente erzeugen. Die Mannen um Robert Lepenik, der schon mit Melville und Fetish69 durch die heimische Musiklandschaft geisterte, beweisen mit “Aloha”, dass Leichtfüssigkeit und Zerstörungswut nah beieinander liegen können. Michi N. / kapuzine / 2010 Ecorder scheint ein Herz für Newcomer zu haben. Nachdem 2008 Santigold – damals noch als Santogold - mit ihrem Debüt auf Platz eins landete, so setzten sich im vergangen Jahr The XX (im Bild) an der Spitze fest. Eine Platte, die doch mehr zu sein scheint als bloß der nächste Indie-Hype. Auf Platz zwei hielten die Grazer The Striggles mit ihrem schnörkellosen "Aloha" die Fahne für die heimische Szene und – noch wichtiger – für harte Musik in die Höhe. Rock zwischen Noise, Blues und Stoner, den man 2009 nicht wirklich auf der Rechnung gehabt hat. Ein anderer Fall sind Mediengruppe Telekommander, die mit "Einer Muss In Führung Gehen" wortwörtlich vom Partyschiff sprangen. Ergebnis: Ein verhältnismäßig düsteres Album. Und Unverständnis bei Presse und Hörerschaft. Hier nun aber unsere Alben des Jahres: 1. The XX –XX 2. The Striggles – Aloha 3. Mediengruppe Telekommander – Einer Muss In Führung Gehen 4. Arctic Monkeys - Humbug 5. Gossip - Music For Men 6. Zoot Woman – Things Are What They Used To Be 7. Phoenix - Wolfgang Amadeus Phoenix 8. Monobrother – Haschgiftspritzer 9. The Prodigy – Invaders Must Die 10. Yeah Yeah Yeahs - It's Blitz Franz Keiblinger und Ernst Susicky / ecorder.at / 2010 On their sophomore full-length release "Aloha," The Striggles aren't fooling anyone. With a bright, somewhat odd album cover and a heavily pounding, sludgy sound, Austrian band The Striggles seem to be tilting their hat, appreciatively, with a nod and a wink, to the Melvins. And, really, who could blame them? These days The Striggles are just one in a long line that has formed to worship at the Melvins' altar. At least The Striggles aren't coy about it. The Striggles aren't in any rush as they dig in with heavily pounding riffs on tracks like "Ease It" and the more grooving instrumental "Naiv." "Up To Me" rips through the room like a tornado: fast, chaotic and loud. Elsewhere the heaviness fades into the background for the the twangy and unhinged guitar on the slow and loose "Dull & Lazy" where the instruments all but drop out for the vocals on the verses while those vocals become falsetto for the start-stop rhythm of "Jack," perhaps the album's only "poppy" track. Be sure to check out closing track "Lord," too, as it creaks and scratches for seven minutes with a somewhat industrial-sounding experimentation. The Striggles spend "Aloha" focusing on full-length songs but when they decide to play around and experiment, the result is just as strong. The Striggles have the skill to avoid being pigeonholed with their Melvins-like sound but they don't venture too far from it either. The result is that "Aloha" is consistent and extremely likable. Corinne / pluginmusic.com / 2010 STRIGGLES / REFLECTOR – split 7” Two weeks ago I happened to be roaming about in my cellar and I opened an old box and found some old fanzines. So on a hunch I decided to grab two issues of Howl magazine, number 10 and 11 from late 1991, to read them. What a riot. I was instantly drawn back into the best years of my teen/twendom. The records reviewed all happened to somehow make it into my collection throughout the years. There are articles about the Honeymoon Killers, Louis Tillet, Thin White Rope, Sympathy for the record industry, Antiseen, Posion Idea, Okra records, Melvins on their new album "bullhead" and so on. All the greatest noiserock and grunge rock is there. One reviewer rants about the first single by Hole saying they will never stand a chance of ever making a name for themselves. There is even an advertisement for Nirvana's "Nevermind" with a copytext reading: "they are already a hot name amongst scenesters in England!" And you know what else was obviously all the rage around '91? Single clubs. And I mean record labels that release special singles and send them to subscribers. I bet all of those are worth a million now. Now here is a single where two great noise rock bands cover each other's songs. How cool is that!? Makes me feel even more like 1991. Reflector kick into "Sorry" with a slow (what else!) noise rocker with distorted vocals mixed into the back, which makes it sound like one of my favorite noiserock bands from back then, Distorted Pony. If you know them you are a friend of mine. Then they break into a basic Melvins-Metalriff that will make them a lot of friends, I am sure. Then back to slow grind. The Striggles on the other hand add some falsetto vocals to "Disillusion" and bang away on hit with heavy drums and bass and a distorted guitar the way it should be. I am thinking Tar constantly. And then Chokebore. And then Tar. Closing down The Striggles pay tribute to Reflector's outstanding approach to music by having a long, echoing drum solo that sounds more like Joe Prestons Melvins/Kiss-Solo-12". Believe you me, The Striggles "Aloha" and Reflector's "Pass" are amongst the best albums that have been released in 2009. So you better also try to get ahold of this seven inch to deepen the impact and give some nice people a friendly handshake. PS: If you happen to own some more issues of Howl magazine, early ones especially, drop me a line. If you have the accompanying seven inch to go along, I pay good money for that. Georg Cracked / Cracked Netzine / 2010 THE STRIGGLES - Aloha (Noise Appeal) Bist du deppad! Die Striggles sind Profis, keine Frage: Eine Allstar-Combo mit Sitz inm der Steiermark rockt und rollt dir da den Schädel weg. Deftig gewürzter Schweinerock ("Wait"!) wechselt mit den Bausteinen, die jener Kapitän Rinderherz uns hinterlassen hat, bis hin zum aufgelösten Formverlauf. Der Sound fährt extrem gut, auch live ist das immer wieder ein dufter Schlag mit dem Knüppel in die Fresse. Aloha!, aber sowas von! Rokko / Rokko's Adventures / 2009 Das Label Noise Appeal Records überrascht die Hörerschaft des Öfteren mit guten experimentellen und vor allem rockigen Acts. THE STRIGGLES aus Österreich bilden hier keine Ausnahme. Diese scheinen einen Spagat zwischen konventionellem und experimentellem Rock machen zu wollen, denn auf dem aktuellsten Album „Aloha“ ist beides in gleichem Maße vertreten. Schon das Pop-Art Coverartwork zwitschert die Intention der Band moderne, unübliche Musik zu fabrizieren. Man wird nicht enttäuscht. Ich habe noch nie eine solche abwechlungsreiche Monotonie gehört, denn trotz der sich bei jedem Lied ständig immer wiederholenden Riffs schaffen es THE STRIGGLES mit einer Ausgewogenen Mischung unterhalb der Lieder die Langeweile aus ihrem album zu verbannen. Das heißt, dass zwar jedes Lied sehr eintönig, aber jedes Lied unterschiedlich eintönig ist. Das gefällt mir sehr gut, denn so kann man die individuellen Facetten der Musik richtig genießen. Zudem wird dadurch gewähleistet, dass die Stärken der einzelnen Bandmitglieder separiert in Szene gesetzt werden. Das heißt z.B. bei ruhigeren Stücken spielt der Bass hörbarer, oder bei den rockigsten Liedern variiert der Drummer den Rhythmus und zeigt dadurch, was er kann usw. Auch der Sänger beherrscht alle Stimmlagen, die für Rock wichtig sind (das wären die IRON MAIDEN Stimmlage, die THE SWEET Stimmlage (oh ja, die ist wichtig!), die MOTÖRHEAD Stimmlage und die OZZY OSBOURNE Stimmlage). Das ist genau das, was diese Band braucht. Man merkt also schon an der Musik, dass sich die Jungs gesucht und gefunden haben. Das experimentelle Feuerwerk befidet sich meiner Meinung nach übrigens am Ende. Der Song „Lord“ vereint Rock’n’Roll mit Monotonem Doom- und früherem Proberaum Black Metal. Fast schon schade, dass die Jungs keinen Black Metal machen, denn selbst vor HELLHAMMER bis hin zu den früheren DARKTHRONE Sachen würden THE STRIGGLES immer noch authentisch klingen, aber es ist schon gut so wie es ist. Was mich jedoch etwas stört ist die stellenweise etwas zu leise abgemischte Gesangsspur. Diese sollte einfach lauter und deutlicher herauszuhören sein. Ansonsten ist an der Produktion nichts auszusetzen. THE STRIGGLE sind also eine absolut vielseitige Band. Es ist halt so, dass jede Musikrichtung, welche die Jungs anstimmen bessere Alternativen in Petto hätte (will meinen es gibt bessere Hard Rock Bands, bessere Alternativ Kombos…). Wenn man aber eine Reise durch die Facetenreiche Rocklandschaft unternehmen will und dafür nicht für jede Richtung ein ganzes Album anhören möchte, dann führt kein Weg an THE STRIGGLES vorbei. Abschließend ist zu sagen, dass sich insbesondere Freunde des guten Rocks jenseits des Mainstreams überlegen sollten, sich das Album zu kaufen, denn es gibt keine mir bekannte Band, die mit THE STRIGGLES vergleichbar wäre. jannick / burnyourears.de / 2009 The Striggles: Aloha Hardcore-Blues reicht harschem Noise Rock die Hand. Das Grazer Quartett hat ein intelligentes und sehr bedrohliches Zweitwerk eingespielt. Jahresrückblick / Steiermarkfalter / 2009 THE STRIGGLES - Aloha (Noise Appeal) Dies ist das zweite Album und, ja nun, in der Wahl ihres Bandnamens haben sie eindeutig versagt, die vier Grazer. So kann man nicht heißen. Außer man ist eine Fifties-Tanzbodentruppe mit Schlurf, Creepers und "Maturaball" im Tourkalender. Aber sind sie das? Nein. Aber so was von nicht. Diese Herren sind Noise, schwerer Rock, Schrei-Blues und geschult in der Kraft durch Verneinung. Keine Attitüden, keine Posing, keine interaktive Homepage, kein gar nichts. Außer das was es ist: ohrenbetäubendes, hirnreinigendes und schubladenfernes Kopf-runter-Kinn-nach-vorne Lärmen. Stoner Rock Elemente, Indie Strukturen, Blues Riffs, das geht alles zusammen. Und führt zu internationaler Beachtung, immerhin hat man beim Elevate Festival dieses Jahr mit Damo Suzuki gezeigt, wo der Bartl den Most herholt. Aus Graz. Ausgerechnet. Mit diesem Namen! Unfassbar. Klasse. Ohren auf! Alice Gruber / Skug / 2009 Zum zweiten Mal präsentieren