Neues Hochschulorgan: Hochschulrat Aktuelle

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Neues Hochschulorgan: Hochschulrat Aktuelle
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Informationsschrift
zur Lehrerbildung, Lehrerfortbildung
und pädagogischen Weiterbildung
Neues Hochschulorgan:
Hochschulrat
Aktuelle Schulsysteme II
Frankreich, Ukraine
Aktivitäten der Hochschule
Heft 60
Sommersemester 2001
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Institut für Weiterbildung
69120 Heidelberg, Keplerstraße 87
Telefon: 06221/477 522, Telefax: 06221/477 437
e-mail: [email protected], homepage: www.ph-heidelberg.de/org/ifw
Leiter:
Dr. Willi Wölfing, Akad. Direktor
Sprechstunde: Dienstag, 13.00 -14.00 Uhr, Raum 26,
477 519
Abteilung I: Lehrerfortbildung
Inge Jochem, Lehrerin
Sprechstunde: nach Vereinbarung, Raum 24,
477 520
Abteilung II: Wissenschaftliche Weiterbildung
Dr. Willi Wölfing, Akad. Direktor
Sprechstunde: Dienstag, 13.00 -14.00 Uhr, Raum 26,
477 519
Sekretariat:
Janine Zacher
Öffnungszeiten: Montag - Donnerstag: 10.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 16.00 Uhr,
Freitag: 10.00 - 12.00 Uhr
Raum 25,
477 522
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung
69120 Heidelberg, Keplerstraße 87
Telefon 06221/477 401, Telefax 06221/477 492
e-mail: [email protected], homepage: www.ph-heidelberg.de/org/ifw
Leiterin:
Dr. Veronika Strittmatter-Haubold
Sprechstunde nach Vereinbarung, Quinckestr. 72, Raum 105,
477 402
Sekretariat: Christina Herzbach, M.A.,
477 401/ -402, Fax: 477 492
Beratende Kommission des Instituts für Weiterbildung:
Dr. Ludwig Schwinger (Rektor)
Dr. Theo Klauß (Dekan Fakultät I)
Dr. Christian Minuth (Prodekan Fakultät II)
Dr. Gerhard Hofsäß (Dekan Fakultät III)
Dr. Gerhard Treutlein (Prodekan Fakultät IV)
Impressum
Redaktion
Inge Jochem, Ittlingen; Willi Wölfing, Dossenheim
Redaktionsausschuss
Peter Buck, Heidelberg; Konrad Gieringer, Hirschberg; Hans Peter Henecka, Bruchsal;
Inge Jochem, Ittlingen; Franz-Karl Krug, Karlsruhe; Karl Christoph Schäfer, Heidelberg;
Inge Vincon, Heidelberg; Willi Wölfing, Dossenheim
Textbearbeitung
Inge Jochem, Ittlingen; Janine Zacher, Mannheim
Druck
Druck Partner Rübelmann GmbH, 69502 Hemsbach, Carl-Benz-Straße 11,
Telefon 06201/497 640, Telefax 06201/453 74
Auflage
4500 Exemplare
Nachdruck, fotomechanische Reproduktion, Anfertigung von Mikrofilmen, auch
von Auszügen, sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion zulässig.
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INHALT
Impressum
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"Aufsichtsrat" für die Pädagogische Hochschule Heidelberg
7
Willi Wölfing, Immo Appenzeller, Petra Reum-Mühling, Bernhard Schreier, Peter Voß
Das französische Erziehungssystem
16
Bernard Rollet
Bericht über ein Praktikum in Essaouira (Marokko)
24
Beate Baumfalk, Aicha Berth, Sandra Hourlier, Anna Raschke, Jana Schmidt
Das ukrainische Bildungssystem
30
Ewald Kiel
Bericht über einen Workshop im Rahmen der Heidelberger Kumamoto-Woche
38
Das Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar" stellt sich vor
41
Rolf Siller, Doris Hermann, Ulrike Leßmann
17. Sportlehrerseminar an der Pädagogischen Hochschule
49
Wolfgang Amler, Wolfgang Knörzer, Gerhard Treutlein
Ökogarten als Lernort im Grünen
52
Lissy Jäkel, Barbara Dresel
Zooschule und ZooHochschule im Zoo Heidelberg
56
Die JazzBigBand der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
60
Arndt Löwenberg
Günther-Armin Neubauer
Veranstaltungen des Salonorchesters
62
Georg Kühner
Autorenverzeichnis
63
Fort- und Weiterbildungsprogramm
Informationen zur Anmeldung
64
Das Heidelberger Dienstagsseminar im Sommersemester 2001
66
Gruppe 20
70
Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Schulverwaltung
4
Gruppe 30
89
offene Veranstaltungen aus dem Lehrangebot der Pädagogischen Hochschule
Gruppe 40
96
FORUM SCHULE
Workshop: Video in der Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern
98
Fachtagung Autismus
100
Tagung: Künstlerische Bildung und die Schule der Zukunft
101
Heidelberger Weiterbildungen
104
Veranstaltungen der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung
Anmeldeformular
107
Bestellung von Restposten der Informationsschrift
108
Vortrag: Was ist eine ausländerfreundliche Schule?
109
Vortrag: Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
110
5
"Aufsichtsrat" für die Pädagogische Hochschule Heidelberg
Willi Wölfing
Mit der Verabschiedung neuer Hochschulgesetze hat der Landtag von BadenWürttemberg den Universitäten und Hochschulen ein neues Organ verordnet:
den Hochschulrat. Zum 1. Oktober 2000 hat auch an der Pädagogischen
Hochschule Heidelberg dieses neue Gremium seine Arbeit aufgenommen. Im
Hochschulrat wirken erstmals in einem exponierten Entscheidungsorgan
hochschulexterne Persönlichkeiten der Gesellschaft mit.
Die politische Entscheidung, durch Gesetz Hochschulräte einzurichten, wurde
nicht von allen Mitgliedern der Hochschulen mit Beifall aufgenommen. Fürchteten viele doch um ihre Freiheit und hatten Sorge, dass sachfremde Aspekte
Einfluss auf die Hochschulpolitik nehmen könnten.
Die Landesregierung von Baden-Württemberg und der für die Hochschulen
zuständige Wissenschaftsminister von Trotha, ließen sich von dieser Diskussion nicht von ihrer Zielvorstellung abbringen und legten dem Landtag zur
Verabschiedung die Hochschulgesetze vor, in denen für alle Hochschulen des
Landes verpflichtend Hochschulräte einzurichten sind.
Für die sechs Pädagogischen Hochschulen des Landes bestehen die Hochschulräte aus fünf Mitgliedern der Hochschulen und vier externen Persönlichkeiten. Dem freien Spiel der politischen Kräfte innerhalb der Hochschulen überlässt das Gesetz, welche Gruppen durch Vertreter am Meinungsbildungsprozess im Hochschulrat mitwirken: Professorinnen und Professoren, Akademischer Mittelbau, Personal, Studierende. Der Senat der Pädagogischen
Hochschule Heidelberg hat entschieden, die fünf Sitze wie folgt aufzuteilen:
drei Sitze für Professoren/Professorinnen, einen Sitz für einen Vertreter/eine
Vertreterin des Akademischen Mittelbaus und einen Sitz für einen Vertreter/eine Vertreterin der Studierenden. Leer ausgegangen bei dieser Entscheidung ist das Personal der Hochschule.
Die Mitglieder des Rektorats (Rektor, die beiden Prorektoren und der Verwaltungsdirektor) und ein Vertreter des Wissenschaftsministeriums nehmen an
den Sitzungen des Hochschulrats ohne Stimmrecht teil.
Der Findungsprozess für die externen Mitglieder des Hochschulrates war
spannend. Das Hochschulgesetz regelt, dass der Senat eine sog. Findungskommission benennt, die sich mit Personalvorschlägen auseinandersetzt und
entscheidet, welchen Persönlichkeiten das Amt im Hochschulrat angetragen
werden soll. Nachdem der Findungsprozess abgeschlossen war, ging es darum, mit den benannten Personen Kontakt aufzunehmen, um sie für diese Arbeit zu gewinnen. Dem ersten Hochschulrat der Pädagogischen Hochschule
Heidelberg gehören seit dem 1. Oktober 2000 folgende Mitglieder an:
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Foto: Welker
stehend (von links): G. Hepp, B. Rank, L. Schwinger, W. Wölfing, S. Jakobs; sitzend (von
links): P. Reum-Mühling, I. Appenzeller, B. Schreier, B. Schön
Professor Dr.rer.nat. Immo Appenzeller
Leiter der Landessternwarte Heidelberg-Königsstuhl, geboren 1940. Studium
der Physik und Astronomie an den Universitäten Tübingen und Göttingen,
1970 Habilitation an der Universität Göttingen. Nach Tätigkeiten an den Universitäten Chicago, Göttingen und Tokio seit 1975 Lehrstuhl für Astronomie
der Universität Heidelberg und Direktor der Landessternwarte. Auswärtiges
Mitglied des Max-Planck-Instituts für Astronomie, Heidelberg.
Petra Reum-Mühling
Vorstandsvorsitzende der REUM AG. Studium der Wirtschaftswissenschaften,
1975 Abschluss als Diplom-Kaufmann und Eintritt in den elterlichen Betrieb in
Buchen. 1982 Übernahme der Firma als alleinige geschäftsführende Gesellschafterin, 1986 Verlagerung des Betriebes nach Hardheim/Odenwald. 1990
Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft und Berufung zum
Vorstand. 1989 Unternehmerin des Jahres, 1993 Erster Preis beim Bundeswettbewerb "Der familienfreundliche Betrieb" in der Kategorie "Mittelbetriebe".
Weitere Unternehmungsgründungen und Übernahme von Betrieben.
7
Dipl.-Ing. Bernhard Schreier
Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG, geboren 1954.
Technische Ausbildung bei der Heidelberger Druckmaschinen AG in Verbindung mit einem Maschinenbau-Studium an der Berufsakademie Mannheim,
Abschluss als Diplom-Ingenieur (BA). Nach Tätigkeiten am Standort Wiesloch
der Heidelberger Druckmaschinen AG und in Frankreich 1995 Stellvertretendes Vorstandsmitglied der Heidelberger Druckmaschinen AG mit der Zuständigkeit für den Bereich Produktionstechnik. 1996 Vorstandsvorsitzender der
Linotype-Hell AG, April 1999 Chief Operationg Officer, Heidelberg Digital, Rochester (New York, USA), Oktober 1999 Vorsitzender des Vorstandes der
Heidelberger Druckmaschinen AG.
Professor Peter Voß
Intendant des Südwestrundfunks, geboren 1941. Nach dem Studium von
Germanistik, Anglistik sowie Soziologie, Jura und Ethnologie an der Universität Göttingen, 1968 Magisterdiplom. Volontariat beim "Göttinger Tageblatt" und
der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung", 1969 Lokalchef des "Göttinger Tageblatts". 1971 Nachrichtenredakteur beim ZDF, 1978 bis 1981 bei der ARD,
anschließend beim ZDF stellvertretender Redaktionsleiter des "heutejournals", 1983 Redaktionsleiter, 1985 Leiter der "Hauptredaktion Aktuelles",
1990 zusätzlich stellvertretender Chefredakteur des ZDF. 1993 Intendant des
Südwestfunks. 1997 Professor an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung
Karlsruhe, 1998 erster Intendant des Südwestrundfunks. 1999 und 2000 Vorsitzender der ARD.
Neben den externen Mitgliedern gehören dem Hochschulrat folgende Damen
und Herren als Vertreter der Hochschule an: Professorin Dr. Bärbel Schön
(Erziehungswissenschaft), Professor Dr. Gerd Hepp (Politik), Professor Dr.
Bernhard Rank (Deutsch), Akademischer Direktor Dr. Willi Wölfing (Schulpädagogik, Leiter des Instituts für Weiterbildung) und Stefan Jakobs (Student).
Der Gesetzgeber hat dem neuen Organ Funktionen zugewiesen, die teilweise
mit den Funktionen eines Aufsichtsrates einer Kapitalgesellschaft verglichen
werden können. Die folgende Übersicht verdeutlicht die vom Gesetzgeber
dem Hochschulrat zugewiesenen Aufgaben und Rechte:
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Aufgaben und Rechte des Hochschulrates
PHG § 13 d:
" Der Hochschulrat trägt die Verantwortung für die Entwicklung der Pädagogische Hochschule und schlägt Maßnahmen vor, die der Profilbildung und der
Erhöhung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit dienen ..."
◆
Aufsicht über die Geschäftsführung des Rektorats
◆
Strategische Planung
◆
Beschlussfassung über die Struktur- und Entwicklungspläne und über die
Bauplanung
◆
Mitwirkung bei der Auswahl des Rektors und der Mitglieder des Rektorats
◆
Zustimmung zum Haushaltsvoranschlag
◆
Feststellung der Wirtschaftspläne und der Jahresabschlüsse
◆
Festlegung von Grundsätzen für die Vergabe von Mitteln für Forschung
und Lehre
◆
Beschlussfassung über die Funktionsbeschreibung von Professorenstellen
◆
Zustimmung zur Bildung, Veränderung, Aufhebung und Zuordnung von
Hochschuleinrichtungen
◆
Stellungnahme zur Einrichtung, Änderung oder Aufhebung von Studiengängen, zu Studien- und Prüfungsordnungen und zu Änderungen der
Grundordnung
◆
Entgegennahme des Jahresberichts des Rektors
◆
Recht auf Akteneinsicht
Für alle Mitglieder der Hochschulen bleibt die Frage spannend: Was ändert
sich, was verbessert oder verschlechtert sich durch den Hochschulrat an der
Struktur der Hochschule und am Konzept der Lehrerbildung?
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Das folgende Organigramm versucht die neue Organisationsstruktur zu verdeutlichen:
Organisationsstruktur der Pädagogischen
Hochschule Heidelberg
(Januar 2001)
Landesregierung
Ministerien
Wissenschaftsminister
Ministerium für Wissenschaft
und Kunst (MWK)
Kultusministerin
Ministerium für Kultus,
Jugend und Sport (MKS)
Pädagogische Hochschule
Landeslehrerprüfungsamt
Hochschulrat
Senat
Rektorat
Rektor / Verwaltungsdirektor
Beauftragter für die
Schulpraktische Ausbildung
Fakultäten
Zentrale Einrichtungen
Praktikumsamt
Dekanate
Akademisches
Prüfungsamt
Fakultätsrat/
Erweiterter Fakultätsrat
z. B. Audiovisuelles Zentrum
Bibliothek
Institut für Weiterbildung
Senatsausschüsse
Senatsbeauftragte
Institute/
Zentrale Einrichtungen
Wir haben die externen Mitglieder des Hochschulrats gebeten, für die Leser
dieser Informationsschrift einen Beitrag zu ihren Überlegungen hinsichtlich der
Arbeit im Hochschulrat und ihren Vorstellungen für eine zeitgemäße Lehrerbildung zu verfassen. Wir danken an dieser Stelle den Autoren herzlich für ihren
Beitrag und wünschen dem Gremium Hochschulrat viel Erfolg bei seiner Arbeit
im Interesse der Studierenden und Lehrenden, der Lehrer und Eltern und somit auch der Schülerinnen und Schüler.
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Überlegungen zur Arbeit des Hochschulrats
und zur Lehrerausbildung
Immo Appenzeller
Wissen und ein hoher Ausbildungsstand sind in Deutschland die wichtigsten
natürlichen Ressourcen und die Grundlage unseres gegenwärtigen Wohlstands. Wichtigste Basis für einen hohen Ausbildungsstand sind gute Schulen.
Trotz aller Probleme in einzelnen Bereichen ist nach meinen Erfahrungen das
deutsche Schulsystem im internationalen Vergleich nach wie vor recht erfolgreich. Dass dies so bleibt und dass dort, wo es zur Zeit Defizite gibt, diese
beseitigt werden können, wird aber in unserer sich rasch wandelnden Welt zunehmend größere Anstrengungen erfordern. Den Pädagogischen Hochschulen als den Ausbildungsstätten der zukünftigen Lehrer kommt dabei eine
Schlüsselrolle zu. Um sicherzustellen, dass auch in den kommenden Jahrzehnten unsere Schüler die Ausbildung erhalten, die sie benötigen, muss sich
bereits heute das Ausbildungsprogramm der Pädagogischen Hochschulen an
der mittel- und langfristigen Zukunft orientieren. Die traditionellen Strukturen
der Hochschulen und die Aufsicht durch die öffentlichen Verwaltungen sind
dabei nicht immer die optimalen Voraussetzungen. Hochschulen orientieren
sich intern häufig an Hergebrachtem, und öffentliche Verwaltungen achten oft
mehr auf die Einhaltung von Vorschriften als auf das Erreichen von Zielen.
Die Einrichtung der Hochschulräte ist ein Experiment, mit dem versucht wird,
besser mit den Herausforderungen der Zukunft fertig zu werden. Das Experiment wird dann erfolgreich sein, wenn es den Hochschulräten gelingt, einerseits innovative Ideen und Verhaltensmuster in die Hochschulen hineinzutragen und zum andern aber auch den Hochschulen zu helfen, innovationshemmende bürokratische Einflüsse abzubauen. Da die einzelnen Mitglieder des
PH-Hochschulrats aus sehr unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen kommen
und unterschiedliche Erfahrungen einbringen können, wird sich bei der Verfolgung der genannten Ziele eine natürliche Arbeitsteilung ergeben. Für mich
selbst, als dem einzigen Naturwissenschaftler unter den externen Mitgliedern,
sehe ich es als eine besonders wichtige Aufgabe, darauf zu achten, dass die
Fähigkeit unserer Schulen, Schülerinnen und Schüler für naturwissenschaftliche und technische Fächer zu begeistern, erhalten und ausgebaut wird, denn,
ob es uns gefällt oder nicht, diese Fächer werden für uns in der Zukunft eine
noch größere Rolle spielen als bereits heute und unsere Rolle als Industrienation bestimmen. Ein weiterer Bereich, in dem ich für mich einen Schwerpunkt
sehe, ist die internationale Zusammenarbeit. In meinem Arbeitsgebiet, der Astrophysik, ist die globale internationale Kooperation schon seit Jahrzehnten eine unabdingbare Voraussetzung für jeden Fortschritt, und ich würde mich sehr
freuen, wenn wir unsere Erfahrungen einbringen könnten, um unser Schulbildungssystem noch besser auf eine Welt der globalen Verflechtungen vorzubereiten. Schließlich hoffe ich als Leiter einer anderen öffentlich finanzierten Einrichtung und Mitglied einer anderen Hochschule eine wichtige Rolle
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dabei spielen zu können, die Forderungen und Ansprüche an die zukünftige
Arbeit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mit den vorhandenen Realitäten und Randbedingungen in Einklang zu bringen, um auf diese Weise das
optimal Mögliche für diese wichtige Hochschule erreichen zu können.
Petra Reum-Mühling
Nach einer Prognos-Studie wird es gemäß der demographischen Entwicklung
im Jahr 2040 in Deutschland 17 Mio. weniger Arbeitskräfte geben. Die Tätigkeitsstruktur wird sich zudem grundlegend verschieben. Als Schwerpunkte bilden sich die Bereiche Forschung & Entwicklung, Organisation, Management
sowie Betreuung und Beratung heraus. Bis zum Jahr 2010 wird zudem der
Bedarf an höher qualifizierten Arbeitskräften steigen. In Baden-Württemberg
wird vor allem die Nachfrage im technologischen Bereich zunehmen. Dies bedeutet, dass die Ausbildung den höheren Anforderungen gerecht werden und
unser Ausbildungssystem den veränderten Gegebenheiten angepasst werden
muss.
Eine zukunftsorientierte Bildungspolitik ist die Basis für die positive Entwicklung unseres Bundeslandes. Um unsere Jugendlichen auf die Welt von
morgen vorzubereiten, genügt es nicht, ihnen nur Wissen zu vermitteln, vielmehr sind gleichzeitig auch Schlüsselqualifikationen zu entwickeln, wie beispielsweise Denken in Zusammenhängen, Kommunikationsfähigkeit, Selbständigkeit und Fähigkeit zur Problemlösung.
Unsere Pädagogen nehmen dabei eine Schlüsselposition ein und müssen auf
die veränderten Rahmenbedingungen vorbereitet werden. Dazu ist eine Flexibilisierung von Strukturen und Inhalten des Schulsystems erforderlich.
Es ist wichtig, dass man schon den Pädagogik-Studenten verdeutlicht, dass
sie eine Schlüsselfunktion bei der neuen gesellschaftlichen Ausrichtung einnehmen. Neben der Wissensvermittlung ist es deren Aufgabe, die junge Generation verstärkt auf die zukünftige berufliche Tätigkeit vorzubereiten und eine positive Einstellung zur Arbeitswelt zu vermitteln. Voraussetzung dafür ist,
dass auch die Lehrer mit der Arbeitswelt besser vertraut gemacht werden. Sie
müssen dabei eine Vorbildfunktion übernehmen. Dies ist ein hoher Anspruch
an die Pädagogen. Die Lehrkräfte müssen sich dieser Verantwortung bewusst
werden und sind auch in ihrer Ausbildung darauf vorzubereiten.
Meine Hauptaufgabe als Mitglied des Hochschulrates sehe ich vor allem darin,
diese zukünftigen Anforderungen der Gesellschaft und der Wirtschaft aufzuzeigen, damit sie schon in der Lehre berücksichtigt werden können. Ich möchte das Rektorat unterstützen, damit die erforderlichen Maßnahmen schneller
umgesetzt werden können.
Veränderungen im Schulwesen sind im Ergebnis erst Jahre später erkennbar.
Darum müssen wir schon heute die Veränderungen für die Zukunft anstoßen.
Für solche Veränderungen ist es unumgänglich, den Lehrern ihre große Bedeutung und Verantwortung bewusst zu machen. Sie sind entsprechend aus-
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zubilden und auch dementsprechend zu würdigen. Die Veränderungen im
Schulwesen werden Hand in Hand gehen mit der Veränderung des Lehrerbildes in der Gesellschaft. Unser Land wird davon profitieren.
Bernhard Schreier
Den deutschen Bundesländern als Trägern der staatlichen Ausbildungshoheit
in der Bundesrepublik Deutschland ist es in den vergangenen Jahrzehnten
gelungen, eines der besten Ausbildungssysteme weltweit zu etablieren. Dies
gilt meiner Überzeugung nach – bei aller notwendigen Detailkritik – sowohl im
Hinblick auf die studienvorbereitende schulische Ausbildung an den Gymnasien und anderen zur Studienqualifikation führenden Schultypen, als insbesondere auch für das duale Ausbildungssystem an Berufsschulen und akademien und in den Unternehmen der Wirtschaft. Gerade dieses duale System hat zur Herausbildung einer hervorragend qualifizierten Facharbeiterschaft geführt, die ein unverzichtbarer Wettbewerbsvorteil des Produktionsstandorts Deutschland darstellt, den es zu erhalten und zu stärken gilt.
Sicher kann schulische Ausbildung, erst recht akademische Ausbildung, nicht
à priori zur Bedarfsdeckung der Wirtschaft betrieben werden. Schulen sollen
Kinder und Jugendliche fit machen für alle Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens, sie nebenbei (mit-)erziehen, ihnen aber auch die wichtigsten
Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Perspektive vermitteln. Letzteres bedeutet im Klartext: Schulen müssen Fachwissen lehren.
Dies gilt in ähnlicher Weise auch für Universitäten und Hochschulen. Neben
der selbstverständlichen und nicht zuletzt verfassungsmäßig garantierten
Freiheit der Forschung und der Lehre, die keinerlei Einschränkungen unterworfen werden darf, sollte auch die Erwartung der Wirtschaft stehen können,
dass Hochschulabsolventen mit einer geeigneten Berufsqualifikation in das
Berufsleben entlassen werden.
Damit sind Schulen und Hochschulen Stätten der Bildung wie der Ausbildung.
Auf beide Facetten sollte mithin auch die Ausbildung derer zielen, die Kinder,
Jugendliche und Studenten unterrichten werden.
Lehrer an allen Schul- wie Hochschulformen tragen als Vermittler des Wissens
in der modernen Welt zweifellos eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Bei ihrer Ausbildung scheint ein gewisser Anpassungsbedarf im Hinblick
auf das Verständnis von Lehrern und Professoren für die Wirtschaft als Basis
für das gesamte gesellschaftliche Leben vorzuliegen. Es erscheint mir wichtig,
dass "die Wirtschaft" und ihre Erfordernisse nicht als Antagonismus zur Lehre
und zur Bildung, sondern als integraler Bestandteil gesellschaftlichen Lebens
dargestellt wird.
Ich sehe meine Mitwirkung im Hochschulrat als Chance, wirtschaftliches Gedankengut und pädagogische Wissenschaft miteinander zu verknüpfen und
alle Bestrebungen zu unterstützen, die die Pädagogischen Hochschulen als
modern, bedarfsgerecht und zukunftsorientiert charakterisieren.
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Peter Voß
Meine Berufung in den Hochschulrat der Pädagogischen Hochschule betrachte ich als Einladung, an wesentlichen Zukunftsaufgaben der Hochschule mitzuwirken und mich an der Förderung der entsprechenden Einrichtungen und
Angebote zu beteiligen. Natürlich kommen mir dabei vor allem die Medien in
den Sinn. Hier liegt ein breites Betätigungsfeld vor. In der Vergangenheit dominierten dabei Bildungstechnologie und medienvermittelte Inhalte verschiedenster Lehrfächer.
Mir liegt vor allem daran, auf die Felder der "klassischen" Medien – Buch, Zeitung, Radio und Fernsehen – hinzuweisen. Sie dürfen – wenn auch in der aktuellen Debatte nahezu ausschließlich über Computer und Internet geredet
wird – in ihrer Wirkung auf die Jugendlichen nicht unterschätzt werden. Für
Kinder und Jugendliche, die mündige Bürger werden sollen, bedarf es einer
gezielten Förderung, damit sie bewusst und kritisch mit den Medienangeboten,
aber auch mit sich selbst als Nutzer der Medien umgehen lernen. Wichtig ist
dabei für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer, die Unterhaltungsangebote
für Kinder und Jugendliche zu kennen – ich sehe darin gute Möglichkeiten, mit
den Kindern und Jugendlichen im Gespräch zu bleiben. Doch auch die eher
versteckten Angebote in Wissen, Bildung und Kultur mit Kindern und Jugendlichen zu entdecken, ist aller Mühe wert. "Medienkompetenz" lautet das Ziel:
technische und soziale Fähigkeiten, selbstbestimmte aktive wie rezeptive Nutzung.
Mit dem Medium Internet tritt als neue Anforderung in den Vordergrund, die
Informationskompetenz technisch, sozial und auf die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit bezogen zu fördern. Was die Hochschule auf diesem Feld
plant und entwickelt, kann auf meine volle Unterstützung bauen. Die Akzente
setze ich dabei jedoch nicht auf Technologie, sondern auf Wissen und Bildung
als Schlüsselressource der vielzitierten "Informationsgesellschaft".
Die Herausforderungen an die jungen Studierenden schätze ich dabei als sehr
hoch ein. Dass sie selber noch gegen Ende ihrer Schulzeit den Eintritt des Internet in die öffentliche Sphäre erlebt haben, verschafft ihnen einen Vorsprung
vor früheren Studiengenerationen. Sie tragen somit eine besondere Verantwortung für die Zukunft der Schule, was diesen Medienbereich angeht. Allenthalben wird davon gesprochen, dass die neuen Techniken die Institutionen
und Organisationen, also auch das Lehren und Lernen in den Schulen, stark
verändern werden. Für die Studierenden heißt dies, dass auf ihren Schultern
die Last ruht, die erforderlichen Veränderungen in den Schulen mit Mut und
Weitblick, aber auch mit Augenmaß zu leisten.
Ich werde dafür eintreten, dass Kontakte mit Medienbetrieben und ITBereichen in Handel, Gewerbe und im kommerziellen wie öffentlichen Dienstleistungsbereich ausgebaut werden. Ich freue mich auf die Mitarbeit im Hochschulrat.
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Aktuelle Schulsysteme II
In der Informationsschrift Nr. 59 berichteten wir über das Schulsystem in Portugal, Kroatien, Marokko, den USA, den Niederlanden und Deutschland. Mit
Beiträgen über das französische und das ukrainische Bildungssystem setzen
wir die Reihe in dieser Ausgabe fort.
Von einigen Ausgaben der Informationsschrift sind noch
Restposten vorhanden (siehe Auflistung Seite 108),
die kostenlos beim Institut für Weiterbildung zu beziehen sind.
Die neuesten Ausgaben können Sie auch vom Internet downloaden:
www.ph-heidelberg.de/org/ifw/Info/Info.html
Das französische Erziehungssystem
Bernard Rollet (Übersetzung aus dem Französischen)
Das französische Erziehungssystem stellt sich dem Betrachter als ein komplexes Aggregat dar ("ein Mammuth", wie es der ehemalige Ministre de l’Education Nationale Claude Allegre im Juni 2000 bezeichnete), das schwierig zu
steuern ist, zusammengesetzt aus 800.000 Angestellten und Beamten, zentralistisch ausgerichtet und scheinbar unbeweglich trotz der vielen Reformen, die
es voranbringen sollten.
Das französische Erziehungssystem erscheint dem Betrachter als ein homogenes Ensemble, monolithisch: Für alle französischen Schüler von der ersten
Sektion der école maternelle an bis zum Ende des Collège gelten die gleichen
zentralen Lehrpläne. Vor dem Ende des Collège, also vor dem Ende des 16.
Lebensjahrs, kann der Schüler nicht zwischen verschiedenen Schularten wählen, wie das zum Beispiel deutsche Schüler schon mit 10 Jahren können. Überall in Frankreich gelten im Erziehungsbereich die gleichen administrativen
Strukturen.
Unser Schulsystem ist auch Ausdruck unserer spezifischen französischen Kultur mit seinem Anspruch auf Universalität und seinem stetigen Bezug auf die
Grundprinzipien. Aber dennoch, das französische Erziehungssystem drückt
ebenfalls Diversität und Anspruchsdenken aus und beinhaltet eine große Verschiedenheit und Vielfalt.
