30 Jahre Hausnotruf-Dienst
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30 Jahre Hausnotruf-Dienst
1984 30 Jahre Hausnotruf-Dienst Was war und was sein wird! 2014 Rhombentriakontaeder Ein Körper mit 30 Flächen Jede der Zahlen hat in der Numerologie ihre eigene Persönlichkeit und ihren eigenen Charakter, d.h. sie besitzt eine bestimmte Anzahl von Qualitäten und Eigenschaften, die sie einzigartig und unverkennbar machen. Um diese Zahl besser kennen zu lernen, stellen Sie sich einfach vor, sie wäre eine Person, viele Personen, ein Unternehmen – die Hausnotruf-Dienst GmbH: Die Bedeutung der Zahl 3 - sie ist kreativ, wortgewandt, ausdrucksstark, sozial, kommunikativ, interaktiv und lebensfroh. Die Bedeutung der Zahl 0 - findet man sie in Zusammenhang mit den einstelligen Ziffern (also 30), dann verstärkt sie den Charakter der ersten Ziffer. 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST Inhaltsverzeichnis Vorwort..................................................................................1 Zwei starke Partner mit einem gemeinsamen Ziel..........................................2 1984-1999.............................................................................3 Begrüßung...........................................................................6 Entwicklung..........................................................................7 Bundesweite und verbandsübergreifende Arbeit.......................................8 Organisation........................................................................9 Mehr als nur eine Notrufzentrale...................................10 Wie funktioniert der Notruf?............................................11 Anekdoten aus dem Notrufalltag...................................13 Die Rufbereitschaft in Freiburg......................................14 Technik..................................................................................15 Die Mobilität.........................................................................17 Vertrieb Freiburg................................................................19 Der Außendienst Freiburg...............................................20 Vertrieb Deutschland........................................................22 Spanien? Spanien!.............................................................24 Beispiel Lanzarote.............................................................25 Rechnungswesen...............................................................26 Statistik..................................................................................28 Zukünftige Herausforderungen......................................32 30 Jahre Hausnotruf-Dienst Eine Erfolgsgeschichte.....................................................33 Impressum............................................................................34 WAS WAR UND WAS SEIN WIRD Vorwort 30 Jahre Hausnotruf-Dienst GmbH Freiburg Als Bürgermeister für Kultur, Integration, Soziales und Senioren liegen mir die älteren Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt besonders am Herzen. Was gibt es Schöneres, als so lange wie möglich in der häuslichen Umgebung verbleiben zu können, wenn ein Hausnotrufgerät dabei behilfl ich sein kann! Der Hausnotruf-Dienst Freiburg gilt als der größte kirchliche Hausnotrufanbieter in Deutschland. In ganz Baden-Württemberg, Teilen von Bayern, auf den Kanarischen Inseln und dem spanischen Festland arbeitet die Hausnotruf-Dienst GmbH mit zahlreichen Sozialstationen, ambulanten Pflegediensten, Caritasverbänden, Diakonischen Werken und Stiftungen zusammen. Somit kann der Dienst auf ein engmaschiges Netz zuverlässiger Partner zurückgreifen und steht den Menschen mit einer Vielzahl von Unterstützungen und Hilfsangeboten zur Seite. 30 Jahre Hausnotruf-Dienst GmbH! Ich gratuliere den Geschäftsführern, Herrn Sackmann/Evang. Sozialstation Freiburg e.V. und Herrn Niewiadomski/Kath. Sozialstation Freiburg GmbH, und Herrn Lang als Leiter des Hausnotruf-Dienstes mit seinem Team ganz herzlich. Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man bauen. Mit diesem Zitat von Antoine de Saint-Exupéry wünsche ich Ihnen weiterhin viele gute „Architekten“, verbunden mit dem dazugehörigen Erfolg. Ihr Ulrich von Kirchbach Bürgermeister WAS WAR UND WAS SEIN WIRD 1 Zwei starke Partner mit einem gemeinsamen Ziel Vielfältige Aufgaben verlangen nach einem perfekten Netzwerk. Durch die Zusammenarbeit beider kirchlicher Sozialstationen ist dies vorbildlich gelungen. Egal, in welchem Stadtteil von Freiburg Sie wohnen, es ist immer ein Pflegeteam/eine Leitstelle in Ihrer Nähe und für Sie und Ihr Anliegen da. Unser Engagement gilt den Menschen – unabhängig von Konfession oder Weltanschauung. Mit unserem Angebot vielfältiger Hilfen, abgestimmt auf Ihre eigene Situation, helfen wir Ihnen, möglichst lange zu Hause bleiben zu können. Ob Sie Hilfe bei der Körperpflege benötigen, Ihr Blutdruck kontrolliert werden muss, Sie beim Einkaufen, Kochen und Putzen unterstützt werden möchten oder Sie jemanden zum Spazierengehen oder Vorlesen suchen – wir helfen Ihnen. Anleitungen und Schulungen für pflegende Angehörige führen wir direkt bei Ihnen zu Hause durch. Dazu gehören auch Betreuungsangebote zur Entlastung von Pflegepersonen. Sie möchten sich zunächst einmal beraten lassen, damit die Fragen, die Sie quälen, beantwortet werden können? Die Beratungsstellen der Sozialstationen sind an Ihrer Seite, wenn sich Ihre Lebenssituation ändert. Sie informieren über alle Angebote und deren Finanzierung im häuslichen Bereich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen Ihnen dabei gerne weiter. Damit Sie so lange wie möglich in Ihren vier Wänden wohnen bleiben können, unterstützt die Hausnotruf-Dienst GmbH Sie gerne mit der Bereitstellung eines Hausnotrufgerätes. Ihre Notrufe werden 24 Stunden rund um die Uhr entgegen genommen und die passende Hilfe schnell und zuverlässig vermittelt. Es gibt fast kein Problem, bei dem wir Ihnen nicht behilflich sein können. Beruhigend für Sie, selbstverständlich für uns. Behandlungen, die unsere Wundexperten vornehmen, erfolgen in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzten, und in der letzten Lebensphase stehen wir Ihnen mit unseren Palliativfachkräften zur Seite. Gegebenenfalls vermitteln wir Ihnen weitergehende Unterstützung. Wie hilflos ist man oft, wenn ein Krankenhausaufenthalt ansteht und man nicht weiß, wie es danach zu Hause weitergehen soll. PiA Pflege im Anschluss unterstützt und berät Sie und Ihre Angehörigen schon im Krankenhaus in dieser schwierigen Phase. Persönlich und individuell, umfassend und vertraulich – und dazu noch kostenlos. 