30 Jahre Hausnotruf-Dienst

Transcription

30 Jahre Hausnotruf-Dienst
1984
30
Jahre
Hausnotruf-Dienst
Was war und was sein wird!
2014
Rhombentriakontaeder Ein Körper mit 30 Flächen
Jede der Zahlen hat in der Numerologie ihre eigene Persönlichkeit und ihren eigenen Charakter, d.h. sie besitzt
eine bestimmte Anzahl von Qualitäten und Eigenschaften, die sie einzigartig und unverkennbar machen. Um
diese Zahl besser kennen zu lernen, stellen Sie sich
einfach vor, sie wäre eine Person, viele Personen, ein
Unternehmen – die Hausnotruf-Dienst GmbH:
Die Bedeutung der Zahl 3 - sie ist kreativ, wortgewandt,
ausdrucksstark, sozial, kommunikativ, interaktiv und lebensfroh.
Die Bedeutung der Zahl 0 - findet man sie in Zusammenhang mit den einstelligen Ziffern (also 30), dann verstärkt
sie den Charakter der ersten Ziffer.
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
Inhaltsverzeichnis
Vorwort..................................................................................1
Zwei starke Partner
mit einem gemeinsamen Ziel..........................................2
1984-1999.............................................................................3
Begrüßung...........................................................................6
Entwicklung..........................................................................7
Bundesweite und
verbandsübergreifende Arbeit.......................................8
Organisation........................................................................9
Mehr als nur eine Notrufzentrale...................................10
Wie funktioniert der Notruf?............................................11
Anekdoten aus dem Notrufalltag...................................13
Die Rufbereitschaft in Freiburg......................................14
Technik..................................................................................15
Die Mobilität.........................................................................17
Vertrieb Freiburg................................................................19
Der Außendienst Freiburg...............................................20
Vertrieb Deutschland........................................................22
Spanien? Spanien!.............................................................24
Beispiel Lanzarote.............................................................25
Rechnungswesen...............................................................26
Statistik..................................................................................28
Zukünftige Herausforderungen......................................32
30 Jahre Hausnotruf-Dienst Eine Erfolgsgeschichte.....................................................33
Impressum............................................................................34
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
Vorwort
30 Jahre Hausnotruf-Dienst GmbH Freiburg
Als Bürgermeister für Kultur, Integration, Soziales
und Senioren liegen mir die älteren Bürgerinnen
und Bürger unserer Stadt besonders am Herzen.
Was gibt es Schöneres, als so lange wie möglich
in der häuslichen Umgebung verbleiben zu können, wenn ein Hausnotrufgerät dabei behilfl ich
sein kann!
Der Hausnotruf-Dienst Freiburg gilt als der größte kirchliche Hausnotrufanbieter in Deutschland.
In ganz Baden-Württemberg, Teilen von Bayern, auf den Kanarischen Inseln und dem spanischen Festland arbeitet die Hausnotruf-Dienst
GmbH mit zahlreichen Sozialstationen, ambulanten Pflegediensten, Caritasverbänden, Diakonischen Werken und Stiftungen zusammen.
Somit kann der Dienst auf ein engmaschiges Netz
zuverlässiger Partner zurückgreifen und steht den
Menschen mit einer Vielzahl von Unterstützungen
und Hilfsangeboten zur Seite.
30 Jahre Hausnotruf-Dienst GmbH!
Ich gratuliere den Geschäftsführern, Herrn
Sackmann/Evang. Sozialstation Freiburg e.V. und
Herrn Niewiadomski/Kath. Sozialstation Freiburg
GmbH, und Herrn Lang als Leiter des Hausnotruf-Dienstes mit seinem Team ganz herzlich.
Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man
kann den Grund für etwas Zukünftiges legen –
denn Zukunft kann man bauen.
Mit diesem Zitat von Antoine de Saint-Exupéry
wünsche ich Ihnen weiterhin viele gute „Architekten“, verbunden mit dem dazugehörigen Erfolg.
Ihr
Ulrich von Kirchbach
Bürgermeister
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
1
Zwei starke Partner mit
einem gemeinsamen Ziel
Vielfältige Aufgaben verlangen nach einem perfekten Netzwerk.
Durch die Zusammenarbeit beider kirchlicher
Sozialstationen ist dies vorbildlich gelungen. Egal,
in welchem Stadtteil von Freiburg Sie wohnen, es
ist immer ein Pflegeteam/eine Leitstelle in Ihrer
Nähe und für Sie und Ihr Anliegen da.
Unser Engagement gilt den Menschen – unabhängig von Konfession oder Weltanschauung.
Mit unserem Angebot vielfältiger Hilfen, abgestimmt auf Ihre eigene Situation, helfen wir Ihnen,
möglichst lange zu Hause bleiben zu können.
Ob Sie Hilfe bei der Körperpflege benötigen, Ihr
Blutdruck kontrolliert werden muss, Sie beim Einkaufen, Kochen und Putzen unterstützt werden
möchten oder Sie jemanden zum Spazierengehen
oder Vorlesen suchen – wir helfen Ihnen.
Anleitungen und Schulungen für pflegende Angehörige führen wir direkt bei Ihnen zu Hause durch.
Dazu gehören auch Betreuungsangebote zur Entlastung von Pflegepersonen.
Sie möchten sich zunächst einmal beraten lassen,
damit die Fragen, die Sie quälen, beantwortet
werden können?
Die Beratungsstellen der Sozialstationen sind an
Ihrer Seite, wenn sich Ihre Lebenssituation ändert.
Sie informieren über alle Angebote und deren
Finanzierung im häuslichen Bereich.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen Ihnen
dabei gerne weiter.
Damit Sie so lange wie möglich in Ihren vier
Wänden wohnen bleiben können, unterstützt die
Hausnotruf-Dienst GmbH Sie gerne mit der Bereitstellung eines Hausnotrufgerätes.
Ihre Notrufe werden 24 Stunden rund um die Uhr
entgegen genommen und die passende Hilfe
schnell und zuverlässig vermittelt.
Es gibt fast kein Problem, bei dem wir Ihnen nicht
behilflich sein können.
Beruhigend für Sie, selbstverständlich für uns.
Behandlungen, die unsere Wundexperten vornehmen, erfolgen in enger Abstimmung mit den
behandelnden Ärzten, und in der letzten Lebensphase stehen wir Ihnen mit unseren Palliativfachkräften zur Seite. Gegebenenfalls vermitteln wir
Ihnen weitergehende Unterstützung.
Wie hilflos ist man oft, wenn ein Krankenhausaufenthalt ansteht und man nicht weiß, wie es danach
zu Hause weitergehen soll.
PiA Pflege im Anschluss unterstützt und berät Sie
und Ihre Angehörigen schon im Krankenhaus in
dieser schwierigen Phase.
Persönlich und individuell, umfassend und vertraulich – und dazu noch kostenlos.
2
Rupert Niewiadomski & Johannes Sackmann,
Geschäftsführer der Hausnotruf-Dienst GmbH
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
1984 - 1999
Was war...
1984
Gründung Arbeitsgemeinschaft
Haus-Notruf-Dienst gGmbH von Katholischer
Sozialstation, Evangelischer Sozialstation und Caritas-Verband Freiburg-Stadt
– Sitz: Herrenstraße 6, 79098 Freiburg
– Leiterin: Angela Huber (1984–1989)
– Ziel war und ist es immer noch, älteren, kranken und behinderten Menschen die
Möglichkeit zu geben, sich mittels eines Hausnotrufgerätes möglichst lange
in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung selbstständig bewegen zu können.