In der Perspektive eines sich vereinigenden Europas und der Globalisierung
bleibt unser Ziel weiterhin die Gleichheit der Chancen und die freie Teilhabe
an Kultur und Wissen sowie die Fähigkeit, sich als freier Bürger selbstverantwortlich entscheiden zu können.
Die Grundzüge des französischen Erziehungssystems wurden in der Zeit der
III. Republik aufgestellt, in einem historischen Moment, als die Lehrer, diese
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"schwarzen Hussaren der Republik" sich ans Werk machten, zusammen mit
den Politikern der III. Republik die Gesetze der allgemeinen Schulpflicht, der
Schulgeldfreiheit und des Laizismus durchzusetzen. Daher hat das französische Schulsystem traditionell einen zentralistischen und republikanischen
Charakter. So auch heute: Der Minister der Education Nationale bestimmt die
Richtlinien der französischen Erziehungspolitik, die die Rekteurs d‘ Académie
(vielleicht könnte man sie am besten als ministerielle Staatssekretäre in den
einzelnen Regionen bezeichnen) dort umsetzen, zusammen und mit Hilfe der
Inspecteurs d‘ Académie in den einzelnen Départements. Gemäß dem nationalen Plan ist die Evaluation des französischen Schulsystems den Inspecteurs
Généraux übertragen, sowohl in pädagogischer als auch in administrativer
Hinsicht.
Seit der Einleitung der Dezentralisation in Frankreich (1982) hat der Zentralstaat Teile der Verantwortung auf die regionalen Gebietskörperschaften übertragen. So ist zum Beispiel die Region für die Lycées zuständig, die Départements für die Collèges und die Kommunen für die Grundschulen.
Ergänzend muss man noch anfügen, dass in einigen Regionen Frankreichs,
besonders im Westen, die Privatschulen – unter der Aufsicht der staatlichen
Schulverwaltung stehend – einen nicht zu unterschätzenden Teil des französischen Erziehungswesens ausmachen.
Die Schullaufbahn
Die Schulpflicht in Frankreich beginnt für alle Kinder mit vollendetem sechsten
und endet mit dem 16. Lebensjahr.
Aber 26% der französischen Kinder im Alter von zwei Jahren und 90 % der
Dreijährigen besuchen die école maternelle. Ab dem sechsten Lebensjahr besuchen die Kinder die école élémentaire, ab dem elften Lebensjahr schließt
sich das Collège an.
Am Ende des Collège müssen die Schüler ihr erstes schulisches Examen ablegen, das sogenannte Brevet und können, ihren Fähigkeiten und Begabungen entsprechend, das lycée d‘enseignement général wählen, um sich auf die
verschiedenen Baccalauréat vorzubereiten (entweder das Baccalauréat S (naturwissenschaftlich-mathematisch) oder das Bac ES (wirtschaftlich) oder das
Bac L (literarisch-sprachlich)).
Nach dem Ende des Collège kann der Schüler auch ein lycée professionnel
besuchen, das er nach zwei Jahren mit einem BEP (Brevet d‘enseignement
professionnel) abschließt (oder, wenn er eine betriebliche Ausbildung erhalten
hat, mit einem CAP (certificat d‘aptitude professionnel)). Abschließen kann er
das lycée professionnel mit einem baccalauréat professionnel.
60 % der im Jahr 1989 in das Collège eingetretenen Schüler haben am Ende
ihrer Schulzeit in Frankreich ihr Baccalauréat général oder das Bac technologique gemacht. Bei den im Jahre 1980 in das Collège eingetretenen Schülern
waren es nur 38%. 1968 waren es 28%, am Ende der 50er Jahre erreichten
nur 10 % der Schüler das Baccalauréat.
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Die Lehrer und ihre Ausbildung
Der Unterricht in der école maternelle und in der école élémentaire wird von
den professeurs des écoles1 gehalten. Sie unterrichten in beiden Schulen alle
Fächer und werden durch einen concours rekrutiert. Zur Zulassung zu diesem
concours, der ein Auswahlverfahren darstellt, muss der Student eine licence
nachweisen, das heißt, er muss an der Universität studiert haben (sechs Semester) und die Licence als Abschluss nachweisen.
Die Lehrer stehen unter der pädagogischen und administrativen Aufsicht eines
Inspecteur de l’Education Nationale, der für einen Schulbezirk verantwortlich
ist, der ca. 350 Lehrer umfasst. Im Collège und auf dem Lycée unterrichten die
Lehrer lediglich ein Fach. Für diese beiden Schularten sind zwei concours
möglich: einmal das CAPES mit dem Niveau licence oder die Agregation mit
dem Niveau maîtrise.
Nachdem die Bewerber den Concours erfolgreich beendet haben, werden sie
am Institut Universitaire de Formation des Maîtres (IUFM) der betreffenden
Region ausgebildet. Diese Ausbildung umfasst die Bereiche der Didaktik der
Unterrichtsfächer, die Kenntnis des Erziehungssystems, die Psychologie des
Kindes und natürlich die schulpraktische Ausbildung, zuerst nur beobachtend
und erprobend, dann selbstverantwortlich. In der Ausbildung am IUFM wird
selbstverständlich auch Wert gelegt auf die weitere Vervollkommnung im Bereich der Sprache und der Informations- und Kommunikationstechnologien.
Die Lehrerfortbildung
Eingerichtet vor 30 Jahren, erlaubt diese dem Lehrer, sich zu Weiterbildungsveranstaltungen einzuschreiben. Im Primarbereich steht dem Grundschulkollegen ein Kontingent von 37 Wochen Lehrerfortbildung zu. Wir gehen davon
aus, dass ein Lehrer 37,5 Jahre unterrichtet, das heißt, er hat die Möglichkeit,
in einem Schuljahr eine Woche an der Lehrerfortbildung teilzunehmen. Auch
wenn ihre Schullaufbahn, ihr Status, ihr Ausbildungsniveau und ihre Entlohnung identisch sind: Die Lehrer an den Collèges und den Lycées unterstehen
der Aufsicht eines Inspecteur Pédagogique Régional (IPR), der Inspecteur eines Schulfaches ist, also zum Beispiel der IPR für das Fach Deutsch, die Lehrer des Primarbereichs einem Inspecteur de l’Education Nationale.
Besonderheiten des französischen Erziehungssystems
Die école maternelle
Das ist eine Schule im echten Sinne des Wortes, ein Terrain für das erste Lernen und für kindliche Erfahrungen, die es dem Kind ermöglichen, "groß" zu
werden.
1
Der Titel des professeurs d.é. sagt, dass der Lehrer eine Lehrerausbildung mit universitärem Anspruch durchlaufen hat.
17
• Die Grundlegung aus der Vergangenheit
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in Frankreich die sogenannten
Nähschulen, außerdem die salles d‘asile, die die zwei- bis siebenjährigen
Kinder von armen Familien aufnahmen, während ihre Eltern arbeiteten. Ab
dem Jahr 1860 sind die écoles maternelles Einrichtungen mit stark sozialem und caritativem Charakter. Sie entwickeln sich in der Folgezeit zu einer
Vorschule. Ab dem Jahr 1921 werden die Kinder von Lehrerinnen (wie in
der Grundschule) betreut.
• Die école maternelle heute
In die école maternelle gehen heute in Frankreich fast alle Kinder ab dem
dritten Lebensjahr. Und 35% der Zweijährigen besuchen schon die école
maternelle, besonders viele in sozial schwierigen Gebieten. Obwohl der
Besuch der école maternelle nicht obligatorisch ist – die Schulpflicht in
Frankreich beginnt erst mit dem sechsten Lebensjahr –, ist die école maternelle integrierter Bestandteil des französischen Erziehungssystems und
hat mit der darauf aufbauenden école élémentaire ein identisches administratives und pädagogisches Konzept, sei es die Stundentafel oder die Verantwortlichkeit der Lehrer betreffend. Die école maternelle profitiert davon,
dass die Kommunen pädagogische Hilfskräfte bereitstellen.
• Was wird in der école maternelle gelernt?
Das Lernen orientiert sich an Aktivitäten des Schullebens.
Zusammen leben
Das Kind entdeckt in der école maternelle die Regeln, die man braucht, um
zusammen leben zu können. Es entwickelt seine Fähigkeiten, mit anderen
zu kommunizieren und entwickelt seine Autonomie und Persönlichkeit.
Die Sprache, eine Priorität
Die Entwicklung der Fähigkeit zu Sprechen und die Entwicklung der Sprache ist entscheidend dafür, dass das Kind sich auf den Lernweg machen
kann. Darüberhinaus wird das Kind eingeladen, die Welt der Zeichen zu
entdecken. Hier wird die Grundlage gelegt für das Dechiffrieren der Zeichen (das Lesen) und das Produzieren von Zeichen (die Schrift).
Handeln in der Welt
Die sensoriellen und motorischen Fähigkeiten des Kindes werden entwickelt und gefördert.
Die Welt entdecken
Das heißt für das Kind, die école maternelle bietet ihm die Möglichkeit, die
Objekte der Welt zu entdecken, das Leben und die Lebewesen sowie die
es umgebende Natur kennenzulernen. Das Kind soll seine Erfahrungen mit
diesen Objekten verbalisieren. Die Welt entdecken heißt auch, die Welt der
Bilder kennenlernen und die fundamentalen Bezugspunkte von Raum und
Zeit.
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Imaginieren, empfinden, kreieren
Das Kind entwickelt Sensibilität, lernt die Künste kennen und ist schöpferisch tätig.
Danach, in der école élémentaire ist das Lernen sehr viel mehr an Fächern
ausgerichtet. Die Lernziele sind als Kompetenzen formuliert, die in den verschiedenen Schulfächern erworben werden sollen.
Die Unterrichtswoche hat 26 Stunden (1 Unterrichtsstunde hat in Frankreich
60 Minuten) und ist folgendermaßen aufgeteilt:
• Französisch: 9 Stunden, davon 1,5 Stunden für eine Fremdsprache
• Mathematik und Geometrie: 5 Stunden
• Geschichte, Geographie, éducation civique (Gemeinschaftskunde):
4 Stunden
• Kunst und Sport: 5,5 Stunden
• Etudes dirigées (persönliche Arbeit): 2 Stunden
Ein halber Tag pro Monat steht den Lehrern zur Zusammenarbeit untereinander zur Verfügung.
Die Schule als spezifisches Projekt
Die Lernziele und die Lehrpläne, vom Ministerium zentral erstellt, gelten für
alle Schulen und schließen alle Schulstufen ein. Gleichwohl gebieten es die
unterschiedlichen sozialen Umfelder und auch Besonderheiten jeder Region,
dass jede Schule selbst ihr spezifisches Schulprofil entwickelt (projet d‘école).
Wo dies der Fall ist, wird den Schulen durch gezielte Hilfe die Analyse ihrer
Situation ermöglicht, die es ihnen erlaubt, ihr spezifisches Schulprofil aufzustellen und in die Tat umzusetzen.
Eine Besonderheit des französischen Schulsystems ist die nationale Evaluation in allen CE2 (das ist das 3. Jahr der école élémentaire und die Kinder sind
neun Jahre alt), in allen ersten Klassen des Collège (die Schüler sind dann elf
Jahre alt) und im ersten Jahr auf dem Lycée (die Schüler sind dann 16). Seit
zehn Jahren gibt die jährliche Evaluation Auskunft über die Leistungen der
Schüler im Fach Französisch (in Grammatik, Rechtschreibung, Lesen und im
schriftlichen Ausdruck) sowie im Fach Mathematik (Rechnen und Algebra,
Geometrie, Größen, ...).
Das Schulprofil gibt der Schule eine neue Dynamik, die die spezifischen Projekte an der Schule, die durch finanzielle und sachliche Mittel unterstützt werden, zum Ausgangspunkt einer pädagogischen Neuorientierung des Schullebens macht, sei es dass an der Schule kulturelle Aktivitäten stattfinden, oder
dass eine zusätzliche Lernumgebung entsteht durch die Einrichtung einer Bibliothek oder die Bereitstellung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien.
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Les Zones d’education prioritaire (ZEP)
Es gibt in Städten und in Gemeinden Gebiete, in denen es besonders wichtig
ist, dass den Kindern eine Schule angeboten wird, in der sie nicht nur lernen
können, sondern in der sie auch einen verlässlichen sozialen Bezugsrahmen
finden. Diese Gebiete bezeichenen wir als ZEP. Ihnen gilt unser besonderes
Augenmerk.
Dies pädagogische Konzept geht von der Überlegung aus, dass – wenn alle
Kinder das Recht auf Erziehung haben – die Kinder, die sozial benachteiligt
sind, besonders viel von der Schule erwarten dürfen. Die ersten Zones
d’education prioritaire wurden 1981 geschaffen. Seit dem Jahr 1997 wird diesem Konzept verstärkt Bedeutung zugemessen.
Deshalb, und um die nationalen Lernziele auch in diesen Gebieten zu erreichen, bekommen diese zusätzliche finanzielle Mittel. Die Schulen der ZEP bilden einen Schulverbund, der durch ein gemeinsames Schulprojekt verbunden
wird. Man erarbeitet zusammen mit den Gebietskörperschaften und den pädagogisch Verantwortlichen einen Kontrakt. In ihm sind die Zielvorstellungen fixiert. Auch die Wege zum Erreichen dieser Ziele sind aufgeschrieben, ebenso
die notwendigen Fortbildungsmaßnahmen für die Lehrer und die an diesen
Schulprojekten beteiligten Partner. Dieser Kontrakt sagt auch, welche Mittel
notwendig sind, um die angegebenen Ziele zu erreichen.
Das Konzept der ZEP in Schlagworten:
•
•
•
•
•
•
eine Leitungsgruppe mit einem Verantwortlichen und einem Koordinator
im Team projektorientiert arbeitende Lehrer
neue pädagogische Zielvorstellungen und Methoden
zusätzliche Mittel (zusätzliche Stellen, Stunden und Materialien)
verstärkte Elternarbeit
verstärkte
Arbeit
mit
den
neuen
Kommunikationsund
Informationstechnologien, Verbund der einzelnen Schulen untereinander
durch Internet (Schulen ans Netz)
• regelmäßige Treffen mit den Partnern, die in dieses Projekt eingebunden
sind, seien es die Partner aus dem Bereich der Kultur, der Verbände, der
Wirtschaft oder der Stadt- oder Gemeindeverwaltungen. Es besteht eine
enge Verbindung mit denen, die in das Funktionieren des Projekts in irgend einer Weise investiert haben.
In Frankreich gibt es ca. 865 ZEP. Die Schüler-Lehrer-Relation beträgt 5 zu 1.
(Unter Lehrern verstehe ich hier auch die Betreuer und Experten, die von außerhalb der Schule kommen und im Projekt intervenieren.)
Die Betreuung der Kinder mit großen schulischen Schwierigkeiten, seien sie
Grundschulkinder oder Heranwachsende, auch außerhalb der Zones
d’education prioritaire wird ebenfalls durch spezifische Betreuungssysteme
gesichert.
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• Das Comité d’éducation à la santé et à la citoyenneté in jedem Collège und
Lycée erarbeitet Vorschläge für die Schüler, die sich in großen Schwierigkeiten befinden und führen vorbeugende Aktionen durch, seien sie auf dem
Gebiet der Gesundheitserziehung, der Vorbeugung gegen die Gewalt in
den Schulen oder der Erziehung zur Gemeinschaft.
• Spezielle Hilfe wird gewährt durch Psychologen und Sozialpädagogen, die
auf Bitten und in Zusammenarbeit mit dem Lehrer tätig werden, sowohl bei
den Schülern, als auch bei den Eltern. Sie kümmern sich auch um die Kinder, die eine darüberhinausgehende spezielle medizinische oder psychologische Hilfe brauchen.
• weitere Hilfen für die Schüler auf dem Collège:
Individuelle Hilfsangebote und Nachhilfe wird in jedem Collège angeboten.
Dort werden bei Bedarf kleine Schülergruppen gebildet, die mit Hilfe der
Lehrer in Mathematik und im Fach Französisch ihre Wissenslücken schließen.
• In der sogenannten speziellen Sondererziehung, seien dies die Integrationsklassen in den Schulen, oder die SEGPA (Section d‘enseignement
général et professionnel adapté) auf dem Collège, wird den Schülern, die
auf Grund einer Behinderung nicht am Regelunterricht teilnehmen können,
ein ihnen gemäßer Unterricht angeboten.
Der Fremdsprachenunterricht
Seit über 15 Jahren – in verschiedenen Formen und mit Erfolgen – entwickelt
sich, von den Ministern der Education Nationale auf den Weg gebracht, der
Frühbeginn in einer Fremdsprache in der Grundschule.
Im Juni 2000 hat der Minister der Education Nationale, Jack Lang, eine Serie
von Verordnungen erlassen, die auf eine flächendeckende Früherziehung in
der Fremdsprache schon in der Primarschule abzielt. Die sechs- bis elfjährigen Kinder werden im Jahr 2005 zwischen 1,5 und drei Stunden wöchentlich
in der Fremdsprache Unterricht erhalten.
Der augenblickliche Stand in der école élémentaire
Im Augenblick haben im 5. Schuljahr der Grundschule 85% der französischen
Kinder Unterricht in einer Fremdsprache. Normalerweise ist das Englisch. Das
Hauptaugenmerk wird im Unterricht auf Kommunikation in der fremden Sprache und auf die Interkulturalität gelegt. Um die Unterrichtsversorgung in der
Fremdsprache zu gewährleisten, ist es nötig Lehrer zu haben, die auf diesem
Gebiet die notwendigen Kompetenzen haben. Da es in Frankreich ein Fachlehrersystem in der Grundschule nicht gibt, muss entweder der Klassenlehrer
den Unterricht in der Fremdsprache erteilen – wenn er darin kompetent ist –
oder es müssen Lehrer aus dem Collège in die Grundschule integriert werden.
Oder die Schulverwaltung stellt ausländische Sprachassistenten oder andere
kompetente pädagogische Aushilfskräfte ein.
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Der augenblickliche Stand im Collège
Das Erlernen einer Fremdsprache ist ab der ersten Klasse des Collège Pflicht.
Zwei Schuljahre später kommt die 2. Fremdsprache dazu. Es gibt ein Schulprojekt, das versucht, schon im ersten Jahr des Collège beide Fremdsprachen
den Schülern anzubieten.
In der zweiten Klasse des Collège hat der Schüler die Möglichkeit, freiwillig
Latein zu lernen, zwei Jahre später kann er Griechisch lernen.
Die Regionalsprachen in Frankreich (Korisch, Katalanisch, Okkzitanisch, Baskisch) werden ebenfalls in den Schulen angeboten und können, den regionalen Angeboten entsprechend, als Option gewählt werden.
Es gibt eine große Auswahlmöglichkeit, aber in der Mehrzahl der Akademien
in Frankreich wird in den Schulen Englisch angeboten, gefolgt von Deutsch
und Spanisch. Es gibt aber auch die Möglichkeit Portugiesisch, Italienisch,
Hebräisch, Japanisch, Arabisch, Chinesisch, Holländisch, Polnisch und Russisch zu lernen.
Auf dem Lycée werden, um die Qualität des Unterrichts besonders in der
Kommunikation in einer Fremdsprache zu steigern, besondere Anstrengungen
unternommen: durch die Einführung von neuen Technologien und Medien in
den Unterricht und durch den Einbezug von Fremdsprachenassistenten.
Die Schüler können in der Regel die einmal gewählte Fremdsprache während
ihrer gesamten Schulzeit lernen.
• 73% der Schüler lernen zwei Fremdsprachen.
• 95% lernen Englisch. Auf den folgenden Plätzen finden wir Spanisch,
Deutsch, Italienisch und Portugiesisch.
Im Bereich der Académie de Strasbourg hat die deutsche Sprache eine besondere Bedeutung. Den Grundschülern in der 3. Klasse der école élémentaire werden drei Wochenstunden Deutsch angeboten. Die zweisprachigen Klassen (13 Stunden des Unterrichts werden auf Französisch gehalten, die anderen 13 Stunden auf Deutsch) beginnen in der école maternelle und können
daher in der ersten Klasse des Collège Englisch als 2. Fremdsprache hinzunehmen. 70 % der Schüler auf dem Collège wählen Deutsch als 1. Fremdsprache.
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Bericht über ein Praktikum in Essaouira (Marokko)
Beate Baumfalk, Aicha Berth, Sandra Hourlier,
Anna Raschke, Jana Schmidt
"Praktikum in Marokko" – angelockt von den blauen Aushängen und den nostalgischen Casablanca-Filmerinnerungen trafen wir uns zum ersten Mal am
13. Juni in den Räumen der Hochschule. Dr. Willi Wölfing und Inge Jochem
vom Institut für Weiterbildung sowie Regina Keil-Sagawe (Marokko-Kennerin
und ehemalige Dozentin für maghrebinische Literatur an der Uni Heidelberg)
berichteten uns über die geplante Reise und gaben einen groben Einblick in
Termine und Ablauf.
Unserer Gruppe von vier Studentinnen der Pädagogische Hochschule Heidelberg schloss sich Aicha Berth an. Die gebürtige Marokkanerin, die jetzt schon
seit 8 Jahren in Mannheim lebt, gab uns noch zusätzlich Sicherheit in dem arabisch und französisch sprechenden Land.
Am 9. September betraten wir dann – mit Ausnahme von Aicha zum ersten
Mal – afrikanischen Boden. In den ersten Tagen verschafften wir uns in den
Städten Casablanca und Marrakesch einen Einblick in Kultur und Lebensweise des Landes. Nach einer abenteuerlichen Busfahrt durch das Inland sahen
wir am 13. September zum ersten Mal die gewaltigen Festungsmauern vor
dem dunkelblauen Atlantik – Essaouira.
Dem phantastischen Einsatz und Engagement von Regina Keil-Sagawe ist es
zu verdanken, dass wir dieses Praktikum durchführen konnten. Dank ihrer Organisation hatten wir nicht nur eine tolle Unterkunft, sondern auch zahlreiche
Kontakte zu den Bewohnern von Essaouira.
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Unser Praktikum lief über das C.F.I. (Centre de Formation des Instituteurs et
Institutrices), sozusagen das marokkanische Äquivalent zu unserer Pädagogischen Hochschule in Heidelberg. Die Begrüßung durch Monsieur Chafi, dem
Direktor, und einige Vertreter des C.F.I. war sehr herzlich. Bei dem traditionellen Minztee wurde uns ein erster Überblick über das système d’enseignement
et de formation au Maroc vermittelt; wir erhielten grundlegende Informationen
über die Ausbildung der Studenten und eine Auswahl der Schulen, die wir besuchen konnten. Anschließend wurde das für uns vorgesehene Programm
vorgestellt.
Nach dem offiziellen Besuch des "Délégué du MEN", Monsieur Chabili, am
folgenden Vormittag konnte unser Praktikum losgehen.
Von den 27 Dozenten, die im C.F.I. in Essaouira beschäftigt sind, hatte der
Französischdozent Kacem Hadik die Aufgabe übernommen, uns während unserer Praktikumszeit zu betreuen. Mit großem Engagement investierte er viel
Zeit, um uns unseren Aufenthalt so erfahrungsreich und interessant wie möglich zu gestalten. Seit 1990/91 ist er bereits am C.F.I. tätig und war früher
Grundschullehrer. Er ist außerdem Mitarbeiter des C.D.P. (Centre de Documentation Pédagogique), das er uns ebenfalls gezeigt hatte.
Die Ausbildung der Studenten weist große Unterschiede zu unserem System
auf. Es fängt schon beim Zeitpunkt des Eintritts ins Studium an: Die marokkanischen Studenten beginnen ihre Ausbildung mit 17-22 Jahren durchschnittlich
früher als wir. Einerseits sind die Marokkaner ein Jahr früher mit der Schule
fertig, andererseits ist das Höchstalter für den Studienbeginn auf 22 Jahre
festgelegt.
Abgesehen von der marokkanischen Nationalität benötigen die Studenten in
Marokko, wie auch wir, das Abitur als Voraussetzung zum Antritt des Studiums. Allerdings werden die Studiumsanwärter(innen) nicht nur nach den Noten per Computer ausgewählt. Diejenigen, die die erste Hürde des Abiturdurchschnitts erfolgreich hinter sich gebracht haben, werden zu einem Gespräch eingeladen, bei dem dann die persönliche Eignung für den Lehrerberuf
überprüft wird.
Die Ausbildung am C.F.I. zum Grundschullehrer dauert zwei Jahre. Die Lehrerausbildung für das Collège erfolgt am C.R.P. (Centre Régional Pédagogique) und diejenigen, die an einem Gymnasium unterrichten wollen, studieren
an der E.N.S. (Ecole Nationale Superieure) und an den Universitäten.
Im zweiten Lehrjahr werden Praktika an den Schulen durchgeführt, die sehr
zeitintensiv sind und einen festen Bestandteil der Ausbildung ausmachen.
Der Abschluss des Studiums findet in zwei Etappen statt. Beginnend mit
schriftlichen Arbeiten auf der Ebene des C.F.I. (élève maître) münden die Prüfungen in einem nationalen Examen, für das das C.F.I. die Fragen vorschlägt,
das aber von Rabat aus geleitet wird.
In den ersten vier Jahren werden die jungen Lehrerinnen und Lehrer in der
Region Essaouiras, in der monde rural eingesetzt, in der dringend Lehrer für
die Kinder der ländlichen Bevölkerung gebraucht werden. Unter schwierigen
Bedingungen müssen dort oftmals mehrere Klassenstufen gleichzeitig auf
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engstem Raum unterrichtet werden (l’enseignement à niveaux multiples). Da
ist viel Kreativität und Engagement gefragt!
Im C.F.I. werden jedes Jahr 327 Studenten eingeschrieben, wobei aus Platzgründen nur 127 Studenten in Essaouira selbst ausgebildet werden und die
restlichen 200 in anderen Städten wie Al Araich (im Norden) oder El Kalaa (im
Süden von Marokko) ihr Studium absolvieren. Dieses Jahr wurden zum Beispiel 200 Studenten nach Tetouan geschickt. Die geringe Kapazität der Ausbildungseinrichtung steht dem großen Bedarf an Lehrenden gegenüber, denn
die Umgebung Essaouiras zählt sehr viele Analphabeten.
Finanziert wird das C.F.I., dessen Räumlichkeiten ehemals einer französischen Missionsgrundschule gehörten, durch das Ministerium, aber auch zum
Teil durch private Organisationen.
Am Montag, dem 18. September, hatten wir die erste Gelegenheit, an einer
regulären Veranstaltung des C.F.I. teilzunehmen und somit auch die erste
Möglichkeit, mit den marokkanischen Studenten in Kontakt zu treten. Zusammen lernten wir etwas über die Organisation des Französischunterrichts in der
Grundschule. Die Gestaltung der Seminare gliedert sich in Vorträge der Dozenten, Diskussionen, Arbeitsgruppen usw. und ist somit unseren Veranstaltungen sehr ähnlich.
Unser Praktikum beschränkte sich aufgrund unseres kurzen Aufenthalts auf
die Hospitation in verschiedenen Schulen. Durch die zahlreichen Eindrücke,
viele unterschiedliche Methoden an öffentlichen und privaten Schulen und
durch den Besuch einer Landschule haben wir einen guten Überblick über Didaktik und Methodik erhalten und können die nächsten Praktikumsgruppen bei
der Auswahl der Schulen und den damit verbundenen Anforderungen sicherlich gut beraten.
Das Schulsystem
Das marokkanische Schulsystem gliedert sich in zwei große Etappen: Zunächst einmal besucht ein Schüler Le Primaire, welches die sechs Jahre
Grundschule beinhaltet (gegebenenfalls auch die Vorschule) und dann Le Secondaire, das sich aus drei Jahren Collège und drei Jahren Secondaire
(schließt mit Abitur) zusammensetzt. Ab dem dritten Schuljahr beginnt an den
écoles publiques der Französischunterricht. In den ersten zwei Jahren werden
hauptsächlich das Sprechen und das Lesen geübt. In der 5. und 6. Klasse
stehen bereits formale Aspekte der Sprache wie Grammatik und Orthographie
auf dem Plan sowie in verstärktem Maße auch das Schreiben. Der Unterricht
ist aufgebaut aus den Unités Didactiques, die bestimmte thematische Einheiten intensiv auf mündlicher (im Chor sprechen, lesen) und auf schriftlicher (auf
kleinen schwarzen Tafeln schreiben, die zur Kontrolle hochgehalten werden)
Ebene behandeln. Dabei kommt in jeder Französischstunde ein neuer inhaltlicher Punkt hinzu, bis eine Unité Didactique abgeschlossen ist. Am Ende einer
Einheit wird das vermittelte Wissen überprüft.
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Die Hospitationen
Zusammen mit vier marokkanischen Studenten besuchten wir in unserem stage pratique zuerst die öffentlichen Schulen HASSANIA I und II. Das folgende
Beispiel schildert eine Französischstunde, in der 4ème année de l’enseignement fondamental, der ersten Klasse, die wir besucht haben. Es ging um den
Aufbau einer carte d’identité nationale. Die Kinder wiederholten im Chor, was
alles auf einer carte d’identité nationale steht. Nach diesem 25minütigen Frage-Antwort-Spiel wurde an einem Text an der Tafel die Aussprache geübt und
anschließend noch ein Text aus dem Lehrbuch gelesen. Am Ende einer "Unterrichtsstunde", die insgesamt fast 90 Minuten gedauert hat, schreiben die
Kinder einige Wörter aus dem gelesenen Text auf ihre kleinen schwarzen Tafeln und halten sie stolz hoch. Auf Aufforderung der Lehrerin hin dürfen sich
die Kinder gegenseitig korrigieren.
Trotz der langen Zeit, in der die Kinder sich konzentrieren mussten, haben sie
sehr aktiv an dem Unterrichtsgeschehen teilgenommen und wurden nicht müde, immer wieder auf die Fragen der Lehrerin zu reagieren. Es war wie eine
Herausforderung für sie, das nächste Mal noch schneller fertig zu werden oder
das Gefragte als Erster beantworten zu dürfen.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Unterricht stark lehrerzentriert
ist. Die Aktivität der Schüler besteht schwerpunktmäßig in der Wiederholung
vorgegebener Sätze, dabei verlaufen die Unterrichtsgespräche meist frontal.