2 Rupert Niewiadomski & Johannes Sackmann, Geschäftsführer der Hausnotruf-Dienst GmbH 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST 1984 - 1999 Was war... 1984 Gründung Arbeitsgemeinschaft Haus-Notruf-Dienst gGmbH von Katholischer Sozialstation, Evangelischer Sozialstation und Caritas-Verband Freiburg-Stadt – Sitz: Herrenstraße 6, 79098 Freiburg – Leiterin: Angela Huber (1984–1989) – Ziel war und ist es immer noch, älteren, kranken und behinderten Menschen die Möglichkeit zu geben, sich mittels eines Hausnotrufgerätes möglichst lange in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung selbstständig bewegen zu können. – Zentrale: BOSCH – Erster Notruf am 15. April 1984: Eine ältere Dame ist in einem kleinen Mietshaus an der Treppe gestürzt. Sie löst den Alarm aus, die Zentrale antwortet, der gute Nachbar kommt und hilft der Gestürzten mit dem erstaunten Ausruf wieder auf die Beine: „Mensch, das Ding funktioniert ja!“ 1985 Abschluss des Gesellschaftervertrags – Gesellschafter: ● Dr. Konrad Deufel – Caritas-Verband Freiburg-Stadt/ Kath. Sozialstation ● Hermann Weiler – Evang. Sozialstation ● Caritas-Verband Freiburg-Stadt/Kath. Sozialstation – Mitgliedschaft in der neu gegründeten Bundesarbeitsgemeinschaft Hausnotruf 1989400 angeschlossene Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Erweiterung der Dienstleistung um Gehörlosentelefon – Neuer Einrichtungsleiter: Karl Schweizer (1989–1995) 1992Umzug von Herrenstraße in Holzmarkt 8 – Einrichtungsleiterin: Christiane Düspohl (1992–1995) – Erste Kooperation mit Seniorenwohnanlage vom Caritas-Verband Freiburg-Stadt – Einsatz des ersten Zentralen-Computers – Erweiterung des Dienstleistungsangebotes um eine Rufbereitschaft für die Frei burger Teilnehmer 1995 Einführung der Pflegeversicherung (Sozialgesetzbuch-Elftes Buch) – Hausnotrufgerät anerkanntes Pflegehilfsmittel WAS WAR UND WAS SEIN WIRD 3 – Abrechnung mit den Pflegekassen direkt – Einrichtungsleiterin: Theresa Krötz (1995–2000) 1997 Änderung der Firmierung in Hausnotruf-Dienst gGmbH 1998 Erweiterung des Dienstleistungsangebotes um Rufumleitung für Sozialstationen – Herausgabe einer Hausnotruf-Zeitung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Freiburg 1999 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Zusammenarbeit mit 64 Sozialstationen, Pflegediensten, Caritasverbänden und Diakonischen Werken in Baden-Württemberg – Zusammenarbeit mit 17 Seniorenwohnanlagen seit 2000 4 Einrichtungsleiter: Gerd Lang 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST WAS WAR UND WAS SEIN WIRD 5 Begrüßung Wir sind ein ökumenisches Dienstleistungsunternehmen, das für unsere Teilnehmer und unsere Kooperationspartner stets das Höchstmaß an Sicherheit bietet. Aus der Tradition gewachsen – zuverlässig und mit dem Anspruch, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu helfen. Der Zukunft verpflichtet – zeitgemäß mit den modernsten technischen Mitteln diesen wichtigen sozialen Aspekt zu verwirklichen. Zwischen diesen beiden Zeiten leben wir heute – als ein Unternehmen, dem die Menschen vertrauen können. Unsere Technik unterliegt einem ständigen Entwicklungsprozess. Nur wer Jahr für Jahr an innovativen Lösungen für seine Kunden arbeitet, kann sich über lange Zeiträume weiterentwickeln. Innovation bedeutet jedoch auch, Werte zu schaffen, nicht jedem Trend hinterher zu laufen. Welche Innovation nützt unseren Teilnehmern oder Kooperationspartnern und damit unserer Dienstleistung? Welche bewährten Instrumente sollten nicht vorschnell zugunsten neuer Trends geopfert werden? Welche neuen Entwicklungen sind es wert, in die Notrufzentrale eingearbeitet zu werden? Diese Entscheidungen gilt es stets neu zu treffen. Lösungen zu fi nden und deren Realisierung zu entwickeln. Wir zeigen Ihnen, wer wir sind und auf wen Sie sich verlassen. Wir definieren, welche Überlegungen und Erfahrungen hinter Schlagwörtern wie Sicherheit, Kooperation, Redundanzsystem und Flexibilität stecken. Wir stellen Ihnen die Menschen vor, die das Unternehmen geprägt haben. Wir haben unsere Dienstleistungen immer in enger Kommunikation mit unseren Kooperationspartnern weiterentwickelt. Dieser Dialog ist uns wichtig, ebenso wie die Zusammenarbeit mit Mitbewerbern auf Bundesebene und in den politischen Gremien wie z.B. in der Bundesarbeitsgemeinschaft Hausnotruf. Wer seine Vergangenheit kennt und aus ihr lernt, ist gerüstet für die Zukunft. Herzlichst Die Hausnotruf-Dienst GmbH nimmt Sie in dieser Jubiläumsbroschüre mit auf eine dreißigjährige Reise durch die Entwicklung einer Firmenkultur, auf die wir stolz sind. Unsere Erfahrung verschafft uns die notwendige Kompetenz und Leistungsfähigkeit, Hilfebedarfe zu erkennen, passende 6 Gerd Lang, Leiter Hausnotruf-Dienst 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST Die Entwicklung Seit 30 Jahren kooperiert die ökumenische Hausnotruf-Dienst GmbH mit inzwischen knapp 300 kirchlichen und sozialen Einrichtungen sowie kommunalen Trägern. Mit über 13.000 mit einem Hausnotrufgerät versorgten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist sie die größte kirchliche Notrufzentrale in Deutschland. Zur Verbesserung der Situation von älteren und versorgungsbedürftigen Menschen und Erweiterung des ambulanten Pflegedienstleistungsangebotes wurde die Einrichtung im Jahr 1984 von den kirchlichen Sozialstationen in Freiburg gegründet. Ab 1990 wurden die ersten betreuten Seniorenwohnanlagen mit Hausnotruf-Systemen ausgestattet. Die Hausnotruf-Dienst GmbH beteiligte sich hier an der Ausgestaltung von Betreuungsverträgen und an den Sicherheitskonzepten der jeweiligen Anlagen. Ebenso wurden in den 90ern die ersten Callcenter-Dienste in Form von Rufumleitungen für Sozialstationen realisiert. Viele Stationen leiten seither ihre Bürotelefonie oder den Pflegenotruf auf die Hausnotruf-Dienst GmbH um und können sich so mehr ihrem Kerngeschäft widmen. Patienten können sich an die Medikamenteneinnahme erinnern lassen oder nutzen den Dienst als Kommunikationsplattform. bereitschaft Freiburg“ erfolgreich umgesetzt: Hier können Menschen 24 Stunden rund um die Uhr eine Rufbereitschaft von Priestern über die Notrufzentrale erreichen. Neuere Entwicklungen und Forschungen in den Bereichen Mobilruf, Ortung von Menschen mittels GPS oder der Einbezug von technischen Assistenzsystemen (AAL) hat die Hausnotruf-Dienst GmbH ebenso im Blickpunkt wie die Entwicklungen des Bereiches Telehealth. Dazu kooperiert der Dienst z.B. mit der Fachhochschule in Furtwangen, dem Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe und der Robert-Bosch GmbH. Ein Schulungscenter unterstützt die Kooperationspartner bei technischen und konzeptionellen Fragestellungen. In puncto Sicherheit und Zuverlässigkeit setzt die Hausnotruf-Dienst GmbH neue Maßstäbe: Das Sicherheitskonzept wurde in einer langjährigen Zusammenarbeit mit der Firma BOSCH entwickelt. Die Hausnotruf-Dienst GmbH hat sich in ihrer 30-jährigen Geschichte zu einem mittelständischen Unternehmen entwickelt, das auf Innovationen setzt und mittlerweile 70 Mitarbeiter beschäftigt. 