THE STRIGGLES hypnotisierenden Riff-Wiederholungs-Rock. Das Grazer Quartett veröffentlicht nach dem im letzten Jahr erschienenen Debut "Expressioism" mit "Aloah" (nur als Vinyl 12 erhältlich!) eine neue Noise Rock Attacke, ohne jedoch wirklich Noise Rock zu sein. Denn auch ein wenig "Nickelbrillen"metal und der sogenannte "Hardcore-Blues" haben sich mit in das Konzept gemischt. Sowohl der Gesang als auch die instrumentale Ausrichtung lassen sich nicht in ein bestimmtes Schema pressen, neben den im Eingangssatz genanntem Trademark des disziplinierten Wiederholens von ein und demselben Riff bis hin zum gefühlten Kopfnirwana schunkeln THE STRIGGLES ihre Kiste zwischen schwungvoll, walzend und experimentell. Dabei sind THE STRIGGLES immer äußerst cool und routiniert, trotz aller Zurückgenommenheit kommt keine Langweil auf. Der staubtrockenen Produktion ist es zu verdanken, dass "Aloah" brachial kracht und somit dem auf dem Artwork angedeuteten Aufeinandertreffen des schwarzen Kaninchens mit der Fliege, die sich an der Blume labt, lässig entgegen geschaut werden kann. clement / allschools network / 2009 The Striggles: Aloha Lüpfiger Noise-Rock aus Österreich. Und zwar nicht irgendwie, sondern vollkommen verrückt. Hier werden die Extreme ausserordentlich stark ausgelotet. Von variabel über einfühlsam bis komplett nervtötend ist da alles vorhanden. Starker Tobak! Diese vier Herren aus Graz haben wirklich einen kleinen aber feinen Schaden. Hier wird die Repetition und der Lärm fast in Perfektion zelebriert. Jeder dieser acht Songs ist auf seine eigene Weise unglaublich konsequent und gegenüber den anderen Songs recht einzigartig. Der Grundaufbau ist hier jeweils schon fast der ganze Song, auch wenn die sich meist sehr interessant anfühlen. Man kann zum Beispiel kaum glauben zum Beispiel der unerträglich minimalistische Opener „Ease It“, der wie die St.Anger-Metallica im Doom-Wahn klingt und das jazzige, beinahe an Earth erinnernde, und durchaus feingliedrige „Life Is Pretty (Black)“ auf dem selben Album sind. Dann gibt’s da aber auch noch kaputter Noise mit Heliumstimme („Jack“), Krach („Up To Me“) und einen wirklich sehr guten Stoner-Blues-Track namens „Naiv“, am Schluss gar noch einen astreinen Drone Doom-Song. Dieses Album ist herausragend vielseitig und vor allem auch sperrig wie sonst fast nichts. Das aber auch auf sehr hohem Niveau. Der Band merkt man dann auch ihre Spielfreude und auch die instrumentale Qualität jederzeit an. Wer wieder mal gut zerstörte Musik, die richtig herausfordert, hören will, soll nicht zögern. „Aloha“ ist ein vollkommen gelungenes wenn auch sehr anstrengendes Album. Lasst euch da mal nicht vom Cover täuschen. reto / pitfire.net / 2009 Harte Klänge aus heimischer Produktion: Reflector aus Graz firmieren unter dem GenreSchlagwort "Sludge-Rock", Noiserock zum Quadrat. The Striggles um Robert Lepenik servieren ebenso hochenergetischen, rhythmisch flexiblen "Rock noir". Eine Abend zur Reinigung Muzak-verstopfter Gehörgänge! DER STANDARD / 2009 The Striggles befeuern nun bereits zum zweiten Mal die Stereoanlage mit tonnenschwerem, intelligentem Gitarrenrock. Ihrer Großtat in Sachen raubeiniger Intelligenz "Expressionism" schickt das Quartett nun mit "Aloha" (Noise Appeal) ein zweites, nicht minder aufregendes Album nach. So formbewusst wie die Striggles lassen derzeit wenige Bands di Sau raus. Das krachende "Aloha" schlendert zielgerecht zwischen Lärmattacken, Experimentalrock, brachial-sexy Rhythmen und sich stets bedrohlich gebenden Ruhepolen. Live ist diese Klang gewordene hochklassige Mixtur aus Übellaunigkeit und Lebenslust, Humor und bitterem Ernst morgen Samstag im Grazer Forum Stadtpark zu erleben. Martin Gasser / Kronen Zeitung / 2009 THE STRIGGLES - aloha: Ka-Pang! And you are right in the middle of a fucking noiserock hailstorm, banging with ferocious energy like somebody put a jackhammer to your head. Exactly the way it should be. Damn, yes, noise rock with a big N. Not fast, not slow, but heavy. It is probably another insider joke that the first track is called “ease it” and does the exact opposite. Who cares anyway? “Aloha” is the second album by The Striggles who have already been praised as a great noise rock band, rejuvenators of dirty rock’n’roll, adepts to Jesus Lizard and the whole AmRepcatalogue, ingenious advocators of originality in heavy rock, and what else. Some of that by me, I confess, but I am not ashamed of my fandom. But if you find a band that manages to do some very important things all at the same time, it is also important to feel the duty to call out in their praise. Things such as avoiding rock clichés from the everlasting rehashing of the same stupid riffs or verse / chorus / verse / chorus / bridge / chorus structure to the everlasting sexist clichés of muscle cars to tits on sticks. Yes, rock symbols from the skulls to the eightballs are cool, but they also easily fall into either kitsch or dumbness. Like a Lamborghini covered in Hello Kitty or a wheelchair with flame painting. Hm, I might think again about the wheelchair when the time comes, but you know what I mean. The Striggles avoid clichés and instead try to find something original. That is cool. Even when on “jack” they go into high pitched falsetto, which you might take as an ironic stab at heavy metal singing, a tribute to Led Zeppelin or pure rock’n’roll. I mean, I like the Eagles of Death Metal a lot. They are a great rock’n’roll band and very entertaining to watch. They pull off lines like “Shit, goddamn, I’m a man, I’m a man” with credibility and energy. The Striggles are different, though, in that they are not as easy to swallow as the Eagles. But don’t ever mistake either of them for a joke or a fun project. Better breathe in the energy, swallow and try to keep it down. Another thing is to keep up the energy level that noise rock should radiate at all times. I have a theory that good heavy guitar music (not metal!) comes from places that are regularly hit by cold weather. Therefore bands have to huddle in their rehearsal spaces and then turn up the amps in lack of proper heating to warm up the cellar or whatever space they are confined in. That is why grunge rock came from Seattle and noise rock from Chicago and the Butthole Surfers turned boring when Gibby Haynes moved to Los Angeles. (Drugs might have played a role in that, too, sure, but if you think that heavy drugs are not available in the countryside you are sadly mistaken.) And that is also why Austria has quite a fair share of great noise rock bands (do I have to mention Bulbul?) and The Striggles are amongst the top. The third thing is to keep the balance between standard tricks and new stuff. There is some crazy shit going on during “naiv” like very low bass frequency humming and weird slide guitar interruptions, and that is things you may want to pull off here and there. But a great noise rock record quickly returns to banging the listener on the head, and so “up to me”, the next song, is as close to Melt Banana as a male band from Austria might ever get to. (Nothing can beat the craziness of Japanese noise balls, but this is already very good.) Too much standard and the record turns dumb and foreseeable. Too much craziness and you’ll end up with a slab of endless noise and a freakshow in space frequency. The latter is probably the better to the first, but for noiserock is still rock, and rock needs to rock. Ask Jack Black, he’ll explain it to you in more detail. I admit, I mostly have no idea what they songs are about. I am able to discern a few lines here and there, but what do I make of “all those beauties / do their duties” (from “life is pretty (black)”)? That the songs seem to be about general discontent with the way things are going in individual lives as well as in society is a truism even I step away from, because what isn’t? If you have ever lived for weeks with the bad feeling in your gut that something bad is going to happen, something you cannot control but which will affect your live adversely in many ways, and that hung above your head like an eternal black cloud of black weather, then you’ll know the sentiment. So here is my advice: Open a beer or two, kick back and let the energy rip through you. Georg Cracked / Cracked Netzine / 2009 The Striggles – Aloha Minimal-(Blues-)Rock, der sich an den ganz Großen orientiert und diese auch erreicht. Mit "den ganz Großen" sind zwar nicht unbedingt AC/DC oder The Ramones gemeint, aber immerhin Queens Of The Stoneage, The Melvins, Ministry zu "Filth Pig"-Zeiten und die Mike-Patton-Band Tomahawk. Gleich beim Opener "Ease It" wummert der Gitarrensound mit einer Kraft aus den Boxen, dass es eine helle Freude ist – kein Wunder: Für den Sound ist wieder einmal Produzent Bernd Heinrauch verantwortlich, der auch schon mehrmals die Noise-Appeal-Labelkollegen Reflector betreut hat, die schon seit Jahren dafür bekannt sind, den Boden ordentlich zum wackeln zu bringen. Aber zurück zu den Songs von "Aloha", dem Zweitwerk der Striggles. Seitdem sich die Queens nach "Rated R" immer mehr von ihrem hypnotisierenden Riff-Wiederholungs-Rock verabschiedet haben, hat einem eine Platte nicht mehr so umwerfend den Kopf verdreht. Das ist auf alle Fälle verdammt cool wie die Band aus Graz zwischen straight ("Ease It", "Wait", "Naiv") und schleppend ("Dull & Lazy", "Life Is Pretty (Black") wechselt. Bei aller Betonung der Riffs, verdienen auch der abwechslungsreiche Gesang und das punktgenaue Drumming lobende Worte. Wäre da mit "Up To Me" nicht eine Noise-Rock-Attacke neben der Geräuschkulisse "Lord", würde man fast prophezeien, dass die noch richtig groß werden. Aber wer weiß … Erzählungen zu Folge haben auch die Melvins und Josh Homme in grauer Vorzeit nicht immer in ausverkauften Hallen gespielt. Franz Keiblinger / ecorder.at / 2009 Megaphon Platte des Monats: The Striggles: Aloha Nach ihrem Debütalbum "Expressionism" legt das Grazer Quartett The Striggles rund um den Gitarristen