Die einzigen Aktionen der Schüler untereinander, die wir beobachten konnten,
waren kleine Frage- und Antwortspiele zwischen den jeweiligen Tischnachbarn. Aus diesem Grund sind andere Sozialformen, wie zum Beispiel Gruppenarbeit, sicherlich schwer einzuführen, zumal die Klassen mit bis zu 39
Schülern für unsere Verhältnisse sehr groß sind. Ein weiteres Hindernis stellt
die Klassenraumeinrichtung dar: Die Schüler sitzen nicht auf Stühlen, sondern
die Sitzflächen sind direkt mit den Tischen verbunden.
Die Landschule in Tidzi
Ein besonderes Ereignis während unserer Praktikumzeit in Essaouira war die
Exkursion in eine Schule im milieu rural. Am 26. September fuhren wir mit dem
Bus nach Tidzi, einem kleinen Ort, 25 km von Essaouira entfernt.
Über die Problematik des l’enseignement à niveaux multiples hatte uns zuvor
Monsieur Hadik im C.F.I. aufgeklärt. Zusammen mit den marokkanischen Studenten sammelten wir Ideen, wie der synchrone Unterricht in einer Klasse mit
Schülern unterschiedlichen Alters und verschiedener Leistungsniveaus aussehen könnte. In Vorbereitung unseres Besuchs in Tidzi wurde Monsieur Elhaouch eingeladen, der uns von der Coopération dans la délégation d’Essaouira
erzählte. So erfuhren wir etwas über die verschiedenen Hilfsprogramme, die
sich um eine allmähliche Verbesserung der schwierigen materiellen und infrastrukturellen Lage in der ländlichen Umgebung von Essaouira kümmern.
In Tidzi angekommen, wurden wir vom Directeur, Monsieur Ezzah, empfangen. Er führte uns in eine Klasse mit 23 Schülern, die sich aus der 5. und 6.
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Klassenstufe zusammensetzte. Zunächst erlebten wir eine Stunde Mathematik
auf Arabisch, das interessantere und auch "verständlichere" war für uns der
dann anschließende Französischunterricht. Es wurde das Lesen einzelner
Wörter geübt, die aus einem Gedicht entnommen waren.
Ähnlich wie wir es auch schon in den Schulen in Essaouira erlebt haben, war
die Beteiligung sehr energisch und alle Kinder streckten ihre Arme in die Luft
und zischten: „oustad, oustad, oustad“. Wer dann vom Lehrer aufgefordert
wurde, las meist mit einigen Schwierigkeiten:
Qu’est-ce que tourne, la terre ou le soleil
La terre aime le soleil
Et elle tourne
Pour se faire admirer
Et le soleil la trouve belle
Et il brille sur elle.
Et quand il est fatigué
Il va se coucher
Et la lune se lève.
In der Pause waren wir umringt von großen, neugierigen Kinderaugen, und
man zeigte uns begeistert die Wasserversorgung: An einem langen Seil wurde
eine Blechbüchse in ein tiefes Loch hinabgelassen, um anschließend schnell
geleert zu werden; kein Wunder, bei mehr als 39 Grad im Schatten.
Mädchen aus den anderen Klassen hatten zu klatschen und zu singen angefangen und tanzten für uns in traditioneller Art und mit Bändern um die Hüften. Es war wirklich ein eindrucksvolles Erlebnis.
Die private Schule Le Rossignol
Am 22. September hatten wir auch die Gelegenheit, in der privaten Grundschule von Monsieur Ezdi zu assistieren. Da die Klassenräume viel kleiner waren als in den öffentlichen Schulen, demzufolge auch nicht so viele Kinder in
einer Klasse waren, haben wir uns auf eine 2. und eine 6. Klasse verteilt.
Eine Klasse, die wir beobachten konnten, hatte nur 12 Schüler. In der aus
Zeitgründen einzigen Stunde, in der wir hospitieren konnten, wurde zuerst ein
Text gelesen, bei dem jedes Kind einmal an die Reihe kam. Gleich danach
wurde der Koran gesungen und zum Teil auswendig vorgetragen, dann lasen
die Kinder aus einem Übungsheft vor und zum Schluss wurden Schreibübungen gemacht. Volles Programm auf arabisch! Die Atmosphäre in dem
kleinen Raum, der an ein früheres Badezimmer erinnerte, war sehr ruhig, obwohl wir auch hier den gewohnten, energischen Ruf der Schüler nach ihrer
oustada (Lehrerin) wiederfinden konnten. Dieser Unterricht war nicht so streng
und lehrerzentriert, die Klassen waren auch mit durchschnittlich 25 Schülern
nicht so groß. Die Kinder hatten die Möglichkeit, Zwischenfragen zu stellen
und nur wenige haben sich beim Antworten vom Platz erhoben. Es war schon
ein kleiner Unterschied zur école publique spürbar.
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Wir sind froh, dass wir auch diese, wenn auch nur sehr kleine, Erfahrung machen konnten.
Das Praktikum im Lycée Mohamed V
Die Ausbildung eines Schülers bis zum Abitur dauert in einem marokkanischen Lycée (Gymnasium) drei Jahre. Die Schüler durchlaufen bis zum Hochschulabschluss die zehnte, elfte und zwölfte Klasse. Mit dem bestandenen
Abschluss in der zwölften Klasse, verlassen sie das Lycée.
Es gibt in der Hafenstadt Essaouira zwei Gymnasien: das Akensous und das
Mohamed V. In letzterem hatte Aicha Berth ihr Praktikum in der 10., 11. und
12. Klasse absolviert und wurde von dem einzigen Deutschlehrer, Mohamed
Saidi, betreut.
Gelehrt wurde in einem großen, zweistöckigen Gebäude, das von dem
internationalen Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) als ein
Institut für Agrikultur gebaut wurde.
Erst in den Abschlussklassen des Gymnasiums wird eine zweite Fremdsprache angeboten. Neben den Sprachen Englisch und Spanisch dürfen die Schüler Deutsch als zweite Fremdsprache wählen.
Im Lycée Mohamed V wird seit drei Jahren Deutsch als Fremdsprache gelehrt.
Aufgrund mangelnder Ausstattung im Hinblick auf Bücher oder elektronische
Lehrmittel ist auch hier die Tafel zentrales Lehrmittel.
Während des Praktikums haben wir die Stadt mit den weißen Häusern und
blauen Fenstern und Türen kennen und lieben gelernt. Ein bunter Fischereihafen, ein endlos weiter Sandstrand und das wuchtige Bollwerk der Stadtmauer
vereinen sich in Essaouira zu einem malerischen Bild.
Besonders die Spaziergänge durch die engen Gässchen waren aufregend. An
jeder Ecke gibt es Neues zu entdecken. In den Arkadenstraßen laden unzählige Läden, Basare, Werkstätten, Cafés und Restaurants zum Verweilen ein.
Am letzten Nachmittag unseres Aufenthaltes wurde uns zu Ehren eine Verabschiedung seitens des C.F.I. organisiert. Dabei waren der Direktor, einige Lehrer, Studierende und unsere Gruppe vertreten, um die vergangene Zeit zu reflektieren.
Leider ist es aus Platzgründen nicht möglich, die zahlreichen Einladungen der
Bewohner zu erwähnen, die von einer Tasse Minztee und Gebäck über das
traditionelle Cous Cous bis zu herrlichen Festessen reichten. Jeder, der schon
einmal in ein derartiges Land gereist ist, weiß, was unter Gastfreundschaft
verstanden wird; in der französischen Sprache wird dafür der passende Ausdruck chaleureux (herzlich) gebraucht.
Dies alles hat dazu beigetragen, dass dieser Praktikumsaufenthalt für uns eine
unvergessliche Erinnerung bleiben wird und wir insgesamt viele Erfahrungen
sammeln konnten. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken, die uns
dieses Erlebnis möglich gemacht haben und wünschen allen Nachfolgenden
viel Spass und gute Reise!
Wir kommen wieder – ganz bestimmt!
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Das ukrainische Bildungssystem
Ewald Kiel
1. Politische Rahmenbedingungen
Gemäß dem politischen Jargon des Europarats gehört die Ukraine zu den sogenannten NIS-Staaten. Das sind die "Newly Independent States of the former
Soviet Union". Damit erfolgt eine politische Einordnung in eine Staatengruppe,
die politisch und bildungspolitisch – bei aller Unterschiedlichkeit – vor ähnlichen Problemen steht. Allerdings ist die Ukraine mit 50,5 Millionen Einwohnern der größte der NIS-Staaten (vgl. o.A. 1999). Eine Beschreibung des Bildungssystems eines dieser Staaten ist ohne eine kurze Charakterisierung dieser Probleme nur unvollständig, weil die bildungspolitischen Entscheidungen
von dieser Problemstruktur erheblich beeinflusst werden.
Diese politische Problemstruktur lässt sich mit Hilfe eines einfachen Modells
darstellen. Staaten können in der Sprache klassischer politischer Theorie als
"border-power-container" verstanden werden. Der Staat erscheint in diesem
Modell als ein sehr solider Behälter mit starken Wänden. Innerhalb dieser
Wände findet die staatliche Machtausübung statt. Das Problem in der heutigen
Zeit ist, dass die Wände dieses Behälters durchlässig sind. Güter jeder Art,
Technologie, religiöse Ideen, politische Ideen (z.B. demokratische Ideen), Medien (vor allem angelsächsische), Emigranten, Flüchtlinge, internationale Gesetzgebung usw. durchdringen die Wände des Behälters, den wir als Staat
bezeichnen. Dies beeinflusst die Möglichkeiten eines Staates Macht auszuüben, denn internationale Firmen, religiöse Gruppen, supranationale politische
Organisationen wie der Europarat, die UNO oder OECD üben Einfluss aus,
zwingen den Staat zu Reaktionen oder beschränken ihn in seinen Handlungsmöglichkeiten.
Das Verhältnis von Minoritäten zu Majoritäten spielt in diesem Zusammenhang
eine große Rolle. Es gibt die Tendenz, dass starke Minoritäten innerhalb eines
scheinbar so soliden "border-power-containers" auf der Basis kultureller, religiöser oder ethnischer Traditionen selbständig Macht ausüben wollen. Aufgrund solcher Traditionen haben Minoritäten häufig intensive Verbindungen zu
Gruppen außerhalb des Staates, in dem sie leben. In den NIS-Staaten gilt dies
besonders für die russische Minderheit (wenn sie in einigen Staaten überhaupt
als Minderheit zu bezeichnen ist). Die Beziehungen russischer Bevölkerungsgruppen zu ihren kulturellen Traditionen wird von den neuen Staaten häufig
besonders misstrauisch betrachtet.
Nicht nur für die NIS-Staaten, sondern auch für viele andere neu entstandene
osteuropäische Staaten wie die Folgestaaten des alten Jugoslawiens, ist diese
Situation sehr problematisch. Sie haben keine lange Tradition als selbständige
politische Einheiten. Es ist neu für sie, Macht innerhalb der Grenzen ihres
Staates auszuüben, und es ist gleichzeitig essentiell für sie, diese Macht ausüben zu können, um ihre Eigenstaatlichkeit zu beweisen.
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Bildungs- und Erziehungsinstitutionen wird in diesem Zusammenhang häufig
eine große Bedeutung beigemessen. Sie sollen Traditionen der Eigenstaatlichkeit und nationalstaatliche Gedanken wieder beleben oder gar neu entwickeln. Dies führt teilweise zur Entwicklung absurder historischer Mythen. Ein
vielen vielleicht heute noch gewärtiges Beispiel aus dem uns etwas näheren
Balkan ist die häufige Nennung der Schlacht auf dem Amselfeld im Jahr 1389.
Diese Schlacht wurde in den serbischen und kroatischen Medien wieder und
wieder bemüht, gegenwärtige politische Entscheidungen zu erklären. Bei aller
Fragwürdigkeit derartiger Aktualisierung von Geschichte bleibt in diesem Zusammenhang zu fragen, ob Staaten, die als Nationalstaaten heute neu entstehen, und – wie die Ukraine – kaum eine selbständige Geschichte haben, solche Mythen nicht brauchen, um existieren zu können.
Sprache wird in diesem Zusammenhang zu einer "Speerspitze" der Nationalstaatsbildung in den NIS-Staaten. Das Russische wird seines Status als generelle Unterrichtssprache enthoben. Die Landessprache wird jeweils zur Staatssprache, obwohl entsprechende Lehrmaterialien kaum verfügbar sind oder aus
finanziellen Gründen verfügbar gemacht werden können. Große Teile der Bevölkerung beherrschen die neue Staatssprache nur unvollständig – dies gilt
auch für die Lehrer. Die gemeinsame Sprache soll Signal sein für den Aufbruch in die Eigenstaatlichkeit, und sie soll einen vielfach heterogenen Staat,
der viele Minderheiten hat, einigen. Gleichzeitig ergeben sich hieraus Gegenbewegungen von Minderheiten gegen die neue Staatssprache. Der Fortbestand eigener kultureller Traditionen wird eingeklagt.
2. Bildungspolitische Positionen der Ukraine
Die Verantwortlichen in der Ukraine haben sich bei der Neurorientierung ihres
Bildungssystems entschlossen, mit diesem Problemkomplex durch eine Anlehnung an westeuropäische Rechtsformen umzugehen und sich an Bildungssystemstandards westeuropäischer Länder zu orientieren. Die Ukraine bemüht
sich auf formaler Ebene peinlich genau westeuropäischen Standards zu genügen. So wird u.a. in einer Verlautbarung des Ukrainischen Erziehungsministeriums großer Wert darauf gelegt festzustellen, dass in der Ukraine – wie im
übrigen Westeuropa – die durchschnittliche Schulzeit zwölf Jahre betrage und
das Schuljahr ca. 190 Arbeitstage umfasse und wöchentliche Arbeitszeit und
andere formale Aspekte vergleichbar den westeuropäischen Erziehungssystemen seien (Ministry of Education). Auf eine Anfrage des Europarats teilte
die Ukraine zu den Prinzipien ihres Bildungssystems folgendes mit:
„Die fundamentalen Prinzipien der Erziehung in der Ukraine sind
- Humanismus, Demokratie, nationales Bewusstsein und gegenseitiger Respekt zwischen Nationen und Nationalitäten;
- das Recht kostenloser Erziehung für Bürger der Ukraine wird unabhängig
von Geschlecht, Rasse, Nationalität, Wohnort in allen staatlichen Erziehungsinstitutionen realisiert; [...]
- für jeden Bürger sind alle Formen und Typen von Erziehungsdienstleistungen
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des Staates verfügbar;
- es herrschen gleiche Bedingungen für jeden Menschen [Sic! Nicht nur für
Staatsbürger!] seine Fähigkeiten, Begabungen und umfassenden Entwicklungen zu realisieren;
- Humanismus, Demokratie, und eine Priorität auf allgemeinen Werten der
Menschheit [sind zentrale Leitbilder, Ergänzung E.K.];
- organische Verbindungen zwischen Weltgeschichte und nationaler Geschichte, Kultur und Traditionen;
- Unabhängigkeit der Erziehung von politischen Parteien, Verwaltung und religiösen Organisationen.“ (Semiorkina 2000, Übersetzung aus dem Englischen
E.K.)
Die hier genannten Prinzipien entsprechen weitgehend Prinzipien, die auch
aus dem deutschen oder anderen westeuropäischen Erziehungssystemen bekannt sind. Auffällig ist jedoch schon hier auf der Ebene der Formulierung formaler Prinzipien die Betonung des Nationalen, die sich in der gesamten Erziehungsgesetzgebung findet – allerdings immer wieder konfrontiert mit dem zusätzlichen Bezug zur Weltgeschichte oder dem Bezug auf die Traditionen anderer Kulturen.
Ein Gutachten des Europarats hat die formal rechtliche Realisierung dieser
Prinzipien in der Verfassung, in den Erziehungsgesetzen und entsprechenden
Verordnungen weitgehend bestätigt und gleichzeitig eine Reihe zusätzlicher
Vorschläge ganz besonders in Hinblick auf die Sicherung von Minoritätenrechten gemacht (vgl. Ornelis, Veny, Zoontjens 2001). Allerdings sagt eine solche
rechtlich-formale Realisierung nichts über die Praxis aus. So gibt es zum Beispiel so gut wie keine Rechtsstreitigkeiten, die das Bildungssystem betreffen.
Bürger klagen Rechte nicht ein. Man kann dies u.a. als Indiz dafür nehmen,
dass alles so verläuft, wie die Gesetze es vorsehen oder als Indiz dafür, dass
die Kenntnis dieser Rechte nicht verbreitet ist oder Furcht besteht, solche
Rechte vor einem Gericht einzuklagen.
Ein weiteres problematisches Kapitel ist die Sprachenpolitik innerhalb des Bildungssystems der Ukraine. Die Ukrainische Verfassung legt das Ukrainische
als Staatssprache fest und stellt gleichzeitig das Russische unter besonderen
Schutz (vgl. European Commission for Democracy Through Law). In der Praxis bedeutet dies gemäß ukrainischen Regierungsangaben für das Schuljahr
1999-2000, dass in 76,9% aller ukrainischen Schulen Ukrainisch Unterrichtssprache, in 11,3% das Russische Unterrichtssprache ist, und es gibt zusätzlich
noch eine Reihe anderer Schulen, in denen entweder eine Minderheitensprache Unterrichtssprache ist oder Unterricht in zwei Sprachen stattfindet. Zur
gleichen Zeit sind nach nach Angaben der ukrainischen Regierung (vgl. o.A.
1999) 22,1%, nach Schätzung des Europarats (vgl. Council of Europe) 40%
der ukrainischen Bevölkerung Russen1.
1
Die ukrainischen Angaben basieren nach wie vor auf einem Zensus aus dem Jahre 1989,
dessen Zahlen nach den Entwicklungen der Ukraine seit dieser Zeit eher mehr als weniger
relevant erscheinen.
31
Obwohl das Ukrainische Staatssprache ist, ist die Anzahl kompetenter Sprecher des Ukrainischen im dortigen Bildungswesen nicht ausreichend.2
3. Grundstruktur des ukrainischen Bildungswesens
Das umseitige Schaubild (Seite 34) kennzeichnet die Grundstruktur des ukrainischen Erziehungswesens – vom Kindergarten bis zu den Universitätsabschlüssen. Das Schaubild ist eine etwas vereinfachte und meinem Wissensstand gemäß leicht veränderte Darstellung eines Schaubilds aus Wolfgang
Schmids "Das Bildungssystem in der Ukraine".
Die Aufnahme in Erziehungsinstitutionen des Landes kann mit dem dritten Lebensmonat beginnen, mit der Aufnahme in staatliche oder betriebliche Krippen
und Kindergärten. Die Erziehung nur im Elternhaus bis zum Beginn der Schule
ist seltener als der Weg über die frühen staatlichen betrieblichen Krippen und
Kindergärten.
Es besteht die Möglichkeit, dass die Kinder drei oder vier Jahre die Grundschule besuchen. Sie können entweder mit dem sechsten Lebensjahr in die
sogenannten "Nullklassen" eingeschult werden oder mit dem siebten Lebensjahr in die erste Klasse. Die "Nullklasse" ist ähnlich einer Vorschule. Diese
Praxis soll dem individuellen Entwicklungsstand von Schülern bei der Einschulung Rechnung tragen.
Nach der hieraus resultierenden drei oder vier Jahre dauernden Grundschulzeit folgt entweder die Mittelschule oder das Gymnasium/Lyzeum. Die Mittelschule wird mit der neunten Klasse und Abschlussprüfung abgeschlossen.
Gymnasien und Lyzeen werden bis zur elften Klasse besucht und dann ebenfalls mit Abschlussprüfung abgeschlossen. Die von der ukrainischen Regierung konstatierte zwölf Jahre währende Schulzeit ergibt sich aus der Berücksichtigung der sogenannten "Nullklassen", die bei der Nummerierung der
Schuljahre nicht mitgerechnet wird.
Diejenigen, die die Mittelschule ohne Abschluss verlassen, können eine sofortige Berufstätigkeit aufnehmen. Diejenigen, die einen Abschluss haben, können entweder zur Berufsschule oder zu den Fachschulen. Beide führen zu einem qualifizierten Berufsabschluss. Abhängig von der Dauer der Ausbildung
kann an den Fachschulen noch das Reifezeugnis erworben werden. Es besteht ebenfalls nach dem Abschluss der Mittelschule die Möglichkeit für weitere zwei Jahre Gymnasium oder Lyzeum zu besuchen, um das Reifezeugnis zu
erwerben. Deutlich wird hier das Bemühen, hohe horizontale und vertikale
Mobilität im Schulwesen zu gewährleisten. Grundsätzlich besteht in jeder Jahr-
2
Der Verfasser dieses Aufsatzes war mehrmals Mitglied eines Expertenteams für den
Europarat in der Ukraine, um mit Regierungsvertretern über die ukrainische Erziehungsgesetzgebung zu beraten. Alle Übersetzer, die von der ukrainischen Regierung gestellt
wurden, übersetzten vom Russischen ins Englische aber nicht in das Ukrainische.
32
33
gangsstufe die Möglichkeit, von der Mittelschule auf eine Oberschule zu
wechseln und umgekehrt.
Der Übergang an Universität, Fachhochschule, Konservatorium oder Akademie (die renommierteste Form der Hochschulausbildung) ist an Aufnahmeprüfungen gebunden. Sehr problematisch ist in diesem Zusammenhang das Ukrainische als Staatssprache, denn die Prüfungen finden weitgehend in ukrainischer Sprache statt. Dies bedeutet, dass für Bevölkerungsgruppen, in denen
das Ukrainische nicht oder wenig gesprochen wird, in den Gebieten, in denen
russischsprachige Schulen dominieren, oder in Gebieten mit ukrainischen
Schulen, die nur unzureichend mit Lehrmaterialien in ukrainischer Sprache
versorgt werden können, Nachteile für den Zugang zu höheren Bildungsabschlüssen zu erwarten sind.
An den staatlichen Hochschulen ist das Studium grundsätzlich kostenfrei, nicht
jedoch an privaten Hochschulen. Als Gegenleistung für das kostenfreie Studium wird von den ukrainischen Studenten erwartet, für drei Jahre auf einer vom
Staat gewählten Arbeitsstelle zu arbeiten (Schmid 1997, 59). Dies wird von
den Absolventen mehr und mehr abgelehnt. Von einer konsequenten Umsetzung dieses Systems kann keine Rede sein. Insgesamt sind die Positionen
eines Lehrers oder Hochschullehrers aus finanzieller Sicht nicht attraktiv. Die
Bildungsorganisationen leiden deswegen an einem Mangel qualifizierten Personals.
4. Beispiel einer Standardstundentafel für die Klassen 5-9
Zur Illustration der Bildungsinhalte in der Schule sei hier eine Standardstundentafel abgebildet, so wie es vom ukrainischen Erziehungsministerium vorgeschrieben wird (vgl. Ministry). Zu bedenken ist bei der Betrachtung der folgenden Tabelle, dass die Fähigkeit, Ukrainisch zu sprechen, in den unterschiedlichen Regionen sehr verschieden ausgeprägt ist.
34
Fächer
Wöchentliche Stunden für die
5-9
Kl. 5 Kl. 6 Kl. 7 Kl. 8 Kl. 9
1 Ukrainische Sprache
5
4
4
3
2
2 Ukrainische Literatur
2
2
2
3
3
3 Fremdsprachige Literatur 2
2
2
2
2
4 Fremdsprache
4
3
3
3
2,5
5 Mathematik, Grundfor4,5
4,5
4,5
4,5
4,5
men der Informatik
6 Geschichte der Ukraine
1
1
2
2
7 Weltgeschichte
2
1
1
1
8 Rechtswissenschaft
1,5
9 Geografie
2
2
2
2
10 Umwelt. Naturstudium
1
11 Biologie
2
2
2
2
12 Physik
2
2
3
13 Chemie
2
2
14 Musik, Kunst
2
2
2
1
15 Sport
2
2
2
2
2
16 Arbeitsunterricht
2
2
2
2
2
17 Gesundheitsvorsorge
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
Summe
26
28
30
32
32
Klassen
Summe
18
12
10
15,5
22,5
6
5
1,5
8
1
8
7
4
7
10
10
4,5
[148]
Zusätzlich zu den hier aufgelisteten Stunden wird den Schulen eingeräumt,
vier bis fünf Stunden zusätzlichen Unterricht zu erteilen.
5. Fazit
Die Ukraine hat ein Bildungssystem entwickelt, welches sich mehr und mehr
von dem ursprünglich sowjetischen entfernt. Aufgrund seiner starken Westorientierung bemüht sich die Ukraine, westeuropäische Standards zumindest
formal zu übernehmen. Der praktischen Umsetzung dieser Standards stehen
einerseits große ökonomische Probleme entgegen. Andererseits gefährdet
eine starke nationale Orientierung mit der Konzentration auf dem Ukrainischen
als Nationalsprache eine Reihe wichtiger westeuropäischer Werte. Hierzu gehört insbesondere, dass der Zugang zu höheren Bildungsabschlüssen möglicherweise für bestimmte Bevölkerungsgruppen erschwert wird und Spannungen zwischen Nationen (so der bevorzugte Ausdruck der ukrainischen Regierung), Ethnien usw. gefördert werden. Gleichzeitig muss jedoch angemerkt
werden, dass die Ukraine eine Reihe von Institutionen entwickelt hat, um den
Dialog zwischen Majorität(en) und Minoritäten zu fördern (vgl. Kiel).
35
Verzeichnis der verwendeten Literatur
Council of Europe: Preliminary Outline of Project C. Education Policy and Minorities, Strasbourg 2000 (unveröffentlichtes Arbeitspapier).
European Commission for Democracy Through Law: Constitution of Ukraine.
Adopted at the Fifth Verkhova Rada of Ukraine on 28 June 1996, Strasbourg
2000 (unveröffentlicht in englischer Sprache).
Kiel, Ewald: Programme for Legislative and Policy Consultancy in Education.
Report by the General Rapporteur Dr. Ewald Kiel. University of Education Heidelberg (Publikation Strasbourg, Frühjahr 2001).
Ministry of Education: Education for All 2000Assessment: Ukraine National
Report, Kiev 1999.
wysiwyg://main.265/http://www.ednu.kiev.ua/edu_se_bas.htm
Ornelis, Frank / Veny, Ludo M. / Zoontjens, Paul J.J.: Report of the Legal Experts Group on the Coherence and Compatibility of the Ukrainian Legislation
concerning the Position of National Minorities in Education with International
Norms (Publikation Strasbourg, Frühjahr 2001).
o.A.: Report submitted by the Ukraine Pursuant to Article 25, Paragraph 1, of
the Framework Convention For The Protection of National Minorities (ohne
Autorenangabe): The report of the Ukraine on implementation of the provisions
of the Framework Convention for the Protection of National Minorities, Strasbourg 1999.
HTTP://pza638/myweb/Eng/FrameworkConvention/StateReports/1999/Ukrain
e/Ukraine.htm
Schmid, Wolfgang: Das Bildungssystem der Ukraine. Gmünder Hochschulreihe 16, Schwäbisch Gmünd 1997.
Semiorkina, Olena M.: The Legislative Ensuring of Realization the Rights of
Minorities on Education and Ist Perfection, Kiew (unveröffentlicht) 1999.3
3
Der offizielle englische Titel von Frau Semiorkina lautet Deputy Chief of Social Legislation
and Labor Legislation Administration (Justizministerium der Ukraine).
Englische Bezeichnungen von Titeln und Überschriften sind in diesem Aufsatz wörtlich aus
den von der ukrainischen Regierung gelieferten Regierungsdokumenten übernommen worden.
36
Bericht über einen Workshop im Rahmen der Heidelberger
Kumamoto-Woche vom 26. bis 29. September 2000
Auch unsere Hochschule beteiligte sich an der Heidelberger KumamotoWoche mit einem Workshop zum "Vergleich des deutschen und japanischen
Erziehungs- und Bildungssystems". Bereits am 26. September trafen sich die
beteiligten Kolleginnen und Kollegen mit fünf Vertretern der japanischen Delegation zur Vorbereitung des Workshops, der am darauffolgenden Tag unter
Einbezug der Öffentlichkeit stattfand. Durch die freundliche Unterstützung des
Audiovisuellen Zentrums der Pädagogischen Hochschule, das modernste
Technik demonstrierte, und Vertretern des Faches Biologie, die ihr Wirbellosen-Projekt vorstellten und uns durch den PH-Garten führten, konnten wir der
japanischen Delegation einen freundlichen und informativen Empfang bereiten.
Foto: Schwinger
Von Seiten Kumamotos nahmen sowohl Vertreter der Schulen als auch der
Schulverwaltung und Lehrerausbildung teil. Fragen zum deutschen Erziehungs- und Bildungssystem wurden erläutert von den Kolleginnen und Kollegen der Fächer Schulpädagogik, Psychologie und Philosophie, von der Hochschulleitung sowie von der Leiterin des Staatlichen Schulamtes und der Vorsitzenden des Gesamtelternbeirates Heidelberg. Das Programm wurde ergänzt durch den Besuch der Internationalen Gesamtschule Hasenleiser und
der Staatlichen Schule für Blinde und Sehbehinderte in Ilvesheim.
Abschließend erstellten die Workshopteilnehmer für die Pressekonferenz am
29. September eine Zusammenfassung, die wir hier abdrucken:
37
38
39
Das Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar" stellt sich vor
Rolf Siller, Doris Hermann, Ulrike Leßmann
I. Leben heißt sich bewegen!
Kinder entdecken die Welt durch Bewegung und erweitern von Geburt an täglich ihre Bewegungsspielräume. Die aktuelle, häufig automobilorientierte Verkehrs- und Stadtplanung beachtet wenig die Grundbedürfnisse der Kinder
nach selbständiger, unabhängiger und unbeaufsichtigter Erweiterung ihrer
Bewegungsspielräume. Dies gilt auch für die Bedürfnisse anderer nicht motorisierter Bevölkerungsgruppen wie Jugendliche, Senioren etc.