– Zentrale: BOSCH
–
Erster Notruf am 15. April 1984:
Eine ältere Dame ist in einem kleinen Mietshaus an der Treppe gestürzt. Sie
löst den Alarm aus, die Zentrale antwortet, der gute Nachbar kommt und hilft
der Gestürzten mit dem erstaunten Ausruf wieder auf die Beine: „Mensch, das
Ding funktioniert ja!“
1985
Abschluss des Gesellschaftervertrags
– Gesellschafter: ● Dr. Konrad Deufel – Caritas-Verband Freiburg-Stadt/
Kath. Sozialstation
● Hermann Weiler – Evang. Sozialstation
● Caritas-Verband Freiburg-Stadt/Kath. Sozialstation
– Mitgliedschaft in der neu gegründeten Bundesarbeitsgemeinschaft Hausnotruf
1989400 angeschlossene Teilnehmerinnen und Teilnehmer
– Erweiterung der Dienstleistung um Gehörlosentelefon
– Neuer Einrichtungsleiter: Karl Schweizer (1989–1995)
1992Umzug von Herrenstraße in Holzmarkt 8
– Einrichtungsleiterin: Christiane Düspohl (1992–1995)
– Erste Kooperation mit Seniorenwohnanlage vom Caritas-Verband Freiburg-Stadt
– Einsatz des ersten Zentralen-Computers
– Erweiterung des Dienstleistungsangebotes um eine Rufbereitschaft für die Frei burger Teilnehmer
1995
Einführung der Pflegeversicherung (Sozialgesetzbuch-Elftes Buch)
– Hausnotrufgerät anerkanntes Pflegehilfsmittel
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
3
– Abrechnung mit den Pflegekassen direkt
– Einrichtungsleiterin: Theresa Krötz (1995–2000)
1997
Änderung der Firmierung in Hausnotruf-Dienst gGmbH
1998
Erweiterung des Dienstleistungsangebotes um Rufumleitung für Sozialstationen
– Herausgabe einer Hausnotruf-Zeitung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in
Freiburg
1999
2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
– Zusammenarbeit mit 64 Sozialstationen, Pflegediensten, Caritasverbänden und
Diakonischen Werken in Baden-Württemberg
– Zusammenarbeit mit 17 Seniorenwohnanlagen
seit 2000
4
Einrichtungsleiter: Gerd Lang
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
5
Begrüßung
Wir sind ein ökumenisches Dienstleistungsunternehmen, das für unsere Teilnehmer und unsere Kooperationspartner
stets das Höchstmaß an Sicherheit bietet.
Aus der Tradition gewachsen – zuverlässig und mit dem Anspruch, Menschen
in schwierigen Lebenslagen zu helfen.
Der Zukunft verpflichtet – zeitgemäß mit
den modernsten technischen Mitteln diesen wichtigen sozialen Aspekt zu verwirklichen.
Zwischen diesen beiden Zeiten leben wir heute
– als ein Unternehmen, dem die Menschen vertrauen können.
Unsere Technik unterliegt einem ständigen Entwicklungsprozess. Nur wer Jahr für Jahr an innovativen Lösungen für seine Kunden arbeitet, kann
sich über lange Zeiträume weiterentwickeln.
Innovation bedeutet jedoch auch, Werte zu schaffen, nicht jedem Trend hinterher zu laufen.
Welche Innovation nützt unseren Teilnehmern
oder Kooperationspartnern und damit unserer
Dienstleistung? Welche bewährten Instrumente
sollten nicht vorschnell zugunsten neuer Trends
geopfert werden? Welche neuen Entwicklungen
sind es wert, in die Notrufzentrale eingearbeitet
zu werden? Diese Entscheidungen gilt es stets
neu zu treffen.
Lösungen zu fi nden und deren Realisierung zu
entwickeln. Wir zeigen Ihnen, wer wir sind und
auf wen Sie sich verlassen. Wir definieren, welche
Überlegungen und Erfahrungen hinter Schlagwörtern wie Sicherheit, Kooperation, Redundanzsystem und Flexibilität stecken.
Wir stellen Ihnen die Menschen vor, die das Unternehmen geprägt haben.
Wir haben unsere Dienstleistungen immer in
enger Kommunikation mit unseren Kooperationspartnern weiterentwickelt. Dieser Dialog ist
uns wichtig, ebenso wie die Zusammenarbeit mit
Mitbewerbern auf Bundesebene und in den politischen Gremien wie z.B. in der Bundesarbeitsgemeinschaft Hausnotruf.
Wer seine Vergangenheit kennt und aus ihr lernt,
ist gerüstet für die Zukunft.
Herzlichst
Die Hausnotruf-Dienst GmbH nimmt Sie in dieser
Jubiläumsbroschüre mit auf eine dreißigjährige
Reise durch die Entwicklung einer Firmenkultur,
auf die wir stolz sind. Unsere Erfahrung verschafft
uns die notwendige Kompetenz und Leistungsfähigkeit, Hilfebedarfe zu erkennen, passende
6
Gerd Lang, Leiter Hausnotruf-Dienst
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
Die Entwicklung
Seit 30 Jahren kooperiert die ökumenische Hausnotruf-Dienst GmbH mit inzwischen knapp 300
kirchlichen und sozialen Einrichtungen sowie
kommunalen Trägern. Mit über 13.000 mit einem
Hausnotrufgerät versorgten Teilnehmerinnen
und Teilnehmern ist sie die größte kirchliche Notrufzentrale in Deutschland.
Zur Verbesserung der Situation von älteren und
versorgungsbedürftigen Menschen und Erweiterung des ambulanten Pflegedienstleistungsangebotes wurde die Einrichtung im Jahr 1984 von den
kirchlichen Sozialstationen in Freiburg gegründet.
Ab 1990 wurden die ersten betreuten Seniorenwohnanlagen mit Hausnotruf-Systemen ausgestattet. Die Hausnotruf-Dienst GmbH beteiligte
sich hier an der Ausgestaltung von Betreuungsverträgen und an den Sicherheitskonzepten der
jeweiligen Anlagen.
Ebenso wurden in den 90ern die ersten Callcenter-Dienste in Form von Rufumleitungen für Sozialstationen realisiert. Viele Stationen leiten seither
ihre Bürotelefonie oder den Pflegenotruf auf die
Hausnotruf-Dienst GmbH um und können sich so
mehr ihrem Kerngeschäft widmen.
Patienten können sich an die Medikamenteneinnahme erinnern lassen oder nutzen den Dienst als
Kommunikationsplattform.
bereitschaft Freiburg“ erfolgreich umgesetzt:
Hier können Menschen 24 Stunden rund um die
Uhr eine Rufbereitschaft von Priestern über die
Notrufzentrale erreichen.
Neuere Entwicklungen und Forschungen in den
Bereichen Mobilruf, Ortung von Menschen mittels
GPS oder der Einbezug von technischen Assistenzsystemen (AAL) hat die Hausnotruf-Dienst
GmbH ebenso im Blickpunkt wie die Entwicklungen des Bereiches Telehealth. Dazu kooperiert
der Dienst z.B. mit der Fachhochschule in Furtwangen, dem Forschungszentrum Informatik in
Karlsruhe und der Robert-Bosch GmbH.
Ein Schulungscenter unterstützt die Kooperationspartner bei technischen und konzeptionellen
Fragestellungen.
In puncto Sicherheit und Zuverlässigkeit setzt die
Hausnotruf-Dienst GmbH neue Maßstäbe: Das
Sicherheitskonzept wurde in einer langjährigen
Zusammenarbeit mit der Firma BOSCH entwickelt.
Die Hausnotruf-Dienst GmbH hat sich in ihrer
30-jährigen Geschichte zu einem mittelständischen Unternehmen entwickelt, das auf Innovationen setzt und mittlerweile 70 Mitarbeiter
beschäftigt.
2007 wurde mit einem deutschen ambulanten
Pflegedienst auf Teneriffa erstmals eine internationale Kooperation geschlossen. Bis heute gibt es
fünf weitere Kooperationen mit ambulanten Diensten an der spanischen Mittelmeerküste, auf Gran
Canaria und Lanzarote.
Im Jahre 2009 wurde die „Katholische SeelsorgeWAS WAR UND WAS SEIN WIRD
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Bundesweite und
verbandsübergreifende Arbeit
Die Hausnotruf-Dienst GmbH ist Mitbegründerin
und Teil des Vorstandes der Bundesarbeitsgemeinschaft Hausnotruf (BAG), welche im Jahre
1985 in Frankfurt ins Leben gerufen wurde.
Die Mitglieder sind Betreiber von Hausnotrufzentralen und Call-Centern für den sozialen Bereich.
Als unabhängiges Gremium dient die BAG insbesondere der gegenseitigen Unterrichtung und Beratung sowie der Erarbeitung von Konzepten für
die praktische Arbeit der angeschlossenen rund
60 Betreiber von Notrufeinrichtungen.
In diesem Kontext gibt die Hausnotruf-Dienst
GmbH Impulse an verantwortliche politische Entscheider im Hinblick auf die weitere Entwicklung
von Hausnotruftechnik und berät Einrichtungen
des Gesundheitswesens und der sozialen Arbeit.