2007 wurde mit einem deutschen ambulanten Pflegedienst auf Teneriffa erstmals eine internationale Kooperation geschlossen. Bis heute gibt es fünf weitere Kooperationen mit ambulanten Diensten an der spanischen Mittelmeerküste, auf Gran Canaria und Lanzarote. Im Jahre 2009 wurde die „Katholische SeelsorgeWAS WAR UND WAS SEIN WIRD 7 Bundesweite und verbandsübergreifende Arbeit Die Hausnotruf-Dienst GmbH ist Mitbegründerin und Teil des Vorstandes der Bundesarbeitsgemeinschaft Hausnotruf (BAG), welche im Jahre 1985 in Frankfurt ins Leben gerufen wurde. Die Mitglieder sind Betreiber von Hausnotrufzentralen und Call-Centern für den sozialen Bereich. Als unabhängiges Gremium dient die BAG insbesondere der gegenseitigen Unterrichtung und Beratung sowie der Erarbeitung von Konzepten für die praktische Arbeit der angeschlossenen rund 60 Betreiber von Notrufeinrichtungen. In diesem Kontext gibt die Hausnotruf-Dienst GmbH Impulse an verantwortliche politische Entscheider im Hinblick auf die weitere Entwicklung von Hausnotruftechnik und berät Einrichtungen des Gesundheitswesens und der sozialen Arbeit. 8 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST Organisation Geschäftsführung Evangelische Sozialstation Freiburg i. Brsg. e. V. Geschäftsführung Katholische Sozialstation Freiburg i. Brsg. GmbH Hausnotruf-Dienst GmbH Einrichtungsleitung Rechnungswesen Hausnotruf-Dienst GmbH Verwaltungsleitung Hausnotruf-Dienst GmbH Technische Leitung Arbeitssicherheit Vertrieb Rufbereitschaft Technik WAS WAR UND WAS SEIN WIRD! Außendienst Freiburg Notrufzentrale 9 Mehr als nur eine Notrufzentrale Martin M. macht sich auf den Weg zur Arbeit. Er weiß, dass seine volle Konzentration gefordert ist, sobald er in der Notrufzentrale seinen Dienst beginnt. Seine Aufgabe besteht darin, Notrufe anzunehmen, je nach Situation die entsprechende Hilfe zu vermitteln und beruhigend auf den Menschen einzugehen, der sich in einer akuten Notlage befindet. Unabhängig davon, ob Herr M. eine Nachbarin, die Tochter, einen Pflegedienst oder den Rettungsdienst alarmiert, bleibt er über das Notrufgerät solange mit dem Hilferufenden in Sprechkontakt, bis Hilfe eingetroffen ist. Mittels modernster Technik kann er sich voll und ganz auf den notleidenden Menschen einlassen. Martin M. trifft seine Entscheidungen stets nach der Maxime des sichersten Handelns. Neben dem Kerngeschäft, der Hilfevermittlung in der Notrufzentrale, unterstützt Gisela T. am Telefon den täglichen Betrieb mehrerer Sozialstationen. Zu festgelegten Zeiten nimmt sie umgeleitete Telefonanrufe für Pflegedienste nah und fern entgegen. Klingelt das Telefon, kann sie bereits am Monitor erkennen, für welche Sozialstation sie gleich tätig wird. Dringende Angelegenheiten, die sofortiger Hilfe oder eines Hausbesuches bedürfen, leitet sie umgehend an die Bereitschaftsschwester weiter. Anliegen, die keine sofortige Aktion erfordern, gibt sie per 10 E-Mail oder Fax an den Pflegedienst weiter. Dort nehmen sich die Kollegen in Ruhe dem Anliegen an. Klaus S. widmet sich währenddessen einer weiteren Dienstleistung. Er meldet sich am Telefon mit ruhiger Stimme im Auftrag der katholischen Seelsorgebereitschaft. Am anderen Ende vernimmt er eine weibliche Stimme. Eine Tochter bittet darum, ihrem Vater in seinen letzten Stunden den Wunsch zu erfüllen, noch einmal seinen Pastor sprechen zu können. Mit viel Einfühlungsvermögen hört Klaus S. zu und vermittelt den Wunsch an den zuständigen Geistlichen. Die katholischen Pfarreien in Freiburg sind seit 2009 zu jeder Tages- und Nachtzeit über eine Rufumleitung zum Hausnotruf-Dienst erreichbar. So ist sichergestellt, dass in einer seelsorgerischen Notlage allzeit ein Pfarrer einen Hausbesuch abstatten oder ein tröstendes Gespräch führen kann. All diese Aufgaben und vieles mehr teilt sich das Team mit 30 Kolleginnen und Kollegen in einem geregelten Schichtdienst. Neben den ca. 500 täglich eingehenden Notrufen und telefonischen Anfragen sind die Mitarbeitenden mit akribischer Genauigkeit für die tägliche Datenpflege der Hausnotrufteilnehmer zuständig, damit allzeit aktuelle Daten für eine optimale Hilfevermittlung zur Verfügung stehen. „Während die vertraglichen Pflichten des Notrufteams längst erfüllt sind, unterstützen die Mitarbeitenden jeden einzelnen Hilfesuchenden im Gespräch mit persönlichem Einsatz, Einfühlungsvermögen, Freundlichkeit und Wertschätzung“, so Almut Halmsteiner, die Koordinatorin des Bereichs der Notrufzentrale. „Dabei begleitet stets das christliche Menschenbild den Kontakt zu jedem notleidenden Menschen.“ 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST Wie funktioniert der Notruf? In der Notrufzentrale werden täglich durchschnittlich 500 Notrufe bearbeitet. Dabei handelt es sich um akute Notfälle wie Stürze, Atemnot, Herzbeschwerden etc., pflegerische Bedürfnisse wie das Wechseln von Bandagen, Körperpflege, Anund Ausziehen von Stützstrümpfen oder auch sogenannte Proberufe. Diese werden bei der Bereitstellung eines Gerätes beim Teilnehmer durchgeführt, damit ihm der Umgang mit dem Hausnotrufgerät vertraut wird. Ein Großteil der eingehenden Notrufe wird durch unbeabsichtigtes Berühren des Funkfingers ausgelöst, z.B. beim Staubwischen. In der Hausnotrufzentrale wird rund um die Uhr gearbeitet. Ein Notruf wird durch das Drücken des wasserdichten Funkfingers, oder auch Handsender genannt, ausgelöst. Der Teilnehmer trägt diesen Sender entweder als Kette um den Hals oder als Armband. Auch von der roten Taste des Hausnotrufgerätes aus kann ein Notruf ausgelöst werden. Ein Ruf erscheint in der Notrufzentrale auf dem Computer-Bildschirm mit sämtlichen erforderlichen Angaben des Notrufenden. Der Mitarbeitende nimmt den Notruf entgegen und versucht, einen Sprechkontakt mit dem Notrufenden aufzunehmen. „Guten Tag, Frau/Herr... ! Hier ist der Hausnotruf-Dienst. Brauchen Sie Hilfe?“ Der Teilnehmer antwortet: „Ja, ich brauche Hilfe. Ich bin gestürzt, habe mich verletzt und blute. Schicken Sie mir bitte schnell einen Arzt.“ Unverzüglich vermittelt der Disponent in der Notrufzentrale die entsprechende Hilfe. Der Sprechkontakt über das Notrufgerät erfolgt im Wechselsprechen. Ist kein Sprechkontakt möglich, so versucht der Disponent, den Rufenden über das Telefon zu erreichen. Reagiert der Teilnehmer nicht auf den Anruf, so wird strikt nach dem mit dem Teilnehmer vereinbarten Maßnahmenplan vorgegangen. Ist z.B. ein Nachbar (der einen Schlüssel zur Wohnung des Hilferufenden hat) in diesem Plan an erster Stelle eingetragen, so wird dieser auch zuerst angerufen. Bei einem akuten Notfall wird sofort die Rettungsleitstelle verständigt. WAS WAR UND WAS SEIN WIRD Für unsere Freiburger Teilnehmer bietet die Hausnotruf-Dienst GmbH eine Schlüsselhinterlegung an. In einem solchen Fall steht unsere Rufbereitschaft im Maßnahmenplan des Teilnehmers und wird ihm in einer Notsituation zur Hilfe eilen und gegebenenfalls Ersthelfer-Dienste leisten. Wird ein Vertrag mit der Hausnotruf-Dienst GmbH geschlossen, teilt uns der Teilnehmer die erforderlichen Angaben für eine Notrufbearbeitung mit. Dazu gehören seine vollständige Adresse und