Robert Lepenik (Melville, Fetish 69) nun mit "Aloha" eine weitere knackige Rock-Exegese vor. Die Band atmet Blues ein, haucht ihn aber mit bösartigem Mundgeruch wieder aus und versteht es, harten Rock zu skelettieren, ohne sich in herkömmlichen Post-Rock-Mustern zu bewegen. Sie sind schwer und gleichzeitig agil, experimentell und gleichzeitig diszipliniert. Und so brachial sich ihr Hardcore-Blues auch mitunter offenbart, schlau und überlegt ist das ganze, inklusive Reminiszenzen an die früheren Tage. Wer es zu schätzen weiss, wenn es deftig rockt, Rockmusik aber mitunter als zu banal empfindet, der sollte zu den Striggles greifen. Tiz Schaffer / Megaphon / 2009 Ein Aloha für Hartgesottene Wer letzte Woche vielleicht die neue Produktion des Theaters am Ortweinplatz “Das heilige Kind” besucht hat, ist auch der Musik von Robert Lepenik begegnet. Freunden extravaganter Popmusik ist der 42-jährige Grazer und Gitarrist sowieso schon in den verschiedensten Formationen über den Weg gelaufen. In den 90ern mit Fetish69, später dann mit Melville, auf dem elektronischen Experimentallabel tonto hat er etwa zusammen mit Bernhard Lang als Laleloo veröffentlicht. Auch die restlichen Striggles sind vielseitig tätig. Der zweite Gitarrist Gottfried Krienzer etwa bei Code Inconnu, Sänger Martin Plass war schon Musical-Sänger: Dennoch meint Lepenik: “The Striggles sind wie ein Körper”. Und in der Tat ist das neue, zweite Album eine kompakte Angelegenheit. Blues-Essenzen auf Abwegen, schwerer, gleichzeitig agiler und reduzierter Rock, harsch aber formschön, überlegte Brachialität. Und Sänger Plass haucht einem beileibe kein sanftes “Aloha” entgegen. Tiz Schaffer / Steiermark Falter / 2009 Das Cover zieren ein Häschen und eine Fliege, Kinder solten aber ihre Finger lassen von "Aloha" (Noise Appeal), dem heurigen Album der Grazer Band The Striggles. Das Quartett um Robert Lepenik setzt seinen 2008 mit "Expressionism" eingeschlagenen Weg konsequent fort und mischt Noiserock mit ausgeprägter Lust am Free-Rock-Experiment sowie einer mehr oder weniger liebevoll in Säure eingelegten Form von Blues. Intensität, Druck und prächtige Stumpfheit wechseln sich ab mit vertrackten Passagen, abgründigem Humor und auch Leisetretern, wobei die Ruhe stets etwas Bedrohliches hat, selbst wenn der Lärmeinbruch dann doch nicht stattfindet. Musik für Buben, die immer schon von einer Kooperation zwichen Jesus Lizard und Captain Beefheart träumten. Als Gastmusiker ist Lepenik auch auf "Pass" (Noise Appeal/Rock Is Hell) zu hören, dem neuen Album des ebenfalls steirischen Duos Reflector. Mit wuchtigem Schlagzeugspiel und einer weniger kreischenden, vielmehr brummenden unnd dröhnenden Gitarre fabriziert man vornehmlich instrumental gehaltenen Nickelbrillenmetal ohne strenges Stildiktat. Dramaturgisch geschickt aufgebaut, gehen Disziplin und Räudigkeit Hand in Hand, und ein eineinhalbminütiges Metalpunkbrett steht problemlos neben dem langen Songfluss der natürlich nie ein ruhiger, sondern stets ein von Wirbeln durchsetzter ist. Musik für Kurzhaarmetaller, deren Luftgitarren extratief hängen. Gerhard Stöger / Falter / 2009 Grosstaten aus Graz! Die allerbeste Musik kommt mitunter aus der Steiermark. Unter dem Namen "The Striggles" hat sich ein illustres Quartett formiert: Die Gitarristen Robert Lepenik (unter anderem Ex-Fetish 69) und Gottfried Krienzer (von der wunderbaren Rockband Code Inconnu) spielten mit Bassist und Sänger Martin Plass und Schlagzeuger Slobodan Kajkut das Album "Expressionism" (www.noise-appeal.com) ein. Vier ausgeprägte Charakterköpfe destillieren aus der klassischsten aller RockbandBesetzungen einen schweren, aber auch eleganten Sound: Gitarren wie Schneidbrenner, ein Schlagzeug wie eine Gischt. Musikalische Brüche und nich wenig Humor sorgen dafür, dass erst gar keine Macho-Herrlichkeit aufkommt. Ein Monument intelligenter Raubeinigkeit. Martin Gasser / Kronen Zeitung / 2009 THE STRIGGLES – Expressionism - Noise Appeal Records Schwerer, harter Blues. Elementare Rockgewalt öffnet sich kraftvoller Funkyness. Ein Sänger als Scharfrichter. Elegant kanalisierter Zorn. Jahresbilanz 2008 der Kulturredaktion / Steiermarkfalter / 2009 THE STRIGGLES – Expressionism - Noise Appeal Records Da war ich mal wieder positiv überrascht, als ich das Noise Appeal-Packerl in den CDPlayer legte. Feinster R.O.C.K., der mich noch am ehesten an Tomahawk erinnert. Eine weitere Gemeinsamkeit: auch hier haben wir es mit einer Supergroup zu tun, bestehend aus Ewig-Tausendsassa Robert Lepenik (u.a. Melville, Fetish 69), Gottfried Krienzer (u.a. Code Inconnu, Automassage), Martin Plass (Die Sekte, Pol Ton) und Slobodan Kajkut, der bei Georg Friedrich Haas und Clemens Gadenstaetter – sprich: feinsten zeitgenössischen Komponisten! - studiert hat. Sehr spannendes Ergebnis! Rokko / Rokko's Adventures No.4 / 2008 2008 scheint ein besonders guter Jahrgang für Rock’n’Roll made in Austria gewesen zu sein. Angesichts des Meilensteins „6“ von Bulbul, „The Orgy“ ihrer Freunde und Kollegen von Tumido und „a tempo! a tempo!“ von Valina stehen die Chancen gut, dass man sich Jahrzehnte später nach dem 08er-Rock aus Ö-Land alle Finger abschlecken wird. The Striggles legen nun ein Schäuferl nach und bringen den Ofen zum Glühen. Das Generationen-übergreifende Bandprojekt aus Graz macht Nägel mit Köpfen und greift dafür gleich zu Beginn zum Hammer: „Sorry“. Einige Zeit später brodeln von unten die sinistren „Endless waves“, noch bedrohlicher, weil minimalistischer wird’s im „Choral“. Prächtiger Boogie treibt „Free to be saved“ unaufhaltsam voran, „Each time you pop up“ wechselt unvermittelt ins psychedelische Fach, und die abschließende „Adoration“ verdient die Anbetung der Gläubigen. Dekoriert mit dem wunderbaren „Zippy the pinhead“-Comicstrip von Bill Griffith, verknüpft der Expressionismus von The Striggles den Intellekt mit diesem Gefühl dort in der Körpermitte. Serviert die Spezialität des Hauses, das wie gesagt 2008 neue Schärfe erlangte: Hirn mit Herz und zwei Eiern! felix / freistil / 2008 Schon das Coverartwort zeugt von eindeutiger Geschmackssicherheit des Grazer Quartetts, ziert es doch die legendäre siebziger Cartoonfigur "Zippy the Pinhead" (jenen, die damit nichts anfangen können, sei zippythepinhead.com empfohlen. Ambitioniert und doch bodenständig ist es geworden, das Debütalbum der STRIGGLES. Fast schon erdverbunden kommen die neun Songs auf "Expressionism" daher und zerstören gekonnt alle Erwartungshaltungen, die die überintellektuelle Indierock-Hörerschaft so an den Tag legt. Es ist ein teuflisch rhythmisches Noiserock-Gewitter, das über einen hinweg fegt, in Zaum gehalten vom großartigen Gesang von Martin Plass. Als musikalische Einflüsse nennt man CAN, SONIC YOUTH, CAPTAIN BEEFHEART und SHELLAC. Österreichische Legenden wie VALINA und BULBUL haben eindeutig Konkurrenz bekommen. Robert Buchmann / Ox-Fanzine / 2008 Was ist ein Striggle? Eine schaurig, schummrige Lärmwolke über dem dreckigen Boden der unaufgeräumten NoiserockerWG. Ein wohlriechender Hauch von Soundattacken im Schatten einer neuen artsyfartsy (sic!) Postrock/PostpunkMeute. Ein schwer identifizierbares, krautiges etwas, das sich anschmiegt und irgendwie seltsam angenehm ist wie ab und zu das T-Shirt vom Vortag. Ein Geheimnis, versteckt wie der heilige Kral bei Indiana Jones. Hinter dem Vorhang der Musikassoziationen quietscht, quäkt und grunzt es gehörig und hinter vorgehaltener Hand könnte man sagen:“...das ist ja, wie...“. Tut man aber nicht. Aus gutem Grund: und da geht´s wieder von vorne los: Ein Striggle ist eine etwas verwaschene, breiige Kreation. Ein Leben zwischen den Welten. Ein gut gemeintes Anecken. Irgendwie ein ausgegorenes, toll assoziatives Hirnding, für viele nicht durchschaubar. „Suzie“ und „mmh_Zzz“ z.B. sagen: Ein Striggle ist ein Striggle ist ein Striggle, und was für einer! Huck / Kapuzine / 2008 Der Striggles-Gründer und weit gereiste Musiker Robert Lepenik (Fetish 69, Melville) hat das "The" vor Striggles ganz bewusst gesetzt. "Es macht klar das wir einfach eine Rock-Band sind.", meinte Lepenik. Eine hoffnungslose Untertreibung. Das Quartett ist mehr als das "The" jemals sagen könnte. Sie sezieren Post-Hardcore am lebendigen Leibe und legen blutverschmierten Blues und Funk frei. So zornig wie Steve Albini, rythmisch und versiert wie NoMeansNo und denoch so diszipliniert wie die Post-RockÜberväter Slint. Sänger und Bassist Martin Plass war schon als Musical-Sänger tätig. Dort hat er seine Seele nicht verloren, in expressionistischer Manier schnalzt er sie einem vor die Füsse. Ein harsches, ein gutes Werk. Tiz Schaffer / Steiermark Falter / 2008 On the press fotograf the four guys in the band sit around a breakfast table of half eaten eggs, instant cacao and yesterday’s newspapers in their coats and act all as if the camera wasn’t there even though all four of them are looking straight into the lense. And despite all of these contradictions, I believe it is easy to talk to them for the length of a beer about common denominators from their musical socialisation, noise rock trivia and subculture tidbits, which positively includes a label that spells noise in the back in big letters or bands that Duane Dennison has been in or still is. Then they will strike the stage and burn the hall down, leave people scarred and smiling happily with the beer in their hands slowly turning stale as the light dims. Thankfully, the hype around bands with a “the” in front of their name has died down and so it is easy to call them to the fore and spell it out loud that “expressionism” is the musical equivalent of something fueled with gasoline that might blow up at any minute, still you like to tinker with it. And then it goes kaboom! Nothing for the kids, this is grown up noise rock. Thank you. The sound of The Striggles is reduced to the max, basic, explosive noise rock. Sometimes they try go into the mechanic animal routine of bass/drum/guitar synchronisation that Shellac (and