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30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
Organisation
Geschäftsführung
Evangelische Sozialstation Freiburg i. Brsg. e. V.
Geschäftsführung
Katholische Sozialstation Freiburg i. Brsg. GmbH
Hausnotruf-Dienst GmbH
Einrichtungsleitung
Rechnungswesen
Hausnotruf-Dienst GmbH
Verwaltungsleitung
Hausnotruf-Dienst GmbH
Technische Leitung
Arbeitssicherheit
Vertrieb
Rufbereitschaft
Technik
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD!
Außendienst
Freiburg
Notrufzentrale
9
Mehr als nur eine
Notrufzentrale
Martin M. macht sich auf den Weg zur Arbeit. Er
weiß, dass seine volle Konzentration gefordert
ist, sobald er in der Notrufzentrale seinen Dienst
beginnt. Seine Aufgabe besteht darin, Notrufe
anzunehmen, je nach Situation die entsprechende Hilfe zu vermitteln und beruhigend auf den
Menschen einzugehen, der sich in einer akuten
Notlage befindet. Unabhängig davon, ob Herr M.
eine Nachbarin, die Tochter, einen Pflegedienst
oder den Rettungsdienst alarmiert, bleibt er über
das Notrufgerät solange mit dem Hilferufenden in
Sprechkontakt, bis Hilfe eingetroffen ist. Mittels
modernster Technik kann er sich voll und ganz auf
den notleidenden Menschen einlassen. Martin M.
trifft seine Entscheidungen stets nach der Maxime
des sichersten Handelns.
Neben dem Kerngeschäft, der
Hilfevermittlung in der Notrufzentrale, unterstützt Gisela T. am
Telefon den täglichen Betrieb
mehrerer Sozialstationen. Zu
festgelegten Zeiten nimmt sie
umgeleitete Telefonanrufe für
Pflegedienste nah und fern entgegen. Klingelt das Telefon, kann
sie bereits am Monitor erkennen,
für welche Sozialstation sie gleich
tätig wird. Dringende Angelegenheiten, die sofortiger Hilfe
oder eines Hausbesuches bedürfen, leitet sie umgehend an die
Bereitschaftsschwester weiter.
Anliegen, die keine sofortige​
Aktion erfordern, gibt sie per
10
E-Mail oder Fax an den Pflegedienst weiter.
Dort nehmen sich die Kollegen in Ruhe dem Anliegen an.
Klaus S. widmet sich währenddessen einer weiteren Dienstleistung. Er meldet sich am Telefon mit
ruhiger Stimme im Auftrag der katholischen Seelsorgebereitschaft. Am anderen Ende vernimmt er
eine weibliche Stimme. Eine Tochter bittet darum,
ihrem Vater in seinen letzten Stunden den Wunsch
zu erfüllen, noch einmal seinen Pastor sprechen
zu können. Mit viel Einfühlungsvermögen hört
Klaus S. zu und vermittelt den Wunsch an den
zuständigen Geistlichen.
Die katholischen Pfarreien in Freiburg sind seit
2009 zu jeder Tages- und Nachtzeit über eine
Rufumleitung zum Hausnotruf-Dienst erreichbar.
So ist sichergestellt, dass in einer seelsorgerischen Notlage allzeit ein Pfarrer einen Hausbesuch abstatten oder ein tröstendes Gespräch
führen kann.
All diese Aufgaben und vieles mehr teilt sich das
Team mit 30 Kolleginnen und Kollegen in einem
geregelten Schichtdienst. Neben den ca. 500
täglich eingehenden Notrufen und telefonischen
Anfragen sind die Mitarbeitenden mit akribischer
Genauigkeit für die tägliche Datenpflege der
Hausnotrufteilnehmer zuständig, damit allzeit
aktuelle Daten für eine optimale Hilfevermittlung
zur Verfügung stehen.
„Während die vertraglichen Pflichten
des Notrufteams längst erfüllt sind,
unterstützen die Mitarbeitenden
jeden einzelnen Hilfesuchenden im
Gespräch mit persönlichem Einsatz,
Einfühlungsvermögen, Freundlichkeit und Wertschätzung“, so Almut
Halmsteiner, die Koordinatorin des
Bereichs der Notrufzentrale. „Dabei
begleitet stets das christliche Menschenbild den Kontakt zu jedem
notleidenden Menschen.“
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
Wie funktioniert der Notruf?
In der Notrufzentrale werden täglich durchschnittlich 500 Notrufe bearbeitet. Dabei handelt es sich
um akute Notfälle wie Stürze, Atemnot, Herzbeschwerden etc., pflegerische Bedürfnisse wie
das Wechseln von Bandagen, Körperpflege, Anund Ausziehen von Stützstrümpfen oder auch
sogenannte Proberufe. Diese werden bei der
Bereitstellung eines Gerätes beim Teilnehmer
durchgeführt, damit ihm der Umgang mit dem
Hausnotrufgerät vertraut wird. Ein Großteil der
eingehenden Notrufe wird durch unbeabsichtigtes Berühren des Funkfingers ausgelöst, z.B.
beim Staubwischen.
In der Hausnotrufzentrale wird rund um die
Uhr gearbeitet. Ein Notruf wird durch das
Drücken des wasserdichten Funkfingers,
oder auch Handsender genannt, ausgelöst.
Der Teilnehmer trägt diesen Sender entweder als Kette um den Hals oder als Armband.
Auch von der roten Taste des Hausnotrufgerätes
aus kann ein Notruf ausgelöst werden.
Ein Ruf erscheint in der Notrufzentrale auf dem
Computer-Bildschirm mit sämtlichen erforderlichen Angaben des Notrufenden. Der Mitarbeitende nimmt den Notruf entgegen und versucht,
einen Sprechkontakt mit dem Notrufenden aufzunehmen. „Guten Tag, Frau/Herr... ! Hier ist der
Hausnotruf-Dienst. Brauchen Sie Hilfe?“ Der Teilnehmer antwortet: „Ja, ich brauche Hilfe. Ich bin
gestürzt, habe mich verletzt und blute. Schicken
Sie mir bitte schnell einen Arzt.“ Unverzüglich
vermittelt der Disponent in der Notrufzentrale die
entsprechende Hilfe.
Der Sprechkontakt über das Notrufgerät erfolgt
im Wechselsprechen. Ist kein Sprechkontakt
möglich, so versucht der Disponent, den Rufenden über das Telefon zu erreichen. Reagiert der
Teilnehmer nicht auf den Anruf, so wird strikt nach
dem mit dem Teilnehmer vereinbarten Maßnahmenplan vorgegangen. Ist z.B. ein Nachbar (der
einen Schlüssel zur Wohnung des Hilferufenden
hat) in diesem Plan an erster Stelle eingetragen,
so wird dieser auch zuerst angerufen. Bei einem
akuten Notfall wird sofort die Rettungsleitstelle
verständigt.
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
Für unsere Freiburger Teilnehmer bietet die Hausnotruf-Dienst GmbH eine Schlüsselhinterlegung
an. In einem solchen Fall steht unsere Rufbereitschaft im Maßnahmenplan des Teilnehmers und
wird ihm in einer Notsituation zur Hilfe eilen und
gegebenenfalls Ersthelfer-Dienste leisten.
Wird ein Vertrag mit der Hausnotruf-Dienst GmbH
geschlossen, teilt uns der Teilnehmer die erforderlichen Angaben für eine Notrufbearbeitung mit.
Dazu gehören seine vollständige Adresse und
Telefonnummer sowie Adressen von Bezugspersonen mit den entsprechenden Telefonnummern.
Auch Angaben über lebensbedrohliche Krankheiten und Medikamente (z.B. Blutverdünner) sind
von Bedeutung.
Ist im Notrufgerät die Sicherheitsuhr aktiviert, so
drückt der Teilnehmer in einem bestimmten Zeitfenster die gelbe Taste auf dem Gerät.
Vergisst er dies, so löst das Notrufgerät von selbst
einen Notruf aus. Dieser wird wie ein akuter Notruf
bearbeitet. Bei einem akuten Notruf bleibt der Disponent so lange mit dem Hilferufenden über das
Notrufgerät in Sprechkontakt, bis Hilfe eingetroffen ist. Der Teilnehmer in seiner Not ist somit nicht
allein. Der Disponent wirkt beruhigend auf ihn ein.
