Ackerschlepperreifen Goodyear OPTITRAC DT824R+ 650/75R34

Transcription

Ackerschlepperreifen Goodyear OPTITRAC DT824R+ 650/75R34
Goodyear GmbH & Co. KG
Ackerschlepperreifen
Goodyear OPTITRAC DT824 R+ 650/75 R 34
Bodendruck
DLG-Prüfbericht 5600 F
Beurteilung – kurzgefasst
Prüfmerkmal
06/06 Bodendruck
Anmelder
Goodyear GmbH & Co. KG
Xantener Str. 105
50733 Köln
Telefon: 0221 97666-1
Telefax: 0221 97666-585
Internet: www.goodyear.de
Reduzierung des Bodendruckes
Homogene Verteilung des Bodendruckes
über der Aufstandsfläche
Bewertung
sehr gut
++
gut
+
Bewertungsbereich: ++ / + / / – / – – ( = Standard)
Zusammenfassung und Beurteilung
Zusammenfassend zu der durchgeführten Testreihe können folgende Ergebnisse festgehalten werden
– Bei konstanter Radlast kann der
DT824 R+ gegenüber dem
DT818 mit einem niedrigeren
Luftdruck von 0,5 bar gefahren
werden.
Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft e.V.
DLG Testzentrum
Technik & Betriebsmittel
Prüfergebnis
– Der Bodendruck in ca. 20 cm
Tiefe reduziert sich dabei durchschnittlich um 16% bzw. um
0,18 bar.
– Die maximale Reduktion des
Bodendruckes in ca. 20 cm Tiefe
über den Radlastbereich beträgt
20%, die minimale Reduktion
beträgt 10%.
– Bei konstanter Radlast erfolgt die
Druckverteilung des DT 824 R+
über die Reifenbreite homogener
als beim DT 818.
– Die maximal zulässige Radlast
des DT 824 R+ gegenüber dem
DT 818 ist für diese Geschwindigkeitsstufe um 1050 kg höher.
Inhalt des Tests
Im Rahmen dieses Tests wurden
ein Reifen der Marke Goodyear,
Typ OPTITRAC DT 824 R+ in der
Größe 650/75 R 34 gegenübergestellt zu einem Reifen des Typs
OPTITRAC DT 818 in der Größe
650/65 R 38.
Untersucht wurden beide Reifen
hinsichtlich des maximalen
Bodendruckes in etwa 15-20 cm
Tiefe, sowie der Verteilung des
Bodendruckes längs und quer über
die Aufstandsfläche.
Andere Kriterien wurden nicht
geprüft.
Beschreibung
Für den Test standen Goodyear
Reifen der Ausführung 650/75 R 34
OPTITRAC R+ zur Verfügung.
Reifen der OPTITRAC R+ Serie sind
vorgesehen für Schlepper der mittleren bis oberen Leistungsklasse.
Der Ackerschlepperreifen der
Baureihe OPTITRAC DT 824 R+
stellt eine Weiterentwicklung der
Goodyear OPTITRAC Baureihe dar.
Unter Beibehaltung von Außendurchmesser, Breite und Abrollumfang wurde der Querschnitt von
65% auf 75% (Referenzgröße
650/65 R 38) konstruktiv verändert.
Dies hat zur Folge, dass unter Verwendung einer kleineren Felge,
mehr Luftvolumen zum Tragen
der Radlast vorhanden ist und
damit auch höhere Radlasten realisiert werden können. Der Luftdruck
kann bei gleichen Radlasten nach
Angabe des Herstellers gesenkt
werden.
Zu Vergleichsmessungen wurden
Goodyear Reifen und Reifen anderer namhafter Hersteller in der
Größe 650/65 R 38 herangezogen.
Die Reifen, soweit nicht durch
Goodyear bereitgestellt, wurden
durch die Firma Grasdorf Wennekamp GmbH in Form von Kompletträdern zur Verfügung gestellt.
OPTITRAC
Die Bodendrücke in etwa 20 cm
Tiefe wurden unter Laborbedingungen mittels eines speziellen Versuchsaufbaus ermittelt und miteinander verglichen.
Die Versuche wurden durch das
DLG Testzentrum in Kooperation
mit dem Institut für Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik der Universität Kiel durchgeführt.
Ebenso wurde die Testmethode
zwischen DLG und Universität Kiel
entwickelt und abgestimmt.
OPTITRAC R+
Graphik 1:
Vergleich Reifen mit Aufstandsfläche
DLG-Prüfbericht 5600 F
2
Ergebnisse im Einzelnen
Bild 3 (links):
2D Druckverteilung
Bild 4 (rechts):
3D Druckverteilung
Zunächst wurden die Bodenbelastungen von insgesamt 4 Reifen
650/65 R 38 gemäß vorher festgelegtem Last/Luftdruck-Raster bestimmt (Tabelle1). Darunter waren
3 Fremdfabrikate und 1 Reifen
Goodyear OPTITRAC DT818.
