Neues Hochschulorgan: Hochschulrat Aktuelle
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Neues Hochschulorgan: Hochschulrat Aktuelle
Pädagogische Hochschule Heidelberg Informationsschrift zur Lehrerbildung, Lehrerfortbildung und pädagogischen Weiterbildung Neues Hochschulorgan: Hochschulrat Aktuelle Schulsysteme II Frankreich, Ukraine Aktivitäten der Hochschule Heft 60 Sommersemester 2001 Pädagogische Hochschule Heidelberg Institut für Weiterbildung 69120 Heidelberg, Keplerstraße 87 Telefon: 06221/477 522, Telefax: 06221/477 437 e-mail: [email protected], homepage: www.ph-heidelberg.de/org/ifw Leiter: Dr. Willi Wölfing, Akad. Direktor Sprechstunde: Dienstag, 13.00 -14.00 Uhr, Raum 26, 477 519 Abteilung I: Lehrerfortbildung Inge Jochem, Lehrerin Sprechstunde: nach Vereinbarung, Raum 24, 477 520 Abteilung II: Wissenschaftliche Weiterbildung Dr. Willi Wölfing, Akad. Direktor Sprechstunde: Dienstag, 13.00 -14.00 Uhr, Raum 26, 477 519 Sekretariat: Janine Zacher Öffnungszeiten: Montag - Donnerstag: 10.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 16.00 Uhr, Freitag: 10.00 - 12.00 Uhr Raum 25, 477 522 Pädagogische Hochschule Heidelberg Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung 69120 Heidelberg, Keplerstraße 87 Telefon 06221/477 401, Telefax 06221/477 492 e-mail: [email protected], homepage: www.ph-heidelberg.de/org/ifw Leiterin: Dr. Veronika Strittmatter-Haubold Sprechstunde nach Vereinbarung, Quinckestr. 72, Raum 105, 477 402 Sekretariat: Christina Herzbach, M.A., 477 401/ -402, Fax: 477 492 Beratende Kommission des Instituts für Weiterbildung: Dr. Ludwig Schwinger (Rektor) Dr. Theo Klauß (Dekan Fakultät I) Dr. Christian Minuth (Prodekan Fakultät II) Dr. Gerhard Hofsäß (Dekan Fakultät III) Dr. Gerhard Treutlein (Prodekan Fakultät IV) Impressum Redaktion Inge Jochem, Ittlingen; Willi Wölfing, Dossenheim Redaktionsausschuss Peter Buck, Heidelberg; Konrad Gieringer, Hirschberg; Hans Peter Henecka, Bruchsal; Inge Jochem, Ittlingen; Franz-Karl Krug, Karlsruhe; Karl Christoph Schäfer, Heidelberg; Inge Vincon, Heidelberg; Willi Wölfing, Dossenheim Textbearbeitung Inge Jochem, Ittlingen; Janine Zacher, Mannheim Druck Druck Partner Rübelmann GmbH, 69502 Hemsbach, Carl-Benz-Straße 11, Telefon 06201/497 640, Telefax 06201/453 74 Auflage 4500 Exemplare Nachdruck, fotomechanische Reproduktion, Anfertigung von Mikrofilmen, auch von Auszügen, sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion zulässig. 3 INHALT Impressum 4 "Aufsichtsrat" für die Pädagogische Hochschule Heidelberg 7 Willi Wölfing, Immo Appenzeller, Petra Reum-Mühling, Bernhard Schreier, Peter Voß Das französische Erziehungssystem 16 Bernard Rollet Bericht über ein Praktikum in Essaouira (Marokko) 24 Beate Baumfalk, Aicha Berth, Sandra Hourlier, Anna Raschke, Jana Schmidt Das ukrainische Bildungssystem 30 Ewald Kiel Bericht über einen Workshop im Rahmen der Heidelberger Kumamoto-Woche 38 Das Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar" stellt sich vor 41 Rolf Siller, Doris Hermann, Ulrike Leßmann 17. Sportlehrerseminar an der Pädagogischen Hochschule 49 Wolfgang Amler, Wolfgang Knörzer, Gerhard Treutlein Ökogarten als Lernort im Grünen 52 Lissy Jäkel, Barbara Dresel Zooschule und ZooHochschule im Zoo Heidelberg 56 Die JazzBigBand der Pädagogischen Hochschule Heidelberg 60 Arndt Löwenberg Günther-Armin Neubauer Veranstaltungen des Salonorchesters 62 Georg Kühner Autorenverzeichnis 63 Fort- und Weiterbildungsprogramm Informationen zur Anmeldung 64 Das Heidelberger Dienstagsseminar im Sommersemester 2001 66 Gruppe 20 70 Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Schulverwaltung 4 Gruppe 30 89 offene Veranstaltungen aus dem Lehrangebot der Pädagogischen Hochschule Gruppe 40 96 FORUM SCHULE Workshop: Video in der Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern 98 Fachtagung Autismus 100 Tagung: Künstlerische Bildung und die Schule der Zukunft 101 Heidelberger Weiterbildungen 104 Veranstaltungen der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung Anmeldeformular 107 Bestellung von Restposten der Informationsschrift 108 Vortrag: Was ist eine ausländerfreundliche Schule? 109 Vortrag: Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung 110 5 "Aufsichtsrat" für die Pädagogische Hochschule Heidelberg Willi Wölfing Mit der Verabschiedung neuer Hochschulgesetze hat der Landtag von BadenWürttemberg den Universitäten und Hochschulen ein neues Organ verordnet: den Hochschulrat. Zum 1. Oktober 2000 hat auch an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg dieses neue Gremium seine Arbeit aufgenommen. Im Hochschulrat wirken erstmals in einem exponierten Entscheidungsorgan hochschulexterne Persönlichkeiten der Gesellschaft mit. Die politische Entscheidung, durch Gesetz Hochschulräte einzurichten, wurde nicht von allen Mitgliedern der Hochschulen mit Beifall aufgenommen. Fürchteten viele doch um ihre Freiheit und hatten Sorge, dass sachfremde Aspekte Einfluss auf die Hochschulpolitik nehmen könnten. Die Landesregierung von Baden-Württemberg und der für die Hochschulen zuständige Wissenschaftsminister von Trotha, ließen sich von dieser Diskussion nicht von ihrer Zielvorstellung abbringen und legten dem Landtag zur Verabschiedung die Hochschulgesetze vor, in denen für alle Hochschulen des Landes verpflichtend Hochschulräte einzurichten sind. Für die sechs Pädagogischen Hochschulen des Landes bestehen die Hochschulräte aus fünf Mitgliedern der Hochschulen und vier externen Persönlichkeiten. Dem freien Spiel der politischen Kräfte innerhalb der Hochschulen überlässt das Gesetz, welche Gruppen durch Vertreter am Meinungsbildungsprozess im Hochschulrat mitwirken: Professorinnen und Professoren, Akademischer Mittelbau, Personal, Studierende. Der Senat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hat entschieden, die fünf Sitze wie folgt aufzuteilen: drei Sitze für Professoren/Professorinnen, einen Sitz für einen Vertreter/eine Vertreterin des Akademischen Mittelbaus und einen Sitz für einen Vertreter/eine Vertreterin der Studierenden. Leer ausgegangen bei dieser Entscheidung ist das Personal der Hochschule. Die Mitglieder des Rektorats (Rektor, die beiden Prorektoren und der Verwaltungsdirektor) und ein Vertreter des Wissenschaftsministeriums nehmen an den Sitzungen des Hochschulrats ohne Stimmrecht teil. Der Findungsprozess für die externen Mitglieder des Hochschulrates war spannend. Das Hochschulgesetz regelt, dass der Senat eine sog. Findungskommission benennt, die sich mit Personalvorschlägen auseinandersetzt und entscheidet, welchen Persönlichkeiten das Amt im Hochschulrat angetragen werden soll. Nachdem der Findungsprozess abgeschlossen war, ging es darum, mit den benannten Personen Kontakt aufzunehmen, um sie für diese Arbeit zu gewinnen. Dem ersten Hochschulrat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gehören seit dem 1. Oktober 2000 folgende Mitglieder an: 6 Foto: Welker stehend (von links): G. Hepp, B. Rank, L. Schwinger, W. Wölfing, S. Jakobs; sitzend (von links): P. Reum-Mühling, I. Appenzeller, B. Schreier, B. Schön Professor Dr.rer.nat. Immo Appenzeller Leiter der Landessternwarte Heidelberg-Königsstuhl, geboren 1940. Studium der Physik und Astronomie an den Universitäten Tübingen und Göttingen, 1970 Habilitation an der Universität Göttingen. Nach Tätigkeiten an den Universitäten Chicago, Göttingen und Tokio seit 1975 Lehrstuhl für Astronomie der Universität Heidelberg und Direktor der Landessternwarte. Auswärtiges Mitglied des Max-Planck-Instituts für Astronomie, Heidelberg. Petra Reum-Mühling Vorstandsvorsitzende der REUM AG. Studium der Wirtschaftswissenschaften, 1975 Abschluss als Diplom-Kaufmann und Eintritt in den elterlichen Betrieb in Buchen. 1982 Übernahme der Firma als alleinige geschäftsführende Gesellschafterin, 1986 Verlagerung des Betriebes nach Hardheim/Odenwald. 1990 Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft und Berufung zum Vorstand. 1989 Unternehmerin des Jahres, 1993 Erster Preis beim Bundeswettbewerb "Der familienfreundliche Betrieb" in der Kategorie "Mittelbetriebe". Weitere Unternehmungsgründungen und Übernahme von Betrieben. 7 Dipl.-Ing. Bernhard Schreier Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG, geboren 1954. Technische Ausbildung bei der Heidelberger Druckmaschinen AG in Verbindung mit einem Maschinenbau-Studium an der Berufsakademie Mannheim, Abschluss als Diplom-Ingenieur (BA). Nach Tätigkeiten am Standort Wiesloch der Heidelberger Druckmaschinen AG und in Frankreich 1995 Stellvertretendes Vorstandsmitglied der Heidelberger Druckmaschinen AG mit der Zuständigkeit für den Bereich Produktionstechnik. 1996 Vorstandsvorsitzender der Linotype-Hell AG, April 1999 Chief Operationg Officer, Heidelberg Digital, Rochester (New York, USA), Oktober 1999 Vorsitzender des Vorstandes der Heidelberger Druckmaschinen AG. Professor Peter Voß Intendant des Südwestrundfunks, geboren 1941. Nach dem Studium von Germanistik, Anglistik sowie Soziologie, Jura und Ethnologie an der Universität Göttingen, 1968 Magisterdiplom. Volontariat beim "Göttinger Tageblatt" und der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung", 1969 Lokalchef des "Göttinger Tageblatts". 1971 Nachrichtenredakteur beim ZDF, 1978 bis 1981 bei der ARD, anschließend beim ZDF stellvertretender Redaktionsleiter des "heutejournals", 1983 Redaktionsleiter, 1985 Leiter der "Hauptredaktion Aktuelles", 1990 zusätzlich stellvertretender Chefredakteur des ZDF. 1993 Intendant des Südwestfunks. 1997 Professor an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, 1998 erster Intendant des Südwestrundfunks. 1999 und 2000 Vorsitzender der ARD. Neben den externen Mitgliedern gehören dem Hochschulrat folgende Damen und Herren als Vertreter der Hochschule an: Professorin Dr. Bärbel Schön (Erziehungswissenschaft), Professor Dr. Gerd Hepp (Politik), Professor Dr. Bernhard Rank (Deutsch), Akademischer Direktor Dr. Willi Wölfing (Schulpädagogik, Leiter des Instituts für Weiterbildung) und Stefan Jakobs (Student). Der Gesetzgeber hat dem neuen Organ Funktionen zugewiesen, die teilweise mit den Funktionen eines Aufsichtsrates einer Kapitalgesellschaft verglichen werden können. Die folgende Übersicht verdeutlicht die vom Gesetzgeber dem Hochschulrat zugewiesenen Aufgaben und Rechte: 8 Aufgaben und Rechte des Hochschulrates PHG § 13 d: " Der Hochschulrat trägt die Verantwortung für die Entwicklung der Pädagogische Hochschule und schlägt Maßnahmen vor, die der Profilbildung und der Erhöhung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit dienen ..." ◆ Aufsicht über die Geschäftsführung des Rektorats ◆ Strategische Planung ◆ Beschlussfassung über die Struktur- und Entwicklungspläne und über die Bauplanung ◆ Mitwirkung bei der Auswahl des Rektors und der Mitglieder des Rektorats ◆ Zustimmung zum Haushaltsvoranschlag ◆ Feststellung der Wirtschaftspläne und der Jahresabschlüsse ◆ Festlegung von Grundsätzen für die Vergabe von Mitteln für Forschung und Lehre ◆ Beschlussfassung über die Funktionsbeschreibung von Professorenstellen ◆ Zustimmung zur Bildung, Veränderung, Aufhebung und Zuordnung von Hochschuleinrichtungen ◆ Stellungnahme zur Einrichtung, Änderung oder Aufhebung von Studiengängen, zu Studien- und Prüfungsordnungen und zu Änderungen der Grundordnung ◆ Entgegennahme des Jahresberichts des Rektors ◆ Recht auf Akteneinsicht Für alle Mitglieder der Hochschulen bleibt die Frage spannend: Was ändert sich, was verbessert oder verschlechtert sich durch den Hochschulrat an der Struktur der Hochschule und am Konzept der Lehrerbildung? 9 Das folgende Organigramm versucht die neue Organisationsstruktur zu verdeutlichen: Organisationsstruktur der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Januar 2001) Landesregierung Ministerien Wissenschaftsminister Ministerium für Wissenschaft und Kunst (MWK) Kultusministerin Ministerium für Kultus, Jugend und Sport (MKS) Pädagogische Hochschule Landeslehrerprüfungsamt Hochschulrat Senat Rektorat Rektor / Verwaltungsdirektor Beauftragter für die Schulpraktische Ausbildung Fakultäten Zentrale Einrichtungen Praktikumsamt Dekanate Akademisches Prüfungsamt Fakultätsrat/ Erweiterter Fakultätsrat z. B. Audiovisuelles Zentrum Bibliothek Institut für Weiterbildung Senatsausschüsse Senatsbeauftragte Institute/ Zentrale Einrichtungen Wir haben die externen Mitglieder des Hochschulrats gebeten, für die Leser dieser Informationsschrift einen Beitrag zu ihren Überlegungen hinsichtlich der Arbeit im Hochschulrat und ihren Vorstellungen für eine zeitgemäße Lehrerbildung zu verfassen. Wir danken an dieser Stelle den Autoren herzlich für ihren Beitrag und wünschen dem Gremium Hochschulrat viel Erfolg bei seiner Arbeit im Interesse der Studierenden und Lehrenden, der Lehrer und Eltern und somit auch der Schülerinnen und Schüler. 10 Überlegungen zur Arbeit des Hochschulrats und zur Lehrerausbildung Immo Appenzeller Wissen und ein hoher Ausbildungsstand sind in Deutschland die wichtigsten natürlichen Ressourcen und die Grundlage unseres gegenwärtigen Wohlstands. Wichtigste Basis für einen hohen Ausbildungsstand sind gute Schulen. Trotz aller Probleme in einzelnen Bereichen ist nach meinen Erfahrungen das deutsche Schulsystem im internationalen Vergleich nach wie vor recht erfolgreich. Dass dies so bleibt und dass dort, wo es zur Zeit Defizite gibt, diese beseitigt werden können, wird aber in unserer sich rasch wandelnden Welt zunehmend größere Anstrengungen erfordern. Den Pädagogischen Hochschulen als den Ausbildungsstätten der zukünftigen Lehrer kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Um sicherzustellen, dass auch in den kommenden Jahrzehnten unsere Schüler die Ausbildung erhalten, die sie benötigen, muss sich bereits heute das Ausbildungsprogramm der Pädagogischen Hochschulen an der mittel- und langfristigen Zukunft orientieren. Die traditionellen Strukturen der Hochschulen und die Aufsicht durch die öffentlichen Verwaltungen sind dabei nicht immer die optimalen Voraussetzungen. Hochschulen orientieren sich intern häufig an Hergebrachtem, und öffentliche Verwaltungen achten oft mehr auf die Einhaltung von Vorschriften als auf das Erreichen von Zielen. Die Einrichtung der Hochschulräte ist ein Experiment, mit dem versucht wird, besser mit den Herausforderungen der Zukunft fertig zu werden. Das Experiment wird dann erfolgreich sein, wenn es den Hochschulräten gelingt, einerseits innovative Ideen und Verhaltensmuster in die Hochschulen hineinzutragen und zum andern aber auch den Hochschulen zu helfen, innovationshemmende bürokratische Einflüsse abzubauen. Da die einzelnen Mitglieder des PH-Hochschulrats aus sehr unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen kommen und unterschiedliche Erfahrungen einbringen können, wird sich bei der Verfolgung der genannten Ziele eine natürliche Arbeitsteilung ergeben. Für mich selbst, als dem einzigen Naturwissenschaftler unter den externen Mitgliedern, sehe ich es als eine besonders wichtige Aufgabe, darauf zu achten, dass die Fähigkeit unserer Schulen, Schülerinnen und Schüler für naturwissenschaftliche und technische Fächer zu begeistern, erhalten und ausgebaut wird, denn, ob es uns gefällt oder nicht, diese Fächer werden für uns in der Zukunft eine noch größere Rolle spielen als bereits heute und unsere Rolle als Industrienation bestimmen. Ein weiterer Bereich, in dem ich für mich einen Schwerpunkt sehe, ist die internationale Zusammenarbeit. In meinem Arbeitsgebiet, der Astrophysik, ist die globale internationale Kooperation schon seit Jahrzehnten eine unabdingbare Voraussetzung für jeden Fortschritt, und ich würde mich sehr freuen, wenn wir unsere Erfahrungen einbringen könnten, um unser Schulbildungssystem noch besser auf eine Welt der globalen Verflechtungen vorzubereiten. Schließlich hoffe ich als Leiter einer anderen öffentlich finanzierten Einrichtung und Mitglied einer anderen Hochschule eine wichtige Rolle 11 dabei spielen zu können, die Forderungen und Ansprüche an die zukünftige Arbeit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mit den vorhandenen Realitäten und Randbedingungen in Einklang zu bringen, um auf diese Weise das optimal Mögliche für diese wichtige Hochschule erreichen zu können. Petra Reum-Mühling Nach einer Prognos-Studie wird es gemäß der demographischen Entwicklung im Jahr 2040 in Deutschland 17 Mio. weniger Arbeitskräfte geben. Die Tätigkeitsstruktur wird sich zudem grundlegend verschieben. Als Schwerpunkte bilden sich die Bereiche Forschung & Entwicklung, Organisation, Management sowie Betreuung und Beratung heraus. Bis zum Jahr 2010 wird zudem der Bedarf an höher qualifizierten Arbeitskräften steigen. In Baden-Württemberg wird vor allem die Nachfrage im technologischen Bereich zunehmen. Dies bedeutet, dass die Ausbildung den höheren Anforderungen gerecht werden und unser Ausbildungssystem den veränderten Gegebenheiten angepasst werden muss. Eine zukunftsorientierte Bildungspolitik ist die Basis für die positive Entwicklung unseres Bundeslandes. Um unsere Jugendlichen auf die Welt von morgen vorzubereiten, genügt es nicht, ihnen nur Wissen zu vermitteln, vielmehr sind gleichzeitig auch Schlüsselqualifikationen zu entwickeln, wie beispielsweise Denken in Zusammenhängen, Kommunikationsfähigkeit, Selbständigkeit und Fähigkeit zur Problemlösung. Unsere Pädagogen nehmen dabei eine Schlüsselposition ein und müssen auf die veränderten Rahmenbedingungen vorbereitet werden. Dazu ist eine Flexibilisierung von Strukturen und Inhalten des Schulsystems erforderlich. Es ist wichtig, dass man schon den Pädagogik-Studenten verdeutlicht, dass sie eine Schlüsselfunktion bei der neuen gesellschaftlichen Ausrichtung einnehmen. Neben der Wissensvermittlung ist es deren Aufgabe, die junge Generation verstärkt auf die zukünftige berufliche Tätigkeit vorzubereiten und eine positive Einstellung zur Arbeitswelt zu vermitteln. Voraussetzung dafür ist, dass auch die Lehrer mit der Arbeitswelt besser vertraut gemacht werden. Sie müssen dabei eine Vorbildfunktion übernehmen. Dies ist ein hoher Anspruch an die Pädagogen. Die Lehrkräfte müssen sich dieser Verantwortung bewusst werden und sind auch in ihrer Ausbildung darauf vorzubereiten. Meine Hauptaufgabe als Mitglied des Hochschulrates sehe ich vor allem darin, diese zukünftigen Anforderungen der Gesellschaft und der Wirtschaft aufzuzeigen, damit sie schon in der Lehre berücksichtigt werden können. Ich möchte das Rektorat unterstützen, damit die erforderlichen Maßnahmen schneller umgesetzt werden können. Veränderungen im Schulwesen sind im Ergebnis erst Jahre später erkennbar. Darum müssen wir schon heute die Veränderungen für die Zukunft anstoßen. Für solche Veränderungen ist es unumgänglich, den Lehrern ihre große Bedeutung und Verantwortung bewusst zu machen. Sie sind entsprechend aus- 12 zubilden und auch dementsprechend zu würdigen. Die Veränderungen im Schulwesen werden Hand in Hand gehen mit der Veränderung des Lehrerbildes in der Gesellschaft. Unser Land wird davon profitieren. Bernhard Schreier Den deutschen Bundesländern als Trägern der staatlichen Ausbildungshoheit in der Bundesrepublik Deutschland ist es in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, eines der besten Ausbildungssysteme weltweit zu etablieren. Dies gilt meiner Überzeugung nach – bei aller notwendigen Detailkritik – sowohl im Hinblick auf die studienvorbereitende schulische Ausbildung an den Gymnasien und anderen zur Studienqualifikation führenden Schultypen, als insbesondere auch für das duale Ausbildungssystem an Berufsschulen und akademien und in den Unternehmen der Wirtschaft. Gerade dieses duale System hat zur Herausbildung einer hervorragend qualifizierten Facharbeiterschaft geführt, die ein unverzichtbarer Wettbewerbsvorteil des Produktionsstandorts Deutschland darstellt, den es zu erhalten und zu stärken gilt. Sicher kann schulische Ausbildung, erst recht akademische Ausbildung, nicht à priori zur Bedarfsdeckung der Wirtschaft betrieben werden. Schulen sollen Kinder und Jugendliche fit machen für alle Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens, sie nebenbei (mit-)erziehen, ihnen aber auch die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Perspektive vermitteln. Letzteres bedeutet im Klartext: Schulen müssen Fachwissen lehren. Dies gilt in ähnlicher Weise auch für Universitäten und Hochschulen. Neben der selbstverständlichen und nicht zuletzt verfassungsmäßig garantierten Freiheit der Forschung und der Lehre, die keinerlei Einschränkungen unterworfen werden darf, sollte auch die Erwartung der Wirtschaft stehen können, dass Hochschulabsolventen mit einer geeigneten Berufsqualifikation in das Berufsleben entlassen werden. Damit sind Schulen und Hochschulen Stätten der Bildung wie der Ausbildung. Auf beide Facetten sollte mithin auch die Ausbildung derer zielen, die Kinder, Jugendliche und Studenten unterrichten werden. Lehrer an allen Schul- wie Hochschulformen tragen als Vermittler des Wissens in der modernen Welt zweifellos eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Bei ihrer Ausbildung scheint ein gewisser Anpassungsbedarf im Hinblick auf das Verständnis von Lehrern und Professoren für die Wirtschaft als Basis für das gesamte gesellschaftliche Leben vorzuliegen. Es erscheint mir wichtig, dass "die Wirtschaft" und ihre Erfordernisse nicht als Antagonismus zur Lehre und zur Bildung, sondern als integraler Bestandteil gesellschaftlichen Lebens dargestellt wird. Ich sehe meine Mitwirkung im Hochschulrat als Chance, wirtschaftliches Gedankengut und pädagogische Wissenschaft miteinander zu verknüpfen und alle Bestrebungen zu unterstützen, die die Pädagogischen Hochschulen als modern, bedarfsgerecht und zukunftsorientiert charakterisieren. 13 Peter Voß Meine Berufung in den Hochschulrat der Pädagogischen Hochschule betrachte ich als Einladung, an wesentlichen Zukunftsaufgaben der Hochschule mitzuwirken und mich an der Förderung der entsprechenden Einrichtungen und Angebote zu beteiligen. Natürlich kommen mir dabei vor allem die Medien in den Sinn. Hier liegt ein breites Betätigungsfeld vor. In der Vergangenheit dominierten dabei Bildungstechnologie und medienvermittelte Inhalte verschiedenster Lehrfächer. Mir liegt vor allem daran, auf die Felder der "klassischen" Medien – Buch, Zeitung, Radio und Fernsehen – hinzuweisen. Sie dürfen – wenn auch in der aktuellen Debatte nahezu ausschließlich über Computer und Internet geredet wird – in ihrer Wirkung auf die Jugendlichen nicht unterschätzt werden. Für Kinder und Jugendliche, die mündige Bürger werden sollen, bedarf es einer gezielten Förderung, damit sie bewusst und kritisch mit den Medienangeboten, aber auch mit sich selbst als Nutzer der Medien umgehen lernen. Wichtig ist dabei für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer, die Unterhaltungsangebote für Kinder und Jugendliche zu kennen – ich sehe darin gute Möglichkeiten, mit den Kindern und Jugendlichen im Gespräch zu bleiben. Doch auch die eher versteckten Angebote in Wissen, Bildung und Kultur mit Kindern und Jugendlichen zu entdecken, ist aller Mühe wert. "Medienkompetenz" lautet das Ziel: technische und soziale Fähigkeiten, selbstbestimmte aktive wie rezeptive Nutzung. Mit dem Medium Internet tritt als neue Anforderung in den Vordergrund, die Informationskompetenz technisch, sozial und auf die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit bezogen zu fördern. Was die Hochschule auf diesem Feld plant und entwickelt, kann auf meine volle Unterstützung bauen. Die Akzente setze ich dabei jedoch nicht auf Technologie, sondern auf Wissen und Bildung als Schlüsselressource der vielzitierten "Informationsgesellschaft". Die Herausforderungen an die jungen Studierenden schätze ich dabei als sehr hoch ein. Dass sie selber noch gegen Ende ihrer Schulzeit den Eintritt des Internet in die öffentliche Sphäre erlebt haben, verschafft ihnen einen Vorsprung vor früheren Studiengenerationen. Sie tragen somit eine besondere Verantwortung für die Zukunft der Schule, was diesen Medienbereich angeht. Allenthalben wird davon gesprochen, dass die neuen Techniken die Institutionen und Organisationen, also auch das Lehren und Lernen in den Schulen, stark verändern werden. Für die Studierenden heißt dies, dass auf ihren Schultern die Last ruht, die erforderlichen Veränderungen in den Schulen mit Mut und Weitblick, aber auch mit Augenmaß zu leisten. Ich werde dafür eintreten, dass Kontakte mit Medienbetrieben und ITBereichen in Handel, Gewerbe und im kommerziellen wie öffentlichen Dienstleistungsbereich ausgebaut werden. Ich freue mich auf die Mitarbeit im Hochschulrat. 