Wird der Teilnehmer in ein Krankenhaus eingeliefert, verständigt der Mitarbeiter in der Zentrale auf
Wunsch Angehörige.
Fazit: Mit Hilfe eines Hausnotrufgerätes wird
schnell und zuverlässig Hilfe vermittelt. Für Angehörige ist das eine große Beruhigung. Ohne Hausnotrufgerät wären die Menschen in Notlagen auf
sich selbst gestellt und oftmals über Stunden in
hilflosen Situationen.
(Zur Sicherheitsuhr finden Sie auf Seite 15 eine
Darstellung und Beschreibung.)
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30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
Anekdoten aus dem
Notrufalltag
Was im Fußballweltmeisterschaftsfi eber
schon mal passieren kann:
Anruf der Zentrale bei der Tochter einer Teilnehmerin, die
Notruf ausgelöst hat und kein Sprechkontakt besteht.
Bitte Sozialstadion Anrufen
Schöne Grüße
Tochter: „Des ka net sei, die war grad noch drauße. Aber
woar tens amol, i schau naus. Ojemine, do hat ses hin
ghaut!“
Teilnehmer meldet sich in der Zentrale
aus dem Krankenhaus zurück.
Mitarbeiter der Zentrale fragt, ob der
Handsender auch im Krankenhaus
war? (Durch Funküberwachungsmeldung aufgefallen)
Teilnehmer:“ Nein, der Hanspeter war
nicht im Krankenhaus, nur ich.“
Enkel zu Besuch bei der Oma und
drückt den Notrufknopf. Der Mitarbeiter der Zentrale meldet sich.
Enkel zur Oma: „Oma, da ist der Anrufbeantworter dran.“
Lieber Herr Lang,
Mitarbeiter der Zentrale: „Ich bin kein Anrufbeantworter sondern vom Hausnotruf-Dienst.
Ich möchte wissen, ob alles in Ordnung ist.“
dem Hausnotruf-Dienst ein großes Danke schön.
Enkel:“ Oma, sag, dass alles in Ordnung ist.“
Seit zwei Wochen hat meine Mutter eine Haushaltshilfe aus Polen, die leider damit überfordert war, dass meine Mutter in den letzten
Tagen durch einen Infekt (Brechdurchfall) immer schwächer wurde.
Der Hausarzt war nicht erreichbar- und ich,
die Tochter, konnte über die 112 den Rettungsdienst nicht informieren, da ich nicht
nach K. durchkam.
Die Polin getraute sich nicht, selbst die 112
anzurufen, aus Angst, sie könne nicht genug
verstehen oder nicht alles richtig sagen. Da
fiel mir der Hausnotruf ein und siehe da,
Ihre Mitarbeiterin hat alles wunderbar in die
Wege geleitet und mich beruhigt.
Meine Mutter ist jetzt im Krankenhaus und
eine Nachbarin ist bei ihr. Später kommt
noch mein Bruder.War ich froh, dass es
Sie gibt und mir so unkompliziert geholfen
wurde.
Auch meine Schwester in B. war so etwas von
erleichtert, als ich ihr sagen konnte, dass
sich der Hausnotruf-Dienst kümmert.
Ganz, ganz herzlichen Dank! Vor allen Dingen auch Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Herzliche Grüße und immer wieder voller
Dankbarkeit.
Ulrike Lüchtrath.
Ein Notruf kommt in die Zentrale, mit
einem Handsender ausgelöst.
Der Mitarbeiter fragt den Teilnehmer,
ob alles in Ordnung ist.
Teilnehmer weiß nichts von einem
ausgelösten Notruf und meint: „Die
Katze vom Nachbarn ist im Haus, die
muss es gewesen sein.“
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
Ruf über die Kath. Seelsorgebereitschaft:
„Können Sie mir sagen, ob das Münster beheizt ist, heute Abend findet dor t nämlich
ein Konzer t statt…..“
13
Die Rufbereitschaft in Freiburg
Ein wichtiges Glied in der Kette unserer Hilfevermittlung
Auch die folgende Begebenheit gehört zum Alltag
unserer Rufbereitschaft:
Die Weitergabe des eigenen Haus- und Wohnungsschlüssels an fremde Personen ist eine
Vertrauenssache. Nicht alle Menschen haben Personen in ihrem Umfeld, denen sie ohne Weiteres
ihre Schlüssel anvertrauen.
Unsere Hausnotrufteilnehmer können als Zusatzleistung ihre wichtigen Schlüssel in unserer
Notrufzentrale hinterlegen. Die Schlüssel werden
gesichert aufbewahrt.
Geht in der Notrufzentrale ein Notruf ein, so werden für die zu leistende Hilfevermittlung Mitarbeiter unserer Rufbereitschaft eingesetzt. Erfordert
es die Situation, so ruft der Mitarbeitende vor Ort
noch den Rettungsdienst dazu und bleibt beim
Notrufenden, bis entsprechende Hilfe eintrifft.
Die Mitarbeiter unserer Rufbereitschaft arbeiten
ausschließlich als fest angestellte Mitarbeiter.
Ein Gesundheitszeugnis ist ebenso Voraussetzung für eine Beschäftigung wie der Nachweis
eines aktuellen Erste-Hilfe-Kurses. Vertiefende
Ausbildungen in Kinästhetik, Erste-Hilfe-Auffrischungskurse und Fahrsicherheitstrainings gehören zum Standard.
Ab und zu kommt es vor, dass ein Teilnehmer sich
aus seiner Wohnung ausgeschlossen hat.
Auch in diesen Fällen eilt unsere Rufbereitschaft
mit dem in der Notrufzentrale hinterlegten Schlüssel zur Wohnung des Hilferufenden und erlöst ihn
aus dem Dilemma.
14
Es ist Dezember, drei Uhr in der Nacht. In der Notrufzentrale geht der Notruf einer Teilnehmerin ein.
Auf dem Bildschirm wird angezeigt, dass die bei
ihr in das Hausnotrufgerät einprogrammierte Sicherheitsuhr abgelaufen ist.
Immer eine kritische Situation, weil nicht klar
erkennbar ist, was passiert ist. Der im Schichtdienst arbeitende Mitarbeiter der Rufbereitschaft wird verständigt, kommt unverzüglich in
die Zentrale, nimmt die notwendigen Unterlagen
und Wohnungsschlüssel entgegen und eilt zu
der Teilnehmerin. Unterwegs erfährt er von dem
Diensthabenden in der Zentrale, dass die Teilnehmerin einen großen schwarzen Hund besitzt,
jedoch wohl ein ganz lieber Hund. Er solle beim
Eintreten in die Wohnung seinen Namen rufen, um
auf sich aufmerksam zu machen.
Am Haus der Teilnehmerin angekommen, schaltet
sich automatisch die Eingangsleuchte an und im
Fenster des Wintergartens ist ein großer schwarzer Hund zu erkennen, der aufgeregt bellt.
Klopfenden Herzens schließt der Mitarbeiter die
Türe auf, ruft - wie ihm empfohlen wurde - den
Namen des Hundes, der sogleich herbeigerannt
kommt. Er will anscheinend mit dem Mitarbeiter
spielen! Ein lieber Hund! Gottseidank!
Da kommt auch die Teilnehmerin dazu, noch
etwas verschlafen, und gesteht, dass sie in der
Nacht kein Hörgerät trägt und außerdem vergessen hatte, die Tagestaste zu drücken, durch
die sich die Sicherheitsuhr wieder zurücksetzt.
Ende gut, alles gut!
Wenn die Sicherheitsuhr abgelaufen ist wird automatisch ein Notruf ausgelöst. Deshalb empfehlen
wir unseren Teilnehmern, mindestens einmal täglich die Tagestaste zu drücken.
(Zur Sicherheitsuhr finden Sie auf Seite 15 eine
Darstellung und Beschreibung.)
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
Technik
An- und Abmeldetaste
Funktionsbeschreibung
Notruftaste = Notruf auslösen
Tagestaste
Notruftaste
Um für unsere Teilnehmer eine stets zuverlässige und kompetente Hilfeleistung sicherstellen
zu können, setzen wir hochmoderne Technik ein.
Hausnotrufgeräte mit Handsendern, die einem
Teilnehmer im häuslichen Umfeld zuverlässig Hilfe
vermitteln, gibt es schon seit Anfang der achtziger
Jahre des letzten Jahrhunderts.
