Brandgefahr

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Brandgefahr
Brandgefahr
Kapitel 10: Brandgefahr
(Foto: www.swissfire .ch)
Einleitung
Jedes Gebäude und Bauwerk ist brandgefährdet. Es ist daher wichtig, dass präventiv Massnahmen ergriffen werden, damit alle Personen, die sich darin befinden, in der Lage sind, sofort die entsprechenden Schritte einzuleiten, d.h. Alarmieren, Bekämpfung des Brands und
eventuell Evakuierung des Gebäudes. Es ist wichtig zu wissen, dass bei einem Brand Rauchvergiftungen die häufigste und aufgrund ihres heimtückischen Charakters wohl auch die am
wenigsten bekannte Todesursache sind (über 50 Prozent der Todesfälle). Meistens sterben die
Opfer noch bevor sie ins Spital gebracht werden können. Brandopfer sind oft drei Kategorien
von physischen Einwirkungen ausgesetzt: thermischen, traumatischen und toxischen Einwirkungen. Diese können isoliert oder in Verbindung auftreten, was ihre Gefährlichkeit erhöht.
Es darf auch nicht vergessen werden, dass Rauch und Russ ebenfalls grosse materielle Schäden verursachen können. Da Rauch äusserst korrosiv sein kann und er überall eindringt, ist es
durchaus möglich, dass das elektrische System eines Gebäudes sowie alle dem Rauch ausgesetzten elektrischen Geräte und Apparate beschädigt werden.
Rechtliche Grundlagen
Die schweizerischen Brandschutzvorschriften (Normen und Richtlinien) werden von der Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen (VKF) herausgegeben: www.vkf.ch
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Kapitel 10: Brandgefahr
Physikalisch-chemische Beschreibung des Feuers
FEUERDREIECK
Die chemische Zusammensetzung des Feuers
Jedes Feuer funktioniert nach dem gleichen Prinzip: Es benötigt einen Stoff, der brennen kann
(Brennstoff), es benötigt etwas, womit es verbrennen kann (Sauerstoff) und es muss genügend
Energie vorhanden sein, damit es brennen oder überhaupt entzündet werden kann (Temperatur sprich Energie). Seit Beginn der 1980er-Jahre ist bekannt, dass Verbrennungsreaktionen in
Flammen Kettenreaktionen sind, die sich aus vielen immer wiederkehrenden Teilreaktionen
zusammensetzen. Verbindungsglieder zwischen diesen Teilreaktionen sind energiereiche Atome oder Bruchstücke von Molekülen, die so genannten Radikale. Damit also ein Feuer entstehen und sich ausbreiten kann, müssen die vier Komponenten des folgenden Feuerdreiecks
(bzw. Feuervierecks) vorhanden sein:
+
Radikale
Damit ein Feuer entstehen kann, braucht es drei Komponenten:
ƒ einen Brennstoff: feste, glutbildende Stoffe (z.B. Holz, Papier, Textilien), brennbare
Flüssigkeiten (z.B. Benzin, Verdünner, Öle, Fette) oder gasförmige Stoffe (z.B. Propan,
Butan, Erdgas)
ƒ einen Zündstoff: im Allgemeinen Sauerstoff, welcher in der Luft reichlich zur Verfügung
steht
ƒ die Zündenergie (Wärme): Lötkolben, Zigarette, Flamme, Heizplatte, Lampe usw.
Diese drei Komponenten bilden das so genannte Feuerdreieck.
Die Folgen eines Feuers sind vielfältig:
Es entstehen Hitze (Infrarotstrahlung), Flammen, Licht (sichtbare Strahlung) und Explosionsgefahr.
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Kapitel 10: Brandgefahr
Der Sauerstoffverbrauch entspricht einer Abnahme des Sauerstoffgehalts in der Umgebungsluft. Je grösser der Brandherd und wenn das Feuer in einem geschlossenen Raum ausbricht, umso rascher nimmt der Sauerstoffgehalt in der Luft ab. Liegt der Sauerstoffgehalt
unter 16 Prozent, treten Bewusstseinsstörungen auf. Bei einem Sauerstoffgehalt unter 12 Prozent kommt es zur Bewusstlosigkeit. Bei einem Sauerstoffgehalt unter 6 Prozent tritt unweigerlich der Tod ein.
Die Rauchentwicklung entspricht der Produktion eines komplexen Gemischs aus Partikeln
und Abgasen.
Die freien Radikale (Bruchstücke von Molekülen), die aus der Oxidation der Brennstoffmoleküle entstehen, haben alle einen potenziell toxischen Charakter.
Die Erzeugung von giftigen und korrosiven Rauchgasen entsteht unter der Einwirkung von
zwei Mechanismen, d.h. der Pyrolyse und der Verbrennung. Zyanide entstehen aus der
Verbrennung von Wolle; Acroleine aus der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen, Essigsäure aus der Verbrennung von Holz oder Papier, Halogene aus der Verbrennung von Kunststoffen.