14 Aktuelle Schulsysteme II In der Informationsschrift Nr. 59 berichteten wir über das Schulsystem in Portugal, Kroatien, Marokko, den USA, den Niederlanden und Deutschland. Mit Beiträgen über das französische und das ukrainische Bildungssystem setzen wir die Reihe in dieser Ausgabe fort. Von einigen Ausgaben der Informationsschrift sind noch Restposten vorhanden (siehe Auflistung Seite 108), die kostenlos beim Institut für Weiterbildung zu beziehen sind. Die neuesten Ausgaben können Sie auch vom Internet downloaden: www.ph-heidelberg.de/org/ifw/Info/Info.html Das französische Erziehungssystem Bernard Rollet (Übersetzung aus dem Französischen) Das französische Erziehungssystem stellt sich dem Betrachter als ein komplexes Aggregat dar ("ein Mammuth", wie es der ehemalige Ministre de l’Education Nationale Claude Allegre im Juni 2000 bezeichnete), das schwierig zu steuern ist, zusammengesetzt aus 800.000 Angestellten und Beamten, zentralistisch ausgerichtet und scheinbar unbeweglich trotz der vielen Reformen, die es voranbringen sollten. Das französische Erziehungssystem erscheint dem Betrachter als ein homogenes Ensemble, monolithisch: Für alle französischen Schüler von der ersten Sektion der école maternelle an bis zum Ende des Collège gelten die gleichen zentralen Lehrpläne. Vor dem Ende des Collège, also vor dem Ende des 16. Lebensjahrs, kann der Schüler nicht zwischen verschiedenen Schularten wählen, wie das zum Beispiel deutsche Schüler schon mit 10 Jahren können. Überall in Frankreich gelten im Erziehungsbereich die gleichen administrativen Strukturen. Unser Schulsystem ist auch Ausdruck unserer spezifischen französischen Kultur mit seinem Anspruch auf Universalität und seinem stetigen Bezug auf die Grundprinzipien. Aber dennoch, das französische Erziehungssystem drückt ebenfalls Diversität und Anspruchsdenken aus und beinhaltet eine große Verschiedenheit und Vielfalt. In der Perspektive eines sich vereinigenden Europas und der Globalisierung bleibt unser Ziel weiterhin die Gleichheit der Chancen und die freie Teilhabe an Kultur und Wissen sowie die Fähigkeit, sich als freier Bürger selbstverantwortlich entscheiden zu können. Die Grundzüge des französischen Erziehungssystems wurden in der Zeit der III. Republik aufgestellt, in einem historischen Moment, als die Lehrer, diese 15 "schwarzen Hussaren der Republik" sich ans Werk machten, zusammen mit den Politikern der III. Republik die Gesetze der allgemeinen Schulpflicht, der Schulgeldfreiheit und des Laizismus durchzusetzen. Daher hat das französische Schulsystem traditionell einen zentralistischen und republikanischen Charakter. So auch heute: Der Minister der Education Nationale bestimmt die Richtlinien der französischen Erziehungspolitik, die die Rekteurs d‘ Académie (vielleicht könnte man sie am besten als ministerielle Staatssekretäre in den einzelnen Regionen bezeichnen) dort umsetzen, zusammen und mit Hilfe der Inspecteurs d‘ Académie in den einzelnen Départements. Gemäß dem nationalen Plan ist die Evaluation des französischen Schulsystems den Inspecteurs Généraux übertragen, sowohl in pädagogischer als auch in administrativer Hinsicht. Seit der Einleitung der Dezentralisation in Frankreich (1982) hat der Zentralstaat Teile der Verantwortung auf die regionalen Gebietskörperschaften übertragen. So ist zum Beispiel die Region für die Lycées zuständig, die Départements für die Collèges und die Kommunen für die Grundschulen. Ergänzend muss man noch anfügen, dass in einigen Regionen Frankreichs, besonders im Westen, die Privatschulen – unter der Aufsicht der staatlichen Schulverwaltung stehend – einen nicht zu unterschätzenden Teil des französischen Erziehungswesens ausmachen. Die Schullaufbahn Die Schulpflicht in Frankreich beginnt für alle Kinder mit vollendetem sechsten und endet mit dem 16. Lebensjahr. Aber 26% der französischen Kinder im Alter von zwei Jahren und 90 % der Dreijährigen besuchen die école maternelle. Ab dem sechsten Lebensjahr besuchen die Kinder die école élémentaire, ab dem elften Lebensjahr schließt sich das Collège an. Am Ende des Collège müssen die Schüler ihr erstes schulisches Examen ablegen, das sogenannte Brevet und können, ihren Fähigkeiten und Begabungen entsprechend, das lycée d‘enseignement général wählen, um sich auf die verschiedenen Baccalauréat vorzubereiten (entweder das Baccalauréat S (naturwissenschaftlich-mathematisch) oder das Bac ES (wirtschaftlich) oder das Bac L (literarisch-sprachlich)). Nach dem Ende des Collège kann der Schüler auch ein lycée professionnel besuchen, das er nach zwei Jahren mit einem BEP (Brevet d‘enseignement professionnel) abschließt (oder, wenn er eine betriebliche Ausbildung erhalten hat, mit einem CAP (certificat d‘aptitude professionnel)). Abschließen kann er das lycée professionnel mit einem baccalauréat professionnel. 60 % der im Jahr 1989 in das Collège eingetretenen Schüler haben am Ende ihrer Schulzeit in Frankreich ihr Baccalauréat général oder das Bac technologique gemacht. Bei den im Jahre 1980 in das Collège eingetretenen Schülern waren es nur 38%. 1968 waren es 28%, am Ende der 50er Jahre erreichten nur 10 % der Schüler das Baccalauréat. 16 Die Lehrer und ihre Ausbildung Der Unterricht in der école maternelle und in der école élémentaire wird von den professeurs des écoles1 gehalten. Sie unterrichten in beiden Schulen alle Fächer und werden durch einen concours rekrutiert. Zur Zulassung zu diesem concours, der ein Auswahlverfahren darstellt, muss der Student eine licence nachweisen, das heißt, er muss an der Universität studiert haben (sechs Semester) und die Licence als Abschluss nachweisen. Die Lehrer stehen unter der pädagogischen und administrativen Aufsicht eines Inspecteur de l’Education Nationale, der für einen Schulbezirk verantwortlich ist, der ca. 350 Lehrer umfasst. Im Collège und auf dem Lycée unterrichten die Lehrer lediglich ein Fach. Für diese beiden Schularten sind zwei concours möglich: einmal das CAPES mit dem Niveau licence oder die Agregation mit dem Niveau maîtrise. Nachdem die Bewerber den Concours erfolgreich beendet haben, werden sie am Institut Universitaire de Formation des Maîtres (IUFM) der betreffenden Region ausgebildet. Diese Ausbildung umfasst die Bereiche der Didaktik der Unterrichtsfächer, die Kenntnis des Erziehungssystems, die Psychologie des Kindes und natürlich die schulpraktische Ausbildung, zuerst nur beobachtend und erprobend, dann selbstverantwortlich. In der Ausbildung am IUFM wird selbstverständlich auch Wert gelegt auf die weitere Vervollkommnung im Bereich der Sprache und der Informations- und Kommunikationstechnologien. Die Lehrerfortbildung Eingerichtet vor 30 Jahren, erlaubt diese dem Lehrer, sich zu Weiterbildungsveranstaltungen einzuschreiben. Im Primarbereich steht dem Grundschulkollegen ein Kontingent von 37 Wochen Lehrerfortbildung zu. Wir gehen davon aus, dass ein Lehrer 37,5 Jahre unterrichtet, das heißt, er hat die Möglichkeit, in einem Schuljahr eine Woche an der Lehrerfortbildung teilzunehmen. Auch wenn ihre Schullaufbahn, ihr Status, ihr Ausbildungsniveau und ihre Entlohnung identisch sind: Die Lehrer an den Collèges und den Lycées unterstehen der Aufsicht eines Inspecteur Pédagogique Régional (IPR), der Inspecteur eines Schulfaches ist, also zum Beispiel der IPR für das Fach Deutsch, die Lehrer des Primarbereichs einem Inspecteur de l’Education Nationale. Besonderheiten des französischen Erziehungssystems Die école maternelle Das ist eine Schule im echten Sinne des Wortes, ein Terrain für das erste Lernen und für kindliche Erfahrungen, die es dem Kind ermöglichen, "groß" zu werden. 1 Der Titel des professeurs d.é. sagt, dass der Lehrer eine Lehrerausbildung mit universitärem Anspruch durchlaufen hat. 17 • Die Grundlegung aus der Vergangenheit Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in Frankreich die sogenannten Nähschulen, außerdem die salles d‘asile, die die zwei- bis siebenjährigen Kinder von armen Familien aufnahmen, während ihre Eltern arbeiteten. Ab dem Jahr 1860 sind die écoles maternelles Einrichtungen mit stark sozialem und caritativem Charakter. Sie entwickeln sich in der Folgezeit zu einer Vorschule. Ab dem Jahr 1921 werden die Kinder von Lehrerinnen (wie in der Grundschule) betreut. • Die école maternelle heute In die école maternelle gehen heute in Frankreich fast alle Kinder ab dem dritten Lebensjahr. Und 35% der Zweijährigen besuchen schon die école maternelle, besonders viele in sozial schwierigen Gebieten. Obwohl der Besuch der école maternelle nicht obligatorisch ist – die Schulpflicht in Frankreich beginnt erst mit dem sechsten Lebensjahr –, ist die école maternelle integrierter Bestandteil des französischen Erziehungssystems und hat mit der darauf aufbauenden école élémentaire ein identisches administratives und pädagogisches Konzept, sei es die Stundentafel oder die Verantwortlichkeit der Lehrer betreffend. Die école maternelle profitiert davon, dass die Kommunen pädagogische Hilfskräfte bereitstellen. • Was wird in der école maternelle gelernt? Das Lernen orientiert sich an Aktivitäten des Schullebens. Zusammen leben Das Kind entdeckt in der école maternelle die Regeln, die man braucht, um zusammen leben zu können. Es entwickelt seine Fähigkeiten, mit anderen zu kommunizieren und entwickelt seine Autonomie und Persönlichkeit. Die Sprache, eine Priorität Die Entwicklung der Fähigkeit zu Sprechen und die Entwicklung der Sprache ist entscheidend dafür, dass das Kind sich auf den Lernweg machen kann. Darüberhinaus wird das Kind eingeladen, die Welt der Zeichen zu entdecken. Hier wird die Grundlage gelegt für das Dechiffrieren der Zeichen (das Lesen) und das Produzieren von Zeichen (die Schrift). Handeln in der Welt Die sensoriellen und motorischen Fähigkeiten des Kindes werden entwickelt und gefördert. Die Welt entdecken Das heißt für das Kind, die école maternelle bietet ihm die Möglichkeit, die Objekte der Welt zu entdecken, das Leben und die Lebewesen sowie die es umgebende Natur kennenzulernen. Das Kind soll seine Erfahrungen mit diesen Objekten verbalisieren. Die Welt entdecken heißt auch, die Welt der Bilder kennenlernen und die fundamentalen Bezugspunkte von Raum und Zeit. 18 Imaginieren, empfinden, kreieren Das Kind entwickelt Sensibilität, lernt die Künste kennen und ist schöpferisch tätig. Danach, in der école élémentaire ist das Lernen sehr viel mehr an Fächern ausgerichtet. Die Lernziele sind als Kompetenzen formuliert, die in den verschiedenen Schulfächern erworben werden sollen. Die Unterrichtswoche hat 26 Stunden (1 Unterrichtsstunde hat in Frankreich 60 Minuten) und ist folgendermaßen aufgeteilt: • Französisch: 9 Stunden, davon 1,5 Stunden für eine Fremdsprache • Mathematik und Geometrie: 5 Stunden • Geschichte, Geographie, éducation civique (Gemeinschaftskunde): 4 Stunden • Kunst und Sport: 5,5 Stunden • Etudes dirigées (persönliche Arbeit): 2 Stunden Ein halber Tag pro Monat steht den Lehrern zur Zusammenarbeit untereinander zur Verfügung. Die Schule als spezifisches Projekt Die Lernziele und die Lehrpläne, vom Ministerium zentral erstellt, gelten für alle Schulen und schließen alle Schulstufen ein. Gleichwohl gebieten es die unterschiedlichen sozialen Umfelder und auch Besonderheiten jeder Region, dass jede Schule selbst ihr spezifisches Schulprofil entwickelt (projet d‘école). Wo dies der Fall ist, wird den Schulen durch gezielte Hilfe die Analyse ihrer Situation ermöglicht, die es ihnen erlaubt, ihr spezifisches Schulprofil aufzustellen und in die Tat umzusetzen. Eine Besonderheit des französischen Schulsystems ist die nationale Evaluation in allen CE2 (das ist das 3. Jahr der école élémentaire und die Kinder sind neun Jahre alt), in allen ersten Klassen des Collège (die Schüler sind dann elf Jahre alt) und im ersten Jahr auf dem Lycée (die Schüler sind dann 16). Seit zehn Jahren gibt die jährliche Evaluation Auskunft über die Leistungen der Schüler im Fach Französisch (in Grammatik, Rechtschreibung, Lesen und im schriftlichen Ausdruck) sowie im Fach Mathematik (Rechnen und Algebra, Geometrie, Größen, ...). Das Schulprofil gibt der Schule eine neue Dynamik, die die spezifischen Projekte an der Schule, die durch finanzielle und sachliche Mittel unterstützt werden, zum Ausgangspunkt einer pädagogischen Neuorientierung des Schullebens macht, sei es dass an der Schule kulturelle Aktivitäten stattfinden, oder dass eine zusätzliche Lernumgebung entsteht durch die Einrichtung einer Bibliothek oder die Bereitstellung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien. 19 Les Zones d’education prioritaire (ZEP) Es gibt in Städten und in Gemeinden Gebiete, in denen es besonders wichtig ist, dass den Kindern eine Schule angeboten wird, in der sie nicht nur lernen können, sondern in der sie auch einen verlässlichen sozialen Bezugsrahmen finden. Diese Gebiete bezeichenen wir als ZEP. Ihnen gilt unser besonderes Augenmerk. Dies pädagogische Konzept geht von der Überlegung aus, dass – wenn alle Kinder das Recht auf Erziehung haben – die Kinder, die sozial benachteiligt sind, besonders viel von der Schule erwarten dürfen. Die ersten Zones d’education prioritaire wurden 1981 geschaffen. Seit dem Jahr 1997 wird diesem Konzept verstärkt Bedeutung zugemessen. Deshalb, und um die nationalen Lernziele auch in diesen Gebieten zu erreichen, bekommen diese zusätzliche finanzielle Mittel. Die Schulen der ZEP bilden einen Schulverbund, der durch ein gemeinsames Schulprojekt verbunden wird. Man erarbeitet zusammen mit den Gebietskörperschaften und den pädagogisch Verantwortlichen einen Kontrakt. In ihm sind die Zielvorstellungen fixiert. Auch die Wege zum Erreichen dieser Ziele sind aufgeschrieben, ebenso die notwendigen Fortbildungsmaßnahmen für die Lehrer und die an diesen Schulprojekten beteiligten Partner. Dieser Kontrakt sagt auch, welche Mittel notwendig sind, um die angegebenen Ziele zu erreichen. Das Konzept der ZEP in Schlagworten: • • • • • • eine Leitungsgruppe mit einem Verantwortlichen und einem Koordinator im Team projektorientiert arbeitende Lehrer neue pädagogische Zielvorstellungen und Methoden zusätzliche Mittel (zusätzliche Stellen, Stunden und Materialien) verstärkte Elternarbeit verstärkte Arbeit mit den neuen Kommunikationsund Informationstechnologien, Verbund der einzelnen Schulen untereinander durch Internet (Schulen ans Netz) • regelmäßige Treffen mit den Partnern, die in dieses Projekt eingebunden sind, seien es die Partner aus dem Bereich der Kultur, der Verbände, der Wirtschaft oder der Stadt- oder Gemeindeverwaltungen. Es besteht eine enge Verbindung mit denen, die in das Funktionieren des Projekts in irgend einer Weise investiert haben. In Frankreich gibt es ca. 865 ZEP. Die Schüler-Lehrer-Relation beträgt 5 zu 1. (Unter Lehrern verstehe ich hier auch die Betreuer und Experten, die von außerhalb der Schule kommen und im Projekt intervenieren.) Die Betreuung der Kinder mit großen schulischen Schwierigkeiten, seien sie Grundschulkinder oder Heranwachsende, auch außerhalb der Zones d’education prioritaire wird ebenfalls durch spezifische Betreuungssysteme gesichert. 20 • Das Comité d’éducation à la santé et à la citoyenneté in jedem Collège und Lycée erarbeitet Vorschläge für die Schüler, die sich in großen Schwierigkeiten befinden und führen vorbeugende Aktionen durch, seien sie auf dem Gebiet der Gesundheitserziehung, der Vorbeugung gegen die Gewalt in den Schulen oder der Erziehung zur Gemeinschaft. • Spezielle Hilfe wird gewährt durch Psychologen und Sozialpädagogen, die auf Bitten und in Zusammenarbeit mit dem Lehrer tätig werden, sowohl bei den Schülern, als auch bei den Eltern. Sie kümmern sich auch um die Kinder, die eine darüberhinausgehende spezielle medizinische oder psychologische Hilfe brauchen. • weitere Hilfen für die Schüler auf dem Collège: Individuelle Hilfsangebote und Nachhilfe wird in jedem Collège angeboten. Dort werden bei Bedarf kleine Schülergruppen gebildet, die mit Hilfe der Lehrer in Mathematik und im Fach Französisch ihre Wissenslücken schließen. • In der sogenannten speziellen Sondererziehung, seien dies die Integrationsklassen in den Schulen, oder die SEGPA (Section d‘enseignement général et professionnel adapté) auf dem Collège, wird den Schülern, die auf Grund einer Behinderung nicht am Regelunterricht teilnehmen können, ein ihnen gemäßer Unterricht angeboten. Der Fremdsprachenunterricht Seit über 15 Jahren – in verschiedenen Formen und mit Erfolgen – entwickelt sich, von den Ministern der Education Nationale auf den Weg gebracht, der Frühbeginn in einer Fremdsprache in der Grundschule. Im Juni 2000 hat der Minister der Education Nationale, Jack Lang, eine Serie von Verordnungen erlassen, die auf eine flächendeckende Früherziehung in der Fremdsprache schon in der Primarschule abzielt. Die sechs- bis elfjährigen Kinder werden im Jahr 2005 zwischen 1,5 und drei Stunden wöchentlich in der Fremdsprache Unterricht erhalten. Der augenblickliche Stand in der école élémentaire Im Augenblick haben im 5. Schuljahr der Grundschule 85% der französischen Kinder Unterricht in einer Fremdsprache. Normalerweise ist das Englisch. Das Hauptaugenmerk wird im Unterricht auf Kommunikation in der fremden Sprache und auf die Interkulturalität gelegt. Um die Unterrichtsversorgung in der Fremdsprache zu gewährleisten, ist es nötig Lehrer zu haben, die auf diesem Gebiet die notwendigen Kompetenzen haben. Da es in Frankreich ein Fachlehrersystem in der Grundschule nicht gibt, muss entweder der Klassenlehrer den Unterricht in der Fremdsprache erteilen – wenn er darin kompetent ist – oder es müssen Lehrer aus dem Collège in die Grundschule integriert werden. Oder die Schulverwaltung stellt ausländische Sprachassistenten oder andere kompetente pädagogische Aushilfskräfte ein. 21 Der augenblickliche Stand im Collège Das Erlernen einer Fremdsprache ist ab der ersten Klasse des Collège Pflicht. Zwei Schuljahre später kommt die 2. Fremdsprache dazu. Es gibt ein Schulprojekt, das versucht, schon im ersten Jahr des Collège beide Fremdsprachen den Schülern anzubieten. In der zweiten Klasse des Collège hat der Schüler die Möglichkeit, freiwillig Latein zu lernen, zwei Jahre später kann er Griechisch lernen. Die Regionalsprachen in Frankreich (Korisch, Katalanisch, Okkzitanisch, Baskisch) werden ebenfalls in den Schulen angeboten und können, den regionalen Angeboten entsprechend, als Option gewählt werden. Es gibt eine große Auswahlmöglichkeit, aber in der Mehrzahl der Akademien in Frankreich wird in den Schulen Englisch angeboten, gefolgt von Deutsch und Spanisch. Es gibt aber auch die Möglichkeit Portugiesisch, Italienisch, Hebräisch, Japanisch, Arabisch, Chinesisch, Holländisch, Polnisch und Russisch zu lernen. Auf dem Lycée werden, um die Qualität des Unterrichts besonders in der Kommunikation in einer Fremdsprache zu steigern, besondere Anstrengungen unternommen: durch die Einführung von neuen Technologien und Medien in den Unterricht und durch den Einbezug von Fremdsprachenassistenten. Die Schüler können in der Regel die einmal gewählte Fremdsprache während ihrer gesamten Schulzeit lernen. • 73% der Schüler lernen zwei Fremdsprachen. • 95% lernen Englisch. Auf den folgenden Plätzen finden wir Spanisch, Deutsch, Italienisch und Portugiesisch. Im Bereich der Académie de Strasbourg hat die deutsche Sprache eine besondere Bedeutung. Den Grundschülern in der 3. Klasse der école élémentaire werden drei Wochenstunden Deutsch angeboten. Die zweisprachigen Klassen (13 Stunden des Unterrichts werden auf Französisch gehalten, die anderen 13 Stunden auf Deutsch) beginnen in der école maternelle und können daher in der ersten Klasse des Collège Englisch als 2. Fremdsprache hinzunehmen. 70 % der Schüler auf dem Collège wählen Deutsch als 1. Fremdsprache. 22 Bericht über ein Praktikum in Essaouira (Marokko) Beate Baumfalk, Aicha Berth, Sandra Hourlier, Anna Raschke, Jana Schmidt "Praktikum in Marokko" – angelockt von den blauen Aushängen und den nostalgischen Casablanca-Filmerinnerungen trafen wir uns zum ersten Mal am 13. Juni in den Räumen der Hochschule. Dr. Willi Wölfing und Inge Jochem vom Institut für Weiterbildung sowie Regina Keil-Sagawe (Marokko-Kennerin und ehemalige Dozentin für maghrebinische Literatur an der Uni Heidelberg) berichteten uns über die geplante Reise und gaben einen groben Einblick in Termine und Ablauf. Unserer Gruppe von vier Studentinnen der Pädagogische Hochschule Heidelberg schloss sich Aicha Berth an. Die gebürtige Marokkanerin, die jetzt schon seit 8 Jahren in Mannheim lebt, gab uns noch zusätzlich Sicherheit in dem arabisch und französisch sprechenden Land. Am 9. September betraten wir dann – mit Ausnahme von Aicha zum ersten Mal – afrikanischen Boden. In den ersten Tagen verschafften wir uns in den Städten Casablanca und Marrakesch einen Einblick in Kultur und Lebensweise des Landes. Nach einer abenteuerlichen Busfahrt durch das Inland sahen wir am 13. September zum ersten Mal die gewaltigen Festungsmauern vor dem dunkelblauen Atlantik – Essaouira. Dem phantastischen Einsatz und Engagement von Regina Keil-Sagawe ist es zu verdanken, dass wir dieses Praktikum durchführen konnten. Dank ihrer Organisation hatten wir nicht nur eine tolle Unterkunft, sondern auch zahlreiche Kontakte zu den Bewohnern von Essaouira. 23 Unser Praktikum lief über das C.F.I. (Centre de Formation des Instituteurs et Institutrices), sozusagen das marokkanische Äquivalent zu unserer Pädagogischen Hochschule in Heidelberg. Die Begrüßung durch Monsieur Chafi, dem Direktor, und einige Vertreter des C.F.I. war sehr herzlich. Bei dem traditionellen Minztee wurde uns ein erster Überblick über das système d’enseignement et de formation au Maroc vermittelt; wir erhielten grundlegende Informationen über die Ausbildung der Studenten und eine Auswahl der Schulen, die wir besuchen konnten. Anschließend wurde das für uns vorgesehene Programm vorgestellt. Nach dem offiziellen Besuch des "Délégué du MEN", Monsieur Chabili, am folgenden Vormittag konnte unser Praktikum losgehen. Von den 27 Dozenten, die im C.F.I. in Essaouira beschäftigt sind, hatte der Französischdozent Kacem Hadik die Aufgabe übernommen, uns während unserer Praktikumszeit zu betreuen. Mit großem Engagement investierte er viel Zeit, um uns unseren Aufenthalt so erfahrungsreich und interessant wie möglich zu gestalten. Seit 1990/91 ist er bereits am C.F.I. tätig und war früher Grundschullehrer. Er ist außerdem Mitarbeiter des C.D.P. (Centre de Documentation Pédagogique), das er uns ebenfalls gezeigt hatte. Die Ausbildung der Studenten weist große Unterschiede zu unserem System auf. Es fängt schon beim Zeitpunkt des Eintritts ins Studium an: Die marokkanischen Studenten beginnen ihre Ausbildung mit 17-22 Jahren durchschnittlich früher als wir. Einerseits sind die Marokkaner ein Jahr früher mit der Schule fertig, andererseits ist das Höchstalter für den Studienbeginn auf 22 Jahre festgelegt. Abgesehen von der marokkanischen Nationalität benötigen die Studenten in Marokko, wie auch wir, das Abitur als Voraussetzung zum Antritt des Studiums. Allerdings werden die Studiumsanwärter(innen) nicht nur nach den Noten per Computer ausgewählt. Diejenigen, die die erste Hürde des Abiturdurchschnitts erfolgreich hinter sich gebracht haben, werden zu einem Gespräch eingeladen, bei dem dann die persönliche Eignung für den Lehrerberuf überprüft wird. Die Ausbildung am C.F.I. zum Grundschullehrer dauert zwei Jahre. Die Lehrerausbildung für das Collège erfolgt am C.R.P. (Centre Régional Pédagogique) und diejenigen, die an einem Gymnasium unterrichten wollen, studieren an der E.N.S. (Ecole Nationale Superieure) und an den Universitäten. Im zweiten Lehrjahr werden Praktika an den Schulen durchgeführt, die sehr zeitintensiv sind und einen festen Bestandteil der Ausbildung ausmachen. Der Abschluss des Studiums findet in zwei Etappen statt. Beginnend mit schriftlichen Arbeiten auf der Ebene des C.F.I. (élève maître) münden die Prüfungen in einem nationalen Examen, für das das C.F.I. die Fragen vorschlägt, das aber von Rabat aus geleitet wird. In den ersten vier Jahren werden die jungen Lehrerinnen und Lehrer in der Region Essaouiras, in der monde rural eingesetzt, in der dringend Lehrer für die Kinder der ländlichen Bevölkerung gebraucht werden. Unter schwierigen Bedingungen müssen dort oftmals mehrere Klassenstufen gleichzeitig auf 24 engstem Raum unterrichtet werden (l’enseignement à niveaux multiples). Da ist viel Kreativität und Engagement gefragt! Im C.F.I. werden jedes Jahr 327 Studenten eingeschrieben, wobei aus Platzgründen nur 127 Studenten in Essaouira selbst ausgebildet werden und die restlichen 200 in anderen Städten wie Al Araich (im Norden) oder El Kalaa (im Süden von Marokko) ihr Studium absolvieren. Dieses Jahr wurden zum Beispiel 200 Studenten nach Tetouan geschickt. Die geringe Kapazität der Ausbildungseinrichtung steht dem großen Bedarf an Lehrenden gegenüber, denn die Umgebung Essaouiras zählt sehr viele Analphabeten. Finanziert wird das C.F.I., dessen Räumlichkeiten ehemals einer französischen Missionsgrundschule gehörten, durch das Ministerium, aber auch zum Teil durch private Organisationen. Am Montag, dem 18. September, hatten wir die erste Gelegenheit, an einer regulären Veranstaltung des C.F.I. teilzunehmen und somit auch die erste Möglichkeit, mit den marokkanischen Studenten in Kontakt zu treten. Zusammen lernten wir etwas über die Organisation des Französischunterrichts in der Grundschule. Die Gestaltung der Seminare gliedert sich in Vorträge der Dozenten, Diskussionen, Arbeitsgruppen usw. und ist somit unseren Veranstaltungen sehr ähnlich. Unser Praktikum beschränkte sich aufgrund unseres kurzen Aufenthalts auf die Hospitation in verschiedenen Schulen. Durch die zahlreichen Eindrücke, viele unterschiedliche Methoden an öffentlichen und privaten Schulen und durch den Besuch einer Landschule haben wir einen guten Überblick über Didaktik und Methodik erhalten und können die nächsten Praktikumsgruppen bei der Auswahl der Schulen und den damit verbundenen Anforderungen sicherlich gut beraten. Das Schulsystem Das marokkanische Schulsystem gliedert sich in zwei große Etappen: Zunächst einmal besucht ein Schüler Le Primaire, welches die sechs Jahre Grundschule beinhaltet (gegebenenfalls auch die Vorschule) und dann Le Secondaire, das sich aus drei Jahren Collège und drei Jahren Secondaire (schließt mit Abitur) zusammensetzt. Ab dem dritten Schuljahr beginnt an den écoles publiques der Französischunterricht. In den ersten zwei Jahren werden hauptsächlich das Sprechen und das Lesen geübt. In der 5. und 6. Klasse stehen bereits formale Aspekte der Sprache wie Grammatik und Orthographie auf dem Plan sowie in verstärktem Maße auch das Schreiben. Der Unterricht ist aufgebaut aus den Unités Didactiques, die bestimmte thematische Einheiten intensiv auf mündlicher (im Chor sprechen, lesen) und auf schriftlicher (auf kleinen schwarzen Tafeln schreiben, die zur Kontrolle hochgehalten werden) Ebene behandeln. Dabei kommt in jeder Französischstunde ein neuer inhaltlicher Punkt hinzu, bis eine Unité Didactique abgeschlossen ist. Am Ende einer Einheit wird das vermittelte Wissen überprüft. 25 Die Hospitationen Zusammen mit vier marokkanischen Studenten besuchten wir in unserem stage pratique zuerst die öffentlichen Schulen HASSANIA I und II. Das folgende Beispiel schildert eine Französischstunde, in der 4ème année de l’enseignement fondamental, der ersten Klasse, die wir besucht haben. Es ging um den Aufbau einer carte d’identité nationale. Die Kinder wiederholten im Chor, was alles auf einer carte d’identité nationale steht. Nach diesem 25minütigen Frage-Antwort-Spiel wurde an einem Text an der Tafel die Aussprache geübt und anschließend noch ein Text aus dem Lehrbuch gelesen. Am Ende einer "Unterrichtsstunde", die insgesamt fast 90 Minuten gedauert hat, schreiben die Kinder einige Wörter aus dem gelesenen Text auf ihre kleinen schwarzen Tafeln und halten sie stolz hoch. Auf Aufforderung der Lehrerin hin dürfen sich die Kinder gegenseitig korrigieren. Trotz der langen Zeit, in der die Kinder sich konzentrieren mussten, haben sie sehr aktiv an dem Unterrichtsgeschehen teilgenommen und wurden nicht müde, immer wieder auf die Fragen der Lehrerin zu reagieren. Es war wie eine Herausforderung für sie, das nächste Mal noch schneller fertig zu werden oder das Gefragte als Erster beantworten zu dürfen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Unterricht stark lehrerzentriert ist. Die Aktivität der Schüler besteht schwerpunktmäßig in der Wiederholung vorgegebener Sätze, dabei verlaufen die Unterrichtsgespräche meist frontal. Die einzigen Aktionen der Schüler untereinander, die wir beobachten konnten, waren kleine Frage- und Antwortspiele zwischen den jeweiligen Tischnachbarn. Aus diesem Grund sind andere Sozialformen, wie zum Beispiel Gruppenarbeit, sicherlich schwer einzuführen, zumal die Klassen mit bis zu 39 Schülern für unsere Verhältnisse sehr groß sind. Ein weiteres Hindernis stellt die Klassenraumeinrichtung dar: Die Schüler sitzen nicht auf Stühlen, sondern die Sitzflächen sind direkt mit den Tischen verbunden. Die Landschule in Tidzi Ein besonderes Ereignis während unserer Praktikumzeit in Essaouira war die Exkursion in eine Schule im milieu rural. Am 26. September fuhren wir mit dem Bus nach Tidzi, einem kleinen Ort, 25 km von Essaouira entfernt. Über die Problematik des l’enseignement à niveaux multiples hatte uns zuvor Monsieur Hadik im C.F.I. aufgeklärt. Zusammen mit den marokkanischen Studenten sammelten wir Ideen, wie der synchrone Unterricht in einer Klasse mit Schülern unterschiedlichen Alters und verschiedener Leistungsniveaus aussehen könnte. In Vorbereitung unseres Besuchs in Tidzi wurde Monsieur Elhaouch eingeladen, der uns von der Coopération dans la délégation d’Essaouira erzählte. So erfuhren wir etwas über die verschiedenen Hilfsprogramme, die sich um eine allmähliche Verbesserung der schwierigen materiellen und infrastrukturellen Lage in der ländlichen Umgebung von Essaouira kümmern. In Tidzi angekommen, wurden wir vom Directeur, Monsieur Ezzah, empfangen. Er führte uns in eine Klasse mit 23 Schülern, die sich aus der 5. und 6. 