In den letzten Jahren jedoch haben sich die Geräte immer mehr den heutigen technischen Voraussetzungen angepasst, z.B. Telefonie über Internet
(VoIP), ISDN-Anschlüsse(digitale Teilnehmeranschlüsse), Kabelanschlüsse.
Zum sicheren Betrieb eines Hausnotrufgerätes
gehören eine sehr sorgfältige Installation sowie
eine unverzügliche Behebung auftretender Störungen. Regelmäßige umfassende Schulungen in
unserem Hause dienen dazu, allen Hausnotrufbeauftragten das nötige Rüstzeug für die heutige
Technik mit auf den Weg zu geben.
Zur weiteren Sicherheit und Beruhigung unserer
Teilnehmer können etliche zusätzliche Sensoren
über ein Hausnotrufgerät eingesetzt werden, z.B.
Rauchmelder (nach Rücksprache mit der örtlichen
Feuerwehr), Temperaturmelder für den Küchenbereich, Kontaktsensoren für Türen, Wassermelder,
Bewegungsmelder.
Dieses Dienstleistungsangebot wird zukünftig um
die Bereiche Mobiler Notruf (Notrufgeräte über
Mobilfunk, Notrufh andys mit und ohne Ortung)
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
und AAL (Ambient Assisted Living) erweitert werden. AAL steht für altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben und umfasst
Methoden, Konzepte, (elektronische) Systeme,
Produkte sowie Dienstleistungen, welche das
alltägliche Leben älterer und auch benachteiligter
Menschen situationsabhängig und unaufdringlich
unterstützen.
Wichtig sind nicht nur die Hausnotrufgeräte bei
den Teilnehmern vor Ort, sondern auch die Notrufzentrale, die das Herzstück der Technik darstellt.
Tagestaste = Die Tagestaste
des Hausnotrufgerätes kann
auf Wunsch aktiviert werden.
Vergessen Sie, innerhalb eines
bestimmten Zeitfensters diese
Taste auf dem Gerät zu drücken,
geht automatisch ein Alarm in
der Notrufzentrale ein. Die Mitarbeitenden nehmen Kontakt
mit Ihnen auf und leiten, falls
notwendig, die geeigneten Hilfsmaßnahmen ein.
An-/Abmeldetaste = Wenn Sie
für längere Zeit Ihre Wohnung
verlassen und Ihre Tagestaste
ist aktiviert, so drücken Sie die
grüne Taste und melden sich ab.
Kehren Sie wieder in Ihre Wohnung zurück, melden Sie sich mit
einem Tastendruck wieder an.
Seit über 30 Jahren arbeiten wir in diesem Bereich
eng mit der Firma BOSCH und deren Entwicklungsabteilung für Leitstellen-Managementsysteme zusammen, und so verfügen wir heute über
eine der sichersten Notrufzentralen in Deutschland mit Referenzcharakter.
Die Anforderungen an professionelle Notrufzentralen sind in den letzten Jahren stetig gewachsen.
Die steigende Zahl von Teilnehmern, deren Alarmmeldungen sowie neue „Kommunikationsformen“
im Bereich von Ambient Assisted Living (AAL),
Telehealth-Anwendungen und unterschiedliche
Telefon-Dienstleistungen führen zu einer gesteigerten Komplexität, denen sich Notrufzentralen
täglich gegenübersehen. »
15
Aber egal wie gut eine Technik auch ist, es können
immer externe Störungen auftreten z.B. im Telefonnetz oder Internet, Stromausfälle und vieles
mehr.
Durch ein umfassendes Risikomanagement sind
wir auf alle möglichen Zwischenfälle vorbereitet.
Die Hausnotruf-Dienst GmbH verfügt am Hauptstandort über eine Notstromversorgung sowie
über ein komplett redundantes System.
Sollten größere externe Störungen auftreten,
kann die Notrufbearbeitung an weiteren zwei
Standorten in Freiburg und Offenburg ohne Zeitverzug fortgesetzt werden.
Diese Standorte sind als autonome Redundanz-Systeme aufgebaut und können sämtliche
Funktionen des Hauptsystems übernehmen. In
Sekundenschnelle kann ein Standort die Notrufe des anderen Standortes übernehmen und so
für eine sehr hohe Qualität in puncto Sicherheit
sorgen.
-Telefonische Beratung von Teilnehmern und
Angehörigen.
- Telefonische Beratung der Hausnotrufbeauftrag ten bei Anschluss-Schwierigkeiten oder sonsti gen technischen Problemen.
-Beratung von Bauträgern von Seniorenwohnan lagen, auch vor Ort.
- Überwachung und Bearbeitung von technischen
Meldungen der Notrufgeräte.
-Geräterücknahme, Geräteüberprüfung und
Gerätereparatur.
-Bearbeitung von Gerätebestellungen unserer
Kooperationspartner (Programmierung der Gerä te etc.).
-Geräte-Installation und Überprüfung vor Ort bei
Teilnehmern in Freiburg.
-Mobiler Notruf (Notrufhandys).
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Zurzeit arbeiten 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Abteilung Technik, davon vier im technischen Außendienst Freiburg.
-Das Testen neuer Hausnotrufgerätetypen unter schiedlichster Hersteller.
Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem:
-Teilnahme an unterschiedlichen AAL-Projekten.
-Anschluss- und Gerätetechnik-Schulungen der
Hausnotrufbeauftragten.
2013 durchliefen insgesamt 8.428 Hausnotrufgeräte die Abteilung Technik.
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
Die Mobilität
Die Hausnotruf-Dienst GmbH führt seit etlichen
Jahren technische Tests und anwenderspezifische
Versuche mit unterschiedlichen mobilen Notruflösungen durch.
Aus diesen Studien ergab sich ein Anforderungsprofil, auf das wir großen Wert legen. Dazu gehört
unter anderem, dass
- Endgeräte einfach und intuitiv zu bedienen sind;
- Fehlbedienungen möglichst ausgeschlossen
sind;
- die Akkulaufzeit der Geräte nicht unter 24 Stunden liegt;
Diese Anforderungen haben in den letzten Jahren
nur wenige Endgeräte erfüllt.
Unabhängig davon ermöglicht das Dienstleistungsangebot der Hausnotruf-Dienst GmbH die
Aufschaltung des eigenen Handys auf die Notrufzentrale.
Zukünftig wird das Angebot um weitere mobile
bedarfsorientierte Lösungen ergänzt werden, beispielsweise Geräte mit nur einer Taste, Handys mit
und ohne Ortung oder auch Systeme zur Ortung
von Menschen mit Demenz.
Dabei muss bei der Auswahl der richtigen mobilen Lösung stets die individuelle Lebenssituation
berücksichtigt werden.
- die Geräte technische Überwachungsfunktionen
bieten;
- für diese Geräte eine Pfl egekassenzulassung
vorliegt.
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
17
18
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
Vertrieb Freiburg
Die Mehrzahl unserer Teilnehmer in Baden-Württemberg werden über unsere Kooperationspartner – also Sozialstationen, ambulante Pflegedienste, Caritasverbände etc. – hinzugewonnen
und betreut. In Freiburg übernehmen wir diese
Aufgabe selbst.
Durch die Nähe und Zusammenarbeit mit den
kirchlichen Sozialstationen in Freiburg wird statistisch gesehen der größte Anteil der Hausnotrufteilnehmer über die vernetzten Sozialstationen
mit ihren Einrichtungen, z.B. PIA, Beratung für Senioren oder Nachbarschaftshilfe vermittelt.
Ein Hausnotrufgerät soll jedoch nicht nur pflegebedürftigen Menschen Hilfe leisten, sondern auch
präventiv eingesetzt werden. Um möglichst viele
Menschen zu erreichen, sprechen wir diese auf
verschiedene Art und Weise an, um sie über die
Angebote unseres Dienstes zu informieren.
Dienst über viele Jahre - einige mehr als 25 Jahre
– ihr Vertrauen schenken und unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Auf diesem Wege
sagen wir ein herzliches Dankeschön.