AC/DC, just to be complete) are masters in. Then they do that kind of twisted, distorted freak blues abomination that made Jesus Lizard into the cult idols of testosterone noise blues. Then they go for freak award and skip the concept of structure in favor of something more obscure and roundabout. They stretch in so many directions at once with rolling bass lines and driving drums mixed with screeching and screaming guitars, it makes me think of a workbench stacked with the nicest implements and tools, from carbon power drills to circle saws. The things you could do with that? The damage you could inflict? The creativity that could be born from destruction? The volume of the machines and the power of the loudness of the noise – sometimes I think the amplifier in itself was the most important musical invention of the 20th century. Unfortunately, The Striggles sometimes shy away one step from the ultimate extremity that would make “expressionism” a truly outstanding album. Which is an unfair thing to say when actually in comparison to what is being released currently in Austria this is a wonderfully exciting album filled with gasoline drenched noise rock songs. Believe it or not, I have more than a handful of favorite albums that you may say the exact same thing about. And anyway, they make up their 97,5 % in extremism in versatility and originality. And by using Zippy as a cover model, which is another late Eighties cultural micro-distinction you might not even remember if you were interested in comics back then. As I hinted at, these four guys know exactly what they are doing. Because they are grown up, mature noise rockers with enough experience in a slew of different bands (amongst them Fetish 69, Melville and others), musical memories of their own and strange ones, as well as a feeling for how to fuse weirdness with volume. The album has the prfect factors to listen to it twice in a row, not only because it does what it has to do in somewhat below fourty minutes. Mostly because it is not boring. And because the last song on here “Adoration” is also one of the best ones. The scorchers and faster songs are up front and the end. The longer you listen to it, the more it becomes recitative and experimental. And then explosive again. Even if that means rhyming the following intro “Oh fuck / oh shit / Oh Suzy / Komm mit.” and then before breaking into more great noise rock delivering some more rhymes between drunken teenage fun and modern cultural commentary on the state of things to come. “Suzy is happy / she is young and pretty / Henry can get her a fuck / what a pity” – and I think that song is about a Meth addict turning his girlfriend into a skank whore. In more than one way the contradictions never end, but next to the illusion of control the illusion of solving contradictions is the biggest lie that modern people seem to live under. (The illusion that people won’t hear the singers accent is just a minor one indeed – and only disconcerting for the most picky people.) I don’t know where this is heading, but I sure like the ride. (07/2008) cracked netzine / 2008 In der schwierigen Disziplin der schlauen Härte auf Stromgitarrenbasis hat der österreichische Rock-Underground mit den aktuellen Alben von Bulbul („Bulbul 6“) und Valina („A Tempo! A Tempo!“) heuer bereits zwei international konkurrenzfähige Modelle hervorgebracht (der Falter berichtete). Jetzt gesellt sich ein drittes dazu: The Striggles kredenzen auf „Expressionism“ (Noise Appeal), ihrem Debüt, eine anregende Mischung aus dynamischem Haudrauf, gediegenem Rock Noir und – vor allem – Noiserock, der trotz zweier Gitarristen in der Band stark auf die Rhythmusabteilung konzentriert ist und entsprechend wuchtig und beweglich daherkommt. Im selben Moment diszipliniert und entfesselt, scheint den vier Grazern dabei ganz gerne auch der Schalk im Nacken zu sitzen, was gerade in der gestrengen Harte-Buben-Abteilung kein Fehler ist. Gerhard Stöger / Falter / 2008 Zippy the Pinhead ist Comic-Interessierten bestens bekannt. Der Glatzkopf mit Schleifchen am Kopf wurde Anfang der Siebziger vom amerikanischen Cartoonisten Bill Griffith ins Leben gerufen. Im Gegensatz zu Garfield wirklich etwas fur schlaue Erwachsene. Dieser Zippy jedenfalls ziert auch das Cover des Debütalbums der Striggles. Natürlich mit ausdrücklicher Genehmigung von Griffith. Eine ausdrückliche Empfehlung sei hiermit für "Expressionism" ausgesprochen. Das vom Grazer Robert Lepenik ins Leben gerufene Quartett denkt das Paradigma der Blues in Richtung Hardcore und zeigt zusätzlich, dass mit ein wenig Understatement Funk nicht nur ein Genre für Angeber ist. In Summe ein äußerst kraftvolles Werk, das diszipliniert und räudig zugleich ist. Und ähnlich wie Zippy - im Inneren des Covers - der Emotionen wie Zorn, Eifersucht oder Lust seinen ganz eigenen mimischen Ausdruck verleiht, weiß auch der ausgezeichnete Sänger und Bassist Martin Plass diese Expressionismen in die Sprache des Pop zu fassen. Megaphon / 2008 The Striggles sind ein neues Quartett rund um den umtriebigen Grazer Gitarristen Robert Lepenik, der sich hier seiner Vergangenheit bei der Beuschelreißertruppe Fetish 69 entsinnt, allerdings auch deren Entwicklung vom brachialen IndustrialNoiserock zur ungemütlich-TripHoppigen Elektronik mitdenkt. Zwischen heftigem, vor allem durch die wuchtige Rhythmusabteilung überzeugende Rockintensität und sountrackartigen Tracks, die bis zu neun Minuten dauern können, ist auf der aktuellen Demo-CD der Striggles jedenfalls einiges möglich; "hintersinnig, experimentell und gut" bietet sich als Kurzbeschreibung an. Falter / 2007 Have you heard (of) The Striggles yet? No? Then it is time to free yourself of the ear-wax of mainstream guitar music. This band doesn't fulfill any of your rock or indie expectations or whatever genre it may be. The music of The Striggles is more of a creative stream than a final product. There are a few constants though. The years of experience of the musicians for example. Or the musical influences that range from bands like Can, Sonic Youth and Captain Beefheart, to Snakefinger, Shellac and John Lee Hooker. Now who are these guys? There is Gottfried Krienzer on guitar who also plays in the noise-rock-electro band Code Inconnu whose second release “Spoil, Microbe” was frenetically celebrated as one of the best releases of 2006 in Wire magazine. Then there is Robert Lepenik, also on guitar, who many know for his great work as composer and musician in projects and bands like Melville or Fetish 69 and the Grazer art group tonto. Bassist and singer Martin Plass sang in musicals and also played in experimental projects like Pol-Ton, Die Sekte and Nectarius Soft. And last but not least there is Slobodan Kajkut on drums. A member of countless bands he also composes contemporary - and controversal - music (after having studied with Georg Friedrich Haas and Clemens Gadenstaetter). Sounds like an explosive mixture, doesn't it? It does. And it is one. The diversity of musical pasts and the sometimes even contradictory approaches create a new and surprising sound. No wonder they were the hottest topic among the audience of the Interpenetration Festival 2006 in Graz (where they premiered). The first demo recordings promise more hysteria and gossip for the time their first cd will be out. Dr. Nachtstrom / 2007 AUTOMASSAGE Wer sich an „We Should Get Rid Of Our Saxophone Player“ heranwagt, sei gewarnt: Von Beginn an watet man hier bis zum Bauchnabel durch wild durchwühlten Krachschlamm. Noisig kann ja an für sich eine schöne Sache sein, solange wabernde disharmonische Lärmorgien und Melodien sorgfältig aufeinander abgestimmt sind. Zu viele Hindernisse machen aus einem anregenden Spaziergang aber dann doch eher einen anstrengenden Hürdenlauf. Nein, das ist keine Snippet-CD, einzelne Tracks sind gegen Ende tatsächlich so kastriert, dass dies beim ersten Hördurchgang wie ein Vollabbruch wirkt. Was ist nur aus dem guten alten Endlosfeedbackausklang geworden? Ein Album voller brauchbarer, ungeschliffener Demoaufnahmen. Harte Kost für zarte Öhrchen. Vielleicht sollten sich AUTOMASSAGE doch besser einen Saxophonspieler zulegen. Höhöhö. Anke Kalau / ox fanzine / 2012 AUTOMASSAGE rockt auf We Should Get Rid Of Our Saxophone Player (Radio Student Ljubljana/God Bless This Mess Records) mit dem gewissen alpenländischen Etwas, das Noise Appeal getauft wurde. Mit Slobodan Kajkut an den Drums, zwei Bässen (Gottfried Krienzer & Ismajlovič) und zwei Synthesizern (Christoph Uhlmann & Rok Vrbančič) bündelt sich eine durch Code Inconnu, The Striggles und Neuf Meuf und die slovenische Hintertür geschürte Lust, auf undumme Weise direkt zu sein. Das (verhaltene) Guns N' Roses-Cover 'Get in the Ring' verrät, woher der Darmwind weht. 'Death in 7/4' verrät aber gleich dazu, dass ein krummer Takt sexier ist als ein flacher Arsch. Hirn ist jedenfalls kein Schimpfwort und zeigt sich in kalkuliertem Stop & Go und jeder Menge, zugegeben derben, Raffinessen. Gesungen wird auch, ziemlich hymnisch sogar, aber meist untergebuttert von den heftigen Klangräuschen und dem knöcheltiefen Lo-Fi-Mulm. Bei 'So ... Yes' kommt aber die Message gut rüber: Beschiss und Ausbeutung sind ein negativer Weg mit entsprechendem Gegenverkehr. Die knurrenden, taktschrammenden, dampframmenden Bässe pflügen durch das, was sie größtenteils selbst verursachen, wie zu Pflugscharen umgeschmiedete Waffen. Die toughen Synthies beackern nur die ausgefransten und verzerrten Enden des Klangspektrums. Kajkut drischt, klopft und hackt wie ein zuverlässiger Golem. 