Hieraus ergibt sich ein Durchschnittswert für die Bodenbelastungen marktgängiger Reifen von
Markenherstellern in den einzelnen Laststufen. Der Goodyear
OPTITRAC DT 818 gliedert sich
eigens hierfür konstruierten Messaufbaus (siehe Messverfahren)
gemessen.
bezüglich der realisierten Bodendrücke in dieses Segment der
untersuchten Reifen ein.
In der maßgeblichen Testreihe
wurde anschließend der Goodyear
OPTITRAC DT 824 R+ 650/75 R 34
gegenüber dem Goodyear
650/65 R 38 OPTITRAC DT 818
getestet, verglichen und bewertet.
Die auf Felgen montierten Reifen
wurden über acht Laststufen von
3535 kg bis 5465 kg mittels eines
1.2
Der Luftdruck wurde den jeweils
gültigen Herstellertabellen für
30 km/h – Einsatzart: Bodenbearbeitung unter hoher Zuglast – entnommen.
Alle Ergebnisse und Aussagen
in diesem Bericht, sind auf diesen
Vergleich bezogen.
Optitrac DT824 R+ (0,6 bar)
Optitrac DT818 (1,1 bar)
Radlast: 3535 kg
1
Druck [bar]
0.8
0.6
0.4
0.2
0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Länge [cm]
Diagramm 1: Druckverlauf längs
1.2
Radlast: 3920 kg
Optitrac DT824 R+ (0,8 bar)
Optitrac DT818 (1,3 bar)
1
Druck [bar]
0.8
0.6
0.4
0.2
0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Länge [cm]
Diagramm 2: Druckverlauf quer
DLG-Prüfbericht 5600 F
3
90
100
Von allen Versuchen wurden
dann Diagramme über die Verteilung des Druckes in Längs- und
Querrichtung angefertigt.
Die Diagramme 1 und 2 zeigen
beispielhaft ein Bild über die Verteilung des gemessenen Bodendruckes.
Bereits in diesen Graphiken ist
deutlich erkennbar, dass der
DT 824 R+ bei gleicher Radlast,
deutliche Vorteile aufweist, was
den absoluten Bodendruck anbelangt.
Die maximalen Drücke wurden so
für alle Testläufe ermittelt und sind
in Tabelle 1 übersichtlich dargestellt.
Der maximale Druck in Quer- und
Längsrichtung, wurde dann noch
einer Mittelwertbildung unterzogen
und für beide Reifen über der Radlast aufgetragen.
Ebenso ist die Verteilung über die
Länge und Breite der Aufstandsfläche bei dem DT 824 R+ insgesamt
homogener und gleichmäßiger.
OPTITRAC DT824 R+ 650/75 R 34
Radlast [kg]
3535
3728
3920
4113
4305
4690
5075
5465
Reifen p [bar]
0,60
0,70
0,80
0,90
1,00
1,20
1,40
1,60
Druck – längs [bar]
0,78
0,90
0,89
1,01
1,11
1,22
1,38
1,51
Druck – quer [bar]
0,75
0,79
0,82
0,89
1,01
1,09
1,18
1,31
Radlast [kg]
3535
3728
3920
4113
4305
4690
5075
5465
Reifen p [bar]
1,10
1,20
1,30
1,40
1,50
1,80
xxx
xxx
Druck – längs [bar]
0,99
1,04
1,11
1,27
1,26
1,35
Druck – quer [bar]
0,92
0,97
1,02
1,11
1,09
1,22
OPTITRAC DT818 650/65 R 38
Tablle 1:
Ergebnisse der Untersuchung
1,60
Druck [bar]
1,40
1,20
1,00
0,80
DT 824 R+
0,60
DT 818
0,40
3000
3500
4000
4500
5000
Radlast [kg]
Diagramm 3: mittlerer Druck über Radlast
DLG-Prüfbericht 5600 F
4
5500
6000
Messverfahren
PC zur Datenerfassung
Komplett-Rad
Quarzsand
Zellkautschuk-Matte
Sensor-Folien
Stahlbox
Messaufbau
– Eine Stahlkiste
1800 x 1000 x 200 mm
– 4 Stück Tekscan Tire Scan Sensor
Map #7100, 488 x 442 mm,
8352 Sensoren/Matte,
Messfläche 976 x 884 mm,
33408 Sensoren insgesamt
– Eine Lage Zellkautschuk,
1800x1000x30 mm, Hersteller
W. Köpp, Aachen,Qualität
ZK/NRB mittel, Stauchhärte 3563 kPa
– Polyesterfolie Typ Mylar,
s=0,023 mm, Hersteller DuPont
– Eine Lage Polyment Quarzsand F33, trocken, 170 mm,
Körnung 0,1-0,4 mm.