Doch nicht nur die lange Zugehörigkeit der Teilnehmer ist beeindruckend, auch wenn uns dies
sehr stolz macht, sondern auch die Jahrgänge
unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wenn
wir unsere Statistik betrachten, so stoßen wir auf
etliche Teilnehmer, bei denen das Alter nicht nur
aus zwei Ziffern besteht sondern aus drei. Auch da
können wir uns eines gewissen Stolzes nicht erwehren und wünschen allen weiterhin viele frohe
Stunden in ihrer vertrauten Umgebung.
Wir stellen z.B. unseren Dienst und unsere Arbeit
an Seniorennachmittagen in Pfarreien vor oder
sind mit einem Informationsstand in Apotheken
präsent. Interessierte Gruppen können sich auch
bei uns vor Ort informieren und sind herzlich
eingeladen, einen Blick „hinter die Kulissen“ zu
werfen.
Anzeigen sowie kleine redaktionelle Beiträge in
den verschiedenen Freiburger Zeitungen informieren die Menschen über den sinnvollen Einsatz
eines Hausnotrufgerätes, um beruhigt und sicher
in den eigenen vier Wänden zu leben.
Dass der persönliche Kontakt zu den Menschen
wichtig ist, beweisen unsere Teilnehmer, die dem
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
19
Der Außendienst Freiburg
Beruhigt und sicher zu Hause leben
Kette oder Armband – ein Knopfdruck genügt
Zuständig für das Stadtgebiet Freiburg mit seinen eingemeindeten Ortschaften, arbeiten wir im
wechselnden Turnus, so dass wir an fünf Arbeitstagen in der Woche mit unserem signalroten Auto
unterwegs sind. Es ist mit unserem Logo beschriftet und gut zu erkennen. Eine Ausnahmegenehmigung der Stadt Freiburg erlaubt uns, fast überall
im Stadtgebiet zu parken. Das nötige Handwerkszeug für den Anschluss eines Hausnotrufgerätes
führen wir immer mit uns.
erleben dies als Bedrohung ihrer Eigenständigkeit. Andere wiederum sind froh, weil sie sich so
sicherer fühlen, falls ein unerwarteter Notfall
eintritt. Bei manchen Menschen gilt es, dabei
behilflich zu sein, die Scheu vor der Technik zu
überwinden. Die Befürchtung, andere zu belästigen oder fremde Hilfe in Anspruch nehmen zu
müssen, fällt vielen nicht leicht.
Ist das Gerät dann beim Teilnehmer eingerichtet
und die Verwaltungsarbeiten wie Abstimmen eines Maßnahmenplans, Datenaufnahme und die
Unterzeichnung des Dienstleistungsvertrages erledigt, lösen wir zusammen sogenannte Proberufe
aus und üben die Kommunikation über das Gerät.
In welchen Räumen gibt es Sprech- und Hörkontakt?
Funktioniert das Auslösen eines Notrufes über
den kleinen Handsender auch im Garten, im Keller
oder auf dem Speicher?
Wichtig sind für uns auch die Personen, bei denen ein Schlüssel zur Wohnung des Teilnehmers
hinterlegt ist. Sie werden im Falle eines eingehenden Notrufes von den Mitarbeitenden in der
Notrufzentrale informiert und gebeten, nach dem
Hilferufenden zu schauen. Wir nennen diese Personen Bezugspersonen. Das können Nachbarn,
Freunde, Angehörige und auch Sozialstationen
und Pflegedienste sein.
Zu unseren Aufgaben gehören Informationsgespräche führen, die Installation des Hausnotrufgerätes, die Vereinbarung eines Maßnahmenplans, technische Überprüfungen, Geräteabholungen und vieles mehr. Termine für Hausbesuche werden mit den Teilnehmern telefonisch
vereinbart.
Unsere Arbeit im Außendienst ist etwas Besonderes. Wir erleben die Menschen in ihrer Privatsphäre. Einfühlungsvermögen und ein sensibles
Gespür für die individuellen Situationen sind daher gefragt.
Oft ist die Erwägung, sich für ein Hausnotrufgerät
zu entscheiden, der erste Schritt, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Manche Menschen
20
Oft ist es jedoch auch so, dass der Teilnehmer niemanden in seinem Umfeld kennt oder niemandem
seinen Schlüssel anvertrauen möchte. Dann bieten wir ihm die Schlüsselhinterlegung in unserer
Notrufzentrale an. Gerät er in eine Notsituation,
wird unsere Rufbereitschaft informiert, die dann
zu ihm eilt.
Der Außendienst arbeitet sehr eng mit der Abteilung Technik zusammen. Regelmäßige Schulungen gehören zum Standard.
Haben Sie noch Fragen? Ist etwas unklar oder ist
es für heute genug?
Im Bedarfsfall kommen wir gerne und erklären in
aller Ruhe, wie das geht – mit dem Knopf.
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
21
Vertrieb Deutschland
Eine Idee bewährt sich seit 1995: das Kooperationsmodell für Sozial-und Diakoniestationen,
Stiftungen, Verbände, kommunale Träger sowie
private Pflegedienste. Ambulant wie stationär!
Nach der Einführung der gesetzlichen Pflegekassen im Jahre 1995 kam es zu erhöhten Anfragen
und Interesse außerhalb des Stadtgebietes von
Freiburg. Das war der Startschuss für das neue
Kooperationsmodell in Süddeutschland! Mit Partnern übergreifend eine aktive Kooperation und
Vernetzung aufzubauen ist auch heute nach wie
vor ein wesentlicher Inhalt der Vertriebsstruktur.
Über 300 Partnerschaften konnten generiert werden, und: es ist noch immer kein Ende abzusehen!
Die Vorteile einer direkten Kooperation sind vielschichtig; dadurch können immer mehr Menschen
ein Hausnotrufgerät nutzen und vor Ort versorgt
werden.
Die Kooperationspartner profitieren von einer
fachlich fundierten Erstberatung vor Ort (ambulant sowie Betreutes Wohnen), erhalten komplette Schulungen und Weiterbildungen in Freiburg
(hier werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zertifiziert), es werden rechtlich geprüfte Vertragswerke zur Verfügung gestellt sowie die Erstausrüstung zum Start übergeben. Dazu gehören neue
BOSCH-Hausnotrufgeräte sowie ein Koffer mit
technischem Material, eine Mappe mit allen notwendigen Formularen/Vertragswerken inkl. der
digitalen Dateien.
die Kooperationspartner damit gezielt in der Verwaltungsebene.
Die Hausnotruf-Dienst GmbH bietet zudem ein
3-Säulen Werbekonzept an. Hiermit werden,
hinsichtlich der eigenen Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, bereits bestehende Partnerschaften unterstützt.
„Alles aus einer Hand“ ist ein wichtiges Merkmal
für jeden Teilnehmer und Patienten, denn eine
enge Anbindung an den ambulanten Dienst vor
Ort bringt einen großen Mehrwert und erleichtert
vieles im Leben. Die intensive Betreuung bedeutet gleichzeitig auch, von vielen Leistungsangeboten zu partizipieren, die das Leben sicher machen!
Für den Hausnotruf-Teilnehmer und Patienten
selbst, jedoch auch für die Angehörigen und das
dazugehörende Umfeld.
Die Vorteile und gleichzeitig auch das Ziel dieses
Kooperationsmodells ist, die Vernetzung immer
weiter auszubauen, die Kooperationspartner in
jeder Hinsicht zu unterstützen, um gemeinsam die
Hausnotruf-Teilnehmer und Patienten so gut wie
möglich 24 Stunden am Tag zu versorgen!
Die Entfernung spielt heute im Zeitalter der
Kommunikation zum Glück keine Rolle mehr.
Im Gegenteil!
Was immer für eine rund um die Uhr Versorgung
benötigt wird: die Kooperationspartner der Hausnotruf-Dienst GmbH sind nah am Menschen. Und
das an 365 Tagen im Jahr.
Die Hausnotruf-Dienst GmbH rechnet mit etlichen
Kostenträgern und Endkunden ab und entlastet
22
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
23
Stuttgart
Frankfurt
Mannheim
Karlsruhe
Freiburg im
Breisgau
Saarbrücken
Mainz
Wiesbaden
Augsburg
München
●Seniorenwohnanlagen
●Kooperationspartner
Standorte, an denen der Hausnotruf-Dienst vertreten ist:
Nürnberg
Passau
Spanien? Spanien!
