Dickes B. feiert Geburtstag Zu ihrem fünften Geburtstag gaben
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Dickes B. feiert Geburtstag Zu ihrem fünften Geburtstag gaben
Dickes B. feiert Geburtstag Zu ihrem fünften Geburtstag gaben Seeed am Sonntag ein Überraschungskonzert im Yaam-Club Von Ben Belling Gründe genug gab es ja- die Berliner Dancehall-Formation Seeed ist gerade fünf Jahre alt geworden und hat ihre neue Single „Music Monks“ herausgebracht und obendrein feierte der Yaam-Club seinen zehnten Geburtstag. Warum also nicht ein Überraschungskonzert direkt an der Spree? Nun ist das natürlich in einer Stadt wie Berlin so eine Sache mit Geheimnissen. Obwohl im Yaam-Programm nur von Special-Guests geraunt wurde und keine große Promotion betrieben wurde, wußten alle Bescheid. Auch die Musiker von Seeed waren überrascht, wie schnell die Nachricht durch die Stadt ging (siehe Interview auf dieser Seite). Um 14 Uhr war im Yaam-Club allerdings noch nichts zu bemerken von dem großen Ansturm. Am Spreeufer herrschte das übliche, gemächliche Treiben. Kinder schaukeln, Hunde liegen träge in der Sonne, man labte sich an Yams mit Stockfisch und lauschte den entspannten Reggae-Klängen. Nur die Basketballer ließen sich von der Hitze nicht abhalten und spielten ihr drei gegen drei-Turnier. Noch schienen hauptsächlich die üblichen Yaam-Besucher hier zu sein, aber auch die freuten sich auf Seeed. Ein junges Pärchen, das sich Adam und Eva nannte, sicher anders heißt, aber doch genau so aussah, meinte, dass sie Stammgäste im Yaam sind. „Wir sind jeden Sonntag hier, aber heute natürlich auch, um Seed zu sehen.“ Erst gegen 17 Uhr füllte sich der Platz vor der kleinen Bühne langsam. Da waren es immerhin noch drei Stunden bis zum angekündigten Konzertbeginn. Da man das umzäunte Gelände nicht mehr verlassen durfte, wenn man einmal drin war, wurde es langsam eng. Die wenigen Schattenplätze waren ein begehrtes Gut, wer in der Sonne ausharren mußte, versuchte wenigstens den Kopf aus der prallen Sonne zu halten. Aber das Sond-System und auch einige süßliche Schwaden hielten die Leute bei Laune. Um fünf nach acht, es war inzwischen kein freies Plätzchen mehr zu ergattern, kam Bewegung in die Menge. 2500 Leute drängten an die Bühne. Auf der standen plötzlich acht Musiker in langen Mönchskutten. Zum Anfang gab es ein kleines Medley, kurz war „Dickes B.“ zu erkennen und als sich dann langsam das Lied „Waterpumpee“ herauskristallisierte und die drei Sänger auf die Bühne sprangen, gab es kein Halten mehr. Schon nach wenigen Takten hatte Seeed das Publikum gepackt, alle tanzten und sprangen und sangen lauthals mit. Die Band gab sich aber auch redlich Mühe, schmeichelte dem Publikum („Berlin, ihr seid die Besten“) und lieferte kompakt ein gut durchmischtes Programm, in dem sich alte und neue Songs die Waage hielten. Immer wieder forderten die drei Sänger das Publikum zum Mitsingen auf und zum Höhepunkt durften dann noch alle „Ladys“ ,die sich trauten, auf die Bühne, um beim Dancehall-Contest um den besten Hüftschwung zu konkurrieren. Was leicht peinlich werden kann, würde hier souverän rübergebracht. Die reggaeübli- chen Macho-Posen wurden ironisch abgemildert und das Essen mit der Band haben dann alle gewonnen. Nach einer knappen Stunde verließ Seeed dann die Bühne. Aber so schnell kamen sie dann doch nicht davon, als Zugabe gab es den „React-Rhythm“ und, von allen sehnsüchtig erwartet, Dickes B. Zufrieden strömten die Leute aus dem Yaam-Club und wer nach einem ganzen Tag Reggae immer noch nicht genug hatte, der konnte auf dem Clubschiff „Hoppetosse“ die ganze Nacht weiterfeiern.