Mobilität ist in unserer heutigen Zeit aber zu einem wichtigen Merkmal der
menschlichen Selbstentfaltung und -verwirklichung geworden. Schnell, bequem und kostengünstig müssen viele Orte für alle Gesellschaftsgruppen jederzeit erreichbar sein. Mobilität ist das wirtschaftliche, soziale und kulturelle
Rückgrat einer Gesellschaft, die im globalen Wettbewerb des 21. Jahrhunderts
bestehen will.
Mobilität in Form von Verkehr hat nicht nur positive Auswirkungen auf unser
Leben, sondern auch viele negative Folgen für unsere Sicherheit, Gesundheit,
Umwelt und Gesellschaft (Unfalltote/-verletzte, klimatische Veränderungen,
Schadstoffbelastung, Verkehrslärm, Flächenverbrauch, ...). Mit über 521.000
Unfallopfern jährlich führt Deutschland europaweit die Unfallstatistik an. Alle
zehn Minuten wird in Deutschland ein Kind verletzt, alle 27 Stunden stirbt ein
Kind auf Deutschlands Straßen (Statistisches Bundesamt 1999).
Das entsprechende Bewusstsein über die Vielschichtigkeit heutiger Mobilität
ist häufig noch nicht vorhanden, dafür muss erst sensibilisiert werden. In diesem Zusammenhang kommt der Schule als Bildungseinrichtung eine besondere Bedeutung zu. Den Schwerpunkt des Projektes "Regionale Mobilität
Rhein-Neckar" bildet daher die schulische Verkehrs- bzw. Mobilitätserziehung.
II. Das Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar"
Das Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar" ist im Sommer 2000 durch die
Kooperation der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (PH) und des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) entstanden.
Angesichts der Einschränkungen der Bewegungsspielräume von Kindern und
Jugendlichen und den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf ihre
soziale und psychomotorische Entwicklung ist die Erweiterung dieser Bewegungsspielräume und die Stärkung der Mobilitätsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen, u.a. durch die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, ein wichtiges Projektziel.
Eine weitere Zielsetzung ist die nachhaltige Förderung von Verkehrsmitteln,
die umweltfreundlich, ressourcenschonend und energieeffizient sind. Damit
sollen Anreize zur Verlagerung eines möglichst großen Anteils des Verkehrs
40
auf umweltfreundliche Verkehrsmittel geschaffen, Alternativen zu der gegenwärtigen Fixierung auf Automobilität sowie Gestaltungsräume für eine humane
und ökologische Mobilität aufgezeigt und ein Beitrag zu einer nachhaltigen
Mobilität geleistet werden.
Eine nachhaltige Mobilität ist ohne eine Veränderung unserer Denk- und Verhaltensmuster nicht möglich. Solchen Veränderungen gehen in der Regel Prozesse des Bewusstwerdens und Umdenkens voraus. Daher ist die Entwicklung eines persönlichen, sozial und ökologisch orientierten Wertebewusstseins, das in der Ausbildung eines umweltverträglichen Mobilitätsverhaltens
mündet, ebenfalls ein wesentliches Projektziel.
Auf der Handlungsebene sind zu Beginn dieses Projektes die wichtigsten Zielgruppen die Schüler/-innen und Lehrer/-innen der Primar- und Sekundarstufe I. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen weitere zielgruppenspezifische Maßnahmen auch für andere Bevölkerungsgruppen entwickelt werden.
Räumlich erstreckt sich das Projekt auf den Einzugsbereich des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar und berührt die drei Bundesländer Baden-Württemberg,
Hessen, Rheinland-Pfalz.
III. Geplante Projektvorgehensweise
Obwohl allen Bildungseinrichtungen (schulischen wie außerschulischen) bei
der Erreichung der oben beschriebenen Zielsetzungen eine zentrale Bedeutung zukommt, liegen die Arbeitsschwerpunkte dieses Projektes zunächst im
schulischen Bereich.
Auf der Basis der oben genannten Projektzielsetzungen lassen sich 7 Arbeitsfelder differenzieren, in denen unterschiedliche Projektaktionen geplant sind
(vgl. Abbildung):
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Grundlagen der Mobilität
Mobilität und Schule
Bildung und Training
Mobilität in Jugend- und Erwachsenenbildung
Öffentlichkeitsarbeit
Dokumentation
Neues Modell der Mobilitätspädagogik und -didaktik
41
42
Bei der Planung und Durchführung der Projektaktionen stehen die Interessen
der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im Vordergrund. Die zu vermittelnden Inhalte sollen erfahrbar, praxisnah und zielgruppenorientiert aufbereitet sein. Es soll ein Rahmen geschaffen werden, in dem Mobilität aus dem
Moment heraus erfahren werden kann und Spaß macht. Wenn unsere Ansprechpartner/-innen aus diesem Erfahrenen heraus neue Handlungsalternativen zum Auto erkennen und Freude daran haben, andere Fortbewegungsmittel auszuprobieren und zu nutzen, ist unser Ziel erreicht.
1. Arbeitsfeld: "Grundlagen der Mobilität"
In diesem Arbeitsfeld werden die theoretischen Grundlagen des Projektes erarbeitet und eine solide Wissensbasis über die Zusammenhänge und Wechselbeziehungen von Mobilität in all ihren Verflechtungen (Verkehr, Umwelt,
Wirtschaft, Sicherheit, Politik, Gesundheit, Zukunft, Lebensweltorientierung, ...)
geschaffen.
Hierzu gehören die Auswertungen bestehender Statistiken, empirischer Untersuchungen, ihre qualitativen Interpretationen wie auch die Auswertung der umfassenden Literatur, die zu diesem breiten Themenkomplex bereits existiert.
Aus dieser Grundlagenarbeit soll einerseits eine Informationsbasis entstehen,
die eine schnelle Aufbereitung unterschiedlicher Mobilitätsthemen zulässt und
andererseits als Ideenspeicher für schulische und außerschulische Mobilitätsaktionen fungiert.
2. Arbeitsfeld: "Mobilität und Schule"
Jung sein bedeutet in der Regel überdurchschnittlich aktiv und viel unterwegs
zu sein. Durch das Unterwegssein entdecken, erfahren und erleben Kinder
und Jugendliche ihre Welt. Von Tag zu Tag "erobern" sie sukzessive immer
größere Räume (Kinderzimmer, Haus, Garten, Stadtteil, Schule, ...). Dies setzt
ein hohes Maß an Mobilität voraus. Mobilität wird zu einem wesentlichen Bestandteil der Erweiterung ihrer Lebenswelt und ist ein wichtiger Baustein der
Kinder- und Jugendkultur.
Obwohl die Mobilität im kindlichen und jugendlichen Leben eine große Rolle
spielt und hier der Grundstein für ein multimobiles Mobilitätsbewusstsein gelegt wird, schenken die Schulen dem Themenkomplex Mobilität noch relativ
wenig Aufmerksamkeit.
2.1. Pädagogischer Bezugsrahmen
Das didaktische Modell der Verkehrserziehung, das in Grundschulen im Vordergrund steht, zielt auf ein Verkehrssicherheitstraining und darauf, die Kinder
durch Regellernen und Verkehrstraining zu sicherem und verkehrsgerechtem
Verhalten hinzuführen. Diverse Autoren wie W. Hane u.a., S. Warwitz, B. Reinartz, weisen darauf hin, dass Kinder sich altersgemäß und entwicklungsphysiologisch nicht verkehrsgerecht verhalten können.
43
Die 1994 von der Kultusministerkonferenz initiierte Mobilitätserziehung setzt in
diesem Sinne ganzheitlicher an, indem sie die Verkehrserziehung und deren
Sicherheitsaspekt durch Aspekte der Sozial-, Umwelt-, und Gesundheitserziehung ergänzt. „Verkehrserziehung beschränkt sich nicht nur auf das Verhalten
von Schülerinnen und Schülern und auf ihre Anpassung an bestehende Verkehrsverhältnisse; sie schließt vielmehr auch die kritische Auseinandersetzung
mit Erscheinungen, Bedingungen und Folgen des gegenwärtigen Verkehrs
und seiner zukünftigen Gestaltung ein“ (KMK-Empfehlungen, 1994).
In den weiterführenden Schulen steht der Themenbereich "Verkehr" im Kontext einzelner Unterrichtsfächer wie Geographie, Biologie, Physik, Technik etc.
Es besteht dabei die Gefahr, dass die spezifische Thematik "Verkehr" in der
Fülle anderer Fachinhalte untergeht und ihr lediglich ein Schattendasein zugestanden wird.
Für das Leben in einer durch Mobilität geprägten Welt ist "Verkehr" jedoch von
großer Bedeutung und müsste im Zuge einer Vernetzung verschiedener Fächer auch in der Sekundarstufe den ihr zustehenden Stellenwert im Unterricht
eingeräumt bekommen. Die Länder Rheinland-Pfalz und Hessen haben mit
ihren erstellten "Richtlinien zur Verkehrserziehung" bereits einen wichtigen
Beitrag dazu geleistet, in dem sie mobilitätsrelevante Unterrichtsideen den
Lehrplanthemen der einzelnen Fächer und Klassenstufen zugeordnet haben.
2.2. "Mobilität" als curriculares Gestaltungs- und Ordnungsprinzip
Der hier vertretene Ansatz versteht "Mobilität" als ein curriculares Gestaltungsund Ordnungsprinzip, das in allen Klassenstufen der Grundschule wie der weiterführenden Schulen zur Geltung kommen kann. Sozialkunde und die Realienfächer sind besonders angesprochen, aber auch in Deutsch und Mathematik sowie Sport und den musischen Fächern kann das Prinzip "Mobilität" zur
Entfaltung gebracht werden.
Der Unterricht zum Themenbereich "Mobilität" setzt sich zum Ziel, die Bewegungs- und Handlungsspielräume von Kindern und Jugendlichen zu erweitern
sowie ein umweltverträgliches Mobilitätsbewusstsein auszubilden, so dass sie
selbstverantwortlich ihre Lebenswelt verstehen und mitgestalten können. Sie
lernen sich zunehmend in der kontingenten Wirklichkeit zurecht zu finden, orientieren sich in Raum und Zeit, in Natur, Kultur und Technik, verorten sich sozial durch Begegnungen mit anderen Menschen und gewinnen im Dickicht der
Wertordnungen ethische Positionen. Eine solche Orientierung kommt jedoch
nur zustande, wenn sich die Heranwachsenden aktiv handelnd auf den Weg
machen, d.h. mobil werden, um ihre Lebenswirklichkeit individuell auszulegen
und zu gestalten. Als selbstverantwortliche Individuen entscheiden sie selbst
wann, wie, wohin und womit sie sich in Bewegung setzen.
44
2.3. Geplante Aktionen
2.3.1. Lehrerbefragung
Mit einer Fragebogenaktion möchte die Projektgruppe eine verlässliche Einschätzung der Mobilitätserziehung an den Schulen im Verbundgebiet erreichen und Informationen über die Praxis der Verkehrserziehung in den Schulen
erhalten. Darüber hinaus soll diese empirische Untersuchung die verkehrstechnische Anbindung und die verkehrsspezifischen Problembereiche der
Schulen, sowie die Nutzung der vom VRN erstellten Unterrichtsmaterialien
"Auf vollen Touren" erfassen.
Diese Informationen dienen dazu, schüler- und lehrerorientierte, ganzheitliche
Unterrichtsbausteine und -projekte im Zuge einer erweiterten Mobilitätserziehung nach dem oben beschriebenen Gestaltungsprinzip anzubieten.
Die Fragebogenaktion soll auf der Basis einer repräsentativen Umfrage an
insgesamt 100 Schulen (Grund-, Sonder-, Haupt-, Realschulen, Gymnasien)
des gesamten Verbundgebietes in Form einer Lehrerbefragung stattfinden.
2.3.2. Entwicklung und Durchführung von Angeboten für Schulen zu Themen
der Mobilität
a) Unterrichtsbausteine und Mobilitätsprojekte für die allgemeinbildenden
Schulen
Als Unterrichtsangebote werden lehrer- und schülerorientierte Unterrichtsbausteine und -projekte zur Mobilitätserziehung entwickelt. Eine Analyse der Bildungs- und Lehrpläne von Baden-Württemberg, der Richtlinien für Verkehrserziehung in Rheinland-Pfalz/Hessen sowie der Ergebnisse der Lehrerbefragung bilden die Grundlage dafür.
Die Entwicklung und Erprobung der Bausteine und Mobilitätsprojekte wird im
Rahmen von Seminaren an der PH durchgeführt.
Es wird angestrebt die fertiggestellten Unterrichtsbausteine zur Mobilität auf
der noch zu gestaltenden Internet-Homepage des Projektes interessierten
Lehrern, Referendaren und Studierenden zur Verfügung zu stellen.
Als weiteres Serviceangebot des Projektteams bieten wir, entsprechend der
Nachfrage und unserer Kapazitäten, den Schulen im Verbundgebiet eine persönliche Unterstützung bei der praktischen Durchführung von Unterrichtsbausteinen und Mobilitätsprojekten an.
b) Unterrichtsbausteine und Mobilitätsprojekte für die Förderschulen
Mit dem Studiengang für Sonderpädagogik an der PH Heidelberg wird der
Austausch gesucht, um auch für diese Zielgruppen mobilitätsbezogene Unterrichtsbausteine und -projekte bereitstellen zu können.
c) Lehrerfortbildungen und Workshops zu Themen der Mobilität (-serziehung)
Die Projektgruppe möchte die im Laufe des Projektes erworbenen Kenntnisse
45
und Erfahrungen in der Mobilitätspädagogik an interessierte Lehrer/-innen in
Form von Fortbildungen und Workshops weitergeben.
d) Infoverantaltungen zu Themen der Mobilität für Lehrer, Schüler und Eltern
Mit Informationsveranstaltungen soll über den Unterricht hinaus für die Mobilitätsproblematik sensibilisiert werden.
e) Mobilitäts-Aktionstage
f) Unterrichtsmedien und -materialien
Beim Projektteam können Informationen über aktuelle Unterrichtsmedien und
Unterrichtsmaterialien angefragt werden.
3. Arbeitsfeld: "Bildung und Training"
Ein wichtiger Schritt zur Verankerung einer neuen Mobilitätserziehung ist die
Ausbildung von Multiplikatoren, die in den Schulen aber auch in anderen Institutionen wie Kindergärten, -horten, Betrieben, Seniorenzentren, Sportvereinen
etc. Kindern und Erwachsenen ein anderes Mobilitätsverständnis näher bringen und erfahrbar machen. Die Entwicklung und Durchführung einer Qualifizierungsmaßnahme zum pädagogischen Mobilitätsberater und -trainer ist geplant und soll schrittweise im Laufe der nächsten Monate gemeinsam mit dem
Verkehrsverbund Rhein-Neckar entwickelt und durchgeführt werden.
4. Arbeitsfeld: "Mobilität in Jugend- und Erwachsenenbildung"
Mit dem Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar" sollen nicht nur die Schüler und Lehrer des Verbundgebietes erreicht werden, sondern auch andere
Bevölkerungsgruppen. Angedacht sind bislang die beiden Zielgruppen "Jugendliche" und "Senioren".
Für beide Zielgruppen gilt, dass das Thema Mobilität häufig mit Schwierigkeiten behaftet ist, wenn es darum geht, unabhängig vom PKW, entferntere Orte
zu erreichen.
4.1. Jugendliche
Jung sein bedeutet Loslösung, Unbeständigkeit, Beweglichkeit und Schnelligkeit, mit einem Wort "Mobilität" im ursprünglichen Sinn (mobilitas). Jugendliche
entwickeln spätestens mit 15 Jahren einen hohen selbständigen Mobilitätsbedarf, um sich gesellschaftlich zu integrieren. Ihr Bedürfnis nach Kontakt, Bewegung und Lebenslust ist groß. "Mobil" sein ist ein Kennzeichen ihres Lebensstils.
Das angedachte jugendspezifische Projekt wird im außerschulischen Bereich
angesiedelt sein, damit auch Auszubildende und junge Berufstätige Berücksichtigung finden.
Wir stellen uns ein Jugendprojekt vor, bei dem Jugendliche Insidertipps zur
Jugendszene ihrer "Stadt" zusammentragen und in Form eines peppigen "Ju-
46
gend-Guides" gestalten. Die Szene-Orte sollen durch Hinweise auf die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln vernetzt werden.
4.2. Senioren
Die Anzahl älterer Menschen in der Gesellschaft wird in den nächsten Jahren
weiter stark zunehmen (Deutschland 2000: 21%; 2010: 25%; 2040: 37% der
Bevölkerung sind 60 Jahre oder älter; Statisches Bundesamt, 1999).
Nicht nur Wirtschaft und Politik, auch die Verkehrsbetriebe werden sich auf die
Besonderheiten, Interessen, Anforderungen und Bedürfnissen der älteren Mitbürger einstellen müssen.
5. Arbeitsfeld: "Öffentlichkeitsarbeit – Marketing"
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sind wirkungsvolle Instrumente, wenn es
darum geht, die Außenwirkung eines Projektes zu erhöhen. Die Projektgruppe
ist sich dessen bewusst und plant über verschiedene Maßnahmen, Informationen zum Thema Mobilität / Mobilitätserziehung einer breiteren Öffentlichkeit
zur Verfügung zu stellen.
6. Arbeitsfeld: "Dokumentation"
Eine Standardaufgabe jedes Projektes ist dessen Dokumentation, die projektbegleitend durchgeführt wird.
7. Arbeitsfeld: "Neues Modell der Mobilitätspädagogik und -didaktik"
Ein neues Modell der Mobilitätspädagogik und -didaktik wird anvisiert. Eine
genaue Beschreibung dieses neuen Modells ist derzeit noch nicht möglich, da
es sich aus den Inhalten und Erfahrungen der anderen Arbeitsfelder ableitet.
Anmerkung:
Das Projektteam ist an einem fachlichen Austausch, Anregungen und Fragen
sehr interessiert. Unter der Telefon-Nr. 06221-477-368 bzw. der E-MailAdresse [email protected] können sich Interessenten gerne mit
uns in Verbindung setzen.
47
17. Sportlehrerseminar an der Pädagogischen Hochschule
Wolfgang Amler, Wolfgang Knörzer, Gerhard Treutlein
Vom 6. bis 7. Oktober 2000 fand das 17. Sportlehrerseminar an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg statt. Schon bevor der Alumni-Gedanke in unseren Breiten aufkam, wurde das erste Sportlehrerseminar an unserer Hochschule durchgeführt. Seit 1983 treffen sich jedes Jahr ca. 100 ehemalige Studierende aller Altersstufen, um am ersten Oktoberwochenende sich auszutauschen, gemeinsam Sport zu treiben, aber auch um sich bei verschiedenen
Seminarangeboten Ideen für ihren Unterricht zu holen und gemeinsam über
Unterricht und Veränderungsmöglichkeiten zu reflektieren. Neu war in den
vergangenen zwei, drei Jahren, dass nun auch relativ viele junge Lehrer teilnahmen. Die Einstellungspraxis der 80er und auch noch eines Teils der 90er
Jahre hatte ja jungen Lehrern den Zugang zur Schule verwehrt; als Konsequenz kamen aus jenen Jahrgängen auch nur wenige zu den Ehemaligentreffen, die Bereitschaft der neu eingestellten Junglehrer ist hier nun viel größer.
Als "Ausgleich" bröckelt nun die Teilnahme der über 45jährigen ab.
Wie zu Anfang der nunmehr 17jährigen Geschichte des Ehemaligenseminars
besteht nach wie vor der Anspruch, den Teilnehmerinnen Zugang zu neuen
Themen zu ermöglichen. Themenwünsche werden jeweils zu Ende eines Seminars vorgebracht und über eine Abstimmung Schwerpunkte ermittelt. Das
Organisatorenteam versucht dann, die von den Teilnehmern formulierten
Wünsche im nachfolgenden Jahr umzusetzen. Früher standen Themen wie
"Körpererfahrung im Sport", "Turnen als Sensation", "Bewegungskünste",
"Sport und ganzheitliche Gesundheit", "Fernöstliche Bewegungsformen" oder
"Sport und Entspannung" im Mittelpunkt; da diese Themen von den jüngeren
Lehrern schon ausreichend in der Ausbildung erfahren wurden, zeichneten
sich zuletzt zwei Trends ab: zum einen der Wunsch nach einer Begegnung mit
neueren Trends im Bereich der Abenteuer-, Trend- und Natursportarten, zum
anderen aber auch Themen mit dem Anspruch, die Alltagsarbeit zu erleichtern
und zu befruchten. Das heißt, die Bereitschaft dieser Lehrerinnen und Lehrer,
die fast alle Jahr für Jahr am Sportlehrerseminar teilnehmen, sich sowohl um
die Verbesserung ihres traditionellen Unterrichts als auch um den Zugang zu
neuen Inhalten zu bemühen, ist groß. Zugleich zeigt sich dabei auch, wie unberechtigt gängige Vorurteile über faule Lehrkräfte sind; auffallend ist immer
wieder, wie sehr sich gerade Sportlehrerinnen und Sportlehrer für Möglichkeiten interessieren, wie eine ganzheitliche Bildung von Kindern und Jugendlichen gefördert werden kann.
Das Angebot in diesem Jahr entsprach voll und ganz diesen Ansprüchen. Zum
einen konnte zwischen der Didaktik, Methodik und Praxis des Geräteturnens
(mit erstaunlich großem Zulauf!) einerseits und des Tanzes andererseits gewählt werden. Dem Veränderungstrend sowohl auf der Inhalts-, aber auch auf
der Methoden- und Beziehungsebene entsprachen die beiden anderen Angebote: Beim Klettern an der Kletterwand im neuen Gebäudekomplex im Neuenheimer Feld konnten die Interessenten sowohl Ersterfahrungen machen, zu-
48
gleich aber auch über Umsetzungsprobleme mit Schülerinnen und Schülern
reflektieren. In der Gruppe "Kleine Spiele, Kooperative Spiele, Soziales Lernen" waren Mitarbeiterinnen des früheren Hürdeneuropameisters Harald
Schmidt als Referentinnen eingeladen. In seiner von der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung geförderten Aktion "Kinder stark machen – zu stark
für Drogen" steht die Entwicklung von Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein,
Kooperation, Solidarität etc. durch gemeinsames Sporttreiben im Mittelpunkt.
Beim gemeinsamen praktischen Handeln erhielten die Lehrerinnen und Lehrer
vertiefte Einblicke in die Frage, wie man beim Umgang mit Kleinen Spielen
den Schwerpunkt auf "Erziehung durch Sport" legen kann, bzw. wie man diesen durch intentionale Herangehensweise verbessern kann.
Bei allen Angeboten ging es auch um die Frage, wie man zugleich das Spezifikum des Faches Sportunterricht, die Bewegung, intensivieren und trotzdem
den Erziehungsaspekt nicht zu kurz kommen lassen kann. Interessant ist dabei immer wieder zu beobachten, welche Kompetenz nicht wenige Lehrkräfte
in der Konfrontation mit dem Berufsalltag in der Zwischenzeit entwickelt haben
und wie gering die Resignationstendenz trotz schwierigster Verhältnisse ist.
Die Teilnahme am Sportlehrerseminar und das Wiedersehen mit früheren
Kommilitonen gibt offensichtlich aber auch Kraft auf diesem Weg, wie in Gesprächen immer wieder berichtet wird. Die Begegnung an der Ausbildungsstätte reaktiviert offensichtlich das pädagogische Gewissen, zumal wenn das Bedürfnis nach neuen inhaltlichen und methodischen Impulsen befriedigt wird.
Beim Ehemaligenseminar geht es nach wie vor darum, neue Wege zu suchen,
sie auszuprobieren und sie in angepasster Form in den eigenen Alltag zu inte-
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grieren. Manche Schwerpunkte der Heidelberger Sportlehrerseminare haben
in den vergangen Jahren Eingang in die "offizielle" Lehrerfortbildung sowohl in
Baden-Württemberg als auch in anderen Bundesländern gefunden. Dies zeigt,
dass wir auf dem richtigen Weg sind und im Sinne der Profilbildung der eigenen Hochschule einen wesentlichen Beitrag leisten. Schön wäre es, wenn sich
noch weitere Fächer zum gleichen Weg entschließen könnten.
Hinweis der Redaktion:
Zur Zeit sind an unserer Hochschule drei Lehrer-Dozenten-Fachgruppen aktiv.
Zur Mitarbeit laden wir Sie herzlich ein.
Fachgruppen:
Praxisvertreter:
Mitglieder der Hochschule:
Geographie
Susan Haar
Waldstraße 2
69168 Wiesloch
Tel. (06222) 2726
Ingeborg Schäffner
Stettener Straße 9
74080 Heilbronn
Tel. (07131) 485219
Dr. Gerd Ratz,
Professor für Geographie
Tel. (06221) 477249
Rolf Seltmann, StR a.e.H.,
Fach Geographie
Tel. (06221) 477251
HTW
Uta Strotkamp
Schröderstr. 33/1
69120 Heidelberg
Dr. Barbara Methfessel,
Professorin für HTW
Tel. (06221) 477374
Sport
Wolfgang Amler
Büschlesweg 2
74653 KünzelsauAmrichshausen
Tel. (07940) 6821
Dr. Wolfgang Knörzer
Große Mantelgasse 3
69117 Heidelberg
Tel. (06221) 161883
Dr.
Gerhard
Treutlein,
Professor für Sport
Tel. (06221) 477607
Die Aktivitäten der Gruppen finden Sie im Fortbildungsteil der Informationsschrift (hier Seite 75 und 78). Bei Interesse an der Mitarbeit wenden Sie sich
bitte an die genannten Fachgruppenvertreter.
Sollten Sie den Wunsch haben, eine weitere Fachgruppe mit zu initiieren,
freuen wir uns über Ihre Rückmeldung beim Institut für Weiterbildung,
Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221-477522, Fax: 06221-477437,
e-mail: [email protected]
50
Ökogarten als Lernort im Grünen
Lissy Jäkel, Barbara Dresel
Seit nunmehr 10 Jahren wird das Gelände am Klausenpfad in Heidelberg als
Aktions- und Modellgelände zur Umweltbildung genutzt. Das Areal von immerhin 5800 m² Fläche erstreckt sich zwischen der Tennisanlage und den Grünanlagen hinter dem Versorgungszentrum der Kopfklinik.
Der Garten bietet eine breite Vielfalt unterschiedlicher Biotope. Waldartige Areale im hinteren schattigen Teil des Gartens ermöglichen das Erleben des
jahreszeitlichen Wandels von dem Erblühen der Frühjahrsgeophyten bis zum
schattigen Blätterdach im Sommer. In diesem Bereich wurde u.a. ein Sinnespfad installiert, der allerdings einer jährlichen Erneuerung bedarf – wie auch
manch anderer Bereich des Gartens.
Verschiedene Heckentypen sind rund um den Garten und im Garten zu finden.
Sie bieten gute Beobachtungsmöglichkeiten für Vögel u.a. Tiere. Hier kann
man das Anlegen einer Benjeshecke erproben oder einen Weidenzaun flechten lernen. Die Früchte verschiedener Heckengehölze wie Holunder oder Heckenrosen werden jedes Jahr durch Studenten der PH zu leckeren Produkten
verarbeitet und zur Adventszeit der Hochschulöffentlichkeit angeboten.
Der sonnige vordere Bereich am Klausenpfad wird für verschiedene Formen
ökologisch ortientierten Gärtnerns genutzt. Den zentralen Teil bildet der Bauerngarten. Hier findet man durch Buxbaum und Schneckenzaun umrandete
Beete, auf denen Nutzpflanzen in Mischkultur angebaut und gepflegt werden –
von Erdbeeren, Tomaten, Kohlrabis bis zu Kapuzinerkresse, Ringelblumen
oder Borretsch. In diesem Bereich bieten wir auch Experimentierflächen für
Schulklassen. Studierende können hier nicht nur gärtnerische Erfahrungen
sammeln, sondern sich in der pädagogischen Arbeit mit Schülerinnen und
Schülern erproben.
Auf der Streuobstwiese finden biologisch Interessierte eine Vielzahl von Tieren
und Pflanzen zur Beobachtung. An dieser Stelle wurde schon vor Jahren eine
Wildbienen-Nistwand angelegt. Regelmäßig trifft man hier die hübsche Mauerbiene mit ihrem rostroten Pelzchen am Hinterleib oder andere Solitärbienen.
Eine neue Insektennistwand ist im Entstehen.
Auf der Wiese wurden neben Apfel und Birne auch seltene und unbekanntere
Obstarten gepflanzt: Apfelbeere, Mahonie, Mispel. Die Apfelsorten tragen so
klangvolle Namen wie "Gewürzluiken", "Danziger Kant" oder "ChampagnerRenette".
Zwischen Beerenobstgarten und Bauerngarten wird viel Mühe aufgewandt, um
auf ökologisch verträgliche Art bei den Tomaten die Braunfäule zurückzuhalten. Es werden sowohl resistente rote Sorten angebaut, als auch gelbe oder
gestreifte Formen von Tomaten. Angrenzend befinden sich ein Hochbeet und
ein Hügelbeet sowie Frühbeete. Hier gelingt es in dem milden Heidelberger
51
Klima immer wieder, Pflanzen anzubauen, die bei uns eigentlich gar keine
Freilandpflanzen sind, zum Beispiel Auberginen.
Die Kräuterspirale neben einem kleinen Teich entstand innerhalb eines studentischen Projektes. Die Bedingungen sind so gestaltet, dass sich mediterrane Gewürz- und Heilpflanzen wohl fühlen und reichlich sprießen. Mehrere
Studenten konnten sich hier nicht nur Erfahrungen, sondern auch Material für
den Unterricht oder gar für einen neuen Schulgarten holen.
Zu einem funktionierenden Garten gehört unbedingt ein Kreislaufsystem, also
eine biologische Abfallverwertung. Komposthaufen verschiedener Reifestadien
sind im hinteren Teil des Gartens zu finden. Auch Bio-Abfälle aus der Pädagogischen Hochschule selbst (Hauswirtschaft, Biologie) können hier sinnvoll
verwertet werden und helfen das Müllvolumen zu reduzieren. Der Kompost
selbst ist unverzichtbar, um die Bodenqualität der Beete zu verbessern.
Von Gruppen gern genutzt werden Rasenplatz, Sitzbänke und Sitzkreise sowie der Feuerplatz.