26 Klassenstufe zusammensetzte. Zunächst erlebten wir eine Stunde Mathematik auf Arabisch, das interessantere und auch "verständlichere" war für uns der dann anschließende Französischunterricht. Es wurde das Lesen einzelner Wörter geübt, die aus einem Gedicht entnommen waren. Ähnlich wie wir es auch schon in den Schulen in Essaouira erlebt haben, war die Beteiligung sehr energisch und alle Kinder streckten ihre Arme in die Luft und zischten: „oustad, oustad, oustad“. Wer dann vom Lehrer aufgefordert wurde, las meist mit einigen Schwierigkeiten: Qu’est-ce que tourne, la terre ou le soleil La terre aime le soleil Et elle tourne Pour se faire admirer Et le soleil la trouve belle Et il brille sur elle. Et quand il est fatigué Il va se coucher Et la lune se lève. In der Pause waren wir umringt von großen, neugierigen Kinderaugen, und man zeigte uns begeistert die Wasserversorgung: An einem langen Seil wurde eine Blechbüchse in ein tiefes Loch hinabgelassen, um anschließend schnell geleert zu werden; kein Wunder, bei mehr als 39 Grad im Schatten. Mädchen aus den anderen Klassen hatten zu klatschen und zu singen angefangen und tanzten für uns in traditioneller Art und mit Bändern um die Hüften. Es war wirklich ein eindrucksvolles Erlebnis. Die private Schule Le Rossignol Am 22. September hatten wir auch die Gelegenheit, in der privaten Grundschule von Monsieur Ezdi zu assistieren. Da die Klassenräume viel kleiner waren als in den öffentlichen Schulen, demzufolge auch nicht so viele Kinder in einer Klasse waren, haben wir uns auf eine 2. und eine 6. Klasse verteilt. Eine Klasse, die wir beobachten konnten, hatte nur 12 Schüler. In der aus Zeitgründen einzigen Stunde, in der wir hospitieren konnten, wurde zuerst ein Text gelesen, bei dem jedes Kind einmal an die Reihe kam. Gleich danach wurde der Koran gesungen und zum Teil auswendig vorgetragen, dann lasen die Kinder aus einem Übungsheft vor und zum Schluss wurden Schreibübungen gemacht. Volles Programm auf arabisch! Die Atmosphäre in dem kleinen Raum, der an ein früheres Badezimmer erinnerte, war sehr ruhig, obwohl wir auch hier den gewohnten, energischen Ruf der Schüler nach ihrer oustada (Lehrerin) wiederfinden konnten. Dieser Unterricht war nicht so streng und lehrerzentriert, die Klassen waren auch mit durchschnittlich 25 Schülern nicht so groß. Die Kinder hatten die Möglichkeit, Zwischenfragen zu stellen und nur wenige haben sich beim Antworten vom Platz erhoben. Es war schon ein kleiner Unterschied zur école publique spürbar. 27 Wir sind froh, dass wir auch diese, wenn auch nur sehr kleine, Erfahrung machen konnten. Das Praktikum im Lycée Mohamed V Die Ausbildung eines Schülers bis zum Abitur dauert in einem marokkanischen Lycée (Gymnasium) drei Jahre. Die Schüler durchlaufen bis zum Hochschulabschluss die zehnte, elfte und zwölfte Klasse. Mit dem bestandenen Abschluss in der zwölften Klasse, verlassen sie das Lycée. Es gibt in der Hafenstadt Essaouira zwei Gymnasien: das Akensous und das Mohamed V. In letzterem hatte Aicha Berth ihr Praktikum in der 10., 11. und 12. Klasse absolviert und wurde von dem einzigen Deutschlehrer, Mohamed Saidi, betreut. Gelehrt wurde in einem großen, zweistöckigen Gebäude, das von dem internationalen Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) als ein Institut für Agrikultur gebaut wurde. Erst in den Abschlussklassen des Gymnasiums wird eine zweite Fremdsprache angeboten. Neben den Sprachen Englisch und Spanisch dürfen die Schüler Deutsch als zweite Fremdsprache wählen. Im Lycée Mohamed V wird seit drei Jahren Deutsch als Fremdsprache gelehrt. Aufgrund mangelnder Ausstattung im Hinblick auf Bücher oder elektronische Lehrmittel ist auch hier die Tafel zentrales Lehrmittel. Während des Praktikums haben wir die Stadt mit den weißen Häusern und blauen Fenstern und Türen kennen und lieben gelernt. Ein bunter Fischereihafen, ein endlos weiter Sandstrand und das wuchtige Bollwerk der Stadtmauer vereinen sich in Essaouira zu einem malerischen Bild. Besonders die Spaziergänge durch die engen Gässchen waren aufregend. An jeder Ecke gibt es Neues zu entdecken. In den Arkadenstraßen laden unzählige Läden, Basare, Werkstätten, Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Am letzten Nachmittag unseres Aufenthaltes wurde uns zu Ehren eine Verabschiedung seitens des C.F.I. organisiert. Dabei waren der Direktor, einige Lehrer, Studierende und unsere Gruppe vertreten, um die vergangene Zeit zu reflektieren. Leider ist es aus Platzgründen nicht möglich, die zahlreichen Einladungen der Bewohner zu erwähnen, die von einer Tasse Minztee und Gebäck über das traditionelle Cous Cous bis zu herrlichen Festessen reichten. Jeder, der schon einmal in ein derartiges Land gereist ist, weiß, was unter Gastfreundschaft verstanden wird; in der französischen Sprache wird dafür der passende Ausdruck chaleureux (herzlich) gebraucht. Dies alles hat dazu beigetragen, dass dieser Praktikumsaufenthalt für uns eine unvergessliche Erinnerung bleiben wird und wir insgesamt viele Erfahrungen sammeln konnten. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken, die uns dieses Erlebnis möglich gemacht haben und wünschen allen Nachfolgenden viel Spass und gute Reise! Wir kommen wieder – ganz bestimmt! 28 Das ukrainische Bildungssystem Ewald Kiel 1. Politische Rahmenbedingungen Gemäß dem politischen Jargon des Europarats gehört die Ukraine zu den sogenannten NIS-Staaten. Das sind die "Newly Independent States of the former Soviet Union". Damit erfolgt eine politische Einordnung in eine Staatengruppe, die politisch und bildungspolitisch – bei aller Unterschiedlichkeit – vor ähnlichen Problemen steht. Allerdings ist die Ukraine mit 50,5 Millionen Einwohnern der größte der NIS-Staaten (vgl. o.A. 1999). Eine Beschreibung des Bildungssystems eines dieser Staaten ist ohne eine kurze Charakterisierung dieser Probleme nur unvollständig, weil die bildungspolitischen Entscheidungen von dieser Problemstruktur erheblich beeinflusst werden. Diese politische Problemstruktur lässt sich mit Hilfe eines einfachen Modells darstellen. Staaten können in der Sprache klassischer politischer Theorie als "border-power-container" verstanden werden. Der Staat erscheint in diesem Modell als ein sehr solider Behälter mit starken Wänden. Innerhalb dieser Wände findet die staatliche Machtausübung statt. Das Problem in der heutigen Zeit ist, dass die Wände dieses Behälters durchlässig sind. Güter jeder Art, Technologie, religiöse Ideen, politische Ideen (z.B. demokratische Ideen), Medien (vor allem angelsächsische), Emigranten, Flüchtlinge, internationale Gesetzgebung usw. durchdringen die Wände des Behälters, den wir als Staat bezeichnen. Dies beeinflusst die Möglichkeiten eines Staates Macht auszuüben, denn internationale Firmen, religiöse Gruppen, supranationale politische Organisationen wie der Europarat, die UNO oder OECD üben Einfluss aus, zwingen den Staat zu Reaktionen oder beschränken ihn in seinen Handlungsmöglichkeiten. Das Verhältnis von Minoritäten zu Majoritäten spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Es gibt die Tendenz, dass starke Minoritäten innerhalb eines scheinbar so soliden "border-power-containers" auf der Basis kultureller, religiöser oder ethnischer Traditionen selbständig Macht ausüben wollen. Aufgrund solcher Traditionen haben Minoritäten häufig intensive Verbindungen zu Gruppen außerhalb des Staates, in dem sie leben. In den NIS-Staaten gilt dies besonders für die russische Minderheit (wenn sie in einigen Staaten überhaupt als Minderheit zu bezeichnen ist). Die Beziehungen russischer Bevölkerungsgruppen zu ihren kulturellen Traditionen wird von den neuen Staaten häufig besonders misstrauisch betrachtet. Nicht nur für die NIS-Staaten, sondern auch für viele andere neu entstandene osteuropäische Staaten wie die Folgestaaten des alten Jugoslawiens, ist diese Situation sehr problematisch. Sie haben keine lange Tradition als selbständige politische Einheiten. Es ist neu für sie, Macht innerhalb der Grenzen ihres Staates auszuüben, und es ist gleichzeitig essentiell für sie, diese Macht ausüben zu können, um ihre Eigenstaatlichkeit zu beweisen. 29 Bildungs- und Erziehungsinstitutionen wird in diesem Zusammenhang häufig eine große Bedeutung beigemessen. Sie sollen Traditionen der Eigenstaatlichkeit und nationalstaatliche Gedanken wieder beleben oder gar neu entwickeln. Dies führt teilweise zur Entwicklung absurder historischer Mythen. Ein vielen vielleicht heute noch gewärtiges Beispiel aus dem uns etwas näheren Balkan ist die häufige Nennung der Schlacht auf dem Amselfeld im Jahr 1389. Diese Schlacht wurde in den serbischen und kroatischen Medien wieder und wieder bemüht, gegenwärtige politische Entscheidungen zu erklären. Bei aller Fragwürdigkeit derartiger Aktualisierung von Geschichte bleibt in diesem Zusammenhang zu fragen, ob Staaten, die als Nationalstaaten heute neu entstehen, und – wie die Ukraine – kaum eine selbständige Geschichte haben, solche Mythen nicht brauchen, um existieren zu können. Sprache wird in diesem Zusammenhang zu einer "Speerspitze" der Nationalstaatsbildung in den NIS-Staaten. Das Russische wird seines Status als generelle Unterrichtssprache enthoben. Die Landessprache wird jeweils zur Staatssprache, obwohl entsprechende Lehrmaterialien kaum verfügbar sind oder aus finanziellen Gründen verfügbar gemacht werden können. Große Teile der Bevölkerung beherrschen die neue Staatssprache nur unvollständig – dies gilt auch für die Lehrer. Die gemeinsame Sprache soll Signal sein für den Aufbruch in die Eigenstaatlichkeit, und sie soll einen vielfach heterogenen Staat, der viele Minderheiten hat, einigen. Gleichzeitig ergeben sich hieraus Gegenbewegungen von Minderheiten gegen die neue Staatssprache. Der Fortbestand eigener kultureller Traditionen wird eingeklagt. 2. Bildungspolitische Positionen der Ukraine Die Verantwortlichen in der Ukraine haben sich bei der Neurorientierung ihres Bildungssystems entschlossen, mit diesem Problemkomplex durch eine Anlehnung an westeuropäische Rechtsformen umzugehen und sich an Bildungssystemstandards westeuropäischer Länder zu orientieren. Die Ukraine bemüht sich auf formaler Ebene peinlich genau westeuropäischen Standards zu genügen. So wird u.a. in einer Verlautbarung des Ukrainischen Erziehungsministeriums großer Wert darauf gelegt festzustellen, dass in der Ukraine – wie im übrigen Westeuropa – die durchschnittliche Schulzeit zwölf Jahre betrage und das Schuljahr ca. 190 Arbeitstage umfasse und wöchentliche Arbeitszeit und andere formale Aspekte vergleichbar den westeuropäischen Erziehungssystemen seien (Ministry of Education). Auf eine Anfrage des Europarats teilte die Ukraine zu den Prinzipien ihres Bildungssystems folgendes mit: „Die fundamentalen Prinzipien der Erziehung in der Ukraine sind - Humanismus, Demokratie, nationales Bewusstsein und gegenseitiger Respekt zwischen Nationen und Nationalitäten; - das Recht kostenloser Erziehung für Bürger der Ukraine wird unabhängig von Geschlecht, Rasse, Nationalität, Wohnort in allen staatlichen Erziehungsinstitutionen realisiert; [...] - für jeden Bürger sind alle Formen und Typen von Erziehungsdienstleistungen 30 des Staates verfügbar; - es herrschen gleiche Bedingungen für jeden Menschen [Sic! Nicht nur für Staatsbürger!] seine Fähigkeiten, Begabungen und umfassenden Entwicklungen zu realisieren; - Humanismus, Demokratie, und eine Priorität auf allgemeinen Werten der Menschheit [sind zentrale Leitbilder, Ergänzung E.K.]; - organische Verbindungen zwischen Weltgeschichte und nationaler Geschichte, Kultur und Traditionen; - Unabhängigkeit der Erziehung von politischen Parteien, Verwaltung und religiösen Organisationen.“ (Semiorkina 2000, Übersetzung aus dem Englischen E.K.) Die hier genannten Prinzipien entsprechen weitgehend Prinzipien, die auch aus dem deutschen oder anderen westeuropäischen Erziehungssystemen bekannt sind. Auffällig ist jedoch schon hier auf der Ebene der Formulierung formaler Prinzipien die Betonung des Nationalen, die sich in der gesamten Erziehungsgesetzgebung findet – allerdings immer wieder konfrontiert mit dem zusätzlichen Bezug zur Weltgeschichte oder dem Bezug auf die Traditionen anderer Kulturen. Ein Gutachten des Europarats hat die formal rechtliche Realisierung dieser Prinzipien in der Verfassung, in den Erziehungsgesetzen und entsprechenden Verordnungen weitgehend bestätigt und gleichzeitig eine Reihe zusätzlicher Vorschläge ganz besonders in Hinblick auf die Sicherung von Minoritätenrechten gemacht (vgl. Ornelis, Veny, Zoontjens 2001). Allerdings sagt eine solche rechtlich-formale Realisierung nichts über die Praxis aus. So gibt es zum Beispiel so gut wie keine Rechtsstreitigkeiten, die das Bildungssystem betreffen. Bürger klagen Rechte nicht ein. Man kann dies u.a. als Indiz dafür nehmen, dass alles so verläuft, wie die Gesetze es vorsehen oder als Indiz dafür, dass die Kenntnis dieser Rechte nicht verbreitet ist oder Furcht besteht, solche Rechte vor einem Gericht einzuklagen. Ein weiteres problematisches Kapitel ist die Sprachenpolitik innerhalb des Bildungssystems der Ukraine. Die Ukrainische Verfassung legt das Ukrainische als Staatssprache fest und stellt gleichzeitig das Russische unter besonderen Schutz (vgl. European Commission for Democracy Through Law). In der Praxis bedeutet dies gemäß ukrainischen Regierungsangaben für das Schuljahr 1999-2000, dass in 76,9% aller ukrainischen Schulen Ukrainisch Unterrichtssprache, in 11,3% das Russische Unterrichtssprache ist, und es gibt zusätzlich noch eine Reihe anderer Schulen, in denen entweder eine Minderheitensprache Unterrichtssprache ist oder Unterricht in zwei Sprachen stattfindet. Zur gleichen Zeit sind nach nach Angaben der ukrainischen Regierung (vgl. o.A. 1999) 22,1%, nach Schätzung des Europarats (vgl. Council of Europe) 40% der ukrainischen Bevölkerung Russen1. 1 Die ukrainischen Angaben basieren nach wie vor auf einem Zensus aus dem Jahre 1989, dessen Zahlen nach den Entwicklungen der Ukraine seit dieser Zeit eher mehr als weniger relevant erscheinen. 31 Obwohl das Ukrainische Staatssprache ist, ist die Anzahl kompetenter Sprecher des Ukrainischen im dortigen Bildungswesen nicht ausreichend.2 3. Grundstruktur des ukrainischen Bildungswesens Das umseitige Schaubild (Seite 34) kennzeichnet die Grundstruktur des ukrainischen Erziehungswesens – vom Kindergarten bis zu den Universitätsabschlüssen. Das Schaubild ist eine etwas vereinfachte und meinem Wissensstand gemäß leicht veränderte Darstellung eines Schaubilds aus Wolfgang Schmids "Das Bildungssystem in der Ukraine". Die Aufnahme in Erziehungsinstitutionen des Landes kann mit dem dritten Lebensmonat beginnen, mit der Aufnahme in staatliche oder betriebliche Krippen und Kindergärten. Die Erziehung nur im Elternhaus bis zum Beginn der Schule ist seltener als der Weg über die frühen staatlichen betrieblichen Krippen und Kindergärten. Es besteht die Möglichkeit, dass die Kinder drei oder vier Jahre die Grundschule besuchen. Sie können entweder mit dem sechsten Lebensjahr in die sogenannten "Nullklassen" eingeschult werden oder mit dem siebten Lebensjahr in die erste Klasse. Die "Nullklasse" ist ähnlich einer Vorschule. Diese Praxis soll dem individuellen Entwicklungsstand von Schülern bei der Einschulung Rechnung tragen. Nach der hieraus resultierenden drei oder vier Jahre dauernden Grundschulzeit folgt entweder die Mittelschule oder das Gymnasium/Lyzeum. Die Mittelschule wird mit der neunten Klasse und Abschlussprüfung abgeschlossen. Gymnasien und Lyzeen werden bis zur elften Klasse besucht und dann ebenfalls mit Abschlussprüfung abgeschlossen. Die von der ukrainischen Regierung konstatierte zwölf Jahre währende Schulzeit ergibt sich aus der Berücksichtigung der sogenannten "Nullklassen", die bei der Nummerierung der Schuljahre nicht mitgerechnet wird. Diejenigen, die die Mittelschule ohne Abschluss verlassen, können eine sofortige Berufstätigkeit aufnehmen. Diejenigen, die einen Abschluss haben, können entweder zur Berufsschule oder zu den Fachschulen. Beide führen zu einem qualifizierten Berufsabschluss. Abhängig von der Dauer der Ausbildung kann an den Fachschulen noch das Reifezeugnis erworben werden. Es besteht ebenfalls nach dem Abschluss der Mittelschule die Möglichkeit für weitere zwei Jahre Gymnasium oder Lyzeum zu besuchen, um das Reifezeugnis zu erwerben. Deutlich wird hier das Bemühen, hohe horizontale und vertikale Mobilität im Schulwesen zu gewährleisten. Grundsätzlich besteht in jeder Jahr- 2 Der Verfasser dieses Aufsatzes war mehrmals Mitglied eines Expertenteams für den Europarat in der Ukraine, um mit Regierungsvertretern über die ukrainische Erziehungsgesetzgebung zu beraten. Alle Übersetzer, die von der ukrainischen Regierung gestellt wurden, übersetzten vom Russischen ins Englische aber nicht in das Ukrainische. 32 33 gangsstufe die Möglichkeit, von der Mittelschule auf eine Oberschule zu wechseln und umgekehrt. Der Übergang an Universität, Fachhochschule, Konservatorium oder Akademie (die renommierteste Form der Hochschulausbildung) ist an Aufnahmeprüfungen gebunden. Sehr problematisch ist in diesem Zusammenhang das Ukrainische als Staatssprache, denn die Prüfungen finden weitgehend in ukrainischer Sprache statt. Dies bedeutet, dass für Bevölkerungsgruppen, in denen das Ukrainische nicht oder wenig gesprochen wird, in den Gebieten, in denen russischsprachige Schulen dominieren, oder in Gebieten mit ukrainischen Schulen, die nur unzureichend mit Lehrmaterialien in ukrainischer Sprache versorgt werden können, Nachteile für den Zugang zu höheren Bildungsabschlüssen zu erwarten sind. An den staatlichen Hochschulen ist das Studium grundsätzlich kostenfrei, nicht jedoch an privaten Hochschulen. Als Gegenleistung für das kostenfreie Studium wird von den ukrainischen Studenten erwartet, für drei Jahre auf einer vom Staat gewählten Arbeitsstelle zu arbeiten (Schmid 1997, 59). Dies wird von den Absolventen mehr und mehr abgelehnt. Von einer konsequenten Umsetzung dieses Systems kann keine Rede sein. Insgesamt sind die Positionen eines Lehrers oder Hochschullehrers aus finanzieller Sicht nicht attraktiv. Die Bildungsorganisationen leiden deswegen an einem Mangel qualifizierten Personals. 4. Beispiel einer Standardstundentafel für die Klassen 5-9 Zur Illustration der Bildungsinhalte in der Schule sei hier eine Standardstundentafel abgebildet, so wie es vom ukrainischen Erziehungsministerium vorgeschrieben wird (vgl. Ministry). Zu bedenken ist bei der Betrachtung der folgenden Tabelle, dass die Fähigkeit, Ukrainisch zu sprechen, in den unterschiedlichen Regionen sehr verschieden ausgeprägt ist. 34 Fächer Wöchentliche Stunden für die 5-9 Kl. 5 Kl. 6 Kl. 7 Kl. 8 Kl. 9 1 Ukrainische Sprache 5 4 4 3 2 2 Ukrainische Literatur 2 2 2 3 3 3 Fremdsprachige Literatur 2 2 2 2 2 4 Fremdsprache 4 3 3 3 2,5 5 Mathematik, Grundfor4,5 4,5 4,5 4,5 4,5 men der Informatik 6 Geschichte der Ukraine 1 1 2 2 7 Weltgeschichte 2 1 1 1 8 Rechtswissenschaft 1,5 9 Geografie 2 2 2 2 10 Umwelt. Naturstudium 1 11 Biologie 2 2 2 2 12 Physik 2 2 3 13 Chemie 2 2 14 Musik, Kunst 2 2 2 1 15 Sport 2 2 2 2 2 16 Arbeitsunterricht 2 2 2 2 2 17 Gesundheitsvorsorge 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 Summe 26 28 30 32 32 Klassen Summe 18 12 10 15,5 22,5 6 5 1,5 8 1 8 7 4 7 10 10 4,5 [148] Zusätzlich zu den hier aufgelisteten Stunden wird den Schulen eingeräumt, vier bis fünf Stunden zusätzlichen Unterricht zu erteilen. 5. Fazit Die Ukraine hat ein Bildungssystem entwickelt, welches sich mehr und mehr von dem ursprünglich sowjetischen entfernt. Aufgrund seiner starken Westorientierung bemüht sich die Ukraine, westeuropäische Standards zumindest formal zu übernehmen. Der praktischen Umsetzung dieser Standards stehen einerseits große ökonomische Probleme entgegen. Andererseits gefährdet eine starke nationale Orientierung mit der Konzentration auf dem Ukrainischen als Nationalsprache eine Reihe wichtiger westeuropäischer Werte. Hierzu gehört insbesondere, dass der Zugang zu höheren Bildungsabschlüssen möglicherweise für bestimmte Bevölkerungsgruppen erschwert wird und Spannungen zwischen Nationen (so der bevorzugte Ausdruck der ukrainischen Regierung), Ethnien usw. gefördert werden. Gleichzeitig muss jedoch angemerkt werden, dass die Ukraine eine Reihe von Institutionen entwickelt hat, um den Dialog zwischen Majorität(en) und Minoritäten zu fördern (vgl. Kiel). 35 Verzeichnis der verwendeten Literatur Council of Europe: Preliminary Outline of Project C. Education Policy and Minorities, Strasbourg 2000 (unveröffentlichtes Arbeitspapier). European Commission for Democracy Through Law: Constitution of Ukraine. Adopted at the Fifth Verkhova Rada of Ukraine on 28 June 1996, Strasbourg 2000 (unveröffentlicht in englischer Sprache). Kiel, Ewald: Programme for Legislative and Policy Consultancy in Education. Report by the General Rapporteur Dr. Ewald Kiel. University of Education Heidelberg (Publikation Strasbourg, Frühjahr 2001). Ministry of Education: Education for All 2000Assessment: Ukraine National Report, Kiev 1999. wysiwyg://main.265/http://www.ednu.kiev.ua/edu_se_bas.htm Ornelis, Frank / Veny, Ludo M. / Zoontjens, Paul J.J.: Report of the Legal Experts Group on the Coherence and Compatibility of the Ukrainian Legislation concerning the Position of National Minorities in Education with International Norms (Publikation Strasbourg, Frühjahr 2001). o.A.: Report submitted by the Ukraine Pursuant to Article 25, Paragraph 1, of the Framework Convention For The Protection of National Minorities (ohne Autorenangabe): The report of the Ukraine on implementation of the provisions of the Framework Convention for the Protection of National Minorities, Strasbourg 1999. HTTP://pza638/myweb/Eng/FrameworkConvention/StateReports/1999/Ukrain e/Ukraine.htm Schmid, Wolfgang: Das Bildungssystem der Ukraine. Gmünder Hochschulreihe 16, Schwäbisch Gmünd 1997. Semiorkina, Olena M.: The Legislative Ensuring of Realization the Rights of Minorities on Education and Ist Perfection, Kiew (unveröffentlicht) 1999.3 3 Der offizielle englische Titel von Frau Semiorkina lautet Deputy Chief of Social Legislation and Labor Legislation Administration (Justizministerium der Ukraine). Englische Bezeichnungen von Titeln und Überschriften sind in diesem Aufsatz wörtlich aus den von der ukrainischen Regierung gelieferten Regierungsdokumenten übernommen worden. 36 Bericht über einen Workshop im Rahmen der Heidelberger Kumamoto-Woche vom 26. bis 29. September 2000 Auch unsere Hochschule beteiligte sich an der Heidelberger KumamotoWoche mit einem Workshop zum "Vergleich des deutschen und japanischen Erziehungs- und Bildungssystems". Bereits am 26. September trafen sich die beteiligten Kolleginnen und Kollegen mit fünf Vertretern der japanischen Delegation zur Vorbereitung des Workshops, der am darauffolgenden Tag unter Einbezug der Öffentlichkeit stattfand. Durch die freundliche Unterstützung des Audiovisuellen Zentrums der Pädagogischen Hochschule, das modernste Technik demonstrierte, und Vertretern des Faches Biologie, die ihr Wirbellosen-Projekt vorstellten und uns durch den PH-Garten führten, konnten wir der japanischen Delegation einen freundlichen und informativen Empfang bereiten. Foto: Schwinger Von Seiten Kumamotos nahmen sowohl Vertreter der Schulen als auch der Schulverwaltung und Lehrerausbildung teil. Fragen zum deutschen Erziehungs- und Bildungssystem wurden erläutert von den Kolleginnen und Kollegen der Fächer Schulpädagogik, Psychologie und Philosophie, von der Hochschulleitung sowie von der Leiterin des Staatlichen Schulamtes und der Vorsitzenden des Gesamtelternbeirates Heidelberg. Das Programm wurde ergänzt durch den Besuch der Internationalen Gesamtschule Hasenleiser und der Staatlichen Schule für Blinde und Sehbehinderte in Ilvesheim. Abschließend erstellten die Workshopteilnehmer für die Pressekonferenz am 29. September eine Zusammenfassung, die wir hier abdrucken: 37 38 39 Das Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar" stellt sich vor Rolf Siller, Doris Hermann, Ulrike Leßmann I. Leben heißt sich bewegen! Kinder entdecken die Welt durch Bewegung und erweitern von Geburt an täglich ihre Bewegungsspielräume. Die aktuelle, häufig automobilorientierte Verkehrs- und Stadtplanung beachtet wenig die Grundbedürfnisse der Kinder nach selbständiger, unabhängiger und unbeaufsichtigter Erweiterung ihrer Bewegungsspielräume. Dies gilt auch für die Bedürfnisse anderer nicht motorisierter Bevölkerungsgruppen wie Jugendliche, Senioren etc. Mobilität ist in unserer heutigen Zeit aber zu einem wichtigen Merkmal der menschlichen Selbstentfaltung und -verwirklichung geworden. Schnell, bequem und kostengünstig müssen viele Orte für alle Gesellschaftsgruppen jederzeit erreichbar sein. Mobilität ist das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rückgrat einer Gesellschaft, die im globalen Wettbewerb des 21. Jahrhunderts bestehen will. Mobilität in Form von Verkehr hat nicht nur positive Auswirkungen auf unser Leben, sondern auch viele negative Folgen für unsere Sicherheit, Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft (Unfalltote/-verletzte, klimatische Veränderungen, Schadstoffbelastung, Verkehrslärm, Flächenverbrauch, ...). Mit über 521.000 Unfallopfern jährlich führt Deutschland europaweit die Unfallstatistik an. Alle zehn Minuten wird in Deutschland ein Kind verletzt, alle 27 Stunden stirbt ein Kind auf Deutschlands Straßen (Statistisches Bundesamt 1999). Das entsprechende Bewusstsein über die Vielschichtigkeit heutiger Mobilität ist häufig noch nicht vorhanden, dafür muss erst sensibilisiert werden. In diesem Zusammenhang kommt der Schule als Bildungseinrichtung eine besondere Bedeutung zu. Den Schwerpunkt des Projektes "Regionale Mobilität Rhein-Neckar" bildet daher die schulische Verkehrs- bzw. Mobilitätserziehung. II. Das Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar" Das Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar" ist im Sommer 2000 durch die Kooperation der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (PH) und des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) entstanden. Angesichts der Einschränkungen der Bewegungsspielräume von Kindern und Jugendlichen und den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf ihre soziale und psychomotorische Entwicklung ist die Erweiterung dieser Bewegungsspielräume und die Stärkung der Mobilitätsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen, u.a. durch die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, ein wichtiges Projektziel. Eine weitere Zielsetzung ist die nachhaltige Förderung von Verkehrsmitteln, die umweltfreundlich, ressourcenschonend und energieeffizient sind. Damit sollen Anreize zur Verlagerung eines möglichst großen Anteils des Verkehrs 40 auf umweltfreundliche Verkehrsmittel geschaffen, Alternativen zu der gegenwärtigen Fixierung auf Automobilität sowie Gestaltungsräume für eine humane und ökologische Mobilität aufgezeigt und ein Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität geleistet werden. Eine nachhaltige Mobilität ist ohne eine Veränderung unserer Denk- und Verhaltensmuster nicht möglich. Solchen Veränderungen gehen in der Regel Prozesse des Bewusstwerdens und Umdenkens voraus. Daher ist die Entwicklung eines persönlichen, sozial und ökologisch orientierten Wertebewusstseins, das in der Ausbildung eines umweltverträglichen Mobilitätsverhaltens mündet, ebenfalls ein wesentliches Projektziel. Auf der Handlungsebene sind zu Beginn dieses Projektes die wichtigsten Zielgruppen die Schüler/-innen und Lehrer/-innen der Primar- und Sekundarstufe I. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen weitere zielgruppenspezifische Maßnahmen auch für andere Bevölkerungsgruppen entwickelt werden. Räumlich erstreckt sich das Projekt auf den Einzugsbereich des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar und berührt die drei Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz. III. Geplante Projektvorgehensweise Obwohl allen Bildungseinrichtungen (schulischen wie außerschulischen) bei der Erreichung der oben beschriebenen Zielsetzungen eine zentrale Bedeutung zukommt, liegen die Arbeitsschwerpunkte dieses Projektes zunächst im schulischen Bereich. Auf der Basis der oben genannten Projektzielsetzungen lassen sich 7 Arbeitsfelder differenzieren, in denen unterschiedliche Projektaktionen geplant sind (vgl. Abbildung): 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Grundlagen der Mobilität Mobilität und Schule Bildung und Training Mobilität in Jugend- und Erwachsenenbildung Öffentlichkeitsarbeit Dokumentation Neues Modell der Mobilitätspädagogik und -didaktik 41 42 Bei der Planung und Durchführung der Projektaktionen stehen die Interessen der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im Vordergrund. Die zu vermittelnden Inhalte sollen erfahrbar, praxisnah und zielgruppenorientiert aufbereitet sein. Es soll ein Rahmen geschaffen werden, in dem Mobilität aus dem Moment heraus erfahren werden kann und Spaß macht. Wenn unsere Ansprechpartner/-innen aus diesem Erfahrenen heraus neue Handlungsalternativen zum Auto erkennen und Freude daran haben, andere Fortbewegungsmittel auszuprobieren und zu nutzen, ist unser Ziel erreicht. 1. Arbeitsfeld: "Grundlagen der Mobilität" In diesem Arbeitsfeld werden die theoretischen Grundlagen des Projektes erarbeitet und eine solide Wissensbasis über die Zusammenhänge und Wechselbeziehungen von Mobilität in all ihren Verflechtungen (Verkehr, Umwelt, Wirtschaft, Sicherheit, Politik, Gesundheit, Zukunft, Lebensweltorientierung, ...) geschaffen. Hierzu gehören die Auswertungen bestehender Statistiken, empirischer Untersuchungen, ihre qualitativen Interpretationen wie auch die Auswertung der umfassenden Literatur, die zu diesem breiten Themenkomplex bereits existiert. Aus dieser Grundlagenarbeit soll einerseits eine Informationsbasis entstehen, die eine schnelle Aufbereitung unterschiedlicher Mobilitätsthemen zulässt und andererseits als Ideenspeicher für schulische und außerschulische Mobilitätsaktionen fungiert. 2. Arbeitsfeld: "Mobilität und Schule" Jung sein bedeutet in der Regel überdurchschnittlich aktiv und viel unterwegs zu sein. Durch das Unterwegssein entdecken, erfahren und erleben Kinder und Jugendliche ihre Welt. Von Tag zu Tag "erobern" sie sukzessive immer größere Räume (Kinderzimmer, Haus, Garten, Stadtteil, Schule, ...). Dies setzt ein hohes Maß an Mobilität voraus. Mobilität wird zu einem wesentlichen Bestandteil der Erweiterung ihrer Lebenswelt und ist ein wichtiger Baustein der Kinder- und Jugendkultur. Obwohl die Mobilität im kindlichen und jugendlichen Leben eine große Rolle spielt und hier der Grundstein für ein multimobiles Mobilitätsbewusstsein gelegt wird, schenken die Schulen dem Themenkomplex Mobilität noch relativ wenig Aufmerksamkeit. 2.1. Pädagogischer Bezugsrahmen Das didaktische Modell der Verkehrserziehung, das in Grundschulen im Vordergrund steht, zielt auf ein Verkehrssicherheitstraining und darauf, die Kinder durch Regellernen und Verkehrstraining zu sicherem und verkehrsgerechtem Verhalten hinzuführen. Diverse Autoren wie W. Hane u.a., S. Warwitz, B. Reinartz, weisen darauf hin, dass Kinder sich altersgemäß und entwicklungsphysiologisch nicht verkehrsgerecht verhalten können. 43 Die 1994 von der Kultusministerkonferenz initiierte Mobilitätserziehung setzt in diesem Sinne ganzheitlicher an, indem sie die Verkehrserziehung und deren Sicherheitsaspekt durch Aspekte der Sozial-, Umwelt-, und Gesundheitserziehung ergänzt. „Verkehrserziehung beschränkt sich nicht nur auf das Verhalten von Schülerinnen und Schülern und auf ihre Anpassung an bestehende Verkehrsverhältnisse; sie schließt vielmehr auch die kritische Auseinandersetzung mit Erscheinungen, Bedingungen und Folgen des gegenwärtigen Verkehrs und seiner zukünftigen Gestaltung ein“ (KMK-Empfehlungen, 1994). In den weiterführenden Schulen steht der Themenbereich "Verkehr" im Kontext einzelner Unterrichtsfächer wie Geographie, Biologie, Physik, Technik etc. Es besteht dabei die Gefahr, dass die spezifische Thematik "Verkehr" in der Fülle anderer Fachinhalte untergeht und ihr lediglich ein Schattendasein zugestanden wird. Für das Leben in einer durch Mobilität geprägten Welt ist "Verkehr" jedoch von großer Bedeutung und müsste im Zuge einer Vernetzung verschiedener Fächer auch in der Sekundarstufe den ihr zustehenden Stellenwert im Unterricht eingeräumt bekommen. Die Länder Rheinland-Pfalz und Hessen haben mit ihren erstellten "Richtlinien zur Verkehrserziehung" bereits einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, in dem sie mobilitätsrelevante Unterrichtsideen den Lehrplanthemen der einzelnen Fächer und Klassenstufen zugeordnet haben. 2.2. "Mobilität" als curriculares Gestaltungs- und Ordnungsprinzip Der hier vertretene Ansatz versteht "Mobilität" als ein curriculares Gestaltungsund Ordnungsprinzip, das in allen Klassenstufen der Grundschule wie der weiterführenden Schulen zur Geltung kommen kann. Sozialkunde und die Realienfächer sind besonders angesprochen, aber auch in Deutsch und Mathematik sowie Sport und den musischen Fächern kann das Prinzip "Mobilität" zur Entfaltung gebracht werden. Der Unterricht zum Themenbereich "Mobilität" setzt sich zum Ziel, die Bewegungs- und Handlungsspielräume von Kindern und Jugendlichen zu erweitern sowie ein umweltverträgliches Mobilitätsbewusstsein auszubilden, so dass sie selbstverantwortlich ihre Lebenswelt verstehen und mitgestalten können. Sie lernen sich zunehmend in der kontingenten Wirklichkeit zurecht zu finden, orientieren sich in Raum und Zeit, in Natur, Kultur und Technik, verorten sich sozial durch Begegnungen mit anderen Menschen und gewinnen im Dickicht der Wertordnungen ethische Positionen. Eine solche Orientierung kommt jedoch nur zustande, wenn sich die Heranwachsenden aktiv handelnd auf den Weg machen, d.h. mobil werden, um ihre Lebenswirklichkeit individuell auszulegen und zu gestalten. Als selbstverantwortliche Individuen entscheiden sie selbst wann, wie, wohin und womit sie sich in Bewegung setzen. 44 2.3. Geplante Aktionen 2.3.1. Lehrerbefragung Mit einer Fragebogenaktion möchte die Projektgruppe eine verlässliche Einschätzung der Mobilitätserziehung an den Schulen im Verbundgebiet erreichen und Informationen über die Praxis der Verkehrserziehung in den Schulen erhalten. Darüber hinaus soll diese empirische Untersuchung die verkehrstechnische Anbindung und die verkehrsspezifischen Problembereiche der Schulen, sowie die Nutzung der vom VRN erstellten Unterrichtsmaterialien "Auf vollen Touren" erfassen. Diese Informationen dienen dazu, schüler- und lehrerorientierte, ganzheitliche Unterrichtsbausteine und -projekte im Zuge einer erweiterten Mobilitätserziehung nach dem oben beschriebenen Gestaltungsprinzip anzubieten. Die Fragebogenaktion soll auf der Basis einer repräsentativen Umfrage an insgesamt 100 Schulen (Grund-, Sonder-, Haupt-, Realschulen, Gymnasien) des gesamten Verbundgebietes in Form einer Lehrerbefragung stattfinden. 2.3.2. Entwicklung und Durchführung von Angeboten für Schulen zu Themen der Mobilität a) Unterrichtsbausteine und Mobilitätsprojekte für die allgemeinbildenden Schulen Als Unterrichtsangebote werden lehrer- und schülerorientierte Unterrichtsbausteine und -projekte zur Mobilitätserziehung entwickelt. Eine Analyse der Bildungs- und Lehrpläne von Baden-Württemberg, der Richtlinien für Verkehrserziehung in Rheinland-Pfalz/Hessen sowie der Ergebnisse der Lehrerbefragung bilden die Grundlage dafür. Die Entwicklung und Erprobung der Bausteine und Mobilitätsprojekte wird im Rahmen von Seminaren an der PH durchgeführt. Es wird angestrebt die fertiggestellten Unterrichtsbausteine zur Mobilität auf der noch zu gestaltenden Internet-Homepage des Projektes interessierten Lehrern, Referendaren und Studierenden zur Verfügung zu stellen. Als weiteres Serviceangebot des Projektteams bieten wir, entsprechend der Nachfrage und unserer Kapazitäten, den Schulen im Verbundgebiet eine persönliche Unterstützung bei der praktischen Durchführung von Unterrichtsbausteinen und Mobilitätsprojekten an. b) Unterrichtsbausteine und Mobilitätsprojekte für die Förderschulen Mit dem Studiengang für Sonderpädagogik an der PH Heidelberg wird der Austausch gesucht, um auch für diese Zielgruppen mobilitätsbezogene Unterrichtsbausteine und -projekte bereitstellen zu können. c) Lehrerfortbildungen und Workshops zu Themen der Mobilität (-serziehung) Die Projektgruppe möchte die im Laufe des Projektes erworbenen Kenntnisse 45 und Erfahrungen in der Mobilitätspädagogik an interessierte Lehrer/-innen in Form von Fortbildungen und Workshops weitergeben. d) Infoverantaltungen zu Themen der Mobilität für Lehrer, Schüler und Eltern Mit Informationsveranstaltungen soll über den Unterricht hinaus für die Mobilitätsproblematik sensibilisiert werden. e) Mobilitäts-Aktionstage f) Unterrichtsmedien und -materialien Beim Projektteam können Informationen über aktuelle Unterrichtsmedien und Unterrichtsmaterialien angefragt werden. 3. Arbeitsfeld: "Bildung und Training" Ein wichtiger Schritt zur Verankerung einer neuen Mobilitätserziehung ist die Ausbildung von Multiplikatoren, die in den Schulen aber auch in anderen Institutionen wie Kindergärten, -horten, Betrieben, Seniorenzentren, Sportvereinen etc. Kindern und Erwachsenen ein anderes Mobilitätsverständnis näher bringen und erfahrbar machen. Die Entwicklung und Durchführung einer Qualifizierungsmaßnahme zum pädagogischen Mobilitätsberater und -trainer ist geplant und soll schrittweise im Laufe der nächsten Monate gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar entwickelt und durchgeführt werden. 4. Arbeitsfeld: "Mobilität in Jugend- und Erwachsenenbildung" Mit dem Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar" sollen nicht nur die Schüler und Lehrer des Verbundgebietes erreicht werden, sondern auch andere Bevölkerungsgruppen. Angedacht sind bislang die beiden Zielgruppen "Jugendliche" und "Senioren". Für beide Zielgruppen gilt, dass das Thema Mobilität häufig mit Schwierigkeiten behaftet ist, wenn es darum geht, unabhängig vom PKW, entferntere Orte zu erreichen. 4.1. Jugendliche Jung sein bedeutet Loslösung, Unbeständigkeit, Beweglichkeit und Schnelligkeit, mit einem Wort "Mobilität" im ursprünglichen Sinn (mobilitas). Jugendliche entwickeln spätestens mit 15 Jahren einen hohen selbständigen Mobilitätsbedarf, um sich gesellschaftlich zu integrieren. Ihr Bedürfnis nach Kontakt, Bewegung und Lebenslust ist groß. "Mobil" sein ist ein Kennzeichen ihres Lebensstils. Das angedachte jugendspezifische Projekt wird im außerschulischen Bereich angesiedelt sein, damit auch Auszubildende und junge Berufstätige Berücksichtigung finden. Wir stellen uns ein Jugendprojekt vor, bei dem Jugendliche Insidertipps zur Jugendszene ihrer "Stadt" zusammentragen und in Form eines peppigen "Ju- 46 gend-Guides" gestalten. Die Szene-Orte sollen durch Hinweise auf die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln vernetzt werden. 4.2. Senioren Die Anzahl älterer Menschen in der Gesellschaft wird in den nächsten Jahren weiter stark zunehmen (Deutschland 2000: 21%; 2010: 25%; 2040: 37% der Bevölkerung sind 60 Jahre oder älter; Statisches Bundesamt, 1999). Nicht nur Wirtschaft und Politik, auch die Verkehrsbetriebe werden sich auf die Besonderheiten, Interessen, Anforderungen und Bedürfnissen der älteren Mitbürger einstellen müssen. 5. Arbeitsfeld: "Öffentlichkeitsarbeit – Marketing" Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sind wirkungsvolle Instrumente, wenn es darum geht, die Außenwirkung eines Projektes zu erhöhen. Die Projektgruppe ist sich dessen bewusst und plant über verschiedene Maßnahmen, Informationen zum Thema Mobilität / Mobilitätserziehung einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. 6. Arbeitsfeld: "Dokumentation" Eine Standardaufgabe jedes Projektes ist dessen Dokumentation, die projektbegleitend durchgeführt wird. 7. Arbeitsfeld: "Neues Modell der Mobilitätspädagogik und -didaktik" Ein neues Modell der Mobilitätspädagogik und -didaktik wird anvisiert. Eine genaue Beschreibung dieses neuen Modells ist derzeit noch nicht möglich, da es sich aus den Inhalten und Erfahrungen der anderen Arbeitsfelder ableitet. Anmerkung: Das Projektteam ist an einem fachlichen Austausch, Anregungen und Fragen sehr interessiert. Unter der Telefon-Nr. 06221-477-368 bzw. der E-MailAdresse [email protected] können sich Interessenten gerne mit uns in Verbindung setzen. 47 17. Sportlehrerseminar an der Pädagogischen Hochschule Wolfgang Amler, Wolfgang Knörzer, Gerhard Treutlein Vom 6. bis 7. Oktober 2000 fand das 17. Sportlehrerseminar an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg statt. Schon bevor der Alumni-Gedanke in unseren Breiten aufkam, wurde das erste Sportlehrerseminar an unserer Hochschule durchgeführt. Seit 1983 treffen sich jedes Jahr ca. 100 ehemalige Studierende aller Altersstufen, um am ersten Oktoberwochenende sich auszutauschen, gemeinsam Sport zu treiben, aber auch um sich bei verschiedenen Seminarangeboten Ideen für ihren Unterricht zu holen und gemeinsam über Unterricht und Veränderungsmöglichkeiten zu reflektieren. Neu war in den vergangenen zwei, drei Jahren, dass nun auch relativ viele junge Lehrer teilnahmen. Die Einstellungspraxis der 80er und auch noch eines Teils der 90er Jahre hatte ja jungen Lehrern den Zugang zur Schule verwehrt; als Konsequenz kamen aus jenen Jahrgängen auch nur wenige zu den Ehemaligentreffen, die Bereitschaft der neu eingestellten Junglehrer ist hier nun viel größer. Als "Ausgleich" bröckelt nun die Teilnahme der über 45jährigen ab. Wie zu Anfang der nunmehr 17jährigen Geschichte des Ehemaligenseminars besteht nach wie vor der Anspruch, den Teilnehmerinnen Zugang zu neuen Themen zu ermöglichen. Themenwünsche werden jeweils zu Ende eines Seminars vorgebracht und über eine Abstimmung Schwerpunkte ermittelt. Das Organisatorenteam versucht dann, die von den Teilnehmern formulierten Wünsche im nachfolgenden Jahr umzusetzen. Früher standen Themen wie "Körpererfahrung im Sport", "Turnen als Sensation", "Bewegungskünste", "Sport und ganzheitliche Gesundheit", "Fernöstliche Bewegungsformen" oder "Sport und Entspannung" im Mittelpunkt; da diese Themen von den jüngeren Lehrern schon ausreichend in der Ausbildung erfahren wurden, zeichneten sich zuletzt zwei Trends ab: zum einen der Wunsch nach einer Begegnung mit neueren Trends im Bereich der Abenteuer-, Trend- und Natursportarten, zum anderen aber auch Themen mit dem Anspruch, die Alltagsarbeit zu erleichtern und zu befruchten. Das heißt, die Bereitschaft dieser Lehrerinnen und Lehrer, die fast alle Jahr für Jahr am Sportlehrerseminar teilnehmen, sich sowohl um die Verbesserung ihres traditionellen Unterrichts als auch um den Zugang zu neuen Inhalten zu bemühen, ist groß. Zugleich zeigt sich dabei auch, wie unberechtigt gängige Vorurteile über faule Lehrkräfte sind; auffallend ist immer wieder, wie sehr sich gerade Sportlehrerinnen und Sportlehrer für Möglichkeiten interessieren, wie eine ganzheitliche Bildung von Kindern und Jugendlichen gefördert werden kann. Das Angebot in diesem Jahr entsprach voll und ganz diesen Ansprüchen. Zum einen konnte zwischen der Didaktik, Methodik und Praxis des Geräteturnens (mit erstaunlich großem Zulauf!) einerseits und des Tanzes andererseits gewählt werden. Dem Veränderungstrend sowohl auf der Inhalts-, aber auch auf der Methoden- und Beziehungsebene entsprachen die beiden anderen Angebote: Beim Klettern an der Kletterwand im neuen Gebäudekomplex im Neuenheimer Feld konnten die Interessenten sowohl Ersterfahrungen machen, zu- 48 gleich aber auch über Umsetzungsprobleme mit Schülerinnen und Schülern reflektieren. In der Gruppe "Kleine Spiele, Kooperative Spiele, Soziales Lernen" waren Mitarbeiterinnen des früheren Hürdeneuropameisters Harald Schmidt als Referentinnen eingeladen. In seiner von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geförderten Aktion "Kinder stark machen – zu stark für Drogen" steht die Entwicklung von Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Kooperation, Solidarität etc. durch gemeinsames Sporttreiben im Mittelpunkt. Beim gemeinsamen praktischen Handeln erhielten die Lehrerinnen und Lehrer vertiefte Einblicke in die Frage, wie man beim Umgang mit Kleinen Spielen den Schwerpunkt auf "Erziehung durch Sport" legen kann, bzw. wie man diesen durch intentionale Herangehensweise verbessern kann. Bei allen Angeboten ging es auch um die Frage, wie man zugleich das Spezifikum des Faches Sportunterricht, die Bewegung, intensivieren und trotzdem den Erziehungsaspekt nicht zu kurz kommen lassen kann. Interessant ist dabei immer wieder zu beobachten, welche Kompetenz nicht wenige Lehrkräfte in der Konfrontation mit dem Berufsalltag in der Zwischenzeit entwickelt haben und wie gering die Resignationstendenz trotz schwierigster Verhältnisse ist. Die Teilnahme am Sportlehrerseminar und das Wiedersehen mit früheren Kommilitonen gibt offensichtlich aber auch Kraft auf diesem Weg, wie in Gesprächen immer wieder berichtet wird. Die Begegnung an der Ausbildungsstätte reaktiviert offensichtlich das pädagogische Gewissen, zumal wenn das Bedürfnis nach neuen inhaltlichen und methodischen Impulsen befriedigt wird. Beim Ehemaligenseminar geht es nach wie vor darum, neue Wege zu suchen, sie auszuprobieren und sie in angepasster Form in den eigenen Alltag zu inte- 49 grieren. Manche Schwerpunkte der Heidelberger Sportlehrerseminare haben in den vergangen Jahren Eingang in die "offizielle" Lehrerfortbildung sowohl in Baden-Württemberg als auch in anderen Bundesländern gefunden. Dies zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und im Sinne der Profilbildung der eigenen Hochschule einen wesentlichen Beitrag leisten. Schön wäre es, wenn sich noch weitere Fächer zum gleichen Weg entschließen könnten. Hinweis der Redaktion: Zur Zeit sind an unserer Hochschule drei Lehrer-Dozenten-Fachgruppen aktiv. Zur Mitarbeit laden wir Sie herzlich ein. Fachgruppen: Praxisvertreter: Mitglieder der Hochschule: Geographie Susan Haar Waldstraße 2 69168 Wiesloch Tel. (06222) 2726 Ingeborg Schäffner Stettener Straße 9 74080 Heilbronn Tel. (07131) 485219 Dr. Gerd Ratz, Professor für Geographie Tel. (06221) 477249 Rolf Seltmann, StR a.e.H., Fach Geographie Tel. (06221) 477251 HTW Uta Strotkamp Schröderstr. 33/1 69120 Heidelberg Dr. Barbara Methfessel, Professorin für HTW Tel. (06221) 477374 Sport Wolfgang Amler Büschlesweg 2 74653 KünzelsauAmrichshausen Tel. (07940) 6821 Dr. Wolfgang Knörzer Große Mantelgasse 3 69117 Heidelberg Tel. (06221) 161883 Dr. Gerhard Treutlein, Professor für Sport Tel. (06221) 477607 Die Aktivitäten der Gruppen finden Sie im Fortbildungsteil der Informationsschrift (hier Seite 75 und 78). Bei Interesse an der Mitarbeit wenden Sie sich bitte an die genannten Fachgruppenvertreter. Sollten Sie den Wunsch haben, eine weitere Fachgruppe mit zu initiieren, freuen wir uns über Ihre Rückmeldung beim Institut für Weiterbildung, Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221-477522, Fax: 06221-477437, e-mail: [email protected] 50 Ökogarten als Lernort im Grünen Lissy Jäkel, Barbara Dresel Seit nunmehr 10 Jahren wird das Gelände am Klausenpfad in Heidelberg als Aktions- und Modellgelände zur Umweltbildung genutzt. Das Areal von immerhin 5800 m² Fläche erstreckt sich zwischen der Tennisanlage und den Grünanlagen hinter dem Versorgungszentrum der Kopfklinik. Der Garten bietet eine breite Vielfalt unterschiedlicher Biotope. Waldartige Areale im hinteren schattigen Teil des Gartens ermöglichen das Erleben des jahreszeitlichen Wandels von dem Erblühen der Frühjahrsgeophyten bis zum schattigen Blätterdach im Sommer. In diesem Bereich wurde u.a. ein Sinnespfad installiert, der allerdings einer jährlichen Erneuerung bedarf – wie auch manch anderer Bereich des Gartens. Verschiedene Heckentypen sind rund um den Garten und im Garten zu finden. Sie bieten gute Beobachtungsmöglichkeiten für Vögel u.a. Tiere. Hier kann man das Anlegen einer Benjeshecke erproben oder einen Weidenzaun flechten lernen. Die Früchte verschiedener Heckengehölze wie Holunder oder Heckenrosen werden jedes Jahr durch Studenten der PH zu leckeren Produkten verarbeitet und zur Adventszeit der Hochschulöffentlichkeit angeboten. Der sonnige vordere Bereich am Klausenpfad wird für verschiedene Formen ökologisch ortientierten Gärtnerns genutzt. Den zentralen Teil bildet der Bauerngarten. Hier findet man durch Buxbaum und Schneckenzaun umrandete Beete, auf denen Nutzpflanzen in Mischkultur angebaut und gepflegt werden – von Erdbeeren, Tomaten, Kohlrabis bis zu Kapuzinerkresse, Ringelblumen oder Borretsch. In diesem Bereich bieten wir auch Experimentierflächen für Schulklassen. Studierende können hier nicht nur gärtnerische Erfahrungen sammeln, sondern sich in der pädagogischen Arbeit mit Schülerinnen und Schülern erproben. Auf der Streuobstwiese finden biologisch Interessierte eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen zur Beobachtung. An dieser Stelle wurde schon vor Jahren eine Wildbienen-Nistwand angelegt. Regelmäßig trifft man hier die hübsche Mauerbiene mit ihrem rostroten Pelzchen am Hinterleib oder andere Solitärbienen. Eine neue Insektennistwand ist im Entstehen. Auf der Wiese wurden neben Apfel und Birne auch seltene und unbekanntere Obstarten gepflanzt: Apfelbeere, Mahonie, Mispel. Die Apfelsorten tragen so klangvolle Namen wie "Gewürzluiken", "Danziger Kant" oder "ChampagnerRenette". Zwischen Beerenobstgarten und Bauerngarten wird viel Mühe aufgewandt, um auf ökologisch verträgliche Art bei den Tomaten die Braunfäule zurückzuhalten. Es werden sowohl resistente rote Sorten angebaut, als auch gelbe oder gestreifte Formen von Tomaten. Angrenzend befinden sich ein Hochbeet und ein Hügelbeet sowie Frühbeete. Hier gelingt es in dem milden Heidelberger 51 Klima immer wieder, Pflanzen anzubauen, die bei uns eigentlich gar keine Freilandpflanzen sind, zum Beispiel Auberginen. Die Kräuterspirale neben einem kleinen Teich entstand innerhalb eines studentischen Projektes. Die Bedingungen sind so gestaltet, dass sich mediterrane Gewürz- und Heilpflanzen wohl fühlen und reichlich sprießen. Mehrere Studenten konnten sich hier nicht nur Erfahrungen, sondern auch Material für den Unterricht oder gar für einen neuen Schulgarten holen. Zu einem funktionierenden Garten gehört unbedingt ein Kreislaufsystem, also eine biologische Abfallverwertung. Komposthaufen verschiedener Reifestadien sind im hinteren Teil des Gartens zu finden. Auch Bio-Abfälle aus der Pädagogischen Hochschule selbst (Hauswirtschaft, Biologie) können hier sinnvoll verwertet werden und helfen das Müllvolumen zu reduzieren. Der Kompost selbst ist unverzichtbar, um die Bodenqualität der Beete zu verbessern. Von Gruppen gern genutzt werden Rasenplatz, Sitzbänke und Sitzkreise sowie der Feuerplatz. Ein Lehmbackofen wurde von Studenten nach jungsteinzeitlichem Vorbild erstellt und ermöglicht, den Prozess der Entstehung von Brot mit den Händen zu "begreifen". Auf dem Trockenmauerbeet mit Dossenheimer Porphyr findet man Pflanzen, die sonst nur in den Alpen oder anderen Extremstandorten anzutreffen sind. Es wurde durch Studentinnen und Studenten innerhalb eines Projektes erstellt. An vielen Stellen verändert sich das Bild des Gartens immer wieder. Ein Vogelbeobachtungspunkt mit Klettermöglichkeiten für Kinder hoch über den Sträuchern konnte am Tag der offenen Tür im Oktober 2000 eingeweiht werden. Im Sommer können Passanten unseren Garten zuerst hören, bevor sie ihn sehen. Das verdanken wir zahlreichen Froschlurchen, die den großen Gartenteich als ihr Revier betrachten und sich rege fortpflanzen. Weitere Strukturelemente des Gartens (Baumschule, Gerätehaus mit Solarstrom, Wiesenflächen u.a.) können vor Ort erschlossen werden. Es ergaben sich in den 10 Jahren des Bestehens des Ökogartens viele unterschiedliche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Heidelberger Öffentlichkeit, insbesondere den Bildungseinrichtungen. Bei den regelmäßigen Öffnungszeiten erhalten zufällige Besucher jederzeit Einlass. Auch Besuche von Schulklassen und Kindergartengruppen sind unkompliziert. Man braucht sich nur anzumelden. Aufwendiger ist die längerfristige Zusammenarbeit mit Schulklassen (zum Beispiel in Projekten zum Anbau von Kartoffeln oder Getreide, zum Anlegen eines Kräuterbeetes oder zum Bau einer Wildbienenwand). Die besondere Herausforderung für die Projektpartner liegt dabei in der wechselseitigen Übernahme von Verantwortung. So stehen der Wunsch externer Nutzer zur uneingeschränkten Gerätenutzung und die 52 Notwendigkeiten der Sicherung der Gerätschaften im Widerspruch. Hier ist in jedem Fall eine Absprache mit den anderen aktiven Besuchern erforderlich, damit Gartengeräte wie Spaten, Harke, Schläuche im Sinne einer nachhaltigen Nutzbarkeit übergeben werden. Von Vorteil für die externen Nutzer ist, dass sie jederzeit auf die fachliche Kompetenz der Betreiber des Gartens in Bezug auf Pflanzenbau zurückgreifen können. So gelangen auch Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler zu Erfolgen, die bisher nicht über eigene Erfahrungen bei der Arbeit im Freien verfügen. Im Sinne der Entwicklung von Problemlösefähigkeit bei den Kindern ist es sicher viel sinnvoller, wenn sie kein gemachtes Bett erwartet (durchaus wörtlich auf das Saatbett bezogen) und die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen bzw. Lehrern den Garten nicht als gedeckten Tisch benutzen. Im Sinne projektartigen Arbeitens darf man selbst seine Aktivitäten planen. Die Arbeit wird den Schülerinnen und Schülern also von uns nicht abgenommen, sondern ihnen ermöglicht. Man kann selbst Entscheidungen treffen über die Wahl der Kulturen, den Zeitplan, die genaue Arbeitsorganisation, die Nutzung der herangezogenen Ernte. Darüber hinaus steht der gesamte Garten zur freien Benutzung zur Verfügung. Es bieten sich das ganze Jahr über Gelegenheiten für Spiele, Erkundungen oder auch mal ein Erholungspäuschen im Grünen. Den Lehmbackofen sollte man natürlich im eigenen Interesse nicht ohne Anleitung betreiben. Positive Erfahrungen haben wir mit einer parallelen Betreuung von Schulklassen durch Lehrerinnen und Lehrer sowie Studierende gemacht, zum Beispiel im Rahmen von Zulassungs- oder Seminararbeiten: Mischkultur im Beet, Kartoffelprojekt von dem Legen der Knollen bis zur Ernte, Besuch einer Kindergartengruppe mit Backen im Lehmofen. Lehrerfortbildungen ("Frühling im Schulgarten"), Volkshochschulkurse ("Kräuterhexenkurs") und diverse Führungen stehen immer wieder auf dem Programm (siehe Angebot auf Seite 72). In "ganz normale" Lehrveranstaltungen verschiedener Studienfächer wird der Garten regelmäßig als Lernort im Freien, als grünes Klassenzimmer oder als Experimentierfläche integriert. Das zweite "Klassenzimmer im Grünen" wurde noch im Jahr 2000 fertig. Darin haben Schüler mehrerer Lerngruppen Gelegenheit, im Freien – und doch überdacht – Lernaktivitäten nachzugehen. Die Verantwortlichen für den Garten betrachten es als Aufgaben: • zu zeigen, wie Landschaftsgestaltung im städtischen Bereich funktionieren kann, • Projektveranstaltungen für Studenten anzubieten, die Inhalte der Studienordnungen umsetzen, • ein Modellgelände für die Erprobung praktischer Umweltbildung mit Schülern bereitzustellen, 53 • die Zusammenarbeit mit der Heidelberger Öffentlichkeit zu pflegen (z.B. mit Schulen, Heidelberger Kleingärtnern, der Stadtverwaltung und dem Universitätsbauamt), • einen Lernort im Freien für Studierende verschiedener Fächer anzubieten (z.B. Theologie, GSU, Biologie, Technik u.a.), wo in angenehmer emotionaler Atmosphäre gelernt oder auch entspannt werden kann. Hinweise und Bilder zum Ökogarten der PH Heidelberg findet man auf der Homepage http://www.ph-heidelberg.de/org/garten/index.htm oder im Schaukasten am Garteneingang. Die Gartenverantwortlichen sind natürlich auch telefonisch erreichbar: Frau Dr. Jäkel unter 06221/477-348, Frau Dresel unter 06221/477-378. 