Graphik 2:
Messaufbau
möglichst gute Übereinstimmung
der Prüfstandsmessungen zu realen
Messungen erreicht wird. Die Sensormatten erfassen die Drücke
unterhalb des zu messenden Reifen
in einer Tiefe von 20 cm mit einer
Raster-Auflösung von 3,9 Sensoren
pro cm2. Basierend auf der gemessenen Matrix von 33408 Werten
werden zunächst die Mittelwerte
über die Reihen bzw. Spalten gebildet. Im Anschluss wird eine gleitende Mittelwertglättung mit einer
Glättungsbreite von 3 durchgeführt.
Die ermittelten Zahlenwerte führen
zu einem Graph der Druckverteilung längs und quer unter der Kontaktfläche des Reifens. Die so ermittelten Kurven werden für eine
Bewertung der Bodenbelastung
herangezogen.
– 50 t Radlast-Prüfstand
– PC mit Software der Fa. Tekscan
In eine Stahlkiste werden zunächst
die Messmatten gelegt und positioniert. Um die Matten zu schützen
erfolgt zunächst eine Abdeckung
mit einer dünnen und reißfesten
Polyesterfolie. Über die Matten wird
dann eine passgenau geschnittene,
30 mm dicke, Zellkautschukmatte
gelegt. Die Kiste wird dann weiterhin mit 170 mm Sand gefüllt und
glatt abgezogen.
Mit Hilfe des Sands wird wie im
normalen Ackerboden auch der
Formschluss erreicht, und die Stollenzwischenräume kommen zum
Tragen. Durch Vorversuche wurde
die Stauchhärte der Zellkautschukmatte so ausgewählt, dass eine
Bild 2: Prüfstand
DLG-Prüfbericht 5600 F
5
In Vorversuchen wurde die Messmethode auf reale Messungen im
Boden abgestimmt. Die im Prüfstand gemessenen Drücke wurden
mit Ergebnissen von Bodendruckmessungen auf Ackerböden verglichen. Es handelt sich dabei um
Messungen von Weißbach und
Höltkemeyer, die für Reifen gleicher Dimension bei gleichen
Reifeninnendrücken und Radlasten
durchgeführt wurden. Die Bodendrücke wurden mit Schlauchsonden gemessen und beziehen sich
auf Ackerböden mit der Bodenart
lehmiger Sand bis sandiger Lehm
(lS-sL) bei einer für die Bodenbearbeitung günstigen Feuchte.
Für diese Abstimmung standen
Daten von zwei Reifen zur Verfügung. Ein Reifen vom Typ
Goodyear DT 812 in der Größe
520/70 R 38 bei 1,0 bar Luftdruck
und 3100 kg Radlast, sowie bei
1,6 bar und 3100 kg. Ein weiterer
Reifen vom Typ Michelin XM 108
in der Größe 650/65 R 42 mit
1,6 bar und 4500 kg Radlast.
Insgesamt konnte mit dem Prüfaufbau eine gute Übereinstimmung zu
den realen Messungen im Boden
erreicht werden. Alle weiteren Aussagen bezüglich der Bodendrücke
in diesem Bericht beziehen sich
auf 20 cm Tiefe im Boden.
Prüfung
Hersteller
Prüfungsdurchführung
Goodyear GmbH & Co. KG
Xantener Str. 105
50733 Köln
DLG-Testzentrum Technik
und Betriebsmittel
Max-Eyth-Weg 1
64823 Groß-Umstadt
Berichterstatter
Dipl.-Ing. (FH) Ottmar Degrell
ENTAM – European Network for Testing of Agricultural Machines, ist der Zusammenschluss der europäischen Prüfstellen. Ziel von ENTAM ist die europaweite Verbreitung
von Prüfergebnissen für Landwirte, Landtechnikhändler und Hersteller.
Mehr Informationen zum Netzwerk erhalten Sie unter www.entam.com oder unter der
E-Mail-Adresse: [email protected]
6/2006
© DLG
Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.
DLG Testzentrum Technik & Betriebsmittel
Max-Eyth-Weg 1, D-64823 Groß-Umstadt, Telefon: 06078 9635-0, Fax: 06078 9635-90
E-Mail: [email protected], Internet: www.dlg-test.de
Download aller DLG-Prüfberichte unter: www.dlg-test.de !
DLG-Prüfbericht 5600 F
6