Ein Lehmbackofen wurde von Studenten nach jungsteinzeitlichem Vorbild erstellt und ermöglicht, den Prozess der Entstehung von Brot mit den Händen zu
"begreifen".
Auf dem Trockenmauerbeet mit Dossenheimer Porphyr findet man Pflanzen,
die sonst nur in den Alpen oder anderen Extremstandorten anzutreffen sind.
Es wurde durch Studentinnen und Studenten innerhalb eines Projektes erstellt.
An vielen Stellen verändert sich das Bild des Gartens immer wieder. Ein Vogelbeobachtungspunkt mit Klettermöglichkeiten für Kinder hoch über den
Sträuchern konnte am Tag der offenen Tür im Oktober 2000 eingeweiht werden.
Im Sommer können Passanten unseren Garten zuerst hören, bevor sie ihn
sehen. Das verdanken wir zahlreichen Froschlurchen, die den großen Gartenteich als ihr Revier betrachten und sich rege fortpflanzen.
Weitere Strukturelemente des Gartens (Baumschule, Gerätehaus mit Solarstrom, Wiesenflächen u.a.) können vor Ort erschlossen werden.
Es ergaben sich in den 10 Jahren des Bestehens des Ökogartens viele unterschiedliche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Heidelberger Öffentlichkeit, insbesondere den Bildungseinrichtungen.
Bei den regelmäßigen Öffnungszeiten erhalten zufällige Besucher jederzeit
Einlass. Auch Besuche von Schulklassen und Kindergartengruppen sind unkompliziert. Man braucht sich nur anzumelden. Aufwendiger ist die längerfristige Zusammenarbeit mit Schulklassen (zum Beispiel in Projekten zum Anbau
von Kartoffeln oder Getreide, zum Anlegen eines Kräuterbeetes oder zum Bau
einer Wildbienenwand). Die besondere Herausforderung für die Projektpartner
liegt dabei in der wechselseitigen Übernahme von Verantwortung. So stehen
der Wunsch externer Nutzer zur uneingeschränkten Gerätenutzung und die
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Notwendigkeiten der Sicherung der Gerätschaften im Widerspruch. Hier ist in
jedem Fall eine Absprache mit den anderen aktiven Besuchern erforderlich,
damit Gartengeräte wie Spaten, Harke, Schläuche im Sinne einer nachhaltigen Nutzbarkeit übergeben werden. Von Vorteil für die externen Nutzer ist,
dass sie jederzeit auf die fachliche Kompetenz der Betreiber des Gartens in
Bezug auf Pflanzenbau zurückgreifen können. So gelangen auch Lehrerinnen
und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler zu Erfolgen, die bisher nicht über
eigene Erfahrungen bei der Arbeit im Freien verfügen.
Im Sinne der Entwicklung von Problemlösefähigkeit bei den Kindern ist es sicher viel sinnvoller, wenn sie kein gemachtes Bett erwartet (durchaus wörtlich
auf das Saatbett bezogen) und die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen bzw. Lehrern den Garten nicht als gedeckten Tisch benutzen. Im Sinne
projektartigen Arbeitens darf man selbst seine Aktivitäten planen. Die Arbeit
wird den Schülerinnen und Schülern also von uns nicht abgenommen, sondern ihnen ermöglicht.
Man kann selbst Entscheidungen treffen über die Wahl der Kulturen, den Zeitplan, die genaue Arbeitsorganisation, die Nutzung der herangezogenen Ernte.
Darüber hinaus steht der gesamte Garten zur freien Benutzung zur Verfügung.
Es bieten sich das ganze Jahr über Gelegenheiten für Spiele, Erkundungen
oder auch mal ein Erholungspäuschen im Grünen. Den Lehmbackofen sollte
man natürlich im eigenen Interesse nicht ohne Anleitung betreiben.
Positive Erfahrungen haben wir mit einer parallelen Betreuung von Schulklassen durch Lehrerinnen und Lehrer sowie Studierende gemacht, zum Beispiel
im Rahmen von Zulassungs- oder Seminararbeiten: Mischkultur im Beet, Kartoffelprojekt von dem Legen der Knollen bis zur Ernte, Besuch einer Kindergartengruppe mit Backen im Lehmofen.
Lehrerfortbildungen ("Frühling im Schulgarten"), Volkshochschulkurse ("Kräuterhexenkurs") und diverse Führungen stehen immer wieder auf dem Programm (siehe Angebot auf Seite 72).
In "ganz normale" Lehrveranstaltungen verschiedener Studienfächer wird der
Garten regelmäßig als Lernort im Freien, als grünes Klassenzimmer oder als
Experimentierfläche integriert. Das zweite "Klassenzimmer im Grünen" wurde
noch im Jahr 2000 fertig. Darin haben Schüler mehrerer Lerngruppen Gelegenheit, im Freien – und doch überdacht – Lernaktivitäten nachzugehen.
Die Verantwortlichen für den Garten betrachten es als Aufgaben:
• zu zeigen, wie Landschaftsgestaltung im städtischen Bereich funktionieren
kann,
• Projektveranstaltungen für Studenten anzubieten, die Inhalte der Studienordnungen umsetzen,
• ein Modellgelände für die Erprobung praktischer Umweltbildung mit Schülern bereitzustellen,
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• die Zusammenarbeit mit der Heidelberger Öffentlichkeit zu pflegen (z.B. mit
Schulen, Heidelberger Kleingärtnern, der Stadtverwaltung und dem Universitätsbauamt),
• einen Lernort im Freien für Studierende verschiedener Fächer anzubieten
(z.B. Theologie, GSU, Biologie, Technik u.a.), wo in angenehmer emotionaler Atmosphäre gelernt oder auch entspannt werden kann.
Hinweise und Bilder zum Ökogarten der PH Heidelberg findet man auf der
Homepage http://www.ph-heidelberg.de/org/garten/index.htm oder im Schaukasten am Garteneingang. Die Gartenverantwortlichen sind natürlich auch telefonisch erreichbar:
Frau Dr. Jäkel unter 06221/477-348, Frau Dresel unter 06221/477-378.
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Zooschule und ZooHochschule im Zoo Heidelberg
Arndt Löwenberg
Längst haben moderne Zoos ihre Berechtigung als Aussteller einer "lebenden
Tiersammlung" verloren. Neben der Erholungsfunktion für viele Mitbürger tritt
auch die Forschung und der Arten- und Naturschutz immer mehr in den Vordergrund. Als wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnisses moderner
Zoos gilt mittlerweile auch das Engagement im Bereich der Bildung. Von informativer und interaktiver Gehegebeschilderung über Ausstellungen und Aktionen für allgemeine Besucher bis hin zu professionnelen Führungen für interessierte Besuchergruppen sind Zoos u.a. bestrebt, gezielt Informationen zu
ausgewählten Tierarten bzw. zu entsprechenden Schutzprojekten zu vermitteln.
Unter der Leitung von Prof. Dr. B. Grzimek wurde 1960 in Frankfurt die erste
zoopädagogische Abteilung eines deutschen Zoos eingerichtet. In den folgenden Jahren begannen auch andere Zoologische Gärten, sogenannte Zoopädagogen zu beschäftigen. Diesen obliegt in erster Linie die pädagogische
Betreuung von Schulklassen, die den Zoo auf diese Weise als außerschulischen Lernort im Rahmen des Biologieunterrichtes und der Umwelterziehung
besuchen. Mittlerweile hat sich die Bezeichnung Zooschule für diese Institution
etabliert. Im Frühjahr 2000 konnte der Heidelberger Tiergarten (als letzter größerer Zoo im deutschsprachigen Raum, vgl. Kirchshofer, 2000) eine zoopädagogische Stelle einrichten. Sie begründet sich auf einem durch das Arbeitsamt
Heidelberg geförderten Kooperationsprojekt mit dem Fach Biologie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Dadurch kann für den Rhein-Neckar-Raum
ein vielfältiges Bildungsangebot gewährleistet werden:
Mit der neuen Zooschule bietet die pädagogische Abteilung interessierten
Schulen die Möglichkeit zum Unterricht im Zoo. Das Angebot richtet sich an
alle Schulklassen von der Grundschule über die Sekundarstufe I bis zur Oberstufe. Während der Exkursion werden einseitige Erläuterungen über die Tiere
vermieden. Im Vordergrund steht eigenständiges Erkunden durch offenen Unterricht und Gruppenarbeit. Die Lebensweise, das Verhalten und die vielfältigen Anpassungen an besondere Lebensräume werden dabei von den Kindern
und Jugendlichen auch handlungsorientiert nachempfunden und durch entdeckendes Lernen und "Lernen mit allen Sinnen" unvermittelt erlebt. Für jede
Altersgruppe werden spezielle lehrplanbezogene Themenschwerpunkte bereitgehalten:
o Wir erleben die Tiere des Heidelberger Tiergartens (Klassenstufen 1 und 2)
o Warum sind Kamele "Wüstenschiffe"? (Klassenstufen 3 und 4)
o Tiere des Dschungels (Klassenstufe 3 und 4)
o Leben im Insektenstaat – Geheimnisse aus der Welt der Honigbienen
(Klassenstufen 5 und 6, Durchführung nur in den Sommermonaten)
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o Leben am Land, im Wasser und in der Luft (Klassenstufen 5 und 6)
o Jäger und Gejagte (Klassenstufen 5 und 6)
o Das Tier im Mensch (Klassenstufen 8 bis 10, Oberstufe)
(Eine ausführliche Beschreibungen der Programme finden Sie auf der Homepage des Tiergartens. Weitere Themenschwerpunkte sind nach persönlicher
Absprache ebenfalls möglich.)
Seit der offiziellen Eröffnung im September 2000 haben bereits viele Schulklassen den Tiergarten besucht. Die Terminvergabe erfolgt derzeit mit einer
Vorlaufzeit von etwa drei Wochen. Veranstaltungen für die Zeit vor den Sommer- und Herbstferien sollten jedoch wesentlich früher angemeldet werden.
Mit der ZooHochschule, einem Kooperationsprojekt zwischen der Pädagogischen
Hochschule Heidelberg und dem Zoo Heidelberg, sind zwei außerschulische
Lernorte auf sinnvolle Weise miteinander verknüpft. Bei diesem Pilotprojekt mit
Zoopädagogen und Hochschulpädagogen bringt die pädagogische Abteilung
des Tiergartens die Möglichkeit ein, die Infrastruktur und den Tierbestand des
Tiergartens in sinnvoller Weise zu nutzen. Die Hochschule trägt neben päd-
56
agogischen Konzepten und der Bereitstellung von Räumlichkeiten und Geräten auch die Möglichkeit zur Nutzung der dort gehaltenen wirbellosen Tiere bei
(nähere Informationen unter der Homepage der Arbeitsgruppe Prof. Dr. J.
Storrer). Gemeinsam konnte so ein Bildungsangebot entwickelt werden, das
weit über das Angebot der beiden Projektpartner hinausgeht und bisher in der
Bundesrepublik einzigartig ist. Derzeit werden in der ZooHochschule folgende
Unterrichtskonzepte erprobt:
o Leben an Land, im Wasser und in der Luft (Klassenstufen 5 und 6, Dauer:
ein Vormittag, nur Mittwochs möglich)
o Artgerechte Tierhaltung (Klassenstufen 6 bis 9, Dauer: ein Vormittag, nur
Mittwochs möglich)
Eine Besonderheit des zweiten Themas liegt darin, dass interessierte Schulklassen die artgerechte Tierhaltung auch in der Schule weiterführen können.
Dazu erhalten sie von der Hochschule Terrarien mit tropischen Insekten, die
mit geringem Aufwand dauerhaft und artgerecht in Klassenzimmern gehalten
werden können. Neben den rein biologischen Themen werden dabei auch Aspekte der Kompetenzerfahrung und des sozialen Lernens wirksam (Löwenberg, 2000).
Durch die Angebote der Zooschule und der ZooHochschule erhalten interessierte
Schulklassen eine neue Möglichkeit, ihren naturkundlichen Unterricht in gezielter Weise durch den Kontakt mit Experten sowie durch erlebnis- und erfahrungsreiche Beschäftigungen mit lebenden Tieren und mit praktischem Naturund Artenschutz zu verbinden. In Zukunft werden wir regelmäßige Weiterbildungen anbieten, bei denen sich Lehrerinnen und Lehrer über das vielfältige
Unterrichtsangebot und die weiteren Arbeitsmöglichkeiten im Zoo informieren
können (siehe auch Seite 77).
Literaturhinweise
Kirchshofer, R. (2000): Zum Stand der Zoopädagogik in deutschsprachigen
Ländern, Ergebnisse einer Umfrage von 1996. Begegnung Zoo 9, 5-12
Löwenberg, A. (2000): Naturkundliche Bildung im schulischen und außerschulischen Bereich: Interessenförderung durch den Einsatz lebender Insekten und
anderer Wirbellosen im Unterricht. Dissertation
(www.ub.heidelberg.de/archiv/540)
Homepages
Pädagogische Hochschule Heidelberg, Arbeitsgruppe Prof. Dr. J. Storrer:
www.muellexperten.de
Tiergarten Heidelberg: www.zoo-heidelberg.de
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Die Zooschule im Überblick
Zielgruppe:
Schulklassen der Primarstufe, Sekundarstufe I und II
Nutzung:
Dauer des Unterrichtes ca. zwei Schulstunden,
Beginn nach Absprache
Kosten:
Zooschule:
DM 3.- pro Schüler, mindestens jedoch DM 60.-
zzgl. Eintritt: bis 49 Kinder unter 15 J./ab 15 J.
DM 3,60/4,50
ab 50 Kindern unter 15 J./ab 15 J. DM 3,20/4,00
Unser Angebot: Heidelberger Schulen (ausgenommen Privatschulen) entstehen keine Kosten für Eintritt und Zooschule.
Planung:
o Achten Sie auf wetterfeste Kleidung der Schüler.
o Jeder Schüler sollte einen Schreibstift mitbringen.
o Beachten Sie, dass viele Kinder und Jugendliche nach der
Unterrichtseinheit auch noch eigenständig die übrigen Bereiche des Zoos erkunden möchten. Planen Sie dazu ggf.
zusätzliche Zeit ein.
Auskunft:
o Dr. Arndt Löwenberg, Tiergarten Heidelberg,
Tel: 06221 645520
(Sprechstunden Do 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr
E-Mail: [email protected])
o Ausschließlich zu den Projekten "Leben an Land, im Wasser
und in der Luft" und "Artgerechte Tierhaltung" in Kooperation
mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg:
Dipl.-Biol. A. Hampe, Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Tel: 06221 477342
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Die JazzBigBand der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Seit mittlerweile 25 Semestern gibt es nun die JazzBigBand der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Inzwischen ist dieses Ensemble zu einem festen Bestandteil vieler hochschulinterner Veranstaltungen geworden (Hoffeste,
Examensfeiern, Weihnachtsfeiern, Erstsemesterbegrüßungen usw.).
Aber wie fing es eigentlich an?
Günther-Armin Neubauer (Leitung & Klavier):
„Schon während meines eigenen Studiums an der PH Heidelberg war mir
manchmal etwas unverständlich, warum das Potential an fähigen Musikerinnen und Musikern nicht vielschichtiger gefördert und genutzt wurde. Sicherlich,
es gab (und gibt noch) ein Sinfonieorchester und einen Chor, aber die waren
(und sind) überwiegend 'klassisch' orientiert. Der gesamte Jazz-, Rock- bzw.
Popularmusik-Bereich lag dagegen mehr oder weniger brach. Als ich dann im
Wintersemester 1988/89 als Lehrbeauftragter für Klavier (wieder) an die PH
kam, habe ich mich gleich darum gekümmert, wie man das bisherige Lehrangebot in diese Richtung erweitern könnte. Mit der BigBand wollte ich z.B. ein
Forum für die an Jazzmusik interessierten Studierenden schaffen. Die Anfangsphase war allerdings nicht immer ganz leicht. So arbeitete ich bis zum
Sommersemester 1993 ohne Vergütung, und auch sonst gab es keinerlei finanzielle Unterstützung (für Noten o.ä.). Außerdem mussten wir immer wieder
darum kämpfen, einen Überaum zu einer halbwegs vertretbaren Probezeit zu
erhalten (in einigen Semestern fanden unsere Treffen freitags zwischen 16.00
und 18.00 Uhr statt, da kann sich jede/r ausmalen, wie dünn das Ensemble
manchmal besetzt war). Heute hat die Band 26 Mitglieder - wobei ich toll finde,
dass so viele Frauen (derzeit sind es 13) mitspielen, und es sich nicht (wie
sonst in BigBands absolut üblich) um eine reine Männerdomäne handelt. Stilistisch spielen wir ein ziemlich breites Feld ab, von traditionellen Swingstücken (Ellington, Basie usw.) bis zu modernen Rockjazz-Arrangements. Neben
allem Spaß, den es mir macht, wenn ein neues Stück 'steht' und von der Band
mit vollem Einsatz gespielt wird, ist das Schönste an der BigBand-Arbeit für
mich, jede Woche mitzuerleben, wie wir gemeinsam mehr und mehr Mut entwickeln, unsere bisherigen (Musizier-) Erfahrungen zu erweitern. Wenn z.B. in
der Gruppe improvisiert wird, ist das stets Abenteuer pur! Man könnte sogar
empfehlen: BigBand-Jazz als - ökonomisch und ökologisch gesehen - echte
Alternative zum Abenteuerurlaub im Himalaya!”
Ähnlich sehen es offensichtlich auch andere Musikerinnen und Musiker des
Ensembles, denn auf die Frage „Was bedeutet mir/uns die JazzBigBand?”
antworteten ...
Steffi (Saxophon):
„Ich hab' auf dem Gymnasium schon in 'ner BigBand gespielt und wollte daher
unbedingt mit dieser Art Musik weitermachen. Hier wird man (bzw. werde ich)
59
durch das Improvisieren ziemlich gefordert, was mir zwar manchmal den
Schweiß auf die Stirn treibt, aber auch tierisch Spaß macht. ”
Uli (Trompete):
„Für mich ist das eine völlig neue Musizier- und Hörerfahrung. Es macht irre
viel Spaß, Stücke selbst mitzugestalten und das in einer super-netten Crew.
Die Atmosphäre ist klasse, da traut man sich auch, selbst zu improvisieren bei
Soloteilen - irgendwie klingt´s immer gut mit den anderen zusammen.”
Markus (Flügelhorn):
„Die Musik, die hier gespielt wird, ist für mich einerseits total ungewohnt (da
ich aus der Blasmusik komme), andererseits aber voll interessant. Etwas Neues halt. Aber es macht echt total Spaß!”
Nele (Saxophon):
„Ehrlich und vollster Überzeugung: Die PH-BigBand ist das absolute Highlight
in der Woche. Sonst wäre ich ja nicht schon seit zweieinhalb Jahren dabei,
und mein Sax läge vermutlich total verstaubt in der Ecke. Zur BigBand läßt
sich schwer was sagen, entweder man hört sie oder spielt mit Leib und Seele
mit.”
Ruth, Birgit, Charlotte, Tobi (Saxophone):
„Da geht´s endlich mal nicht um Scheine, Referate usw. Der Mittwoch zwischen 18 und 20 Uhr ist immer der erste Termin, den wir in den Stundenplan
für's neue Semester eintragen. Die Proben und Auftritte sind total gut! Die
BluesBrothers wären stolz auf uns.”
Andrew (Bass):
„Mit vielen netten Leuten gemeinsam Musik zu machen, ist eine schöne Sache. Deswegen spiele ich in der BigBand mit. Hier wird fröhlich musiziert.”
Thorsten (Saxophon):
„Ich war erstaunt, eine so lernfähige und qualitativ gute BigBand anzutreffen.
Das Schöne ist, dass alles ohne Druck und aus eigenen Stücken geschieht,
und das ist wohl Günthers Werk.”
Jochen (Saxophon):
„Hab´ vorher kurz in einer anderen BigBand gespielt, aber da waren die Leute
nur auf sich konzentriert, fast schon verkrampft. Hier sind die Leute in Ordnung, locker, nehmen einen schnell auf. Da macht das Spielen gleich doppelt
Spaß.”
Ute (Saxophon): „Toll, dass es an der PH sowas gibt! Es macht riesigen
Spaß.”
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Veranstaltungen des Salonorchesters
Georg Kühner
Für das Sommersemester 2001 ist eine Kooperation zwischen dem Stadttheater Heidelberg, dem Vocalconsort Pro Musica und dem Salonorchester an der
PH geplant. Wir werden ein Benefizkonzert gestalten mit Arien aus La Boheme und berühmter Opernchöre. Der Erlös des Konzertes kommt schwerbehinderten Kindern zugute. Neben dem Kooperationsprojekt und unserem Konzert
beim Hoffest der Pädagogischen Hochschule werden wir auch im weiten Umkreis unser breites Repertoire aus Wiener Kaffeehausmusik, Salonstücken
und Bravourstücken der klassischen Konzertliteratur präsentieren. Die genauen Termine sind auf der Homepage der Pädagogischen Hochschule unter
www.ph-heidelberg.de bei der Pressestelle bzw. beim Terminkalender des Faches Musik zu erfahren. Interessierte Musiker melden sich bitte vor Semesterbeginn beim Leiter des Salonorchesters, Herrn Georg Kühner, Telefon: 0621527962 oder e-mail: [email protected].
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AUTORENVERZEICHNIS
Dr. Willi Wölfing
Akademischer Direktor, Fach Schulpädagogik, Leiter des Instituts für Weiterbildung, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Bernard Rollet
Inspecteur de l'Education Nationale, Academie de Strasbourg
Beate Baumfalk
Studentin (RL) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Fächer
Deutsch, Geschichte und Biologie)
Aicha Berth
Studentin an der Universität Mannheim (Deutsche Philologie als Fremdsprache und Orientalistik)
Sandra Hourlier
Studentin (GHS) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Fächer GSU,
Deutsch und Französisch)
Anna Raschke
Studentin (GHS) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Fächer
Deutsch und Französisch)
Jana Schmidt
Studentin (GHS) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Fächer
Kunst, Deutsch und Französisch)
Dr. Ewald Kiel
Professor für Schulpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Dr. Rolf Siller
Professor für Schulpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Doris Hermann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Heimat- und Sachunterricht, Projekt
"Regionale Mobilität Rhein-Neckar", Pädagogische Hochschule Heidelberg
Ulrike Leßmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Heimat- und Sachunterricht, Projekt
"Regionale Mobilität Rhein-Neckar", Pädagogische Hochschule Heidelberg
Wolfgang Amler
Konrektor, Bildungszentrum Niedernhall, Pädagogischer Berater, Staatliches
Schulamt Bad Mergentheim
Dr. Wolfgang Knörzer
Leiter der Heidelberger Akademie für Gesundheitsbildung
Dr. Gerhard Treutlein
Professor für Sportpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg
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Dr. Lissy Jäkel
Professorin für Biologie, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Barbara Dresel
Akademische Rätin, Fach Biologie, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Dr. Arndt Löwenberg
Leiter der Zooschule, Tiergarten Heidelberg
Günther-Armin Neubauer
Fachschulrat, Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fach Musikerziehung, Leiter der JazzBigBand, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Georg Kühner
Leiter des Salonorchesters, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Fort- und Weiterbildungsprogramm
Sommersemester 2001
Im Folgenden drucken wir unsere aktuellen Fort- und Weiterbildungen für Lehrerinnen und Lehrer ab, zu denen wir Sie herzlich einladen. Bei Rückfragen
wenden Sie sich bitte – sofern nichts Anderes angegeben ist – an Frau Inge
Jochem, Institut für Weiterbildung (Tel.: 06221-477520).
Bitte beachten Sie, dass Dienstunfallschutz für Beamte nach § 31, Abs. 1 Nr. 2
BeamtVG und für Angestellte gemäß § 539, Abs. 1 Nr. 14c RVO nur gewährt
werden kann, wenn der Schulleiter bzw. die Schulleiterin das dienstliche Interesse zuvor schriftlich festgestellt hat. Benutzen Sie daher für Ihre Anmeldung
das Formular auf Seite 107 oder auch ein Formblatt der Schulverwaltung, und
senden Sie dieses – von der Schulleitung unterzeichnet – direkt ans Institut für
Weiterbildung. Wenn Sie nichts von uns hören, findet die Veranstaltung wie
ausgeschrieben statt und Sie sind zugelassen. Sollten Sie dann wider Erwarten doch nicht teilnehmen können, informieren Sie uns bitte schnellstmöglich.
Auch im Bereich der Fortbildung freuen wir uns über Rückmeldungen und Anregungen. Sofern Sie Fortbildungswünsche haben, die weder durch unser Angebot noch durch das der Schulverwaltung erfasst sind, teilen Sie uns dies
bitte mit.
63
Wir suchen für alle Regionen
Baden-Württembergs berufserfahrene Lehrerinnen und
Lehrer für die Leitung von
Weiterbildungsseminaren
im Bereich Klebetechniken.
Das Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg bereitet Sie auf ihre Aufgaben vor.
Die Tätigkeit wird vergütet, anfallende Reisekosten werden erstattet.
Bewerbungen richten Sie bitte an die
Pädagogische Hochschule, Institut für Weiterbildung,
Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg, Tel.: 06221-477522,
Fax: 06221-477437, e-mail: [email protected]
64
Sommersemester 2001
Globalisierung und Bildung
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Die Pädagogische Hochschule Heidelberg und das Erziehungswissenschaftliche Seminar der Universität
Heidelberg laden zum 3. Heidelberger Dienstagsseminar, das im
Sommersemester 2001 stattfindet,
ein. Bei dem Heidelberger DiensDas Heidelberger
tagsseminar handelt es sich um eine
Dienstagsseminar
öffentliche Veranstaltung, die über
Heidelberg hinaus Aufsehen und
Interesse erregt hat. Zugleich ist es
eine akademische Veranstaltung,
die von Studierenden und Hochschullehrern in Seminaren vorbereitet wird und
an deren Planung und Durchführung Studierende verantwortlich beteiligt sind.
Für das 3. Heidelberger Dienstagsseminar "Globalisierung und Bildung" haben
die Veranstalter ein aktuelles und mit Sicherheit für unsere Gesellschaft und
für die Zukunft der nachwachsenden Generation zentrales Thema gewählt.
Zu den Veranstaltungen haben wir zum Vortrag und zum anschließenden Gespräch Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Forschung und Politik eingeladen,
die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Globalisierungsentwicklung auseinander setzen. Für die Zukunft der Gesellschaft von Bedeutung ist die Frage
„Welche Veränderungen und Probleme muss Erziehung und Bildung berücksichtigen um die Menschen zu befähigen, auf die Folgen der Globalisierung
angemessen reagieren zu können?“
Mit dem Dienstagsseminar möchten die Pädagogische Hochschule Heidelberg
und das Erziehungswissenschaftliche Seminar der Universität Heidelberg den
Dialog zwischen den Gruppen der Gesellschaft, der Öffentlichkeit und den
Studierenden unterstützen.
Das Heidelberger Dienstagsseminar findet vom 08.05.2001 bis 24.07.2001
wöchentlich von 18.00 bis 20.00 Uhr in der Aula der Pädagogische Hochschule Heidelberg statt.
Ein ausführliches Programm erhalten Sie beim Institut für Weiterbildung der
Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg,
Tel.: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437; e-mail: [email protected] oder
beim Besuch unserer Internetseite: http://www.ph-heidelberg.de/org/ifw.
65
Veranstaltungsplan
08.05.2001 Globalisierung aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht
Dr. Jürgen Siebke, Professor für Wirtschaftspolitik, Rektor der Universität
Heidelberg
15.05.2001 Auf dem Weg zur Lerngesellschaft: Wissen, Informationen, Lernfähigkeit am Praxisbeispiel aus dem UNESCO-Bereich
Christine M. Merkel, Bildungsreferentin, Stellvertreterin des Generalsekretärs Bildung und Wissenschaft in der Deutschen UNESCO Kommission,
Bonn
22.05.2001 Bildung in der Entwicklungszusammenarbeit
Dr. Gisela Frommer und Hubert Hartmann, Deutsche Gesellschaft für
Technische Zusammenarbeit GmbH (GTZ), Eschborn
29.05.2001 Weltethos
Dr. Günther Gebhardt, wissenschaftlicher Projektkoordinator der Stiftung
Weltethos, Tübingen
05.06.2001 Erziehung und Bildung im Kontext von Internationalisierung und
Globalisierung des Marktes
Dipl. Ing. Bernhard Schreier, Vorsitzender des Vorstandes der Heidelberger Druckmaschinen AG
12.06.2001 Multilingualität und Bildung
Dr. Ingrid Gogolin, Professorin für Erziehungswissenschaft, Leiterin der
Arbeitsstelle Interkulturelle Bildung, Universität Hamburg
19.06.2001 Stellung der deutschen Sprache im internationalen Kontext
Dr. Ulrich Ammon, Professor für Sprach- und Literaturwissenschaften,
Universität Duisburg
26.06.2001 Sind die deutschen Hochschulen der Herausforderung durch die
Globalisierung gewachsen?
Prof. Dr. Klaus Landfried, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz,
Bonn
03.07.2001 Lernen im globalen Netz
Dr. Peter Diepold, Professor für Wirtschaftspädagogik, Leiter des pädagogischen Internetprogamms, Humboldt Universit. Berlin
10.07.2001 Erwachsenenbildung in Entwicklungsländern
Dr. Christiane Hopfer, UNESCO Institut für Pädagogik, Hamburg
17.07.2001 Bildung und Weltbevölkerung
Dr. Jörg Maas, Leiter Projektentwicklung, Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, Hannover
24.07.2001 Abschlussveranstaltung
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Vorwort des Präsidenten des Oberschulamtes Karlsruhe
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Pädagogische Hochschule Heidelberg und das Oberschulamt Karlsruhe legen auch im Sommersemester 2001 ein Lehrerfortbildungsprogramm vor, das gemeinsam mit den Staatlichen Schulämtern
beraten und abgestimmt wurde.
Das Lehrerfortbildungsprogramm dient dem Ziel einer Vermittlung zwischen Theorie und Praxis im
Hinblick auf fachwissenschaftliche, pädagogisch-psychologische und didaktisch-methodische Fragestellungen.