Die Liste der chemischen Stoffe, die in Rauchgasen enthalten sind, enthält mehrere tausend
Derivate aus den Molekülen, welche die brennenden Materialien bilden. Die in Rauchgasen
enthaltenen giftigen Gase können vielfältige Auswirkungen haben (Giftigkeit für das Zentralnervensystem oder für das Herz und die Gefässe, Irritationen oder Verätzung der Schleimhäute in den Atemwegen). In den Bronchien kann es weiter zu regelrechten Ablagerungen von
Russpartikeln kommen. Neben ihren direkten thermischen, obstruktiven und reizauslösenden
Wirkungen sind sie ausserdem in der Lage, die toxischen Gase zu binden und sie dann wieder
abzugeben.
Kohlenmonoxid (CO), das bei einer unvollständigen Verbrennung ständig abgegeben wird,
ist für rund 30 Prozent aller Todesfälle im Zusammenhang mit Feuer verantwortlich. Kohlenmonoxid hat eine etwa 240-fach höhere Affinität zum Sauerstofftransportprotein Hämoglobin als Sauerstoff. Seine Anlagerung an das Myoglobin führt im Übrigen zu einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit. Es wirkt sich ausserdem auch auf die mitochondrischen
Transportketten aus.
Kohlendioxid (CO2) entsteht bei einer Verbrennung in grossen Mengen. Es führt zu einer
Hyperkapnie (erhöhter Kohlendioxidgehalt im Blut), die wiederum zu einer Hyperventilation
führt, wodurch weitere toxische Produkte vermehrt aufgenommen werden. Kohlendioxid
weist zudem eine direkte Eigentoxizität auf.
Blausäure oder Cyanwasserstoff (HCN) und Cyanderivate haben eine direkte Wirkung auf
die Zelloxidation, die blockiert wird. Sie unterstützen die toxische Wirkung des Kohlenmonoxids, indem sie dessen letale Dosis herabsetzen. Bei 75 Prozent der Todesfälle finden sich
signifikant erhöhte Blutwerte (Beeinträchtigung der Zelloxidation).
Stickstoffoxide (NO) entstehen hauptsächlich bei der Verbrennung von Pflanzen (Waldbrände). Es handelt sich dabei um reizauslösende und toxische Derivate mit konvulsiver und betäubender Wirkung. Sie können zu einer kaustischen oder verletzungsbedingten Ateminsuffizienz führen. Ihre Wirkung kann unmittelbar oder verzögert sein.
Die anderen toxischen Derivate entstehen aus der Verbrennung von industriellen Materialien, die Polymere enthalten und in unserem Alltag immer häufiger vorkommen.
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Kapitel 10: Brandgefahr
Ausbreitung des Feuers
Während der Entstehungsphase werden die Gegenstände durch den ursprünglichen Brandherd
erhitzt. Sie setzen Pyrolysegase frei und entzünden sich nach und nach. Die Zündstoffmenge
(Sauerstoff) ist ausreichend, um den Verbrennungsprozess aufrecht zu erhalten. Während dieser Phase wird der in der Luft enthaltene Sauerstoff durch Konvektion (Aufsteigen von erwärmter Luft bei gleichzeitigem Absinken kälterer Luft in der Umgebung) zur Flamme hingezogen, so dass sich die Hitze an der höchsten Stelle des brennenden Raums sammelt. Die
heissen Gase, die eine Temperatur von bis zu 1000°C erreichen können, verteilen sich seitlich
von der Decke nach unten, womit die kühlere Luft nach unten gedrängt wird.
Das Feuer wird unter der Wirkung des getrennt oder gleichzeitig stattfindenden Hitzeaustauschs (Radiation, Konvektion, Konduktion) übertragen.
Heisse
Luft
Konvektion
Strahlung
Strahlung
kalte Luft
kalte Luft
Konduktion
Grafik aus: «Aide à l’intervention» (ECA 2000)
Radiation (Wärmestrahlung)
Je höher die Temperatur eines Materials ist, umso mehr wird Energie in Form von elektromagnetischen Strahlen (Infrarotstrahlung) abgegeben. Diese Strahlung breitet sich ohne materiellen Träger geradlinig in Lichtgeschwindigkeit aus. Erreicht diese Strahlung ein Element,
wird ein Teil davon zurückgestrahlt, während der andere Teil absorbiert und im aufnehmenden Element in Wärme umgewandelt wird. Die Erhitzung oder Entzündung eines Elements
führt sodann zu einer Hitzeübertragung auf andere Elemente, die wiederum selbst entflammen
können.