Bis ins Mittelalter hinein haben die Menschen die
Erde für eine Scheibe gehalten. Wer sich zu weit
hinauswagte, der stürzte hinab in die Tiefe, ins
Bodenlose. Das war die Angst vor der „terra incognita“, dem Unbekannten. Spätere Generationen
haben dieses Weltbild mutig verlassen.
Doch bis vor zehn Jahren konnten auch wir vom
Hausnotruf-Dienst uns nicht vorstellen, dass es im
Jahr 2014 Menschen geben wird, die mit einem
Ausland entgegen und LeRo Minusvál hatte sich
noch niemals zuvor mit dem Bereich Hausnotruf
für Teneriffa auseinandergesetzt.
Schon ein Jahr später, 2008, nahm der Pflegedienst DiaCare, eine Tochtergesellschaft der Diakonie Neuendettelsau, seine Arbeit für Senioren
an der Costa Blanca auf und nimmt seither die
Dienste der Hausnotruf-Dienst GmbH in Anspruch.
2010 interessierte sich die Diakonie
España auf Gran Canaria, eine Tochtergesellschaft der Diakonie Minden,
für Hausnotruf für ihre Residenten und
arbeitet seitdem mit uns zusammen,
seit April 2014 als privater Pflegedienst
CTS & Care Service S.L.
València
Hausnotrufgerät von den kanarischen Inseln aus
einen Notruf auslösen und unsere Mitarbeitenden
in der Notrufzentrale in Freiburg die entsprechende Hilfe unkompliziert und zuverlässig vermitteln,
so wie für unsere „einheimischen“ Teilnehmer.
Xábia
urcia
Im Jahre 2012 konnten auf Lanzarote der
Pflegedienst CuraVital und an der Costa del Sol
Atención Social S.L. dazugewonnen werden.
Die Sache ist rund: Aus dem „Wir sollten es wagen“ wurde ein „Wir wagen es.“
Konnte so etwas überhaupt funktionieren?
Und was sagen die Residenten dazu?
Nach 4-jährigen Vorbereitungen – Klärung der
rechtlichen und auch der technischen Seite, zahlreichen Gesprächen, Recherchen und Telefonaten
war es jedoch soweit, und die Hausnotruf-Dienst
GmbH schloss im Jahr 2007 die erste Kooperation
mit einem Pflegedienst auf Teneriffa.
Mit diesem Projekt betrat der Hausnotruf-Dienst
wie auch der Pflegedienst LeRo Minusvál Neuland. Nie zuvor nahmen die Mitarbeitenden in
der Notrufzentrale Freiburg einen Notruf aus dem
„Schön, dass es Sie und Ihren Dienst gibt. Für
uns in der Ferne ein Stück Heimat und Geborgenheit!“
València
Xábia
Murcia
Cordoba
KANARISCHE
INSELN
La Palma
Lanzarote
Fuerteventura
Sevilla
Málaga
Teneriffa
SPANIEN
La Gomera
Gran Canaria
El Hierro
24
La Palma
La Gomera
Beispiel Lanzarote
Lydia sitzt auf der Terrasse. Über ihr spendet ein
breites Sonnensegel wohltuenden Schatten, vor
ihr rauschen die Wellen des türkisblauen Atlantiks. Die 84-jährige Seniorin genießt den Blick aufs
Meer. Georg trainiert mit einer Physiotherapeutin
das Laufen, er will trotz seiner fast 90 Jahre beweglich bleiben.
Viele sind vor Jahren nach Lanzarote ausgewandert oder haben regelmäßig die Wintermonate auf
der Insel verbracht. Mit zunehmendem Alter wurde das Alleinleben mühsamer. Für alle jedoch kein
Grund, nach Deutschland zurückzukehren oder
auf das milde Klima der Kanaren zu verzichten.
Auswanderern den Lebensabend in Würde, liebevoller Fürsorge und schönem Ambiente zu gestalten, das ist das Ziel, das sich Jana Kaiser und Tom
Kalisch vom Deutschen Pflegedienst CuraVital auf
Lanzarote vor sieben Jahren gesetzt haben und
seitdem erfolgreich verwirklichen.
„Wichtig ist uns hierbei ganz besonders die Achtung vor dem Schicksal unserer Bewohner zu
wahren, mit Einfühlungsvermögen und Verständnis Lösungen für ihre ganz persönlichen Probleme
zu finden und Ihnen auf liebevolle Weise Sicherheit und Wohlbefinden zu vermitteln“, so Jana Kaiser und Tom Kalisch.
Gemeinsam führen sie das Pflegeheim, das 13 Betten zur stationären Aufnahme in Einzel-, Zwei- und
Dreibettzimmern mit einer Betreuung rund um die
Uhr umfasst. Mit ihren zehn Mitarbeitern bieten sie
eine andere Altenpflege als in Deutschland.
Zuwendung statt Zeitdruck lautet hier das oberste
Gebot. Liebe, Fürsorge und ein familiäres Miteinander spielen hier eine wichtige Rolle.
Ein Ausflug zum Strand, ein Gläschen Sangria am
Abend, eine Fiesta auf der Terrasse zum Geburtstag der Bewohner oder Kuchen vom Deutschen
Bäcker gehören hier genauso dazu wie eine
Pflege nach deutschem Standard und ein hervorragendes Netzwerk zu deutschen Ärzten und Therapeuten auf der Insel.
Für pflegende Angehörige bietet CuraVital individuelle Lösungen. Ob Kurzzeitpflege im Betreuten
Wohnen, während die Angehörigen sich bei einem
Urlaub auf Lanzarote erholen, oder Urlaubspflege
im Hotel, der deutsche Pflegedienst ist hier eine
wertvolle Unterstützung.
Überwinterer oder Langzeiturlauber, die noch in
ihren eigenen vier Wänden selbstständig leben
können, aber auf ein Stück Sicherheit oder Hilfe
in einer Notsituation nicht verzichten wollen, können auf die Zuverlässigkeit des Hausnotruf-Dienstes bauen. Rund um die Uhr an
365 Tagen im Jahr genügt ein Druck auf
den Funksenderknopf und die Mitarbeiter in der Notrufzentrale kümmern sich
umgehend darum, schnell die passende
Hilfe zu vermitteln.
Den Wellen lauschen, den Wind spüren,
ein Stück Freiheit genießen – mit der
richtigen Unterstützung älter werden unter Palmen oder reisen, trotz körperlicher
Einschränkungen.
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
25
Rechnungswesen
Viele Wege führen nach Rom…
Nein, nicht immer – bei uns führen sie ins
Rechnungswesen.
Wir sind, abrechnungstechnisch gesehen, die erste Anlaufstelle für unsere
mittlerweile über 13.000 Teilnehmer sowie für 300 Kooperationspartner. Und
es werden laufend mehr. Waren Anfang
2009 noch 7.480 Teilnehmer auf die
Notrufzentrale aufgeschaltet, ist deutlich
eine steigende Tendenz zu erkennen.
In unserem Büro läuft alles zusammen. Hier werden sämtliche Teilnehmerdaten gebündelt, die
dann von uns im System bearbeitet, schließlich
im Archiv abgelegt und sorgfältig aufbewahrt werden. Von hier aus werden auch jeden Monat die
Rechnungen für die Teilnehmer, Kooperationspartner etc. erstellt und versandt.
hinweg manch persönlicher Kontakt entwickelt, so
dass hin und wieder ein wenig „Seelsorgetätigkeit“ dazugehört.
Schriftliche, teilnehmerbezogene Unterlagen finden ebenfalls in unserem Archiv ihren Platz.
Wir freuen uns immer wieder aufs Neue, ein vertrauensvolles soziales Miteinander zwischen
Arbeit und Menschen arrangieren zu können.
Deshalb kann man sagen:
Wir sind ganz bestimmt nicht das, was man allgemeinhin unter „Rechnungswesen“ versteht.
Da das Hausnotrufgerät anerkanntes Pflegehilfsmittel ist, beteiligen sich die Pflegekassen im Falle
einer Einstufung grundsätzlich an den monatlichen Kosten.
Die Hausnotruf-Dienst GmbH hat als Leistungserbringer die Anerkenntniserklärung für den Rahmenvertrag mit allen Pflegekassen unterzeichnet
und kann mit allen Kassen nach SGB XI abrechnen. Die notwendigen Anträge dafür gehen hier
bei uns im Rechnungswesen von den Kooperationspartnern oder von Teilnehmern direkt ein und
wir leiten sie an die entsprechenden Pflegekassen
weiter.