54 Zooschule und ZooHochschule im Zoo Heidelberg Arndt Löwenberg Längst haben moderne Zoos ihre Berechtigung als Aussteller einer "lebenden Tiersammlung" verloren. Neben der Erholungsfunktion für viele Mitbürger tritt auch die Forschung und der Arten- und Naturschutz immer mehr in den Vordergrund. Als wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnisses moderner Zoos gilt mittlerweile auch das Engagement im Bereich der Bildung. Von informativer und interaktiver Gehegebeschilderung über Ausstellungen und Aktionen für allgemeine Besucher bis hin zu professionnelen Führungen für interessierte Besuchergruppen sind Zoos u.a. bestrebt, gezielt Informationen zu ausgewählten Tierarten bzw. zu entsprechenden Schutzprojekten zu vermitteln. Unter der Leitung von Prof. Dr. B. Grzimek wurde 1960 in Frankfurt die erste zoopädagogische Abteilung eines deutschen Zoos eingerichtet. In den folgenden Jahren begannen auch andere Zoologische Gärten, sogenannte Zoopädagogen zu beschäftigen. Diesen obliegt in erster Linie die pädagogische Betreuung von Schulklassen, die den Zoo auf diese Weise als außerschulischen Lernort im Rahmen des Biologieunterrichtes und der Umwelterziehung besuchen. Mittlerweile hat sich die Bezeichnung Zooschule für diese Institution etabliert. Im Frühjahr 2000 konnte der Heidelberger Tiergarten (als letzter größerer Zoo im deutschsprachigen Raum, vgl. Kirchshofer, 2000) eine zoopädagogische Stelle einrichten. Sie begründet sich auf einem durch das Arbeitsamt Heidelberg geförderten Kooperationsprojekt mit dem Fach Biologie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Dadurch kann für den Rhein-Neckar-Raum ein vielfältiges Bildungsangebot gewährleistet werden: Mit der neuen Zooschule bietet die pädagogische Abteilung interessierten Schulen die Möglichkeit zum Unterricht im Zoo. Das Angebot richtet sich an alle Schulklassen von der Grundschule über die Sekundarstufe I bis zur Oberstufe. Während der Exkursion werden einseitige Erläuterungen über die Tiere vermieden. Im Vordergrund steht eigenständiges Erkunden durch offenen Unterricht und Gruppenarbeit. Die Lebensweise, das Verhalten und die vielfältigen Anpassungen an besondere Lebensräume werden dabei von den Kindern und Jugendlichen auch handlungsorientiert nachempfunden und durch entdeckendes Lernen und "Lernen mit allen Sinnen" unvermittelt erlebt. Für jede Altersgruppe werden spezielle lehrplanbezogene Themenschwerpunkte bereitgehalten: o Wir erleben die Tiere des Heidelberger Tiergartens (Klassenstufen 1 und 2) o Warum sind Kamele "Wüstenschiffe"? (Klassenstufen 3 und 4) o Tiere des Dschungels (Klassenstufe 3 und 4) o Leben im Insektenstaat – Geheimnisse aus der Welt der Honigbienen (Klassenstufen 5 und 6, Durchführung nur in den Sommermonaten) 55 o Leben am Land, im Wasser und in der Luft (Klassenstufen 5 und 6) o Jäger und Gejagte (Klassenstufen 5 und 6) o Das Tier im Mensch (Klassenstufen 8 bis 10, Oberstufe) (Eine ausführliche Beschreibungen der Programme finden Sie auf der Homepage des Tiergartens. Weitere Themenschwerpunkte sind nach persönlicher Absprache ebenfalls möglich.) Seit der offiziellen Eröffnung im September 2000 haben bereits viele Schulklassen den Tiergarten besucht. Die Terminvergabe erfolgt derzeit mit einer Vorlaufzeit von etwa drei Wochen. Veranstaltungen für die Zeit vor den Sommer- und Herbstferien sollten jedoch wesentlich früher angemeldet werden. Mit der ZooHochschule, einem Kooperationsprojekt zwischen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und dem Zoo Heidelberg, sind zwei außerschulische Lernorte auf sinnvolle Weise miteinander verknüpft. Bei diesem Pilotprojekt mit Zoopädagogen und Hochschulpädagogen bringt die pädagogische Abteilung des Tiergartens die Möglichkeit ein, die Infrastruktur und den Tierbestand des Tiergartens in sinnvoller Weise zu nutzen. Die Hochschule trägt neben päd- 56 agogischen Konzepten und der Bereitstellung von Räumlichkeiten und Geräten auch die Möglichkeit zur Nutzung der dort gehaltenen wirbellosen Tiere bei (nähere Informationen unter der Homepage der Arbeitsgruppe Prof. Dr. J. Storrer). Gemeinsam konnte so ein Bildungsangebot entwickelt werden, das weit über das Angebot der beiden Projektpartner hinausgeht und bisher in der Bundesrepublik einzigartig ist. Derzeit werden in der ZooHochschule folgende Unterrichtskonzepte erprobt: o Leben an Land, im Wasser und in der Luft (Klassenstufen 5 und 6, Dauer: ein Vormittag, nur Mittwochs möglich) o Artgerechte Tierhaltung (Klassenstufen 6 bis 9, Dauer: ein Vormittag, nur Mittwochs möglich) Eine Besonderheit des zweiten Themas liegt darin, dass interessierte Schulklassen die artgerechte Tierhaltung auch in der Schule weiterführen können. Dazu erhalten sie von der Hochschule Terrarien mit tropischen Insekten, die mit geringem Aufwand dauerhaft und artgerecht in Klassenzimmern gehalten werden können. Neben den rein biologischen Themen werden dabei auch Aspekte der Kompetenzerfahrung und des sozialen Lernens wirksam (Löwenberg, 2000). Durch die Angebote der Zooschule und der ZooHochschule erhalten interessierte Schulklassen eine neue Möglichkeit, ihren naturkundlichen Unterricht in gezielter Weise durch den Kontakt mit Experten sowie durch erlebnis- und erfahrungsreiche Beschäftigungen mit lebenden Tieren und mit praktischem Naturund Artenschutz zu verbinden. In Zukunft werden wir regelmäßige Weiterbildungen anbieten, bei denen sich Lehrerinnen und Lehrer über das vielfältige Unterrichtsangebot und die weiteren Arbeitsmöglichkeiten im Zoo informieren können (siehe auch Seite 77). Literaturhinweise Kirchshofer, R. (2000): Zum Stand der Zoopädagogik in deutschsprachigen Ländern, Ergebnisse einer Umfrage von 1996. Begegnung Zoo 9, 5-12 Löwenberg, A. (2000): Naturkundliche Bildung im schulischen und außerschulischen Bereich: Interessenförderung durch den Einsatz lebender Insekten und anderer Wirbellosen im Unterricht. Dissertation (www.ub.heidelberg.de/archiv/540) Homepages Pädagogische Hochschule Heidelberg, Arbeitsgruppe Prof. Dr. J. Storrer: www.muellexperten.de Tiergarten Heidelberg: www.zoo-heidelberg.de 57 Die Zooschule im Überblick Zielgruppe: Schulklassen der Primarstufe, Sekundarstufe I und II Nutzung: Dauer des Unterrichtes ca. zwei Schulstunden, Beginn nach Absprache Kosten: Zooschule: DM 3.- pro Schüler, mindestens jedoch DM 60.- zzgl. Eintritt: bis 49 Kinder unter 15 J./ab 15 J. DM 3,60/4,50 ab 50 Kindern unter 15 J./ab 15 J. DM 3,20/4,00 Unser Angebot: Heidelberger Schulen (ausgenommen Privatschulen) entstehen keine Kosten für Eintritt und Zooschule. Planung: o Achten Sie auf wetterfeste Kleidung der Schüler. o Jeder Schüler sollte einen Schreibstift mitbringen. o Beachten Sie, dass viele Kinder und Jugendliche nach der Unterrichtseinheit auch noch eigenständig die übrigen Bereiche des Zoos erkunden möchten. Planen Sie dazu ggf. zusätzliche Zeit ein. Auskunft: o Dr. Arndt Löwenberg, Tiergarten Heidelberg, Tel: 06221 645520 (Sprechstunden Do 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr E-Mail: [email protected]) o Ausschließlich zu den Projekten "Leben an Land, im Wasser und in der Luft" und "Artgerechte Tierhaltung" in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg: Dipl.-Biol. A. Hampe, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Tel: 06221 477342 58 Die JazzBigBand der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Seit mittlerweile 25 Semestern gibt es nun die JazzBigBand der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Inzwischen ist dieses Ensemble zu einem festen Bestandteil vieler hochschulinterner Veranstaltungen geworden (Hoffeste, Examensfeiern, Weihnachtsfeiern, Erstsemesterbegrüßungen usw.). Aber wie fing es eigentlich an? Günther-Armin Neubauer (Leitung & Klavier): „Schon während meines eigenen Studiums an der PH Heidelberg war mir manchmal etwas unverständlich, warum das Potential an fähigen Musikerinnen und Musikern nicht vielschichtiger gefördert und genutzt wurde. Sicherlich, es gab (und gibt noch) ein Sinfonieorchester und einen Chor, aber die waren (und sind) überwiegend 'klassisch' orientiert. Der gesamte Jazz-, Rock- bzw. Popularmusik-Bereich lag dagegen mehr oder weniger brach. Als ich dann im Wintersemester 1988/89 als Lehrbeauftragter für Klavier (wieder) an die PH kam, habe ich mich gleich darum gekümmert, wie man das bisherige Lehrangebot in diese Richtung erweitern könnte. Mit der BigBand wollte ich z.B. ein Forum für die an Jazzmusik interessierten Studierenden schaffen. Die Anfangsphase war allerdings nicht immer ganz leicht. So arbeitete ich bis zum Sommersemester 1993 ohne Vergütung, und auch sonst gab es keinerlei finanzielle Unterstützung (für Noten o.ä.). Außerdem mussten wir immer wieder darum kämpfen, einen Überaum zu einer halbwegs vertretbaren Probezeit zu erhalten (in einigen Semestern fanden unsere Treffen freitags zwischen 16.00 und 18.00 Uhr statt, da kann sich jede/r ausmalen, wie dünn das Ensemble manchmal besetzt war). Heute hat die Band 26 Mitglieder - wobei ich toll finde, dass so viele Frauen (derzeit sind es 13) mitspielen, und es sich nicht (wie sonst in BigBands absolut üblich) um eine reine Männerdomäne handelt. Stilistisch spielen wir ein ziemlich breites Feld ab, von traditionellen Swingstücken (Ellington, Basie usw.) bis zu modernen Rockjazz-Arrangements. Neben allem Spaß, den es mir macht, wenn ein neues Stück 'steht' und von der Band mit vollem Einsatz gespielt wird, ist das Schönste an der BigBand-Arbeit für mich, jede Woche mitzuerleben, wie wir gemeinsam mehr und mehr Mut entwickeln, unsere bisherigen (Musizier-) Erfahrungen zu erweitern. Wenn z.B. in der Gruppe improvisiert wird, ist das stets Abenteuer pur! Man könnte sogar empfehlen: BigBand-Jazz als - ökonomisch und ökologisch gesehen - echte Alternative zum Abenteuerurlaub im Himalaya!” Ähnlich sehen es offensichtlich auch andere Musikerinnen und Musiker des Ensembles, denn auf die Frage „Was bedeutet mir/uns die JazzBigBand?” antworteten ... Steffi (Saxophon): „Ich hab' auf dem Gymnasium schon in 'ner BigBand gespielt und wollte daher unbedingt mit dieser Art Musik weitermachen. Hier wird man (bzw. werde ich) 59 durch das Improvisieren ziemlich gefordert, was mir zwar manchmal den Schweiß auf die Stirn treibt, aber auch tierisch Spaß macht. ” Uli (Trompete): „Für mich ist das eine völlig neue Musizier- und Hörerfahrung. Es macht irre viel Spaß, Stücke selbst mitzugestalten und das in einer super-netten Crew. Die Atmosphäre ist klasse, da traut man sich auch, selbst zu improvisieren bei Soloteilen - irgendwie klingt´s immer gut mit den anderen zusammen.” Markus (Flügelhorn): „Die Musik, die hier gespielt wird, ist für mich einerseits total ungewohnt (da ich aus der Blasmusik komme), andererseits aber voll interessant. Etwas Neues halt. Aber es macht echt total Spaß!” Nele (Saxophon): „Ehrlich und vollster Überzeugung: Die PH-BigBand ist das absolute Highlight in der Woche. Sonst wäre ich ja nicht schon seit zweieinhalb Jahren dabei, und mein Sax läge vermutlich total verstaubt in der Ecke. Zur BigBand läßt sich schwer was sagen, entweder man hört sie oder spielt mit Leib und Seele mit.” Ruth, Birgit, Charlotte, Tobi (Saxophone): „Da geht´s endlich mal nicht um Scheine, Referate usw. Der Mittwoch zwischen 18 und 20 Uhr ist immer der erste Termin, den wir in den Stundenplan für's neue Semester eintragen. Die Proben und Auftritte sind total gut! Die BluesBrothers wären stolz auf uns.” Andrew (Bass): „Mit vielen netten Leuten gemeinsam Musik zu machen, ist eine schöne Sache. Deswegen spiele ich in der BigBand mit. Hier wird fröhlich musiziert.” Thorsten (Saxophon): „Ich war erstaunt, eine so lernfähige und qualitativ gute BigBand anzutreffen. Das Schöne ist, dass alles ohne Druck und aus eigenen Stücken geschieht, und das ist wohl Günthers Werk.” Jochen (Saxophon): „Hab´ vorher kurz in einer anderen BigBand gespielt, aber da waren die Leute nur auf sich konzentriert, fast schon verkrampft. Hier sind die Leute in Ordnung, locker, nehmen einen schnell auf. Da macht das Spielen gleich doppelt Spaß.” Ute (Saxophon): „Toll, dass es an der PH sowas gibt! Es macht riesigen Spaß.” 60 Veranstaltungen des Salonorchesters Georg Kühner Für das Sommersemester 2001 ist eine Kooperation zwischen dem Stadttheater Heidelberg, dem Vocalconsort Pro Musica und dem Salonorchester an der PH geplant. Wir werden ein Benefizkonzert gestalten mit Arien aus La Boheme und berühmter Opernchöre. Der Erlös des Konzertes kommt schwerbehinderten Kindern zugute. Neben dem Kooperationsprojekt und unserem Konzert beim Hoffest der Pädagogischen Hochschule werden wir auch im weiten Umkreis unser breites Repertoire aus Wiener Kaffeehausmusik, Salonstücken und Bravourstücken der klassischen Konzertliteratur präsentieren. Die genauen Termine sind auf der Homepage der Pädagogischen Hochschule unter www.ph-heidelberg.de bei der Pressestelle bzw. beim Terminkalender des Faches Musik zu erfahren. Interessierte Musiker melden sich bitte vor Semesterbeginn beim Leiter des Salonorchesters, Herrn Georg Kühner, Telefon: 0621527962 oder e-mail: [email protected]. 61 AUTORENVERZEICHNIS Dr. Willi Wölfing Akademischer Direktor, Fach Schulpädagogik, Leiter des Instituts für Weiterbildung, Pädagogische Hochschule Heidelberg Bernard Rollet Inspecteur de l'Education Nationale, Academie de Strasbourg Beate Baumfalk Studentin (RL) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Fächer Deutsch, Geschichte und Biologie) Aicha Berth Studentin an der Universität Mannheim (Deutsche Philologie als Fremdsprache und Orientalistik) Sandra Hourlier Studentin (GHS) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Fächer GSU, Deutsch und Französisch) Anna Raschke Studentin (GHS) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Fächer Deutsch und Französisch) Jana Schmidt Studentin (GHS) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Fächer Kunst, Deutsch und Französisch) Dr. Ewald Kiel Professor für Schulpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg Dr. Rolf Siller Professor für Schulpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg Doris Hermann Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Heimat- und Sachunterricht, Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar", Pädagogische Hochschule Heidelberg Ulrike Leßmann Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Heimat- und Sachunterricht, Projekt "Regionale Mobilität Rhein-Neckar", Pädagogische Hochschule Heidelberg Wolfgang Amler Konrektor, Bildungszentrum Niedernhall, Pädagogischer Berater, Staatliches Schulamt Bad Mergentheim Dr. Wolfgang Knörzer Leiter der Heidelberger Akademie für Gesundheitsbildung Dr. Gerhard Treutlein Professor für Sportpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg 62 Dr. Lissy Jäkel Professorin für Biologie, Pädagogische Hochschule Heidelberg Barbara Dresel Akademische Rätin, Fach Biologie, Pädagogische Hochschule Heidelberg Dr. Arndt Löwenberg Leiter der Zooschule, Tiergarten Heidelberg Günther-Armin Neubauer Fachschulrat, Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fach Musikerziehung, Leiter der JazzBigBand, Pädagogische Hochschule Heidelberg Georg Kühner Leiter des Salonorchesters, Pädagogische Hochschule Heidelberg Fort- und Weiterbildungsprogramm Sommersemester 2001 Im Folgenden drucken wir unsere aktuellen Fort- und Weiterbildungen für Lehrerinnen und Lehrer ab, zu denen wir Sie herzlich einladen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte – sofern nichts Anderes angegeben ist – an Frau Inge Jochem, Institut für Weiterbildung (Tel.: 06221-477520). Bitte beachten Sie, dass Dienstunfallschutz für Beamte nach § 31, Abs. 1 Nr. 2 BeamtVG und für Angestellte gemäß § 539, Abs. 1 Nr. 14c RVO nur gewährt werden kann, wenn der Schulleiter bzw. die Schulleiterin das dienstliche Interesse zuvor schriftlich festgestellt hat. Benutzen Sie daher für Ihre Anmeldung das Formular auf Seite 107 oder auch ein Formblatt der Schulverwaltung, und senden Sie dieses – von der Schulleitung unterzeichnet – direkt ans Institut für Weiterbildung. Wenn Sie nichts von uns hören, findet die Veranstaltung wie ausgeschrieben statt und Sie sind zugelassen. Sollten Sie dann wider Erwarten doch nicht teilnehmen können, informieren Sie uns bitte schnellstmöglich. Auch im Bereich der Fortbildung freuen wir uns über Rückmeldungen und Anregungen. Sofern Sie Fortbildungswünsche haben, die weder durch unser Angebot noch durch das der Schulverwaltung erfasst sind, teilen Sie uns dies bitte mit. 63 Wir suchen für alle Regionen Baden-Württembergs berufserfahrene Lehrerinnen und Lehrer für die Leitung von Weiterbildungsseminaren im Bereich Klebetechniken. Das Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg bereitet Sie auf ihre Aufgaben vor. Die Tätigkeit wird vergütet, anfallende Reisekosten werden erstattet. Bewerbungen richten Sie bitte an die Pädagogische Hochschule, Institut für Weiterbildung, Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg, Tel.: 06221-477522, Fax: 06221-477437, e-mail: [email protected] 64 Sommersemester 2001 Globalisierung und Bildung t el te th os W lit ä ltu ra In te rk u G lo ba l is ie ru ng Die Pädagogische Hochschule Heidelberg und das Erziehungswissenschaftliche Seminar der Universität Heidelberg laden zum 3. Heidelberger Dienstagsseminar, das im Sommersemester 2001 stattfindet, ein. Bei dem Heidelberger DiensDas Heidelberger tagsseminar handelt es sich um eine Dienstagsseminar öffentliche Veranstaltung, die über Heidelberg hinaus Aufsehen und Interesse erregt hat. Zugleich ist es eine akademische Veranstaltung, die von Studierenden und Hochschullehrern in Seminaren vorbereitet wird und an deren Planung und Durchführung Studierende verantwortlich beteiligt sind. Für das 3. Heidelberger Dienstagsseminar "Globalisierung und Bildung" haben die Veranstalter ein aktuelles und mit Sicherheit für unsere Gesellschaft und für die Zukunft der nachwachsenden Generation zentrales Thema gewählt. Zu den Veranstaltungen haben wir zum Vortrag und zum anschließenden Gespräch Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Forschung und Politik eingeladen, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Globalisierungsentwicklung auseinander setzen. Für die Zukunft der Gesellschaft von Bedeutung ist die Frage „Welche Veränderungen und Probleme muss Erziehung und Bildung berücksichtigen um die Menschen zu befähigen, auf die Folgen der Globalisierung angemessen reagieren zu können?“ Mit dem Dienstagsseminar möchten die Pädagogische Hochschule Heidelberg und das Erziehungswissenschaftliche Seminar der Universität Heidelberg den Dialog zwischen den Gruppen der Gesellschaft, der Öffentlichkeit und den Studierenden unterstützen. Das Heidelberger Dienstagsseminar findet vom 08.05.2001 bis 24.07.2001 wöchentlich von 18.00 bis 20.00 Uhr in der Aula der Pädagogische Hochschule Heidelberg statt. Ein ausführliches Programm erhalten Sie beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel.: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437; e-mail: [email protected] oder beim Besuch unserer Internetseite: http://www.ph-heidelberg.de/org/ifw. 65 Veranstaltungsplan 08.05.2001 Globalisierung aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht Dr. Jürgen Siebke, Professor für Wirtschaftspolitik, Rektor der Universität Heidelberg 15.05.2001 Auf dem Weg zur Lerngesellschaft: Wissen, Informationen, Lernfähigkeit am Praxisbeispiel aus dem UNESCO-Bereich Christine M. Merkel, Bildungsreferentin, Stellvertreterin des Generalsekretärs Bildung und Wissenschaft in der Deutschen UNESCO Kommission, Bonn 22.05.2001 Bildung in der Entwicklungszusammenarbeit Dr. Gisela Frommer und Hubert Hartmann, Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH (GTZ), Eschborn 29.05.2001 Weltethos Dr. Günther Gebhardt, wissenschaftlicher Projektkoordinator der Stiftung Weltethos, Tübingen 05.06.2001 Erziehung und Bildung im Kontext von Internationalisierung und Globalisierung des Marktes Dipl. Ing. Bernhard Schreier, Vorsitzender des Vorstandes der Heidelberger Druckmaschinen AG 12.06.2001 Multilingualität und Bildung Dr. Ingrid Gogolin, Professorin für Erziehungswissenschaft, Leiterin der Arbeitsstelle Interkulturelle Bildung, Universität Hamburg 19.06.2001 Stellung der deutschen Sprache im internationalen Kontext Dr. Ulrich Ammon, Professor für Sprach- und Literaturwissenschaften, Universität Duisburg 26.06.2001 Sind die deutschen Hochschulen der Herausforderung durch die Globalisierung gewachsen? Prof. Dr. Klaus Landfried, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Bonn 03.07.2001 Lernen im globalen Netz Dr. Peter Diepold, Professor für Wirtschaftspädagogik, Leiter des pädagogischen Internetprogamms, Humboldt Universit. Berlin 10.07.2001 Erwachsenenbildung in Entwicklungsländern Dr. Christiane Hopfer, UNESCO Institut für Pädagogik, Hamburg 17.07.2001 Bildung und Weltbevölkerung Dr. Jörg Maas, Leiter Projektentwicklung, Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, Hannover 24.07.2001 Abschlussveranstaltung 66 Vorwort des Präsidenten des Oberschulamtes Karlsruhe Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Pädagogische Hochschule Heidelberg und das Oberschulamt Karlsruhe legen auch im Sommersemester 2001 ein Lehrerfortbildungsprogramm vor, das gemeinsam mit den Staatlichen Schulämtern beraten und abgestimmt wurde. Das Lehrerfortbildungsprogramm dient dem Ziel einer Vermittlung zwischen Theorie und Praxis im Hinblick auf fachwissenschaftliche, pädagogisch-psychologische und didaktisch-methodische Fragestellungen. Von Lehrerinnen und Lehrern werden heute neben fachlichen, methodisch-didaktischen, hohe sozialpädagogische und beratende Kompetenzen erwartet. Gleichzeitig sieht sich der Lernort Schule in einer starken Konkurrenz zu außerschulischen Lern- und Freizeitangeboten. Dies stellt den Unterricht vor neue Herausforderungen im Blick auf das Arrangement des Lernens, die Vielfalt der Methoden, den motivierenden Wechsel verschiedener Arbeitsformen und Lernsituationen. Das hier vorliegende Lehrerfortbildungsprogramm der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Oberschulamt Karlsruhe versucht auf die sich verändernden schulischen Bedingungen zu reagieren, die persönliche und berufliche Kompetenz der Lehrerinnen und Lehrer mittels bedarfsorientierten Fortbildungsangeboten zu stärken und Hilfen für die vielfältigen Aufgaben des Schulalltags anzubieten. In den Pädagogischen Hochschulen hat die Schulverwaltung Partner, deren Lehrende eine hohe Kompetenz auch für die Lehrerfortbildung haben. Diese nehmen wir gerne und dankbar in Anspruch. Wir empfehlen das vorliegende Lehrerfortbildungsprogramm Ihrer besonderen Aufmerksamkeit. Mit freundlichen Grüßen Dr. Hirsch Präsident Oberschulamt Karlsruhe Karlsruhe, im Dezember 2000 67 Gemäß dem gesetzlichen Auftrag hat die Pädagogische Hochschule Heidelberg auch die Aufgabe, dem weiterbildenden Studium zu dienen und sich an Veranstaltungen der Weiterbildung zu beteiligen. Die Hochschule bietet bereits seit 1968 durch die zentrale Einrichtung Institut für Weiterbildung ein umfangreiches Fort- und Weiterbildungsprogramm für Lehrerinnen und Lehrer der verschiedenen Schularten an. Von Anfang an wurden Teile dieses Programms in einer "Gemischten Kommission" mit Vertretern der Schulverwaltung aus den zuständigen Schulamtsbezirken erarbeitet. Für die Fort- und Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer ist die Mitwirkung von Hochschuldozentinnen und Hochschuldozenten ein unverzichtbares Element, werden dadurch doch die Begegnung und der Dialog von Lehrkräften der Pädagogischen Hochschule mit unterrichtserfahrenen Lehrerinnen und Lehrern der verschiedenen Schularten gefördert. In der Lehrerfortbildung kommen theoretische Konzeptionen der Fächer auf den Prüfstand der Unterrichtspraxis, umgekehrt wirkt die Praxis auf die Theorie und damit auf Forschung und Lehre zurück. Eine solche Kooperation kann die Arbeit nur befruchten und die notwendigen Veränderungen von Praxis und Lehre sicherstellen. Die gemeinsame Arbeit von Schulverwaltung und Hochschule über das Institut für Weiterbildung ist von einer großen gegenseitigen Unterstützung getragen und hat sich über 20 Jahre hin sehr gut bewährt. Wir laden alle Lehrerinnen und Lehrer zu den Veranstaltungen ein. Für Anregungen bei der Gestaltung des Fortbildungsprogramms für die kommenden Semester sind wir dankbar. Prof. Dr. Ludwig Schwinger Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Heidelberg, im Dezember 2000 Dr. Willi Wölfing Akademischer Direktor Leiter des Instituts für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg 68 Gruppe 20 Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Schulverwaltung Das folgende Fortbildungsprogramm wurde von der Gemischten Kommission erarbeitet und verabschiedet. Mitglieder der Gemischten Kommission: Vertreter der Schulverwaltung Direktor Klaus Dobler, Staatliches Seminar für schulpraktische Ausbildung GHS Mannheim SchR Gerhard Gölz, Staatliches Schulamt Mannheim SAD Norbert Hasfeld, Staatliches Schulamt Heidelberg Lt.SAD Jürgen Kriege Staatliches Schulamt Mosbach StR Dr. Albrecht Aichelin, Oberschulamt Karlsruhe Vertreter der Hochschule Inge Jochem, abgeordnete GHS-Lehrerin Dr. Willi Wölfing, Leiter des Instituts für Weiterbildung Erlass Die Veranstaltungen der Gruppe 20 sind als amtliche Lehrerfortbildung vom Oberschulamt Karlsruhe anerkannt. Erlass des Oberschulamts Karlsruhe an die Staatlichen Schulämter Heidelberg, Mannheim und Mosbach und an das Staatliche Seminar für schulpraktische Ausbildung GHS Mannheim Nr. 6752.32/64 vom 18.12.2000. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg führt während des Sommersemesters 2001 ein Lehrerfortbildungsprogramm durch, das mit dem Oberschulamt Karlsruhe, den Staatlichen Schulämtern Heidelberg, Mannheim und Mosbach sowie dem Staatlichen Seminar für schulpraktische Ausbildung GHS Mannheim beraten und abgestimmt wurde. Die Damen und Herren Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer in den Amtsbereichen der o.g. Staatlichen Schulämter werden gebeten, dieses Lehrerfortbildungsprogramm zu beachten und in die jeweilige Fortbildungsplanung ihrer Schule einzubeziehen. Das Oberschulamt Karlsruhe gewährt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fortbildungsveranstaltungen Fahrtkostenersatz nach § 5 LRKG bzw. § 6 Abs. 3 LRKG sowie Tagegeld nach den geltenden Bestimmungen. Grundsätzlich ist Dienstunfallschutz für Beamte nach § 31, Abs. 1 Nr. 2 BeamtVG und für Angestellte gemäß § 539, Abs. 1 Nr. 14c RVO gegeben. Anmeldungen für diese Veranstaltungen sind direkt an die Pädagogische Hochschule Heidelberg, Institut für Weiterbildung, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg mit dem Durchschreibesatz "Meldung zu einer regionalen Fortbildungsveranstaltung" zu richten, sofern in der Einzelausschreibung nicht auf ein anderes Verfahren hingewiesen wird. Die regelmäßige Teilnahme an einer Veranstaltung wird durch ein Zertifikat bescheinigt, das auf Wunsch des Teilnehmers zu den Personalakten genommen wird. Die Staatlichen Schulämter werden gebeten, die Schulen entsprechend zu informieren. Dr. Aichelin Studienrat 69 MATHEMATIK 20.1 Mathematikunterricht von den Kindern aus - Fortsetzung Den Unterricht “vom Kinde aus“ zu planen und durchzuführen, ist eine alte Forderung. Jedoch, heißt “vom Kinde aus“ nicht häufig “ausgehend von unserem Bild eines (fiktiven) Kindes“, anstatt “aus der tatsächlichen Perspektive unserer Kinder“? Wir sollten m. E. stets bedenken, dass Kinder oft anders rechnen, als wir rechnen, und auch anders denken, als wir es vermuten. Ihr mathematisches Denken ist in der Regel nicht fehlerhaft und korrekturbedürftig, sondern schlichtweg anders und entwicklungsfähig. Wenn man mit einer solchen kompetenzorientierten Sichtweise sympathisiert, dann stellt sich natürlich die Frage, wie man (auch?) in Mathematik den Kindern ein Mehr an Mitgestaltung bei der Planung, Durchführung und Reflexion des Unterrichts ermöglichen kann. Die Veranstaltung baut auf die Anfang 2000 stattgefundene Fortbildung auf, die Teilnahme wird allerdings nicht vorausgesetzt. LEITUNG: Dr. Christoph Selter, Professor für Mathematik, Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer von Grundschulklassen TEILNEHMERZAHL: max. 30 TERMINE: Dienstag, 20. März und Dienstag, 3. April 2001, jeweils von 15.00 bis 17.00 Uhr ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg Im Neuenheimer Feld 561, Raum A 206 ANMELDUNG: bis 13.03.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.2 Ruhe finden - Kraft schöpfen - den (Schul-) Alltag meistern (Stressbewältigung im Schulalltag) Ausgehend von einem integrativ ganzheitlichen Ansatz, der den Menschen sowohl in seinen kognitiven als auch in den emotionalen und körperlichen Anteilen berücksichtigt, wird ein breites Spektrum an praktischen Übungen vorgestellt. Erfahrungsorientierte Elemente wie Bewegung, Atem, Stille, Imagination und Visualisierung werden zur Entspannung sowie zur Aktivierung und Vitalisierung eingesetzt. Sie werden ergänzt durch Gespräche und kognitiv orientierte Teile, die zur Selbstreflexion auffordern. So können Körper, Geist und Seele zur Ruhe kommen und Energie auftanken, um dann mit neuer Kraft die anstehenden Aufgaben zu meistern. Die Lehrerinnen und Lehrer erhalten eine Fülle von Anregungen auf verschiedenen Erfahrungsebenen, die sie je nach Bedarf in ihren (Schul-) Alltag integrieren können. LEITUNG: Regina Maria Witt, Lehrerin (OstR'in), Dozentin in der Erwachsenenbildung in den Bereichen Kommunikation, Entspannung und seelische Gesundheit, Psychotherapie HPG 70 ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TERMIN: Montag, 2. April und Mittwoch, 4. April 2001, jeweils 14.00 bis 18.00 Uhr ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben) TEILNEHMERZAHL: max. 15 MITZUBRINGEN: bequeme Kleidung, warme Socken, Iso-Matte, Wolldecke ANMELDUNG: bis 19.03.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.3 Frühling im Schulgarten In dem seit 10 Jahren bestehenden Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden herkömmliche und weniger übliche Frühjahrsarbeiten gezeigt (z.B. Weidenzaun flechten) und der aktuelle Entwicklungsstand vorgestellt. Es gibt wieder Neues zu entdecken! Vier Spezialthemen laden zur Vertiefung ein: • Lurchbeobachtung am Teich • Wildbienenwand – Beobachtung und Vergleich einer Neuanlage und einer älteren Wand, Anfertigung von Nisthilfen aus Pflanzenmaterial (zum Mitnehmen) • Frühblüher – naturnahe Biotope im Schulgarten, Elemente einer Waldschule • Lehmbackofen – Benutzung, Informationen zum Aufbau, Wildkräuterquark zum selbstgebackenen Brot Bitte witterungsgerechte Kleidung / Schuhe mitbringen. LEITUNG: Prof. Dr. Lissy Jäkel und AR Barbara Dresel, Fach Biologie / Heimat- und Sachunterricht, Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten, Interessentinnen und Interessenten des "Arbeitskreises Schulgarten" TERMIN: Dienstag, 3. April 2001, 14.00 bis 18.00 Uhr ORT: PH-Ökogarten Treffpunkt: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 561, Westeingang TEILNEHMERZAHL: max. 30 ANMELDUNG: bis 20.03.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 71 SCHULENTWICKLUNG 20.4 Wie erstarrte Systeme wieder lebendig werden Unsere Gesellschaft wandelt sich von der bürokratischen Verwaltungsgesellschaft zur offenen Gestaltungsgemeinschaft und wird somit zur Lernenden Organisation. Diese zweiteilige Veranstaltung wird sich mit folgenden Fragestellungen und Inhalten beschäftigen: Teil I: Wie können wir unsere Organisation so umbauen, dass der Wandel keinen Widerstand hervorruft, sondern als angenehm empfunden wird? • die Zukunftskonferenz • das Unfreezing-Konzept • das Jazzband-Modell Teil II: Appreciate Inquierty (Wertschätzende Teamentwicklung) • Entdecken und Verstehen • Vision • Gestalten • Umsetzen und Erneuern Die beiden Veranstaltungen können unabhängig voneinander belegt werden. LEITUNG: Ute Gilbert, Lehrerin, Realschule Wiesloch ZIELGRUPPE: alle an Schulentwicklung Interessierten TERMINE: Dienstag, 24. April 2001, 14.30 bis 18.00 Uhr (Teil I) Donnerstag, 10. Mai 2001, 14.30 bis 18.00 Uhr (Teil II) ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben) ANMELDUNG: bis 10.04.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 GESCHICHTE 20.5 Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus als außerschulische Lernorte im Geschichtsunterricht - Beispiel Buchenwald (Seminar) In der derzeitigen Diskussion um die rechtsextremistischen Strömungen und Ausschreitungen in Deutschland und ihre Ursachen wurde u.a. vom Präsidenten des Zentralrates der deutschen Juden, Paul Spiegel, gefordert, dass Schülerinnen und Schüler öfter eine Gedenkstätte besuchen sollten, um am historischen Ort über Verfolgung und Gewalttätigkeit im nationalsozialistischen Deutschland informiert zu werden. Die ehemaligen Konzentrationslager sind für die historische Aufklärungsarbeit besonders geeignet. Das hier angebotenen Seminar stellt methodische Möglichkeiten der Gedenkstättenarbeit mit Jugendlichen in den Mittelpunkt, behandelt auch den historischen Rahmen nationalsozialistischer Vernichtungspolitik und diskutiert den Umgang mit dem Thema Nationalsozialismus in Schule und Gesellschaft, der sich an Gedenkstätten deutlich manifestiert. Eine Exkursion nach Buchenwald rundet diese Auseinandersetzung ab. 72 An der für Studierende angebotenen Veranstaltung können maximal fünf Lehrerinnen / Lehrer teilnehmen. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Frau Dr. A. Hettinger, Pädagogische Hochschule, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 262 oder 06221/618204, e-mail: [email protected] LEITUNG: Dr. Anette Hettinger, Akademische Rätin, Fach Geschichte, in Zusammenarbeit mit Dr. Helmut Rook, Leiter der Jugendbegegnungsstätte Buchenwald ZIELGRUPPE: Studierende und Lehrkräfte aller Schularten TERMINE: Sommersemester 2001, mittwochs, 16.15 bis 17.45 Uhr 1. Veranstaltung: Mittwoch, 25. April 2001 ORT: Neubau der Pädagogischen Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561 (Raum bitte zu Semesterbeginn erfragen) und Aufenthalt in Buchenwald (Jugendbegegnungsstätte): 5. bis 8. Juni 2001 TEILNEHMERZAHL: max. 5 Lehrerinnen / Lehrer, 15 Studierende ANMELDUNG: bis 21.04.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 THEATERPÄDAGOGIK 20.6 Darstellendes Spiel im Unterricht - von Gemeinschaftskunde bis Physik Nicht nur im Deutschunterricht kann darstellendes Spiel eine adäquate Vermittlungsform für Lerninhalte sein. Diese Veranstaltung, die mit großem Erfolg bereits im Oberschulamtsbezirk Stuttgart stattfand, zeigt, wie auch auf den ersten Blick sperrige Lerninhalte theatralisch aufgearbeitet werden können. Die Teilnehmer/innen bestimmen in Absprache mit dem Leiter das Thema, zu dem gearbeitet wird. Nach einer gemeinsamen Vorbereitungsphase wird der "Stoff" dann mit einer Schulklasse in darstellendem Spiel umgesetzt. LEITUNG: Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TERMIN: Donnerstag, 26. April 2001, 14.00 bis 18.00 Uhr ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben) TEILNEHMERZAHL: max. 15 + eine Schulklasse ANMELDUNG: bis 12.04.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 73 GEOGRAPHIE 20.7 Erschließung von Nah- und Fernräumen mit ihren Phänomenen als außerschulische Lernorte im Geographieunterricht Die Geographiegruppe besteht seit vielen Jahren und widmet sich geographischen wie interdisziplinären Fragestellungen im Unterricht. Der Erkundung von außerschulischen Lernorten gilt das besondere Interesse. Die "originale Begegnung" als methodisches Prinzip und die Methoden der Erschließung, der Erfassung und der Dokumentation der ausgewählten Objekte werden diskutiert und aufbereitet, so dass sie direkt in der Schulpraxis umgesetzt werden können. LEITUNG: Dr. Gerd Ratz, Professor für Geographie, und Rolf Seltmann, Studienrat, Fach Geographie, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Dipl. Päd. Susan Haar, Lehrerin, Ingeborg Schäffner, Realschullehrerin ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TERMIN: Montag, 30. April bis Dienstag, 1. Mai 2001 (mit Übernachtung) ORT: Ostalb und Ries TEILNEHMERZAHL: max. 30 WEITERE INFOS UND ANMELDUNG: bis 30.03.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 THEATERPÄDAGOGIK 20.8 Improvisationstechniken zur Erlernung dramatischer und literarischer Strukturen Improvisation und Struktur - das ist nur scheinbar ein widersprüchliches Paar. Denn die Strukturen von Szenen und Geschichten gelten auch und gerade in der Improvisation. Wie man eine Szene baut und eine Geschichte erzählt, welche Elemente man benutzen kann und vor allem, wie man zu einem Ende findet - für all das gibt es viele Tricks und Techniken, die sich mit Improvisationsübungen sehr gut erlernen lassen. In der Veranstaltung werden Spiele ausprobiert und vermittelt; Spaß und Einsetzbarkeit im Unterricht sind auch ein nur scheinbar widersprüchliches Paar! LEITUNG: Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TERMIN: Mittwoch, 2. Mai 2001, 14.00 bis 18.00 Uhr ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben) 74 TEILNEHMERZAHL: max. 15 ANMELDUNG: bis 18.04.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.9 Körpersprache im Lehrer(innen)beruf Oft erzählt unser Körper etwas anderes als unsere Worte. In dieser Veranstaltung soll Bewusstsein für körpersprachliche Signale geweckt werden, denn gerade im Lehrberuf kommt es auf Klarheit und Eindeutigkeit an. Welche Haltungen, Gesten und (unwillkürliche) Bewegungen vermitteln Unsicherheit, welche Sicherheit? Was verrät die Hand, was die Füße, was die Augen? Wie lässt sich mit einfachen Grundregeln die Position vor einer Klasse festigen? In Übungen und Spielszenen lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auf eigene Körpersprache und die Körpersprache des Gegenübers zu achten und Signale richtig zu deuten. LEITUNG: Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TERMIN: Dienstag, 15. Mai 2001, 14.00 bis 18.00 Uhr ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben) TEILNEHMERZAHL: max. 15 ANMELDUNG: bis 01.05.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 FRANZÖSISCH 20.10 Lebendiger Französischunterricht Inhaltlicher Schwerpunkt dieser Veranstaltung in französischer Sprache (mit Ateliercharakter) wird das Kennenlernen und die Erprobung von schüleraktivierenden Methoden im Französischunterricht der Sekundarstufe I sein mit dem Ziel, Spaß am Französischlernen zu vermitteln. Auf Wunsch können neue Lehrwerke vorgestellt werden. LEITUNG: Dr. Christian Minuth, Professor für Französisch, Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe I, v.a. Realschullehrer im Wahlpflichtbereich TERMIN: Dienstag, 8. Mai 2001, 14.30 bis 17.30 Uhr 75 ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87 (Raum wird noch bekannt gegeben) TEILNEHMERZAHL: max. 20 ANMELDUNG: bis 24.04.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.11 Erstellung eigener Internetseiten Das Internet wird eine immer größere Bedeutung in der Lebenswelt von Kindern und Lehrern einnehmen. Es bietet nicht nur die Möglichkeit, nach Informationen zu suchen, sondern auch eigene Informationsangebote zu erstellen. Im Rahmen dieser Veranstaltung erstellen die Seminarteilnehmenden eigene Internetseiten zu einem ausgewählten Rahmenthema. Begleitend dazu werden wichtige Gestaltungskriterien erarbeitet und diskutiert. Die Veranstaltung richtet sich an Personen mit keinen oder sehr geringen Vorkenntnissen in der Gestaltung von Internetseiten. Grundlegende PC-Kenntnisse sollten allerdings vorhanden sein. LEITUNG: Diplom-Pädagogin Annette Schulze, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Schulpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TERMINE: Mittwoch, den 9. und 16. Mai 2001, jeweils 15.00 bis 18.00 Uhr ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 561, Raum A 233 TEILNEHMERZAHL: max. 15 ANMELDUNG: bis 25.04.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.12 Unterricht in der Zooschule des Heidelberger Tiergartens Mit der neuen Zooschule eröffnet der Tiergarten allen Schulklassen von der Grundschule bis zur Oberstufe einen besonderen außerschulischen Lernort. Der Unterricht der Zooschule steht in vielen Bereichen im engen Bezug zu schulischen Themenstellungen und bietet vielfältige Anregungen zu interessengeleitetem Lernen. Durch "Lernen mit allen Sinnen", Ausprobieren und experimentelle Zugänge bietet 76 der Zoo vielfältige Möglichkeiten zum angeleiteten Beobachten und genauen Vergleichen. Die Teilnehmer der Veranstaltung erhalten einen kurzen Überblick über den Tierbestand und das pädagogische Angebot des Heidelberger Tiergartens. Der Schwerpunkt wird auf dem aktuellen Programm der Zooschule liegen. In Gruppen wird ein Fragen- und Beobachtungskatalog erstellt, der die Schülerinnen und Schüler zum eigenständigen Lernen anleiten soll. Dabei wird herausgearbeitet, welche Themen und Fragestellungen mit welchen didaktisch-methodischen Zugängen in einem Zoo sinnvoll behandelt werden können. LEITUNG: Dr. Arndt Löwenberg, Leiter der zoopädagogischen Abteilung im Zoo Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten bis Klasse 8, Veranstaltungen für den sonderpädagogischen Bereich werden zu einem späteren Zeitpunkt angeboten TERMINE: Mittwoch, 20. Juni 2001 15.00 bis 18.00 Uhr ORT: Tiergarten Heidelberg, Tiergartenstraße 3, 69120 Heidelberg TEILNEHMERZAHL: max. 15 ANMELDUNG: bis 06.06.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 HAUSHALT / TEXTIL 20.13 Arbeitsgruppe: Neue Ansätze der Ernährungserziehung: “Esskultur im Wandel – Problem oder Chance?“ Geplantes Thema der kommenden Fortbildungsreihe ist: “Esskultur im Wandel neue Inhalte - neue Methoden“. Mit einem Perspektivenwechsel von der Ernährungserziehung hin zur 'Bildung zur Esskultur' können und sollten neue inhaltliche und methodische Zugänge für den HTW- bzw. MUM-Unterricht gefunden werden. Mit diesen können Themen auch motivierender und damit vielleicht auch effektiver bearbeitet werden. (Die Themen werden gemeinsam bestimmt.) ALLGEMEINES ZUR ARBEITSGRUPPE: In thematisch wechselnden Fortbildungsveranstaltungen werden für die Ernährungserziehung im Hauswirtschafts-/MUM-Unterricht in einer sich regelmäßig treffenden Arbeitsgruppe - Erfahrungen ausgetauscht, - Erfolge und Misserfolge analysiert und - Ideen zur Unterrichtsgestaltung entwickelt. Im Rahmen des Projektes "Esskultur im Alltag" (Leitung Prof. Dr. Barbara Methfessel) werden neuere didaktische und methodische Ansätze zur schulischen Ernährungserziehung erarbeitet und hier zur Diskussion gestellt. Das Projekt wird finanziert von der “Dr. Rainer Wild-Stiftung. Stiftung für gesunde Ernährung, Heidelberg“. Die Stiftung unterstützt auch die im Rahmen des Projektes durchgeführten Veranstaltungen. 77 Interessierte Lehrkräfte sind zu den Fortbildungen eingeladen. Gefordert sind Bereitschaft zur Reflexion und Innovation des traditionellen Hauswirtschafts-Unterrichts und Mut zum Experiment. LEITUNG: Dr. Barbara Methfessel, Professorin für das Fach Haushalt/Textil, Pädagogische Hochschule Heidelberg Uta Strotkamp, OL HTW, Päd. Beraterin, Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer an Haupt-, Real- und Förderschulen TERMINE: auf Anfrage ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg Im Neuenheimer Feld 561, Raum B 412 ANMELDUNG: An der Mitarbeit Interessierte melden sich bitte beim: Institut für Weiterbildung der der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437. INHALTL. INFOS: Barbara Methfessel, Tel: 06221/804110, Fax: 06221/892400 MODE- UND TEXTILWISSENSCHAFTEN UND DEREN DIDAKTIK / SPORTPÄDAGOGIK / SPORTWISSENSCHAFT - VORANKÜNDIGUNG 20.14 Schwarze Mode der Gruftis – Unterrichtsbausteine Bei dieser Tagung handelt es sich um die vierte Veranstaltung im Rahmen des Forschungsprojektes "Kleidung - Körper - Identität" der Fächer Mode- und Textilwissenschaft und deren Didaktik / Sportpädagogik / Sportwissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Im Mittelpunkt der Tagung steht die Auseinandersetzung mit dem extravaganten und modisch außerordentlich inspirierenden Kleidungsstil der Grufties, der "Jugendkultur in Schwarz". Die Thematik wird in vier von studentischen Expertinnen und Experten geleiteten Workshops (Schmuck, Accessoires, Kleidungsstücke, Frisur und Make up) inhaltlich und vor allem didaktisch – sowohl unter "theoretischer" als auch "praktischer" Perspektive – bearbeitet. Zu der grundlegenden Thematik "didaktische Relevanz des Themas Jugendkultur in Schwarz" findet von der Projektleitung ein Eröffnungsvortrag statt. Weitere Vorträge mit den Themen "(Kleider-)Stilschöpfung in Jugendkulturen", "Die Kleiderfarbe Schwarz" und "Revivaln und Sampeln als Bekleidungsstrategie von Jugendkulturen" werden von Projektmitarbeiter(inne)n gehalten. LEITUNG: Dr. Doris Schmidt, Professorin für Mode- und Textilwissenschaften und deren Didaktik und Dipl. Päd. Heinz Janalik, Akademischer Oberrat, Fach Sportpädagogik / Sportwissenschaft, Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten, insbesondere für den MUM- und HTW-Unterricht TERMIN: Donnerstag, 4. Oktober bis Samstag, 6. Oktober 2001 (Beginn: 04.10.01, 14.45 Uhr, Ende: 06.10.01, 13.00 Uhr) 78 Ein detailliertes Programm erhalten Sie auf Anforderung. ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 561 (Räume werden ausgeschildert) TEILNEHMERZAHL: max. 100 ANMELDUNG: bis 20.09.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 CHEMIE - VORANKÜNDIGUNG 20.15 Stundeneinstiege und -überleitungen im Chemieunterricht Gelungene Stundeneinstiege sind zwar stark personenabhängig und das Problem, den passenden Übergang im Unterricht zu finden, ist ebenfalls stark situationsabhängig. Es gibt aber auch ein professionneles Know-how dazu, das - speziell bezogen auf den Chemieunterricht an Realschulen - in den Mittelpunkt des Fortbildungstages gestellt werden soll. LEITUNG: Arbeitsgruppe Chemieunterricht an Realschulen am Oberschulamt Karlsruhe, Leitung: RR Dieter Stäbler, weitere Mitglieder: Prof. Dr. P. Buck, RL'in R. Dhingra-Müller, RL'in G. Garst, RR J. Geörg, RL'in I. Malsch, RL H.-D. Müller, RL G. Svoboda, RL B. Wiederrecht, RL'in U. Wolf ZIELGRUPPE: Chemie-Lehrerinnen und -Lehrer an Realschulen und Werkrealschulen der Schulamtsbezirke Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim und Mosbach TERMIN: Mittwoch, 10. Oktober 2001 ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 561, B-Trakt (Raum wird noch bekannt gegeben) TEILNEHMERZAHL: max. 30 ANMELDUNG: bis 26.09.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.16 Internet für Lehrerinnen und Lehrer (Internet-Anfänger) Bei dieser Veranstaltung wird der grundlegende Umgang mit einem Browser (Internetprogramm) erarbeitet und eingeübt. Ein weiterer Baustein wird die Informationssuche im Internet sein. Darauf aufbauend werden Internet-Seiten für Lehrerinnen und Lehrer angesteuert und bewertet. Es wird gezeigt, wie Materialien (Texte, Bilder, Applets) aus dem Internet für die eigene Unterrichtsvorbereitung oder Erstellung von Arbeitsmaterialien verwendet werden können. Bei Interesse kann auch die 79 Verwendungsmöglichkeit von Online-Diskussionsforen und die Erstellung von WebSeiten demonstriert werden. LEITUNG: Gregor Svoboda, Realschullehrer an der LeopoldFeigenbutz-Realschule Oberderdingen (www.lfr.ka.bw.schule.de) und Lehrbeauftragter im Fach Schulpädagogik an der Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten (mit Windows-Kenntnissen) TEILNEHMERZAHL: max. 15 TERMINE: auf Anfrage (2 Nachmittage) ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg Im Neuenheimer Feld 561, 2. OG (Rechenzentrum) ANMELDUNG: beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437 Von einigen Ausgaben der Informationsschrift sind noch Restposten vorhanden (siehe Auflistung Seite 108), die kostenlos beim Institut für Weiterbildung zu beziehen sind. Die neuesten Ausgaben können Sie auch vom Internet downloaden: www.ph-heidelberg.de/org/ifw/Info/Info.html 80 Abrufveranstaltungen Der/die gewünschte Referent/-in kommt an Ihre Schule oder in Ihre Gegend, wenn sich die Mindestzahl von Interessenten (i.d.R. 10 Personen) zusammenfindet. Einige Veranstaltungen können mehrfach, andere (aus Kostengründen) nur ein Mal pro Semester abgerufen werden (in letzterem Fall bekommt diejenige Gruppe von Interessenten den Zuschlag, die sich zuerst meldet). Ort und Zeit der Abrufveranstaltungen richten sich nach der Nachfrage. Falls eine Gruppe nicht ausdrücklich unter sich bleiben will, könnten auch Interessenten "von außerhalb" hinzukommen. Sie sollten sich daher bei Interesse auch dann anmelden, wenn Sie keine Mitinteressenten aus Ihrer Gegend gewinnen konnten. Das Institut für Weiterbildung erteilt gerne Auskunft, wo und wann die jeweiligen Veranstaltungen stattfinden. 