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Konvektion (Wärmeströmung)
Die thermische Energie wird durch die sich bewegenden Fluide (Gase, Flüssigkeiten) übertragen. Im Falle eines Feuers erfolgt der konvektionsbedingte Hitzeaustausch durch
Verbrennungsgase, die an die Umgebung abgegeben werden. Bei der Erwärmung dehnen
sich die Stoffe aus, ihre Dichte wird daher geringer. Innerhalb einer Flüssigkeit oder eines
Gases steigen Bereiche mit geringer Dichte nach oben, während Bereiche mit höherer Dichte nach unten sinken. Wenn an der Unterseite Energie zugeführt wird und an der Oberseite
die Möglichkeit zur Abkühlung besteht, entsteht eine kontinuierliche Strömung: Materie
wird erwärmt, dehnt sich dabei aus und steigt nach oben. Dort angelangt, kühlt sie sich ab,
zieht sich dabei wieder zusammen und sinkt ab, um unten erneut erwärmt zu werden. Diese
Konvektionsströmungen führen die verbrannten Gase, die Luft und die verschiedenen
Verbrennungsprodukte mit sich.
Konduktion (Wärmeleitung)
Bei der Konduktion handelt es sich um die direkte Übertragung von Wärme zwischen angrenzenden Molekülen. Ein wärmeres Molekül überträgt einen Teil seiner Energie an seine kälteren Nachbarn, was zu einem Temperaturausgleich führt. Die Menge der so übertragenen Energie hängt von der Wärmequelle, von der Leitfähigkeit des Materials sowie von der Kontaktfläche ab. Ein kalter Metallstuhl, auf den man sich setzt und bei dem man dann fühlt, wie
sich das kalte Metall schnell durch die Körperwärme erwärmt, bis kein Unterschied mehr
wahrnehmbar ist, ist hierfür ein gutes Beispiel.
Bei einem Feuer bestehen diese drei Formen des Wärmeflusses miteinander, nebeneinander
oder nacheinander. Je nach den Umständen des Brandes kann eine dieser drei Formen zum
einen oder anderen Zeitpunkt der Brandentwicklung vorherrschen. Zur Veranschaulichung:
Ein Braten auf dem Grill kommt durch Radiation zum kochen, ein Heizkörper erwärmt die
Luft durch Konvektion und ein Schnitzel in der Pfanne wird durch Konduktion gebraten.
Entflammbarkeit von Abgasen
Wenn ein Gegenstand in Flammen aufgeht, erhitzt die durch die Verbrennung entstehende
Energie den Brennstoff, indem Verbrennungsgase (Abgase) freigesetzt werden. Dies führt zu
einer Erhöhung der Temperatur und somit zu einer Beschleunigung des Verbrennungsprozesses.
BRANDVERHÜTUNG
Um den Ausbruch eines Feuers zu vermeiden, müssen unbedingt präventive Massnahmen
getroffen und minutiös eingehalten werden. Wie bereits gesehen, ist Feuer das Ergebnis einer
Verbrennung, die entsteht, sobald die drei Komponenten des Feuerdreiecks vorhanden sind.
Da der Zündstoff praktisch immer vorhanden ist (Sauerstoff in der Luft) und die Brennstoffe
in fast allen Alltagsgegenständen zu finden sind (Holz, Papier, synthetische Stoffe usw.), entsteht das Feuer hauptsächlich aufgrund einer Wärmequelle.
Die wichtigsten Präventivmassnahmen sind somit:
•
•
•
Schulung der Mitarbeiter in Bezug auf den Gebrauch von Löschmitteln
Vermeiden von Heissstellen an Orten mit Brandgefahr (Beispiel: Rauchverbot in Räumen, wo brennbare Flüssigkeiten gelagert werden)
Heissstellen der Brennstoffe getrennt halten (Beispiel: Vermeiden von Schweissarbeiten
in der Nähe von Brennstoffen, keine Zigarettenstummel in Papierkörbe werfen)
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Kapitel 10: Brandgefahr
•
Raumtüren am Abend schliessen, um Rauch- und Russschäden zu verhindern, falls es
während der Nacht zum Ausbruch eines Brandes kommen sollte
Präventivmassnahmen sind auch immer Massnahmen, die mit gesundem Menschenverstand
zu treffen sind.
BRANDKLASSEN
Brände werden je nach Art des Brennstoffs in verschiedene Kategorien unterteilt:
Brandklasse A: Brände von festen Stoffen, die unter Glutbildung abbrennen, wie Holz, Papier, duroplastische Kunststoffe, Stroh, Textilien
Brandklasse B: Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen, wie Lösungsmittel,
Benzin, Öle, Fette, Wachse, thermoplastische Kunststoffe, Bitumen, Teer
Brandklasse C: Brände von Gasen wie Erdgas, Propan, Butan, Acetylen, Wasserstoff
Brandklasse D: Brände von Metallen wie Aluminium, Kalium, Magnesium, Natrium, Titan,
Zirconium
Löschmechanismen
Um ein Feuer löschen zu können, ist es wichtig, die Chemie des Feuers und die entsprechenden Löschmechanismen zu kennen (z.B. Reaktion eines Produkts im Zusammenhang mit FeuCUSSTR / Januar 2005 – Es gilt die jeweils aktualisierte Internetversion
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Kapitel 10: Brandgefahr
er). Das Löschen eines Feuers erfolgt, indem ein oder mehrere Elemente des Feuerdreiecks
entfernt werden.