Von Lehrerinnen und Lehrern werden heute neben fachlichen, methodisch-didaktischen, hohe sozialpädagogische und beratende Kompetenzen erwartet. Gleichzeitig sieht sich der Lernort Schule in
einer starken Konkurrenz zu außerschulischen Lern- und Freizeitangeboten. Dies stellt den Unterricht
vor neue Herausforderungen im Blick auf das Arrangement des Lernens, die Vielfalt der Methoden,
den motivierenden Wechsel verschiedener Arbeitsformen und Lernsituationen.
Das hier vorliegende Lehrerfortbildungsprogramm der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Oberschulamt Karlsruhe versucht auf die sich verändernden schulischen Bedingungen zu reagieren, die persönliche und berufliche Kompetenz der Lehrerinnen und Lehrer mittels
bedarfsorientierten Fortbildungsangeboten zu stärken und Hilfen für die vielfältigen Aufgaben des
Schulalltags anzubieten.
In den Pädagogischen Hochschulen hat die Schulverwaltung Partner, deren Lehrende eine hohe
Kompetenz auch für die Lehrerfortbildung haben. Diese nehmen wir gerne und dankbar in Anspruch.
Wir empfehlen das vorliegende Lehrerfortbildungsprogramm Ihrer besonderen Aufmerksamkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hirsch
Präsident
Oberschulamt Karlsruhe
Karlsruhe, im Dezember 2000
67
Gemäß dem gesetzlichen Auftrag hat die Pädagogische Hochschule Heidelberg auch die Aufgabe,
dem weiterbildenden Studium zu dienen und sich an Veranstaltungen der Weiterbildung zu beteiligen.
Die Hochschule bietet bereits seit 1968 durch die zentrale Einrichtung Institut für Weiterbildung ein
umfangreiches Fort- und Weiterbildungsprogramm für Lehrerinnen und Lehrer der verschiedenen
Schularten an. Von Anfang an wurden Teile dieses Programms in einer "Gemischten Kommission" mit
Vertretern der Schulverwaltung aus den zuständigen Schulamtsbezirken erarbeitet.
Für die Fort- und Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer ist die Mitwirkung von Hochschuldozentinnen und Hochschuldozenten ein unverzichtbares Element, werden dadurch doch die Begegnung
und der Dialog von Lehrkräften der Pädagogischen Hochschule mit unterrichtserfahrenen Lehrerinnen
und Lehrern der verschiedenen Schularten gefördert. In der Lehrerfortbildung kommen theoretische
Konzeptionen der Fächer auf den Prüfstand der Unterrichtspraxis, umgekehrt wirkt die Praxis auf die
Theorie und damit auf Forschung und Lehre zurück. Eine solche Kooperation kann die Arbeit nur befruchten und die notwendigen Veränderungen von Praxis und Lehre sicherstellen. Die gemeinsame
Arbeit von Schulverwaltung und Hochschule über das Institut für Weiterbildung ist von einer großen
gegenseitigen Unterstützung getragen und hat sich über 20 Jahre hin sehr gut bewährt.
Wir laden alle Lehrerinnen und Lehrer zu den Veranstaltungen ein. Für Anregungen bei der Gestaltung des Fortbildungsprogramms für die kommenden Semester sind wir dankbar.
Prof. Dr. Ludwig Schwinger
Rektor der
Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Heidelberg, im Dezember 2000
Dr. Willi Wölfing
Akademischer Direktor
Leiter des Instituts für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule
Heidelberg
68
Gruppe 20
Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Schulverwaltung
Das folgende Fortbildungsprogramm wurde von der Gemischten Kommission erarbeitet und
verabschiedet.
Mitglieder der Gemischten Kommission:
Vertreter der Schulverwaltung
Direktor Klaus Dobler, Staatliches Seminar für schulpraktische Ausbildung GHS Mannheim
SchR Gerhard Gölz, Staatliches Schulamt Mannheim
SAD Norbert Hasfeld, Staatliches Schulamt Heidelberg
Lt.SAD Jürgen Kriege Staatliches Schulamt Mosbach
StR Dr. Albrecht Aichelin, Oberschulamt Karlsruhe
Vertreter der Hochschule
Inge Jochem, abgeordnete GHS-Lehrerin
Dr. Willi Wölfing, Leiter des Instituts für Weiterbildung
Erlass
Die Veranstaltungen der Gruppe 20 sind als amtliche Lehrerfortbildung vom Oberschulamt
Karlsruhe anerkannt. Erlass des Oberschulamts Karlsruhe an die Staatlichen Schulämter
Heidelberg, Mannheim und Mosbach und an das Staatliche Seminar für schulpraktische
Ausbildung GHS Mannheim Nr. 6752.32/64 vom 18.12.2000.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg führt während des Sommersemesters 2001 ein
Lehrerfortbildungsprogramm durch, das mit dem Oberschulamt Karlsruhe, den Staatlichen
Schulämtern Heidelberg, Mannheim und Mosbach sowie dem Staatlichen Seminar für schulpraktische Ausbildung GHS Mannheim beraten und abgestimmt wurde.
Die Damen und Herren Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer in den
Amtsbereichen der o.g. Staatlichen Schulämter werden gebeten, dieses Lehrerfortbildungsprogramm zu beachten und in die jeweilige Fortbildungsplanung ihrer Schule einzubeziehen.
Das Oberschulamt Karlsruhe gewährt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fortbildungsveranstaltungen Fahrtkostenersatz nach § 5 LRKG bzw. § 6 Abs. 3 LRKG sowie Tagegeld nach den geltenden Bestimmungen.
Grundsätzlich ist Dienstunfallschutz für Beamte nach § 31, Abs. 1 Nr. 2 BeamtVG und für
Angestellte gemäß § 539, Abs. 1 Nr. 14c RVO gegeben.
Anmeldungen für diese Veranstaltungen sind direkt an die
Pädagogische Hochschule Heidelberg, Institut für Weiterbildung,
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
mit dem Durchschreibesatz "Meldung zu einer regionalen Fortbildungsveranstaltung" zu richten, sofern in der Einzelausschreibung nicht auf ein anderes Verfahren hingewiesen wird.
Die regelmäßige Teilnahme an einer Veranstaltung wird durch ein Zertifikat bescheinigt, das
auf Wunsch des Teilnehmers zu den Personalakten genommen wird.
Die Staatlichen Schulämter werden gebeten, die Schulen entsprechend zu informieren.
Dr. Aichelin
Studienrat
69
MATHEMATIK
20.1
Mathematikunterricht von den Kindern aus - Fortsetzung
Den Unterricht “vom Kinde aus“ zu planen und durchzuführen, ist eine alte Forderung. Jedoch, heißt “vom Kinde aus“ nicht häufig “ausgehend von unserem Bild eines (fiktiven) Kindes“, anstatt “aus der tatsächlichen Perspektive unserer Kinder“?
Wir sollten m. E. stets bedenken, dass Kinder oft anders rechnen, als wir rechnen,
und auch anders denken, als wir es vermuten. Ihr mathematisches Denken ist in der
Regel nicht fehlerhaft und korrekturbedürftig, sondern schlichtweg anders und entwicklungsfähig. Wenn man mit einer solchen kompetenzorientierten Sichtweise
sympathisiert, dann stellt sich natürlich die Frage, wie man (auch?) in Mathematik
den Kindern ein Mehr an Mitgestaltung bei der Planung, Durchführung und Reflexion des Unterrichts ermöglichen kann.
Die Veranstaltung baut auf die Anfang 2000 stattgefundene Fortbildung auf, die
Teilnahme wird allerdings nicht vorausgesetzt.
LEITUNG:
Dr. Christoph Selter, Professor für Mathematik,
Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer von Grundschulklassen
TEILNEHMERZAHL:
max. 30
TERMINE:
Dienstag, 20. März und Dienstag, 3. April 2001,
jeweils von 15.00 bis 17.00 Uhr
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 561, Raum A 206
ANMELDUNG:
bis 13.03.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.2
Ruhe finden - Kraft schöpfen - den (Schul-) Alltag meistern
(Stressbewältigung im Schulalltag)
Ausgehend von einem integrativ ganzheitlichen Ansatz, der den Menschen sowohl
in seinen kognitiven als auch in den emotionalen und körperlichen Anteilen berücksichtigt, wird ein breites Spektrum an praktischen Übungen vorgestellt.
Erfahrungsorientierte Elemente wie Bewegung, Atem, Stille, Imagination und Visualisierung werden zur Entspannung sowie zur Aktivierung und Vitalisierung eingesetzt. Sie werden ergänzt durch Gespräche und kognitiv orientierte Teile, die zur
Selbstreflexion auffordern. So können Körper, Geist und Seele zur Ruhe kommen
und Energie auftanken, um dann mit neuer Kraft die anstehenden Aufgaben zu meistern.
Die Lehrerinnen und Lehrer erhalten eine Fülle von Anregungen auf verschiedenen
Erfahrungsebenen, die sie je nach Bedarf in ihren (Schul-) Alltag integrieren können.
LEITUNG:
Regina Maria Witt, Lehrerin (OstR'in), Dozentin in der Erwachsenenbildung in den Bereichen Kommunikation, Entspannung und seelische Gesundheit, Psychotherapie HPG
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ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TERMIN:
Montag, 2. April und Mittwoch, 4. April 2001,
jeweils 14.00 bis 18.00 Uhr
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben)
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
MITZUBRINGEN:
bequeme Kleidung, warme Socken, Iso-Matte, Wolldecke
ANMELDUNG:
bis 19.03.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.3
Frühling im Schulgarten
In dem seit 10 Jahren bestehenden Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden herkömmliche und weniger übliche Frühjahrsarbeiten gezeigt (z.B.
Weidenzaun flechten) und der aktuelle Entwicklungsstand vorgestellt. Es gibt wieder
Neues zu entdecken! Vier Spezialthemen laden zur Vertiefung ein:
•
Lurchbeobachtung am Teich
•
Wildbienenwand – Beobachtung und Vergleich einer Neuanlage und einer älteren Wand, Anfertigung von Nisthilfen aus Pflanzenmaterial (zum Mitnehmen)
•
Frühblüher – naturnahe Biotope im Schulgarten, Elemente einer Waldschule
•
Lehmbackofen – Benutzung, Informationen zum Aufbau, Wildkräuterquark
zum selbstgebackenen Brot
Bitte witterungsgerechte Kleidung / Schuhe mitbringen.
LEITUNG:
Prof. Dr. Lissy Jäkel und AR Barbara Dresel,
Fach Biologie / Heimat- und Sachunterricht,
Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten, Interessentinnen
und Interessenten des "Arbeitskreises Schulgarten"
TERMIN:
Dienstag, 3. April 2001, 14.00 bis 18.00 Uhr
ORT:
PH-Ökogarten
Treffpunkt: Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Im Neuenheimer Feld 561, Westeingang
TEILNEHMERZAHL:
max. 30
ANMELDUNG:
bis 20.03.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
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SCHULENTWICKLUNG
20.4
Wie erstarrte Systeme wieder lebendig werden
Unsere Gesellschaft wandelt sich von der bürokratischen Verwaltungsgesellschaft
zur offenen Gestaltungsgemeinschaft und wird somit zur Lernenden Organisation.
Diese zweiteilige Veranstaltung wird sich mit folgenden Fragestellungen und Inhalten beschäftigen:
Teil I: Wie können wir unsere Organisation so umbauen, dass der Wandel keinen
Widerstand hervorruft, sondern als angenehm empfunden wird?
• die Zukunftskonferenz
• das Unfreezing-Konzept
• das Jazzband-Modell
Teil II: Appreciate Inquierty
(Wertschätzende Teamentwicklung)
• Entdecken und Verstehen
• Vision
• Gestalten
• Umsetzen und Erneuern
Die beiden Veranstaltungen können unabhängig voneinander belegt werden.
LEITUNG:
Ute Gilbert, Lehrerin, Realschule Wiesloch
ZIELGRUPPE:
alle an Schulentwicklung Interessierten
TERMINE:
Dienstag, 24. April 2001, 14.30 bis 18.00 Uhr (Teil I)
Donnerstag, 10. Mai 2001, 14.30 bis 18.00 Uhr (Teil II)
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben)
ANMELDUNG:
bis 10.04.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
GESCHICHTE
20.5
Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus als außerschulische
Lernorte im Geschichtsunterricht - Beispiel Buchenwald (Seminar)
In der derzeitigen Diskussion um die rechtsextremistischen Strömungen und Ausschreitungen in Deutschland und ihre Ursachen wurde u.a. vom Präsidenten des
Zentralrates der deutschen Juden, Paul Spiegel, gefordert, dass Schülerinnen und
Schüler öfter eine Gedenkstätte besuchen sollten, um am historischen Ort über Verfolgung und Gewalttätigkeit im nationalsozialistischen Deutschland informiert zu
werden. Die ehemaligen Konzentrationslager sind für die historische Aufklärungsarbeit besonders geeignet. Das hier angebotenen Seminar stellt methodische Möglichkeiten der Gedenkstättenarbeit mit Jugendlichen in den Mittelpunkt, behandelt
auch den historischen Rahmen nationalsozialistischer Vernichtungspolitik und diskutiert den Umgang mit dem Thema Nationalsozialismus in Schule und Gesellschaft,
der sich an Gedenkstätten deutlich manifestiert. Eine Exkursion nach Buchenwald
rundet diese Auseinandersetzung ab.
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An der für Studierende angebotenen Veranstaltung können maximal fünf Lehrerinnen / Lehrer teilnehmen. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Frau
Dr. A. Hettinger, Pädagogische Hochschule, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg,
Tel: 06221/477 262 oder 06221/618204, e-mail: [email protected]
LEITUNG:
Dr. Anette Hettinger, Akademische Rätin, Fach Geschichte,
in Zusammenarbeit mit Dr. Helmut Rook, Leiter der Jugendbegegnungsstätte Buchenwald
ZIELGRUPPE:
Studierende und Lehrkräfte aller Schularten
TERMINE:
Sommersemester 2001, mittwochs, 16.15 bis 17.45 Uhr
1. Veranstaltung: Mittwoch, 25. April 2001
ORT:
Neubau der Pädagogischen Hochschule, Im Neuenheimer
Feld 561 (Raum bitte zu Semesterbeginn erfragen) und
Aufenthalt in Buchenwald (Jugendbegegnungsstätte): 5. bis
8. Juni 2001
TEILNEHMERZAHL:
max. 5 Lehrerinnen / Lehrer, 15 Studierende
ANMELDUNG:
bis 21.04.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
THEATERPÄDAGOGIK
20.6
Darstellendes Spiel im Unterricht - von Gemeinschaftskunde bis Physik
Nicht nur im Deutschunterricht kann darstellendes Spiel eine adäquate Vermittlungsform für Lerninhalte sein. Diese Veranstaltung, die mit großem Erfolg bereits
im Oberschulamtsbezirk Stuttgart stattfand, zeigt, wie auch auf den ersten Blick
sperrige Lerninhalte theatralisch aufgearbeitet werden können. Die Teilnehmer/innen bestimmen in Absprache mit dem Leiter das Thema, zu dem gearbeitet wird.
Nach einer gemeinsamen Vorbereitungsphase wird der "Stoff" dann mit einer
Schulklasse in darstellendem Spiel umgesetzt.
LEITUNG:
Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am
zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TERMIN:
Donnerstag, 26. April 2001, 14.00 bis 18.00 Uhr
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben)
TEILNEHMERZAHL:
max. 15 + eine Schulklasse
ANMELDUNG:
bis 12.04.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
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GEOGRAPHIE
20.7
Erschließung von Nah- und Fernräumen mit ihren Phänomenen als außerschulische Lernorte im Geographieunterricht
Die Geographiegruppe besteht seit vielen Jahren und widmet sich geographischen
wie interdisziplinären Fragestellungen im Unterricht. Der Erkundung von außerschulischen Lernorten gilt das besondere Interesse. Die "originale Begegnung" als methodisches Prinzip und die Methoden der Erschließung, der Erfassung und der Dokumentation der ausgewählten Objekte werden diskutiert und aufbereitet, so dass
sie direkt in der Schulpraxis umgesetzt werden können.
LEITUNG:
Dr. Gerd Ratz, Professor für Geographie, und
Rolf Seltmann, Studienrat, Fach Geographie,
Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Dipl. Päd. Susan Haar, Lehrerin,
Ingeborg Schäffner, Realschullehrerin
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TERMIN:
Montag, 30. April bis Dienstag, 1. Mai 2001
(mit Übernachtung)
ORT:
Ostalb und Ries
TEILNEHMERZAHL:
max. 30
WEITERE INFOS
UND ANMELDUNG:
bis 30.03.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
THEATERPÄDAGOGIK
20.8
Improvisationstechniken zur Erlernung dramatischer und literarischer Strukturen
Improvisation und Struktur - das ist nur scheinbar ein widersprüchliches Paar. Denn
die Strukturen von Szenen und Geschichten gelten auch und gerade in der Improvisation. Wie man eine Szene baut und eine Geschichte erzählt, welche Elemente
man benutzen kann und vor allem, wie man zu einem Ende findet - für all das gibt
es viele Tricks und Techniken, die sich mit Improvisationsübungen sehr gut erlernen
lassen. In der Veranstaltung werden Spiele ausprobiert und vermittelt; Spaß und
Einsetzbarkeit im Unterricht sind auch ein nur scheinbar widersprüchliches Paar!
LEITUNG:
Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am
zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TERMIN:
Mittwoch, 2. Mai 2001, 14.00 bis 18.00 Uhr
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben)
74
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
ANMELDUNG:
bis 18.04.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.9
Körpersprache im Lehrer(innen)beruf
Oft erzählt unser Körper etwas anderes als unsere Worte. In dieser Veranstaltung
soll Bewusstsein für körpersprachliche Signale geweckt werden, denn gerade im
Lehrberuf kommt es auf Klarheit und Eindeutigkeit an. Welche Haltungen, Gesten
und (unwillkürliche) Bewegungen vermitteln Unsicherheit, welche Sicherheit? Was
verrät die Hand, was die Füße, was die Augen? Wie lässt sich mit einfachen Grundregeln die Position vor einer Klasse festigen? In Übungen und Spielszenen lernen
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auf eigene Körpersprache und die Körpersprache des Gegenübers zu achten und Signale richtig zu deuten.
LEITUNG:
Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am
zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TERMIN:
Dienstag, 15. Mai 2001, 14.00 bis 18.00 Uhr
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben)
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
ANMELDUNG:
bis 01.05.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
FRANZÖSISCH
20.10
Lebendiger Französischunterricht
Inhaltlicher Schwerpunkt dieser Veranstaltung in französischer Sprache (mit Ateliercharakter) wird das Kennenlernen und die Erprobung von schüleraktivierenden Methoden im Französischunterricht der Sekundarstufe I sein mit dem Ziel, Spaß am
Französischlernen zu vermitteln. Auf Wunsch können neue Lehrwerke vorgestellt
werden.
LEITUNG:
Dr. Christian Minuth, Professor für Französisch,
Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe I,
v.a. Realschullehrer im Wahlpflichtbereich
TERMIN:
Dienstag, 8. Mai 2001, 14.30 bis 17.30 Uhr
75
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben)
TEILNEHMERZAHL:
max. 20
ANMELDUNG:
bis 24.04.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.11
Erstellung eigener Internetseiten
Das Internet wird eine immer größere Bedeutung in der Lebenswelt von Kindern und
Lehrern einnehmen. Es bietet nicht nur die Möglichkeit, nach Informationen zu suchen, sondern auch eigene Informationsangebote zu erstellen. Im Rahmen dieser
Veranstaltung erstellen die Seminarteilnehmenden eigene Internetseiten zu einem
ausgewählten Rahmenthema. Begleitend dazu werden wichtige Gestaltungskriterien
erarbeitet und diskutiert.
Die Veranstaltung richtet sich an Personen mit keinen oder sehr geringen Vorkenntnissen in der Gestaltung von Internetseiten. Grundlegende PC-Kenntnisse sollten
allerdings vorhanden sein.
LEITUNG:
Diplom-Pädagogin Annette Schulze, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Schulpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TERMINE:
Mittwoch, den 9. und 16. Mai 2001,
jeweils 15.00 bis 18.00 Uhr
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Im Neuenheimer Feld 561, Raum A 233
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
ANMELDUNG:
bis 25.04.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.12
Unterricht in der Zooschule des Heidelberger Tiergartens
Mit der neuen Zooschule eröffnet der Tiergarten allen Schulklassen von der Grundschule bis zur Oberstufe einen besonderen außerschulischen Lernort. Der Unterricht der Zooschule steht in vielen Bereichen im engen Bezug zu schulischen Themenstellungen und bietet vielfältige Anregungen zu interessengeleitetem Lernen.
Durch "Lernen mit allen Sinnen", Ausprobieren und experimentelle Zugänge bietet
76
der Zoo vielfältige Möglichkeiten zum angeleiteten Beobachten und genauen Vergleichen.
Die Teilnehmer der Veranstaltung erhalten einen kurzen Überblick über den Tierbestand und das pädagogische Angebot des Heidelberger Tiergartens. Der Schwerpunkt wird auf dem aktuellen Programm der Zooschule liegen. In Gruppen wird ein
Fragen- und Beobachtungskatalog erstellt, der die Schülerinnen und Schüler zum
eigenständigen Lernen anleiten soll. Dabei wird herausgearbeitet, welche Themen
und Fragestellungen mit welchen didaktisch-methodischen Zugängen in einem Zoo
sinnvoll behandelt werden können.
LEITUNG:
Dr. Arndt Löwenberg, Leiter der zoopädagogischen Abteilung im Zoo Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten bis Klasse 8, Veranstaltungen für den sonderpädagogischen Bereich werden
zu einem späteren Zeitpunkt angeboten
TERMINE:
Mittwoch, 20. Juni 2001
15.00 bis 18.00 Uhr
ORT:
Tiergarten Heidelberg,
Tiergartenstraße 3, 69120 Heidelberg
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
ANMELDUNG:
bis 06.06.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
HAUSHALT / TEXTIL
20.13
Arbeitsgruppe: Neue Ansätze der Ernährungserziehung:
“Esskultur im Wandel – Problem oder Chance?“
Geplantes Thema der kommenden Fortbildungsreihe ist: “Esskultur im Wandel neue Inhalte - neue Methoden“. Mit einem Perspektivenwechsel von der Ernährungserziehung hin zur 'Bildung zur Esskultur' können und sollten neue inhaltliche
und methodische Zugänge für den HTW- bzw. MUM-Unterricht gefunden werden.
Mit diesen können Themen auch motivierender und damit vielleicht auch effektiver
bearbeitet werden. (Die Themen werden gemeinsam bestimmt.)
ALLGEMEINES ZUR ARBEITSGRUPPE:
In thematisch wechselnden Fortbildungsveranstaltungen werden für die Ernährungserziehung im Hauswirtschafts-/MUM-Unterricht in einer sich regelmäßig treffenden Arbeitsgruppe
- Erfahrungen ausgetauscht,
- Erfolge und Misserfolge analysiert und
- Ideen zur Unterrichtsgestaltung entwickelt.
Im Rahmen des Projektes "Esskultur im Alltag" (Leitung Prof. Dr. Barbara Methfessel) werden neuere didaktische und methodische Ansätze zur schulischen Ernährungserziehung erarbeitet und hier zur Diskussion gestellt. Das Projekt wird finanziert von der “Dr. Rainer Wild-Stiftung. Stiftung für gesunde Ernährung, Heidelberg“.
Die Stiftung unterstützt auch die im Rahmen des Projektes durchgeführten Veranstaltungen.
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Interessierte Lehrkräfte sind zu den Fortbildungen eingeladen. Gefordert sind Bereitschaft zur Reflexion und Innovation des traditionellen Hauswirtschafts-Unterrichts
und Mut zum Experiment.
LEITUNG:
Dr. Barbara Methfessel, Professorin für das Fach
Haushalt/Textil, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Uta Strotkamp, OL HTW, Päd. Beraterin, Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer an Haupt-, Real- und
Förderschulen
TERMINE:
auf Anfrage
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 561, Raum B 412
ANMELDUNG:
An der Mitarbeit Interessierte melden sich bitte beim:
Institut für Weiterbildung der
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437.
INHALTL. INFOS:
Barbara Methfessel, Tel: 06221/804110, Fax: 06221/892400
MODE- UND TEXTILWISSENSCHAFTEN UND DEREN DIDAKTIK /
SPORTPÄDAGOGIK / SPORTWISSENSCHAFT - VORANKÜNDIGUNG
20.14
Schwarze Mode der Gruftis – Unterrichtsbausteine
Bei dieser Tagung handelt es sich um die vierte Veranstaltung im Rahmen des Forschungsprojektes "Kleidung - Körper - Identität" der Fächer Mode- und Textilwissenschaft und deren Didaktik / Sportpädagogik / Sportwissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Im Mittelpunkt der Tagung steht die Auseinandersetzung mit dem extravaganten
und modisch außerordentlich inspirierenden Kleidungsstil der Grufties, der "Jugendkultur in Schwarz".
Die Thematik wird in vier von studentischen Expertinnen und Experten geleiteten
Workshops (Schmuck, Accessoires, Kleidungsstücke, Frisur und Make up) inhaltlich
und vor allem didaktisch – sowohl unter "theoretischer" als auch "praktischer" Perspektive – bearbeitet.
Zu der grundlegenden Thematik "didaktische Relevanz des Themas Jugendkultur in
Schwarz" findet von der Projektleitung ein Eröffnungsvortrag statt. Weitere Vorträge
mit den Themen "(Kleider-)Stilschöpfung in Jugendkulturen", "Die Kleiderfarbe
Schwarz" und "Revivaln und Sampeln als Bekleidungsstrategie von Jugendkulturen"
werden von Projektmitarbeiter(inne)n gehalten.
LEITUNG:
Dr. Doris Schmidt, Professorin für Mode- und Textilwissenschaften und deren Didaktik und Dipl. Päd. Heinz Janalik,
Akademischer Oberrat, Fach Sportpädagogik / Sportwissenschaft, Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten, insbesondere für
den MUM- und HTW-Unterricht
TERMIN:
Donnerstag, 4. Oktober bis Samstag, 6. Oktober 2001
(Beginn: 04.10.01, 14.45 Uhr, Ende: 06.10.01, 13.00 Uhr)
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Ein detailliertes Programm erhalten Sie auf Anforderung.
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Im Neuenheimer Feld 561 (Räume werden ausgeschildert)
TEILNEHMERZAHL:
max. 100
ANMELDUNG:
bis 20.09.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
CHEMIE - VORANKÜNDIGUNG
20.15
Stundeneinstiege und -überleitungen im Chemieunterricht
Gelungene Stundeneinstiege sind zwar stark personenabhängig und das Problem,
den passenden Übergang im Unterricht zu finden, ist ebenfalls stark situationsabhängig. Es gibt aber auch ein professionneles Know-how dazu, das - speziell bezogen auf den Chemieunterricht an Realschulen - in den Mittelpunkt des Fortbildungstages gestellt werden soll.
LEITUNG:
Arbeitsgruppe Chemieunterricht an Realschulen
am Oberschulamt Karlsruhe, Leitung: RR Dieter Stäbler,
weitere Mitglieder: Prof. Dr. P. Buck, RL'in R. Dhingra-Müller,
RL'in G. Garst, RR J. Geörg, RL'in I. Malsch, RL H.-D. Müller, RL G. Svoboda, RL B. Wiederrecht, RL'in U. Wolf
ZIELGRUPPE:
Chemie-Lehrerinnen und -Lehrer an Realschulen und
Werkrealschulen der Schulamtsbezirke Heidelberg,
Karlsruhe, Mannheim und Mosbach
TERMIN:
Mittwoch, 10. Oktober 2001
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg, Im Neuenheimer
Feld 561, B-Trakt (Raum wird noch bekannt gegeben)
TEILNEHMERZAHL:
max. 30
ANMELDUNG:
bis 26.09.2001 beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.16
Internet für Lehrerinnen und Lehrer (Internet-Anfänger)
Bei dieser Veranstaltung wird der grundlegende Umgang mit einem Browser (Internetprogramm) erarbeitet und eingeübt. Ein weiterer Baustein wird die Informationssuche im Internet sein. Darauf aufbauend werden Internet-Seiten für Lehrerinnen
und Lehrer angesteuert und bewertet. Es wird gezeigt, wie Materialien (Texte, Bilder, Applets) aus dem Internet für die eigene Unterrichtsvorbereitung oder Erstellung von Arbeitsmaterialien verwendet werden können. Bei Interesse kann auch die
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Verwendungsmöglichkeit von Online-Diskussionsforen und die Erstellung von WebSeiten demonstriert werden.
LEITUNG:
Gregor Svoboda, Realschullehrer an der LeopoldFeigenbutz-Realschule Oberderdingen
(www.lfr.ka.bw.schule.de) und
Lehrbeauftragter im Fach Schulpädagogik an der
Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
(mit Windows-Kenntnissen)
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
TERMINE:
auf Anfrage (2 Nachmittage)
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 561, 2. OG (Rechenzentrum)
ANMELDUNG:
beim Institut für Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437
Von einigen Ausgaben der Informationsschrift sind noch
Restposten vorhanden
(siehe Auflistung Seite 108),
die kostenlos beim Institut für Weiterbildung zu beziehen sind.
Die neuesten Ausgaben können Sie auch vom Internet downloaden:
www.ph-heidelberg.de/org/ifw/Info/Info.html
80
Abrufveranstaltungen
Der/die gewünschte Referent/-in kommt an Ihre Schule oder in Ihre Gegend, wenn
sich die Mindestzahl von Interessenten (i.d.R. 10 Personen) zusammenfindet. Einige
Veranstaltungen können mehrfach, andere (aus Kostengründen) nur ein Mal pro
Semester abgerufen werden (in letzterem Fall bekommt diejenige Gruppe von Interessenten den Zuschlag, die sich zuerst meldet).
Ort und Zeit der Abrufveranstaltungen richten sich nach der Nachfrage.
Falls eine Gruppe nicht ausdrücklich unter sich bleiben will, könnten auch Interessenten "von außerhalb" hinzukommen. Sie sollten sich daher bei Interesse auch dann
anmelden, wenn Sie keine Mitinteressenten aus Ihrer Gegend gewinnen konnten.