'Basgo' wird von Phantomgitarren zersägt, von Schreigesang getrieben und bis zur Ekstase geknüppelt. Zuletzt gibt es sogar ein 'Stille Nacht', aber wie werwolfbepelzt und als schwermetallisches Attentat, wenn nicht auf das Heilige, dann doch auf die Stille. rigobert dittmann / bad alchemy / 2012 Zwischen absurder Atonalität & leicht psychedelischer Melodiösität pendelt das Aufgehen der Projekte Code Inconnu, Neuf Meuf & The Striggles, die die neue neue bzw. aktuelle Besetzung von Automassage darstellen, deren minimalistisch produziertes Soundgebräu aus den Stilen Ambient, Electro & Noiserock faktisch verwirrt. “We Should Get Rid Of Our Saxophone Player” der österreichisch-slowenischen Koproduktion Automassage erblickte in den Formaten CD ((11 Tracks)Radio Student Ljubljana | God Bless This Mess Records), 12inch ((9 Tracks)Vinyl, Schnapsidee Records | Noise Appeal Records) und als kostenloser Download ( (4 Stücke), Birdsong) das Licht der Welt. Ähnlich chaotisch der Tonkunst verhalten sich auch die Inhalte von “We Should Get Rid Of Our Saxophone Player“, wo die Herren Ismajlovič (Bass), Kajkut (Schlagzeug), Krienzer (Bass), Uhlmann (Synthesizer) & Vrbančič (Synthesizer) über Natur, den Tod, Frauen usw. philosophieren. Heißt, sie ließen sich vom normalen “Wahnsinn” inspirieren, der für derbe Gefühlsschwankungen sorgen kann, welche Automassage in verstörende Musik transformierten. Musikalische Konfusion mit Konzept oder Lärmwände treffen Atmosphären beschreibt “We Should Get Rid Of Our Saxophone Player” des Fünfers eindrucksvoll, auf dem Ambient, Electro & Rock mit Punkanleihen miteinander verschmelzen. Gesang ertönt innerhalb der Stücke nur rudimentär bzw. zur Akzentuierung, der Hauptfokus liegt auf den äußerst intensiven Klängen, deren Strukturen wahllos und zugleich perfekt arrangiert anmuten, weshalb Stringenzfanatiker mit Automassage garantiert ihre Probleme haben. Insgesamt eine energiegeladene Symbiose (mit Verschnaufpausen und totalen Krackattacken), die die österreichisch-slowenische Mannschaft auf “We Should Get Rid Of Our Saxophone Player” auffährt, wovon alle Tracks durchweg zu gefallen wissen, aber besonders sei ‘Basgo‘ erwähnt, das feinsten Noiserock mit Ekstasefeeling beschert – Wahnsinn! Fazit: Individuen, welche die verquasten Arbeiten schätzen, kommen um die komplexen Automassage und ihren deftigen Langspieler “We Should Get Rid Of Our Saxophone Player” nicht umher, der ordentlich auf die Fresse gibt, aber auch stimmungsvoll umgarnt – meine absolute Empfehlung! PS: Wer lo-fi Produktionen nicht mag, sollte um Automassage einen großen Bogen machen, die in diesem Punkt ein Paradebeispiel sind. raf / kulturterrorismus / 2012 AUTOMASSAGE - we should get rid of our saxophone player (LP) Treffen sich fünf verdächtig Unübliche, mitunter bekannt aus Kombos wie The Striggles, Code Inconnu oder Neuf Meuf, und produzieren ein noisiges LoFi-Monster. Kein Witz. Großes Kino. Nicht Cineplexx. Bergman. Die Slowenien-Österreich-Connection hat mit billigen Effekten nichts am Hut, aber reichlich Zeit. Auch wenn die Musik mal richtig wildert: Die Jagd wirkt laid-back – und Gebietsgrenzen sind dem Quintett nicht mal ein Gähnen wert. Automassage. Aus Erfahrung gut. Nur echt mit 52 Szenen. Das neue Line-up verdirbt jedem Fakir den Spaß, trifft Nagel um Nagel auf den Kopf. Massive Synthiewände werden mit der Linken eingezogen, Beckengeschepper holt das Jausenbrot und trifft auf dem Rückweg eine sphärisch entrückte Gesangslinie, an eben jener Geschichtenkreuzung, wo gerade das Gefrickel abhebt, weil kurz darauf die Melvinsbombe platzen wird, um in fragile Rhythmik zu zersplittern, sudden PunchPunchPunch, was Sprachfetzen aus dem Rauschen treiben und den Bassgroll a.k.a. Knorpelmörser wecken wird. Lady Distortion (immer ohne Politur) nutzt die Gunst des Augenblicks und tut gar nichts. Bis ein Windstoß aus der Wüste zwei Zentner Stoner Rock übers Klangfeld treibt, die von gesäuselten Stimmen gemütlich wieder aus dem Areal geleitet werden. Diese Platte vermittelt ein Gefühl, das KifferInnen sich bloß einzureden haben. Eine Fülle von Welt, eine schöne Welt, irgendwie, stimmig, schief, unkomprimiert, sausouverän, so soll es sein. steroid/ freistil / 2012 Yes, Automassage has a weird name, and I have no idea where it came from. There’s probably some translation lost – the band members are Slovenian – and so it’s easier to forgive – OK, I’m just going to say it – the awful name. That and the fact that the band’s produced a highly interesting EP, easy to digest on repeat listens. I almost blew it because of that name – it took me a while to download it from 12rec, but once I realized their connection to ambient artist Neuf Meuf and fellow Slovenian rockers Slon, I decided to give it a whirl. And, title aside, “ambience” this is not. “Vortex Diva” sounds like Standards-era Tortoise, its 3/4 beat complementing a circling guitar pattern until overdrive kicks in and grooves it up a notch or eight. But then it’s quickly apparent why this record is so interesting: each track differs greatly from one to the next. “Alice” is slow and creepy compared to “Vortex Diva,” as the queasy guitar melody spins sloppily around the rhythm, accompanied toward the end of the track by controlled feedback, and a vocal treated to sound like a sample enhances the sense of vertigo. “Pfeffer” is a short banjo/fiddle interlude track, and we’re back to Tortoise territory on “Automassage” before EP centerpiece “Ert,” in which field recordings and horns, whether real or synthesized, build up layer upon layer. At the 2:30 mark, it all explodes like a post rock dynamic shift, but only takes 1:40 to finish (rather than, you know, the usual 10 or so minutes a post rock track takes to wind down). “There Is No Milk in the Clouds Anymore” is a solid rocker, a stylistic instrumental mix between Fugazi and Pattern Is Movement. “Črepinje” is a slow closer, but it bursts at the end with strange slide guitar and feedback. I cannot stress this enough: Ambience is weird enough yet accessible enough to check out. For anybody. So give it a shot, why don’tcha? criticalmassesmedia / Ryan "Critical" Masteller / 2010 AUTOMASSAGE - The Ambience Between Your Ears Is Noise Psychedelische Rauchzeichen wechseln mit Rhythmusattacken á la Le Singe Blanc, Spannung mit Erleichterung, Autounfall mit Massagesalon. Besetzungstechnische Überschneidungen mit u.a. Code Inconnu und The Striggles tragen ihr übriges zum Erscheinungsbild bei. Ich geh kurz weg, hatte vor vier Tagen eine Fischvergiftung und muss schon wieder aufs Scheißhaus, hört euch das aber an! Rokko / Rokko's Adventures No.4 / 2008 Der Wetterfrosch meldet: schwerste WahWah-Gewitter über Niederösterreich. Automassage verneigen sich mit ihrer zonrig-kontrollierten Anti-Machismo-Gewalt vor Shellac und all den Math-Rock-Legionen der letzten Jahre. The Noise Between Your Ears Is Not Ambience, definitiv nicht. Sehr prima! Zipo / www.aufabwegen.de / 2008 The encounter with this innovatively constructed project seems - given the clone flooded periphery of the slovenian music scene - like an encounter of the third kind. The music of Automassage sounds astonishingly modern and up to date, brave and connected to the actual moves of the global scene, that is almost drowned in electroacoustic "Indietronic"-projects, while tries like this are stuck in embryonic strates in Slovenia. Radio Student Ljubljana / 2006 CODE INCONNU Code Inconnu s/t LP Oh Graz, du schöne Stadt am Abgrund mit den vielen zwiellichten Bars. Code Inconnu wühlen sich durch die Kanalisation dieser Stadt, die einmal im Jahr zur Hipstermetropole wird. Dann sind Code Inconnu aber immer auf Tour, wetten! Recollected, der Einstieg in das selbstbetitlete Album beginnt mit whiny Vocvals und vertrackten Off-Beat-Rhythmen. Radiohead sollte man meinen, doch dann geht da irgendwie der Körper-Streß um. Man taumelt weiter in eine Aggro-Fuzz-Hagel namens Oblique, nein “Placebo” steht hier nicht auf der Tür. Aber am Sattel klebt Blut. Es mag vom Basissten kommen, der in Fly My To The Moon ordentlich rumstochern muss. Echtes Krawallmonster mit Hämatomen. Erinnert an Frühneunziger Post-PostIndustrialmetal. Oh du schönes Österreich! Zipo / auf abwegen / 2012 Code Inconnu NOISE 21 LP (2010) The third full-length release from this Austrian band, and it's an angsty yet invigorating set of angular post-punk songs, made with a guitar-bassdrum- synth and voice set up. These five young men from Graz have a distinctive line in discordant notes, semi-noisy synth passages, shouty vocals, and a spartan approach to building up their songs, often led by the bass and drums. In this they can come across with a very "John Peel show in the 1980s" vibe, an amalgam of elements from e.g. The Cure, Gang Of Four, Birthday Party and Pere Ubu. The lyrical content on these eight spiky songs is pretty oblique, even when sung in English, but there's no doubt that singer Hannes Schauer is in full control of his ideas, packing dense lyrical content into short lines and yapping them out in sharp vocal barks. 