Die Brandbekämpfung ist in erster Linie ein Wettlauf mit der Zeit. Oft schwelt ein Feuer vor
sich hin, bevor es plötzlich ausbricht und sich sehr schnell ausbreitet und unkontrollierbar
wird.
In diesem Zusammenhang gilt ganz allgemein:
1. Minute
1 Glas Wasser genügt, um den Brand zu löschen
2. Minute
1 Kessel Wasser
3. Minute
1 Tonne Wasser
Bei Ausbruch eines Feuers kann somit nicht improvisiert werden. Jeder und jede muss die
wichtigsten Verhaltens- und Vorgehensweisen kennen, um Brände zu vermeiden. Kommt es
zu einem Feuerereignis, ist darauf zu achten, dass ein falsches Verhalten nicht unweigerlich
zu einer Katastrophe führt.
Definitionen
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Kapitel 10: Brandgefahr
Zündstoff
Als Zündstoff wird ein Stoff bezeichnet, der die Verbrennung eines brennbaren Stoffs auslöst
und unterhält. Meistens besteht der Zündstoff aus dem Sauerstoff, der in der Umgebungsluft
vorhanden ist; die Verbrennungsreaktion ist in diesem Fall eine Oxidation (chemische Verbindung mit Sauerstoff). Es gibt aber auch viele andere Zündstoffe (Halogene, Schwefel,
Phosphor). Wenn der Zündstoff aus Sauerstoff besteht, nimmt seine Konzentration in der Atmosphäre rasch ab (durch Sauerstoffverbrauch), und für die Opfer besteht Erstickungsgefahr.
In der Praxis kann Sauerstoff in Reinform, als Gasgemisch oder bei der Zersetzung gewisser
chemischer Produkte vorkommen. In den meisten Fällen besteht der Zündstoff aus dem Sauerstoff in der Luft (die sich aus rund 21 % Sauerstoff und 79 % Stickstoff zusammensetzt).
Damit die Luft ein wirksamer Zündstoff sein kann, muss sie über 15 % Sauerstoff enthalten.
Brennstoff
Als Brennstoff wird alles bezeichnet, was brennen kann, d.h. alles, was durch Feuer ganz oder
teilweise zerstört werden kann. Feststoffe und Flüssigkeiten brennen nicht von selbst, es sind
vielmehr die von ihnen ausgehenden Gase und Dämpfe, die brennen.
Verbrennung
Unter Verbrennung ist ein Oxidationsprozess zu verstehen, der durch die chemische Verbindung zweier Stoffe entsteht (Brennstoff und Zündstoff) und zu einem oder mehreren neuen
Stoffen führt (Verbrennungsprodukt). Es handelt sich dabei um eine chemische Reaktion, bei
der Wärme entsteht. Man spricht von langsam verlaufender Oxidation, wenn es zu einer spürbaren Temperaturerhöhung ohne sichtbare Feuererscheinung kommt. Bei rasch verlaufenden
Oxidationen kommt es zu hohen Temperaturen mit sichtbarer Feuererscheinung. Bei extrem
rasch verlaufenden Oxidationen spricht man von Explosionen.
Aktivierungsenergie
Um den Verbrennungsprozess in Gang zu bringen, braucht es die Zufuhr von Energie (Aktivierungsenergie). Es kann sich dabei um eine Flamme, um einen Funken, eine Reibung oder
um eine Wärmequelle handeln. Die Menge der durch diese Aktivierungsenergie abgegebenen
Wärme liegt der Verbrennung zu Grunde. Die Wärme selbst ist hingegen nur eine Manifestation der Energie.
Die Wärmequelle sorgt für die Aktivierungsenergie, die zur Auslösung der chemischen
Verbrennungsreaktion notwendig ist. Bei einem Brand ist es die Hitze, die durch das Feuer
selbst entsteht, die für den weiteren Unterhalt dieser Reaktion verantwortlich ist.
Hitzeverhalten von Baumaterialien (gemäss VKF-Normen)
Die Brennbarkeitsgrade 1 und 2 betreffen Materialien, die sehr leicht brennbar sind, die sehr
schnell zerstört werden und die als Baumaterialien nicht zugelassen sind.
Die Brennbarkeit bestimmt sich im Wesentlichen nach der Entzündbarkeit und der Verbrennungsgeschwindigkeit.
Die Brennbarkeitsgrade 3 bis 6 haben folgende Bedeutung:
-
Brennbarkeitsgrad 3: leicht brennbar. Baustoffe, die leicht entzündbar sind und ohne
zusätzliche Wärmezufuhr selbstständig und rasch abbrennen.
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Kapitel 10: Brandgefahr
-
-
-
-
Brennbarkeitsgrad 4: mittel brennbar. Baustoffe, die normal entzündbar sind und ohne
zusätzliche Wärmezufuhr während längerer Zeit selbständig weiterbrennen.