Telefonnummer sowie Adressen von Bezugspersonen mit den entsprechenden Telefonnummern. Auch Angaben über lebensbedrohliche Krankheiten und Medikamente (z.B. Blutverdünner) sind von Bedeutung. Ist im Notrufgerät die Sicherheitsuhr aktiviert, so drückt der Teilnehmer in einem bestimmten Zeitfenster die gelbe Taste auf dem Gerät. Vergisst er dies, so löst das Notrufgerät von selbst einen Notruf aus. Dieser wird wie ein akuter Notruf bearbeitet. Bei einem akuten Notruf bleibt der Disponent so lange mit dem Hilferufenden über das Notrufgerät in Sprechkontakt, bis Hilfe eingetroffen ist. Der Teilnehmer in seiner Not ist somit nicht allein. Der Disponent wirkt beruhigend auf ihn ein. Wird der Teilnehmer in ein Krankenhaus eingeliefert, verständigt der Mitarbeiter in der Zentrale auf Wunsch Angehörige. Fazit: Mit Hilfe eines Hausnotrufgerätes wird schnell und zuverlässig Hilfe vermittelt. Für Angehörige ist das eine große Beruhigung. Ohne Hausnotrufgerät wären die Menschen in Notlagen auf sich selbst gestellt und oftmals über Stunden in hilflosen Situationen. (Zur Sicherheitsuhr finden Sie auf Seite 15 eine Darstellung und Beschreibung.) 11 12 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST Anekdoten aus dem Notrufalltag Was im Fußballweltmeisterschaftsfi eber schon mal passieren kann: Anruf der Zentrale bei der Tochter einer Teilnehmerin, die Notruf ausgelöst hat und kein Sprechkontakt besteht. Bitte Sozialstadion Anrufen Schöne Grüße Tochter: „Des ka net sei, die war grad noch drauße. Aber woar tens amol, i schau naus. Ojemine, do hat ses hin ghaut!“ Teilnehmer meldet sich in der Zentrale aus dem Krankenhaus zurück. Mitarbeiter der Zentrale fragt, ob der Handsender auch im Krankenhaus war? (Durch Funküberwachungsmeldung aufgefallen) Teilnehmer:“ Nein, der Hanspeter war nicht im Krankenhaus, nur ich.“ Enkel zu Besuch bei der Oma und drückt den Notrufknopf. Der Mitarbeiter der Zentrale meldet sich. Enkel zur Oma: „Oma, da ist der Anrufbeantworter dran.“ Lieber Herr Lang, Mitarbeiter der Zentrale: „Ich bin kein Anrufbeantworter sondern vom Hausnotruf-Dienst. Ich möchte wissen, ob alles in Ordnung ist.“ dem Hausnotruf-Dienst ein großes Danke schön. Enkel:“ Oma, sag, dass alles in Ordnung ist.“ Seit zwei Wochen hat meine Mutter eine Haushaltshilfe aus Polen, die leider damit überfordert war, dass meine Mutter in den letzten Tagen durch einen Infekt (Brechdurchfall) immer schwächer wurde. Der Hausarzt war nicht erreichbar- und ich, die Tochter, konnte über die 112 den Rettungsdienst nicht informieren, da ich nicht nach K. durchkam. Die Polin getraute sich nicht, selbst die 112 anzurufen, aus Angst, sie könne nicht genug verstehen oder nicht alles richtig sagen. Da fiel mir der Hausnotruf ein und siehe da, Ihre Mitarbeiterin hat alles wunderbar in die Wege geleitet und mich beruhigt. Meine Mutter ist jetzt im Krankenhaus und eine Nachbarin ist bei ihr. Später kommt noch mein Bruder.War ich froh, dass es Sie gibt und mir so unkompliziert geholfen wurde. Auch meine Schwester in B. war so etwas von erleichtert, als ich ihr sagen konnte, dass sich der Hausnotruf-Dienst kümmert. Ganz, ganz herzlichen Dank! Vor allen Dingen auch Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Herzliche Grüße und immer wieder voller Dankbarkeit. Ulrike Lüchtrath. Ein Notruf kommt in die Zentrale, mit einem Handsender ausgelöst. Der Mitarbeiter fragt den Teilnehmer, ob alles in Ordnung ist. Teilnehmer weiß nichts von einem ausgelösten Notruf und meint: „Die Katze vom Nachbarn ist im Haus, die muss es gewesen sein.“ WAS WAR UND WAS SEIN WIRD Ruf über die Kath. Seelsorgebereitschaft: „Können Sie mir sagen, ob das Münster beheizt ist, heute Abend findet dor t nämlich ein Konzer t statt…..“ 13 Die Rufbereitschaft in Freiburg Ein wichtiges Glied in der Kette unserer Hilfevermittlung Auch die folgende Begebenheit gehört zum Alltag unserer Rufbereitschaft: Die Weitergabe des eigenen Haus- und Wohnungsschlüssels an fremde Personen ist eine Vertrauenssache. Nicht alle Menschen haben Personen in ihrem Umfeld, denen sie ohne Weiteres ihre Schlüssel anvertrauen. Unsere Hausnotrufteilnehmer können als Zusatzleistung ihre wichtigen Schlüssel in unserer Notrufzentrale hinterlegen. Die Schlüssel werden gesichert aufbewahrt. Geht in der Notrufzentrale ein Notruf ein, so werden für die zu leistende Hilfevermittlung Mitarbeiter unserer Rufbereitschaft eingesetzt. Erfordert es die Situation, so ruft der Mitarbeitende vor Ort noch den Rettungsdienst dazu und bleibt beim Notrufenden, bis entsprechende Hilfe eintrifft. Die Mitarbeiter unserer Rufbereitschaft arbeiten ausschließlich als fest angestellte Mitarbeiter. Ein Gesundheitszeugnis ist ebenso Voraussetzung für eine Beschäftigung wie der Nachweis eines aktuellen Erste-Hilfe-Kurses. Vertiefende Ausbildungen in Kinästhetik, Erste-Hilfe-Auffrischungskurse und Fahrsicherheitstrainings gehören zum Standard. Ab und zu kommt es vor, dass ein Teilnehmer sich aus seiner Wohnung ausgeschlossen hat. Auch in diesen Fällen eilt unsere Rufbereitschaft mit dem in der Notrufzentrale hinterlegten Schlüssel zur Wohnung des Hilferufenden und erlöst ihn aus dem Dilemma. 14 Es ist Dezember, drei Uhr in der Nacht. In der Notrufzentrale geht der Notruf einer Teilnehmerin ein. Auf dem Bildschirm wird angezeigt, dass die bei ihr in das Hausnotrufgerät einprogrammierte Sicherheitsuhr abgelaufen ist. Immer eine kritische Situation, weil nicht klar erkennbar ist, was passiert ist. Der im Schichtdienst arbeitende Mitarbeiter der Rufbereitschaft wird verständigt, kommt unverzüglich in die Zentrale, nimmt die notwendigen Unterlagen und Wohnungsschlüssel entgegen und eilt zu der Teilnehmerin. Unterwegs erfährt er von dem Diensthabenden in der Zentrale, dass die Teilnehmerin einen großen schwarzen Hund besitzt, jedoch wohl ein ganz lieber Hund. Er solle beim Eintreten in die Wohnung seinen Namen rufen, um auf sich aufmerksam zu machen. Am Haus der Teilnehmerin angekommen, schaltet sich automatisch die Eingangsleuchte an und im Fenster des Wintergartens ist ein großer schwarzer Hund zu erkennen, der aufgeregt bellt. Klopfenden Herzens schließt der Mitarbeiter die Türe auf, ruft - wie ihm empfohlen wurde - den Namen des Hundes, der sogleich herbeigerannt kommt. Er will anscheinend mit dem Mitarbeiter spielen! Ein lieber Hund! Gottseidank! Da kommt auch die Teilnehmerin dazu, noch etwas verschlafen, und gesteht, dass sie in der Nacht kein Hörgerät trägt und außerdem vergessen hatte, die Tagestaste zu drücken, durch die sich die Sicherheitsuhr wieder zurücksetzt. Ende gut, alles gut! Wenn die Sicherheitsuhr abgelaufen ist wird automatisch ein Notruf ausgelöst. Deshalb empfehlen wir unseren Teilnehmern, mindestens einmal täglich die Tagestaste zu drücken. (Zur Sicherheitsuhr finden Sie auf Seite 15 eine Darstellung und Beschreibung.) 