'Dub An Ordinary Woman' is the only song I can make any sense of, and it seems to be an erotic disaster of the worst kind; the whole apartment is falling apart as bodies, clothes and other things spin out of control. I like the clean skeletal sound of this band, and the very dynamic musical performances. Not a single song goes by that isn't interrupted with a neurotic detour into abstract noise, or has its flow broken up by non-steady antirock rhythms. The only thing that may wear you down is the insistent tone of the singer, which adds a touch of monotony to the overall sound, and you feel like he's almost lecturing us with his vaguely snide, aloof voice. I wonder if he aligns himself with Michael Haneke, who made a film called Code Inconnu; Haneke is also known for his very sardonic critiques of modern society, and I sense the same sort of critical intelligence and disenchantment with humanity with this band. That aside, this is a very credible and strong LP. The cover art is unfathomable; a disappearing dog in a park next to some fallen logs. ED PINSENT / the sound projector / 2012 CODE INCONNU – S/T (Chmafu Nocords/Noise Appeal) Mit dem selbstbetitelten Drittling hat sich das heute als Fivepiece agierende österreichische Bandgefüge endgültig in die Undefinierbarkeit bugsiert. Zwar wird mit Begriffen wie Noiserock, Trip Hop, Krautrock, Wave, Punk und sonst was um sich geworfen, doch nichts, aber auch gar nichts kann auch nur ansatzweise wiedergeben, was auf vorliegendem Achtsöngler geschieht. Höllisch intensiv, in allen Konsequenzen freigeistig, loten Code Inconnu mit ihren verschrobenen Kompositionen die Grenzen des Machbaren aus – und somit die Aufnahmekapazität des Hörers. Ätherisch, hypnotisch, depressiv und doch befreiend, auf sämtliche Standards exkremierend und doch heimelig – die Band widerspricht sich permanent selbst und kultiviert dies. Ihre Musik wirkt wie ein Höllentrip, der abhängig macht. So muss sich die Sucht nach Schmerzen anfühlen. Eine Sucht, die einen permanent taumeln lässt. So wie auch die zahlreichen leiernden, portamento-artigen Tonverschiebungen taumeln – als drehe jemand ganz langsam an einem Rädchen. Am großen Bruder, dem Rad drehe ich. Schlüpferwechsel. Chris P. / noisy neighbours / 2010 Wie viele andere Musiker mögen es Code Inconnu nicht, in Schubladen gesteckt zu werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Musikern hört man das ihrer Musik auch an. An der Grazer Band Code Inconnu lässt sich die Widersprüchlichkeit der Mechanismen im Kulturbetrieb gut demonstrieren. Eines ihrer früheren Alben wurde im britischen „Wire", dem weltweit so ziemlich besten Musikmagazin, ausnehmend positiv rezensiert, in ihrer Heimatstadt ist es für das Avantgarde-Rock-Quintett dennoch bis heute nicht einfach, für einen Auftritt engagiert zu werden. Hier bekamen sie auch schon einmal von Veranstaltern zu hören, ihre Musik sei einfach „zu anstrengend". Man sieht: Musik, die im renommiertesten Feuilleton bejubelt wird, hat nur deswegen am freien Markt noch lange keine besseren Chancen, ja, wird oft marginalisiert. Mit ihrem dritten Album, das im Gegensatz zu seinen Vorgängern „Abgesang" und „Spoil, microbe" keinen Titel trägt, nehmen Code Inconnu einen erneuten Anlauf, um als eine der besten Avant-Rockmusiken von Österreich und Umgebung wahrgenommen zu werden. Die Band ist mittlerweile auf ein Quintett angewachsen. Zu den Gründungsmitgliedern Gottfried Krienzer (Gitarre), Christoph Uhlmann (Synthesizer) und Markus „Maex" Sworcik (Schlagzeug) sind im Lauf der Jahre der Bassist Reas und der Sänger Hannes Schauer dazugewachsen. Vor allem der jüngste Neuzugang, Hannes Schauer, war gar nicht so leicht zu integrieren, hat man doch über Jahre hinweg als reine Instrumentalband gut funktioniert. „Da Platz zu schaffen für einen Sänger war ein längerer Prozess", erzählt Schlagzeuger Sworcik. Die gewiss nicht geringen ästhetischen Veränderungen, die der Bandsound immer wieder durchlief, waren oft dem Gestaltungswillen von Gottfried Krienzer geschuldet. „Er übernimmt gern das Ruder, um uns woanders hinzusteuern", erklärt Sworcik. Letztlich ist Schauer aber eher zufällig zu Code Inconnu gestoßen. Ausschlaggebend war unter anderem, dass er ganz in der Nähe der alten Bandmitglieder gewohnt hat. Im kleinen Musikbiotop von Graz findet man sich fast zwangläufig, irgendwann. Auch der Bandname ist eher zufällig entstanden. Man sei damals in der gemeinsamen Küche herumgesessen (das Trio lebte gemeinsam in einer WG) und habe darüber diskutiert. Der Haneke-Film „Code Inconnu" lief damals gerade im Kino, und ein französischer Bandname ist den Gründungsmitgliedern rein vom Klang her sympathisch gewesen. Im Gegensatz zu manchem Detail der Bandgeschichte ist die Musik von Code Inconnu sicher nicht auf Zufall aufgebaut. Hier scheint man eher die ganze Vielfalt der Möglichkeiten von Rockmusik bzw. ihre Grenzen auszuloten. Sworcik: „Der Sound reichte schon ziemlich am Anfang vom Garagenpunk bis zum filigranen Gegenteil". Erst irgendwo zwischen Postrock und avantgardistischer Elektronik mäandernd, ist man mittlerweile - mit Sänger - bei einer Rockmusik angelangt, die aus der Negation, respektive einer Auflösung ihrer Konventionen besteht. Hier werden jene Elemente dekonstruiert, die Rockmusik im Lauf der Jahrzehnte zu einem oft unerträglichen Genre werden ließen (der hässliche Rockismus mit seiner formalen Dumpfheit, mit seiner selbstgewissen, „authentischen" Attitüde, mit seiner Schein-Expression, die sich in fragwürdigen Praktiken wie dem berüchtigten „geröhrten" Gesang oder dem Soli-Genudel ausdrückt). „Der Regelbruch ist schon einer unsere Lieblingspraktiken", nennt es Sworcik. Auch zur Musik fanden die Bandmitglieder durchwegs auf unterschiedliche Weise. Bei Hannes Schauer führte der Weg über seine Faszination an David Bowie: „Die hat etwas in mir ausgelöst, dass ich mich näher mit Musik auseinandersetzen wollte." Bei Maex Sworcik ging der Weg ganz einfach über sein Instrument: „Ich wusste, dass ich mit dem Ding einfach möglichst gute Musik machen wollte." Dass es Code Inconnu mit dieser „anstrengenden" Musik schwerer haben als ausgetrampelte Pfade beschreitende Indie-Bands, ist klar. „Unsere Musik fordert den Hörer", meint Christoph Uhlmann, „eigentlich ist Musik ja sehr einfach zu konsumieren, man muss ja gar nichts dafür tun. Bei uns liegt das halt ein bisschen anders. Es ist eine Aufforderung zu Aufmerksamkeit". Martin Gasser / KSG ARTfaces / 2010 Grazer Schwerstarbeiter bauen am kürzesten Weg zwischen Wave und Industrial. Das Grazer Trio um den Gitarristen Gottfried Krienzer ist zum Quintett angewachsen und gönnt sich neuerdings auch einen Sänger. Nicht ganz zufällig trägt das aktuelle Album den Namen der Band. Der unbekannte Code hat sein Format gefunden beziehungsweise hat es sich die Band in intensiven Diskussionen erstritten (wenn man den Erzählungen glauben schenkt). Ausgehend von einer düsteren Ästhetik der Marke Bauhaus spannen Code Inconnu ohne Umwege und Schlenker einen Bogen zu sperrigem Noise und Industrial. Sämtliche Brüche, Ecken und Kanten sind wohl gesetzt und man merkt, dass dahinter Schwerstarbeit steckt. Werner Reiter / the gap / 2010 CODE INCONNU - CODE INCONNU I suppose it is no coincidence that this Austrian band carries the same name as one of the films of Austrian director Michael Haneke. Code Inconnu is Markus Sworcik (drums), Gottfried Krienzer (guitar) and Christoph Uhlmann (synth). As a trio they started in 2001, with Graz as their base. For their newest and third release they are joined by Reas Klockl (bass) and Hannes Schauer (vocals). So I deduce they changed direction considerably for their new record. They compiled an album of composed song structures that have strong roots in 80s new wave. Sometimes I had to think of how Allen Ravenstine added electronics to the songs of Pere Ubu, although Code Inconnu is a totally different band. Their music often sounds like a very thick soup. All sound ingredients together produce something very dense and unable to look through. A massive wall of sounds and noise, especially because of the use of heavy electronic tapestries. This is noise rock par excellence and done very convincingly. It works well for me in tracks like 'Recollected'. In quieter tracks like the first part of 'Point' the music looses my interest. In their mixing of vocals and electronics the most interesting things happen, like in 'Dub an ordinary woman' that opens with great guitar work by Krienzer. But reviewing CDs of rock music I always have the feeling that nothing changes in rock music. Essentially it are always the same basic ingredients. Also in the case of Code Inconnu I come to this conclusion. Although they are able to put their own stamp in a very dynamic and fresh way. They spread out much energy and power as we expect from rock music, and that makes them appealing. But for me this does not compensate the fact that it is in the end rock as we know it so well. I wished they put more "inconnu codes" into their music. With the closing track "Young Canadians" they lost all my credit. It is full of the usual pop pathos that just horrifies me. The vinyl version of this record is released by Noise Appeal Records. As a CDR it is realized by Chmafu Nocords. DM / vital weekly / 2010 CODE INCONNU Code Inconnu (Chmafu Nocords, CD-R / Noise Appeal, 12“): Ein Projekt aus Graz, dessen Gitarre-Drums-Synthie-Grundstock aus Gottfried Krienzer, Markus Sworcik und Christoph Uhlmann sich für ihr drittes Update erweitert hat mit Reas am Bass und Gesang von Hannes Schauer, der auch für die Lyrics zuständig ist. Seine dunkle Stimme, oft mit einer Art Sprechgesangentschiedenheit, beißt sich nicht schlecht durch gegen die anbrandenden Gitarren- und Synthienoisewogen, das Knurren und Pochen einer toughen Band, die die School of Bulbul nicht geschwänzt hat, aber auch internationale Vergleiche nicht zu scheuen bräuchte. Bei ‚Fly Me To The Moon‘ mit seinen markanten Stakkatos und dem Kontrast von unheimlichen und pathetisch lunaren Momenten scheint Schauer russisch zu singen. Schon vor dem knurrigen ‚When I‘m Starting Too Slow‘ ist schwer vorstellbar, wie diese Musik, dieses Gitarrensperrfeuer, bisher ohne Bass auskommen konnte. Point‘ gibt sich anfangs stoisch, eskaliert aber dann aber ebenso triebtäterhaft ins Intensive wie alle Code Inconnu-Songs. ‚Young Canadians‘ brodelt zum Schluss mit Splatterbass wie ein Blutsee und Schauer stemmt, breitbeinig auf ein schimmernd sich erhebendes Gitarren-UFO plaziert, eine You-and-Me-Hymne auf Großpathos-Gipfel. Mit ‚Küss die Hand‘ an jene, die am liebsten den Großglockner kappen würden, weil der so unverschämt nach oben strebt. Rigobert Dittmann / Bad Alchemy #66 / 2010 Mehr Fluch als Segen, wenn einen das Szeneformat "Wiremagazine" zu österreichs Tortoise ausruft. Wie in die badeseegrossen Fussstapfen steigen? Erst mal Ruhe bewahren und um Verstärkung ansuchen. Seit ihrem in der Indie-Presse abgefeierten 2005er Release "Spoil, Microbe" sind die Grazer Code Inconnu zum fünfköpfigen Monster angewachsen. Und das steht dem im Magen liegenden Gesamtsound enorm gut zu Gesicht. Der geschätzte Herr Newton würde sich im Grabe umdrehen. Mit seiner hochkomplexen Rhytmik überwindet der Code gekonnt die Gesetze der