Brennbarkeitsgrad 5: schwer brennbar. Baustoffe, die schwer entzündbar sind und nur
bei zusätzlicher Wärmezufuhr mit geringer Geschwindigkeit abbrennen bzw. verkohlen.
Nach dem Verschwinden der Wärmequelle müssen die Flammen nach kurzer Zeit erlöschen und das Nachglimmen muss aufhören.
Brennbarkeitsgrad 5 (200°): schwer brennbar bei 200°C. Baustoffe, die die Anforderungen des Brennbarkeitsgrades 5 auch bei einer erhöhten Umbebungstemperatur von 200°C
erfüllen
Brennbarkeitsgrad 6q: quasi nicht brennbar. Baustoffe, die zwar einen geringen Anteil an
brennbaren Komponenten aufweisen, aber nicht entzündbar sind und für die Belange der
Praxis als nicht brennbar bewertet werden.
Brennbarkeitsgrad 6: nicht brennbar. Baustoffe ohne brennbaren Anteil, die nicht entzündbar sind und auch nicht verkohlen oder veraschen.
Zündgrenze / Explosionsgrenze
Die Zündgrenze (Explosionsgrenze) ist eine der Schranken des Bereiches der Gaskonzentration, in dem ein Gasgemisch gezündet werden kann. Der Bereich zwischen den Schranken wird
als explosionsfähige Atmosphäre bezeichnet und stellt eine Mischung eines brennbaren Gases
mit Sauerstoff oder Luft dar. Innerhalb der Schranken ist das Gemisch zündfähig, ausserhalb
nicht. Die Schranke bei der niedrigeren Konzentration wird als untere Zündgrenze (UZG)
oder als untere Explosionsgrenze (UEG) und die Schranke bei der höheren Konzentration als
obere Zündgrenze (OZG) oder als obere Explosionsgrenze (OEG) bezeichnet. Diese Zündgrenzen sind temperatur- und druckabhängig. Die UZG (UEG) und die OZG (OEG) geben
den Konzentrationsbereich eines brennbaren Gases oder Dampfes in Luft an, innerhalb dessen
die durch eine äussere Zündquelle eingeleitete Verbrennung selbständig fortschreitet. Unterhalb der unteren Zündgrenze ist das Gemisch zu brennstoffarm, um die Verbrennung zu unterhalten (mageres Gemisch), oberhalb der oberen Zündgrenze ist es zu brennstoffreich und
kann nur mit weiterer Luftzufuhr brennen (fettes Gemisch). Je tiefer die untere Zündgrenze
eines brennbaren Stoffes liegt, desto geringere Mengen reichen aus, um mit Luft eine fortschreitende Verbrennung zu ermöglichen. Die Konzentrationen des brennbaren Gases oder
Dampfes werden in Vol.-% oder g/cm³ angegeben.
Brennpunkt
Als Brennpunkt einer Flüssigkeit wird die Temperatur bezeichnet, bei der der Dampfdruck
so hoch ist, dass sich das entstehende Gas/Luft-Gemisch mit einer Zündquelle entzünden
lässt, und die Verbrennung weiterläuft, wenn die Zündquelle entfernt wird. Hat die brennbare Flüssigkeit eine Temperatur, die niedriger ist als der Flammpunkt, lässt sich die Flüssigkeit nicht mit einer Zündquelle entzünden. Erst wenn die Temperatur des Flammpunktes
erreicht ist, bildet die Flüssigkeit in ausreichender Menge brennbare Dämpfe, welche sich
dann entflammen lassen. Die nachströmende Dampfmenge ist jedoch nicht gross genug, um
eine dauerhafte Verbrennung zu ermöglichen, wenn die Zündquelle wieder entfernt wird.
Erst mit Erreichen des meist nur wenige Grade höheren Brennpunktes ist die gebildete
Dampfmenge ausreichend, um eine dauerhafte Verbrennung zu ermöglichen.
Flammpunkt
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Kapitel 10: Brandgefahr
Als Flammpunkt einer Flüssigkeit wird die Temperatur bezeichnet, bei der der Dampfdruck
so hoch ist, dass sich das entstehende Gas/Luft-Gemisch mit einer Zündquelle entflammen
lässt, die Verbrennung jedoch wieder stoppt, weil nicht genug Dämpfe entwickelt werden, um
ein Weiterbrennen zu ermöglichen.
Hat die brennbare Flüssigkeit eine Temperatur, die niedriger ist als der Flammpunkt, lässt
sich die Flüssigkeit nicht mit einer Zündquelle entzünden. Erst wenn die Temperatur des
Flammpunktes erreicht ist, bildet die Flüssigkeit in ausreichender Menge brennbare Dämpfe,
welche sich dann entflammen lassen. Die nachströmende Dampfmenge ist jedoch nicht gross
genug, um eine dauerhafte Verbrennung zu ermöglichen. Die Verbrennung kommt zum Erliegen, auch wenn die Zündquelle nicht entfernt wird.