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST Technik An- und Abmeldetaste Funktionsbeschreibung Notruftaste = Notruf auslösen Tagestaste Notruftaste Um für unsere Teilnehmer eine stets zuverlässige und kompetente Hilfeleistung sicherstellen zu können, setzen wir hochmoderne Technik ein. Hausnotrufgeräte mit Handsendern, die einem Teilnehmer im häuslichen Umfeld zuverlässig Hilfe vermitteln, gibt es schon seit Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts. In den letzten Jahren jedoch haben sich die Geräte immer mehr den heutigen technischen Voraussetzungen angepasst, z.B. Telefonie über Internet (VoIP), ISDN-Anschlüsse(digitale Teilnehmeranschlüsse), Kabelanschlüsse. Zum sicheren Betrieb eines Hausnotrufgerätes gehören eine sehr sorgfältige Installation sowie eine unverzügliche Behebung auftretender Störungen. Regelmäßige umfassende Schulungen in unserem Hause dienen dazu, allen Hausnotrufbeauftragten das nötige Rüstzeug für die heutige Technik mit auf den Weg zu geben. Zur weiteren Sicherheit und Beruhigung unserer Teilnehmer können etliche zusätzliche Sensoren über ein Hausnotrufgerät eingesetzt werden, z.B. Rauchmelder (nach Rücksprache mit der örtlichen Feuerwehr), Temperaturmelder für den Küchenbereich, Kontaktsensoren für Türen, Wassermelder, Bewegungsmelder. Dieses Dienstleistungsangebot wird zukünftig um die Bereiche Mobiler Notruf (Notrufgeräte über Mobilfunk, Notrufh andys mit und ohne Ortung) WAS WAR UND WAS SEIN WIRD und AAL (Ambient Assisted Living) erweitert werden. AAL steht für altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben und umfasst Methoden, Konzepte, (elektronische) Systeme, Produkte sowie Dienstleistungen, welche das alltägliche Leben älterer und auch benachteiligter Menschen situationsabhängig und unaufdringlich unterstützen. Wichtig sind nicht nur die Hausnotrufgeräte bei den Teilnehmern vor Ort, sondern auch die Notrufzentrale, die das Herzstück der Technik darstellt. Tagestaste = Die Tagestaste des Hausnotrufgerätes kann auf Wunsch aktiviert werden. Vergessen Sie, innerhalb eines bestimmten Zeitfensters diese Taste auf dem Gerät zu drücken, geht automatisch ein Alarm in der Notrufzentrale ein. Die Mitarbeitenden nehmen Kontakt mit Ihnen auf und leiten, falls notwendig, die geeigneten Hilfsmaßnahmen ein. An-/Abmeldetaste = Wenn Sie für längere Zeit Ihre Wohnung verlassen und Ihre Tagestaste ist aktiviert, so drücken Sie die grüne Taste und melden sich ab. Kehren Sie wieder in Ihre Wohnung zurück, melden Sie sich mit einem Tastendruck wieder an. Seit über 30 Jahren arbeiten wir in diesem Bereich eng mit der Firma BOSCH und deren Entwicklungsabteilung für Leitstellen-Managementsysteme zusammen, und so verfügen wir heute über eine der sichersten Notrufzentralen in Deutschland mit Referenzcharakter. Die Anforderungen an professionelle Notrufzentralen sind in den letzten Jahren stetig gewachsen. Die steigende Zahl von Teilnehmern, deren Alarmmeldungen sowie neue „Kommunikationsformen“ im Bereich von Ambient Assisted Living (AAL), Telehealth-Anwendungen und unterschiedliche Telefon-Dienstleistungen führen zu einer gesteigerten Komplexität, denen sich Notrufzentralen täglich gegenübersehen. » 15 Aber egal wie gut eine Technik auch ist, es können immer externe Störungen auftreten z.B. im Telefonnetz oder Internet, Stromausfälle und vieles mehr. Durch ein umfassendes Risikomanagement sind wir auf alle möglichen Zwischenfälle vorbereitet. Die Hausnotruf-Dienst GmbH verfügt am Hauptstandort über eine Notstromversorgung sowie über ein komplett redundantes System. Sollten größere externe Störungen auftreten, kann die Notrufbearbeitung an weiteren zwei Standorten in Freiburg und Offenburg ohne Zeitverzug fortgesetzt werden. Diese Standorte sind als autonome Redundanz-Systeme aufgebaut und können sämtliche Funktionen des Hauptsystems übernehmen. In Sekundenschnelle kann ein Standort die Notrufe des anderen Standortes übernehmen und so für eine sehr hohe Qualität in puncto Sicherheit sorgen. -Telefonische Beratung von Teilnehmern und Angehörigen. - Telefonische Beratung der Hausnotrufbeauftrag ten bei Anschluss-Schwierigkeiten oder sonsti gen technischen Problemen. -Beratung von Bauträgern von Seniorenwohnan lagen, auch vor Ort. - Überwachung und Bearbeitung von technischen Meldungen der Notrufgeräte. -Geräterücknahme, Geräteüberprüfung und Gerätereparatur. -Bearbeitung von Gerätebestellungen unserer Kooperationspartner (Programmierung der Gerä te etc.). -Geräte-Installation und Überprüfung vor Ort bei Teilnehmern in Freiburg. -Mobiler Notruf (Notrufhandys). 16 Zurzeit arbeiten 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Abteilung Technik, davon vier im technischen Außendienst Freiburg. -Das Testen neuer Hausnotrufgerätetypen unter schiedlichster Hersteller. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem: -Teilnahme an unterschiedlichen AAL-Projekten. -Anschluss- und Gerätetechnik-Schulungen der Hausnotrufbeauftragten. 2013 durchliefen insgesamt 8.428 Hausnotrufgeräte die Abteilung Technik. 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST Die Mobilität Die Hausnotruf-Dienst GmbH führt seit etlichen Jahren technische Tests und anwenderspezifische Versuche mit unterschiedlichen mobilen Notruflösungen durch. Aus diesen Studien ergab sich ein Anforderungsprofil, auf das wir großen Wert legen. Dazu gehört unter anderem, dass - Endgeräte einfach und intuitiv zu bedienen sind; - Fehlbedienungen möglichst ausgeschlossen sind; - die Akkulaufzeit der Geräte nicht unter 24 Stunden liegt; Diese Anforderungen haben in den letzten Jahren nur wenige Endgeräte erfüllt. Unabhängig davon ermöglicht das Dienstleistungsangebot der Hausnotruf-Dienst GmbH die Aufschaltung des eigenen Handys auf die Notrufzentrale. Zukünftig wird das Angebot um weitere mobile bedarfsorientierte Lösungen ergänzt werden, beispielsweise Geräte mit nur einer Taste, Handys mit und ohne Ortung oder auch Systeme zur Ortung von Menschen mit Demenz. Dabei muss bei der Auswahl der richtigen mobilen Lösung stets die individuelle Lebenssituation berücksichtigt werden. - die Geräte technische Überwachungsfunktionen bieten; - für diese Geräte eine Pfl egekassenzulassung vorliegt. WAS WAR UND WAS SEIN WIRD 17 18 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST Vertrieb Freiburg Die Mehrzahl unserer Teilnehmer in Baden-Württemberg werden über unsere Kooperationspartner – also Sozialstationen, ambulante Pflegedienste, Caritasverbände etc. – hinzugewonnen und betreut. In Freiburg übernehmen wir diese Aufgabe selbst. Durch die Nähe und Zusammenarbeit mit den kirchlichen Sozialstationen in Freiburg wird statistisch gesehen der größte Anteil der Hausnotrufteilnehmer über die vernetzten Sozialstationen mit ihren Einrichtungen, z.B. PIA, Beratung für Senioren oder Nachbarschaftshilfe vermittelt. Ein Hausnotrufgerät soll jedoch nicht nur pflegebedürftigen Menschen Hilfe leisten, sondern auch präventiv eingesetzt werden. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, sprechen wir diese auf verschiedene Art und Weise an, um sie über die Angebote unseres Dienstes zu informieren. Dienst über viele Jahre - einige mehr als 25 Jahre – ihr Vertrauen schenken und unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Auf diesem Wege sagen wir ein herzliches Dankeschön. Doch nicht nur die lange Zugehörigkeit der Teilnehmer ist beeindruckend, auch wenn uns dies sehr stolz macht, sondern auch die Jahrgänge unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wenn wir unsere Statistik betrachten, so stoßen wir auf etliche Teilnehmer, bei denen das Alter nicht nur aus zwei Ziffern besteht sondern aus drei. Auch da können wir uns eines gewissen Stolzes nicht erwehren und wünschen allen weiterhin viele frohe Stunden in ihrer vertrauten Umgebung. Wir stellen z.B. unseren Dienst und unsere Arbeit an Seniorennachmittagen in Pfarreien vor oder sind mit einem Informationsstand in Apotheken präsent. Interessierte Gruppen können sich auch bei uns vor Ort informieren und sind herzlich eingeladen, einen Blick „hinter die Kulissen“ zu werfen. Anzeigen sowie kleine redaktionelle Beiträge in den verschiedenen Freiburger Zeitungen informieren die Menschen über den sinnvollen Einsatz eines Hausnotrufgerätes, um beruhigt und sicher in den eigenen vier Wänden zu leben. Dass der persönliche Kontakt zu den Menschen wichtig ist, beweisen unsere Teilnehmer, die dem WAS WAR UND WAS SEIN WIRD 19 Der Außendienst Freiburg Beruhigt und sicher zu Hause leben Kette oder Armband – ein Knopfdruck genügt Zuständig für das Stadtgebiet Freiburg mit seinen eingemeindeten Ortschaften, arbeiten wir im wechselnden Turnus, so dass wir an fünf Arbeitstagen in der Woche mit unserem signalroten Auto unterwegs sind. Es ist mit unserem Logo beschriftet und gut zu erkennen. Eine Ausnahmegenehmigung der Stadt Freiburg erlaubt uns, fast überall im Stadtgebiet zu parken. Das nötige Handwerkszeug für den Anschluss eines Hausnotrufgerätes führen wir immer mit uns. erleben dies als Bedrohung ihrer Eigenständigkeit. Andere wiederum sind froh, weil sie sich so sicherer fühlen, falls ein unerwarteter Notfall eintritt. Bei manchen Menschen gilt es, dabei behilflich zu sein, die Scheu vor der Technik zu überwinden. Die Befürchtung, andere zu belästigen oder fremde Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen, fällt vielen nicht leicht. Ist das Gerät dann beim Teilnehmer eingerichtet und die Verwaltungsarbeiten wie Abstimmen eines Maßnahmenplans, Datenaufnahme und die Unterzeichnung des Dienstleistungsvertrages erledigt, lösen wir zusammen sogenannte Proberufe aus und üben die Kommunikation über das Gerät. In welchen Räumen gibt es Sprech- und Hörkontakt? Funktioniert das Auslösen eines Notrufes über den kleinen Handsender auch im Garten, im Keller oder auf dem Speicher? Wichtig sind für uns auch die Personen, bei denen ein Schlüssel zur Wohnung des Teilnehmers hinterlegt ist. Sie werden im Falle eines eingehenden Notrufes von den Mitarbeitenden in der Notrufzentrale informiert und gebeten, nach dem Hilferufenden zu schauen. Wir nennen diese Personen Bezugspersonen. Das können Nachbarn, Freunde, Angehörige und auch Sozialstationen und Pflegedienste sein. Zu unseren Aufgaben gehören Informationsgespräche führen, die Installation des Hausnotrufgerätes, die Vereinbarung eines Maßnahmenplans, technische Überprüfungen, Geräteabholungen und vieles mehr. Termine für Hausbesuche werden mit den Teilnehmern telefonisch vereinbart. Unsere Arbeit im Außendienst ist etwas Besonderes. Wir erleben die Menschen in ihrer Privatsphäre. Einfühlungsvermögen und ein sensibles Gespür für die individuellen Situationen sind daher gefragt. Oft ist die Erwägung, sich für ein Hausnotrufgerät zu entscheiden, der erste Schritt, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Manche Menschen 20 Oft ist es jedoch auch so, dass der Teilnehmer niemanden in seinem Umfeld kennt oder niemandem seinen Schlüssel anvertrauen möchte. Dann bieten wir ihm die Schlüsselhinterlegung in unserer Notrufzentrale an. Gerät er in eine Notsituation, wird unsere Rufbereitschaft informiert, die dann zu ihm eilt. Der Außendienst arbeitet sehr eng mit der Abteilung Technik zusammen. Regelmäßige Schulungen gehören zum Standard. Haben Sie noch Fragen? Ist etwas unklar oder ist es für heute genug? Im Bedarfsfall kommen wir gerne und erklären in aller Ruhe, wie das geht – mit dem Knopf. 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST WAS WAR UND WAS SEIN WIRD 21 Vertrieb Deutschland Eine Idee bewährt sich seit 1995: das Kooperationsmodell für Sozial-und Diakoniestationen, Stiftungen, Verbände, kommunale Träger sowie private Pflegedienste. Ambulant wie stationär! Nach der Einführung der gesetzlichen Pflegekassen im Jahre 1995 kam es zu erhöhten Anfragen und Interesse außerhalb des Stadtgebietes von Freiburg. Das war der Startschuss für das neue Kooperationsmodell in Süddeutschland! Mit Partnern übergreifend eine aktive Kooperation und Vernetzung aufzubauen ist auch heute nach wie vor ein wesentlicher Inhalt der Vertriebsstruktur. Über 300 Partnerschaften konnten generiert werden, und: es ist noch immer kein Ende abzusehen! Die Vorteile einer direkten Kooperation sind vielschichtig; dadurch können immer mehr Menschen ein Hausnotrufgerät nutzen und vor Ort versorgt werden. Die Kooperationspartner profitieren von einer fachlich fundierten Erstberatung vor Ort (ambulant sowie Betreutes Wohnen), erhalten komplette Schulungen und Weiterbildungen in Freiburg (hier werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zertifiziert), es werden rechtlich geprüfte Vertragswerke zur Verfügung gestellt sowie die Erstausrüstung zum Start übergeben. Dazu gehören neue BOSCH-Hausnotrufgeräte sowie ein Koffer mit technischem Material, eine Mappe mit allen notwendigen Formularen/Vertragswerken inkl. der digitalen Dateien. die Kooperationspartner damit gezielt in der Verwaltungsebene. Die Hausnotruf-Dienst GmbH bietet zudem ein 3-Säulen Werbekonzept an. Hiermit werden, hinsichtlich der eigenen Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, bereits bestehende Partnerschaften unterstützt. „Alles aus einer Hand“ ist ein wichtiges Merkmal für jeden Teilnehmer und Patienten, denn eine enge Anbindung an den ambulanten Dienst vor Ort bringt einen großen Mehrwert und erleichtert vieles im Leben. Die intensive Betreuung bedeutet gleichzeitig auch, von vielen Leistungsangeboten zu partizipieren, die das Leben sicher machen! Für den Hausnotruf-Teilnehmer und Patienten selbst, jedoch auch für die Angehörigen und das dazugehörende Umfeld. Die Vorteile und gleichzeitig auch das Ziel dieses Kooperationsmodells ist, die Vernetzung immer weiter auszubauen, die Kooperationspartner in jeder Hinsicht zu unterstützen, um gemeinsam die Hausnotruf-Teilnehmer und Patienten so gut wie möglich 24 Stunden am Tag zu versorgen! Die Entfernung spielt heute im Zeitalter der Kommunikation zum Glück keine Rolle mehr. Im Gegenteil! Was immer für eine rund