Der Alltag im Büro ist oft durch Routine geprägt.
Durch die sehr unterschiedlichen Kontaktaufnahmen, mal als Anruf oder durch Briefe und E-Mails,
können die Stunden im Büro aufgelockert und hin
und wieder auch amüsant und sehr interessant
werden.
Mit etlichen unserer Kunden und Teilnehmern wie
auch deren Angehörigen hat sich über viele Jahre
26
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD!
27
Statistik
Alterstatistik
Zeitraum: 01.01.2000 – 15.07.2014
60 bis einschl. 64
1,1%
65 bis einschl. 69
1,8%
100 und älter
3,6%
70 bis einschl. 74
4,5%
Andere
1,7%
85 bis einschl. 89
27,6%
95 bis einschl. 99
7,0%
75 bis einschl. 79
9,6%
80 bis einschl. 84
17,2%
90 bis einschl. 94
25,8%
Anzahl gesamt: 34758
Durchschnittsalter: 85,80
28
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
Anschlussdauer
Zeitraum: 01.01.2000 – 30.06.2014
bis 24 Monate
4,2%
bis 21 Monate
4,7%
bis 1 Monat
5,1%
bis 18 Monate
5,4%
Über 24 Monate
43,6%
bis 15 Monate
5,7%
bis 12 Monate
6,3%
bis 9 Monate
6,9%
bis 3 Monate
8,5%
bis 6 Monate
9,5%
Anzahl gesamt: 35602
Durchschnittliche Anschlussdauer: 29,18 Monate
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
29
Entwicklung
Teilnehmeranzahl
Stichtag: 30.06.2014
15000
Anzahl Teilnehmer
12500
Anzahl TN
10000
7500
5000
2500
0
2004
2005 2006
2007
2008 2009
2010
2011
2012
2013
2014
Jahr
Durchschnittliche Anzahl TN pro Monat: 12.079
30
30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
Monatliche
Zu-/Abgangsstatistik
Zeitraum: 01.01.2004 – 30.06.2014
5000
Zugänge
Abgänge
Anzahl TN
4000
3000
2000
1000
0
2004
2005 2006
2007
2008 2009
2010
2011
2012
2013
2014
Jahr
Gesamtsumme Abgänge: 7061
Durschnittliche Abgänge je Monat: 282
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD!
Gesamtzugänge Zugänge: 8896
Durschnittliche Zugänge je Monat: 356
31
Zukünftige
Herausforderungen
Bereits heute, und in den nächsten Jahren mehr
denn je, wird ein Mangel an Fachpfl egekräften
und Betreuungspersonal deutlich.
Das Fehlen familiärer Strukturen und sozialer
Netze sowie die demographischen Rahmenbedingungen werden den Druck auf die ambulanten
Hilfesysteme und politischen Entscheidungsträger
erhöhen. Demgegenüber schreiten die Entwicklungen im Bereich der technischen Assistenzsysteme für den pflegerischen und sozialen Bereich
sowie die Entwicklungen im Bereich des Telehealth rasant voran.
Die zukünftigen Aufgaben eines ökumenischen,
am Menschen orientierten Hausnotruf-Dienstes
werden in diesem Spannungsfeld liegen:
Technische Assistenzsysteme im Umfeld und im
Zusammenhang mit Hausnotruf müssen die Leistungen von Fachpflegekräften ergänzen.
Sie müssen sinnvoll und für den hilfebedürftigen
Menschen eingesetzt werden, jedoch nicht der
technischen Machbarkeit wegen. Hier gilt es immer wieder kritisch zu prüfen, welche Technologie
mit welcher Ausprägung Sinn macht. Ethische Fragestellungen müssen diskutiert werden.
Des Weiteren muss dafür gesorgt werden, dass
diese Leistungen finanzierbar bleiben. Sowohl für
den Hausnotruf-Dienst, der diese Technik in seine
Anlagen implementieren wird als auch für den hilfebedürftigen Menschen, welcher die Technik für
sich einsetzen möchte.
Die Hausnotruf-Dienst GmbH hat in der Notruflandschaft in Deutschland einen festen Platz seit
nunmehr 30 Jahren. Sie engagiert sich sowohl in
politischen als auch in technischen Gremien. Für
die Träger von sozialen und vor allem von kirchlichen Einrichtungen stellt sie ihre langjährige Erfahrung heute und auch in Zukunft bereit.
Viele tausend Menschen vertrauen dieser Einrichtung. Die Hausnotruf-Dienst GmbH wird auch
zukünftig alles Wichtige tun, damit die Menschen
„Beruhigt und sicher zu Hause leben“ können.
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30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
30 Jahre Hausnotruf-Dienst –
Eine Erfolgsgeschichte
1984 – Helmut Kohl ist noch Bundeskanzler und
Ronald Reagan wird in den USA zum Präsidenten
gewählt. In Lichtenstein wird das Wahlrecht für
Frauen eingeführt und in der Schweiz zum ersten
Mal eine Frau Ministerin.
In Deutschland wird die Anschnallpflicht eingeführt und im Januar startet der erste private
Fernsehsender. Apple und IBM bringen die ersten Personal Computer auf den Markt, der Facebook-Gründer Marc Zuckerberg wird geboren
und es gibt schon einen Hackerangriff auf das
BTX-System der Deutschen Bundespost.
In Freiburg gründen die kirchlichen Sozialstationen die Arbeitsgemeinschaft Haus-Notruf-Dienst
als gemeinnützige GmbH.
Rund um die Uhr erreichbar, gut vernetzt, gibt der
Dienst mittlerweile über 13.000 vor allem älteren
Menschen und deren Angehörigen Sicherheit und
bringt ihnen Hilfe und persönliche Zuwendung
nach Hause.
Den Mitarbeitenden bietet der Dienst sichere,
zukunftsfähige und innovative Arbeitsplätze.
Dazu gehören gute Arbeitsbedingungen und eine
faire Bezahlung ebenso wie eine betriebliche Ren-
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD
tenversicherung und Angebote zur Gesundheitsförderung.
Das Ziel des gemeinnützigen, kirchlichen Unternehmens ist nicht die hohe Rendite und eine
Gewinnmaximierung. Im Mittelpunkt stehen die
Menschen, die Hilfe benötigen und denen die vernetzten Dienste hohe Qualität und Verlässlichkeit
zu fairen Bedingungen bieten.
Dieses Ziel wurde in den letzten 30 Jahren erreicht und daran wird auch täglich in den kommenden Jahren gearbeitet.
Allen Menschen, die unsere Hilfe in Anspruch
nehmen, unseren Partnern und den Mitarbeitenden danken wir hier und heute für ihr Vertrauen
und das gute Miteinander.
Wir freuen uns auf die weiteren Aufgaben und die
Zusammenarbeit mit Ihnen.
Herzlichst Ihre
Rupert Niewiadomski & Johannes Sackmann,
Geschäftsführer der Hausnotruf-Dienst GmbH
33
Impressum
Hausnotruf-Dienst GmbH
Eisenbahnstr. 52
79098 Freiburg i. Br.
Tel.: 0761 29622-0 – oder kostenlos 0800 4044333-10
Fax: 0800 4044333-19
[email protected]
www.hausnotrufdienst.de
Handelsregisternummer: HRB 2882
Verantwortlich: Gerd Lang
Projektbegleitung und Redaktion:
Barbara Schiwietz, Rita Dilger, Iris Dürrmeier,
Dominik Fredrich, Christian Kolb, Harald Trescher
Grafik und Gestaltung:
wiseape GmbH
Tel.: 0761 28559130
www.wiseape.de
Fotografie:
Rolf Pessel
Tel.: 07621 5106567
www.rolfpessel.de
Bildnachweis:
Fotolia (S. 7, S. 13, S. 17, S. 21, S.23, S. 24)
CuraVital (S. 25)
E-Book Produktion:
Craft AG, Freiburg
Tel.: 0761 2176798
www.biblon.de
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30 JAHRE HAUSNOTRUF-DIENST
Last but not least bedanken wir uns bei der Firma
Robert Bosch Healthcare GmbH für die finanzielle
Unterstützung dieser Jubiläumsbroschüre.
Weitere informationen finden Sie hier:
www.hausnotrufdienst.de
WAS WAR UND WAS SEIN WIRD!
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Documents pareils