Gegenüber dem Brennpunkt hat der Flammpunkt meist eine grössere Bedeutung, da bereits
bei der niedrigeren Temperatur des Flammpunktes eine Entzündung möglich wird. Die dabei entstehende Verbrennungswärme reicht oft schon, um die Flüssigkeit bis zum Erreichen
des Brennpunktes zu erwärmen. Wird die Flüssigkeit weiter erhitzt, entzündet sie sich bei
Erreichen der Zündtemperatur von selbst, das heisst ohne eine externe Zündquelle.
Zündtemperatur
Die Zündtemperatur (auch Zündpunkt oder Entzündungspunkt) ist die Temperatur eines Stoffes, bei der er sich ohne Fremdeinwirkung selbst entzündet. Bei der Zündtemperatur erreicht
eine Flüssigkeit einen Dampfdruck, der so hoch ist, dass sich das entstehende Gas/LuftGemisch selbst entzündet. Beim deutlich niedriger liegenden Flammpunkt entzündet sich das
Gasgemisch nur durch Fremdzündung (s. auch Brennpunkt). Die Zündfähigkeit eines Gasgemisches hängt auch vom Mischungsverhältnis mit Sauerstoff ab. Das Mischungsverhältnis
mit Luft, bei dem das Gasgemisch zündfähig ist, wird als Explosionsbereich bezeichnet.
Hauptgefahren
Bei den thermischen Verletzungen handelt es sich um Verbrennungen und Brandwunden.
Sie können direkt (durch Flammen) oder indirekt (durch Konduktion oder durch thermische
Rauchverletzungen) entstehen. Das Resultat sind Haut- oder Tracheobronchialverbrennungen.
Das Vorhandensein von Wasserdampf führt zu noch grösseren Verletzungen.
Traumatische Verletzungen können bei einem Feuer (einstürzende Decke), bei einer Explosion oder bei einem Sturz während der Flucht (Fenstersturz) entstehen.
Zu toxischen Verletzungen kommt es, wenn Rauchgase eingeatmet werden. Rauchgase agieren unabhängig von der Temperatur der Gase aufgrund ihrer eigenen giftigen Eigenschaften,
die von der Natur der brennenden Materialien abhängen. Als nicht atembare Luft gilt Luft, die
für die menschliche Atmung nicht geeignet ist, d.h. deren physikalische und chemische Zusammensetzung anders ist als bei der normalen Luft. Durch Brandrauch (Rauchgase) und
Rauchausbreitung wird atembare Luft sehr schnell zu toxischer Luft, da es zu chemischen
Einwirkungen (Rauchgasvergiftungen) und physikalischen Einwirkungen (Hitze, Verbrennungsgefahr) kommt. Beim Verbrennungsprozess werden ausserdem Schwebeteilchen, giftige
Gase und Russpartikel freigesetzt.
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Kapitel 10: Brandgefahr
Weitere Gefahren
Es ist jederzeit sicherzustellen, dass die Fluchtwege (Gänge und Notausgänge) nicht durch
Hindernisse versperrt werden. Gänge, die als Fluchtweg benutzt werden, müssen eine Mindestbreite von 1,20 m aufweisen. Weitere Informationen können den Normen und Richtlinien
der VKF sowie der ArGV 4, wo alles beschrieben und geregelt ist, entnommen werden.
Es ist absolut wichtig sich zu versichern, dass das gesamte fest und temporär angestellte Personal weiss, wo sich die einzelnen Alarmknöpfe, Feuerlöscher und Fluchtwege befinden, was
die einzelnen Alarmsignalisierungen bedeuten und wie die Notfallnummern für Feuerwehr
und Sanität (Erste Hilfe) lauten.
Allgemeine Weisungen
Die Chancen, einen Brand erfolgreich zu bekämpfen, nehmen mit fortschreitender Zeit sehr
schnell ab (vgl. 1. Minute, 2. Minute, 3. Minute).
Wer ein Feuer entdeckt, muss demzufolge sehr rasch, ruhig und ohne Panik handeln. Eine
Katastrophe kann beispielsweise damit verhindert werden, dass ein brennender Abfallkorb
zugedeckt oder mit einem Glas Wasser gelöscht wird. Jede Person muss zudem wissen, wie
man einen Feuerlöscher bedient. Mobile oder tragbare Feuerlöschgeräte sind jedoch nicht
immer ein Allheilmittel, und ein einzelner Mensch kann sehr schnell durch die Ausbreitung
des Brandherds überfordert sein. Es ist somit unabdingbar, den ALARM so rasch wie möglich
auszulösen.
Die Feuerwehr muss unverzüglich alarmiert werden!
Den Alarm auszulösen bedeutet, bestimmte Personen (die Arbeitskollegen, den Sicherheitsverantwortlichen, die Feuerwehr) über den Ausbruch eines Feuers oder über eine drohende
Gefahr zu informieren. Diese Information kann über alle erdenklichen Kommunikationsmittel
erfolgen (Schreien, Telefon, Alarmknopf usw.).