um die Uhr Versorgung benötigt wird: die Kooperationspartner der Hausnotruf-Dienst GmbH sind nah am Menschen. Und das an 365 Tagen im Jahr. Die Hausnotruf-Dienst GmbH rechnet mit etlichen Kostenträgern und Endkunden ab und entlastet 22 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST 23 Stuttgart Frankfurt Mannheim Karlsruhe Freiburg im Breisgau Saarbrücken Mainz Wiesbaden Augsburg München ●Seniorenwohnanlagen ●Kooperationspartner Standorte, an denen der Hausnotruf-Dienst vertreten ist: Nürnberg Passau Spanien? Spanien! Bis ins Mittelalter hinein haben die Menschen die Erde für eine Scheibe gehalten. Wer sich zu weit hinauswagte, der stürzte hinab in die Tiefe, ins Bodenlose. Das war die Angst vor der „terra incognita“, dem Unbekannten. Spätere Generationen haben dieses Weltbild mutig verlassen. Doch bis vor zehn Jahren konnten auch wir vom Hausnotruf-Dienst uns nicht vorstellen, dass es im Jahr 2014 Menschen geben wird, die mit einem Ausland entgegen und LeRo Minusvál hatte sich noch niemals zuvor mit dem Bereich Hausnotruf für Teneriffa auseinandergesetzt. Schon ein Jahr später, 2008, nahm der Pflegedienst DiaCare, eine Tochtergesellschaft der Diakonie Neuendettelsau, seine Arbeit für Senioren an der Costa Blanca auf und nimmt seither die Dienste der Hausnotruf-Dienst GmbH in Anspruch. 2010 interessierte sich die Diakonie España auf Gran Canaria, eine Tochtergesellschaft der Diakonie Minden, für Hausnotruf für ihre Residenten und arbeitet seitdem mit uns zusammen, seit April 2014 als privater Pflegedienst CTS & Care Service S.L. València Hausnotrufgerät von den kanarischen Inseln aus einen Notruf auslösen und unsere Mitarbeitenden in der Notrufzentrale in Freiburg die entsprechende Hilfe unkompliziert und zuverlässig vermitteln, so wie für unsere „einheimischen“ Teilnehmer. Xábia urcia Im Jahre 2012 konnten auf Lanzarote der Pflegedienst CuraVital und an der Costa del Sol Atención Social S.L. dazugewonnen werden. Die Sache ist rund: Aus dem „Wir sollten es wagen“ wurde ein „Wir wagen es.“ Konnte so etwas überhaupt funktionieren? Und was sagen die Residenten dazu? Nach 4-jährigen Vorbereitungen – Klärung der rechtlichen und auch der technischen Seite, zahlreichen Gesprächen, Recherchen und Telefonaten war es jedoch soweit, und die Hausnotruf-Dienst GmbH schloss im Jahr 2007 die erste Kooperation mit einem Pflegedienst auf Teneriffa. Mit diesem Projekt betrat der Hausnotruf-Dienst wie auch der Pflegedienst LeRo Minusvál Neuland. Nie zuvor nahmen die Mitarbeitenden in der Notrufzentrale Freiburg einen Notruf aus dem „Schön, dass es Sie und Ihren Dienst gibt. Für uns in der Ferne ein Stück Heimat und Geborgenheit!“ València Xábia Murcia Cordoba KANARISCHE INSELN La Palma Lanzarote Fuerteventura Sevilla Málaga Teneriffa SPANIEN La Gomera Gran Canaria El Hierro 24 La Palma La Gomera Beispiel Lanzarote Lydia sitzt auf der Terrasse. Über ihr spendet ein breites Sonnensegel wohltuenden Schatten, vor ihr rauschen die Wellen des türkisblauen Atlantiks. Die 84-jährige Seniorin genießt den Blick aufs Meer. Georg trainiert mit einer Physiotherapeutin das Laufen, er will trotz seiner fast 90 Jahre beweglich bleiben. Viele sind vor Jahren nach Lanzarote ausgewandert oder haben regelmäßig die Wintermonate auf der Insel verbracht. Mit zunehmendem Alter wurde das Alleinleben mühsamer. Für alle jedoch kein Grund, nach Deutschland zurückzukehren oder auf das milde Klima der Kanaren zu verzichten. Auswanderern den Lebensabend in Würde, liebevoller Fürsorge und schönem Ambiente zu gestalten, das ist das Ziel, das sich Jana Kaiser und Tom Kalisch vom Deutschen Pflegedienst CuraVital auf Lanzarote vor sieben Jahren gesetzt haben und seitdem erfolgreich verwirklichen. „Wichtig ist uns hierbei ganz besonders die Achtung vor dem Schicksal unserer Bewohner zu wahren, mit Einfühlungsvermögen und Verständnis Lösungen für ihre ganz persönlichen Probleme zu finden und Ihnen auf liebevolle Weise Sicherheit und Wohlbefinden zu vermitteln“, so Jana Kaiser und Tom Kalisch. Gemeinsam führen sie das Pflegeheim, das 13 Betten zur stationären Aufnahme in Einzel-, Zwei- und Dreibettzimmern mit einer Betreuung rund um die Uhr umfasst. Mit ihren zehn Mitarbeitern bieten sie eine andere Altenpflege als in Deutschland. Zuwendung statt Zeitdruck lautet hier das oberste Gebot. Liebe, Fürsorge und ein familiäres Miteinander spielen hier eine wichtige Rolle. Ein Ausflug zum Strand, ein Gläschen Sangria am Abend, eine Fiesta auf der Terrasse zum Geburtstag der Bewohner oder Kuchen vom Deutschen Bäcker gehören hier genauso dazu wie eine Pflege nach deutschem Standard und ein hervorragendes Netzwerk zu deutschen Ärzten und Therapeuten auf der Insel. Für pflegende Angehörige bietet CuraVital individuelle Lösungen. Ob Kurzzeitpflege im Betreuten Wohnen, während die Angehörigen sich bei einem Urlaub auf Lanzarote erholen, oder Urlaubspflege im Hotel, der deutsche Pflegedienst ist hier eine wertvolle Unterstützung. Überwinterer oder Langzeiturlauber, die noch in ihren eigenen vier Wänden selbstständig leben können, aber auf ein Stück Sicherheit oder Hilfe in einer Notsituation nicht verzichten wollen, können auf die Zuverlässigkeit des Hausnotruf-Dienstes bauen. Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr genügt ein Druck auf den Funksenderknopf und die Mitarbeiter in der Notrufzentrale kümmern sich umgehend darum, schnell die passende Hilfe zu vermitteln. Den Wellen lauschen, den Wind spüren, ein Stück Freiheit genießen – mit der richtigen Unterstützung älter werden unter Palmen oder reisen, trotz körperlicher Einschränkungen. WAS WAR UND WAS SEIN WIRD 25 Rechnungswesen Viele Wege führen nach Rom… Nein, nicht immer – bei uns führen sie ins Rechnungswesen. Wir sind, abrechnungstechnisch gesehen, die erste Anlaufstelle für unsere mittlerweile über 13.000 Teilnehmer sowie für 300 Kooperationspartner. Und es werden laufend mehr. Waren Anfang 2009 noch 7.480 Teilnehmer auf die Notrufzentrale aufgeschaltet, ist deutlich eine steigende Tendenz zu erkennen. In unserem Büro läuft alles zusammen. Hier werden sämtliche Teilnehmerdaten gebündelt, die dann von uns im System bearbeitet, schließlich im Archiv abgelegt und sorgfältig aufbewahrt werden. Von hier aus werden auch jeden Monat die Rechnungen für die Teilnehmer, Kooperationspartner etc. erstellt und versandt. hinweg manch persönlicher Kontakt entwickelt, so dass hin und wieder ein wenig „Seelsorgetätigkeit“ dazugehört. Schriftliche, teilnehmerbezogene Unterlagen finden ebenfalls in unserem Archiv ihren Platz. Wir freuen uns immer wieder aufs Neue, ein vertrauensvolles soziales Miteinander zwischen Arbeit und Menschen arrangieren zu können. Deshalb kann man sagen: Wir sind ganz bestimmt nicht das, was man allgemeinhin unter „Rechnungswesen“ versteht. Da das Hausnotrufgerät anerkanntes Pflegehilfsmittel ist, beteiligen sich die Pflegekassen im Falle einer Einstufung grundsätzlich an den monatlichen Kosten. Die Hausnotruf-Dienst GmbH hat als Leistungserbringer die Anerkenntniserklärung für den Rahmenvertrag mit allen Pflegekassen unterzeichnet und kann mit allen Kassen nach SGB XI abrechnen. Die notwendigen Anträge dafür gehen hier bei uns im Rechnungswesen von den Kooperationspartnern oder von Teilnehmern direkt ein und wir leiten sie an die entsprechenden Pflegekassen weiter. Der Alltag im Büro ist oft durch Routine geprägt. Durch die sehr unterschiedlichen Kontaktaufnahmen, mal als Anruf oder durch Briefe und E-Mails, können die Stunden im Büro aufgelockert und hin und wieder auch amüsant und sehr interessant werden. Mit etlichen unserer Kunden und Teilnehmern wie auch deren Angehörigen hat sich über viele Jahre 26 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST WAS WAR UND WAS SEIN WIRD! 27 Statistik Alterstatistik Zeitraum: 01.01.2000 – 15.07.2014 60 bis einschl. 