Schwerkraft und hebt ab. Code Inconnu katapultieren die wackeren Zuhörer in einen Klangorbit zwischen grimmigen Noise-Attacken, blubbernden Electronics uns spastischen Kreissägegitarren. Hand aufs Herz! Solch eine Arty-Farty-Mischung ist ja schon bei gefühlten 200 Bands gewaltig in die Hose gegangen. Ganz anders bei den Grazern. Code Inconnu nehmen dich an der Patschehand und führen schwerelos durch die tiefen Weiten ihres Universums. Die Jungs vergessen in ihrer ganzen Vertracktheit nie den Song und finden immer wieder den catchy Groove, der dich aus dem Bürosessel reisst. Ein sperriger Brocken extremer Musik, der sich nahtlos in die Ruhmesstirnreihe der letzten Releases auf dem Noise Appeal Rennstall (Sex Jams, Striggles, Reflector) einfügt. kapuzine /2010 CODE INCONNU – s/t Take a big sip of the Butthole Surfers’ weirdness. Take another big shovel of focus and concentration. Take a whiff of mid-eighties Indierock vocals. Take a well-leveled ounce of half structuralism and half deconstructivism and mix. Add bass distortion and loads of amplification. Stand with both legs rooted firmly to the ground. Turn On and shine down with a penchant for excess and a will to weirdness as a mean to an end. Watch it fall down and build itself up again and again. Wait for it to boil without any help or energy infusion from the outside. Burn down the house. Repeat. After half a dozen great noise rock albums from Austria last year (Striggles, Reflector, Men Killing Men, Delilah, Bug, come to mind – seems that any place outside of Vienna is good for great noiserok in this country, in the capital it is more songwriters and pop sensibility. Make of that what you will.) this year starts off great with another one: the self titled third album by Code Inconnu. To release it as a twelve inch album via noise appeal and as a cd-r via chmafu records is a statement in itself, about something. More about choices than the state of the music business, because what kind of business are we talking about here? Probably mostly about that you can never be sure what awaits you with this band. Constantly re-configuring itself both in personnel and musical vision, they are now a five piece with fixed singer, but that does not make them a rock-band in the traditional sense. They are heavy but not hard, they are weird but not chaotic, they are unique but not introvert, they play loud but never bold. There is a major feeling of fluxus in the songs, or rather in the missing structures that make up the songs, and it seems – to do some retro-philosophizing – that they are more about what is not in the noiserock they play, but what is in there. Sounds complicated, but isn’t. Not to listen to, anyway, if you open your ears and mind and try not to think about it too much. Why the heck The Wire found a comparison to Tortoise within Code Inconnu is way beyond me. From the pounding bass, the singing and the weirdness this is nowhere close to anything I remember about Tortoise. Well, who am I to complain about comparisons, when half the time people don’t understand mine, and after a while I even forget how I came upon some of them. And then this whole thing about the Wire (yes, bible and so forth…) and what they write about a band, is it really that important? Probably yes, because in this time of internet-blogs and social media word of mouth all you get is affirmative mentions. Out there are a gazillion blogs telling you how great something is, and that covers everything, but what is missing is a blog telling what is shitty. It ain’t me either, because of two simple reasons: first, my time is too precious to be spending energy on something that is awfully bad or even mediocre. And second, the new album by “Code Inconnu” is really great. It even is probably a stroke of genius in some ways, but as usual, this kind of final judgement is left all to you. Georg Cracked / cracked netzine /2010 CODE INCONNU - o.t. (LP/CD-R) Ich bin nicht der Erste, der darauf hinweist, dass Graz bzw. die Steiermark langsam zu einem Zentrum für avancierte Rockmusik wird. Erst im letzten freiStil waren Hymnen auf die Striggles und Reflector zu singen, Bands wie Killed by 9 Volt Batteries und Fragments of an Empire sollten ebenso nicht unerwähnt bleiben. Und jetzt gleich noch einmal ein Doppelpack Rock made beziehungsweise damaged in Graz. Dass bei Code Inconnu nun gesungen wird, macht die hier betriebene Rock-Dekonstruktion nur noch ohrenfälliger. Der beschädigte Postrockismus der mittlerweile zum Quintett angewachsenen Formation ist zwar von den wohl obligatorischen Noise-Einsprengseln durchsetzt, wirkt insgesamt jedoch zugänglicher als die früheren Tonträger. Auch wenn hinsichtlich des unbetitelten Albums gern an sich richtige Parallelen zu den finsteren, wavigen Sounds früherer Dekaden gezogen werden (eine Ahnengalerie von Suicide bis Jesus and the Mary Chain anzunehmen, ist nicht verkehrt), ist die Musik vielleicht noch besser durch den Umstand charakterisiert, dass sich Code Inconnu stilistischen und historischen Zuordnungen hinreichend geschickt entziehen. Da mag der Sänger noch so düster raunen und sprechsingen, da mögen die Instrumente noch so quängeln, dröhnen und knüppeln, das ist eine Rockmusik, die nicht mehr aus fester Substanz gebaut ist. Lassen Sie sich vom Sound nicht täuschen, das ist keine aus Stein gebaute Hand- und Wertarbeit, das ist ein Fluidum. Das postmodernistische Fließen führt zum Glück nicht in Niederungen, gegen Ende zelebriert das Quintett so etwas wie Noise-Glam, so gefährlich nah kommt man dumpfen Rockismus jedoch sonst nicht. bertl / freistil / 2010 Code: bekannt Code Inconnu lässt den New Wave der frühen Achtziger in neuem Gewand auferstehen. Den Titel eines Filmes von Michael Haneke als Bandname zu tragen, ist sicher nichts Ehrenrühriges. Während sich der österreichische Regisseur für „Das weiße Band“ eben einen Golden Globe abgeholt hat, muss man für „Code: unbekannt“ – im Originaltitel „Code inconnu: Récit incomplet de divers voyages“ – allerdings einige Jahre zurückblicken. Im Jahr 2000 erschienen, fand ihn damals die Band und vor allem Gitarrist Gottfried Krienzer ausgezeichnet. Er fügt aber hinzu: „Über die Wahl des Bandnamens kann man streiten, er ist vielleicht nicht ganz glücklich. Es war allerdings ein schnell gefasster Entschluss.“ Es ist auch nicht nötig, übereifrig Parallelen zwischen Haneke und der Ende der Neunziger damals noch unter anderem Namen gegründeten Band zu suchen. Allerdings sind die im Film thematisierten Schwierigkeiten der Kommunikation auch für Krienzer – er ist hauptberuflich Gitarrenlehrer – relevant: „Ich habe es sehr interessant gefunden, dass man Kommunikationsmethoden hat, die nicht wirklich kompatibel sind. Ständig gibt es Missverständnisse, ohne böse Absicht. Wir haben das auch für unsere Musik so gesehen. In unserem Verständnis hat sie eine eindeutige Richtung, aber man kann nie damit rechnen, dass sie so ankommt.“ Die Chancen stehen gut, dass das neue, selbstbetitelte Album „Code Inconnu“ beim Hörer nur für das nötige Mindestmaß an Irritation sorgt. Denn im Vergleich zu den beiden Vorgängeralben – „Abgesang“ (2002), sperriger Instrumentalrock, und „spoil, microbe“ (2005), eine sehr artifizielle ElektronikRock-Synthese – ist das neue Werk geradezu Pop, die Codes sind da durchaus bekannt. Es kommt nicht von ungefähr, dass der neue Wurf – wie eigentlich bei Debütalben üblich – selbstbetitelt ist. Man muss zwar nicht unbedingt von einem Neubeginn sprechen, allerdings hat sich einiges verändert. Code Inconnu sind das erste Mal mit Sänger unterwegs. Und während das letzte Album „spoil, microbe“ aus den im Alleingang eingespielten Beiträgen der einzelnen Bandmitglieder zusammengebastelt wurde, betont Krienzer, dass die Sache nun „so richtig nach Band klingt“. Allerdings. Der elektronische Anteil wurde deutlich reduziert, die Nummern erinnern an den New Wave der späten Siebziger und frühen Achtziger, an Songs, wie sie Bauhaus oder Joy Division spielten. Nur setzen sie Code Inconnu im dekonstruktivistischen Stile des Post-Rocks um, und die ungehemmten Noise-Rock-Einschübe – da befinden sie sich in der Nähe der Achtzigerjahre-Noise-Heroen Big Black – verleihen ihnen ein ungleich gefährlicheres Antlitz. Begonnen haben Code Inconnu als Trio, mittlerweile sind sie zum Quintett angewachsen. Die Liebe der Kerntruppe Gottfried Krienzer (git), Markus Sworcik (dr) und Christoph Uhlmann(synth) zu experimenteller Musik erwuchs im Umfeld des ehemaligen Grazer Labels tonto, aus dieser Ecke stammt auch der später mit an Bord geholte Bassist Andreas Klöckl (Reas). Krienzer ist derzeit auch Gitarrist des Grazer Quartetts The Striggles, Markus Sworcik der Schlagzeuger von Hella Comet, deren Debüt auf Pumpkin Records für Februar angekündigt ist. Für die Achtziger-Nähe des nun vorliegenden letzten Streichs von Code Inconnu war Sänger Hannes Schauer – der eine Zeit lang in London gelebt hat – mit seiner musikalischen Vorliebe für eben New Wave, so Krienzer, nicht unbedeutend. Und als ehemalige Instrumentalband war so einiges neu zu überlegen:„Man muss auf den Sänger ganz spezielle Rücksichten nehmen. Früher haben wir schnell mal alles zugebuttert.