20.A1 Internet für Lehrerinnen und Lehrer (Internet-Anfänger) 20.A2 Erstellung eigener Internetseiten 20.A3 Legasthenie versus Lese-Rechtschreibschwäche versus veränderter Schriftspracherwerb 20.A4 Mediation in der Schule 20.A5 Der Beitrag der Philosophie zur Schulentwicklung 20.A6 Hochbegabte Grundschulkinder 20.A7 Ruhe finden – Kraft schöpfen – den (Schul-) Alltag meistern (Stressbewältigung im Schulalltag) 20.A8 Lebendiger Französischunterricht (Sekundarstufe I) 20.A9 Politische Bildung digital - eine Einführung in Internet und Multimedia für Lehrende in der politischen Bildung 20.A10 Interaktive Lern- und Übungsunterlagen selbst erstellen - eine Einführung in das PC-Autorensystem "Matchware Mediator" 20.A11 Improvisationstechniken zur Erlernung dramatischer und literarischer Strukturen 20.A12 Körpersprache im Lehrer(innen)beruf 20.A13 Darstellendes Spiel im Unterricht - von Gemeinschaftskunde bis Physik Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den folgenden Seiten. Anfragen bzw. Abruf direkt an 81 Pädagogische Hochschule Heidelberg Institut für Weiterbildung Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Telefon 06221/477 522 , Telefax 06221/477 437; e-mail: [email protected] FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.A1 Internet für Lehrerinnen und Lehrer (Internet-Anfänger) Bei dieser Veranstaltung wird der grundlegende Umgang mit einem Browser (Internetprogramm) erarbeitet und eingeübt. Ein weiterer Baustein wird die Informationssuche im Internet sein. Darauf aufbauend werden Internet-Seiten für Lehrerinnen und Lehrer angesteuert und bewertet. Es wird gezeigt, wie Materialien (Texte, Bilder, Applets) aus dem Internet für die eigene Unterrichtsvorbereitung oder Erstellung von Arbeitsmaterialien verwendet werden können. Bei Interesse kann auch die Verwendungsmöglichkeit von Online-Diskussionsforen und die Erstellung von WebSeiten demonstriert werden. LEITUNG: Gregor Svoboda, Realschullehrer an der LeopoldFeigenbutz-Realschule Oberderdingen (www.lfr.ka.bw.schule.de) und Lehrbeauftragter im Fach Schulpädagogik an der Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten (mit Windows-Kenntnissen) TEILNEHMERZAHL: max. 12 FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.A2 Erstellung eigener Internetseiten Das Internet wird eine immer größere Bedeutung in der Lebenswelt von Kindern und Lehrern einnehmen. Es bietet nicht nur die Möglichkeit, nach Informationen zu suchen, sondern auch eigene Informationsangebote zu erstellen. Im Rahmen dieser Veranstaltung erstellen die Seminarteilnehmenden eigene Internetseiten zu einem ausgewählten Rahmenthema. Begleitend dazu werden wichtige Gestaltungskriterien erarbeitet und diskutiert. Die Veranstaltung richtet sich an Personen mit keinen oder sehr geringen Vorkenntnissen in der Gestaltung von Internetseiten. Grundlegende PC-Kenntnisse sollten allerdings vorhanden sein. LEITUNG: Diplom-Pädagogin Annette Schulze, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Schulpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TEILNEHMERZAHL: max. 15 SCHRIFTSPRACHERWERB 20.A3 Legasthenie versus Schriftspracherwerb Lese-Rechtschreibschwäche versus veränderter 82 SCHWERPUNKTE: - Stationen des Kindes im "normalen" Schriftspracherwerb gegenüber Stationen des Kindes im "veränderten" Schriftspracherwerb - Analysemöglichkeiten spezifischer Fehlerquellen durch kurze Klassentests - Individuelle Fördermöglichkeiten im Klassenkontext - Welche Rolle spielt die Familie bei der Entwicklung einer Legasthenie? - Blockierungen: Wodurch entstehen sie und welche Möglichkeiten gibt es, sie zu vermeiden? - Möglichkeiten des Computereinsatzes in der Grundschule VORAUSGESETZTE TECHNISCHE AUSSTATTUNG: multimediafähige Computer, ausgestattet mit Windows 95 oder 98, Grafikkarte, Soundkarte, Kopfhörer LEITUNG: Sita Vellguth, Lehrlogopädin, Fachhochschule für Logopädie Heidelberg ZIELGRUPPE: Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer TEILNEHMERZAHL: max. 15 PSYCHOLOGIE 20.A4 Mediation in der Schule Schul-Mediation, die Vermittlung im Streitfall mit dritter Person, hat sich in der Praxis als eine Form der Gewaltprävention erwiesen, die auch ohne langwierige Vorbereitung in den bestehenden Schulalltag integriert werden kann. Mögliche Modelle hierfür sind Lehrer-Trainings in Mediation, die Errichtung einer Schlichtungs-AG, das Etablieren einer abgeschirmten Mediations-Ecke oder eines Schlichtungsraumes u.a. Die Veranstaltung gibt zu Beginn einen Überblick über Zielsetzung und Methoden von Mediation, danach wird mit der Gruppe das dazugehörende Projektmanagement besprochen. Die Referenten geben Antwort auf Fragen zur Praxis von Mediation aus der Kooperationserfahrung mit 15 Schulen. Die Teilnehmer bekommen zum Schluss Gelegenheit, anhand leichter Übungen Mediation kennenzulernen und zu erleben. METHODEN: kurze Theorie-Inputs, Kleingruppenarbeit, Video-Demonstration und Diskussion LEITUNG: Diemut Hauk, Diplom-Pädagogin, Leiterin des Mannheimer Institut für Mediation, Veröffentlichung: Hauk, D.: Streitschlichtung in Schule und Jugendarbeit. Das Trainingshandbuch zur Mediationsausbildung, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2000 ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten 83 PHILOSOPHIE 20.A5 Der Beitrag der Philosophie zur Schulentwicklung Hintergrund dieses Angebots ist zunächst die inhaltliche Überzeugung, dass in allen Schulen künftig zunehmend Strukturwissen zur Einordnung der nicht mehr überschaubaren Detailkenntnisse kognitiver, affektiver und handlungsorientierter Art gefragt sein wird. Was aber macht Strukturwissen aus? Und welche Orientierung bietet dabei die Philosophie? Was ist z.B. zu halten von der Forderung nach Philosophie(ren) als vierter Kulturtechnik (E. Martens) neben Lesen, Schreiben und Rechnen? Die Konzentration auf Strukturwissen wirkt sich aus in der Konzeption und Gestaltung auch der einzelnen Disziplinen bzw. Unterrichtsfächer: Theorie (im Sinne der Frage: Was ist das, was wir da und da treiben?) ist in jedem Fach mehr gefragt. Nicht nur als Wissenschaftstheorie hat die Philosophie von je her sich mit Grundlegungsfragen der einzelnen Fächer beschäftigt. Kann sie als “durchgängiges Unterrichtsprinzip“ die Fragehaltung, die Thema in den einzelnen Fächern ist, so fördern, dass Kinder und Jugendliche damit geeignete Anregungen für ihre Lebens- und Berufsgestaltung im 3. Jahrtausend erhalten? Diese Haltung hat schließlich auch organisatorische Konsequenzen: Wie in Grundschulen schon weitgehend üblich, werden die Schulen künftig mehr und mehr vom 45-Minuten-Takt abgehen und mehr Phasen entdeckenden und in Projekten vernetzenden Lernens einführen. Vermag die Philosophie auch hier Hilfestellung zu leisten? Ein Blick in die Vorschläge fächerverbindender Themen gibt bereits heute Aufschluss: Nicht nur enthalten die meisten Themen auch philosophische Inhalte, sondern vor allem bei der Frage der Konzeption von Vernetzung und Interdisziplinarität sind philosophische Beiträge gefragt. LEITUNG: ZIELGRUPPE: StR Hans-Bernhard Petermann, Fach Philosophie, Pädagogische Hochschule Heidelberg Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.A6 Hochbegabte Grundschulkinder Es ist Aufgabe der Schule, alle Kinder ihren Fähigkeiten entsprechend angemessen zu fordern und zu fördern. Für Kinder mit Lernschwierigkeiten gilt dieser Anspruch seit jeher mit Selbstverständlichkeit. Für besonders befähigte und lernwillige Schüler der Grundschule gilt das offenbar nicht in gleicher Weise. Das kann folgende Gründe haben: - Die Annahme, dass Hochbegabte keine besondere Förderung brauchen. („Wer im Übermaß hat, dem sollte nicht auch noch gegeben werden.“) - Die Heterogenität der üblichen Jahrgangsklasse lässt es nicht zu, durch Binnendifferenzierung des Unterrichts dem Lerntempo und den Lernvoraussetzungen eines hochbegabten Grundschulkindes gerecht zu werden. Eine äußere Differenzierung ist nicht vorgesehen. - Die besonderen Fähigkeiten und Kenntnisse eines Grundschülers werden durch die Lehrkräfte nicht erkannt. Das kann einerseits daran liegen, dass der weitgehend vereinheitlichte Unterricht dem weit fortgeschrittenen Schüler nicht die Möglichkeit gibt, seinen individuellen Kenntnisstand zu zeigen. Anderseits könnenKonformitätsbedürfnisse (besonders bei Mädchen) dazu führen, dass ein deutli-cher Schulleistungsvorsprung bewusst verborgen wird. Hochbegabte Jungen werden häufig nicht als solche erkannt, weil Verhaltensauffälligkeiten und Verweigerung 84 der geforderten Schulleistungen (z.B. Hausaufgaben) dem Bild des Lehrers vom hochbegabtem Schüler nicht entsprechen. In dieser Veranstaltung werden daher anhand von Fallbeispielen folgende Punkte besonders angesprochen werden: 1. Woran erkennt man hochbegabte Grundschüler? 2. Was kann ihre Identifizierung erschweren? (Einschätzung und Fehleinschätzung durch Lehrer und Eltern) 3. Mögliche Auswirkungen einer andauernden Unterforderung 4. Welche Chancen und Risiken birgt das Überspringen einer Klasse? LEITUNG: Ulrich Schuster, Dipl.-Psychologe Schulpsychologische Beratungsstelle Heidelberg Michaela Strobel, Lehrerin GHS ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen TEILNEHMERZAHL: max. 15 FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.A7 Ruhe finden - Kraft schöpfen - den (Schul-) Alltag meistern (Stressbewältigung im Schulalltag) Ausgehend von einem integrativ ganzheitlichen Ansatz, der den Menschen sowohl in seinen kognitiven als auch in den emotionalen und körperlichen Anteilen berücksichtigt, wird ein breites Spektrum an praktischen Übungen vorgestellt. Erfahrungsorientierte Elemente wie Bewegung, Atem, Stille, Imagination und Visualisierung werden zur Entspannung sowie zur Aktivierung und Vitalisierung eingesetzt. Sie werden ergänzt durch Gespräche und kognitiv orientierte Teile, die zur Selbstreflexion auffordern. So können Körper, Geist und Seele zur Ruhe kommen und Energie auftanken, um dann mit neuer Kraft die anstehenden Aufgaben zu meistern. Die Lehrerinnen und Lehrer erhalten eine Fülle von Anregungen auf verschiedenen Erfahrungsebenen, die sie je nach Bedarf in ihren (Schul-) Alltag integrieren können. LEITUNG: Regina Maria Witt, Lehrerin (OstR'in), Dozentin in der Erwachsenenbildung in den Bereichen Kommunikation, Entspannung und seelische Gesundheit, Psychotherapie HPG ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TEILNEHMERZAHL: ca. 15 MITZUBRINGEN: bequeme Kleidung, warme Socken, Sitzkissen, Wolldecke FRANZÖSISCH 20.A8 Lebendiger Französischunterricht Inhaltlicher Schwerpunkt dieser Veranstaltung in französischer Sprache (mit Ateliercharakter) wird das Kennenlernen und die Erprobung von schüleraktivierenden Methoden im Französischunterricht der Sekundarstufe I sein mit dem Ziel, Spaß am Französischlernen zu vermitteln. Auf Wunsch können neue Lehrwerke vorgestellt werden. 85 LEITUNG: Dr. Christian Minuth, Professor für Französisch, Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe I, v.a. Realschullehrer im Wahlpflichtbereich TEILNEHMERZAHL: max. 20 POLITISCHE BILDUNG 20.A9 Politische Bildung digital - eine Einführung in Internet und Multimedia für Lehrende in der politischen Bildung Diese Veranstaltung wendet sich an Lehrerinnen und Lehrer, die an einem internetund multimediagestützten Einsatz in der politischen Bildung interessiert sind. Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die auf dem Markt befindliche Software und wichtige Websites, lernen qualitativ gute von minderwertigen Angeboten zu unterscheiden und erhalten natürlich die Gelegenheit, Erfahrungen im praktischen Umgang mit Internet und CD-ROM zu sammeln. Fragen der Integration neuer Medien in die Unterrichtspraxis schließen die Veranstaltung ab. LEITUNG: Holger Meeh, Diplom-Pädagoge, Wissenschaftlicher gestellter, Fach Politikwissenschaft (Projekt POLIS), Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TEILNEHMERZAHL: max. 15 An- FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.A10 Interaktive Lern- und Übungsunterlagen selbst erstellen - eine Einführung in das PC-Autorensystem "Matchware Mediator" Matchware Mediator 5 ist ein flexibles und sehr leicht zu erlernendes MultimediaAutorensystem, das sich hervorragend zur Erstellung interaktiver Lernprogramme eignet. Im Zentrum der Veranstaltung steht die exemplarische Entwicklung eines kleinen Multimedia-Programmes für den Einsatz in der Schule. Voraussetzung für die Teilnahme sind Grundkenntnisse im Umgang mit Windows und einer Textverarbeitung. LEITUNG: Holger Meeh, Diplom-Pädagoge, Wissenschaftlicher gestellter, Fach Politikwissenschaft (Projekt POLIS), Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TEILNEHMERZAHL: max. 15 An- 86 THEATERPÄDAGOGIK 20.A11 Improvisationstechniken zur Erlernung dramatischer und literarischer Strukturen Improvisation und Struktur - das ist nur scheinbar ein widersprüchliches Paar. Denn die Strukturen von Szenen und Geschichten gelten auch und gerade in der Improvisation. Wie man eine Szene baut und eine Geschichte erzählt, welche Elemente man benutzen kann und vor allem, wie man zu einem Ende findet - für all das gibt es viele Tricks und Techniken, die sich mit Improvisationsübungen sehr gut erlernen lassen. In der Veranstaltung werden Spiele ausprobiert und vermittelt; Spaß und Einsetzbarkeit im Unterricht sind auch ein nur scheinbar widersprüchliches Paar! LEITUNG: Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TEILNEHMERZAHL: max. 15 FÄCHERÜBERGREIFENDE VERANSTALTUNG 20.A12 Körpersprache im Lehrer(innen)beruf Oft erzählt unser Körper etwas anderes als unsere Worte. In dieser Veranstaltung soll Bewusstsein für körpersprachliche Signale geweckt werden, denn gerade im Lehrberuf kommt es auf Klarheit und Eindeutigkeit an. Welche Haltungen, Gesten und (unwillkürliche) Bewegungen vermitteln Unsicherheit, welche Sicherheit? Was verrät die Hand, was die Füße, was die Augen? Wie lässt sich mit einfachen Grundregeln die Position vor einer Klasse festigen? In Übungen und Spielszenen lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auf eigene Körpersprache und die Körpersprache des Gegenübers zu achten und Signale richtig zu deuten. LEITUNG: Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TEILNEHMERZAHL: max. 15 THEATERPÄDAGOGIK 20.A13 Darstellendes Spiel im Unterricht - von Gemeinschaftskunde bis Physik Nicht nur im Deutschunterricht kann darstellendes Spiel eine adäquate Vermittlungsform für Lerninhalte sein. Diese Veranstaltung, die mit großem Erfolg bereits im Oberschulamtsbezirk Stuttgart stattfand, zeigt, wie auch auf den ersten Blick sperrige Lerninhalte theatralisch aufgearbeitet werden können. Die Teilnehmer/innen bestimmen in Absprache mit dem Leiter das Thema, zu dem gearbeitet wird. Nach einer gemeinsamen Vorbereitungsphase wird der "Stoff" dann mit einer Schulklasse in darstellendem Spiel umgesetzt. LEITUNG: Christian Laubert, Dramaturg und Theaterpädagoge am zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg ZIELGRUPPE: Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten TEILNEHMERZAHL: max. 15 + eine Schulklasse 87 Gruppe 30 Zur Gruppe 30 gehören Vorlesungen und Übungen aus dem Lehrangebot für Studierende der Pädagogischen Hochschule, die im Einvernehmen mit den Fachbereichen als Fortbildungsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer geöffnet werden. Fahrtkosten können nicht erstattet werden. Vorlesungszeit Sommersemester 2001: 23. April bis 28. Juli Die Veranstaltungen der Gruppe 30 gelten nicht als Angebote der amtlichen LehrerInnenfortbildung. Aus diesem Grunde können keine Reisekosten gewährt werden. Bei Vorliegen eines teilweisen dienstlichen Interesses am Besuch einer solchen Veranstaltung, das zuvor vom zuständigen Schulleiter bzw. der Schulleiterin schriftlich festgestellt worden ist, kann nach Prüfung im Einzelfall Dienstunfallschutz gewährt werden. Fach Psychologie: Lehrerhandeln im Unterricht (Hauptseminar) donnerstags, 18.15 bis 19.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87, Raum 121 Dr. Wolfgang Sehringer, Professor i.R. für Psychologie und Christa Bosten, Lehrbeauftragte im Fach Psychologie Das Seminar dient der Verschränkung von Forschung und Praxis. Es zielt auf die didaktische Identifikation und pädagogisch-psychologische Klärung überfachlicher Kompetenzen. Dazu wird eine Entschlüsselungskonzeption vorgestellt, deren Leistungsfähigkeit für die Unterrichtsbeobachtung und Unterrichtsberatung erprobt werden soll. Zur Analyse stehen Unterrichtsaufzeichnungen und eine einführende CD-ROM zur Verfügung, zur Beratung das Seminarleitungsteam. Lehrziel: Einübung in das Erkennen didaktisch bedeutsamer Strukturen sowohl im Instruktions- wie im Klassenführungsverhalten. Gelegenheit zu begleiteten Selbsterprobungen wird geboten. Wir würden uns über Teilnehmer aus der Praxis sehr freuen. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Wolfgang Sehringer, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 515 oder 06221/472960 und bei Frau Konrektorin Christa Bosten, Jahn-Grundschule in Brühl, Tel: 06202/73370. Fach Sprachbehindertenpädagogik / Sonderpädagogik: Sprechablaufstörungen I (Seminar/Vorlesung) donnerstags, 10.15 bis 11.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Zeppelinstr. 3, Raum 107 (Beginn: 26. April 2001) Dr. Hans-Joachim Motsch, Professor für Pädagogik der Sprachbehinderten In dieser Lehrveranstaltung werden entwicklungsnormale und situative Sprechablaufstörungen, Sprechscheu, (elektiver) Mutismus und Poltern vertiefend erarbeitet. Ausgehend von unserem Wissen über Bedingungshintergrund, Erscheinungsbilder und Verlauf werden unterschiedliche therapeutische Konzepte vermittelt. Dieses Seminar dient auch der Vorbereitung der Lehrveranstaltung “Sprechablaufstörungen II (Stottern)” im WS 01/02. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Hans-Joachim Motsch, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 521, E-mail: [email protected]; siehe auch: http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-mot-s1.htm 88 Fach Sprachbehindertenpädagogik / Sonderpädagogik: Semantische Störungen (Hauptseminar) donnerstags, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Zeppelinstr. 3, Raum 107 (Beginn: 26. April 2001) Dr. Hans-Joachim Motsch, Professor für Pädagogik der Sprachbehinderten Störungen der Semantik werden erst in neuester Zeit einerseits als eigenständige Erscheinungsbilder und andererseits als wichtiger Störungsbereich im Rahmen umfassender Spracherwerbsstörungen wahrund ernstgenommen. So stellt sich der Sprachbehindertenpädagogik die Frage, wie sie eine Einschränkung semantischer Fähigkeiten, die sich als fehlendes oder eingeschränktes Sprachverständnis, Wortfindungsprobleme, geringer und/oder undifferenzierter Wortschatz äußern kann, begreifen und erfassen kann. Fragen der Förderung betroffener Kinder in Therapie und Unterricht schließen sich an. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Hans-Joachim Motsch, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 521, E-mail: [email protected]; siehe auch: http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-mot-s1.htm Sprachbehindertenpädagogik / Didaktik der Sprachbehinderten: Didaktik des Erstlese-Schreibunterrichts bei sprachbehinderten Kindern (Seminar) montags, 10.15 bis 11.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87, Raum 305 (Beginn: 30. April 2001) Dr. Lothar Werner, Professor für Didaktik der Sprachbehinderten Das Seminar reflektiert zunächst im Überblick Strukturen gesprochener und geschriebener Sprache. Dann werden grundlegende Aspekte des Spracherfahrungsansatzes angesprochen, um danach möglichen Ursachen für Erschwerungen des Erstlese-Schreibunterrichts sprachbehinderter Kinder nachzugehen. Zusammenhänge zwischen Sprachbehinderungen einerseits und Lese-Rechtschreibstörungen andererseits werden dabei aufgezeigt. Dann folgen - in exemplarischer Auswahl - didaktische Konzepte zu Prophylaxe und Förderung der lernbeeinträchtigten Kinder. Grundkenntnisse der Teilnehmer/Teilnehmerinnen zu ätiologischen und symptomatologischen Aspekten von Spracherwerbsstörungen sind erwünscht. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Lothar Werner, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 194, E-mail: [email protected]; siehe auch: http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-wer-s1.htm Fach Sprachbehindertenpädagogik / Didaktik der Sprachbehinderten: Therapie von Aussprachestörungen (Seminar) montags, 14.15 bis 15.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87, Raum 305 (Beginn: 30. April 2001) Dr. Lothar Werner, Professor für Didaktik der Sprachbehinderten Dieses Hauptseminar richtet sich zunächst an Hauptfachstudierende (Diplomanden, Doktoranden) der Sprachbehindertenpädagogik und setzt dringend vertiefte Grundkenntnisse zu sonderpädagogischen sowie psychologischen und diagnostischen Aspekten des Themas voraus. Nach eher überblicksartiger Erörterung ätiologischer und symptomatologischer Fragen bei Spracherwerbsstörungen wird der Schwerpunkt des Hauptseminars im Aufzeigen des Theo- 89 rie-Praxis-Verbundes bei der Therapie aussprachegestörter Kinder (Elementar- und Primarbereich) liegen. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Lothar Werner, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 194, E-mail: [email protected]; siehe auch http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-wer-s1.htm Fach Sprachbehindertenpädagogik / Psychologie: Beratungstheorien (Seminar) montags, 12.15 bis 13.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87, Raum U21 (Beginn: 30. April 2001) Dr. Kerstin Weikert, Professurvertretung für Psychologie der Sprachbehinderten Der Stellenwert von Beratung im Rahmen sprachtherapeutischer Fördermaßnahmen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Aus diesem Grund ist es für die im Bereich der Sprachtherapie angehenden Fachleute sehr wichtig, sich intensiv mit diesem Themenkomplex zu beschäftigen. Im Mittelpunkt des Seminars steht die theoretische Auseinandersetzungen mit diversen Beratungstheorien. Ziel soll die kritische Einordnung der verschiedenen Ansätze sowie eine Einschätzung der Möglichkeiten und Grenzen von Beratungsaufgaben sein. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Frau Dr. Kerstin Weikert, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 511; siehe auch http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-wei_ss01.htm Fach Sprachbehindertenpädagogik / Psychologie: Spiel, Spielentwicklung und Fördermöglichkeiten (Seminar) montags, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87 (Raum auf Anfrage) (Beginn: 30. April 2001) Dr. Kerstin Weikert, Professurvertretung für Psychologie der Sprachbehinderten Im Rahmen des Seminars werden wir uns vertiefend mit entwicklungspsychologischen und pädagogischen Fragen der kindlichen Spielentwicklung beschäftigen. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit diesem Thema, steht die eigene Erfahrung mit Spielen, Spielideen und einer spielerischen Förderung sprachentwicklungsauffälliger Kinder im Mittelpunkt des Seminars. Das Seminar ist praxisorientiert ausgerichtet und beinhaltet Selbsterfahrungsanteile, deshalb ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Die aktive Mitarbeit im Seminar ist Voraussetzung zur Teilnahme. (Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt – bitte frühzeitig anmelden.) Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Frau Dr. Kerstin Weikert, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 511; siehe auch http://www.ph-heidelberg.de/org/sprachbe/lehrange/ss-2001/g-wei_ss01.htm Fach Französisch: Grammatik- und Lexikvermittlung (Seminar) dienstags, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561, Raum A108 Dr. Christian Minuth, Professor für Französisch Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Christian Minuth, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 325, E-mail: [email protected]. 90 Fach Französisch: Schülerorientierter Unterricht in Theorie und Praxis (Hauptseminar) donnerstags, 8.15 bis 9.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561, Raum A108 Dr. Christian Minuth, Professor für Französisch Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Christian Minuth, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 325, E-mail: [email protected]. Fach Kunsterziehung: Design im Kunstunterricht (Seminar) mittwochs, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561, Raum B007 Dr. Carl-Peter Buschkühle, Professor für Kunsterziehung Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Carl-Peter Buschkühle, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 238 oder im Fachsekretariat (477 318). Fach Musik: Alle Veranstaltungen im musikwissenschaftlichen und musikdidaktischen Bereich sind für Lehrerinnen und Lehrer geöffnet. (Im instrumental- und gesangspädagogischen Bereich kann allenfalls hospitiert werden.) Detaillierte Informationen erhalten Sie beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437, E-mail: [email protected]. Fach Chemie: Schüler- und Demonstrationsexperimente 2: Schwerpunkt Schülerexperimente (Seminar) dienstags, 14.15 bis 15.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561, Raum B215 und B207 Markus Müller, abgeordneter Lehrer im Fach Chemie Ausgewählte Schülerexperimente für die Klassen 8 und 9 Weitere Auskünfte unter: 06221/477289 (Sekretariat Fach Chemie) Fachdidaktik Chemie: Lernprozesse evaluieren mit Portfolio (Seminar) dienstags, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561, Raum B215 Dr. Thomas Häcker, Dipl.Päd., Konrektor, Fach Chemie In dieser Veranstaltung wird ein innovatives Instrument zur Selbstevaluation, das Portfolio, vorgestellt, eingeführt und erprobt. Portfolios regen Prozesse selbstgesteuerten Lernens bei Schülern, Lehrern, Studierenden, ..., kurz bei Lernenden an. Sie bringen aber Lern- und Entwicklungsprozesse nicht nur in Gang, sondern ermöglichen es zugleich, diese Prozesse selbst auszuwerten und selbst zu beurteilen. Weitere Auskünfte unter: 06221/477289 (Sekretariat Fach Chemie) 91 Fach Mathematik: Oberseminar über Geschichte und Grundlagen der Mathematik und der Schulmathematik (Arbeitsgemeinschaft) donnerstags, 17.15 bis 18.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561, Raum A206 Jürgen Schönbeck, Professor, Fach Mathematik und Akad. Rat Dr. Klaus Volkert, Privatdozent Universität Heidelberg, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Fach Mathematik Vorträge über systematische, historische und didaktisch-methodische Aspekte von Mathematikunterricht. Telefonische Auskünfte über Themen und Termine: 06221/477282, 06221/477278 und 06220/8554. Fach Mathematik: Zahlbegriffsbildung und Arithmetik: Überlegungen zur Verwendung der farbigen Stäbe aus lernpsychologischer und mathematikdidaktischer Sicht (Seminar) mittwochs, 14.15 bis 15.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561, Raum A206 W. Bentzinger, Schulrat i.R. Weitere Auskünfte über Themen und Termine: 06221/477282, 06221/477278 und 06220/8554. Fach Mathematik: Die Übung im Mathematikunterricht (Beispiele aus den Schuljahren 1 bis 10) (Seminar) mittwochs, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561, Raum A206 W. Bentzinger, Schulrat i.R. Weitere Auskünfte über Themen und Termine: 06221/477282, 06221/477278 und 06220/8554. Hochschulprojekt: Klimafreundliche und energiesparende Hochschule (Seminar/Projekt) mittwochs, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561, Raum B215 Dr. Michael Schallies, Professor für Chemie und Claudia Eysel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fach Chemie Die Diskrepanz zwischen Umweltwissen und Umwelthandeln ist groß und spiegelt sich in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wider. Wie ist diese Lücke zu schließen? Welche Elemente muss Umwelterziehung beinhalten, damit das vorhandene Wissen auch in entsprechendes Handeln umgesetzt wird, und an welcher Stelle des Bildungssystems sollte angesetzt werden? Mit dieser Fragestellung sollen sich die Teilnehmer der Veranstaltung in konkreten Projektarbeiten in der eigenen Hochschule auseinandersetzen. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Michael Schallies, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 291. 92 Fach Geschichte: Alle Veranstaltungen des Faches Geschichte sind für Lehrerinnen und Lehrer geöffnet. Eine Übersicht erhalten Sie beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 522, Fax: 06221/477 437, Email: [email protected]. Fach Politikwissenschaften: Die Europ. Union zwischen Erweiterung und Vertiefung (Seminar) mittwochs, 16.15 bis 17.