64 1,1% 65 bis einschl. 69 1,8% 100 und älter 3,6% 70 bis einschl. 74 4,5% Andere 1,7% 85 bis einschl. 89 27,6% 95 bis einschl. 99 7,0% 75 bis einschl. 79 9,6% 80 bis einschl. 84 17,2% 90 bis einschl. 94 25,8% Anzahl gesamt: 34758 Durchschnittsalter: 85,80 28 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST Anschlussdauer Zeitraum: 01.01.2000 – 30.06.2014 bis 24 Monate 4,2% bis 21 Monate 4,7% bis 1 Monat 5,1% bis 18 Monate 5,4% Über 24 Monate 43,6% bis 15 Monate 5,7% bis 12 Monate 6,3% bis 9 Monate 6,9% bis 3 Monate 8,5% bis 6 Monate 9,5% Anzahl gesamt: 35602 Durchschnittliche Anschlussdauer: 29,18 Monate WAS WAR UND WAS SEIN WIRD 29 Entwicklung Teilnehmeranzahl Stichtag: 30.06.2014 15000 Anzahl Teilnehmer 12500 Anzahl TN 10000 7500 5000 2500 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Jahr Durchschnittliche Anzahl TN pro Monat: 12.079 30 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST Monatliche Zu-/Abgangsstatistik Zeitraum: 01.01.2004 – 30.06.2014 5000 Zugänge Abgänge Anzahl TN 4000 3000 2000 1000 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Jahr Gesamtsumme Abgänge: 7061 Durschnittliche Abgänge je Monat: 282 WAS WAR UND WAS SEIN WIRD! Gesamtzugänge Zugänge: 8896 Durschnittliche Zugänge je Monat: 356 31 Zukünftige Herausforderungen Bereits heute, und in den nächsten Jahren mehr denn je, wird ein Mangel an Fachpfl egekräften und Betreuungspersonal deutlich. Das Fehlen familiärer Strukturen und sozialer Netze sowie die demographischen Rahmenbedingungen werden den Druck auf die ambulanten Hilfesysteme und politischen Entscheidungsträger erhöhen. Demgegenüber schreiten die Entwicklungen im Bereich der technischen Assistenzsysteme für den pflegerischen und sozialen Bereich sowie die Entwicklungen im Bereich des Telehealth rasant voran. Die zukünftigen Aufgaben eines ökumenischen, am Menschen orientierten Hausnotruf-Dienstes werden in diesem Spannungsfeld liegen: Technische Assistenzsysteme im Umfeld und im Zusammenhang mit Hausnotruf müssen die Leistungen von Fachpflegekräften ergänzen. Sie müssen sinnvoll und für den hilfebedürftigen Menschen eingesetzt werden, jedoch nicht der technischen Machbarkeit wegen. Hier gilt es immer wieder kritisch zu prüfen, welche Technologie mit welcher Ausprägung Sinn macht. Ethische Fragestellungen müssen diskutiert werden. Des Weiteren muss dafür gesorgt werden, dass diese Leistungen finanzierbar bleiben. Sowohl für den Hausnotruf-Dienst, der diese Technik in seine Anlagen implementieren wird als auch für den hilfebedürftigen Menschen, welcher die Technik für sich einsetzen möchte. Die Hausnotruf-Dienst GmbH hat in der Notruflandschaft in Deutschland einen festen Platz seit nunmehr 30 Jahren. Sie engagiert sich sowohl in politischen als auch in technischen Gremien. Für die Träger von sozialen und vor allem von kirchlichen Einrichtungen stellt sie ihre langjährige Erfahrung heute und auch in Zukunft bereit. Viele tausend Menschen vertrauen dieser Einrichtung. Die Hausnotruf-Dienst GmbH wird auch zukünftig alles Wichtige tun, damit die Menschen „Beruhigt und sicher zu Hause leben“ können. 32 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST 30 Jahre Hausnotruf-Dienst – Eine Erfolgsgeschichte 1984 – Helmut Kohl ist noch Bundeskanzler und Ronald Reagan wird in den USA zum Präsidenten gewählt. In Lichtenstein wird das Wahlrecht für Frauen eingeführt und in der Schweiz zum ersten Mal eine Frau Ministerin. In Deutschland wird die Anschnallpflicht eingeführt und im Januar startet der erste private Fernsehsender. Apple und IBM bringen die ersten Personal Computer auf den Markt, der Facebook-Gründer Marc Zuckerberg wird geboren und es gibt schon einen Hackerangriff auf das BTX-System der Deutschen Bundespost. In Freiburg gründen die kirchlichen Sozialstationen die Arbeitsgemeinschaft Haus-Notruf-Dienst als gemeinnützige GmbH. Rund um die Uhr erreichbar, gut vernetzt, gibt der Dienst mittlerweile über 13.000 vor allem älteren Menschen und deren Angehörigen Sicherheit und bringt ihnen Hilfe und persönliche Zuwendung nach Hause. Den Mitarbeitenden bietet der Dienst sichere, zukunftsfähige und innovative Arbeitsplätze. Dazu gehören gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung ebenso wie eine betriebliche Ren- WAS WAR UND WAS SEIN WIRD tenversicherung und Angebote zur Gesundheitsförderung. Das Ziel des gemeinnützigen, kirchlichen Unternehmens ist nicht die hohe Rendite und eine Gewinnmaximierung. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, die Hilfe benötigen und denen die vernetzten Dienste hohe Qualität und Verlässlichkeit zu fairen Bedingungen bieten. Dieses Ziel wurde in den letzten 30 Jahren erreicht und daran wird auch täglich in den kommenden Jahren gearbeitet. Allen Menschen, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen, unseren Partnern und den Mitarbeitenden danken wir hier und heute für ihr Vertrauen und das gute Miteinander. Wir freuen uns auf die weiteren Aufgaben und die Zusammenarbeit mit Ihnen. Herzlichst Ihre Rupert Niewiadomski & Johannes Sackmann, Geschäftsführer der Hausnotruf-Dienst GmbH 33 Impressum Hausnotruf-Dienst GmbH Eisenbahnstr. 52 79098 Freiburg i. Br. Tel.: 0761 29622-0 – oder kostenlos 0800 4044333-10 Fax: 0800 4044333-19 [email protected] www.hausnotrufdienst.de Handelsregisternummer: HRB 2882 Verantwortlich: Gerd Lang Projektbegleitung und Redaktion: Barbara Schiwietz, Rita Dilger, Iris Dürrmeier, Dominik Fredrich, Christian Kolb, Harald Trescher Grafik und Gestaltung: wiseape GmbH Tel.: 0761 28559130 www.wiseape.de Fotografie: Rolf Pessel Tel.: 07621 5106567 www.rolfpessel.de Bildnachweis: Fotolia (S. 7, S. 13, S. 17, S. 21, S.23, S. 24) CuraVital (S. 25) E-Book Produktion: Craft AG, Freiburg Tel.: 0761 2176798 www.biblon.de 34 30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST Last but not least bedanken wir uns bei der Firma Robert Bosch Healthcare GmbH für die finanzielle Unterstützung dieser Jubiläumsbroschüre. Weitere informationen finden Sie hier: www.hausnotrufdienst.de WAS WAR UND WAS SEIN WIRD! 35