Das Institut für Weiterbildung erteilt gerne Auskunft, wo und wann die jeweiligen Veranstaltungen stattfinden.
20.A1
Internet für Lehrerinnen und Lehrer (Internet-Anfänger)
20.A2
Erstellung eigener Internetseiten
20.A3
Legasthenie versus Lese-Rechtschreibschwäche versus veränderter
Schriftspracherwerb
20.A4
Mediation in der Schule
20.A5
Der Beitrag der Philosophie zur Schulentwicklung
20.A6
Hochbegabte Grundschulkinder
20.A7
Ruhe finden – Kraft schöpfen – den (Schul-) Alltag meistern
(Stressbewältigung im Schulalltag)
20.A8
Lebendiger Französischunterricht (Sekundarstufe I)
20.A9
Politische Bildung digital - eine Einführung in Internet und Multimedia
für Lehrende in der politischen Bildung
20.A10 Interaktive Lern- und Übungsunterlagen selbst erstellen - eine Einführung in
das PC-Autorensystem "Matchware Mediator"
20.A11 Improvisationstechniken zur Erlernung dramatischer und literarischer
Strukturen
20.A12 Körpersprache im Lehrer(innen)beruf
20.A13 Darstellendes Spiel im Unterricht - von Gemeinschaftskunde bis Physik
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den folgenden Seiten.
Anfragen bzw. Abruf direkt an
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Pädagogische
Hochschule
Heidelberg
Institut für
Weiterbildung
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Telefon 06221/477 522 , Telefax 06221/477 437; e-mail: [email protected]
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.A1
Internet für Lehrerinnen und Lehrer (Internet-Anfänger)
Bei dieser Veranstaltung wird der grundlegende Umgang mit einem Browser (Internetprogramm) erarbeitet und eingeübt. Ein weiterer Baustein wird die Informationssuche im Internet sein. Darauf aufbauend werden Internet-Seiten für Lehrerinnen
und Lehrer angesteuert und bewertet. Es wird gezeigt, wie Materialien (Texte, Bilder, Applets) aus dem Internet für die eigene Unterrichtsvorbereitung oder Erstellung von Arbeitsmaterialien verwendet werden können. Bei Interesse kann auch die
Verwendungsmöglichkeit von Online-Diskussionsforen und die Erstellung von WebSeiten demonstriert werden.
LEITUNG:
Gregor Svoboda, Realschullehrer an der LeopoldFeigenbutz-Realschule Oberderdingen
(www.lfr.ka.bw.schule.de) und
Lehrbeauftragter im Fach Schulpädagogik an der
Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
(mit Windows-Kenntnissen)
TEILNEHMERZAHL:
max. 12
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.A2
Erstellung eigener Internetseiten
Das Internet wird eine immer größere Bedeutung in der Lebenswelt von Kindern und
Lehrern einnehmen. Es bietet nicht nur die Möglichkeit, nach Informationen zu suchen, sondern auch eigene Informationsangebote zu erstellen. Im Rahmen dieser
Veranstaltung erstellen die Seminarteilnehmenden eigene Internetseiten zu einem
ausgewählten Rahmenthema. Begleitend dazu werden wichtige Gestaltungskriterien
erarbeitet und diskutiert.
Die Veranstaltung richtet sich an Personen mit keinen oder sehr geringen Vorkenntnissen in der Gestaltung von Internetseiten. Grundlegende PC-Kenntnisse sollten
allerdings vorhanden sein.
LEITUNG:
Diplom-Pädagogin Annette Schulze, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Schulpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
SCHRIFTSPRACHERWERB
20.A3
Legasthenie versus
Schriftspracherwerb
Lese-Rechtschreibschwäche
versus
veränderter
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SCHWERPUNKTE:
- Stationen des Kindes im "normalen" Schriftspracherwerb gegenüber Stationen des
Kindes im "veränderten" Schriftspracherwerb
- Analysemöglichkeiten spezifischer Fehlerquellen durch kurze Klassentests
- Individuelle Fördermöglichkeiten im Klassenkontext
- Welche Rolle spielt die Familie bei der Entwicklung einer Legasthenie?
- Blockierungen: Wodurch entstehen sie und welche Möglichkeiten gibt es, sie zu
vermeiden?
- Möglichkeiten des Computereinsatzes in der Grundschule
VORAUSGESETZTE TECHNISCHE AUSSTATTUNG:
multimediafähige Computer, ausgestattet mit Windows 95 oder 98, Grafikkarte,
Soundkarte, Kopfhörer
LEITUNG:
Sita Vellguth, Lehrlogopädin, Fachhochschule für
Logopädie Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
PSYCHOLOGIE
20.A4
Mediation in der Schule
Schul-Mediation, die Vermittlung im Streitfall mit dritter Person, hat sich in der Praxis
als eine Form der Gewaltprävention erwiesen, die auch ohne langwierige Vorbereitung in den bestehenden Schulalltag integriert werden kann. Mögliche Modelle hierfür sind Lehrer-Trainings in Mediation, die Errichtung einer Schlichtungs-AG, das
Etablieren einer abgeschirmten Mediations-Ecke oder eines Schlichtungsraumes
u.a.
Die Veranstaltung gibt zu Beginn einen Überblick über Zielsetzung und Methoden
von Mediation, danach wird mit der Gruppe das dazugehörende Projektmanagement besprochen. Die Referenten geben Antwort auf Fragen zur Praxis von Mediation aus der Kooperationserfahrung mit 15 Schulen.
Die Teilnehmer bekommen zum Schluss Gelegenheit, anhand leichter Übungen
Mediation kennenzulernen und zu erleben.
METHODEN:
kurze Theorie-Inputs, Kleingruppenarbeit, Video-Demonstration und Diskussion
LEITUNG:
Diemut Hauk, Diplom-Pädagogin, Leiterin des Mannheimer
Institut für Mediation,
Veröffentlichung: Hauk, D.: Streitschlichtung in Schule und
Jugendarbeit. Das Trainingshandbuch zur Mediationsausbildung, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2000
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
83
PHILOSOPHIE
20.A5
Der Beitrag der Philosophie zur Schulentwicklung
Hintergrund dieses Angebots ist zunächst die inhaltliche Überzeugung, dass in allen
Schulen künftig zunehmend Strukturwissen zur Einordnung der nicht mehr überschaubaren Detailkenntnisse kognitiver, affektiver und handlungsorientierter Art gefragt sein wird. Was aber macht Strukturwissen aus? Und welche Orientierung bietet
dabei die Philosophie? Was ist z.B. zu halten von der Forderung nach Philosophie(ren) als vierter Kulturtechnik (E. Martens) neben Lesen, Schreiben und Rechnen? Die Konzentration auf Strukturwissen wirkt sich aus in der Konzeption und Gestaltung auch der einzelnen Disziplinen bzw. Unterrichtsfächer: Theorie (im Sinne
der Frage: Was ist das, was wir da und da treiben?) ist in jedem Fach mehr gefragt.
Nicht nur als Wissenschaftstheorie hat die Philosophie von je her sich mit Grundlegungsfragen der einzelnen Fächer beschäftigt. Kann sie als “durchgängiges Unterrichtsprinzip“ die Fragehaltung, die Thema in den einzelnen Fächern ist, so fördern,
dass Kinder und Jugendliche damit geeignete Anregungen für ihre Lebens- und Berufsgestaltung im 3. Jahrtausend erhalten?
Diese Haltung hat schließlich auch organisatorische Konsequenzen: Wie in Grundschulen schon weitgehend üblich, werden die Schulen künftig mehr und mehr vom
45-Minuten-Takt abgehen und mehr Phasen entdeckenden und in Projekten vernetzenden Lernens einführen. Vermag die Philosophie auch hier Hilfestellung zu leisten? Ein Blick in die Vorschläge fächerverbindender Themen gibt bereits heute Aufschluss: Nicht nur enthalten die meisten Themen auch philosophische Inhalte, sondern vor allem bei der Frage der Konzeption von Vernetzung und Interdisziplinarität
sind philosophische Beiträge gefragt.
LEITUNG:
ZIELGRUPPE:
StR Hans-Bernhard Petermann, Fach Philosophie,
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.A6
Hochbegabte Grundschulkinder
Es ist Aufgabe der Schule, alle Kinder ihren Fähigkeiten entsprechend angemessen
zu fordern und zu fördern. Für Kinder mit Lernschwierigkeiten gilt dieser Anspruch
seit jeher mit Selbstverständlichkeit. Für besonders befähigte und lernwillige Schüler
der Grundschule gilt das offenbar nicht in gleicher Weise.
Das kann folgende Gründe haben:
- Die Annahme, dass Hochbegabte keine besondere Förderung brauchen. („Wer im
Übermaß hat, dem sollte nicht auch noch gegeben werden.“)
- Die Heterogenität der üblichen Jahrgangsklasse lässt es nicht zu, durch Binnendifferenzierung des Unterrichts dem Lerntempo und den Lernvoraussetzungen eines hochbegabten Grundschulkindes gerecht zu werden. Eine äußere Differenzierung ist nicht vorgesehen.
- Die besonderen Fähigkeiten und Kenntnisse eines Grundschülers werden durch
die Lehrkräfte nicht erkannt. Das kann einerseits daran liegen, dass der weitgehend vereinheitlichte Unterricht dem weit fortgeschrittenen Schüler nicht die Möglichkeit gibt, seinen individuellen Kenntnisstand zu zeigen. Anderseits könnenKonformitätsbedürfnisse (besonders bei Mädchen) dazu führen, dass ein deutli-cher
Schulleistungsvorsprung bewusst verborgen wird. Hochbegabte Jungen werden
häufig nicht als solche erkannt, weil Verhaltensauffälligkeiten und Verweigerung
84
der geforderten Schulleistungen (z.B. Hausaufgaben) dem Bild des Lehrers vom
hochbegabtem Schüler nicht entsprechen.
In dieser Veranstaltung werden daher anhand von Fallbeispielen folgende Punkte
besonders angesprochen werden:
1. Woran erkennt man hochbegabte Grundschüler?
2. Was kann ihre Identifizierung erschweren?
(Einschätzung und Fehleinschätzung durch Lehrer und Eltern)
3. Mögliche Auswirkungen einer andauernden Unterforderung
4. Welche Chancen und Risiken birgt das Überspringen einer Klasse?
LEITUNG:
Ulrich Schuster, Dipl.-Psychologe
Schulpsychologische Beratungsstelle Heidelberg
Michaela Strobel, Lehrerin GHS
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.A7
Ruhe finden - Kraft schöpfen - den (Schul-) Alltag meistern
(Stressbewältigung im Schulalltag)
Ausgehend von einem integrativ ganzheitlichen Ansatz, der den Menschen sowohl
in seinen kognitiven als auch in den emotionalen und körperlichen Anteilen berücksichtigt, wird ein breites Spektrum an praktischen Übungen vorgestellt.
Erfahrungsorientierte Elemente wie Bewegung, Atem, Stille, Imagination und Visualisierung werden zur Entspannung sowie zur Aktivierung und Vitalisierung eingesetzt. Sie werden ergänzt durch Gespräche und kognitiv orientierte Teile, die zur
Selbstreflexion auffordern. So können Körper, Geist und Seele zur Ruhe kommen
und Energie auftanken, um dann mit neuer Kraft die anstehenden Aufgaben zu meistern.
Die Lehrerinnen und Lehrer erhalten eine Fülle von Anregungen auf verschiedenen
Erfahrungsebenen, die sie je nach Bedarf in ihren (Schul-) Alltag integrieren können.
LEITUNG:
Regina Maria Witt, Lehrerin (OstR'in), Dozentin in der Erwachsenenbildung in den Bereichen Kommunikation, Entspannung und seelische Gesundheit, Psychotherapie HPG
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TEILNEHMERZAHL:
ca. 15
MITZUBRINGEN:
bequeme Kleidung, warme Socken, Sitzkissen, Wolldecke
FRANZÖSISCH
20.A8
Lebendiger Französischunterricht
Inhaltlicher Schwerpunkt dieser Veranstaltung in französischer Sprache (mit Ateliercharakter) wird das Kennenlernen und die Erprobung von schüleraktivierenden Methoden im Französischunterricht der Sekundarstufe I sein mit dem Ziel, Spaß am
Französischlernen zu vermitteln. Auf Wunsch können neue Lehrwerke vorgestellt
werden.
85
LEITUNG:
Dr. Christian Minuth, Professor für Französisch,
Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe I,
v.a. Realschullehrer im Wahlpflichtbereich
TEILNEHMERZAHL:
max. 20
POLITISCHE BILDUNG
20.A9
Politische Bildung digital - eine Einführung in Internet und Multimedia für Lehrende in der politischen Bildung
Diese Veranstaltung wendet sich an Lehrerinnen und Lehrer, die an einem internetund multimediagestützten Einsatz in der politischen Bildung interessiert sind. Die
Teilnehmer erhalten einen Überblick über die auf dem Markt befindliche Software
und wichtige Websites, lernen qualitativ gute von minderwertigen Angeboten zu unterscheiden und erhalten natürlich die Gelegenheit, Erfahrungen im praktischen
Umgang mit Internet und CD-ROM zu sammeln. Fragen der Integration neuer Medien in die Unterrichtspraxis schließen die Veranstaltung ab.
LEITUNG:
Holger Meeh, Diplom-Pädagoge, Wissenschaftlicher
gestellter, Fach Politikwissenschaft (Projekt POLIS),
Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
An-
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.A10 Interaktive Lern- und Übungsunterlagen selbst erstellen - eine Einführung in
das PC-Autorensystem "Matchware Mediator"
Matchware Mediator 5 ist ein flexibles und sehr leicht zu erlernendes MultimediaAutorensystem, das sich hervorragend zur Erstellung interaktiver Lernprogramme
eignet. Im Zentrum der Veranstaltung steht die exemplarische Entwicklung eines
kleinen Multimedia-Programmes für den Einsatz in der Schule. Voraussetzung für
die Teilnahme sind Grundkenntnisse im Umgang mit Windows und einer Textverarbeitung.
LEITUNG:
Holger Meeh, Diplom-Pädagoge, Wissenschaftlicher
gestellter, Fach Politikwissenschaft (Projekt POLIS),
Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
An-
86
THEATERPÄDAGOGIK
20.A11 Improvisationstechniken zur Erlernung dramatischer und literarischer Strukturen
Improvisation und Struktur - das ist nur scheinbar ein widersprüchliches Paar. Denn
die Strukturen von Szenen und Geschichten gelten auch und gerade in der Improvisation. Wie man eine Szene baut und eine Geschichte erzählt, welche Elemente
man benutzen kann und vor allem, wie man zu einem Ende findet - für all das gibt
es viele Tricks und Techniken, die sich mit Improvisationsübungen sehr gut erlernen
lassen. In der Veranstaltung werden Spiele ausprobiert und vermittelt; Spaß und
Einsetzbarkeit im Unterricht sind auch ein nur scheinbar widersprüchliches Paar!
LEITUNG:
Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am
zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG
20.A12 Körpersprache im Lehrer(innen)beruf
Oft erzählt unser Körper etwas anderes als unsere Worte. In dieser Veranstaltung
soll Bewusstsein für körpersprachliche Signale geweckt werden, denn gerade im
Lehrberuf kommt es auf Klarheit und Eindeutigkeit an. Welche Haltungen, Gesten
und (unwillkürliche) Bewegungen vermitteln Unsicherheit, welche Sicherheit? Was
verrät die Hand, was die Füße, was die Augen? Wie lässt sich mit einfachen Grundregeln die Position vor einer Klasse festigen? In Übungen und Spielszenen lernen
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auf eigene Körpersprache und die Körpersprache des Gegenübers zu achten und Signale richtig zu deuten.
LEITUNG:
Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am
zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TEILNEHMERZAHL:
max. 15
THEATERPÄDAGOGIK
20.A13 Darstellendes Spiel im Unterricht - von Gemeinschaftskunde bis Physik
Nicht nur im Deutschunterricht kann darstellendes Spiel eine adäquate Vermittlungsform für Lerninhalte sein. Diese Veranstaltung, die mit großem Erfolg bereits
im Oberschulamtsbezirk Stuttgart stattfand, zeigt, wie auch auf den ersten Blick
sperrige Lerninhalte theatralisch aufgearbeitet werden können. Die Teilnehmer/innen bestimmen in Absprache mit dem Leiter das Thema, zu dem gearbeitet wird.
Nach einer gemeinsamen Vorbereitungsphase wird der "Stoff" dann mit einer
Schulklasse in darstellendem Spiel umgesetzt.
LEITUNG:
Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am
zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten
TEILNEHMERZAHL:
max. 15 + eine Schulklasse
87
Gruppe 30
Zur Gruppe 30 gehören Vorlesungen und Übungen aus dem Lehrangebot für Studierende
der Pädagogischen Hochschule, die im Einvernehmen mit den Fachbereichen als Fortbildungsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer geöffnet werden. Fahrtkosten können
nicht erstattet werden.
Vorlesungszeit Sommersemester 2001: 23. April bis 28. Juli
Die Veranstaltungen der Gruppe 30 gelten nicht als Angebote der amtlichen LehrerInnenfortbildung. Aus diesem Grunde können keine Reisekosten gewährt werden. Bei Vorliegen eines teilweisen dienstlichen Interesses am Besuch einer solchen Veranstaltung, das
zuvor vom zuständigen Schulleiter bzw. der Schulleiterin schriftlich festgestellt worden ist,
kann nach Prüfung im Einzelfall Dienstunfallschutz gewährt werden.
Fach Psychologie: Lehrerhandeln im Unterricht
(Hauptseminar)
donnerstags, 18.15 bis 19.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87, Raum 121
Dr. Wolfgang Sehringer, Professor i.R. für Psychologie und Christa Bosten, Lehrbeauftragte
im Fach Psychologie
Das Seminar dient der Verschränkung von Forschung und Praxis. Es zielt auf die didaktische
Identifikation und pädagogisch-psychologische Klärung überfachlicher Kompetenzen. Dazu
wird eine Entschlüsselungskonzeption vorgestellt, deren Leistungsfähigkeit für die Unterrichtsbeobachtung und Unterrichtsberatung erprobt werden soll. Zur Analyse stehen Unterrichtsaufzeichnungen und eine einführende CD-ROM zur Verfügung, zur Beratung das Seminarleitungsteam.
Lehrziel: Einübung in das Erkennen didaktisch bedeutsamer Strukturen sowohl im Instruktions- wie im Klassenführungsverhalten. Gelegenheit zu begleiteten Selbsterprobungen wird
geboten. Wir würden uns über Teilnehmer aus der Praxis sehr freuen.
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Wolfgang Sehringer, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 515
oder 06221/472960 und bei Frau Konrektorin Christa Bosten, Jahn-Grundschule in Brühl,
Tel: 06202/73370.
Fach Sprachbehindertenpädagogik / Sonderpädagogik: Sprechablaufstörungen I
(Seminar/Vorlesung)
donnerstags, 10.15 bis 11.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Zeppelinstr. 3, Raum 107
(Beginn: 26. April 2001)
Dr. Hans-Joachim Motsch, Professor für Pädagogik der Sprachbehinderten
In dieser Lehrveranstaltung werden entwicklungsnormale und situative Sprechablaufstörungen, Sprechscheu, (elektiver) Mutismus und Poltern vertiefend erarbeitet. Ausgehend von
unserem Wissen über Bedingungshintergrund, Erscheinungsbilder und Verlauf werden unterschiedliche therapeutische Konzepte vermittelt. Dieses Seminar dient auch der Vorbereitung der Lehrveranstaltung “Sprechablaufstörungen II (Stottern)” im WS 01/02.
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Hans-Joachim Motsch, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 521,
E-mail: [email protected];
siehe auch: http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-mot-s1.htm
88
Fach Sprachbehindertenpädagogik / Sonderpädagogik: Semantische Störungen
(Hauptseminar)
donnerstags, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Zeppelinstr. 3, Raum 107
(Beginn: 26. April 2001)
Dr. Hans-Joachim Motsch, Professor für Pädagogik der Sprachbehinderten
Störungen der Semantik werden erst in neuester Zeit einerseits als eigenständige Erscheinungsbilder und andererseits als wichtiger Störungsbereich im Rahmen umfassender
Spracherwerbsstörungen
wahrund
ernstgenommen.
So
stellt
sich
der
Sprachbehindertenpädagogik die Frage, wie sie eine Einschränkung semantischer
Fähigkeiten, die sich als fehlendes oder eingeschränktes Sprachverständnis,
Wortfindungsprobleme, geringer und/oder undifferenzierter Wortschatz äußern kann,
begreifen und erfassen kann. Fragen der Förderung betroffener Kinder in Therapie und Unterricht schließen sich an.
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Hans-Joachim Motsch, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 521,
E-mail: [email protected];
siehe auch: http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-mot-s1.htm
Sprachbehindertenpädagogik / Didaktik der Sprachbehinderten:
Didaktik des Erstlese-Schreibunterrichts bei sprachbehinderten Kindern
(Seminar)
montags, 10.15 bis 11.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87, Raum 305
(Beginn: 30. April 2001)
Dr. Lothar Werner, Professor für Didaktik der Sprachbehinderten
Das Seminar reflektiert zunächst im Überblick Strukturen gesprochener und geschriebener
Sprache. Dann werden grundlegende Aspekte des Spracherfahrungsansatzes angesprochen, um danach möglichen Ursachen für Erschwerungen des Erstlese-Schreibunterrichts
sprachbehinderter Kinder nachzugehen. Zusammenhänge zwischen Sprachbehinderungen
einerseits und Lese-Rechtschreibstörungen andererseits werden dabei aufgezeigt. Dann
folgen - in exemplarischer Auswahl - didaktische Konzepte zu Prophylaxe und Förderung der
lernbeeinträchtigten Kinder.
Grundkenntnisse der Teilnehmer/Teilnehmerinnen zu ätiologischen und symptomatologischen Aspekten von Spracherwerbsstörungen sind erwünscht.
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Lothar Werner, Pädagogische
Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 194, E-mail:
[email protected];
siehe auch: http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-wer-s1.htm
Fach Sprachbehindertenpädagogik / Didaktik der Sprachbehinderten:
Therapie von Aussprachestörungen
(Seminar)
montags, 14.15 bis 15.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87, Raum 305
(Beginn: 30. April 2001)
Dr. Lothar Werner, Professor für Didaktik der Sprachbehinderten
Dieses Hauptseminar richtet sich zunächst an Hauptfachstudierende (Diplomanden, Doktoranden) der Sprachbehindertenpädagogik und setzt dringend vertiefte Grundkenntnisse zu
sonderpädagogischen sowie psychologischen und diagnostischen Aspekten des Themas
voraus.
Nach eher überblicksartiger Erörterung ätiologischer und symptomatologischer Fragen bei
Spracherwerbsstörungen wird der Schwerpunkt des Hauptseminars im Aufzeigen des Theo-
89
rie-Praxis-Verbundes bei der Therapie aussprachegestörter Kinder (Elementar- und Primarbereich) liegen.
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Lothar Werner, Pädagogische
Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 194, E-mail:
[email protected];
siehe auch http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-wer-s1.htm
Fach Sprachbehindertenpädagogik / Psychologie: Beratungstheorien
(Seminar)
montags, 12.15 bis 13.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87, Raum U21
(Beginn: 30. April 2001)
Dr. Kerstin Weikert, Professurvertretung für Psychologie der Sprachbehinderten
Der Stellenwert von Beratung im Rahmen sprachtherapeutischer Fördermaßnahmen gewinnt
immer mehr an Bedeutung. Aus diesem Grund ist es für die im Bereich der Sprachtherapie
angehenden Fachleute sehr wichtig, sich intensiv mit diesem Themenkomplex zu beschäftigen. Im Mittelpunkt des Seminars steht die theoretische Auseinandersetzungen mit diversen
Beratungstheorien. Ziel soll die kritische Einordnung der verschiedenen Ansätze sowie eine
Einschätzung der Möglichkeiten und Grenzen von Beratungsaufgaben sein.
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Frau Dr. Kerstin Weikert, Pädagogische
Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 511;
siehe auch http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-wei_ss01.htm
Fach Sprachbehindertenpädagogik / Psychologie:
Spiel, Spielentwicklung und Fördermöglichkeiten
(Seminar)
montags, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87 (Raum auf Anfrage)
(Beginn: 30. April 2001)
Dr. Kerstin Weikert, Professurvertretung für Psychologie der Sprachbehinderten
Im Rahmen des Seminars werden wir uns vertiefend mit entwicklungspsychologischen und
pädagogischen Fragen der kindlichen Spielentwicklung beschäftigen. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit diesem Thema, steht die eigene Erfahrung mit Spielen, Spielideen und einer spielerischen Förderung sprachentwicklungsauffälliger Kinder im Mittelpunkt
des Seminars. Das Seminar ist praxisorientiert ausgerichtet und beinhaltet Selbsterfahrungsanteile, deshalb ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Die aktive Mitarbeit im Seminar ist
Voraussetzung zur Teilnahme.
(Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt – bitte frühzeitig anmelden.)
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Frau Dr. Kerstin Weikert, Pädagogische
Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 511;
siehe auch http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-wei_ss01.htm
Fach Französisch: Grammatik- und Lexikvermittlung
(Seminar)
dienstags, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561,
Raum A108
Dr. Christian Minuth, Professor für Französisch
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Christian Minuth, Pädagogische
Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 325, E-mail:
[email protected].
90
Fach Französisch: Schülerorientierter Unterricht in Theorie und Praxis
(Hauptseminar)
donnerstags, 8.15 bis 9.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561,
Raum A108
Dr. Christian Minuth, Professor für Französisch
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Christian Minuth, Pädagogische
Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 325, E-mail:
[email protected].
Fach Kunsterziehung: Design im Kunstunterricht
(Seminar)
mittwochs, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561,
Raum B007
Dr. Carl-Peter Buschkühle, Professor für Kunsterziehung
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Carl-Peter Buschkühle, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 238
oder im Fachsekretariat (477 318).
Fach Musik:
Alle Veranstaltungen im musikwissenschaftlichen und musikdidaktischen Bereich sind für
Lehrerinnen und Lehrer geöffnet. (Im instrumental- und gesangspädagogischen Bereich
kann allenfalls hospitiert werden.)
Detaillierte Informationen erhalten Sie beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen
Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 522, Fax:
06221/477 437, E-mail: [email protected].
Fach Chemie: Schüler- und Demonstrationsexperimente 2:
Schwerpunkt Schülerexperimente
(Seminar)
dienstags, 14.15 bis 15.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561,
Raum B215 und B207
Markus Müller, abgeordneter Lehrer im Fach Chemie
Ausgewählte Schülerexperimente für die Klassen 8 und 9
Weitere Auskünfte unter: 06221/477289 (Sekretariat Fach Chemie)
Fachdidaktik Chemie: Lernprozesse evaluieren mit Portfolio
(Seminar)
dienstags, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561,
Raum B215
Dr. Thomas Häcker, Dipl.Päd., Konrektor, Fach Chemie
In dieser Veranstaltung wird ein innovatives Instrument zur Selbstevaluation, das Portfolio,
vorgestellt, eingeführt und erprobt. Portfolios regen Prozesse selbstgesteuerten Lernens bei
Schülern, Lehrern, Studierenden, ..., kurz bei Lernenden an. Sie bringen aber Lern- und
Entwicklungsprozesse nicht nur in Gang, sondern ermöglichen es zugleich, diese Prozesse
selbst auszuwerten und selbst zu beurteilen.
Weitere Auskünfte unter: 06221/477289 (Sekretariat Fach Chemie)
91
Fach Mathematik: Oberseminar über Geschichte und Grundlagen der Mathematik und
der Schulmathematik
(Arbeitsgemeinschaft)
donnerstags, 17.15 bis 18.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561,
Raum A206
Jürgen Schönbeck, Professor, Fach Mathematik und Akad. Rat Dr. Klaus Volkert, Privatdozent Universität Heidelberg, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Fach Mathematik
Vorträge über systematische, historische und didaktisch-methodische Aspekte von Mathematikunterricht.
Telefonische Auskünfte über Themen und Termine: 06221/477282, 06221/477278 und
06220/8554.
Fach Mathematik: Zahlbegriffsbildung und Arithmetik: Überlegungen zur Verwendung
der farbigen Stäbe aus lernpsychologischer und mathematikdidaktischer Sicht
(Seminar)
mittwochs, 14.15 bis 15.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561,
Raum A206
W. Bentzinger, Schulrat i.R.
Weitere Auskünfte über Themen und Termine: 06221/477282, 06221/477278 und
06220/8554.
Fach Mathematik: Die Übung im Mathematikunterricht (Beispiele aus den Schuljahren
1 bis 10)
(Seminar)
mittwochs, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561,
Raum A206
W. Bentzinger, Schulrat i.R.
Weitere Auskünfte über Themen und Termine: 06221/477282, 06221/477278 und
06220/8554.
Hochschulprojekt: Klimafreundliche und energiesparende Hochschule
(Seminar/Projekt)
mittwochs, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561,
Raum B215
Dr. Michael Schallies, Professor für Chemie und Claudia Eysel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fach Chemie
Die Diskrepanz zwischen Umweltwissen und Umwelthandeln ist groß und spiegelt sich in
vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wider. Wie ist diese Lücke zu schließen?
Welche Elemente muss Umwelterziehung beinhalten, damit das vorhandene Wissen auch in
entsprechendes Handeln umgesetzt wird, und an welcher Stelle des Bildungssystems sollte
angesetzt werden? Mit dieser Fragestellung sollen sich die Teilnehmer der Veranstaltung in
konkreten Projektarbeiten in der eigenen Hochschule auseinandersetzen.
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Michael Schallies, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 291.
92
Fach Geschichte:
Alle Veranstaltungen des Faches Geschichte sind für Lehrerinnen und Lehrer geöffnet.
Eine Übersicht erhalten Sie beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule
Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437, Email: [email protected].