Alarmierung der Feuerwehr
Alarmknopf
Ist das gesamte Gebäude mit Brandmeldern ausgerüstet, erfolgt die schnellste Alarmierung
durch Drücken eines Alarmknopfs, der direkt mit der Polizei und/oder der Feuerwehr verbunden ist. Polizei und Feuerwehr verfügen dann unmittelbar über alle nötigen Angaben, um sehr
schnell am Ort des Geschehens einzutreffen.
Telefonischer Alarm
Ruhe bewahren und möglichst genaue Informationen geben – die Feuerwehr kann so wertvolle Minuten gewinnen.
Der Anruf erfolgt per Telefon:
1. Wählen Sie die Nummer 118 (evtl. Vorwahl beachten!)
2. Sobald die Verbindung hergestellt ist, hat die anrufende Person folgende Angaben zu
machen, sie bleibt dabei ruhig, um sich klar und deutlich äussern zu können:
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Kapitel 10: Brandgefahr
§ Name
§ Nummer des Telefonapparats, vom dem aus angerufen wird
O Name des Gebäudes
O Nummer des Gebäudes
§ Art und Ausmass des Ereignisses (z.B.: brennende Substanz in einem Lager mit Chemikalien)
§ Weitere Einzelheiten, die für die Feuerwehr von Interesse sein könnten (z.B.: kontrollierte Radiozone)
§ Genaue Ortsangabe des Zwischenfalls: Ort, Etage, Gebäudeflügel usw.
§ Beantworten der Fragen des Gesprächspartners
Sobald der Alarm ausgelöst ist, sollte, wenn dies möglich und machbar ist, das Feuer bekämpft werden.
Weder überstürzt noch wagemutig handeln!
Wenn nötig, ist den Rettungskräften zu helfen, die im Hinblick auf die Bekämpfung von
Brandherden geschult worden sind. Ansonsten ist ihnen freies Feld zu überlassen. Wenn sich
das Feuer ausbreitet und das Leben des Personals gefährdet ist, muss der Evakuierungsalarm
ausgelöst werden. Ein entsprechender Entscheid obliegt den Sicherheitsverantwortlichen, den
Feuerwehrleuten oder der Direktion.
Mit dem Evakuierungsalarm werden alle Personen, die sich an einem bestimmten Ort aufhalten, darüber in Kenntnis gesetzt, dass dieser Ort evakuiert werden muss. Dieser verbindliche
Alarm hat durch ein Signal, im Allgemeinen durch ein Tonsignal, zu erfolgen, das sich von
allen anderen Signalen (insbesondere vom Notalarm) unterscheidet.
Ab diesem Moment ist jede Person gehalten, das Gebäude ruhig und geordnet zu verlassen,
jegliche Panik zu vermeiden, nur die Treppen und Fluchtwege zu benutzen und den folgenden
Wegweisern bis zum Sammelort zu folgen:
oder
Das Benützen von Aufzügen ist verboten!
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Kapitel 10: Brandgefahr
Tipps für die Evakuierung:
1.
2.
3.
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5.
6.
7.
8.
Türe des brennenden Raums schliessen, um eine Ausbreitung des Feuers zu vermeiden.
Jede Tür, durch die man geht, schliessen.
Keine Türen öffnen, die heiss sind oder durch die Rauch dringt.
Wenn der Fluchtweg voller Rauch ist, sich niederknien und die Luft am Boden einatmen.
Wenn nötig, den Fluchtweg auf allen vieren oder kriechend fortsetzen.
Sich die Fluchtwege der Räumlichkeiten merken, in denen man sich gewöhnlich aufhält.
Sie anhand der Pfeile orientieren, die auf Ausgänge und Notausgänge verweisen.
Sich an den Sammelplatz begeben.
Leute zählen, um sicher zu gehen, dass niemand fehlt.
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Kapitel 10: Brandgefahr
Vorgehen beim Auslösen des Alarms (Beispiel)
Alarmknopf drücken
oder
Feuerwehr anrufen Tel. 118
Angaben: Name, Adresse, Gemeinde, was brennt?
Menschen retten
Fenster und Türen schliessen
Das Feuer mit den zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen (Decken, Wasser, Feuerlöscher)
Feuerwehrleute einweisen und informieren
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Kapitel 10: Brandgefahr
Bestellung
Die Alarmierungshinweise können vom Sicherheitsverantwortlichen selbst erarbeitet werden.
Es ist aber auch möglich, bei verschiedenen Organisationen (Gebäudeversicherungen usw.)
entsprechende Alarmtafeln zu bestellen.
Evakuierungshinweise, Fluchtwege:
Jeder Mitarbeiter muss genau wissen, was zu tun und welcher Fluchtweg zu benutzen ist. Die
Evakuierungshinweise mit den entsprechenden Fluchtwegen müssen daher so klar wie möglich sein.