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561 (Raum bitte ab Semesterbeginn erfragen) Dr. Anton Hauler, Lehrkraft für besondere Aufgaben, Fach Politikwissenschaft In dieser Veranstaltung werden nach einem historischen Überblick über den bisherigen Verlauf des europäischen Integrationsprozesses die aktuellen und unabwendbaren europapolitischen Herausforderungen "Erweiterung" und "Vertiefung" eingehend thematisiert, wobei die Ergebnisse der jüngsten Regierungskonferenz und die Perspektiven des europäischen Einigungsprozesses im Gefolge des EU-Gipfels von Nizza einen Schwerpunkt bilden. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Anton Hauler, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 230, E-mail: [email protected]. Fach Sportwissenschaft / Sportpädagogik: Inline-Skating im Schulsport 3-tägige Kompaktveranstaltung Ende März oder Anfang April 2001, 9.00 bis 17.00 Uhr, ISSW-Halle erster Treffpunkt: Im Neuenheimer Feld 720 im Foyer der neuen Sporthalle Dipl.-Päd. Roland Ullmann (StR), Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fach Sport Zielgruppe: Anfänger und fortgeschrittene Anfänger Vermittlung von Basisfähigkeiten und Basistechniken - Praktische Erprobung und Reflexion schulsportrelevanter Vermittlungskonzepte. Inline-Skating ist "in". Inline-Skating erobert im Flug nicht nur die Städte, sondern auch die Schulen und Schulhöfe. Die von dieser "Trendsportart" ausgehende Faszination sowie Affinitäten zu anderen Sportarten prädestinieren das Inline-Skating (scheinbar) auch für den Schulsport. Was fasziniert die "Kids" (und die Erwachsenen) an dieser Sportart? Soll/muss der Schulsport solche (Trend-)Sportarten anbieten? Wenn ja, welche Vermittlungsformen und Umsetzungsmöglichkeiten bieten sich konkret für den Sportlehrer/die Sportlehrerin an? Über praktische Eigenerfahrungen und kurzen Theorieeinschüben (Impulsreferate) mit anschließender Diskussion, soll im Rahmen einer dreitägigen Kompaktveranstaltung die skizzierte Thematik aufgegriffen und bearbeitet werden. (Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt – 15 Studierende, 5 Lehrkräfte aus dem Schuldienst.) Hinweis: Protektoren (Handgelenk-, Ellenbogen- und Knieschützer, Helm) sowie InlineSkates sind in einer begrenzten Anzahl vorhanden und können gegen eine gestaffelte Ausleihgebühr für die dreitägige Kompaktveranstaltung ausgeliehen werden. Wer eine eigene Ausrüstung hat oder sie sich von jemanden ausleihen kann, sollte sie mitbringen. Die Rollen müssen "hallentauglich" sein, die Schutzausrüstung ist verpflichtend! Evtl. fallen auch noch Materialkosten für Kopiervorlagen (Inline-Skate-Reader) an. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Roland Ullmann, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 602; siehe auch: http://www.ph-heidelberg.de/org/sport/lehre.htm 93 Erweiterungsstudiengang Spiel- und Theaterpädagogik: Die Geisterbahn — ein schulisches Animationsprojekt Veranstaltung mit Kompaktteil Terminvereinbarung und Anmeldung: Mi., 13.00 bis 14.00 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561, Raum A312 (Wolfmüller) Hagen Hofmann, Gitarrist, dipl. Musiklehrer, Theater- und Zirkusmusiker Im Rahmen eines Wochenendseminars in der Natur geben wir Studierenden und Lehrern/Lehrerinnen die Möglichkeit, eine unkonventionelle Geisterbahn zu gestalten und zu erleben. Die Teilnehmer/Teilnehmerinnen werden unter Zuhilfenahme von Klanginstallationen, Maske, Schauspiel, Effekten und verschiedensten Materialien einen Erlebnisraum für den humorvollen Umgang mit Angst entwickeln. Die Veranstaltung gibt (zukünftigen) Lehrern/Lehrerinnen Anregungen, Kinder- und Jugendarbeit (z.B. Klassenfahrten) spannend zu gestalten. Telefonische Auskünfte unter: 06221/477312 oder 0721/9430760. Fach Technik/Physik: Entwicklung und Erprobung von Stationen zum Erlebnistag "Mensch – Natur – Technik" dienstags, 14.15 bis 15.45 Uhr, Pädagogische Hochschule, Im Neuenheimer Feld 561, Raum B129 Akad. OR Dr. Klaus Scheler, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Physik Das Erleben von Naturphänomenen in interdisziplinären Zusammenhängen und interessanten sozialen Konstellationen zu organisieren, ist eine konkrete Aufgabenstellung für Studierende, die dazu einen interaktiven Erlebnistag zu Naturwissenschaften und Technik für Kinder mit ihren Eltern erarbeiten. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage bei Herrn Dr. Klaus Scheler, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel: 06221/477 257. 94 Gruppe 40 FORUM SCHULE In Zusammenarbeit mit dem Gesamtelternbeirat der Stadt Heidelberg und der Volkshochschule Heidelberg bietet das Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mit dem FORUM SCHULE einen Ort des Erfahrungsaustausches, der Information und der Aussprache für alle, die mit Schule zu tun haben. Die Veranstaltungen der Gruppe 40 gelten nicht als Angebote der amtlichen LehrerInnenfortbildung. Aus diesem Grunde können keine Reisekosten gewährt werden. Bei Vorliegen eines teilweisen dienstlichen Interesses am Besuch einer solchen Veranstaltung, das zuvor vom zuständigen Schulleiter bzw. der Schulleiterin schriftlich festgestellt worden ist, kann nach Prüfung im Einzelfall Dienstunfallschutz gewährt werden. INFORMATIONSVERANSTALTUNG MIT WORKSHOP-CHARAKTER 40.1 "Action - Fun - Event" - Sportunterricht im Trend ?! Lebenswelten und Lebensräume von Kindern und Jugendlichen haben sich stark verändert. Wie sollte eine zeitgemäße Bewegungs-, Spiel- und Sporterziehung darauf reagieren? Sind auffällige Bewegungs- und Verhaltensformen von Kindern und Jugendlichen nicht natürliche Reaktionen auf krankmachende Umwelten? Diese Veranstaltung versucht, auf möglichst viele Fragen bewegte Antworten zu geben. LEITUNG: Jutta Hannig-Schosser, Oberstudienrätin, Fach Sportpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg ZIELGRUPPE: Eltern, Lehrer, Studierende und sonstige Interessierte TEILNEHMERZAHL: max. 30 TERMIN: Dienstag, 20. März 2001, 19.30 bis 21.30 Uhr ORT: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Sporthalle, Im Neuenheimer Feld 720 ANMELDUNG: bis spätestens 13.03.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522; Fax: 06221/477 437 95 INFORMATIONSVERANSTALTUNG 40.2 Schule und Theater - Formen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit Im Rahmen des Besuchs einer Hauptprobe auf der Bühne des zwinger3 sollen folgende Fragen am praktischen Beispiel diskutiert werden: • • • Mit welchen Themen soll sich Kinder- und Jugendtheater beschäftigen? Welche Formen der Vor- und Nachbereitung im Unterricht sind wünschenswert? Welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Theater und Schulen gibt es noch (Workshops, Arbeitsgemeinschaften, Probenbesuche etc.)? LEITUNG: Christian Laubert, Dramaturg des zwinger3, Theaterpädagoge ZIELGRUPPE: Eltern, Lehrkräfte und andere Erziehende TEILNEHMERZAHL: max. 100 TERMIN: vorauss. Donnerstag, 29. März 2001, 19.00 Uhr ORT: zwinger3, Kinder- und Jugendtheater der Stadt Heidelberg Zwingerstraße 3-5, 69117 Heidelberg (Bushaltestelle Bergbahn / Rathaus) ANMELDUNG: direkt beim zwinger3 unter der Telefonnummer 06221-583550 STUDIENFAHRT 40.3 Bildungspolitische Informations- und Studienfahrt nach Stuttgart mit Besuch des Landtags Im Anschluss an die Landtagswahl bietet sich uns die Gelegenheit zu einem Besuch. Folgendes Programm ist vorgesehen: 10.30 – 11.00 Uhr: 11.00 – 12.00 Uhr: 12.00 – 13.00 Uhr: 13.00 – 14.00 Uhr: 14.00 – 16.00 Uhr: Einführung durch den Besucherdienst des Landtages Teilnahme an der Plenarsitzung Gespräch mit den Sprechern der Bildungsausschüsse der Landtagsfraktionen Pause (Gelegenheit zum Mittagessen) Gespräch mit Vertretern des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Um die Veranstaltung im Detail planen zu können, ist eine frühe Rückmeldung notwendig. Beachten Sie bitte den Anmeldeschluss. ZIELGRUPPE: Eltern von Schülern aller Schularten TERMIN: Donnerstag, 28. Juni 2001 WEITERE INFOS UND ANMELDUNG: bis spätestens 03.05.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg Tel: 06221/477 522; Fax: 06221/477 437 96 Video in der Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern im naturwissenschaftlichen Bereich: Erfahrungen, Demonstrationen, Simulationen 5. bis 6. April 2001 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 561 Veranstalter: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Fach Physik und Institut für Weiterbildung in Kooperation mit dem Audiovisuellen Zentrum Leitung: Prof. Dr. Manuela Welzel, Pädagogische Hochschule Heidelberg und Helga Stadler, Universität Wien Im Workshop sollen Erfahrungen ausgetauscht und Demonstrationen durch Videobeispiele aus den Veranstaltungen der Workshopteilnehmer(innen) diskutiert werden. Ergänzt wird die Diskussion durch Simulationen in Form von Videoproduktionen in unterrichtsnahen Situationen. Anmeldung und detailliertes Programm bei: Pädagogischen Hochschule Heidelberg Institut für Weiterbildung Keplerstraße 87 69120 Heidelberg Telefon 06221/477 522, Telefax 06221/477 437; e-mail: [email protected] 97 Tagungsinhalte Donnerstag, 5. April 2001 Physikunterricht unter der Lupe. Videoanalysen und die Individualisierung von Unterricht Gefilmter Unterricht: Probleme bei der praktischen Umsetzung – beispielhafte Lösungsansätze Einen Blick haben für ..., den Blick bekommen, den Blick verlieren – über die Wirkung von Theorie und die theoretische Rolle von Metakognition Erfahrungen aus dem studienintegrierten Halbjahrespraktikum an Bremer Schulen: Student(inn)en reflektieren Aspekte ihres Lehrverhaltens anhand von Videos in Kleingruppen und in der Seminargruppe Freitag, 6. April 2001 Rundgang durch das Audiovisuelle Zentrum der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Simulationen im fachdidaktischen Hauptseminar zu Methoden im Physikunterricht Analyse und Optimierung der Demonstration chemischer Experimente durch Videomitschnitte Stoffe und Reaktionen auf atomarer Ebene – neue Ansichten für Lernende mittels Multimediatechnik Einsatz rhetorischer Mittel und Visualisierung beim Lehrervortrag mit VideoFeedback-Simulationen (Workshop) Videobasierte Vergleiche zwischen Lehrern und Schülern bei der Bearbeitung von denselben Aufgaben – Warum lohnt es sich, Schülerhandlungen zu beobachten? (Workshop) Erprobung von Möglichkeiten der Herstellung eines Demonstrationsvideos am Beispiel (Workshop) Abschlussplenum mit gemeinsamer Diskussion 98 Fachtagung Autismus Unterricht für Kinder mit autistischem Verhalten unter besonderer Berücksichtigung von FC ("gestützte Kommunikation") Freitag, 22. Juni 2001 9.00 bis 18.00 Uhr Pädagogische Hochschule Heidelberg Keplerstraße 87, Aula Den Schwerpunkt der Tagung bilden – neben einleitenden Referaten – Berichte aus der Praxis, die in thematischen Workshops ausgewertet werden sollen. LEITUNG: Dr. Theo Klauß, Professor für Geistigbehindertenpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg und Ursula Schmid, Sonderschullehrerin ZIELGRUPPE: Lehrkräfte von Kindern mit autistischem Verhalten, Autismusbeauftragte, Studierende und weitere Interessierte aus dem schulischen Bereich Anmeldung bis 25.05.2001 beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, E-mail: [email protected] Tel.: 06221-477522, Fax: 06221-477437 Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an Dr. Theo Klauß, Tel.: 06221-477431, Fax: 06221-477485 E-mail: [email protected] (Homepage: http://homepages.compuserve.de/KlaussTheo) 99 100 Künstlerische Bildung und die Schule der Zukunft An die Stelle des klassischen Ideals einer selbstbestimmten Persönlichkeit treten in der Kultur- und Bildungstheorie der letzten Jahrzehnte Schilderungen des dezentrierten Subjekts, welches in einer komplexen Gegenwartskultur um Orientierung ringt. Das Heidelberger Symposium will in diesem Zusammenhang die herausragenden synergetischen Leistungen einer künstlerischen Bildung für die Entwicklung einer selbstbestimmten Persönlichkeit inmitten einer pluralen, konfliktreichen Kultur darstellen. Unterschiedliche mit der Bildung befasste Disziplinen betrachten seit langem ein künstlerisches Denken, welches Wahrnehmung, Sensibilität, Rationalität und Imagination gleichermaßen fördert, als geistige Produktivkraft von zentraler Bedeutung. Neben einer interdisziplinären Theoriedebatte will das Symposium insbesondere konkrete Konzeptionen und Projekte künstlerischer Bildung im schulischen Kontext vorstellen. Erstmals wird damit seit langer Zeit eine innovative, zukunftsweisende fachliche Bildungspraxis dokumentiert. Ein thematischer Schwerpunkt wird u.a. auch der Rolle der Neuen Medien und ihrer Nutzung im Bereich der künstlerischen Bildung gelten. Veranstalter: Pädagogische Hochschule Heidelberg Fach Kunst und Institut für Weiterbildung in Zusammenarbeit mit: dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und der Landesakademie für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater, Schloss Rotenfels Konzeption und Projektleitung: Prof. Dr. Carl-Peter Buschkühle Dr. Joachim Kettel Gerd-Peter Zaake Die Veranstaltung wird unterstützt von: Bund Deutscher Kunsterzieher (BDK) Heidelberger Kunstverein Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste (IGBK), Bonn Österreichischer Kulturservice Wien Das aktuelle Programm erhalten Sie auf Anfrage beim Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel.: 06221-477522 Fax: 06221-477437, E-mail: [email protected] 101 vorläufiges Programm Mittwoch, 10.10.2001 14.00 Uhr Eröffnung mit der Ministerin oder dem Staatssekretär des Kultusministeriums 14.30 Uhr Einführungsvortrag Prof. Dr. Buschkühle, PH-Heidelberg 15.30 Uhr Kurzvorträge zu zentralen Problemstellungen künstlerischer Bildung 18.00 Uhr Abendessen 20.00 Uhr Abendveranstaltung im Heidelberger Kunstverein Donnerstag, 11.10.2001 09.00 Uhr Vorträge und Workshops zu innovativen Konzepten künstlerischer Bildung 12.30 Uhr Mittagspause 14.00 Uhr Künstlerische Bildung - Praxiserfahrungen 18.00 Uhr Abendessen 20.00 Uhr Öffentliche Veranstaltung in der Print-Media-Akademie der Heidelberger Druckmaschinen AG zum Thema "Künstlerische Bildung und Lebenskunst" Freitag, 12.10.2001 09.00 Uhr Künstlerische Bildung in Lehrerbildung und Lehrerfortbildung (Vorträge und Arbeitsgruppen) 12.30 Uhr Mittagspause 14.00 Uhr Berichterstattung der Arbeitsgruppen; Perspektiven für die künstlerische Bildung in Schule und Hochschule 16.00 Uhr Ende der Veranstaltung Begleitend zur Tagung: Ausstellung von unterrichtspraktischen Beispielen (Schüler- und Studentenarbeiten) 102 INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG / AKADEMIE FÜR WISSENSCHAFTLICHE WEITERBILDUNG AN DER PÄDAGOGISCHEN HOCHSCHULE HEIDELBERG E.V. Effektives Leiten von Gruppen und Teams Sensibel steuern mit dem Konzept der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn Konzeption Die Themenzentrierte Interaktion ist ein Konzept des Leitens von Gruppen und Teams. Ziel ist eine offene und produktive Zusammenarbeit der Gruppenmitglieder. Mit Hilfe der Themenzentrierten Interaktion wird versucht, gewohnte Denk- und Handlungsmuster zu verlassen. Ebenso wird die Entwicklung des Einzelnen dabei unterstützt. Ziele der Weiterbildung > > > > Einführung in das Konzept der TZI Prinzipien humanistisch geleiteter Gruppen und Teams erkennen und überprüfen Zugänge und Methoden für die Leitung von Gruppen und Teams erproben Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Weiterbildung in das Berufsfeld übertragen Struktur und Inhalte Die berufsbegleitende Weiterbildung ist in sieben Abschnitte von je mehreren Tagen unterteilt und wird im Zeitraum von neun Monaten durchgeführt. Die Abschnitte hängen zusammen und können nur insgesamt belegt werden. Themenbereiche > Leben und arbeiten in und mit Gruppen > TZI als effektive Kommunikationsmethode > Konflikte bearbeiten und an ihnen wachsen > Dynamik in der Gruppe Diese Weiterbildung wird als Teil der gesamten TZI-Ausbildung beim Internationalen Dachverband WILL, Basel, anerkannt. Adressaten Alle diejenigen, die in ihrem Berufsfeld - sei es im industriellen, sozialen oder einem anderen Sektor mit Menschen im Austausch stehen und die beabsichtigen, hierin das Potential der Gruppen- und Teammitglieder zu erkennen und konstruktiv umzusetzen. Fortbildungstermine – Kurs III (2001) Abschnitt 1: Freitag - Dienstag 23. - 27.02.2001 Abschnitt 2: Freitag - Dienstag 6. - 10.04.2001 Abschnitt 3: Freitag - Dienstag 27. - 31.07.2001 Abschnitt 4: Mittwoch - Sonntag 2. - 6.01.2002 Konzeption und Leitung Prof. Dr. Dorothea Freudenreich, Dipl.-Psych., TZI-Graduierte (WILL Basel) und Frieder Rebstock, Gym.L., TZI-Ausbildung 103 Prozessbegleitung in Organisationen (PiO©) Ziele der Qualifizierung Basiselemente Führungskräfte und Mitarbeiter mit besonderer Aufgabenstellung befinden sich heute in vielfältigen und dichter werdenden Veränderungsprozessen ihrer Organisationen. Die erfolgreiche Gestaltung dieser Prozesse verlangt von den Beteiligten eine spezielle professionnele Kompetenz wie z. B. das Moderieren von Gruppen und Menschen in der Zusammenarbeit das Beraten von Mitarbeitern in Projekten das Begleiten von interdisziplinären Arbeitsgruppen. E1 Grundlagen der Organisationsentwicklung und Prozessberatung E2 Organisation und Diagnose E3 Prozesswahrnehmung; Person und Verhalten E4 Projektmanagement - Arbeits- und Projektgruppen leiten und moderieren E5 Konfliktbearbeitung in Gruppen und Organisationen Prozessbegleitung in Organisationen erweitert die Kompetenzen von Fachleuten, die in betrieblichen, medizinischen, sozialen und schulischen Bereichen für das Strukturieren, Gestalten und Begleiten von Veränderungsprozessen und deren erfolgreiche Umsetzung in Organisationen tätig sind. Konzeption Die Weiterbildungsreihe Prozessbegleitung in Organisationen wurde speziell für diese Herausforderung entwickelt. Sie versteht sich als Beitrag zu einer gelingenden Veränderungsarbeit in Organisationen. Die Weiterbildung orientiert sich konzeptionell an den Erfahrungen der Organisationsentwicklung, dem systemischen Denk- und Handlungsansatz, der modernen Didaktik und der professionnelen Moderation. Struktur und Inhalte Für das Prozessbegleiten in Organisationen wurden 5 Basiselemente mit 3 Praxisberatungen in Kleingruppen entwickelt. Die Reihe verläuft über 8 Monate. Die Weiterbildung kann nur insgesamt belegt werden. Sie wird zertifiziert. Adressaten Die Weiterbildung in Prozessbegleitung in Organisationen ist für Menschen entwickelt, die in Projektleitung, Führung, Beratung, Personalentwicklung, Moderation oder Training arbeiten - in Betrieben wie in Bildungseinrichtungen. Termine – Kurs 2000/2001 Basiselemente E1 – 12./13. Oktober 2001, Fr-Sa E2 – 6./7. Dezember 2001, Fr-Sa E3 – 7./9. Februar 2002, Do, Sa E4 – 11./12. April 2002, Do-Fr E5 – 12./13./14. Juni 2002, Mi-Fr Praxisberatung P1 – Fr., 18. Januar 2002, 14-17 Uhr P2 – Fr., 15. März 2002, 14-17.30 Uhr P3 – Fr., 7. Juni 2002, 14-17.30 Uhr Konzeption und Leitung Dr. Veronika Strittmatter-Haubold Jürgen Schumacher, Soz.-Wiss. unter Mitarbeit von PD Dr. Volker Buddrus StD'in Marianne Haun-Just, Dipl.-Psych. 104 Trainer im Training Kompetenzen und Tools für Trainer der Zukunft Konzeption Die Anforderungen an Trainerinnen und Trainer wachsen ständig. Sie müssen künftig die MitarbeiterPotentiale gezielt aktivieren und unterstützen. Sie müssen umfassend und ganzheitlich arbeiten. Sie müssen die Unternehmen in ihrer Bildungsarbeit individuell begleiten können. Diese Aufgabenerfüllung erfordert ein hohes Maß an Selbstreflexion, ein großes und variables Repertoire an Methodenkenntnissen und eine hohe soziale Kompetenz. Trainer im Training fördert die notwendigen Kompetenzen und erweitert die Methodenkenntnis. Unser kontinuierlich weiterentwickeltes Lern-Lehr-Konzept ist seit 15 Jahren erfolgreich. Es orientiert sich am systematisch-konstruktivistischen Ansatz. Ziel Lern-, Veränderungs- und Entwicklungsprozesse zu gestalten ist Inhalt und Ziel der Trainingsreihe. Das hier Erfahrene können die Teilnehmenden direkt in die Praxis umsetzen. Sie sind daher permanent gefordert, sich selbst einzubringen – handlungsorientiert und selbstorganisiert. Struktur 12 Trainingstage in Form von fünf Workshops in einem Zeitraum von einem halben Jahr. Flankiert werden die Workshops von 3 Kleingruppentreffen, in denen die Teilnehmenden in ihren Praxisfragen individuell beraten werden. Die Workshops können nur insgesamt belegt werden. Am Ende von Trainer im Training erhalten Sie ein Zertifikat. Inhalte Trainingsgestaltung 1 • Trainingsgestaltung 2 • Moderation • Kommunikation gestalten - Dialoge führen • Selbstverständnis und eigene Orientierung als Trainer • Trainings auswerten und abschließen Adressaten Trainer im Training ist für Menschen entwickelt, die als Trainer, Ausbilder, Kursleiter, Multiplikatoren u.ä. tätig und dort mit Bildungs- und Entwicklungsaufgaben befasst sind. Trainerteam Ein Trainerteam hat diese Reihe entwickelt. Um Sie kontinuierlich zu unterstützen, begleitet Sie ein Trainer durchgängig in Kombination mit themenbezogenen Experten. Fortbildungstermine – Kurs III Start ab Herbst 2002; Termine erfragbar ab Januar 2002 Veranstalter der drei Qualifizierungsreihen AKADEMIE für wissenschaftliche Weiterbildung an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg e.V. Informationen Pädagogische Hochschule Heidelberg Institut für Weiterbildung – Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung Dr. Veronika Strittmatter-Haubold Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg Telefon 06221-477-401/-402 • Fax 06221-477 437 • e-mail: [email protected] • http://www.PH-HEIDELBERG.DE/org/ifw/index.htm 105 Absender (bitte in Druckbuchstaben schreiben): Name: _______________________________ Straße: _______________________________ Ort: _______________________________ Telefon: _______________________________ An die Pädagogische Hochschule Heidelberg Institut für Weiterbildung Keplerstraße 87 69120 Heidelberg Telefon: 06221/477 522 Telefax: 06221/477 437 e-Mail: [email protected] Hiermit melde ich mich verbindlich zu folgender Fortbildungsveranstaltung an: Titel: _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ Veranstaltungsdatum: _________________________________________________ Datum und Unterschrift: ________________________________________________ Dienstunfallschutz für Beamte nach § 31, Abs. 1 Nr. 2 BeamtVG und für Angestellte gemäß § 539, Abs. 1 Nr. 14c RVO kann nur gewährt werden, wenn der Schulleiter bzw. die Schulleiterin das dienstliche Interesse zuvor schriftlich festgestellt hat. Das dienstliche Interesse wird anerkannt. _____________________________________________ Datum und Unterschrift des Schulleiters/der Schulleiterin Dienstsiegel 106 Absender (bitte in Druckbuchstaben schreiben): Name: _______________________________ Straße: _______________________________ Ort: _______________________________ Telefon: _______________________________ An die Pädagogische Hochschule Heidelberg Institut für Weiterbildung Keplerstraße 87 69120 Heidelberg Telefon: 06221/477 522 Telefax: 06221/477 437 e-Mail: [email protected] Bitte senden Sie mir kostenlos folgende Ausgaben der Informationsschrift (gewünschte Exemplare bitte ankreuzen): Nr. 44: “Bildung und Erziehung in Europa“ – Programmheft zum Kongress (mit Textbeiträgen) Nr. 50: “25 Jahre Informationsschrift – Porträt einer Publikation / Wertewandel und Schulpolitik“ Nr. 51: “Kongress Technische Bildung / Geschichte – Probleme – Perspektiven 23.-25. September 1996“ Nr. 52: “Innere Schulentwicklung“ Nr. 53: “Mit den Augen der Kinder – für eine Erweiterung des Blickwinkels im Mathematikunterricht“ / “Die Null – eine nicht zu vernachlässigende Größe! – Werkstattbericht aus dem Forschungsprojekt “Rechnen mit der Null““ Nr. 55: “30 Jahre Institut für Weiterbildung“ / “Umwelterziehung“ Nr. 56: “Zur Lehrerbildung an Hochschule und Seminar“ Nr. 59: “Aktuelle Schulsysteme: Portugal, Kroatien, Marokko, USA, Niederlande, Deutschland“ Datum und Unterschrift: ________________________________________________ 107 Vortrags- und Informationsveranstaltung am Mittwoch, 16. Mai 2001 19.30 Uhr in der Aula der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Keplerstr. 87 Was ist eine ausländerfreundliche Schule? mit der Ltd. Schulamtsdirektorin Elisabeth Groß, einem Vertreter des Ausländerrates der Stadt Heidelberg sowie Mitgliedern der Hochschule Leitung: Dr. I. Dietrich, Professorin für Interkulturelle Pädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg Weitere Informationen erhalten Sie auf Anfrage beim: Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, Tel.: 06221-477522 Fax: 06221-477437, E-mail: [email protected] 108 Bundesvereinigung Einladung zum Vortrag: Wo hast Du denn nur immer deinen Kopf? Die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung bei Kindern und Jugendlichen in Verbindung mit Teilleistungsschwächen Diagnose und Behandlung Referentin: Cordula Neuhaus Dipl. Psychologin, Dipl. Heilpädagogin, Kinderpsychologin, Esslingen Mittwoch, den 21. März 2001 um 20.00 Uhr Neubau der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Im Neuenheimer Feld 561, Neues Hörsaalgebäude Veranstalter: SelbständigkeitsHilfe bei Teilleistungsschwächen (SeHT) e.V. Bundesvereinigung Pädagogische Hochschule, Institut für Weiterbildung Bildungszentrum Heidelberg in HD-Ziegelhausen 109 Die Bundesvereinigung und der Heidelberger Gesprächskreis „SelbständigkeitsHilfe bei Teilleistungsschwächen (SeHT) e.V.“ veranstalten in Kooperation mit dem Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule und dem Bildungszentrum Heidelberg den Vortragsabend mit Cordula Neuhaus. Herzliche Einladung ergeht an: Eltern, Pädagogen/Pädagoginnen, Lehrer/-innen aller Schulformen, Mediziner/-innen, Psycholog/-innen, Studierende, Erziehende und alle an dieser Thematik Interessierten. Viele der Kinder mit Aufmerksamkeitsdefiziten haben auch Teilleistungsschwächen, z.B. in der Wahrnehmung, im motorischen, visuellen, im auditiven und taktilen Bereich. Das führt zwangsläufig zu Verzögerungen in der Entwicklung und zu nicht unerheblichen Schwierigkeiten im Erlernen „einfachster Dinge“ und der Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen. Dies kann auch bei normaler Intelligenz der Fall sein. Frau Cordula Neuhaus, bekannt durch zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen (zwei Bücher), gibt im Vortrag aus praktischer Erfahrung auch viele Tipps für den Umgang mit den Kindern und Jugendlichen in Familie, Kindergarten und Schule. Weitere inhaltliche Informationen beim: Gesprächskreis SeHT, Agathe Schott-Dussel (06226-991106) oder Harald Konopatzki (06221-373727) Organisatorische Informationen beim: Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, E-mail: [email protected], Tel.: 06221-477522, Fax: 06221-477437