Fach Politikwissenschaften: Die Europ. Union zwischen Erweiterung und Vertiefung
(Seminar)
mittwochs, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561
(Raum bitte ab Semesterbeginn erfragen)
Dr. Anton Hauler, Lehrkraft für besondere Aufgaben, Fach Politikwissenschaft
In dieser Veranstaltung werden nach einem historischen Überblick über den bisherigen Verlauf des europäischen Integrationsprozesses die aktuellen und unabwendbaren europapolitischen Herausforderungen "Erweiterung" und "Vertiefung" eingehend thematisiert, wobei
die Ergebnisse der jüngsten Regierungskonferenz und die Perspektiven des europäischen
Einigungsprozesses im Gefolge des EU-Gipfels von Nizza einen Schwerpunkt bilden.
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Anton Hauler, Pädagogische
Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 230, E-mail:
[email protected].
Fach Sportwissenschaft / Sportpädagogik: Inline-Skating im Schulsport
3-tägige Kompaktveranstaltung
Ende März oder Anfang April 2001, 9.00 bis 17.00 Uhr, ISSW-Halle
erster Treffpunkt: Im Neuenheimer Feld 720 im Foyer der neuen Sporthalle
Dipl.-Päd. Roland Ullmann (StR), Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fach Sport
Zielgruppe: Anfänger und fortgeschrittene Anfänger
Vermittlung von Basisfähigkeiten und Basistechniken - Praktische Erprobung und Reflexion
schulsportrelevanter Vermittlungskonzepte.
Inline-Skating ist "in". Inline-Skating erobert im Flug nicht nur die Städte, sondern auch die
Schulen und Schulhöfe. Die von dieser "Trendsportart" ausgehende Faszination sowie Affinitäten zu anderen Sportarten prädestinieren das Inline-Skating (scheinbar) auch für den
Schulsport. Was fasziniert die "Kids" (und die Erwachsenen) an dieser Sportart? Soll/muss
der Schulsport solche (Trend-)Sportarten anbieten? Wenn ja, welche Vermittlungsformen
und Umsetzungsmöglichkeiten bieten sich konkret für den Sportlehrer/die Sportlehrerin an?
Über praktische Eigenerfahrungen und kurzen Theorieeinschüben (Impulsreferate) mit anschließender Diskussion, soll im Rahmen einer dreitägigen Kompaktveranstaltung die skizzierte Thematik aufgegriffen und bearbeitet werden.
(Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt – 15 Studierende, 5 Lehrkräfte aus dem
Schuldienst.)
Hinweis: Protektoren (Handgelenk-, Ellenbogen- und Knieschützer, Helm) sowie InlineSkates sind in einer begrenzten Anzahl vorhanden und können gegen eine gestaffelte Ausleihgebühr für die dreitägige Kompaktveranstaltung ausgeliehen werden. Wer eine eigene
Ausrüstung hat oder sie sich von jemanden ausleihen kann, sollte sie mitbringen.
Die Rollen müssen "hallentauglich" sein, die Schutzausrüstung ist verpflichtend!
Evtl. fallen auch noch Materialkosten für Kopiervorlagen (Inline-Skate-Reader) an.
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Roland Ullmann, Pädagogische
Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 602; siehe
auch: http://www.ph-heidelberg.de/org/sport/lehre.htm
93
Erweiterungsstudiengang Spiel- und Theaterpädagogik:
Die Geisterbahn — ein schulisches Animationsprojekt
Veranstaltung mit Kompaktteil
Terminvereinbarung und Anmeldung: Mi., 13.00 bis 14.00 Uhr, Pädagogische Hochschule,
Im Neuenheimer Feld 561, Raum A312 (Wolfmüller)
Hagen Hofmann, Gitarrist, dipl. Musiklehrer, Theater- und Zirkusmusiker
Im Rahmen eines Wochenendseminars in der Natur geben wir Studierenden und Lehrern/Lehrerinnen die Möglichkeit, eine unkonventionelle Geisterbahn zu gestalten und zu
erleben. Die Teilnehmer/Teilnehmerinnen werden unter Zuhilfenahme von Klanginstallationen, Maske, Schauspiel, Effekten und verschiedensten Materialien einen Erlebnisraum für
den humorvollen Umgang mit Angst entwickeln.
Die Veranstaltung gibt (zukünftigen) Lehrern/Lehrerinnen Anregungen, Kinder- und Jugendarbeit (z.B. Klassenfahrten) spannend zu gestalten.
Telefonische Auskünfte unter: 06221/477312 oder 0721/9430760.
Fach Technik/Physik: Entwicklung und Erprobung von Stationen zum Erlebnistag
"Mensch – Natur – Technik"
dienstags, 14.15 bis 15.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561,
Raum B129
Akad. OR Dr. Klaus Scheler, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Physik
Das Erleben von Naturphänomenen in interdisziplinären Zusammenhängen und interessanten sozialen Konstellationen zu organisieren, ist eine konkrete Aufgabenstellung für Studierende, die dazu einen interaktiven Erlebnistag zu Naturwissenschaften und Technik für Kinder mit ihren Eltern erarbeiten.
Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Klaus Scheler, Pädagogische
Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 257.
94
Gruppe 40
FORUM SCHULE
In Zusammenarbeit mit dem Gesamtelternbeirat der Stadt Heidelberg und der Volkshochschule Heidelberg bietet das Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mit dem FORUM SCHULE einen Ort des Erfahrungsaustausches, der Information
und der Aussprache für alle, die mit Schule zu tun haben.
Die Veranstaltungen der Gruppe 40 gelten nicht als Angebote der amtlichen LehrerInnenfortbildung. Aus diesem Grunde können keine Reisekosten gewährt werden. Bei Vorliegen eines teilweisen dienstlichen Interesses am Besuch einer solchen Veranstaltung, das
zuvor vom zuständigen Schulleiter bzw. der Schulleiterin schriftlich festgestellt worden ist,
kann nach Prüfung im Einzelfall Dienstunfallschutz gewährt werden.
INFORMATIONSVERANSTALTUNG MIT WORKSHOP-CHARAKTER
40.1
"Action - Fun - Event" - Sportunterricht im Trend ?!
Lebenswelten und Lebensräume von Kindern und Jugendlichen haben sich stark
verändert. Wie sollte eine zeitgemäße Bewegungs-, Spiel- und Sporterziehung darauf reagieren? Sind auffällige Bewegungs- und Verhaltensformen von Kindern und
Jugendlichen nicht natürliche Reaktionen auf krankmachende Umwelten?
Diese Veranstaltung versucht, auf möglichst viele Fragen bewegte Antworten zu
geben.
LEITUNG:
Jutta Hannig-Schosser, Oberstudienrätin,
Fach Sportpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg
ZIELGRUPPE:
Eltern, Lehrer, Studierende und sonstige Interessierte
TEILNEHMERZAHL:
max. 30
TERMIN:
Dienstag, 20. März 2001, 19.30 bis 21.30 Uhr
ORT:
Pädagogische Hochschule Heidelberg, Sporthalle,
Im Neuenheimer Feld 720
ANMELDUNG:
bis spätestens 13.03.2001 beim
Institut für Weiterbildung der
Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522; Fax: 06221/477 437
95
INFORMATIONSVERANSTALTUNG
40.2
Schule und Theater - Formen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit
Im Rahmen des Besuchs einer Hauptprobe auf der Bühne des zwinger3 sollen folgende Fragen am praktischen Beispiel diskutiert werden:
•
•
•
Mit welchen Themen soll sich Kinder- und Jugendtheater beschäftigen?
Welche Formen der Vor- und Nachbereitung im Unterricht sind wünschenswert?
Welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Theater und Schulen gibt
es noch (Workshops, Arbeitsgemeinschaften, Probenbesuche etc.)?
LEITUNG:
Christian Laubert, Dramaturg des zwinger3,
Theaterpädagoge
ZIELGRUPPE:
Eltern, Lehrkräfte und andere Erziehende
TEILNEHMERZAHL:
max. 100
TERMIN:
vorauss. Donnerstag, 29. März 2001, 19.00 Uhr
ORT:
zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg
Zwingerstraße 3-5, 69117 Heidelberg
(Bushaltestelle Bergbahn / Rathaus)
ANMELDUNG:
direkt beim zwinger3 unter der Telefonnummer
06221-583550
STUDIENFAHRT
40.3
Bildungspolitische Informations- und Studienfahrt nach Stuttgart mit Besuch
des Landtags
Im Anschluss an die Landtagswahl bietet sich uns die Gelegenheit zu einem Besuch. Folgendes Programm ist vorgesehen:
10.30 – 11.00 Uhr:
11.00 – 12.00 Uhr:
12.00 – 13.00 Uhr:
13.00 – 14.00 Uhr:
14.00 – 16.00 Uhr:
Einführung durch den Besucherdienst des Landtages
Teilnahme an der Plenarsitzung
Gespräch mit den Sprechern der Bildungsausschüsse der
Landtagsfraktionen
Pause (Gelegenheit zum Mittagessen)
Gespräch mit Vertretern des Ministeriums für Kultus,
Jugend und Sport Baden-Württemberg
Um die Veranstaltung im Detail planen zu können, ist eine frühe Rückmeldung notwendig. Beachten Sie bitte den Anmeldeschluss.
ZIELGRUPPE:
Eltern von Schülern aller Schularten
TERMIN:
Donnerstag, 28. Juni 2001
WEITERE INFOS
UND ANMELDUNG:
bis spätestens 03.05.2001 beim
Institut für Weiterbildung der
Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg
Tel: 06221/477 522; Fax: 06221/477 437
96
Video in der Aus- und Weiterbildung von
Lehrerinnen und Lehrern
im naturwissenschaftlichen Bereich:
Erfahrungen, Demonstrationen, Simulationen
5. bis 6. April 2001
Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Im Neuenheimer Feld 561
Veranstalter: Pädagogische Hochschule Heidelberg,
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Fach Physik und
Institut für Weiterbildung
in Kooperation mit dem Audiovisuellen Zentrum
Leitung:
Prof. Dr. Manuela Welzel, Pädagogische Hochschule Heidelberg
und Helga Stadler, Universität Wien
Im Workshop sollen Erfahrungen ausgetauscht und Demonstrationen durch
Videobeispiele aus den Veranstaltungen der Workshopteilnehmer(innen) diskutiert werden. Ergänzt wird die Diskussion durch Simulationen in Form von
Videoproduktionen in unterrichtsnahen Situationen.
Anmeldung und detailliertes Programm bei:
Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Institut für Weiterbildung
Keplerstraße 87
69120 Heidelberg
Telefon 06221/477 522, Telefax 06221/477 437; e-mail: [email protected]
97
Tagungsinhalte
Donnerstag, 5. April 2001
Physikunterricht unter der Lupe.
Videoanalysen und die Individualisierung von Unterricht
Gefilmter Unterricht: Probleme bei der praktischen Umsetzung – beispielhafte
Lösungsansätze
Einen Blick haben für ..., den Blick bekommen, den Blick verlieren – über die
Wirkung von Theorie und die theoretische Rolle von Metakognition
Erfahrungen aus dem studienintegrierten Halbjahrespraktikum an Bremer
Schulen: Student(inn)en reflektieren Aspekte ihres Lehrverhaltens anhand
von Videos in Kleingruppen und in der Seminargruppe
Freitag, 6. April 2001
Rundgang durch das Audiovisuelle Zentrum der Pädagogischen Hochschule
Heidelberg
Simulationen im fachdidaktischen Hauptseminar zu Methoden im Physikunterricht
Analyse und Optimierung der Demonstration chemischer Experimente durch
Videomitschnitte
Stoffe und Reaktionen auf atomarer Ebene – neue Ansichten für Lernende
mittels Multimediatechnik
Einsatz rhetorischer Mittel und Visualisierung beim Lehrervortrag mit VideoFeedback-Simulationen (Workshop)
Videobasierte Vergleiche zwischen Lehrern und Schülern bei der Bearbeitung
von denselben Aufgaben – Warum lohnt es sich, Schülerhandlungen zu beobachten? (Workshop)
Erprobung von Möglichkeiten der Herstellung eines Demonstrationsvideos am
Beispiel (Workshop)
Abschlussplenum mit gemeinsamer Diskussion
98
Fachtagung Autismus
Unterricht für Kinder mit autistischem Verhalten
unter besonderer Berücksichtigung von FC
("gestützte Kommunikation")
Freitag, 22. Juni 2001
9.00 bis 18.00 Uhr
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87, Aula
Den Schwerpunkt der Tagung bilden – neben einleitenden Referaten – Berichte aus
der Praxis, die in thematischen Workshops ausgewertet werden sollen.
LEITUNG:
Dr. Theo Klauß, Professor für Geistigbehindertenpädagogik,
Pädagogische Hochschule Heidelberg und
Ursula Schmid, Sonderschullehrerin
ZIELGRUPPE:
Lehrkräfte von Kindern mit autistischem Verhalten,
Autismusbeauftragte, Studierende und weitere Interessierte
aus dem schulischen Bereich
Anmeldung bis 25.05.2001 beim
Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, E-mail: [email protected]
Tel.: 06221-477522, Fax: 06221-477437
Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Dr. Theo Klauß, Tel.: 06221-477431, Fax: 06221-477485
E-mail: [email protected]
(Homepage: http://homepages.compuserve.de/KlaussTheo)
99
100
Künstlerische Bildung und die Schule der Zukunft
An die Stelle des klassischen Ideals einer selbstbestimmten Persönlichkeit treten in der Kultur- und Bildungstheorie der letzten Jahrzehnte Schilderungen
des dezentrierten Subjekts, welches in einer komplexen Gegenwartskultur um
Orientierung ringt. Das Heidelberger Symposium will in diesem Zusammenhang die herausragenden synergetischen Leistungen einer künstlerischen Bildung für die Entwicklung einer selbstbestimmten Persönlichkeit inmitten einer
pluralen, konfliktreichen Kultur darstellen. Unterschiedliche mit der Bildung befasste Disziplinen betrachten seit langem ein künstlerisches Denken, welches
Wahrnehmung, Sensibilität, Rationalität und Imagination gleichermaßen fördert, als geistige Produktivkraft von zentraler Bedeutung.
Neben einer interdisziplinären Theoriedebatte will das Symposium insbesondere konkrete Konzeptionen und Projekte künstlerischer Bildung im schulischen Kontext vorstellen. Erstmals wird damit seit langer Zeit eine innovative,
zukunftsweisende fachliche Bildungspraxis dokumentiert. Ein thematischer
Schwerpunkt wird u.a. auch der Rolle der Neuen Medien und ihrer Nutzung im
Bereich der künstlerischen Bildung gelten.
Veranstalter: Pädagogische Hochschule Heidelberg
Fach Kunst und Institut für Weiterbildung
in Zusammenarbeit mit:
dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
und der Landesakademie für Schulkunst,
Schul- und Amateurtheater, Schloss Rotenfels
Konzeption und Projektleitung:
Prof. Dr. Carl-Peter Buschkühle
Dr. Joachim Kettel
Gerd-Peter Zaake
Die Veranstaltung wird unterstützt von:
Bund Deutscher Kunsterzieher (BDK)
Heidelberger Kunstverein
Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste (IGBK), Bonn
Österreichischer Kulturservice Wien
Das aktuelle Programm erhalten Sie auf Anfrage beim
Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel.: 06221-477522
Fax: 06221-477437, E-mail: [email protected]
101
vorläufiges Programm
Mittwoch, 10.10.2001
14.00 Uhr
Eröffnung mit der Ministerin oder
dem Staatssekretär des Kultusministeriums
14.30 Uhr
Einführungsvortrag Prof. Dr. Buschkühle, PH-Heidelberg
15.30 Uhr
Kurzvorträge zu zentralen Problemstellungen künstlerischer
Bildung
18.00 Uhr
Abendessen
20.00 Uhr
Abendveranstaltung im Heidelberger Kunstverein
Donnerstag, 11.10.2001
09.00 Uhr Vorträge und Workshops zu innovativen Konzepten künstlerischer Bildung
12.30 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Künstlerische Bildung - Praxiserfahrungen
18.00 Uhr
Abendessen
20.00 Uhr
Öffentliche Veranstaltung in der Print-Media-Akademie
der Heidelberger Druckmaschinen AG zum Thema
"Künstlerische Bildung und Lebenskunst"
Freitag, 12.10.2001
09.00 Uhr
Künstlerische Bildung in Lehrerbildung und Lehrerfortbildung
(Vorträge und Arbeitsgruppen)
12.30 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Berichterstattung der Arbeitsgruppen; Perspektiven für die
künstlerische Bildung in Schule und Hochschule
16.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Begleitend zur Tagung: Ausstellung von unterrichtspraktischen Beispielen
(Schüler- und Studentenarbeiten)
102
INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG / AKADEMIE FÜR WISSENSCHAFTLICHE WEITERBILDUNG AN DER PÄDAGOGISCHEN HOCHSCHULE HEIDELBERG E.V.
Effektives Leiten von Gruppen und Teams
Sensibel steuern mit dem Konzept der Themenzentrierten
Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn
Konzeption
Die Themenzentrierte Interaktion ist ein Konzept des Leitens von Gruppen und Teams. Ziel ist eine
offene und produktive Zusammenarbeit der Gruppenmitglieder. Mit Hilfe der Themenzentrierten Interaktion wird versucht, gewohnte Denk- und Handlungsmuster zu verlassen. Ebenso wird die Entwicklung des Einzelnen dabei unterstützt.
Ziele der Weiterbildung
>
>
>
>
Einführung in das Konzept der TZI
Prinzipien humanistisch geleiteter Gruppen und Teams erkennen und überprüfen
Zugänge und Methoden für die Leitung von Gruppen und Teams erproben
Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Weiterbildung in das Berufsfeld übertragen
Struktur und Inhalte
Die berufsbegleitende Weiterbildung ist in sieben Abschnitte von je mehreren Tagen unterteilt und
wird im Zeitraum von neun Monaten durchgeführt. Die Abschnitte hängen zusammen und können nur
insgesamt belegt werden.
Themenbereiche
> Leben und arbeiten in und mit Gruppen
> TZI als effektive Kommunikationsmethode
> Konflikte bearbeiten und an ihnen wachsen
> Dynamik in der Gruppe
Diese Weiterbildung wird als Teil der gesamten TZI-Ausbildung beim Internationalen Dachverband
WILL, Basel, anerkannt.
Adressaten
Alle diejenigen, die in ihrem Berufsfeld - sei es im industriellen, sozialen oder einem anderen Sektor mit Menschen im Austausch stehen und die beabsichtigen, hierin das Potential der Gruppen- und
Teammitglieder zu erkennen und konstruktiv umzusetzen.
Fortbildungstermine – Kurs III (2001)
Abschnitt 1: Freitag - Dienstag 23. - 27.02.2001
Abschnitt 2: Freitag - Dienstag 6. - 10.04.2001
Abschnitt 3: Freitag - Dienstag 27. - 31.07.2001
Abschnitt 4: Mittwoch - Sonntag 2. - 6.01.2002
Konzeption und Leitung
Prof. Dr. Dorothea Freudenreich, Dipl.-Psych., TZI-Graduierte (WILL Basel) und Frieder Rebstock,
Gym.L., TZI-Ausbildung
103
Prozessbegleitung in Organisationen (PiO©)
Ziele der Qualifizierung
Basiselemente
Führungskräfte und Mitarbeiter mit besonderer Aufgabenstellung befinden
sich heute in vielfältigen und dichter
werdenden Veränderungsprozessen ihrer Organisationen.
Die erfolgreiche Gestaltung dieser Prozesse verlangt von den Beteiligten eine
spezielle professionnele Kompetenz wie z. B.
das Moderieren von Gruppen und
Menschen in der Zusammenarbeit
das Beraten von Mitarbeitern in Projekten
das Begleiten von interdisziplinären
Arbeitsgruppen.
E1 Grundlagen der Organisationsentwicklung und Prozessberatung
E2 Organisation und Diagnose
E3 Prozesswahrnehmung;
Person und Verhalten
E4 Projektmanagement - Arbeits- und
Projektgruppen leiten und moderieren
E5 Konfliktbearbeitung in Gruppen und
Organisationen
Prozessbegleitung in Organisationen
erweitert die Kompetenzen von Fachleuten, die in betrieblichen, medizinischen, sozialen und schulischen Bereichen für das Strukturieren, Gestalten
und Begleiten von Veränderungsprozessen und deren erfolgreiche Umsetzung in Organisationen tätig sind.
Konzeption
Die Weiterbildungsreihe Prozessbegleitung in Organisationen wurde speziell
für diese Herausforderung entwickelt.
Sie versteht sich als Beitrag zu einer
gelingenden Veränderungsarbeit in Organisationen.
Die Weiterbildung orientiert sich konzeptionell an den Erfahrungen der Organisationsentwicklung, dem systemischen Denk- und Handlungsansatz, der
modernen Didaktik und der professionnelen Moderation.
Struktur und Inhalte
Für das Prozessbegleiten in Organisationen wurden 5 Basiselemente mit 3
Praxisberatungen in Kleingruppen entwickelt. Die Reihe verläuft über 8
Monate. Die Weiterbildung kann nur
insgesamt belegt werden. Sie wird
zertifiziert.
Adressaten
Die Weiterbildung in Prozessbegleitung in
Organisationen ist für Menschen entwickelt,
die in Projektleitung, Führung, Beratung,
Personalentwicklung, Moderation oder Training arbeiten - in Betrieben wie in Bildungseinrichtungen.
Termine – Kurs 2000/2001
Basiselemente
E1 – 12./13. Oktober 2001, Fr-Sa
E2 – 6./7. Dezember 2001, Fr-Sa
E3 – 7./9. Februar 2002, Do, Sa
E4 – 11./12. April 2002, Do-Fr
E5 – 12./13./14. Juni 2002, Mi-Fr
Praxisberatung
P1 – Fr., 18. Januar 2002, 14-17 Uhr
P2 – Fr., 15. März 2002, 14-17.30 Uhr
P3 – Fr., 7. Juni 2002, 14-17.30 Uhr
Konzeption und Leitung
Dr. Veronika Strittmatter-Haubold
Jürgen Schumacher, Soz.-Wiss.
unter Mitarbeit von
PD Dr. Volker Buddrus
StD'in Marianne Haun-Just, Dipl.-Psych.
104
Trainer im Training
Kompetenzen und Tools für Trainer der Zukunft
Konzeption
Die Anforderungen an Trainerinnen und Trainer wachsen ständig. Sie müssen künftig die MitarbeiterPotentiale gezielt aktivieren und unterstützen. Sie müssen umfassend und ganzheitlich arbeiten. Sie
müssen die Unternehmen in ihrer Bildungsarbeit individuell begleiten können. Diese Aufgabenerfüllung erfordert ein hohes Maß an Selbstreflexion, ein großes und variables Repertoire an Methodenkenntnissen und eine hohe soziale Kompetenz.
Trainer im Training fördert die notwendigen Kompetenzen und erweitert die Methodenkenntnis. Unser
kontinuierlich weiterentwickeltes Lern-Lehr-Konzept ist seit 15 Jahren erfolgreich. Es orientiert sich am
systematisch-konstruktivistischen Ansatz.
Ziel
Lern-, Veränderungs- und Entwicklungsprozesse zu gestalten ist Inhalt und Ziel der Trainingsreihe.
Das hier Erfahrene können die Teilnehmenden direkt in die Praxis umsetzen. Sie sind daher permanent gefordert, sich selbst einzubringen – handlungsorientiert und selbstorganisiert.
Struktur
12 Trainingstage in Form von fünf Workshops in einem Zeitraum von einem halben Jahr. Flankiert
werden die Workshops von 3 Kleingruppentreffen, in denen die Teilnehmenden in ihren Praxisfragen
individuell beraten werden. Die Workshops können nur insgesamt belegt werden. Am Ende von Trainer im Training erhalten Sie ein Zertifikat.
Inhalte
Trainingsgestaltung 1 • Trainingsgestaltung 2 • Moderation • Kommunikation gestalten - Dialoge führen • Selbstverständnis und eigene Orientierung als Trainer • Trainings auswerten und abschließen
Adressaten
Trainer im Training ist für Menschen entwickelt, die als Trainer, Ausbilder, Kursleiter, Multiplikatoren
u.ä. tätig und dort mit Bildungs- und Entwicklungsaufgaben befasst sind.
Trainerteam
Ein Trainerteam hat diese Reihe entwickelt. Um Sie kontinuierlich zu unterstützen, begleitet Sie ein
Trainer durchgängig in Kombination mit themenbezogenen Experten.
Fortbildungstermine – Kurs III
Start ab Herbst 2002; Termine erfragbar ab Januar 2002
Veranstalter der drei Qualifizierungsreihen
AKADEMIE für wissenschaftliche Weiterbildung an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg e.V.
Informationen
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Institut für Weiterbildung – Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung
Dr. Veronika Strittmatter-Haubold
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Telefon 06221-477-401/-402 • Fax 06221-477 437 • e-mail: [email protected] •
http://www.PH-HEIDELBERG.DE/org/ifw/index.htm
105
Absender (bitte in Druckbuchstaben schreiben):
Name:
_______________________________
Straße: _______________________________
Ort:
_______________________________
Telefon: _______________________________
An die
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Institut für Weiterbildung
Keplerstraße 87
69120 Heidelberg
Telefon: 06221/477 522
Telefax: 06221/477 437
e-Mail: [email protected]
Hiermit melde ich mich verbindlich zu folgender Fortbildungsveranstaltung an:
Titel: _______________________________________________________________
_______________________________________________________________
Veranstaltungsdatum: _________________________________________________
Datum und Unterschrift: ________________________________________________
Dienstunfallschutz für Beamte nach § 31, Abs. 1 Nr. 2 BeamtVG und für Angestellte
gemäß § 539, Abs. 1 Nr. 14c RVO kann nur gewährt werden, wenn der Schulleiter
bzw. die Schulleiterin das dienstliche Interesse zuvor schriftlich festgestellt hat.
Das dienstliche Interesse wird anerkannt.
_____________________________________________
Datum und Unterschrift des Schulleiters/der Schulleiterin
Dienstsiegel
106
Absender (bitte in Druckbuchstaben schreiben):
Name:
_______________________________
Straße:
_______________________________
Ort:
_______________________________
Telefon:
_______________________________
An die
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Institut für Weiterbildung
Keplerstraße 87
69120 Heidelberg
Telefon: 06221/477 522
Telefax: 06221/477 437
e-Mail: [email protected]
Bitte senden Sie mir kostenlos folgende Ausgaben der Informationsschrift
(gewünschte Exemplare bitte ankreuzen):
Nr. 44:
“Bildung und Erziehung in Europa“ – Programmheft zum Kongress
(mit Textbeiträgen)
Nr. 50:
“25 Jahre Informationsschrift – Porträt einer Publikation / Wertewandel
und Schulpolitik“
Nr. 51:
“Kongress Technische Bildung / Geschichte – Probleme – Perspektiven
23.-25. September 1996“
Nr. 52:
“Innere Schulentwicklung“
Nr. 53:
“Mit den Augen der Kinder – für eine Erweiterung des Blickwinkels im
Mathematikunterricht“ / “Die Null – eine nicht zu vernachlässigende Größe!
– Werkstattbericht aus dem Forschungsprojekt “Rechnen mit der Null““
Nr. 55:
“30 Jahre Institut für Weiterbildung“ / “Umwelterziehung“
Nr. 56:
“Zur Lehrerbildung an Hochschule und Seminar“
Nr. 59:
“Aktuelle Schulsysteme: Portugal, Kroatien, Marokko, USA, Niederlande,
Deutschland“
Datum und Unterschrift: ________________________________________________
107
Vortrags- und Informationsveranstaltung
am Mittwoch, 16. Mai 2001
19.30 Uhr
in der Aula der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Keplerstr. 87
Was ist eine
ausländerfreundliche Schule?
mit der Ltd. Schulamtsdirektorin Elisabeth Groß, einem Vertreter des
Ausländerrates der Stadt Heidelberg sowie Mitgliedern der Hochschule
Leitung:
Dr. I. Dietrich, Professorin für Interkulturelle Pädagogik,
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Weitere Informationen erhalten Sie auf Anfrage beim:
Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel.: 06221-477522
Fax: 06221-477437, E-mail: [email protected]
108
Bundesvereinigung
Einladung zum Vortrag:
Wo hast Du denn
nur immer deinen Kopf?
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/
Hyperaktivitätsstörung bei Kindern und
Jugendlichen in Verbindung mit
Teilleistungsschwächen Diagnose und Behandlung
Referentin: Cordula Neuhaus
Dipl. Psychologin, Dipl. Heilpädagogin, Kinderpsychologin,
Esslingen
Mittwoch, den 21. März 2001 um 20.00 Uhr
Neubau der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 561, Neues Hörsaalgebäude
Veranstalter:
SelbständigkeitsHilfe bei Teilleistungsschwächen (SeHT) e.V. Bundesvereinigung
Pädagogische Hochschule, Institut für Weiterbildung
Bildungszentrum Heidelberg in HD-Ziegelhausen
109
Die Bundesvereinigung und der Heidelberger Gesprächskreis
„SelbständigkeitsHilfe bei Teilleistungsschwächen (SeHT) e.V.“ veranstalten in Kooperation mit dem Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule und dem Bildungszentrum Heidelberg den
Vortragsabend mit Cordula Neuhaus.
Herzliche Einladung ergeht an:
Eltern, Pädagogen/Pädagoginnen, Lehrer/-innen aller Schulformen,
Mediziner/-innen, Psycholog/-innen, Studierende, Erziehende und alle
an dieser Thematik Interessierten.
Viele der Kinder mit Aufmerksamkeitsdefiziten haben auch
Teilleistungsschwächen, z.B. in der Wahrnehmung, im motorischen,
visuellen, im auditiven und taktilen Bereich. Das führt zwangsläufig
zu Verzögerungen in der Entwicklung und zu nicht unerheblichen
Schwierigkeiten im Erlernen „einfachster Dinge“ und der Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen. Dies kann auch bei
normaler Intelligenz der Fall sein.
Frau Cordula Neuhaus, bekannt durch zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen (zwei Bücher), gibt im Vortrag aus praktischer Erfahrung auch viele Tipps für den Umgang mit den Kindern und Jugendlichen in Familie, Kindergarten und Schule.
Weitere inhaltliche Informationen beim:
Gesprächskreis SeHT, Agathe Schott-Dussel (06226-991106) oder
Harald Konopatzki (06221-373727)
Organisatorische Informationen beim:
Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg,
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, E-mail: [email protected],
Tel.: 06221-477522, Fax: 06221-477437

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