Evakuierungssignal
Gebäude
evakuieren
Fenster + Türen
schliessen
Aufzüge
benutzen verboten!
Treffen am Sammelpunkt
Besondere Weisungen
Löschmittel
Das Personal verfügt über mehrere Mittel, um ein Feuer zu löschen:
§
Löschdecken
§
Kohlesäurelöscher (CO2) mit 2, 3 und 6 kg. Es handelt sich dabei um rote HochdruckGasflaschen. Der obere Teil des Geräts ist immer schwarz, und die Bedienungshinweise
befinden sich am Löschgerät.
§
Pulverlöscher ABC mit 9 kg. Es handelt sich um rote Zylinder mit einem Auslösehebel,
der Absperrhahn befindet sich am Ende des Schlauchs.
§
Abrollbare Wasserdruckschläuche von 20 bis 30 Meter, sie sind meistens in einem roten
Schrank eingeschlossen, der mit einem roten F gekennzeichnet ist.
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Kapitel 10: Brandgefahr
Welches ist das richtige Löschmittel?
Im Allgemeinen werden in erster Linie Löschgeräte mit Kohlendioxid-Löschmittel (CO2)
eingesetzt. CO2 hat den Vorteil, dass es keine Spuren hinterlässt. Aber, obwohl CO2 relativ
wirksam bei den Brandklassen B und C eingesetzt werden kann, ist es bei Feuern der Brandklasse A hingegen völlig unwirksam.
Ein zunächst offenes Feuer der Brandklasse A kann jedoch z.B. mit Hilfe eines nassen Tuchs
leicht erstickt werden.
Erweist sich das CO2 als zu wenig wirksam oder handelt es sich um ein Feuer der Brandklasse A, erfolgt eine Intervention mittels eines Pulverlöschers mit den Löschpulvern ABC. Die
abrollbaren Hochdruck-Wasserschläuche werden als letztes Mittel eingesetzt, und am besten
nur durch speziell ausgebildete und geübte Personen.
Es sei an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, dass Wasser auch grosse Gefahren beinhalten kann, namentlich, wenn elektrische Geräte, die unter Spannung stehen, vorhanden sind.
Die Wasserschläuche können unterschiedlich eingesetzt werden:
- Strahldruck: für einen langen Wasserstrahl, beispielsweise wenn man sich aufgrund der
Hitze nicht dem Brandherd nähern kann
- Sprühdruck: wesentliche effizienter, jedoch kürzere Distanzen
Wasser ist bei der Bekämpfung von Feuern der Brandklasse B und C wenig wirksam und ist
somit nur bei Feuern der Brandklasse A einzusetzen.
Löschpulver sind bei Feuern der Brandklassen A, B und C wirksam. Man kann somit nichts
falsch machen, wenn man in diesen Fällen direkt einen Pulverlöscher einsetzt. Es ist hingegen
zu bedenken, dass das Pulver überall hingelangt und dass eine vollständige Reinigung des
Raums nötig sein wird.
Ausserdem werden sensible Apparate und Geräte durch das Löschpulver unbrauchbar. Löschpulver ist jedoch wesentlich wirksamer als Kohlendioxid (CO2).
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Kapitel 10: Brandgefahr
Wie funktionieren Handfeuerlöscher?
Kohlesäurelöscher (Löschmittel Kohlendioxid CO2):
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Feuerlöscher entsichern (Sicherungsstift entfernen)
Schlauch freilegen
Absperrhahn betätigen
Pulverlöscher (Löschpulver ABC, BC oder D):
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Feuerlöscher entsichern (Sicherungsstift entfernen)
Schlauch vollständig freilegen
Auslösehebel nach unten drücken
Absperrhahn betätigen
Hinweise:
1. Ein Feuerlöscher ohne intakten Sicherungsstift muss als leer betrachtet werden.
2. Leere Löscher sollten sofort wieder nachgefüllt werden, auch solche, die nur teilweise geleert wurden.
Der Sicherheitsverantwortliche ist daher sofort zu informieren, damit er die Geräte nachfüllen
und kontrollieren lassen kann.
CUSSTR / Januar 2005 – Es gilt die jeweils aktualisierte Internetversion
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Kapitel 10: Brandgefahr
Quellen
Die schweizerischen Brandschutzvorschriften (Normen und Richtlinien) werden von der Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen (VKF) herausgegeben: www.vkf.ch
Nützliche Links
http://www.vkf.ch
http://www.swissfire.ch/
http://www.talo.ch/feuerwehr/physik/index.php
http://www.empa.ch/
http://securite-erp.org/incendie/1_feu/la_combustion.htm
http://www.eca-vaud.ch/
http://www.vds.de/
http://www.nfpa.org/
http://www.cnpp.com/
http://www.mnr.gov.on.ca/MRN/affmb/Fire/FireFund/sciencef.html
CUSSTR / Januar 2005 – Es gilt die jeweils aktualisierte Internetversion
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