“ Zwei Jahre hat das Quintett an „Code Inconnu“ gearbeitet. Nicht nur weil sie mit viel Liebe am Detail zur Sache gehen, sondern weil sie auch Weltmeister im Verwerfen, Diskutieren und Streiten sind. Auch wenn sie aufgrund von „spoil, microbe“ den Achtungserfolg erringen konnten, vom britischen Magazin The Wire gelobt zu werden, sie haben sich dennoch neu erfunden. Wie viel in den letzten zwei Jahren auch gestritten worden sein mag, jene Dissonanzen, die man auf dem neuen Album hört, die sind Absicht. Auch Diskutieren und Verwerfen haben sich wohl bezahlt gemacht, das neue Werk ist ihnen prächtig gelungen. Nur ein Sender-Empfänger-Problem dürfte wohl wiederum auftauchen. Als Cover dient ein Foto des Holländers Harm van den Dorpel, das der Künstler für die Band zur Verwendung freigegeben hat. Dass sich der Betrachter der verschwommenen, kaum erkenntlichen Ziege so wie Krienzer an das Cover des Beach Boys-Albums „Pet Sounds“ erinnert fühlt, diese Rechnung dürfte wohl kaum aufgehen. tiz schaffer / falter / 2010 Code Inconnu im Rhiz Gleich zweimal ist die Grazer Band Code Inconnu kommende Woche auf heimischen Bühnen zu hören, wo man sich wohl schon mal einen ersten Eindruck vom noch im Jänner auf NoiseAppeal Records erscheinenden Album machen kann. Am 26. Jänner gastiert das Quintett im Wiener Rhiz und zwei Tage darauf, am 28. Jänner im Grazer Forum Stadtpark. Seit jeher entziehen sich Code Inconnu gekonnt jeglichen Kategorisierungsversuchen. Für die einen klingen sie nach Postrock mit Elektronik, für die anderen nach schrägem Pop und abermals für andere schließlich wieder nach jazzigem Experimentalrock. Wie auch immer man das, was diese Band hervor bringt, aber auch bezeichnen mag, fest steht, dass es keinerlei festgefahrenen Strukturen, Netz oder doppelten Boden gibt. Nichts ist sicher, alles bleibt ständig in Bewegung. Zwischen keyboardgenerierten, großzügig bemessenen Ambientflächen und konzentriert simpel gehaltenen Schlagzeug-Beats feuern Code Inconnu eine Reihe von herrlich noisigen Gitarrenbreitseiten ab, dass es nur so kracht im Gebälk. Überhaupt sind die LiveQualitäten dieser Band mittlerweile bekannt dafür, auf die bereits mehr als ordentlichen Studiowerke noch mal gewaltig eins draufsetzen zu können. Man darf also gespannt sein, ob solcherart Bravourstücke einmal mehr, sowohl mit dem neuen Album als auch live, gelingen werden. Ein abwechslungsreicher musikalischer Abend ist jedenfalls schon mal garantiert. mm / mica /2010 Archaisches Wühlen Maru Fufunjiru, für gewöhnlich Programmgestalter der Konzertreihe „Sonntags Abstrakt“, lud diesmal im Namen seines privaten Labels „chmafu nocords“ in die Grazer Postgarage. Die US-Experimental-Legenden Neptune und die Grazer code inconnu sorgten für einen der kraftvollsten Konzertabende des Jahres. Zerklüftete Abläufe, erlesene Gitarrenriffs und ein aus dem Metal kommender Sänger, der kaum ein Augenzwinkern für sein zahlreiches Publikum bereit hält: code inconnu formten ein düsteres Gesamtkunstwerk und sind zur Stunde wohl der beste heimische Act, bestenes aufgehoben im Vorfeld des bereits seit 1992 umtriebigen US-Trios Neptune, das in Sachen Struktur-Zertrümmerung noch eins drauflegte. Selbstgebastelte Gitarren, analoge Mixer, ein altes Festnetztelefon und ein irrwitzig schnelles Schlagzeug komponierten aus den unmöglichsten Elementen wahre Underground-Schlager, mystisch und knatternd. Es war ein archaisches Wühlen im Unkonventionellen, das einigermaßen euphorisch beklatscht wurde. Matthias Wagner/Kronen Zeitung/26.3.2009 Rarely you meet drum'n'bass-influenced music that's also very rich in dissonant intensity, therefore generating peculiar overtones all around the place; this is exactly what happens in this album, which I like much more - you guess it - when listened from the speakers. Code Inconnu's line up consists of Gottfried Krienzer (guitar, sampling) Christoph Uhlmann (synth, sampling) Markus Sworcik (drums, sampling) and Andreas Klöckl (bass); the quartet raises a mass of deranged resonances and unexpected colours, thanks to very individual voices that, while interacting in the overall context, are each one the reason for slight deviations from the norm, which results in angular fragments, chiming shifting chords and throbbing organisms of low frequencies that seem to come from the outside, so eccentrical is their placement in the mix. Try this CD at medium volume in a silent environment and be rewarded by a product which won't have you howling for pleasure but whose mechanisms approach perfection. Massimo Ricci / Touching Extremes / 2006 Austrian group Code Inconnu operate on the cusp of post-rock and electronica, favouring the latter on Spoil, Microbe, a hall of mirrors in which the instrumentalists and their sampled and treated doppelgangers do battle. Occasionally the complexity of the music, with its odd meters and shifting harmonies, leads to a suffocating density. The best moments here see them picking up the technological gauntlet thrown down by Tortoise's "Djed", something most post-rockers haven't thought even to try. "Sleepless Music" is one of the best things I've heard this year. Guitars billow like slowly advancing clouds of mustard gas over a slippery, cut-up 9/4 beat, before subsiding into a passage of beutiful eerie arpeggios, then erupting into a free noise coda complete with digital groans and splutters. In fact noise codas seem to be a speciality. "Fu" climaxes with a monstrous rising guitar figure strafed by Hecker-like squawks and squeals, and the final section of the superb "Seeds" lapses into a moody landscape of dark electronic harmonies and percussive blips and thuds. Spoil, Microbe is a bit too cluttered, as if the group are trying to cram all their tricks into each track, but that's an understandable lapse, when the tricks are as good as these. Code Inconnu just need to let it all breathe a little, and they could be world beaters. Keith Moliné / The Wire / 2006 The minimalistic cover of this album is already promising. Ichno Studios did the artwork, which suits the music well.Code Inconnu is a four-piece with a relatively standard line-up (guitar, synth, drums, bass), nevertheless presenting an original concept far from mainstream. They combine the traditional intrumental song structure with an experimental touch. A band that fitts the German electronic pop tradition rather well, Can, Neu and Komeit or Laub (without vocals) can be considered fellow bands, all with their own style. The music breaths some kind of mystery, but also a calmness and melodic professionality. As if these musicians have played together for many years, including performing many live gigs. An excellent album with a high and constant level. Paul Bijlsma / Phosphor Magazine / 2006 Bereit für starke Töne junger Grazer Burschen? Dann gehen Sie dem "unbekannten Begriff" auf den Grund, sperren Sie die Ohrwascheln auf und lassen sie sich von den jugendlichen Krienzer, Uhlmann & Sworcik durchputzen. Als einziger Routinier stärkt Andreas Klöckl aka Reas, seit Fleischpost-Tagen ein Fixstern am ExperimentalrockHimmel, diesem homogenen Juniorenteam den Rücken. Nicht selten beginnt die akustische Reise mit einem Knistern, einem Rascheln. Rasch gehts dann zur Sache. Vorwärts, aber mit Querverbindungen. Querpässe öffnen die Räume, wie wir Fußballerinnen wissen. Und zwischen den Assoziationen, die von diversen kühnen Sounds angestachelt bzw. unangestrengt angestrengt werden, wird man an die besseren Tage von Postrock erinnert. Als Kollektive wie Tortoise noch etwas zu sagen hatten und das auch auszudrücken vermochten. Gutes Zeichen: Man möchte diese krude Mischung aus Sampling und haptischen Instrumenten, diesen Mix aus Ambient und Groove, Experiment und Noise immer und immer wieder hören. Womöglich am besten live. Also: Veranstalter, veranstaltet! Andreas Fellinger / Freistil / 2006 Wie Mikroben schaben sich Code Inconnu gekonnt durch die Poren elektronischer Häute und hinterlassen wunderschön-instrumentale Spuren von klarem und reduziertem Gitarrenhandwerk, das sich artifiziell eingeschweißt nervös windet. Post Rock für Art-Jazz-Freunde, oder Jazz für Experimentalrock-Freunde. Arbeit am Detail, die Freude macht. Tiz Schaffer / Megaphon / 2006 .....treibend-wuchtiger Instrumental- Rock, mit wunderbaren Passagen; düstere THIS HEAT treffen auf AIDAN BAKERDrones.... DRONE RECORDS / 2005 ruhig-melancholischen Das auf Tonto veröffentlichende Quartett CODE INCONNU (Gottfried Krienzer - gitarre, Christoph Uhlmann - synth, Markus Sworcik - drums, Andres Klöckl - bass) ist im Moment einer der interessantesten Acts der experimentellen steirischen Musikszene. Vor allem live manövrieren Code Inconnu derart gekonnt zwischen den Feldern Groove, Experiment und der puren Arbeit am Material Sound, dass es keineswegs schwer fiele, große Namen zu nennen, um das, was die vier Grazer da machen, zu charakterisieren. Am ehesten kann man sich mit dem Etikett Post Rock behelfen, vor allem auch deshalb, weil es so herrlich weit und offen ist. Noise, der sich nicht vor Pop scheut. Jazz, der gerade, umbarmherzig und rau sein kann (und will). Ambient, der dich abwechselnd wünschen lässt, in diesem Film zu bleiben und doch auszusteigen. Musik, bei der man ahnt, dass es da wirklich viel zu sagen gibt, auch wenn man dazu nicht singen muss. harald wiltsche / SKUG / 2004 Code Inconnu sind vier junge Herren aus der einstigen Kulturhauptstadt Graz, die auf ihrem Debüt zwischen keyboardgenerierten, großzügig bemessenen Ambientflächen und konzentriert simpel gehaltenen Schlagzeug- Stoizismen eine handvoll saftiger Genickwatschen in Form von herrlich noisenden Gitarrenbreitseiten verteilen. Zwar kann das Album nicht immer mit den kompakt-groovenden, zeitweise schon irrwitzig übersteuerten instrumentalen Attacken, die die Live-Qualitäten des Quartetts auszeichnen, mithalten - eine zumindest vage Vorstellung davon, welche Klingeltöne, der dem Konzertabend folgende Morgen für die Gehörgänge bereithält, vermittelt es jedoch allemal. Und auch wenn der etwas überbetonte Proberaum-Flair - aus dessen Schirmherrschaft die Aufnahme jedoch in Punkto Direktheit eindeutige Vorteile bezieht - in so manchen Schlüsselstellen die Aggressivität etwas zu kurz kommen lässt, ist „Abgesang“ ein sturer, eigenwilliger und jedenfalls empfehlenswerter Bastard aus Ambient und Post-Noise geworden. tobias bolt / ECHOS-ONLINE.DE / 2004 code inconnu steht für jene detailarbeit, die es braucht, um aus klein- und kleinstpartikeln wabernde soundteppiche zu knüpfen. diese schweben wie eine trennschicht mitten im raum, teilen scheinbar verstand und gefühl. während rhythmische loops flirrend die gehörgänge besetzen, verschaffen sich träg pulsierende gitarren über andere wege zugang. wolfgang gosch / 2003