Manfred Krug: Sein Leben

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Manfred Krug: Sein Leben
Manfred Krug: Sein Leben
Manfred Krug erblickte das Licht der damals noch nicht in Ost und West geteilten Welt in
Duisburg am 8.Februar 1937. Mit vierzehn erlernte er den harten Beruf des EisenhüttenFacharbeiters und besuchte gleichzeitig die Abendschule, um sich auf das Abitur
vorzubereiten. Er arbeitet 1951 bis 1954 im Stahlwerk, trug etliche Narben am ganzen Körper
davon, die von glühenden Stahlsplittern herrührten. Diese Unfälle mögen für Krug ein Grund
mehr gewesen sein, dass er seinen Willen durchsetzte und 1954 nach Berlin an die
Schauspielschule ging.
Nach einem guten Jahr wurde er von der Schule "entfernt". Doch es war nicht das mangelnde
Talent, das ihm so viele Schwierigkeiten einbrachte, sondern vielmehr seine Aufmüpfigkeit
und Unbeherrschtheit. So stand er 1955 auf der Straße. Vom Ehrgeiz gepackt bewarb er sich
bei Bertolt Brechts "Berliner Ensemble" dem renommiertesten Theater der DDR. Bis 1957
blieb Krug Eleve am Schiffbauerdamm.
Dann wagte er den Sprung ins freie Schauspiel. Mit dem Film "Auf der Sonnenseite" (1961)
schaffte er den Durchbruch. Neben der Schauspielerei begann Krug Jazz-Konzerte zu geben,
ging auf Tourneen. Seine Texte und die unbeschwerte Musik kamen bei den Menschen an. Im
Jahr 1970 machte er wieder einen Abstecher zum Theater. Manfred Krug spielte den Sporting
Life in George Gershwins "Porgy und Bess" 6 Jahre lang. Im November 1976, hatte er eine
Petition unterschrieben, in der prominente Künstler gegen die Ausbürgerung des
Liedermachers Wolf Biermann protestierten. Am 16. April 1977 stellte Krug einen
Ausreiseantrag und am 20. Juni 1977 zieht er unter intensiver Anteilnahme der West - Presse
mit Ehefrau Ottilie und den Kindern Daniel (geb.1964), Josephine (geb1965) und Stephanie
(geb. 1970) nach Westberlin.
"Auf Achse", "Tatort - Kommissar Paul Stoever" oder "Liebling Kreuzberg" sind
Fernsehsendungen die einem breiten Publikum bekannt sind. Für "Liebling Kreuzberg"
wurden Manfred Krug, Jurek Becker und Schirk mit dem "Adolf Grimme Preis" in Gold
ausgezeichnet worden (1986). Zwischendurch lies sich Krug auch mal wieder überreden, eine
Theatertournee zu machen. "Der zerbrochene Krug" von Kleist. Mitte der Neunziger Jahre
entschließt sich Krug seine Tagebuch Aufzeichnungen zu veröffentlichen und bringt so 1996
das Buch "Abgehauen" heraus, in dem er die Ereignisse von der Biermann Ausbürgerung bis
zu seiner Ausreise schildert. Die Verfilmung des Buches erfolgt zwei Jahre später.
Am 7. Januar 2001 wird die letzte Folge "Tatort" mit Manfred Krug in der Rolle des
Kommissars gesendet. Seit Mitte 2001 ist er endlich wieder als Sänger unterwegs und
begeistert sein Publikum wie eh und je. An seiner Seite seit 2004 die wunderbare Uschi
Brüning. Ihr Repertoire reicht von Chanson, Blues, Gospel und Swingstandards bis hin zur
Improvisation im Modern Jazz. Sie ist eine Sängerin von seltenem Format, die sich in den
fließenden Grenzen zwischen Pop-Musik und Jazz im weitesten Sinne, schwer einordnen
lässt.